Hallo, ich brauche einen Kondensator mit 6,8 uF und Nennspannung 10 Volt. Nun bekomme ich aber nur einen Kondensator mit 6,8 uF und Nennspannung 100 Volt. Wie wirkt sich die Nennspannung auf die Kapazität aus? Kann man dies so bedenkenlos einsetzten? Wird die Toleranz dadruch schlechter? Tantal Kondensatoren. Gibt es bei Verwendung eines Tantal Kondensators an stelle eines Elkos Dinge die man beachten sollte. Ich habe nun gelesen dass Tantal Kondensatoren nur über einen Widerstand geladen werden sollte. Ist das so? Vielen Dank für eure Antworten Schöne Grüße
Ajo, ob der Kondensator nu 10Volt oder 1000Volt aushält, ist der Kapazität relativ egal. Nur sollte man eben einen 10V-Elko nich gerade mit 9V knapp unterm Limit betreiben, sondern dann lieber etwas Reserve einplanen und einen Elko mit meinethalben 25V einbauen. Tantals sind wie Elkos auch gepolt, haben meistens niedrigere Innenwiderstände, sind teurer und meistens zuverlässiger weilse faktisch kein Verfallsdatum haben.
Aso, nochwas. So ab zirka 100°C neigen Tantalkondensatoren materialbedingt dazu, zu platzen oder zu verbrennen :-P
Nochwas. Die Kapazitaet von (Keramik-) Kondensatoren ist nichtlinear. Dh von der angelegten Spannung abhaengig. Gegen die maximale Betriebsspannung hin nimmt die Nichtlinearitaet zu. Kuerzlich hat jemand die Spannungsfestigkeit eines 16V Keramikkondensators gemessen. Bei 90V hatte er noch keinen Durchschlag. Das kann sich aber von Exemplar zu Exemplar aendern, ebenso mit der Baureihe, mit der Temperatur, der Befestigung, mechanischen Spannungen, usw.
Tantals können bei hohen Stromspitzen explodieren, ferner reagieren sie sehr schnell bei Falschpolung.
Tantal-Kondensatoren haben zudem einen Leckstrom. Als Spannungspufferung mit Lastströmen ist das nicht von Bedeutung. Wenn man einen Tantal aber z.B. mit einem sehr Hochohmigen Widerstand lädt, dann wirkt sich dieser Leckstrom so aus, dass man praktisch nen Spannungsteiler gebaut hat und eine zu niedrige Spannung über dem Tantal hat. Nicht nur Tantal, sondern auch ELKOs sollten nicht ohne Vorwiderstand geladen werden. Richtig wichtig wird dies, wenn man die Kondensatoren als Spannungspufferung z.B. bei Schaltnetzteilen einsetzt, wo große Kapazitäten gefragt sind. In dieser Größenordung setzt man aber eh ELKOs und keine Tantal ein.
Mark. K wrote: > Nicht nur Tantal, sondern auch ELKOs sollten nicht ohne Vorwiderstand > geladen werden. Richtig wichtig wird dies, wenn man die Kondensatoren > als Spannungspufferung z.B. bei Schaltnetzteilen einsetzt, wo große > Kapazitäten gefragt sind. Vorwiderstand im Schaltnetzteil zur Schonung des Kondensators??
@ Andreas Kaiser (a-k)
>Vorwiderstand im Schaltnetzteil zur Schonung des Kondensators??
Klar, der ESR ist noch nicht gross genug . . . ;-)
MfG
Falk
Es gibts etwas, was die Herren nicht wissen. Das haut mich glatt vom Hocker ;-) Ab einer gewissen Leistung (z.B. beim aktiv-PFC) muss man den Einschaltstrom begrenzen. Dies kann man mit einem NTC bewerkstelligen. Alternativ werden die ELKOs über nen Leistungswiderstand geladen. Dieser wird dann über ein Relais oder Triac überbrückt, damit hier im Betrieb nicht unnötig Leistung verbrudzelt wird. Ich weiß nicht, ob das hier von Belang ist, aber der TS hat nunmal wegen Vorwiderstand angefragt.
>Ab einer gewissen Leistung (z.B. beim aktiv-PFC) muss man den >Einschaltstrom begrenzen. Das hat aber andere Gründe als der Elko. Der spielt nur die Ursache.
Mark. K wrote: > Ab einer gewissen Leistung (z.B. beim aktiv-PFC) muss man den > Einschaltstrom begrenzen. Gerade bei der Aktiven PFC muss man den Einschaltstrom NICHT begrenzen. Bei Schaltnetzteilen OHNE PFC muss man das tun: Bei diesen hängt Primärseitig ein Dicker Elko hinter dem Gleichrichter => grosser Einschaltstrom.
>Gerade bei der Aktiven PFC muss man den Einschaltstrom NICHT begrenzen. >Bei Schaltnetzteilen OHNE PFC muss man das tun: Bei diesen hängt >Primärseitig ein Dicker Elko hinter dem Gleichrichter => grosser >Einschaltstrom. Doch, auch bei aktiv-PFCs ist das nötig. Ich bin beruflich in genau dieser Thematik drin. Stichwort: Wechselrichter. Mir ist noch kein Gerät in die Hände gekommen, (~200W aufwärts), das den Einschaltstrom nicht begrenzt hat. Egal ob aktiv oder passiv. Beim aktiv-PFC hängt übrigends auch ein dicker ELKO nach dem Gleichrichter. Auch wenn da noch ne Spule dazwischen sitzt.
Meine Ü30-jährige Erfahrung bestätigt mir immer wieder: Tantal-C sind Zeufelszeug. Raus damit! 95% aller Fehler mit Kondensatoren werden durch Tantal-C verursacht. Die halten einfach nichts aus und sind auch noch schweineteuer. Vor einem halben Jahr schalte ich ein Gerät ein: "bumm", Strom aus, Strom ein "bumm". Echt lustig. Hab das noch 3 mal gemacht. Jedesmal "bumm". Deckel auf. Überraschung: alle Tantals schwarz. Bingo!
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