Hallo zusammen! Leider muss ich mich erneut an euch wenden da ich mir bezüglich meiner "Lösung" einfach nicht sicher bin und ungern wegen eines dummen Fehlers unbrauchbare Platinen herstellen möchte. Es geht um die Ansteuerung eines bistabilen 6V-Relais mit einer Spule durch eine H-Brücke. Die Zeichnung im Anhang zeigt: 1. einen Ausschnitt aus dem Datenblatt des Relais auf dem ein Beispiel der Ansteuerung gezeigt ist. 2. das Blockdiagramm der H-Brücke (L293DD) die ich verwenden möchte. 3. den aufs wichtigste reduzierten Entwurf davon, wie ich mir die Ansteuerung durch einen Mikrocontroller vorstelle. Achtung,in der Beschaltung der H-Brücke habe ich leider VSS mit VS verwechselt Das Relais ist spezifiziert für 4,4V bis 6,6V. Die H-Brücke hat interne Überspannungsschutzdioden für das Schalten induktiver Lasten (siehe Blockdiagramm). Diese führen ja den Strom, der nach dem Abschalten des Relais weiter fließen will, in Richtung VS ab. Doch wo soll der Strom dann hinfliessen? Rückwärts in den Linearregler wird ja nicht möglich sein, oder? Aus diesem Grund habe ich D3 und C1 vorgesehen. Ist diese Idee in Ordnung? Wie dimensioniert man C1 ? Es wäre toll, wenn jemand anregende Kritiken zu der Schaltung äußern könnte. Schöne Grüße, Alex P.S. Es wird dann hoffentlich die letzte Frage vor der Erstellung des Prototypen sein :-)
@ Alex Bürgel (alex22) Benutzerseite >Doch wo soll der Strom dann hinfliessen? Rückwärts in den Linearregler >wird ja nicht möglich sein, oder? Nein. >Aus diesem Grund habe ich D3 und C1 vorgesehen. D3 ist überflüssig bis falsch. >Ist diese Idee in Ordnung? Fast. D3 weglassen. >Wie dimensioniert man C1 ? Theoretisch über die Enegieberechnung. E = 1/2 L * I^2 Energie der Spule E = 1/2 C * U^2 Die in der Spule gespeicherte Energie wird dann in den Kondensator entladen, dabei steigt die (Betriebs)Spannung. Je grösser der Kondensator, umso kleiner der Anstieg. MFG Falk
Danke schonmal! :-) Falk Brunner wrote: > D3 ist überflüssig bis falsch. Diese "Idee" mit D3 hatte ich von dieser Quelle, Kapitel 25.2: http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.25.2 Diode (verhindert Rückstrom von Relais in Stromversorgung) + ---+---|>|--+-----+-----+ | Elko Relais | +---+---+ | +-|>|-+ Freilaufdiode | uC |----(----|< +---+---+ | |E - ---+--------+-----+ Ich hatte gehofft die ASCII-Zeichnung korrekt abstrahiert zu haben, anscheinend leider nicht?! Gibt es eine Möglichkeit an das L des Relais heranzukommen, außer zu messen? (es steht leider nicht im Datenblatt... warum ist das so? was ist wohl "in etwa" das L eines 6V-Relais?) Schöne Grüße, Alex
@ Alex Bürgel (alex22) Benutzerseite >Diese "Idee" mit D3 hatte ich von dieser Quelle, Kapitel 25.2: >http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-fa... Die Aussage dort ist teilweise falsch. Ein normales Relais über Open Collector angesteuert kann keine Energie zurückspeisen, die wird komplett in der Freilaufdiode verheitzt. Bei H-brücken ist das was anderes. >Gibt es eine Möglichkeit an das L des Relais heranzukommen, außer zu >messen? Nein. > (es steht leider nicht im Datenblatt! warum ist das so?) Wird selten gebraucht. Kann man ja messen ;-) Einfach die Anstiegskurve von Strom messen (R-L Tiefpass). MfG Falk
Falk Brunner wrote: > Wird selten gebraucht. Kann man ja messen ;-) > Einfach die Anstiegskurve von Strom messen (R-L Tiefpass). Hmm, na gut, dann muss ich wohl warten bis die Probeexemplare da sind und dann mal messen. Kennst du vielleicht schon mal eine Größenordnung? Rekapitulation: -D3 weglassen -L des Relais messen -Berechnung von C1: L*I^2 = C*U^2 mit I = Relaisstrom wenn es eingeschaltet ist; U = U_B + delta_U (eine geringfügige Spannungserhöhung um z.B. 500mV) korrekt? Schöne Grüße, Alex
Kleiner Tipp am Rande: Die Herstellung unbrauchbarer Platinen lässt sich (fast) verhindern, indem man einen Prototypen auf Lochraster oder Breadboard herstellt. Mir wäre das zu heiß, von einem nie getesteten Schaltplan Platinen herstellen zu lassen... By the way: Der L293DD ist nicht gerade ein Stromsparwunder. Ich liebäugle gerade mit einem KA8602B. Das ist ein Audio-Verstärker, der auch wunderbar Relais ansteuern kann.
Danke für die Antworten schonmal! Marvin M. wrote: > By the way: Der L293DD ist nicht gerade ein Stromsparwunder. Ich > liebäugle gerade mit einem KA8602B. Das ist ein Audio-Verstärker, der > auch wunderbar Relais ansteuern kann. Danke für den Tipp, ich denke ich werde dennoch bei dem L293DD bleiben, da es sich um eine Netzbetriebene Schaltung handelt. >indem man einen Prototypen auf Lochraster oder >Breadboard herstellt. Geht hier leider nicht, da nicht alle Teile in DIP o.ä. erhältlich sind. Ich werde aber einen Prototypen selber ätzen und erst wenn dieser funktioniert die restlichen Platinen herstellen lassen. ----- Mir ist da allerdings vorhin in der Bahn ein Fehler in meiner Rekapitulation aufgefallen: >>L*I^2 = C*U^2 mit I = Relaisstrom wenn es eingeschaltet ist; U = U_B + >>delta_U (eine geringfügige Spannungserhöhung um z.B. 500mV) müsste hier nicht sein: U = delta_U, da der stationäre Ladezustand des Kondensators ja vorher U_B ist und sich nur um delta_U ändert? Schöne Grüße, Alex
OK, mal ne Beispielrechnung als Überschlag. L = 10mH, das ist schon ein recht grosses Relais I = 100mA C1 = 100uF, wie im Schaltplan Energie in der Relaisspule
Die Energie wird im Kondensator gespeichert. VORSICHT, nicht einfach die Spannungen addieren, das ist eine quadratische Gleichung für U! Es müssen die Energien addiert werden und daraus die Spannung berechnet werden! Energie im Kondensator
umgestellt nach U
Energie im Kondensator nach Rückspeisung
-> Spannung am Kondensator nach Rückspeisung
Sieht gut aus. MfG Falk
Falk Brunner wrote:
> Sieht gut aus.
Und deine Rechnung auch. Ich werde es mir merken und in Zukunft selber
anwenden. Ich komme aus dem Maschinenbaugewerbe und muss erst lernen die
Gleichungen (z.B. E-erhaltungs-Satz) auf die elektronik zu
abstrahieren...
Schöne Grüße,
Alex
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