Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Snubber dimensionieren


von Bernd Bernstein (Gast)


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Wie kann ich für ein Schaltnetzteil mit Übertrager (warum heisst es 
eigentlich nicht Überträger?) den Snubber auslegen?

Nehmen wir mal an es handelt sich um 320VDC (gleichgerichtete 
Netzspannung) - wie kann ich abschätzen was für Spannungsspitzen mich 
erwarten und wie lege ich den snubber dann aus?

Habe welche gesehen die nur aus einen RC bestehen (vor allem bei 
kleineren Eingangsspannungen) und welche die nur aus einer Kombination 
von Widerstand und Zenerdiode bestehen oder auch welche die dazu noch 
ein RC Glied parallel hatten...

An sich kommt die höhe der Spannungsspitzen doch auf die 
Streuinduktivität des Trafos an oder? Die lässt sich wahrscheinlich 
nicht ohne weiteres berechnen?

Bringt es bei Sperrwandlern was dem Schalttransistor eine antiparallele 
Diode zu geben falls die Spannung am Drain unter source potential sinkt?

Ich bin auf der Suche nach Seiten, die das ganze ein wenig durchleuchten 
und Fachwissen nicht als selbstverständlich ansehen ;-)

von Klaus R. (klara)


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Hallo Bernd,

> Nehmen wir mal an es handelt sich um 320VDC ....
> ...und Fachwissen nicht als selbstverständlich ansehen

Bange bist Du überhapt nicht?
Du scheinst zwar etwas an Wissen zu besitzen, aber hast vermutlich noch 
nie einen 320V DC-Stromschlag gespürt. Fang erst einmal mit 32V DC an. 
Dann hält auch der Oszi länger. Ich hoffe Du hast einen, sonst bleibt 
besser bei 32V.

Vor ein paar Tagen gab es hier einen Hinweis auf passende Seiten. Es war 
ein Skript von einem Prof der FH Darmstadt. Sehr gute Einführung.

Gruss Klaus.

von Bernd Bernstein (Gast)


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Okay, unter "Sperrwandler" habe ich ein paar infos zum snubber gefunden:
http://schmidt-walter.eit.h-da.de/snt/snt_deu/sntd_pdf.html

Was mich wundert ist, warum man überhaupt noch einen Kondensator braucht 
- wenn am Drain des Transistors nach dem Abschalten die Spannung 
ansteigt so lädt sich über die Diode doch der Kondensator und es kann 
nur eine bestimmte Menge Energie im Abschaltmoment aufgenommen werden 
(je nachdem wie groß der Kondensator ist). Wenn der Kondensator geladen 
ist wird er über den Widerstand langsam entladen.

Warum nimmt man nicht nur einen Widerstand und führt gleich die ganze 
Induktionsspannung ab?

Würde man mit einen Transistor mit höherer Sperrspannung nicht auf den 
Snubber verzichten können? Dann müsste man die "Streuleistung" (so nenne 
ich es einfach mal) nicht sinnlos verbraten oder?

Das mit den 320V war nur theoretisch, so weit bin ich noch nicht.

von Benedikt K. (benedikt)


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Man kann anstelle des Snubbers einen Kondensator parallel zum Transistor 
schalten. So wird das in der Horizontalendstuf eines TVs gemacht. Die 
nicht genutze Energie schwingt dann wieder zurück und wird wieder in die 
Betriebsspannung zurückgespeist. Allerdings hat man dann einen höheren 
Strom, da ein nicht unerheblicher Anteil der Energie im Schwingkreis hin 
und her pendelt, und somit höhere Verluste im Transistor.
Da bei einiem ordentlich aufgebauten Übertrager die Streuinduktivität 
sehr gering ist, ist der Energieverlust durch den Snubber minimal (im 
Vergleich zur genutzen Leistung).

von mandrake (Gast)


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Es gibt einige Netzwerke die als Snubber bezeichnet werden. Zum Beispiel 
R-C-D Snubber zwischen Drain und Vcc, die eigentlich ein Clamp-Netzwerk 
sind, dass die Drain-Source-Spannung auf etwas mehr als Vcc begrenzt.

Dann gibt es die eigentlichen R-C Snubber zwischen Drain und Masse. 
Zweck der Sache ist, dass der Strom im Ausschaltvorgang des Transistors 
auf den Snubber kommutiert und der Transistor im Idealfall spannungslos 
abschalten kann. Damit fällt keine Verlustleistung im Transistor an.
Desweiteren lassen sich mit Snubber und Clamp-Netzen die EMV-Störungen 
verringern.

Schau mal in das Dokument hier:

http://www.onsemi.com/pub_link/Collateral/SMPSRM-D.PDF

von groovie (Gast)


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hallo,

ich habe eine schaltung aufgebaut mit einem ssr

im datenblatt steht als snubber empfehlung 0,022µF und 47 Ohm.

geschaltet werden sollen ein paar LS Röhren mit herkömmlichen 
Vorschaltgerät.

welche spannungsfestigkeit und wieviel watt sollte man die teile 
dimensionieren?

Bei dem 47 Ohm R dachte ich an 2W und beim C an 2KV.

kann man auch weniger (630V) nehmen ?

mfg
uwe

von groovie (Gast)


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hallo,

kann das sein, daß hier keiner eine antwort weiß ???

glaube ich nicht ;-)

mfg
uwe

von Klaus R. (klara)


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Hallo Uwe,
ich denke 630V Spannungsfestigkeit dürfte genügen. Bei diesen 
Kondensatoren ist es eher wichtiger das sie selbstheilend sind.
Gruss Klaus.

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