Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Tausend Stellen bei Fraunhofer für Absolventen


von gast (Gast)


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Hallo Leute,

habe gerade folgenden Artikel gelesen. Quelle: CT Heft, Ausgabe 6:

"Absolventen der Natur- und Ingenieurwissenschaften können sich in 
diesem Jahr auf rund 1000 neu geschaffene Stellen im Bereich angewandte 
Forschung der Fraunhofer-Gesellschaft bewerben. Weitere 500 sollen noch 
folgen...usw"

Da sagt noch einer, es gibt keinen Ing-Mangel....

von Wasser (Gast)


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LoL geht das wieder von vorne los.

von gast (Gast)


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glaub diese Institute zahlen nicht besonders gut, aber man kann ohne 
großen Druck viel machen und vor allem dabei lernen...

von cosy (Gast)


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Nicht zu vergessen, das die Stellen sehr oft befristet ausgeschrieben 
werden (projektgebunden).

von Christian R. (supachris)


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Jo, alleine bei uns sollen 10 Leute eingestellt werden dieses Jahr. 
Allerdings kann man die meisten Stellen nicht besetzten, da die 
Fraunhofer Gesellschaft an den TVÖD gebunden ist, und die meisten 
Absolventen nur auf´s Geld aus sind. Zum Glück gibts immer mal ein paar, 
die sich für die Sache begeistern. Die Arbeitsbedingungen sind sehr gut, 
die Aufgaben interessant. Und die Stellen sind befristet, das ist 
richtig, aber hier im Institut sind bisher alle Verträge immer 
verlängert worden, wenn der Betreffende das wollte und sich nicht zu 
doof angestellt hat bei seiner Arbeit. Die Befristung kann man bei 
Neueinstellungen nicht umgehen, es gibt immer nur ein Kontingent an 
unbefristeten Stellen, da rücken dann immer mal ältere Ingenieure nach, 
wenn einer in Rente geht oder so.

von Herbert von Caravan (Gast)


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@Supachris
OT: Was ist eigentlich aus der Suche nach einem Lehrling herausgekommen?
Hast Du denn mal nachgesehen, ob Dein Angebot überhaupt in den 
Ausbildungsmarkt bei der AA eingetragen worden ist?

Ist meine Prophezeiung eingetroffen, daß Du mit hunderten von 
Bewerbungen
zugeschüttet würdest?

Hochachtungsvoll
Herbert von Caravan

von Sebastian (Gast)


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vermutlich wieder nur für Topabsolventen. Man lässt die Stellen also 
lieber unbesetzt als dass man jemanden mit durchschnittlichen 
Abschlussnoten eine Chance gibt. Oder diese Stellen sind die übliche 
Propaganda, die ein Ingenieurmangel vortäuschen wollen. Dass die 
Fraunhofers ein geringeres Gehalt als die Industrie zahlt, glaube ich 
kaum. Man hat mir im Rhein-Main-Gebiet 20-25000Euro brutto pro Jahr 
geboten, ich hatte zuerst 35000 verlangt, dann aber doch zugesagt. Die 
Absage kam trotzdem. Es war keine kleine Klitsche.

von Mr. X (Gast)


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Eher nicht Topabsolventen. Das machen eher die, die woanders nichts 
kriegen. Wer halbwegs zählen kann, geht für das Doppelte in die 
Industrie.

von peter (Gast)


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@Supachris

Ich will mich gerade umorientieren.
bei welchem Institut bist du denn??
Geld ist nicht alles!

gruss

Peter

von Christian R. (supachris)


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Ich bin beim www.ifzp-d.fraunhofer.de

Heute kommen 7 Lehrlingskandidaten. Auf mehrfache Nchfrage wurde es beim 
AA dann eingetragen. Auf unserem Stellenmarkt stand es dann auch 4 
Wochen lang. Beworben haben sich nur 18 Leute, von denen wir 11 
eingeladen haben. 5 haben schon das Vorstellungsgespräch abgesagt. Mal 
sehen, wieviele heute wirklich kommen. Lehrstellenmangel gibts nur in 
den Köpfen der Politiker. Als ich damals Elektroniker gelernt habe, war 
ich einer von 150 Bewerbern bei Philips.

> Eher nicht Topabsolventen. Das machen eher die, die woanders nichts
> kriegen. Wer halbwegs zählen kann, geht für das Doppelte in die
> Industrie

Naja, zum Glück ist es nicht immer so. Hier arbeiten genug Top-Leute, 
meistens FH-Ingenieure, mit sehr guten Abschlüssen, die sich auch privat 
für Elektronik interessieren.

von Steffen (Gast)


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> Eher nicht Topabsolventen. Das machen eher die, die woanders nichts
> kriegen. Wer halbwegs zählen kann, geht für das Doppelte in die
> Industrie.

So ein Schwachsinn! Es gibt wichtigeres als Geld. Wer sich nur mit Geld 
ködern lässt, ist arm dran. Ich will nicht in die Industrie zu 
profilierungssüchtigen Kollegen und Vorgesetzten, wo nur Neid und 
Ellenbogenmentalität herrscht und nur Beziehungsgeflechte zählen, wo 
teilweise mehr Zeit für Meetings und Palaber mit Ahnungslosen verbracht 
wird als mit der Entwicklungsarbeit. Außerdem gibt es in der Industrie 
nur wenige, die das doppelte verdienen und diese Posten im mittleren bis 
höherem Management sind für mich absolut uninteressant, egal wieviel 
Geld dabei rausspringt.

von absolvent (Gast)


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Hier gibts irgendwie nie ein Ergebnis:
https://jobs.fraunhofer.de/Vacancies?Extended=Search

von Gast (Gast)


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von Jorge (Gast)


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Wahrscheinlich kannst du da deinen Doktor machen oder du wirst 
ausgenutzt. Eine gute Referenz ist es aber allemal.

von Christian R. (supachris)


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Jorge wrote:
> Wahrscheinlich kannst du da deinen Doktor machen oder du wirst
> ausgenutzt. Eine gute Referenz ist es aber allemal.

Ich weiß gar nicht, woher immer dieses schlechte Image über uns 
herkommt. Wieso sollte man ausgenutzt werden? Nur weil man etwas weniger 
Geld bekommt als in der freien WIrtschaft?

von Maik (Gast)


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@Christian

Weil wahrscheinlich die Hälfte von den Leuten, die solche Aussagen in 
den Raum werfen entweder ohne Arbeit im Keller sitzen oder selbst 
weniger verdienen und man eine gewisse Portion Neid raushört.

von Gast (Gast)


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> Wieso sollte man ausgenutzt werden? Nur weil man etwas weniger
> Geld bekommt als in der freien WIrtschaft?
Genau, so ist die verbreitete Definition.

Auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass man bei "euch" ausgenutzt wird 
- gibt ja schliesslich mehr als nur die Kohle.

von Stefan H. (Gast)


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Alles schön und gut was ihr schreibt. Sehr löblich wenn der Inhalt der 
Arbeit wichtiger ist als die Kohle.

Nur, wenn ihr mal eine Familie zu ernähren habt, dann nimmt die Kohle 
einen ganz anderen Stellenwert ein.

von Christian R. (supachris)


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Stefan H. wrote:
> Alles schön und gut was ihr schreibt. Sehr löblich wenn der Inhalt der
> Arbeit wichtiger ist als die Kohle.
>
> Nur, wenn ihr mal eine Familie zu ernähren habt, dann nimmt die Kohle
> einen ganz anderen Stellenwert ein.

Stimmt, aber mit TVÖD kommt man schon hin. Ist sicher kein Luxus-Leben, 
aber es reicht dicke.

von gast (Gast)


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vielleicht lebt deine Familie auf zu großem Fuß, mit einem Gehalt nach 
TVÖD kann man gut leben...

von Gast (Gast)


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> vielleicht lebt deine Familie auf zu großem Fuß, mit einem Gehalt nach
> TVÖD kann man gut leben...
Das ist bestimmt richtig, aber wären die Alternativen?
1.) Job annehmen mit mehr Gehalt
2.) auf kleinerem Fuß leben (falls 1. nicht möglich oder gewollt ist)

Der eine entscheidet sich für 1. der andere für 2.

von Jorge (Gast)


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>Ich weiß gar nicht, woher immer dieses schlechte Image über uns
>herkommt. Wieso sollte man ausgenutzt werden? Nur weil man etwas weniger
>Geld bekommt als in der freien WIrtschaft?

Tja ausnutzen lässt sich schwer an den Fakten festmachen, es geht um 
eine psychologische Dimension. Habe selbst lange an der Uni Zeit 
verbracht und kann eigentlich nicht sagen, dass ich ausgenutzt worden 
bin, eher umgekehrt ich habe die ausgenutzt. Alle waren sehr freundlich 
zu mir. Trotzdem ist es leider so, dass ich während dieser Zeit immer 
das Gefühl hatte, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht, 
schätze mal dass es daran lag, dass ich den Eindruck hatte die Menschen 
um mich herum sind unredlich und dafür gibt es dann hinreichend Belege. 
Ohne zu lügen muss ich sagen, dass meine Vorgesetzten da eine seltene 
Ausnahme waren, sonst hätte ich es auch nicht ausgehalten. Mit dem 
Ausscheiden meiner Vorgesetzten bin ich dann auch selbst ausgeschieden.

Also darum geht es mir, man hat es mit einer Art von Betrügern zu tun. 
Es wird geschoben mit Mitteln und Personal und es wird an Fakten gebogen 
und gelogen.  Jemand der in diesem Punkt versagt ist ein unredlicher 
Mensch und hat mein Vertrauen verspielt. Dies trifft oft im öffentlichen 
Dienst zu und bei Max Planck, Robert Bosch, Fraunhofer und wie sie alle 
heissen, sind eben schräge Typen, kanns nicht anders sagen.

Kapiert?

von gast (Gast)


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@  Jorge

und du glaubst, in der freien Wirtschaft geht es fairer zu? Dort 
herrscht doch nur Konkurrenzdenken und Profilierungssucht, und 
Beförderungen oder die Zuteilung interessanter Aufgaben läuft nur mit 
Vitamin B.

von Jorge (Gast)


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>und du glaubst, in der freien Wirtschaft geht es fairer zu? Dort
>herrscht doch nur Konkurrenzdenken und Profilierungssucht, und
>Beförderungen oder die Zuteilung interessanter Aufgaben läuft nur mit
>Vitamin B.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass die Menschen überall mehr oder 
minder gleich sind. Bei den o.g. Stiftungen hat man es aber schon im 
Geschäftsmodell mit drin, also Stiftung was heisst das eigentlich...

Bleibt es also dabei. Was kann man mit weniger Geld machen -> weniger 
leisten und mehr headache haben. Der Punkt im öffentlichen Dienst ist 
egal wie man strampelt man zieht immer den Kürzeren. Es fehlt der Magnet 
vor dem Fahrrad, die Möhre vor dem Karren, der Anreiz, ja was soll ich 
denn noch.

von Gast (Gast)


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Wenn es dir nur ums Geld geht, dann geh auf eine Bohrinsel oder werde 
Hafentaucher oder Klärgrubentaucher oder Bergmann, falls es den noch 
gibt. Alles andere lässt Neidmentalität erkennen. Wie viele kennst du, 
die im öffentlichen Dienst am Hungertuch nagen? Und vergiss nicht, wer 
den öffentlichen Dienst bezahlt.

von Norgan (Gast)


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Absolventen? So, so. Interessant zu sehen, dass man bei Frauenhofer auch 
dem Jugendwahn frönt. Wenn schon eine faktisch staatliche Organisation 
Jugend zum Einstellungskriterium erhebt, dann weiß man, dass die 
deutsche IS/IT-Branche wirklich am Arsch ist.

Zum Beispiel wurden gestern 265 HF-Spezialisten "dem Arbeitsmarkt zur 
Verfügung gestellt" http://www.heise.de/newsticker/meldung/104976 
Absolventen dürften die wenigsten sein. Bei Frauenhofer wird daher 
keiner landen. So wird Kompetenz und Erfahrung vernichtet, weil die 
Leute zu Harz-4-Laubfegern im Park degradiert werden. Ok, wer Glück hat 
kommt in einer Dönerbude unter. Da ist es wenigstens schön warm.

von gast (Gast)


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@norgan

du redest einfach nur mist daher...glaubst du wirklich, dass diese 
hochqualifizierten Ing´s auf der Straße landen...!?
HF-Spezialisten sind sehr begehrt auf dem Arbeitsmarkt, die finden alle 
wieder was und zwar nicht als Parkwächter o.ä.!
Diese Aussage von dir ist nur Stammtischpolemik, nichst anderes! Geh zum 
jammern in deine Kneippe und verschon uns damit!

von Jorge (Gast)


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>Wenn es dir nur ums Geld geht, dann geh auf eine Bohrinsel oder werde
>Hafentaucher oder Klärgrubentaucher oder Bergmann, falls es den noch
>gibt.

Deine Vorschläge sind schlecht, weil sie nicht funktionieren.
Es geht mir nicht ums Geld obwohl ich es gut gebrauchen könnte. Geld und 
Kriminalität sind miteinander verwandt, ich bin gegen Kriminelle weil 
deren Rechnung nicht aufgeht und Leute Schaden nehmen. Im 
Technologiebereich braucht man etwas Geld um etwas bewirken zu können. 
Ich bin auch nicht gegen o.g. Stiftungen oder den öffentlichen Dienst. 
Die Steuern wurden erfunden weil es die Justiz, die Ausbildung 
(+Forschung und Entwicklung) und das Gesundheitswesen notwendig gibt.

>Alles andere lässt Neidmentalität erkennen. Wie viele kennst du,
>die im öffentlichen Dienst am Hungertuch nagen?

Neid/Schadenfreude ist das Pech/Glück der Dummen, da sind wir einig. Im 
öff. Dienst nagt man nicht am Hungertuch sondern an 
psychischen/psychosomatischen Störungen z.B. bekannt bei Lehrern dank 
Abnutzung und fehlender Entwicklungsmöglichkeiten und da sind wir schon 
wieder beim Thema.

>Und vergiss nicht, wer
>den öffentlichen Dienst bezahlt.

Ja wir haben die Bürokratie gefüttert und sie ist gewachsen, ein 
unglücklicher nutzloser Haufen ist das, ausgenommen sind natürlich 
Klinikpersonal, Lehrer, Juristen und noch ein paar.

Wenn man bei Fraunhofer etwas bewirken kann im Sinne einer Ausbildung 
oder in einem Projekt als technologischer Fortschritt, und da sind die 
Bedürfnisse ja sehr individuell, dann ist das in meinen Augen voll in 
Ordnung. Es ist auch nicht so, dass die Vorgesetzten bei den Instituten 
grundsätzlich schlecht sind und die Auszubildenden grundsätzlich gut. 
Was aber sicher so ist, ist das die Kultur durch die Vorgesetzten 
geschaffen wird.

Sklaventreiber, die schräg anerkennend grinsen, wenn sich der Aspirant 
die Seele aus dem Leib kotzt und Leute die genauso schräg das Gesicht 
verziehen wenn der Zögling eigene Ideen (vielleicht die Richtige dabei) 
entwickelt. Natürlich funktioniert dieses "shaping" nur beim 
Muttersöhnchen richtig gut. Was können Muttersöhnchen leisten.

Für mich ist es so, das ich den Standpunkt der Naturvölker die ihre 
Verwandten essen durchaus akzeptieren kann. Ich sorge dafür, dass ich 
nicht gegessen werde.

von Mike (Gast)


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@  Norgan

Dummschwatzer!
Finde es gut, dass Fraunhofer auch mal Absolventen eine Chance gibt. 
Absolventen haben in der Industrie in Deutschland nämlich fast Null 
Chancen, da die Anforderungen der Industrie maßlos überzogen sind. Man 
scheut nämlich die Kosten, Anfänger einzuarbeiten. Es sind ja jetzt 
wieder einige Spezialisten freigestellt worden, die nimmt man in der 
Industrie natürlich lieber als Absolventen. Kenne genug Absolventen, die 
von Hartz-IV leben und wenn diese mal 5 Jahre nichts gearbeitet haben 
oder in Hilfsarbeiterjobs für 6Euro versauert sind, haben sie keine 
Chance mehr, als Ingenieur arbeiten zu dürfen. Natürlich tauchen diese 
Fälle in keiner Arbeitslosenstatistik auf. Armes Deutschland. Die 
Industrie macht sich selber kaputt.

von Frank (Gast)


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>die nimmt man in der Industrie natürlich lieber als Absolventen

Das ist natürlich Quatsch. Wenn Firmen hören, dass da Spezialisten 
freigesetzt werden, dann werden gleich die Headhunter losgeschickt.

Ich weiß, dass einschlägige volksnahe Blätter vermitteln, dass 
Spezialisten in hartz4 abrutschen. Als Beweis liefert man oft einen 
einzigen zweifelhaften Beweis, der dann für alle herhalten soll. Fakt 
ist, dass diese Spezialisten gesucht werden und mit Sicherheit vor der 
endgültigen Schließung schon neue Arbeitsverträge haben.

Es ist immer noch ein MARKT und als Arbeitssuchender ist man Anbieter. 
Die Nachfrage regelt dann den Preis. Ist man nur ein kleiner 
Angestellter, der seit dem Studium nichts dazugelernt hat, seine Zeit 
absitzt und nur Geld verlangt, dann wird die nachfrage sicherlich nicht 
gerade hoch sein.

von Mike (Gast)


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>>die nimmt man in der Industrie natürlich lieber als Absolventen
>
> Das ist natürlich Quatsch. Wenn Firmen hören, dass da Spezialisten
> freigesetzt werden, dann werden gleich die Headhunter losgeschickt.

Das ist doch genau das, was ich geschrieben habe.

> Ich weiß, dass einschlägige volksnahe Blätter vermitteln, dass
> Spezialisten in hartz4 abrutschen.

Ich lese keine "volksnahe Blätter", aber ich stimme dir zu, Spezialisten 
rutschen wohl kaum nach Hartz4 ab, wohl aber Absolventen.

> Es ist immer noch ein MARKT und als Arbeitssuchender ist man Anbieter.
> Die Nachfrage regelt dann den Preis. Ist man nur ein kleiner
> Angestellter, der seit dem Studium nichts dazugelernt hat, seine Zeit
> absitzt und nur Geld verlangt, dann wird die nachfrage sicherlich nicht
> gerade hoch sein.

Ebenfalls Zustimmung. Aber das zeigt auch, dass es ein Überangebot an 
Ingenieuren gibt.

von Norgan (Gast)


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Das schöne ist ja, das die obigen 
Norgan-ist-ein-Bildzeitungsleser-und-Arschloch Brüller auch mal älter 
werden.

Absolventen bekommen keine Chance? 41% aller arbeitslosen Ingenieure 
sind über 50, 39% der arbeitslosen Ingenieure sind zwischen 35 und 50 
Jahre und nur 20% der arbeitslosen Ingenieure sind unter 35 Jahre 
(Quelle VDI). Vor dem Hintergrund setzt Frauenhofer mit der Suche nach 
Absolventen genau das falsche Zeichen.

Die Industrie, genau wie Frauenhofer sucht junges, billiges und williges 
Frischfleisch. Ein Absolvent bekommt nicht deshalb keinen Job, weil ihm 
der von einem alten Sack weggenommen wird, oder weil man Absolventen 
keine Chance gibt, sondern weil es gar keine Jobs gibt. Weil die 
Industrie ihre Anforderungsprofile so eng schraubt, dass Jung und Alt 
durchs Raster fallen, ältere Ingenieure häufiger als junge.

von rotfl (Gast)


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> Absolventen bekommen keine Chance? 41% aller arbeitslosen Ingenieure
> sind über 50, 39% der arbeitslosen Ingenieure sind zwischen 35 und 50
> Jahre und nur 20% der arbeitslosen Ingenieure sind unter 35 Jahre

Erst denken, dann schreiben.
Die Absolventen, die keinen Job finden und dann notgedrungen am Band 
stehen, Paletten schieben Taxi fahren oder sich im Sicherheitsdienst 
langweilen, tauchen natürlich in keiner Arbeitslosenstatistik auf.

> (Quelle VDI)

Diese Industrielobby, lach.

von Gast (Gast)


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Es klingt wieder mal so, als ob die Industrie daran schuld wäre, wenn 
Absolventen mit schlechtem Durchschnitt und mangelhafter Bewerbung keine 
hochbezahlten Stellen als Projektleiter bekommen.

>Vor dem Hintergrund setzt Frauenhofer mit der Suche nach
>Absolventen genau das falsche Zeichen.

Eigentlich nicht. "Ingenieur" sagt nichts über dessen Fähigkeiten aus. 
Ein E-Techniker wird wohl keine Maschinen konstruieren können, ein 
HF-Spezialist sich kaum für Forstwirtschaft interessieren und ein 
Lebensmittelingenieur tut sich beim Layouten von PCBs sicherlich schwer.

Die Angabe der arbeitslosen Ingenieure ist nichtssagend. Es fehlt die 
Aufstellung ihrer Fähigkeiten und wo sie sich befinden, denn es ist 
fraglich, ob ein arbeitsloser Flensburger E-Techniker in Freiburg eine 
Stelle annehmen möchte.

Immer die Fragen stellen:
Was und wo fragt die Industrie nach.
Was und wo und wie kann ich meine Arbeitskraft anbieten.

von gast (Gast)


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@gast,

guter Beitrag, stimme dir voll und ganz zu!

von Insider (Gast)


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na , so gut ist der vorletzte Beitrag auch nicht...


der erste Punkt, den ich kritisieren möchte ist die unterschwellige
Unterstellung, daß in der Regel Kandidaten jenseits 2,5 "schlecht"
seien und vorallem ,daß mangelhafte Bewerbungen quasi der
Hauptauslöser für Absagen sind.

bzgl der Ansicht, "Ingenieur" als General-Fähigkeitsnachweis
ja das hätte manche Firma gerne ...

Welch schrille Vorstellungen teilweise herrschen zeigt die Äusserung
letzte Woche ( ich glaube ein gewisser Rodenstock war das ) der
doch ernsthaft meinte ,daß EINE Weiterbildung eines 35-40 jährigen
reicht bis in die Rente....


Im weiteren bzgl arbeitsloser Ing etc..  Das Problem ist IMHO daß
man weltfremde Vorstellung in der HR pflegt...
Sprüche im Sinne , sie sind ja schon über 4 Monate auf Suche - können
sie überhaupt noch arbeiten ....

... werden ja in Teilen im CV schon widerlegt .. Wenn einer in der
Firma xx  1,5 Jahre leitend  , dann 2 Jahre ohne Job , dann wieder
2 Jahre auch wieder leitend tätig ...  dann sollte man sich eher
fragen ,ob einige nicht eher verkrustete und krude Vorstellungen
haben - ja ums dezent zu formulieren ,ob sie nicht weltfremd sind....


Eines kann klar festgehalten werden , das gros der Stellenangebote
ist lustlos formuliert und wenn wir wirklich einen Fachkräftemangel
haben, dann sollte sich dies auf verschiedensten Ebenen äussern

Die niedrigststruktrurierte ist das Gehalt ...

Zu DM Zeiten verdiente ein Einsteiger 80000DM  pA
Zu Euro Zeiten heute um 25000-40000  -und dies bei eher über
50% Inflation  ...

von Jorge (Gast)


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Du hast es da mit einem Mitarbeiter zu tun, wie objektiv kann der wohl 
sein.
Ich kenne Leute beim MPI. Hier in der Gegend gibt es für entsprechende 
Leute keine Alternative und auch nix Besseres, sie nehmen alles was in 
Frage kommt und fleißig ist. Bei Fraunhofer ist das Klima hierzulande 
gut, von Mitarbeitern wird über die Undurchsichtigkeit bei 
Stelleverschiebungen debattiert.

von The one (Gast)


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Zitat einer Stellenanzeige:

"Wissenschaftlicher Hochschulabschluss in Informatik, Ingenieur o.ä. 
Studiengang (Univ./TU, bitte keine FH o.ä. auch nicht mit anschließendem 
Master-Studiengang)".

Damned! Jetzt komm ich mir mit meinen ollem FH-Abschluss aber ganz schon 
miserabel vor.

von Ingo B. (arctis77)


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Ich hatte erst mit einer Promotion geliebäugelt, aber BAT2a, halbe 
Stelle waren einfach zu abschreckend.
Mit jetzt bald 5 Jahren Berufserfahrung reizt mich ein Wechsel, und von 
den Themen her wäre das Frauenhofer sehr interessant.
Leider ist die Aussage "TVöD" in den Stellenanzeigen wenig klar. In den 
FAQ heisst es dann wieder "eine leistungs- und marktorientierte 
Vergütung".
Kennt hier jemand die mögliche Spanne? Ist E13S1 die Regel, oder kann 
man realistisch auch E15S2 fordern?

von Gast (Gast)


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>ein gewisser Rodenstock

Ist sicher Randolf Rodenstock gewesen, ein Macher der ersten Stunde. 
sicher bemerkenswert, was der aufgebaut hat, aber er verkennt leider, 
daß die simplen und zugelich glänzenden Aufbaubedingungen, die seine 
Genration hatte, heute passe sind. Da kam fast jeder hoch der 
einigermassen fleissig war. Heute musst du Jurist sein, um eine Firma 
hochziehn zu können.

Der noramle Ingenieur hat dazu heute kaum eine Chance! Ingenieure sind 
heute so derartig spezialisiert daß sie auserhalb ihres Arbeitsfensters 
kaum eine Beschäftigung kiegen, zugleich geht die Spezialisierung immer 
tiefer und schneller. Heute gibt es alle 3 Monate ein neue Toolchain 
oder sagen wir neue featuresa oder bugs darin, die man kennen muss.

Zu Zeiten, als ein Rodenstock studiert hat gab es keine Winsows-PCs, 
heute wechseln die features in Win2k-Server jede Woche, sodaß ein 
IT-Speazialist, der mal 3 Monate wegen Krankheit ausgefallen ist, schon 
nicht mehr auf dem neuesten Stand ist. Ein Jahr Pause oder 2 Jahre keine 
Schulung und er ist draussen!


>Zitat einer Stellenanzeige:
>"Wissenschaftlicher Hochschulabschluss in Informatik, Ingenieur o.ä.
>Studiengang (Univ./TU, bitte keine FH o.ä. auch nicht mit anschließendem
>Master-Studiengang)".

Diese Anzeigen sollen Dummies ausblenden. Würde ich auch so machen. 
Hinzu kommt, daß spezialisierte Anzeigen so formuliert werden, daß nur 
noch ein einziger passt, nämlich der, den man sich vorher schon 
ausgesucht. Bei alen Unis und Instituten ist das so, daß nur der die 
Promostelle bekommt, der mit dem Prof gut kann.

Und noch eins:

Man sollte sich genau überlegen, ob mna so eine Stelle machen will. 
Diesen Leuten haftet nämlich hinterher an, sie seien zu akademisch und 
zu unpragmatisch, was in der Industrie überhaupt nicht gefragt ist.

von Gast (Gast)


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> Es klingt wieder mal so, als ob die Industrie daran schuld wäre, wenn
> Absolventen mit schlechtem Durchschnitt und mangelhafter Bewerbung keine
> hochbezahlten Stellen als Projektleiter bekommen.

An einer Führungsposition habe ich kein Interesse. Je höher die 
Stellung, desto uninteressanter die Arbeit, da immer weniger Technik. 
Ich wäre glücklich, wenn man mir die Chance gäbe, meine Kenntnisse in 
Elektronikentwicklung ausbauen zu dürfen. Das Studium konnte mein 
Wissensdurst nicht befriedigen bei den zwei Elektronikvorlesungen. Das 
Gehalt spielt für mich zunächst eine sehr untergeordnete Rolle.
Wenn durchschnittliche Absolventen keinen Job finden, liegt das nicht an 
den Absolventen, sondern am Geiz der Industrie (man will sich keine 
Einarbeitung leisten). Leider muss sich die Industrie wenig Sorgen 
machen, dass es bald aufgrund ihrer Einstellungspolitik keine erfahrenen 
Fachleute mehr geben wird, denn die Politik wird dann immer helfen, 
billige und willige Sklaven aus dem Ausland zu importieren. Oder die 
Technik wird soweit es geht nach Asien ausgelagert, so wie die Tendenz 
schon heute ist.

von gast (Gast)


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@  The one:
gib bei wikipedia einfach mal TVöD ein
mit FH bekommst ca. die 10
mit TU ca. die 13

von Gast (Gast)


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Gerade heute hatte ich wieder eine Diskussion mit einem PL, wie 
aufwändig die Einarbeitung von Anfängern ist ....

von Dominik (Gast)


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woher kommt eigentlich der irrglaube, das ein 1-er student schneller und 
billiger einzuarbeiten ist als ein 2,5-er student?

Gute Prüfungen schreiben ist das einte, in der industrie 
lösungsorientert, schnell und preisbewusst arbeiten was ganz anderes...
Grundsätzlich setzt ein ing-diplom voraus, dass die materie verstanden 
wurde  (und sonst stellen sich gewisse fragen zu den anstallten welche 
diese ausgestellt haben...), also ist ein vernüftiges erscheinungsbild, 
wissen über den arbeitgeber, sozialkompetenz, sicher halbwegs verkaufen 
können, etc wohl bedeutender als ne halbe note mehr... naja die 
fixierung auf noten ist wohl typisch deutsch (weder ab noch aufwertend 
gemeint...) anders kann ich mir den rummel den hier darum gemacht wir 
nicht erkären...

p.s. war weder 1er noch 2,5er student...

von Gast (Gast)


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Ich bin auch ein 3.0er, was aber auch an mangelnder Zeit für Prüfungen 
liegt. Gerne verberge ich mich auch hinter der Praxis, muss aber ehrlich 
zugestehen, daß es schon einen Unterschied macht, wenn einer schneller 
lernt. Der ist schon auch 10%-2ß% effektiver, als andere und sollte auch 
mehr Geld bekommen. Soziales ist allerdings eine Art Schalter: Wenn 
einer mit den anderen nicht zurecht kommt, zieht er alle um 10% runter. 
Bei 10 Leuten ist das dann auch schone einer weniger und das ist noch 
vorsichtig geschätzt. Hinzu kommt, daß sozial gute Leute ein gute 
Stimmung verbreiten, was die Teamleistung verbessert.

von Gast (Gast)


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Offensichtlich können 1er Studenten Probleme schneller lösen. Irgendwo 
müssen ja die schlechteren Studenten Defizite haben. Das kann mangelndes 
Wissen, lange Leitung (man braucht wesentlich länger zum Lösen der 
Aufgabe) oder einfach nur ein schlechter tag sein. Aber zu behaupten, 
schlechtere Studenten wären besser oder mindestens genauso gut, wie 1er 
Studenten, ist sehr blauäugig. Die Bewertungssysteme gibt es nicht 
umsonst. Und leider ist es noch so, dass Firmen auf diese Bewertung 
schauen.

von Dominik (Gast)


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@Gast
Ich sage nicht das schlechtere studenten besser sind, gar nicht...
ledentlich, dass bei realen problemen in der arbeitswelt verschiedene 
fähigkeiten zum zug kommen, welche nicht direkt gelernt wurden. Daher 
finde ich die reduzierung auf eine note irgendwo unsinnig, auch wenns im 
vergleich zu weichen kriterien ein hartes ist...

von willi (Gast)


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Gerade am wochenende habe ich noch mit einer Freundin darüber 
gesprochen.
Die hat nen Notendurchschnitt von 1,4 an einer Uni, musste für die Note 
aber nur 4mündliche Prüfungen und eine Diplomarbeit abliefern.
Also wurden die 4en des Studiums in den Klausuren nicht mitgezählt!
Ich hab nen Durchschnitt von 2,2 auf ner FH, aber alle Klausuren zählen 
mit zur Note!
 Das hat nichts mit besser und schlechter zu tun!

Ungerecht finde ich nur das viele Personaler den Unterschied mit 
sicherheit nicht kennen!

von Achim (Gast)


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> Die Bewertungssysteme gibt es nicht
> umsonst. Und leider ist es noch so, dass Firmen auf diese Bewertung
> schauen.

Die Bewertungssysteme sind untauglich, weil sie nicht vergleichbar sind. 
Jeder Prof kocht sein eigenes Süppchen, selbst innerhalb der selben 
Hochschule. Die Anforderungen im Studium und auch bei der Diplomarbeit 
sind zu verschieden und nicht vergleichbar.

Folgendes hat sich an einer Fachhochschule und einer Uni zugetragen:

Der eine Student macht in seiner Diplomarbeit irgendeine komplizierte 
Forschungs- und Entwicklungsarbeit mit Entwicklung eines Prototypes, die 
weder der Prof, noch der Aufraggeber im Detail versteht. Da gibts vom 
Auftraggeber/Prof dann Vorgaben, die prinzipiell nicht möglich sind. Als 
Note gibt es dann eine 3.
Der andere macht was Ähnliches, verwendet dazu aber fertige Baugruppen 
und dokumentiert nur etwas die Datenblätter. Note 1.

Ein anderer Diplomand macht eine simple Marktanalyse der Art, welche 
Typen von Produkt A gibt es von welchen Herstellern und was kostet es. 
Eventuell vergleicht er dann noch selbst messtechnisch verschiedene 
Produkte, worauf aber meist verzichtet wird. Als Note gibt es dann eine 
1.

Einem anderen wird eine lange Zeit von über 4 Wochen gewährt, um sich in 
C einzuarbeiten um dann was simples zu programmieren. In der 
Schriftlichen Ausarbeitung hält er sich dann damit auf, wie eine 
while-Schleife und andere grundlegende Dinge funktionieren. Die 
eigentliche Aufgabenstellung kommt dann zu kurz. Trotzdem gib es eine 1. 
Andere Diplomanden hatten vorher genauso wenig C-Kenntnisse. Aber da 
verlangte man es einfach.

Während des Studiums ist es genauso. Die einen haben Glück, mit 
Auswendiglernen gut durchzukommen. Die anderen geraten an 
anspruchsvollere Profs oder sind selber anspruchsvoller und wollen alle 
Hintergründe verstehen, wodurch sich die Studienzeit verlängert, aber 
die Noten nicht notwendigerweise verbessern.

> Und leider ist es noch so, dass Firmen auf diese Bewertung
> schauen.

Das ist ein Zeichen dafür, dass es keinen Fachkräftemangel gibt.

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