Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik n-Kanal <-> p-Kanal MOSFET ?


von Gerhard (Gast)


Lesenswert?

1) Was ist genau der Unterschied zwischen einem n- und p-Kanal MOSFET? 
Der eine wird glaub ich mit "high" und der andere mit "low" durch 
geschaltet? Nun kann ich mir aber nicht vorstellen warum man überhaupt 
einen p-Kanal braucht, es sollte doch alles realisierbar sein mit einem 
n-Kanal MOSFET, oder kennt jemand gerade eine Anwendung wo man einen 
p-Kanal braucht?

2) Es wird ja immer noch irgendwie die Spannung UDS, die Einfluss auf 
den Strom ID hat angegeben. Nun verstehe ich aber nicht warum UDS 
überhaupt einen Wert anders als null anhemen kann. Ich meine wenn der 
Schalter (MOSFET) geschlossen (->Kurzschluss) ist, ist dort ja auch kein 
Sapnnungsabfall, also UDS = 0V ???

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Der N-Mosfet leitet durch Elektronen, und der P-Mosfet leitet durch 
Löcher. Da die Mobilität der Löcher nur bei 471 (Im Vergleich, die 
Mobilität der Elektronen liegt bei 1417) in Silizium ist, sind P-kanal 
Mosfets immer schlechter.
N-Mosfets leiten bei positiver Gate-Source Spannung und P-Mosfets 
leiten bei negativer Gate-Source Spannung.

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

>2) Es wird ja immer noch irgendwie die Spannung UDS, die Einfluss auf
>den Strom ID hat angegeben. Nun verstehe ich aber nicht warum UDS
>überhaupt einen Wert anders als null anhemen kann. Ich meine wenn der
>Schalter (MOSFET) geschlossen (->Kurzschluss) ist, ist dort ja auch kein
>Sapnnungsabfall, also UDS = 0V ???
Weil der Mosfet eine spannungsgesteuerte Stromquelle ist, aber wie 
alles: nichtideal? Man muss den FET ja nicht immer nur als Schalter 
betreiben.
Bei einer gegebenen UGS kann ein bestimmter Strom IDS fließen, der sich 
nur unwesentlich ändert, wenn die UDS verändert wird.

von crazy horse (Gast)


Lesenswert?

ja, man kann ohne p-Kanal auskommen. Man kann auch ohne pnp-Transistoren 
auskommen. Aus gutem Grund gibts aber beide Typen :-)
Stell dir eine Schaltung vor, die nur mit 5V versorgt wird. Und du 
willst die 5V schaltbar nach aussen geben. Mit einem n-Kanal hast du ein 
Problem, braucht ne Gatespannung von min. 8V. Levelshift dementsprechend 
ebenfalls. Also nimmt man einen p-Kanal, und schaltet das Gate nach 
Masse. Der FET "sieht" eine Gatespannung von -5V, ist sehr zufrieden 
damit und schaltet brav durch.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Gerhard wrote:
> 1) Was ist genau der Unterschied zwischen einem n- und p-Kanal MOSFET?
> Der eine wird glaub ich mit "high" und der andere mit "low" durch
> geschaltet? Nun kann ich mir aber nicht vorstellen warum man überhaupt
> einen p-Kanal braucht, es sollte doch alles realisierbar sein mit einem
> n-Kanal MOSFET, oder kennt jemand gerade eine Anwendung wo man einen
> p-Kanal braucht?

Ja, alle modernen ICs und CPUs sind in CMOS-Technik aufgebaut.

Ohne P-FETs könnte man garnicht die hohe Integration erreichen und die 
ICs würden Leistung verschlingen ohne Ende.

Du kannst mit NMOS keine Schaltung aufbauen, wo bei high oder low ein 
FET leitet und der jeweils andere sperrt. Es sind immer Widerstände 
nötig, die ständig Leistung verbraten.


Peter

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.