Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Koax vs. Twisted Pair


von Jacky (Gast)


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Wieso ist man beim Ethernet eigentlich von Koax auf Twisted Pair 
umgestiegen? Koax-Kabel sind ja für viel höhere Frequenzen geeignet. 
Beim Twisted Pair kommt man heute nicht über 250MHz...

von Jacky (Gast)


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Und nochwas: Wieso überträgt man Ethernet eigentlich im Basisband und 
nicht moduliert?

von Gast (Gast)


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Hallo,
TP ist billiger herzustellen, und die Verbindungsstecker sind einfacher 
zu montieren.
Ausserdem arbeitet Ethernet auch wegen der Kosten im Basisband. Da 
braucht man zum senden einen Transistor und beim Empänger auch. Es wird 
halt überall auf's Geld geschaut

von hellboy (Gast)


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es stimmt so auch nicht .... guck dir mal gbit ethernet an ... oder 10 
gbit ethernet..

von Karl Z. (griffin27)


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Warum sollte es nicht im Basisband übertragen werden? Wenn es auf höhere 
Trägerfrequenz aufmoduliert werden würde, bräuchte man ja schon von 
hausaus die Besten Kabeln.

von Steve (Gast)


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Hallo,

ein weiterer Grund ist auch, daß bei Twisted Pair die Übertragung 
differenziell erfolgt, gegenüber einer asymetrischen Übertragung mit 
Koax. Differentielle Übertragung ist um ein vielfaches störungsrobuster, 
da eine Störung, die ja auf beide Leiter gleichzeitig wirkt, im 
Empfänger durch die Differenzbildung komplett ausgeblendet wird. Beim 
Koaxsystem wirken z.B. elektromagnetische Störungen in erster Linie auf 
den Schirm und verändern nach eine bestimmten Laufzeit kurzzeitig die 
Spannungsdifferenz zwischen Signalpfad und GND. Und das ist bei 
Highspeed-Datenübertragung sehr problematisch.
Davon abgesehn, auch wegen der begrenzten Bandbreite bei einem 
'Twisted-Pärchen' werden bei Gigabit-Ethernet ja auch alle 8 Adern 
verwendet, wohingegen bei T-Base 100 2 Paare reichen.

Gruß
Steve

von 6641 (Gast)


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Das urspruengliche Ethernet auf Koax war RG58, ein extrem unflexibles 
Ding. Und teuer ist es Die Stecker auch. Alleine fuer die Crimpzange 
kann man ein Vermoegen loswerden. Da ist Twitsted pair viel flexibler. 
Zudem hat Twisted Pair vier Paare kann daher auf demselben 
Kabeldurchmesser zwei mal bidirektional senden.

von Martin (Gast)


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Twisted Pair geht bis 1.5 GHz (Cat8)

von Bitheimer (Gast)


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Ausserdem kann man im ganzen Gebäude in jedes Zimmer einfach 10 TP Kabel 
mit 10 TP Dosen verlegen, und dann flexibel PC, Drucker, Telefon 
(ISDN/Analog), AB, etc, etc, anschließen und im Serverraum vom 
Patchpanel da anschließen wo mans braucht.

von Dieter W. (dds5)


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6641 wrote:
> Das urspruengliche Ethernet auf Koax war RG58, ein extrem unflexibles
> Ding.

Wie bitte??

Die ersten Eternit ähhh ich meine Ethernet Kabel waren gelb und hatten 
ca. 10mm Außendurchnmesser, die waren unflexibel. An die Stecker 
erinnnere ich mich nicht mehr, könnten N oder C gewesen sein.

RG58 Verkabelung nannte sich bei Einführung schon cheapernet, weil es 
gegenüber dem ersten Zeugs erheblich billiger war.

von Ulrich P. (uprinz)


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Jep und die Stecker hießen BNC == Beinahe Nie Connected.

Das war echt gruselig in einem dieser riesen Ringe einen Fehler zu 
finden. Kostentechnisch war es billiger einmal Jährlich pauschal alle 
T-Stücke zu tauschen als nach einem langsam hochohmig werdenden Kontakt 
zu suchen.
Oder man hatte >10000DM übrig und konnte sich einen dieser Scanner 
kaufen.

Abgesehen davon ist TP in vielerlei anderer Hinsicht praktisch, weil man 
auch  anderes darüber übertragen kann. Bei mir läuft darüber Analoge und 
ISDN Telefonie, die Video-Haustürklingel und der Heizungsbus.

Der Nachteil einer vermeintlich geringeren Übertragungsrate wird durch 
die unvergleichlich höhere Flexibilität also mehr als wett gemacht.

Gruß, Ulrich

von lol (Gast)


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lol

von Andreas K. (a-k)


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Das Yellow Cable hatte damals auch schon mal gegen Token-Ring verloren, 
weil der noch in die vorhandenen Kabeltrassen ging, aber das Yellow 
Cable zwar selber noch reinpasste, aber an den Enden der Trassen die 
Krümmung nicht packte (flexibel wie ein Besenstiel).

Zudem war's auch ziemlich interessant, die Rechner anzuschliessen. Ging 
ja nicht mit einfachen T-Stücken wie bei RG-58. Da wurde das Kabel 
gezielt angebohrt und ein Transceiver direkt draufgesetzt 
(http://en.wikipedia.org/wiki/Vampire_tap). Und 2 solcher Dinger durften 
einen Mindestabstand von 2,5m nicht unterschreiten.

von Jörn P. (jonnyp)


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Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Mal eben schnell ein Arbeitszimmer in ein 
kleines Besprechungszimmer umwandeln. Kein Problem mit Koax RG58. 
Durchschneiden und ein paar scEAD- Dosen setzen, kein Problem. Natürlich 
war während der crimpzeit für die Stecker tote Hose auf dem Kabel, aber 
was solls. Ging so weit auch gut, bis sich mal ein paar mehr Leute mit 
ihren 5-Meter scEAD-AnschlussKabeln eingeklinkt haben. Da es sich dabei 
um Doppelkabel (Hin-und Rückleitung) handelt ist so ein kabel real 10m 
lang. Der Bus war eh schon bei 140 Metern und schon waren wir weit über 
die 185 m Schallmauer und kein Repeater in Sicht.
Heute würde ich bei einem gleichen Problem einen Switch in den Raum 
"werfen" und gut is. ;-)

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