Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Symmetrieren und Filtern eines 13,56MHz Signales


von Mario (Gast)


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Hallo,

ich baue einen Modulator für 13,56MHz und erzeuge den Träger
mittels einer Pierce-Schaltung. Diese Schaltung liefert mir
einen 13,56MHz Rechteck, den ich symmetrisch machen will und außerdem
in einem Sinus wandeln möchte.

Derzeit verwende ich zum Symmetrieren einen Hochpass und zum Filtern der 
Oberwellen (Erzeugen eines Sinus aus dem Rechteck) einen Tiefpass, beide 
Filter in Serie geschaltet.

GIbt es da eine bessere Möglichkeit für die beiden gewünschten Sachen 
(Symmetrie und Sinus-Erzeugung), da das Signal zwar symmetrisch ist, 
aber der Sinus nicht schön ist?
Ich bin mir auch bei den Werten für den Tiefpass nicht sicher... soll 
ich die Werteberechnungen für Tau der Periodendauer oder der halben 
Periodendauer verwenden?

LG Mario

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Für eine feste Frequenz sollte ein Schwingkreis allemal das beste
Filter darstellen, wenn man einen Sinus rausbekommen will.

Wenn du sowieso einen Sinus haben willst, stellt sich natürlich
die Frage, warum du überhaupt erst einen Oszillator in Digitaltechnik
benutzt, und nicht gleich einen analogen.

von peter-neu-ulm (Gast)


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Wenn eine Quarzoszillatorschaltung nicht sinusförmige Spannung erzeugt, 
ist sie eigentlich schon falsch dimensioniert.
Damit die eigentliche Oszillatorschaltung nicht in der Begrenzung 
arbeitet unmd Oberwellen erzeugt, sind mehrere Maßnahmen angesagt:

Einen Sperrschicht-FET nehmen, der hat keine so hart abknickenden 
Kennlinien wie bipolare Transistoren.
Den Arbeitspunkt bzw, Ruhestrom so einstellen, dass der Oszillator 
gerade schwingt, ohne kräftig in die Begrenzung zu gehen.
Eine Regelschaltung verwenden, die den Oszillator auf eine 
Schwingamplitude regelt, bei der keine Begrenzung vorliegt.
Eventuell einen Schwingkreis in der Folgestufe verwenden, um die 
Oberwellen zu entfernen.
Im Extremfall mit einem Quarz gleicher Frequenz aus dem Oszillator 
auskoppeln, das erhöht sogar die Kurzzeitstabilität der 
Oszillatorschaltung

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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peter-neu-ulm wrote:

> Wenn eine Quarzoszillatorschaltung nicht sinusförmige Spannung erzeugt,
> ist sie eigentlich schon falsch dimensioniert.

Nein, bei der Pierce-Schaltung ist das gewollt.  Die nimmt man aber
typischerweise genau dann, wenn man mit dem Rechteck anschließend
eine Digitalschaltung takten will.  Wenn man jedoch einen Sinus
haben will, dann ist das einfach die falscheste (:-) Schaltung, die
man sich hätte wählen können.

von Mario (Gast)


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Danke für die Antworten...

Da hab ich was falsch verstanden beim Aussuchen der Schwingschaltung, 
hatte gedacht mit einer Pierce-Schaltung und anschließender Filterung 
minimiere ich das Phasenrauschen, das für die folgende Modulation sehr 
schlecht wäre.

Könnte mir jemand einen gute Schaltung nehmen, mit der ich für eine 
Modulation einen schönen 13,56MHz Sinus mit geringem Phasenrauschen 
erhalte?

LG mario

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mario wrote:

> Da hab ich was falsch verstanden beim Aussuchen der Schwingschaltung,
> hatte gedacht mit einer Pierce-Schaltung und anschließender Filterung
> minimiere ich das Phasenrauschen, das für die folgende Modulation sehr
> schlecht wäre.

Laut Quarzkochbuch minimiert man das Phasenrauschen, indem man den
Quarz mit möglichst großer Leistung ansteuert (allerdings auf Kosten
einer schlechten Langzeitstabilität).  Da kann natürlich der Pierce-
Oszillator in der Tat mit einer von Natur aus hohen Steuerleistung
aufwarten.  Das Quarzkochbuch enthält aber auch für andere
Oszillatorschaltungen Dimensionierungshinweise, mit welchen Mitteln
man die Quarzbelastung variieren kann.  Vielleicht ist ja die dort
angegebene Schaltung mit einem MMIC gar keine schlechte Wahl für
dich?

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