Hallo. Ich habe eine Schaltung, die über einen Transistor ein Sinussignal (1000 Hz fest) verstärkt. Diese Transistorstufe (in Kollektorschaltung) kann 4 Ohm treiben. Da ich jedoch einen symetrischen Ausgang benötige wo später der 4 Ohm Lautsprecher angeschlossen wird wollte ich nach dem Transistor einen 1zu1 Übertrager einbauen. Meine Frage bezieht sich auf die Machbarkeit und Cu-Querschnitt des Übertragers: Ich habe folgende Internetseite gefunden: http://www.amateurfunkbasteln.de/uebertrager/uebertrager.html Kann ich wie auf dieser Seite vorgestellt einfach einen größeren Leiterquerschnitt nehmen und primär- und sekundärseitig je eine 4 Ohm Wicklung damit wickeln? Es muß nichts gutes sein - ich nutze die Schaltung zu Hobbyzwecken. Mir geht es nur darum ob es funktionieren würde. Meine Primärspannung liegt bei ca. 5Vss. Der Strom durch die Transistorstufe beträgt 375mA. Vielen Dank für eure Antworten, Alex
Hallo Alex, 375 mA ist noch nicht besonders viel und 1KHz ebenfalls nicht. Du kanst nehmen was Du willst. Nur Du musst ja auch noch ein paar Wicklungen auf den Kern bringen. Draht mit 0,4 - 0,6 mm dürfte ganz gut passen. Wieviel Windungen Du benötigst hängt vom AL-Wert des Ringes ab. Versuch es mal ab 30 Windungen, vielleicht werden es auch 100 Windungen. Gruss Klaus.
wie viele µH brauch ich für diesen Anwendungsfall und wie errechnet man sowas?
Hi Klaus! Nochwas: Wenn ich nur 30 bzw. 100 Windungen wickle erreiche ich doch nicht meine 4 Ohm, oder?
1000 Hz. Also NF. Ich würde mal sagen, Dein Übertrager sollte eine Hauptinduktivität haben, deren Widerstand bei 1000 Hz größer ist als 4 Ohm (damit sie keinen Nebenschluss bildet). Wenn wir mal 40 Ohm nehmen, dann ist die nötige Induktivität L = Xl/(jw) = 6,4 mH. Ach noch was - der Draht sollte natürlich einen ohmschen Widerstand haben, der klein ist gegenüber 4 Ohm. Sonst bekommst Du nicht viel raus... Deswegen baut man heute ja Gegentakt-Transistorstufen ohne Übertrager.
OT - Nur um meine Neugier zu befriedigen: Wozu muss der LS symmetrisch angeschlossen werden?
AlexL wrote: > wie viele µH brauch ich für diesen Anwendungsfall und wie errechnet man > sowas? Die µH sind wurscht, es kommt auf die Feldstärke an, der Kern darf nicht in Sättigung geraten. Mit der Kollektorschaltung kannst Du generell keinen Trafo betreiben, wenn sie einen Arbeitspunkt hat (U/2), da dieser 0Hz entspricht. Einen Trafo kann man an eine Kollektorschaltung nur kapazitiv ankoppeln, kann man nen Lautsprecher aber auch. Peter
Peter das ist Unfug. Geanuso wie bei einer Röhren Klasse A Endstufe kann man auch hier den Übertrager in den Gleichstrompfad einsetzten. Dazu muß man aber was über die magnetische Aussteuerbarkeit des zu verwendenden Kernes wissen und den Arbeitspunkt dort so legen, daß das Singal den Kern nicht in die Sättigung treibt. Hilfreich ist dabei ein Luftspalt im Kern. Interessant ist der maximale magnetische Fluß, ob man diesen FLuß nun mittels einer Röhrenendstufe erzeugt mit vielen Windungen dünnen Drahtes und wenig Strom oder mit einer neiderohmigen Transistorsute mit wenigen Windungen Dicken Drahtes und mehr Strom ist Wurscht. (Stichwort Amperewindungen) Gruß Holm
Der LS muß symetrisch sein, da es eine Meßbox werden soll, die zum einen in der Lage sein soll einen Sinus auf den LS zu legen und auch um mit dem ADC-Eingang des µCs den Widerstand zu messen.
AlexL wrote:
> aus einer negativen Zahl kann doch keine Wurzel gezogen werden, oder?
Doch, google mal nach "komplexe Zahl".
Aha - das ist mir neu. Was bringt es aber mit imaginären Zahlen zu rechnen die es gar nicht gibt. Auch wenn ich in deiner Formel L=XL/(2*Pi*f) ohne j rechne komm ich auf die 6,4mH. Ich hab damit irgendwie ein Verständnisproblem. Wurzel aus -1 ist -1=i²... was bringt mir das wirklich? Man kann damit nicht weiterrechnen, da es keine reele Zahl gibt die man dafür einsetzen könnte.
Diese Diskussion über komplexe Zahlen tönt wirklich niedlich! Ich glaube, wenn du das wirklich lernen willst, müsstest du dich mal einige Zeit mit einem guten Mathebuch (eines mit einer einfacher Erklärung) befassen. Kurz gesagt: Komplexe Zahlen (also solche mit Wurzel aus minus eins und so) sind ein Formalismus (wie der Rest der Mathe auch), der sich eignet gewisse Dinge zu formulieren, die man sonst nicht rechnen könnte. Es ist in einem gewissen Sinn ähnlich wie bei negativen Zahlen oder bei Brüchen. Diese machen ja auf den ersten Blick auch keinen Sinn: Was soll das heissen, wenn einer sagt er besitze -100 Euro? Erst mit der richtigen Interpretation ergibt das Sinn: er hat eben 100 Euro Schulden! So ist das auch mit den komplexen Zahlen, zuerst scheinen sie sinnlos, aber sie sind ganz praktisch, wenn man sie beherrscht! Zum "j" in der obigen Formel von Wolfgang Mües: Das kann man wirklich weglassen oder es ist sogar genau genommen falsch! Gemeint ist hier nämlich der Imaginärteil der komplexen Impedanz die sog. Reaktanz (Blindwiderstand). Diese ist aber eine reelle Zahl. Ansonsten könnte man sie gar nicht messen und somit auch nicht einen Wert in mH angeben.
Vielen Dank für diese Erklärung. Für mich sieht das aber immernoch nach Zeitverschwendung aus. unbelehrbarmodus ein ;) Wenn ich das erlernen würde um damit Formeln umzustricken, die ich ohne imaginäre Zahlen nicht umstellen könnte dann hab ich zum Schluß zwar eine umgestellte Formel - kann damit jedoch nichts anfangen, weil ein Teil (i) eine Zahl ist die in keinem Taschenrechner eingegeben werden kann... Vielleicht ist dieses o.g. Beispiel mit L=... kein gutes Verständnisbeispiel und es gibt doch hilfreiche Dinge, die man damit in die Praxis umsetzen kann?!? Naja - wie auch immer. Ich denke nicht, dass ich es je brauchen werde. Thx so far! Gruß, Alex
Wagen wir doch mal eine einfache geometrische Interpretation: Sicherlich kennst du zweidimensionale Koordinatensysteme. Die horizontale Richtung nennt man üblicherweise die X-Richtung, die vertikale die Y-Richtung. Wählt man einen beliebigen X-Wert, so kann man damit unendlich viele X/Y-Koordinatenpaare angeben, die sich nur in ihrer Y-Koordinate unterscheiden. Gleiches gilt auch für einen beliebigen Y-Wert, nur daß man dann die X-Werte variiert. Wenn man also eine Koordinate hat, weiß man über die ander nichts und man kann sie auch nicht berechnen. Jede Dimension (in unserem Fall X oder Y) hat hat also eine eigene Einheit, nämlich die Länge 1 in der jeweiligen Richtung . Mit diesen Eigenschaften kann man sich nun ein Koordinatensystem basteln, das zunächst etwas merkwürdig aussieht: - in X-Richtung werden die Reellen Zahlen angeordnet - in Y-Richtung ebenfalls Reelle Zahlen, die man aber mit i multipliziert, wobei i die Wurzel aus -1 ist Da x*i für allen reellen Zahlen x niemals eine reelle Zahl ergibt, hat man die Dimension sozusagen mathematisch in der Einheit verpackt. (Imaginäre Zahlen sind also Zahlen, indenen die imaginäre Einheit i = Wurzel aus -1 steckt.) Und witzigerweise ergibt das Produkt aus zwei solchen 'imaginären' Zahlen wieder eine reelle usw. Das Konstrukt hat recht interessante Eigenschaften und die Physker haben entdeckt, daß sie damit sehr gut Probleme aus der Elektrodynamik theoretisch behandeln können und sie haben sich über beide Ohren in die komplexe Zahlenebene verliebt. (Komplexe Zahlen sind Zahlenpaare - geometrisch interpretiert: Koordinaten - bestehend aus einer reellen und einer imaginären Zahl.) Das war die Geschichte aus Sicht der Mathematiker, die ja bekanntlich immer der Heilige Geist von seiner Wolke herab mit irgendwelchen Grenzwerten, Integralen und sonstigen abenteuerlichen Konstrukten bewirft, die aber niemals aus der wirklichen Welt (deren Existenz viele von ihnen sogar ernsthaft bezweifeln) irgendwelche Anregungen bekommen... In Wirklichkeit hat es sich natürlich genau andersherum abgespielt: Die Physiker erkannten gewisse Gesetzmäßigkeiten in ihren Experimenten und suchte einen mathematischen Formalismus, um sie zu beschreiben. Da haben sie einfach mal einen von diesen völlig weltfremden Formelbastler von der Nachbarfakultät gefragt (das muß in der Unimensa gewesen sein!), ob er nicht eine Idee hätte, wie man das machen könnte und schon sprudelte der vor neuen Theorien, die natürlich reine, ja reinste Mathematik waren und - Gott bewahre - mit der Realität nichts, aber auch garnichts zu tun hatten. Der listige Physiker dachte sich: "Laß dem Deppen seine Illusion", freute sich daß in Wirklichkeit er der Heilige Geist ist, nutzte die Ergebnisse und wurde ein angesehener Wissenschaftler. Und wenn sie nicht gestorben sind, funktioniert es heute noch genauso...
@Uhu Uhuhu Hut ab! Gegen Deine Erzählkunst sind Hans_Christian Andersen oder die Gebrüder Grimm nur Waisenknaben. ;-)) MfG Paul
holm wrote: > Peter das ist Unfug. > Geanuso wie bei einer Röhren Klasse A Endstufe kann man auch hier den > Übertrager in den Gleichstrompfad einsetzten. Das ist Quatsch mit Soße. Zeig mir mal ne A-Endstufe in Kollektorschaltung, sowas gibt es nämlich nicht! Eina A-Endstufe mit Trafokopplung muß immer in Emitterschaltung arbeiten, damit ein bestimmter Ruhestrom eingestellt werden kann. Die Gleichspannung am Trafo beträgt dabei fast 0V (nur Abfall am ohmschen Wicklungswiderstand). Es ist ähnlich, wie bei einer LED, die kann man auch nicht ohne Strombegrenzung stabil an einer Spannungsquelle betreiben. Peter
Ohne die Mathematiker gäbe es übrigens weder Physiker, noch Elektrotechniker, noch Versicherungen, noch ... @AlexL Das was du wirklich brauchst ist sehr einfach. Ohmscher Widerstand: R Kondensator: 1/(j*w*C) = -j/(w*C) Spule: j*w*L Nun stell dir mal einen LC Schwingkreis vor, Reihenschaltung von L und C. Widerstände addieren sich, gibt also 1/(jwC)+jwL=1+j*j*w^2*LC. Da j=wurzel(-1) gilt j*j=-1, also ergibt sich 1-w^2*LC mit w=2*PI*f (Frequenz) Wie du siehst wird der Widerstand für eine bestimmte Frequenz 0, das ist die Resonanzfrequenz. Umstellen ergibt w^2=1/(LC), w=1/Wurzel(LC), f=1/(2*PI*Wurzel(LC)). Du kannst im Komplexen fast alles rechnen, auch wenn es teilweise nicht besonders elegant wird. Große LCR Netzwerke kannst du genauso berechnen wie welche mit normalen Widerständen, hast halt nur komplexe Werte. Und die wichtigsten Aussagen die du für Spule und Kondensator brauchst kannst du dir direkt aus den Impedanzen (komplexe Widerstände) ableiten: 1/(jwC) geht für w->0 gegen unendlich, ein Kondensator entkoppelt also Gleichspannung (unendlicher Widerstand) und je höher die Frequenz desto niedriger der Widerstand. Desswegen müssen sich die HF Leute auch Sorgen um parasitäre Kapazitäten im pF Bereich machen, bei 100MHz hat ein pF eine Impedanz von 1.6kOhm. Bei 1GHz sind's noch 160 Ohm. Genau umgekehrt bei der Spule. Was bei großen Spulen mit parasitären Kapazitäten passiert kannst du dir auch ausrechnen, der Spulenwiderstand wird zwar immer größer, aber der der parasitären C immer kleiner, bis dessen Wirkung überwiegt. Eine andere Variante sowas herzuleiten geht über die Fourier Transformation, und die komplexe Wechselstromrechnung lässt sich darüber herleiten (aber nicht nur). Das ist eine recht elegante Methode die ganzen Differenzialgleichungen zu umgehen die auftauchen, wenn man die Spulen/Kondensatordefinition direkt einsetzt (Spule: U(t)=L*(I abgeleitet nach t)(t) und Kondensator: I(t)=C*(U abgeleitet nach t)(t) - da siehst du auch wie ähnlich sich die Dinger eigentlich sind). Damit kann man dann auch ausrechnen wie sich das Ding bei beliebigen Anregungen verhält, komplexe Wechselstromrechnung geht nur bei periodischen Vorgängen brauchbar.
I_ H. wrote: > Ohne die Mathematiker gäbe es übrigens weder Physiker, noch > Elektrotechniker, noch Versicherungen, noch ... Und wie vermehren sich Mathematiker? Theoretisch.
Hehe, tja, ist aber leider so. Ohne das hochtheoretische Gesülze kommt man nicht aus. Beispiel: komplexer Widerstand vom Kondensator ist ja 1/(j*2PI*C). Nun, wo kommt der her? Fouriertransformation eines Signals a(t) ist definiert als
Der Widerstand allgemein ist R=U/I. Beim Kondensator gilt
und entsprechend
Und das ist 'ne Differenzialgleichung. Mal abgesehen davon, dass fast die gesamte Physik ohne Differenzialgleichungen nicht möglich wäre (die sich die Mathematiker ausgedacht haben) lässt sich das über die Fouriertransformation elegant lösen.
korrespondiert im Frequenzbereich nämlich mit
was man so zeigen und benutzen kann wie zB. dass das Integral von 1/x ln(x) ist. Man leitet es einmal her und dann benutzt man es einfach. Damit ergibt sich für den Strom
Und für U/I=R demnach
I_ H. wrote: > Hehe, tja, ist aber leider so. Ohne das hochtheoretische Gesülze kommt > man nicht aus. Zum Glück ist die Welt so komplex, daß man einfach nicht alles wissen kann - deswegen muß man sich spezialisieren. (Wäre es anders, würde es doch bald langweilig...) Und wenn man sich immer weiter spezialisiert, sieht man irgendwann vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Um dem zu entkommen, ist es immer eine gute Idee, sich über die Entwicklung, die zu den jeweiligen Spezialtheorien geführt hat, zumindest überblicksmäßig etwas Klarheit zu verschaffen. Dann braucht man sich nämlich von den Sülzern nicht einschüchtern zu lassen... > Mal abgesehen davon, dass fast die gesamte Physik ohne > Differenzialgleichungen nicht möglich wäre (die sich die Mathematiker > ausgedacht haben) lässt sich das über die Fouriertransformation elegant > lösen. Das bezweifle ich nicht im Geringsten und elegant sind gut durchdachte Dinge immer. Nur die Herren Mathematiker tun immer so, als sei das alles vom Himmel gefallen und dann auf ihrem Mist weiter gewachsen. Dem ist nicht so. Die Anregungen kamen meistens aus der Physik und die Ergebnisse beflügelten natürlich die Physik auch wieder. Es war ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Bis vor ca. 20-30 Jahren gab es eine wirklich anwendungsfreie mathematische Theorie: Die Zahlentheorie. Die führte deshalb auch jahrhundertelang ein Nischendasein, denn niemand konnte wirklich was damit anfangen. Das änderte sich, als die Wichtigkeit der Cryprographie beim Gebrauch von Computern erkannt wurde. Folglich wurde Geld in zahlentheoretische Forschung investiert und die Sache bekam Eigendynamik.
Uhu Uhuhu schrieb: "Und wie vermehren sich Mathematiker? Theoretisch." Ergänzung: Wie vermehren sich Ignoranten [ z.B. die, als "Experten" getarnt, uns dummen "Bürgern" verkaufen wollen, dass die auf uns zukommende Energieversorgungsproblematik ganz einfach durch Umwandlung von Ess-Getreide ( früher noch aus ganz EU-Land selbstlos an notleidende Biafra-Stämme gespendet ) in "Bio-"Sprit gelöst werden könnte ..] ? => Auf die Dauer praktisch nicht / ( Darwin ? ) Hoffe ich jedenfalls ...
Nicht_neuer_Hase wrote:
> Hoffe ich jedenfalls ...
Ich auch, aber nicht nur dieses Forum belehrt mich immer wieder eines
schlechteren...
Die Erfahrung zeigt leider, dass für jeden Idiot der verschwindet mindestens 3 neue auftauchen. @Uhu Es gibt sicher heute auch noch Bereiche in der Mathematik die keinen wirklichen Nutzen haben, musst nur etwas suchen. Mir ging es halt nur darum, dass das theoretische Gesülze und die ganzen abschreckenden Sachen wie komplexe Zahlen oder Integrale in's unendliche durchaus auch Sachen mit enormen prakitschen Wert produziert, die man auch sehr einfach einsetzen kann.
I_ H. wrote: > Es gibt sicher heute auch noch Bereiche in der Mathematik die keinen > wirklichen Nutzen haben, musst nur etwas suchen. Du machst mich neugierig...
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