Forum: Platinen Ätznatron erhitzen?


von C. E. (Gast)


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Hallo,

ich suche eine saubere Möglichkeit, mit der ich das Entwicklerbad 
(Natriumhydroxid) aufheizen kann.
Habe weder ein Behältnis noch sonstige Dinge dafür, heisst: bin noch 
relativ offen.

Hat jemand dazu bereits Erfahrungen gemacht?
Ideen:

- Kaffeemaschine
- Heizfolie

Vielleciht hat ja jemand einen Link für mich?

Gruß

Christian

von Seb (Gast)


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Du kannst eine Aquariumsheizung nehmen und diese dann modifizieren, dass 
sie für höhere Temperaturen funktioniert.

von Gerard C. (gerardchoinka)


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Wie viel Lösung brauchs du den?

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Christian Engel wrote:
> Hallo,
>
> ich suche eine saubere Möglichkeit, mit der ich das Entwicklerbad
> (Natriumhydroxid) aufheizen kann.

Das brauchst Du nicht aufheizen.
Lauwarmes Wasser nehmen + NaOh, erzeugt starke Loesungswaerme. Ausserdem 
muss die Loesung nicht uebermaeszig heiss sein, um zu funktionieren. Das 
ist lediglich bei NaPs notwendig.

von C. E. (Gast)


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Hallo,

im Grunde brauche ich zwischen 0,3 und 0,5l.

Hatte vor, eine einzelne Platine nach dem Belichten und einer kleinen 
"Tupperdose" zu entwickeln.

Habe mal den Keller nach "nützlichen Dingen" durchforstet.
Ideal wäre, wenn ich den Entwickler in der Tupperdose erhitzen könnte.

Wie reagiert eigentlich Metall auf Ätznatron/Natriumhydroxid?

Gruß

Christian

von Marvin M. (Gast)


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Hm. Ich mach da wohl etwas falsch - ich entwickle meine Platinen mit 
kalter NaOH-Lösung. Wenn die Lösung richtig angesetzt ist, ist das ne 
Sache von 30 Sekunden.
Nie davon gehört, dass man die aufheizen muss, ist mir völlig neu.

von C. E. (Gast)


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Hallo,

ja, mit dem Aufheizen hat es sich ...

Ich darf solche Dinge draussen in meiner Werkstatt machen. Da sind es so 
ca. 10°C. Ich habe gelesen, dass der Entwickler so ca. 25°C haben 
sollte.

Mache es mir jetzt ganz einfach. Nehme einen alten Wasserkocher und 
werde das Wasser zum Ansetzen des Entwicklerbades einfach etwas 
erhitzen.

Gruß

Christian

von 2beor!2be (Gast)


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Natronlauge entwickelt auch wunderbar bei Temperaturen >10°C => Erwärmen 
unnötig!

von 2beor!2be (Gast)


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Korrektur:

Natronlauge entwickelt auch wunderbar bei Temperaturen <10°C => Erwärmen
unnötig!

von Wolfgang-G (Gast)


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Wenn ich sehe, wie leichtfertig oftmals mit dem stark ätzenden Ätznatron 
umgegangen wird, dann stehen mir manchmal die Haare zu Berge.
Um Unfälle damit zu vermeiden, sollte man zumindest eine gute 
Schutzbrille beim Hantieren mit Ätznatron bzw. Natronlauge tragen.
Und heiße Natronlauge verstärkt zusätzlich die Ätzwirkung.
Vielleicht sollte man mal eine Art Arbeitschutzanweisung zum Umgang mit 
Ätznatron verfassen, auf die man jedes Mals verweisen kann, wenn wieder 
der Eindruck entsteht, dass jemand sich damit nicht auskennt.

>Wie reagiert eigentlich Metall auf Ätznatron/Natriumhydroxid?
Das ist abhängig von der Art des Metalls und der Konzentration der 
Natronlauge. So löst sich z.B. Aluminium unter Bildung von Wasserstoff, 
welches mit Sauerstoff das bekannte Knallgasgemisch bildet, auf.

MfG
Wolfgang

von Helmut -. (dc3yc)


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Also ich mache es folgendermassen: habe ein "Konzentrat" angesetzt mit 
100g NaOH pro Liter Wasser. Dies wird 1:4 mit warmem Wasser verdünnt, 
wenn ich es brauche. So habe ich immer die passende Temperatur und immer 
frischen Entwickler, da der verbrauchte gleich entsorgt wird.

Servus,
Helmut.

p.s. Na-Persulfat wird bei mir mit einer Aquariumheizung temperiert.

von 6643 (Gast)


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100g/ Liter als Konzentrat ? Total uebertrieben. Ich nehm einen halben 
Kaffeeloefel auf 3 Deziliter und der haelt monatelang. Ich hab den 
Entwickler in einer Tupperware unter Luftabschluss. Der reagiert mit CO2 
zu Karbonat, aber unter Luftabschluss eben nicht. Ich hab mir vor 10 
Jahren mal 100g NaOH besorgt und an denen bin ich immer noch.

von SintesiMoe (Gast)


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Also ich hab einfach eine 250W Halogenleuchte (Diese Stabförmigen)
in einem Reagenzglas versenkt und mit Quarzsand aufgefüllt, ein paar 
tropfen epoxidharz oben auf den sand, Netzstecker dran und gut iss.
Ist prima für Natriumpersulfat geeignet.

von Andreas B. (bitverdreher)


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@Christian,
Tip: lass die Schweinerei mit dem Erhitzen. NaOH ist im Umgang nicht 
ganz ungefährlich, heisse NaOH sowieso. Glas wird durch heisse NaOH auch 
angegriffen. NaOH Lösung ist auch nur begrenzt haltbar, weil sie 
begierig CO2 aus der Umgebungsluft anzieht (-> Na2CO3)
NaoH entwickelt erhebliche Lösungswärme beim Auflösen (wird ca. 50°C 
warm, je nach Ansatzmenge). Eher lasse ich die Lösung nach dem Ansetzen 
vor der Verwendung noch etwas abkühlen.
Ich mache das so:
Ansetzen von ca. 50ml Lösung. Diese gieße ich nach Auflösen in eine 
Entwicklerschale. Meist setze ich auch direkt in der Schale an (Dann muß 
man aber genau hinschauen, daß auch wirklich alles aufgelöst ist, bevor 
man entwickelt).
Dann Entwickeln und weg mit dem Zeugs (sammeln in Behälter und zur 
Schadstoffsammlng).
So hast Du immer frische Lösung und reproduzierbare Ergebnisse.

Gruß
Andy
(bin übrigens Chemie Ing., weiß also wovon ich rede)

von Wolfgang-G (Gast)


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>Dann Entwickeln und weg mit dem Zeugs (sammeln in Behälter und zur
>Schadstoffsammlng).
unnötige Umweltbelastung
nein, in einer luftdicht schließenden Flasche aufbewahren und wieder 
verwenden
mein letzter NaOH-ansatz ist schon ca. 8 Jahre alt, entwickeln dauert 
jetzt vielleicht 1 Minute länger

von Seb (Gast)


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Achso, ich ging von NaPS aus, da hab ich mich doch glatt verlesen^^

von Andreas B. (bitverdreher)


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Wolfgang-G wrote:
>>Dann Entwickeln und weg mit dem Zeugs (sammeln in Behälter und zur
>>Schadstoffsammlng).
> unnötige Umweltbelastung
> nein, in einer luftdicht schließenden Flasche aufbewahren und wieder
> verwenden
> mein letzter NaOH-ansatz ist schon ca. 8 Jahre alt, entwickeln dauert
> jetzt vielleicht 1 Minute länger

Kann man machen, aber da Christian sonst die Brühe erhitzt, wäre mir die 
Sicherheit lieber als die doch recht geringe Umweltbelastung durch NaOH 
(wenn man es nicht gerade in den Gully gießt). Deshalb setze ich auch 
nur sehr geringe Mengen an. Das sind jedesmal so ca. 3g NaOH.

Gruß
Andy

von Arno H. (arno_h)


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@ Wolfgang-G (Gast):
Die Sicherheitsdatenbätter verschiedener Hersteller sollten eigentlich 
reichen:
http://www.google.de/search?hl=de&q=%C3%84tznatron+Sicherheitsdatenblatt&btnG=Google-Suche&meta=cr%3DcountryDE

Arno

von Michael H* (Gast)


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ich hab mir mal eine heizung recht erfolgreich selbst gebaut. in ein 
reagenzglas zwei lastwiderstände (je 11W) und das ganze mit feinem sand 
(am besten vorher im backofen entfeuchten!) aufgeschüttet, eine nacht 
stehend rütteln lassen und zum schluss mit epoxidhard vergossen. hab 
noch eine injektionsnadel im verguss stehen lassen, damit mir meine 
heizung nicht um die ohren fleigt, falls der sand nicht zu 100% trocken 
war. die nadel ist dann mit heißkleber verschlossen worden und gibt im 
zweifelsfall hoffentlich vor dem glas den geist auf =)
für deine 0,5l sollte das leicht reichen.

allerdings kann ich mit meinem herrn chemie-kollegen nur anschließen: 
ich setz mein NaOH auch immer kalt an. nenntemp meiner lösung sollte 20° 
betragen und da bin ich mit leitungswasser gar nicht so weit weg, wenn 
das NaOH mal gelöst ist.

grüße, holli

von Karsten D. (karstendonat)


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nimm doch einen Tischgrill. Da bigts auch welche ohne Rillen. Musst nur 
die hinteren Gummibeinchen etwas kürzen damit das ganze gerade steht. 
(war zumindest bei meinem nötig)

Kostet etwa 15-25€. Und sollte ne Temperaturreglung dran haben.

Dann das Probierset von Reichelt und noch eine Schale von CSD fürs 
Ätzen. Oder halt ne Ätzanlage von Reichelt (100€).

Die werd ich mit wohl noch holen, nach dem ich meine alte Heizung 
entsorgt hab. Die hat ohne Flüssigkeit geheizt und wurde dann 
unsachgemäß abgeschreckt. Das Glas aber auch so empfindlich sein muss 
g

Da Entwickler billig ist setz isch auch meist neu an. Damit isser auch 
schön warm.

Karsten

von Esquilax (Gast)


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Die Entwicklerlösung muss nicht erhitzt werden.
Meine ist in ner Flasche im nicht gerade warmen Keller und entwickelt 
wunderbar.
Bei dem Pulver vom Reichelt steht glaub ich sogar irgendwo, dass sie 
nicht über 25°C haben darf/soll.

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