Forum: Platinen Platinenlayout entwickeln


von Alexander L. (alexl)


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Hallo!

Ich hatte gestern mein erstes Erfolgserlebnis beim Ätzen meiner ersten 
Platine (eigentlich meine 2te - die erste war Schrott ;( ).

Das Problem bei meiner ersten war wohl, dass ich mein Layout mit meinem 
Laser auf Folie gedruckt habe und dieses dann auf den Entwickler gelegt 
habe - leider war der Toner auf der Folie nicht wirklich lichtdicht, 
obwohl die Folie für Laser geeignet sein soll. Beim 2ten erfolgreichen 
Versuch habe ich das Layout 2x auf Folie gedruckt und beide übereinander 
gelegt und mit Tesa fixiert. Das hat zwar wunderbar funktioniert (sogar 
beidseitig deckungsgleich), jedoch ist es sehr viel Arbeit.

Meine Frage:
Kann man das Layout auf normalem A4-Papier drucken und mit entsprechend 
längerer Belichtungszeit belichten? Da würde ein Ausdruck reichen, da 
der Toner tiefschwarz deckt. Die Poren des weißen Papiers sollten das 
UV-Licht doch mit der Zeit durchlassen, oder? Ich habe zur Zeit eine 
Belichtungszeit von ca. 2 Minuten - bei Folie.

von Sven P. (Gast)


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Kann man schon, aber bedenke, dass das Papier das UV-Licht streuen wird 
und dadurch die Konturen unscharf werden.

Ich druck generell alles auf Folie. Früher habsch die dann auch doppelt 
genommen, weils sonst zu riskant war. Heut gehts einwandfrei.
Belichter: ProMA, t = 145sec. bei ordentlichem (=Bungard) Basismaterial.

von Stefan Salewski (Gast)


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>Kann man das Layout auf normalem A4-Papier drucken und mit entsprechend
>längerer Belichtungszeit belichten?

Einige Leute berichten, dass es gut geht, wenn man das Papier mit 
Speiseöl tränkt.

von Gast (Gast)


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Nehme mal an das du, die Seite die mit Toner
ist, direkt auf die Platine gelegt hast. Also
Tonerfarbe und Platine haben direkten Kontakt.
Wenn nicht, dann machen, wie oben beschrieben.
Sonst würde ich sagen, wenn du viel Ätzt, die
anschaffung eines Tintenstrahlers. Gebrauch
reicht da völlig aus. Einmal drucken, und gut ist.

von andy (Gast)


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Die gedruckte Folie mit Kontakt Etikettenlöser gleichmässig einsprühen 
und trocknenlassen.
Wirkt Wunder!
Und wichtig: Immer seitenverkehrt drucken und die bedruckte Seite zum 
Belichten auf die Platine legen.

Gruss
Andy

von Alexander L. (alexl)


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Ich hatte die bedruckte Seite direkt auf die Platine gelegt... als ich 
den Fehler (zu helle Linien) bemerkt hatte war es zu spät. Halte ich die 
benutzte Vorlage gegen das Licht so sind die Linien nicht tiefschwarz 
sondern eher grau.

Kann man schon, aber bedenke, dass das Papier das UV-Licht streuen wird
und dadurch die Konturen unscharf werden.

Wieso das? Da wo Toner ist wird nicht belichtet. Alles andere ist doch 
eine Frage der Zeit, oder? Ist doch egal ob das UV-Licht gestreut wird - 
die Zeit wird alles gleichmäßig belichten...?!?

von Stefan Salewski (Gast)


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>>Kann man schon, aber bedenke, dass das Papier das UV-Licht streuen wird
>>und dadurch die Konturen unscharf werden.

>Wieso das? Da wo Toner ist wird nicht belichtet. Alles andere ist doch
>eine Frage der Zeit, oder? Ist doch egal ob das UV-Licht gestreut wird -
>die Zeit wird alles gleichmäßig belichten...?!?

Die Streuung sollte in der Tat relativ egal sein, wenn Du das Schwarze 
direkt auf das Kupfer legst. Wenn Schwarz oben, bekommst Du durch die 
Streuung unscharfe Konturen.

Was Du aber brauchst ist ein guter Kontrast, also das unbedruckte muss 
wesentlicher besser Licht (UV) durchlässig sein als das bedruckte.

Probier doch mal mit Öl getränktes Papier.

von Mario H. (djacme)


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Ich verwende eine "matte" Folie, ähnlich wie Pergamentpappier. Drucke 
darauf mit Laserjet 6p und Reichelt 0815-billig Toner. Das ist 
ausreichend lichtdicht für meinen Belichter.

von Uwe .. (uwegw)


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Mit Papier und Öl hab ich schon TSOP und 10mil Bahnen hinbekommen. Die 
genaue Belichtungszeit ist allerdings etwas kritisch. Bei meinem 
Geschitsbräuner-Scanner-Selbstbau etwa 2:15. Bei 2:00 bleiben noch 
Kupferreste auf Freiflächen stehen, bei 2:30 verschwinden die ersten 
feinen Bahnen.

Das Nonplusultra sind aber immer noch professionell gefertige Filme:
http://so-pbdl.de/leiterplattenfilme.htm
Das Zeug ist wirklich sehr lichtdicht, nicht zu vergleichen mit selbst 
gedruckten Sachen. Kostet zwar etwas mehr als Papier, aber man spart 
einiges an Zeit und verpfuschten Platinen. Mittlerweile drucke ich nur 
noch einfachere Sachen selbst, bei komplizierteren SMDs lasse ich die 
Filme fertigen.

von Stefan Salewski (Gast)


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>Das Nonplusultra sind aber immer noch professionell gefertigte Filme:

Ah ja, der Bauriedl!

Ich dachte die hätten das aufgegeben.
Vor vielen Jahren habe ich da mal einen Film machen lassen -- perfekt 
Lichtdicht. Wenn ich noch selbst ätzen/entwickeln würde und es nicht zu 
eilig ist würde ich dort wieder einen Film machen lassen. Druckereien 
sollten im Prinzip auch solche Filme fertigen können, ich wüsste aber 
keine.

von Hans (Gast)


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Ich drucke immer auf 40g Papier.. nehme 2 Ausdrucke übereinander und 
belichte das ganze dann 15min mit 2 UV-Röhren.. geht suppi bei 0.3mm 
Leiterbahnen :)

Normalpapier nehm ich meist nur bei Bedrahteten Sachen...

Mein Laserdrucker (LJ1010) schaltet bei Masseflächen anscheinend immer 
in einen Sparmodus wo dann das ganze nicht deckend ist... Eine Abhilfe 
ist einfach statt der Fläche ein Gitter drüber legen zu lassen.. schaut 
zwar "komisch" aus aber ist nicht schlechter wie eine durchgehende 
Fläche...

73

von Dipl. Ing. (depr.) (Gast)


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Es gibt auch speziellen Tonerverdichter namens PF-Dens. Ob der 
Etikettenlöser genausogut wirkt, kann ich nicht beurteilen. Wir sind 
inzwischen für unsere Prototypen wieder auf einen Tinten-Drucker 
umgestiegen, weil mit Laser kein 0,5 Pitch (Mega2560) möglich war.

von Jörn P. (jonnyp)


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Ich bin vom Tintenspucker auf Laser umgestiegen. Als Tonerverdichter 
habe ich sowohl den Etikettenlöser, als auch den Verdichter von Con... 
benutzt. Der Etikettenlöser ist leider nicht so gut.

von samson (Gast)


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nach dem Ausdruck mit einem weichen Tuch etwas(!) schwarze 
Stempelkissenfarbe "einmassieren". Kurz trocknen lassen und mit 
Küchentuch den auf der Folie verbleibenden Rest vorsichtig abwischen.

Ich habe die Stempelkissenfarbe (Fläschen zum nachfüllen) von Pelikan. 
Die haftet ganz gut auf dem Toner aber nicht auf der Folie selber.

Ich drucker selber mit einem HP LaserJet 5L mit rebuilt Toner.

von Jörn P. (jonnyp)


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Hab davon noch nie gehört. Und es bleiben wirklich keine Reste auf der 
Folie?

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Da hat auch jemand vorgeschlagen, es mit Graphitpulver aufzumoebeln und 
er meinte, bei ihm funktioniere das auch. Macht aber nur ne grosse 
Sauerei und bringt nichts.

von samson (Gast)


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Das mit der Stempelkissenfarbe ist natürlich nicht 100%ig Lichtdicht, 
aber um längen besser als ohne. Bei einem Leiterbahnabstand von 0.3mm 
wischt es sich auf jeden fall noch gut weg. Große Masseflächen werden 
nicht 100% gleichmäßig, aber für mich ausreichend.

Ein wenig "sauerei" ist das schon. Ich trage dafür immer Handschuhe und 
das ganze dauert keine 5 Minuten. Ich bilde mir auch ein, dass es 
wichtig ist eine fettfreie Folie zu benutzen, d.h. ich reinige die Folie 
vorher mit alk.

von samson (Gast)


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> Das Nonplusultra sind aber immer noch professionell gefertige Filme:
> http://so-pbdl.de/leiterplattenfilme.htm

Für das kleine Geld lohnt es sich das selbst machen ja nich mehr (wenn 
man ein paar Tage warten kann).

Wenn mann die Zeiersparnis mitrechnet lohnt es sich auch für Leute, die 
viele PCBs machen.

von Roman (Gast)


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Bedrucktes Papier mit normalen Speiseöl vollständig bestreichen, 
überschüssiges Öl abwischen. 'ne halbe Stunde trocken und dann 10 
Minuten belichchten.

von Alexander L. (Gast)


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Diese Speiseöltechnik... Wie dünne Leiterbahnen konntest Du damit 
anfertigen?

von Stefan Salewski (Gast)


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Autor: Uwe ... (uwegw)
Datum: 31.03.2008 21:43

Mit Papier und Öl hab ich schon TSOP und 10mil Bahnen hinbekommen.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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10 Minuten belichten ist viel zu lang... gibt auch eine spezielle Chemie 
dafuer (Pausklar). Hab ich schon ausprobiert, funktioniert leider nicht 
gut, aber vielleicht auch nur weil mein Papier ein bisschen dicker war 
als das ganz billige.

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