Moin! Ich wollte in mittlerer Zukunft ein Solarkollektorprojekt in Angriff nehmen. Dazu wäre es nötig die Pumpe in ihrer Drehzahl zu regeln. Und zwar so, dass das Wasser unten am Wärmetauscher immer die maximal mögliche Temperatur hat. Hab mir gedacht das ganze mit einem I-regler in Form eines Atmega 8 zu realisieren. (zusätzlich soll er natürlich auch die Ventile etc steuern) Zu meiner Frage: Wie realisiert man das ganze am besten? Ich habe ja keinen festgelegten Sollwert.. vielmehr ist der Sollwert das Maximum was rauszuholen ist. Weiss nicht so recht wo ich da ansetzen soll. Erste Ideen wären das ich immer um die Maximal mögliche Temperatur herumschwinge, oder vielleicht in festgelegten Zeitintervallen die Drehzahl von Null bis Maximal steuer um den neuen Sollwert herauszufinden, wobei letzteres mit Sicherheit nicht zu den effektivsten Möglichkeiten zählt. Wär klasse wenn mir mal einer nen Tip geben könnte ob ich zumindest auf dem richtigen Weg bin. Gruß
Abgesehen davon, daß das die wohl ungünstigste Möglichkeit ist, einen thermischen Solarkollektor zu betreiben, ist die Sache eigentlich einfach: Die maximale nutzbare Temperatur am Kollektor ist die, bei der die Solarflüssigkeit darin gerade noch nicht verdampft. Der Wert liegt bei üblichen Solaranlagen irgendwo zwischen 120 und 150 Grad, der genaue Wert hängt von Anlagendruck, Frostschutzkonzentration, Kollektorbauart, und noch ein paar anderen Parametern ab. Am einfachsten ausprobieren. Jetzt gibt es folgende Möglichkeiten: a) Die Sonne scheint stark genug, daß diese Temperatur auch erreicht wird -> Drehzahlregelung auf eine konstante Temperatur am Kollektorausgang, ein paar Grad unter Verdampfungstemperatur. b) Die Sonne scheint nicht stark genug: Pumpe auf minimale Drehzahl, bei der sie noch nicht kaputt geht. c) Die Sonne scheint gar nicht, oder nicht genug, um überhaupt über Nutztemperatur zu kommen: Pumpe aus. Aber wofür soll das gut sein? Oliver
Wozu einen I-Regler - ein P-Regler, der die Drehzahl erhoeht, wenn die Temperatur ueber dem Sollwert ist und die Drehzahl vermindert, wenn die Temperatur darunter ist, waere da sicher besser. Pumpe Ausschalten ist sicher falsch, weil dann der Fuehler den Anstieg der Temperatur nicht mehr mitbekommt. AABER: Was passiert, wenn die Temperatur trotz Maximaldrehzahl zu hoch ist? Gast
@Oliver Erstmal Danke für das schnelle Feedback! So ganz versteh ich das aber dennoch nicht, ich fang mal an mit meinen Unklarheiten: "Abgesehen davon, daß das die wohl ungünstigste Möglichkeit ist, einen thermischen Solarkollektor zu betreiben, ist die Sache eigentlich einfach:" Wieso ist das die ungünstigste Möglichkeit? Je heisser die Temperatur am Wärmetauscher im Keller, desto besser oder nicht? Die Temperatur am Kollektor darf natürlich nicht überschritten werden, soviel ist klar. Aber wie sollte man das überhaupt absichern? Irgendwann ist die Drehzahl der Pumpe doch erschöpft!? Dann wär ja nurnoch die Variante Sonnenschirm oder Sonne aus, stell ich mir beides schwierig vor ;) "Die Sonne scheint nicht stark genug: Pumpe auf minimale Drehzahl, bei der sie noch nicht kaputt geht." genau da seh ich ja das Problem: Wenn die Pumpe zu langsam dreht habe ich auf dem Weg zum Wärmetauscher zu hohe Verluste, wenn Sie zu hoch dreht erhitze ich das Wasser am Kollektor nicht hoch genug- Daher meine Idee das ganze über die Temperatur am Wärmetauscher im Keller zu regeln. Denn da muss es ja am heissesten sein, nicht am Kollektor. "Die Sonne scheint gar nicht, oder nicht genug, um überhaupt über Nutztemperatur zu kommen: Pumpe aus." Full Ack Vielleicht hab ich bis jetzt zu kurzfristig gedacht, aber mein Buch für den Einstieg in die Materie ist schon unterwegs ;-) @Bender Ich kenne sogar die letzte Zahl von PI! @Gast -Mit einem reinen P-Regler bleibt doch eine Regeldifferenz und wegen der ohnehin langsamen Strecke dachte ich an einen I-Regler.. Gruß Chuck
Hi Chuck Norris (Gast) Ich kenne das so: Der Sonnenkollektor muss eine höhere Temperatur wie der Wärmetauscher (Pufferspeicher) haben, erste Bedingung! wohl nicht schwer. Dann wird die Pumpe mit einen "Lossreissimpuls"(100% ein paar Sec.) gestartet, macht ja nix da die Brühe bis zur Pumpe erst hin muss. Dann runter auf 25%. Nun wird gemessen: wenn die Mediumtemperautur an der Pumpe steigt ist sie zu langsam .Erhöhen auf 30% usw. Wird bei laufender Pumpe die Brühe an der Pumpe kälter ist sie zu schnell. Optimal bist Du, wenn genau die Flüssigkeitsmenge aus den Kollektoren gepumt wird, wie am Kollektor Wärme aufgenommen. Wird es Mittag, dann wird die Pumpe halt schneller. Sollte alles 120°C haber, kannst Du ja eine Zwangskühlung einleiten. Warmwasser ablassen oder Heizungspumpe anschalten...wobei im Hochsommer? Es gibt aber auch Kollektoren die können "kochen" Wigbert
>Je heisser die Temperatur am Wärmetauscher im Keller, desto besser oder nicht?
Nö. Der Wirkungsgrad des Kollektors geht mit steigender
Differenztemperatur zwischen Umgebung und Kollektor drastisch in den
Keller. Bei Röhrenkollektoren etwas weniger, bei Flachkollektoren mehr.
Und alle anderen Wärmeverluste steigen ebenfalls. Am effektivsten läuft
eine Solaranlage daher auf der minimal sinnvollen Temperatur. Das ist
bei heizungsunterstützenden Anlagen maximal die Vorlauftemperatur der
Heizung, bei Warmwasseranlagen maximal 60 Grad. Alles darüber hinaus ist
reine Verschwendung. Begrenzt wird das nur durch die Pufferkapazität und
den maximalen Durchfluß durch die Kollektoren. Der Puffer wird bei Sonne
halt immer wärmer, so daß die Anlage irgendwann gezwungenermaßen auf
höheren Temperaturen läuft.
Die leistungsfähigsten Solaranwendungen sind daher Schwimmbaderwärmungen
und vor allem Warmwasservorwärmungen in Objekten mit großem
Warmwasserbedarf (Hotels, etc.)
Ach ja, so schön Selberbasteln auch ist, es gibt gute fertige Regelungen
für so etwas.
Oliver
Der Wirkungsgrad des Kollektors geht mit steigender Differenztemperatur zwischen Umgebung und Kollektor drastisch in den Keller. -Soweit klar Am effektivsten läuft eine Solaranlage daher auf der minimal sinnvollen Temperatur. -klar, wenn man das auf die Wärmeverluste bezieht (Strecke zwischen Kollektor und Wasserspeicher) Alles darüber hinaus ist reine Verschwendung. -Das versteh ich nicht: Eine Verschwendung wäre für mich wenn ich die Sonne nicht voll ausnutzen würde, d.h. ich könnte 5 KW Heizen nutze aber nur 2 weil ich die Rohre nicht isoliere. Dann würde ich 3 KW "verschwenden" Wo verschwende ich was? Klar, umso höher die Differenztemperatur desto höher die Verluste, aber: Wenn ich 100 Grad oben reinschiebe kommen unten 70 an, wenn ich 60 oben reinschiebe kommen unten 50 an (mal als Beispiel). Mit 70 Grad kann ich doch besser Heizen als mit 50!? Von daher versteh ich das nicht.. Habe Gedult mit mir ;) Gruß Chuck
www.getsolar.de Runterladen, und rumspielen. Als Beispiel: 9qm Flachkollektor, im Sommer. Bei 100°C Kollektortemperatur liefern die im Sommer 4,2 kW. Bei 50°C 7,2 kW. Bei 30°C sind es 8,1 kW, fast das doppelte, als bei 100°C !. Was ist besser? Die 8,1 kW bei 30°C nutzen dir wenig, wenn du z.B. 50 Grad benötigst, um die Wärme überhaupt nutzen zu können. Dagegen sind 100°C unsinnig, da verschwendest du nur nutzbare Energie. Oliver
Ich habe selbst knapp 17² Kollektorfläche und 1000 Liter Pufferspeicher kürzlich installiert. Ich muss oliver Recht geben, die minimale Temperatur zählt! Dafür muss bei starker Sonneneinstrahlung eben viel Masse (= großer Durchfluss) bewegt werden. Der Solarregler kann auf eine Temperaturdifferenz zur Puffertemperatur eingestellt werden, in meinem Fall sind das 10K. Um diese 10K regelt der Solarregler die Temperatur höher, indem er die Masse durch die Kollektoren über die Drehzahl der Pumpe regelt. Bei maximaler Drehzahl ist die Differenz zwischen Solarvor- und Rücklauf ca. 20K (7 Liter/min.). Kann die Maximaltemperatur des Puffers durch den Solarkreis nicht mehr erreicht werden, wird auf einen Plattenwärmetauscher im Heizkreis-Rücklauf umgeschaltet und so noch 3..4 Stunden 'online' weitergeheizt. Im übrigen unterliegt eine Solarthermie-Anlage der Dampfkesselverordnung, an Sicherheitseinrichtungen wie dem Regler darf nichts manipuliert werden.
Ich glaube das Brett vorm Kopf löst sich so langsam. Bei meiner Theorie hab ich eben ganz vergessen das der Wärmetauscher ja das tut was man von ihm erwartet: Er überträgt die Temperatur in dass was man halt erwärmen will.. Also erreiche ich durch den höheren Durchlauf ( bei einer dadurch niedrigeren Temperatur) praktisch eine höhere Abgabeleistung, da die Temperatur im Wärmetauscher nicht so stark "einknickt"?! Hab ichs jetzt kapiert oder wieder schei***?! Ansonsten würde eine niedrige Temperatur für mich immernoch keinen Sinn machen. Wenn ich meine Kartoffeln koche dreh ich auch auf 3 und nicht auf 1 ;) Im übrigen unterliegt eine Solarthermie-Anlage der Dampfkesselverordnung, an Sicherheitseinrichtungen wie dem Regler darf nichts manipuliert werden. --> Heisst das man darf seinen Regler garnicht selber bauen? Wie siehts aus mit einem Überdruckventil etc!?
>Im übrigen unterliegt eine Solarthermie-Anlage der >Dampfkesselverordnung, an Sicherheitseinrichtungen wie dem Regler darf >nichts manipuliert werden. Da die Dampfkesselverordnung zum 31.12.2002 abgeschafft wurde, kann eine noch zu bauende Solaranlage der wohl kaum noch unterliegen. Oliver
>Da die Dampfkesselverordnung zum 31.12.2002 abgeschafft wurde
Heißt seit 27.09.2002 'BetrSichV - Betriebssicherheitsverordnung',
Ansonsten dieselben Bedingungen.
>Heißt seit 27.09.2002 'BetrSichV - Betriebssicherheitsverordnung', Richtig >Ansonsten dieselben Bedingungen. Falsch (für EFH-typische Anlagengrößen). Zitat aus http://sn.osha.de/publications/merkblaetter/ueanlagen/mappe/mappe-d.pdf >Einstufung >Aufgrund der Stillstandstemperatur (über 100 °C) wurden Solaranlagen nach >DampfkV als Dampfkessel eingestuft. >Nach BetrSichV erfolgt die Einstufung i. V. m. der DGRL. Nach Art. 3 Abs. 1 >Nr. 1.2 DGRL wer-den Druckgeräte nur dann als Dampfkessel eingestuft, wenn >sie überhitzungsgefährdet sind. >Wenn Solaranlagen so ausgelegt sind, dass sie den höchstmöglichen >Temperaturen standhalten (wobei Stillstandsbedingungen zum normalen Betrieb >gehören), besteht die Gefahr der Überhit-zung nicht. Somit hat die Einstufung >auf der Grundlage von Diagramm 2 in Anhang II der DGRL zu erfolgen. [→ >Leitlinie 2/23 zur DGRL] >Danach fallen Druckgeräte mit einem Druck-Inhaltsprodukt bis 50 bar·Liter >unter Art. 3 Abs. 3 der DGRL und gehören somit gemäß § 1 Abs. 2 Nr. 1 >Buchstaben aa) BetrSichV nicht zu den über-wachungsbedürftigen Anlagen. Und die Regelung ist das sowieso egal. Die Anlage darf auch bei Stromausfall, oder ganz ohne Regelung, nicht explodieren. Egal, ob selbst gebastelt, oder gekauft. Aber das wird jetzt OT. Oliver
IMHO spielt die Durchlaufgeschwindigkeit kaum eine Rolle: - bei hoher Fließgeschwindigkeit wird zwar oben mit geringerer Temp. abgeliefert, aber unten im Wäremtauscher wird auch weniger Wärme entnommen, weil der Durchlauf schneller ist. Damit kommt aus dem Rücklauf zum Solarpanel wärmeres Wasser an. Damit steigt wieder die Abgabetemp. am Panel. - umgekehrt, bei langsamem Lauf wird oben eine hohe Abgabetemp. erreicht und unten ebenso mehr abgegeben. Der Rücklauf nach oben ist also kälter, deshalb wird dann auch die Abgabetemp. oben wieder sinken. Grundgedanke: ich kann auf Grund der Panelgröße und der aktuellen Sonneneinstrahlung ein bestimmte Leistung 'einfangen' und nach unten transportieren. Egal wie schnell - nicht mehr und nicht weniger. Auswirkungen haben höchstens schlechte Isolation der Vor- und Rücklaufleitungen. Aber selbt da bin ich etwas in Zweifel. Bei schneller Fließgeschwindigkeit haben die Leitungen niedrigerer Temperatur und eine kleinere Temperaturdifferenz, also werden die beiden Leitungen ähnliche Verluste haben. Bei kleiner Fließgeschwindigkeit ist die Vorlaufleitung heißer - sie hat mehr Verluste und die Rücklaufleitung zum Panel ist dafür kälter und hat damit weniger Verluste. Das gleicht sich vermutlich auch wieder aus.
>Grundgedanke: ich kann auf Grund der Panelgröße und der aktuellen >Sonneneinstrahlung ein bestimmte Leistung 'einfangen' und nach unten >transportieren. Egal wie schnell - nicht mehr und nicht weniger. Die eingestrahlte Leistung ist gleich, die vom Kollektor gelieferte hängte allerdings stark von der Kollektortemperatur ab. Beispiele siehe oben. Und um mal die Größenordnungen zurechtzurücken: Auf der Solarleitung vom Kollektor zum Wärmetauscher gehen bei normaler Dämmung 1-2K "verloren", mehr nicht. Und ein Wärmetauscher sollte so dimensioniert sein, daß er am kalten Ende eine Temperatur liefert, die auch nur um max. 3K über der unteren Puffertemperatur liegen sollte, bei maximalem Durchfluß. Dagegen kann die Temperaturdifferenz über dem Kollektor locker 40K oder mehr betragen (auch wenn das sinnlos ist), abhängig von der Sonneneinstrahlung und dem Durchfluß. Daher hängt die Kollektortemperatur bei konstanter Sonneneinstrahlung in guter Näherung nur von der Puffertemperatur und der Durchflußmenge ab. Die Pumpenregelung braucht nichts anderes zu machen, als die Differenz Puffer unten zum Kollektor (oder noch besser Solarrücklauf zum Kollektor) konstant zu halten. Der Zusammenhang ist zwar nicht linear, aber stetig. Viel Durchfluß ergibt eine kleinere Differenz, wenig Durchfluß ergibt eine größere Differenz. Einfach per Proportionalregler. Ich habs auch mal mit einem I-Anteil zusätzlich versucht, aber da zumindest bei meiner Anlage durch ca. 20m einfache Rohrlänge und die Reaktionszeit der Kollektoren eine ziemlich große Totzeit drin steckt, hat das nicht viel gebracht. Allerdings liegt der Zusatzgewinn durch eine Pumpenregelung gegenüber einer ungeregelten Pumpe übers Jahr gesehen wahrscheinlich nur bei ein paar Prozent. Wenn die Sonne richtig scheint, läuft die Pumpe eh immer Vollgas. Oliver
@ Oliver:
Danke für den Auszug oben, hatte ich noch nicht gesehen!
>Wenn die Sonne richtig scheint, läuft die Pumpe eh immer Vollgas.
Bei mir hängt das von der Puffertemperatur ab. Da ich einen
Schichtspeicher habe, ist der Regler bemüht, die (bei mir) eingestellten
10K über der Puffertemperatur zu halten, um die Schichtung nicht durch
zu heißen oder zu kalten Solarvorlauf kaputtzumachen. Wenn der Puffer
also schon bei 55°C liegt wird er den Solarvorlauf auf 65°C regeln, wenn
das mit 100% Pumpenleistung nicht mehr erreicht werden kann wird
'runtergeregelt. Mit steigender Temperatur im Puffer geht die Drehzahl
immer weiter 'runter, bei 100% Dauerbetrieb würde sie irgendwann
abschalten.
Der Wärmetauscher im Puffer bringt bei mir ziemlich genau 11kW,
dementsprechend ist auch die Temperaturdifferenz zwischen Solarvor- und
Rücklauf (in Abhängigkeit vom Durchfluss/Pumpendrehzahl).
>Mit steigender Temperatur im Puffer geht die Drehzahl >immer weiter 'runter, bei 100% Dauerbetrieb würde sie irgendwann >abschalten. Und dann eine Weile takten - schließlich steigt die Kollektortemperatur nach dem abschalten wieder an. Aber "stufenlos" geregelt ist das natürlich eleganter, auch wenn es weder stufenlos ist noch wirklich viel bringt. Ist halt kostenlos in den Regelungen drin :-) Oliver
Jo, ich habe die Minimaldrehzahl auf 60% gestellt, darunter rappelt die Pumpe. 'Regeln' tut sie in 10%-Schritten. Das mit dem Takten kommt im Endeffekt wohl auf's gleiche Ergebnis raus, nur ist eben im Schichtspeicher ein stoßweises einfahren von heißem Wasser nicht so erwünscht, sollte gleichmäßig passieren.
Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Was für einen hohen Wirkungsgrad, und das bedeutet in unserem Fall maximale Leistungsausbeute, wichtig ist: das Gegenstromprinzip. de.wikipedia.org/wiki/Gegenstromprinzip Am besten Schichtspeicher oder mehrere Einzelspeicher in Reihe geschaltet. Das heiße Medium heizt zuerst das bereits heiße Speicherwasser, dann das kalte. Evtl. ist es sogar günstiger, nur das kalte Wasser "vorzuwärmen" und die Erhitzung auf Endtemperatur mit anderen Wärmequellen zu erledigen. Vgl. Slow-Flow-Anlagen: wenig Umwälzung, hohe Temperatur (nur günstig bei gut gedämmten Kollektoren) Fast-Flow-Anlagen: hohe Umwälzung, geringer Temp-Differenz. Siehe MPT Maximum Power Tracker. Sind eigentlich für Photovoltaik, aber im Grunde genommen gilt das Prinzip genauso für Solarkollektoren. Die Fließgeschwindigkeit des Wärmeträgers muss so geregelt werden, dass die maximale Leistung geschöpft wird. Das hängt von der Außentemperatur, dem Wind, der Strahlungsintensität und vor allem vom "Verbraucher" = Speicher , Verbrauchsmenge, Verbrauchs-Vorhersage, Wetter-Vorhersage ab. Alles eine Frage der "Anpassung", wie in der Elektrotechnik (maximaler Leistungsfluß, wenn Impedanz des Generators gleich der Impedanz des Verbrauchers). Da kann man endlos Gehirmschmalz investieren - es lohnt sich! Eigentlich muss man das ganz sogar längerfristig sehen - über mehrere Tage. Dann ist die Frage: wie kann ich die erforderliche Wassermenge mit möglichst wenig Sekundärenergie erhitzen. Nebenbei: man kann auch das warme "Abwasser" im Gegenstrom abkühlen und das Kaltwasser damit vorwärmen.
Ich merke schon, mir fehlt noch das nötige Know-How, aber heute ist mein Buch angekommen und ich bin fleissig am lesen ;) Die Sache mit den 10K Differenztemperatur wurde da auch ausführlich beschrieben. Wenn ich das ganze mal Revue passieren lasse war meine Idee auch nicht unbedingt die beste, manchmal lohnt es schon eine Nacht drüber zu schlafen! Vielleicht schaff ichs aber dennoch hier gesteinigt zu werden: Ich will die Solarkollektoren ebenfalls selber (nach)Bauen. Hat schon jemand Erfahrung damit gemacht? Es geht speziell um einen Solarkollektor nach Bauweise des AEE-Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energien(davon stammt auch mein Buch). Die ganze Geschichte stammt ursprünglich aus Österreich, wobei es in Trier einen Verein gibt der seit Jahren erfolgreich Kollektoren nach diesem Schema baut. http://www0.fh-trier.de/region/gvereine/solarverein/kollektor/kollektor.html Mir ist bewusst dass der Wirkungsgrad einer gekauften Anlage sicherlich höher liegt, die Materialkosten von ca. 150€ pro 1,5m² lassen aber sicher eine größere Dimensionierung der Anlage zu um dies zu kompensieren. Müsste man mal genau berechnen ob sich das ganze noch lohnt wenn man bedenkt das zumindest die Kollektoren im Selbstbau nicht gefördert werden. Auf die schnelle bei Ebay geschaut: Kosten für Solarkollektor 2m² 300 Euro, wenn ich richtig informiert bin werden pro qm 60 Euro bezuschusst--> also wären wir bei 180 Euro (Ohne Zubehör) Ist das ein realistischer Wert? bei 30 Euro bin ich mir nichtmehr so sicher ob sich der Aufwand lohnt.. Wie denkt Ihr darüber? Gruß Chuck
Die Selbstbaukollektoren unserer südlichen Nachbarn sollen durchaus leistungsfähig sein, und brauchen einen Vergleich mit leistungsfähigen kommerziellen Modellen nicht zu scheuen. Angeblich soll es die auch bei uns geben. Ob sich das lohnt und rechnet, musst du schon selber entscheiden. Von den Billig-Angeboten auf ebay würde ich abraten, etwas Qualität schadet da nicht. Oliver
Ich habe auch welche genommen, wo die Rohre auf den Absorber hartgelötet sind, angeblich ist der Wirkungsgrad ca. 10% höher als bei den Nahtgeschweißten. Macht auch Sinn, die dünne Schweißnaht bietet nur einen kleinen Wärmeübergangspunkt. Außerdem kann die Schweißnaht bei extremen Temperaturdifferenzen teilweise aufgehen, was den Wirkungsgrad zusätzlich reduziert. Wegen Selbstbau: Schau' lieber genau was dich das Kupfer kostet, da ist so mancher Meter verbaut, was nicht gerade billig ist. Auch eine beträchtliche Menge Hartlot (Kupfer) ist drin. Gefördert wird der m² übrigens mit 105€. Meine Kollektoren haben knapp 3m³ und kosten ca. 800€/Stück.
@Oliver Die Selbstbaukollektoren unserer südlichen Nachbarn sollen durchaus leistungsfähig sein, und brauchen einen Vergleich mit leistungsfähigen kommerziellen Modellen nicht zu scheuen. Angeblich soll es die auch bei uns geben. -Das hört sich doch schonmal nicht schlecht an, hatte eher damit gerechnet das ich die Idee nach dem Beitrag begraben kann. Dann halte ich mir die Möglichkeit erstmal offen und informier mich weiter ob, wie und zu welchem Preis genau sowas zu machen ist. Hab die Ebayangebote nur als Extrembeispiel genommen. Ich glaub ich werd mal zu dem Verein hinschreiben ob die mir Auskunft über die Langzeiterfahrungen mit den Selbstbaukollektoren geben können. Mich stört ein bischen das Holz als Rahmen verwendet wird. Gibt natürlich auch Holz was ewig hält aber grundsätzlich bin ich davon nicht so überzeugt. @Tilo Wegen Selbstbau: Schau' lieber genau was dich das Kupfer kostet, da ist so mancher Meter verbaut, was nicht gerade billig ist. Auch eine beträchtliche Menge Hartlot (Kupfer) ist drin. -Genau da seh ich auch das Problem ;) Ich werde mich mal informieren! Gefördert wird der m² übrigens mit 105€. -Kann es vielleicht sein dass das in NRW anders ist? Vielleicht bin ich auch nur falsch informiert.. Ein wirklich interessantes Thema. Ich trau es mich kaum zu fragen, aber habt ihr irgendwelche Anhaltspunkte in wieweit eure bisherige Heizung entlastet wird? Die Meinungen gehen da ja stark auseinander. Auf Solarseiten werden einem Werte um die 50 - 70% um die Ohren gehauen, während der Heizungsbauer meines Vertrauens höchstens 15 bis 35% attestieren will. Vielleicht ist die Frage auch einfach nur dämlich da ich keine Angaben über die Größe noch der Ausrichtung, noch der benötigten Leistung gemacht habe. Wäre aber trotzdem mal interessant zu hören was ihr so über den Daumen gepeilt an Einsparungen verzeichnen könnt.
Heizungsunterstützung im Altbau (= alles älter BJ 95) geht kaum über 30%, und dann wird es schon ziemlich aufwendig und teuer. Meine Anlage mit 16qm und 1000L Puffer spart geschätzte 25% Heizöl ein. Genau ist das schwierig zu sagen, die läuft jetzt zwar knapp zwei Jahre, aber die letzten beiden Winter waren überdurchschnittlich warm, und Öl tanken musste ich seitdem auch noch nicht. Ein Vergleich mit den Verbräuchen von davor ist daher mit Vorsicht zu geniessen. Mit richtig großen Anlagen (mehr als 30qm Kollektorfläche, >3000 Liter Puffer) kommt man auch über die 30%, aber das rechnet sich nur, wenn man äußerst preisbewusst einkauft, und möglichst alles selber montiert. Im Netz gibt es inzwischen einige Anlagen, auch größere, deren Erträge sich Online ansehen lassen. Da kannst du dich mal schlau machen. http://www.solarwebseiten.de/ http://www.kaminfeuerfan.de/ http://www.solare-ideen.de/ Oliver
Mein Kollege (mit dem ich meine Anlage dieses Jahr im Februar montiert habe) hat seit 5 Jahren seine Anlage in Betrieb. Er hat 30m² Plattenkollektoren und 1000 Liter Kombipuffer. Zugeheizt wird elektrisch nachts über Doppeltarifzähler. Gas ist ganz gekündigt (150€ Grundgebühr und 50€ Kaminfeger weniger). Zusätzliche Gimmicks wie Plattenwärmetauscher im Heizkreis-Rücklauf um die spät-Nachmittagssonne noch nutzen zu können, holen noch einige kW 'raus (habe ich auch, kann's nur bestätigen). Er hat einen Altbau (Bj 62), Dach isoliert, Wärmeschutzfenster und Dämmputz (6cm Styropor). Wohnfläche ca. 150m². In Zahlen: Vorher für Heizung und Warmwasser: 1800€/a Nachher noch 650€ Stromkosten für Heizung und Regelung (Pumpen usw.) OK, wir arbeiten im Kraftwerk und krien 'n paar Prozente auf Strom, aber das lohnt auch ohne noch! Ich sehe das als Altersvorsorge. Ich habe zwei Möglichkeiten fürs Alter vorzusorgen: 1. Schauen, dass vielKohle 'reinkommt um die Heizkosten zu stemmen 2. Schauen, dass ich nicht viel Ausgaben für Heizung habe Für 2. spricht, dass ich auf jeden ct den ich ausgebe Steuern zahle, welche mit Sicherheit nicht weniger werden.
Ach ja.. Die Heizungsbauer sind nicht grade scharf drauf, Solaranlagen zu installieren. Bei denen fallen so gut wie keine Wartungskosten an und die Kundschaft ist bei falscher Montage schnell unzufrieden. Bei Pelletanlagen ist jede Menge anfälliger und Wartungsintensiver Mechanik verbaut, da ist langfristig für ihn viel mehr zu holen. Unter falscher Montage verstehe ich: - keine Aufständerung auf 60° bei flacheren Dächern - schlechte Ausrichtung (zu weit östlich oder ganz nach Westen) - billiges Isoliermaterial (Armaflex HT kostet eben sein Geld!) - keine Individualinstallation sondern Standardanlagen, die schalten bei erreichter Maximaltemperatur einfach aus. Plattenwärmetauscher oder Einbindung schon vorhandener Puffer ö.Ä. erfolgt nicht. So ist der Wirkungsgrad natürlich schlecht. P.S.: mein nächstes Projekt: Kollektoren auf der Nordseite für Kaltwasser :-D
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