Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie sich bei Zulifern bei Produktneuheiten verhalten?


von .... (Gast)


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Hallo,

ich habe folgende Frage:

Ich möche eine (fertige und von mir entwickelte) Produktidee einem 
renomierten Hersteller anbieten. Dort habe ich über Dritte vorgefühlt. 
Man ist begeistert.
Patent ist schwierig (laut Patentanwalzt, da es in richtig Kunst & 
Copyright geht und da kann man viel umgehen) aber in Bearbeitung.

Nun geht es die Tage zum Chefentwickler und einem von der GF.

Wie umgehe ich folgende Nummer: Ich stelle mein Produkt vor, die zeigen 
mit dem Daumen nach unten. Wenn ich den Parklplatz verlasse ist der 
Chefentwickler schon am Projekt schreiben...

Gleich mit NDA (Vertraulichkeitsvereinbarung) in die Tür fallen?
Bislang arbeite ich seit über 15 Jahren immer mit den gleichen Leuten. 
Da brauch ich den Mist nicht.

Andere halten einem den Wisch vor dem ersten Schluck Kaffee hin. Was ich 
immer als Peinlich und WIR SIND SO TOLL betrachte, denn dann kommt oft 
nur PR. Andere wollen den Wisch erst bei weiteren Verhandlungen - und 
selbst da ist es manchen Peinlich (mein Chef will es so´, usw.)

Wie handhabt ihr das?

von Willi W. (williwacker)


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Erst rausgehen wenn alles in "trockenen Tüchern" ist, also: das Patent 
muss angemeldet sein.

Dann wird es veröffentlicht und wie der Name schon sagt, dann weiß eh 
jeder, was Ihr tut.

Das man das Patent umgeht, dagegen kannst Du nichts machen. Andererseits 
macht ein Patent auch keinen Sinn, wenn Ihr damit kein Geld verdienen 
könnt.

Du musst ja nicht gerade zu den Chinesen gehen. Und Du musst Deinem 
Kunden auch einen Vorteil gegenüber dem Selbstentwickeln (unter Umgehund 
Deines Patents) bieten.

Gibts eine Alternative? Patent in den Safe? Kein Geld verdienen?

Wenn Deine Kunden vertrauenswürdig sind, brauchst Du kein Schreiben/NDA. 
Wenn nicht, muss Dir ein Schreiben nicht unbedingt helfen, aber es 
bewahrt Dich vor dem Schlimmsten und kosten den Selbstentwickler mehr 
Geld.

Ich weiß, das war jetzt nicht unbedingt eine Antwort, nur so ein paar 
Gedanken.

von Matthias (Gast)


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Bei Produktideen dürfte das relativ schwierig werden.
Wenn Du ein fertiges Produkt anbietest, haben die potetiellen Nachbauer 
immer das Problem des Aufwandes. Die Frage ist dabei, wie aufwändig die 
Umsetzung wird.

Ein Patent od. Copyright kann Dich u.U. nur davor Bewahren Opfer eines 
Ideenklaus zu werden. Z.b. Du verkaufst die Idee einer Firma X und 
plötzlich taucht ein Produkt der Firma Y (die mit dem Daumen nach unten) 
auf und bietet das Teil als ihre eigene Kreation an. Dann endet das mit 
ziemlicher Sicherheit vor Gericht. Denn wie willst Du dann beweisen, 
dass es deine Idee war.

Wenn die Leute, denen Du das abietest vertrauenwürdig sind, dann sollte 
es da kein Problem geben. Dann kannst Du denen das Präsentieren. 
Allerdings würde ich die Idee erstmal ohne konkrete Realisierung 
vorstellen (aber mit Realiserungszeit - die Du bei der Ausarbeitung 
ermittelt hast). Dann können die den Vertrag unterschreiben und Du 
kannst die Umsetzungsprozedere etc.
liefern.

Wenn der Vertrag so aufgesetzt wird, dass es nur Geld gibt, wenn das 
Prdukt gut verkauft wird (z.B. Vergütung pro verkauftem Produkt), dann 
sollten die auch bereit sein ohne weiteres den Vertrag zu 
unterschreiben.
Ein Risiko (z.B. erstmal eine Summe zahlen und dann erst die Umsetzung 
bekommen, wird wahrscheinlich keiner eingehen.

von .... (Gast)


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Danke für die Anmerkungen / Hinweise.

Lassen wir China mal weg.


>Ein Patent od. Copyright kann Dich u.U. nur davor Bewahren Opfer eines
<Ideenklaus zu werden. Z.b. Du verkaufst die Idee einer Firma X und
>plötzlich taucht ein Produkt der Firma Y (die mit dem Daumen nach unten)
>auf und bietet das Teil als ihre eigene Kreation an. Dann endet das mit
>ziemlicher Sicherheit vor Gericht. Denn wie willst Du dann beweisen,
>dass es deine Idee war.

So kam das beim Patentanwalt auch rüber. Nach dem Motto, wenns einer 
nachbaut haste mehr oder weniger Pech.


>Wenn die Leute, denen Du das abietest vertrauenwürdig sind, dann sollte
>es da kein Problem geben. Dann kannst Du denen das Präsentieren.
>Allerdings würde ich die Idee erstmal ohne konkrete Realisierung
>vorstellen (aber mit Realiserungszeit - die Du bei der Ausarbeitung
>ermittelt hast). Dann können die den Vertrag unterschreiben und Du
>kannst die Umsetzungsprozedere etc.
>liefern.

Tja, was/wer ist heute noh vertrauenswürdig? Ich kenne den Laden nur wie 
jeder andere auch.

Ich gehe gerne hin und zeig den Leuten gleich immer ein Prototyp. Ist 
aufwendig und teuer. Aber bislang erfolgreich. Denn Powerpoint können 
viele.... Ist aber ne andere Sache. Das Produkt ist als Prototyp fertig.

Das Produkt können in Europa vielleicht 5 Firmen erfolgreich in den 
Markt drücken - grob geschätzt. Die Firma ist Marktführer. Ich bin froh, 
dass ich überhaupt ein Termin habe. Jetzt meint einer in meiner Firma 
das ich als erstes ein NDA denen unter die Nase halten soll. Ich kann 
mir gut vorstellen, das ich dann noch nicht mal ein Kaffee bekomme...


Also noch mal, wie macht ihr das? Sofort NDA oder erstmal vorstellen?

von Arc N. (arc)


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> Also noch mal, wie macht ihr das? Sofort NDA oder erstmal vorstellen?

Wenn z.B. der Prototyp nicht beim potentiellen Kunden bleibt und dieser 
durch die Vorführung keine Rückschlüsse auf die Realisierung etc. ziehen 
kann, ginge es auch ohne NDA (wenn man dem Kunden vertrauen kann, 
ansonsten kann es durchaus passieren, das die Idee dann von irgendeinem 
anderen umgesetzt wird).
Normalerweise aber nur mit NDA.

von David (Gast)


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Würde einfach bedenken, dass es sich bei einer padentanmeldung um eine 
absolute neuheit handeln muss. Zeigst du es jetzt dieser firma, kanst du 
es später nicht mehr als padent anmelden, wenn diese einsprache erheben 
wird... vertrauen ist gut... kann aber auch (finanziell) tödlich sein...

von Besserwisserle (Gast)


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Vertrauenswürdige gibt es immer noch, und das sind die meisten. Dumm ist 
nur, dass die nicht so auffallen.

von Gast (Gast)


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Moin,

wenn wir (IT-Weltkonzern) potentiellen Kunden oder Partnern neue (u.U. 
noch nicht freigegebene) Produkte zeigen, geht das IMMER mit einem NDA. 
Das war noch nie ein Problem...

Gruß

Andreas

von .... (Gast)


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Wenn ein "IT-Weltkonzern" kommt ist das was anderes, als wenn ne 11 
Mannbude bei einem 1000-Mannbude vospricht. Finde ich zumindest.

Wird wohl auf ne NDA hinauslaufen. Find ich zwar ungeschickt, da es die 
Gesprächsatmosphäre etwas stört - aber was soll es. Entwender wollen sie 
oder sie wollen nicht.

von Outi O. (outlaw)


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Achtung Vermutung:

Wenn die 11mannbude bei der 1000mannbude vorspricht und man einigt sich 
auf ein NDA, die 11mannbude dann wieder geht und die 1000mannbude 
entwickelt fleißig los, was würde passieren ??

Die 1000mannbude macht den Reibach und die 11mannbude "verhungert" vor 
Gericht, weil sie sich nicht mal die Verfahrenskosten leisten kann.

Zwar sind die Chancen auf einen Erfolg sicherlich hoch vor Gericht Recht 
zu bekommen aber die Chancen der Pleite wegen den Gerichtskosten dürfte 
noch höher sein, weil der 11mannbude einfach die Anwaltskosten nicht 
mehr tragen kann.

Daher: Erst Patent, dann Lizenznehmer suchen !!

Zwar auch kein Erfolgsrezept aber doch immer noch vernünftiger.

von .... (Gast)


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Der Patentanwalt macht uns kein großen Hoffnungen.
Also wenn die ne NDA unterschreiben, dann werden sie sich auch daran 
halten. Weil so doof sind sie auch nicht. Die haben auch einen "Ruf" zu 
verlieren.

von Geheimrat (Gast)


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Du solltest die NDA unbedingt bei der Terminvereinbarung schon 
ankündigen und das OK abholen, dann gibt es keine peinlichen Momente bei 
der Präsentation.

Und wenn das nicht akzeptiert wird, weist Du auch schon wo der Hase 
langläuft und kannst Dir den Termin sparen.

von Axel (Gast)


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NDA vorher klären und vorher unterschreiben lassen.

Bei einem grossen Unternehmen hast Du alle Chancen, dass die Beteiligten 
sowas gar nicht unterschreiben dürfen und der Chef gerade nicht greifbar 
ist.

Was machst Du dann ?

Also so etwas vorher klären.

Was das Patent angeht teile ich die Meinung des Patentanwalts. Als 
Kleiner hast Du da keine Chance.

Gruss
Axel

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