Forum: Offtopic Trinärlogik?


von Maxim (Gast)


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Hat jemand schon von trinären Computern gehört? Die sollen -1, 0 und 1 
verarbeiten können. Diese Logik ist sehr interessant, da der zusätzliche 
Zustand als "vielleicht" interpretiert werden kann. Dies ermöglicht neue 
logische Verknüpfungen.

Warum hat sich das nicht durchgesetzt? Zu komplizierte Umsetzung?

von Andreas K. (a-k)


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Es hat sich partiell durchgesetzt.

3-wertige Logik ist in Bus-Systemen weit verbreitet, besser bekannt als 
"tristate".

4-wertige Logik findet man heute oft in Flash-Speichern.

von Uhu U. (uhu)


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Andreas Kaiser wrote:
> Es hat sich partiell durchgesetzt.
>
> 3-wertige Logik ist in Bus-Systemen weit verbreitet, besser bekannt als
> "tristate".

Das ist keine 3-wertige Logik.

von Andreas K. (a-k)


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Es ist Logik. Und sie arbeitet mit 3 Zuständen. Es ist natürlich keine 
vollständige Logik, d.h. nicht alle Logikoperatoren sind darauf 
überhaupt definiert.

Aber freilich sind beide Beispiele arg schräg, weil es jeweils nur in 
einem bestimmten Teilaspekt genutzt wird. Und weil damit in keiner 
Hinsicht gerechnet wird.

von Magnus Müller (Gast)


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von Jonas (Gast)


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Ist doch logisch!

von Morin (Gast)


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3-wertige Logik hat weder mit Tristate noch mit Fuzzy Logic direkt was 
zu tun. Es handelt sich um ein System mit 3 Zuständen, nennen wir sie 0, 
1 und 2. Vorzeichenlose Zahlen würden im 3er-System statt im Binär-, 
Oktal-, Dezimal- oder Hexadezimalsystem dargestellt. Jede Leitung kann 
zu jeder Zeit einen der 3 Zustände weiterleiten, dargestellt z.B. durch 
3 verschiedene Spannungspegel. Eine Operation verknüpft eine Anzahl 
solcher Eingangssignale zu einer Anzahl Ausgangssignale.

Register funktionieren weiterhin und speichern den Eingangswert (einen 
der drei möglichen Werte) und leiten ihn an den Ausgang weiter - sofern 
man ein solches Register vernünftig bauen kann.

Das Wort "Logik" ist nicht so direkt anwendbar wie bei binärer Logik, 
weil es in der Logik nur wahr und falsch gibt, keine drei Zustände. Das 
macht die Interpretation nicht ganz einfach, aber damit kann man 
klarkommen. Beispiel: Ein Register konnte am Clock-Enable-Eingang die 0 
als "aus", die 1 oder 2 als "an" interpretieren.

Mit Tristate hat das insofern nichts zu tun als dass Tristate-Leitungen 
hochohmig sind und keinen definierten Pegel haben. Das kann man bei 
dreiwertiger Logik genauso machen, nur wäre es dann eben der "vierte" 
Zustand.

Ob man den dritten Zustand als "vielleicht" interpretiert ist 
Anwendungssache, genau wie bei binärer Logik.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Maxim wrote:
> da der zusätzliche
> Zustand als "vielleicht" interpretiert werden kann.

Wie sinnvoll. Dann denk Dir den dritten Zustand halt dazu und belege ihn 
mit einem Zufallswert. Im Mittel wirst Du 50% der Zeit richtig liegen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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I2C-Adressen werden oft "trinär" eingestellt, low, high oder Eingang 
offen.

von Gabriel W. (gagosoft)


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Christoph Kessler wrote:
> I2C-Adressen werden oft "trinär" eingestellt, low, high oder Eingang
> offen.

???????????????????????
Beispiele gib uns Beispiele! was willst Du damit sagen? Wo zur Hölle ist 
bei I2C "offen" als Zustand akzeptiert? bei i2c sind überall Pullup 
Widerstände dran -> in VHDL würden die 'H' wird aber als '1' 
interpretiert...
Oder meinst Du einen Addr-Config-Pin??
???????????????????????

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Er sagte doch I2C Adressen.
Zumindest die neueren Chips kennen diese drei Zustände.

von Gerhard. (Gast)


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PCA9698 erlaubt 64 Addressen mit drei Trinary Eingaengen. (LOW, OPEN, 
HIGH)

Aus dem Datenblatt:

Table 12. PCA9698 address map
AD2 AD1 AD0 A6 A5 A4 A3 A2 A1 A0 Address
VSS SCL VSS 0 0 1 0 0 0 0 20h
VSS SCL VDD 0 0 1 0 0 0 1 22h
VSS SDA VSS 0 0 1 0 0 1 0 24h
VSS SDA VDD 0 0 1 0 0 1 1 26h
VDD SCL VSS 0 0 1 0 1 0 0 28h
VDD SCL VDD 0 0 1 0 1 0 1 2Ah
. . .

von Andreas K. (a-k)


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Gerhard. wrote:

> PCA9698 erlaubt 64 Addressen mit drei Trinary Eingaengen. (LOW, OPEN,
> HIGH)
>
> AD2 AD1 AD0 A6 A5 A4 A3 A2 A1 A0 Address
> VSS SCL VSS 0 0 1 0 0 0 0 20h

Ich kriege diese beiden Aussagen nicht recht in Deckung. Für mich heisst 
das bloss, dass interne Decoder erkennt, ob eine Leitung permanent auf 
Vdd/GND hängt, oder zusammen mit SCL/SDA den Pegel wechselt. Man kann 
diese Anschlüsse letztlich als 4-wertig bezeichnen (Vdd,GND,SCL,SDA=4, 
4^3=64), aber offen bleibt da nichts und es sind auch nur 2 Pegel pro 
Leitung.

von Maxim (maxim) Benutzerseite


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Michael G. wrote:
> Maxim wrote:
>> da der zusätzliche
>> Zustand als "vielleicht" interpretiert werden kann.
>
> Wie sinnvoll. Dann denk Dir den dritten Zustand halt dazu und belege ihn
> mit einem Zufallswert. Im Mittel wirst Du 50% der Zeit richtig liegen.

Vielleicht hast du recht, vielleicht aber auch nicht ...
Der große Unterschied zwischen Mensch und Computer ist doch unter 
Anderem, dass der Computer kein vielleicht kennt, der Mensch dagegen 
schon. Das liegt, wie hier schon jemand erwähtn hat, an der Logik 
selbst.
Es wäre zwar denkbar, ternäre Schaltungen auf binären Computern zu 
simulieren, bei komplexen Aufgaben wird das aber immer aufwendiger. In 
den 70ern wurde die Entwicklung ternärer Computer eingestellt, weil die 
binären Systeme sich viel schneller entwickeln ließen und mit der Zeit 
auch ternäre Systeme simulieren konnten. Die Komplexität damaliger 
Software mit der heutigen zu vergleichen ... ist lächerlich.

Ich frage mich, wo der ternäre Computer heute wäre, wenn es seit den 
70ern bis heute ständig weiterentwickeltn worden wäre.

von Hans (Gast)


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Der Artikel zur Mehrwertigen Logik in der Wikipedia könnte für Euch 
interessant sein:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mehrwertige_Logik

Dort geht es allgemein um Logiken mit mehr als zwei Wahrheitswerten (die 
Logik mit drei Wahrheitswerten eingeschlossen)

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