Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Kündigen - Bedenken


von Absolvent (Gast)


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Hallo ich wollte mir kurz den Allgemeinen Rat von Euch einholen. Ich bin 
mit dem Studium fertig und möchte eigentlich gerne weiter studieren. 
Leider reicht Geld dafür nicht. Ich habe mich also entschieden vorerst 
Arbeiten zu gehen. Ich schätze 1-2 Jahre um ausreichend Zeit zuhaben 
etwas Geld anzuspraren. Allerdings bin ich Absolvent und würde von einer 
potentiellen Firma erstmal eingelernt werden müssen.

Jetzt habe ich nur Gewissensbisse. Ich weiss ja, daß ich die Firma 
wieder verlassen werde. Wie würdet ihr damit umgehen. Ich meine nett 
finde ich das nicht aber alle Freunde raten mir das jeder an sich denken 
muss und die Firmen schließlich auch Menschen rauswerfen ohne Bedenken 
zu haben.

Nur aus Sicht der Firma wäre ich nicht erfreut wenn jeder nach kurzer 
Zeit wieder weg ist.

von Ulrich (Gast)


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Eventuell findest du in irgendeiner Firma ein Projekt das nur über 
diesen begrenzten Zeitraum geht. Ansonsten lieber die Klappe halten!!

von Rumpel (Gast)


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Wie weiterstudieren? Willst den Doktor machen? Dann such dir ein Thema 
in der Industrie. Da wirst du auch bezahlt.

von Thomas M. (thomas1123) Benutzerseite


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Fang doch einfach bei einer Firma deiner wahl an und wenn die probezeit 
zuende ist kannste ja mal nachstochern was die davon halten wenn du dich 
"für die Firma" weiterbilden möchtest.

an sonsten kann ich nur sagen: jeder ist sich selbst der nächste.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Vergiss das mit den Gewissensbissen.

In den letzten Jahren, auch unter dem Einfluss des Neoliberalismus, hat 
sich der Wind in deutschen Unternehmen, vor allem in Großunternehmen 
entscheidend geändert. Unternehmen haben sich von ihrer sozialen 
Verantwortung verabschiedet, und wenn es dem Aktienkurs dient, werden 
auch mal eben 10000 Mitarbeiter auf die Straße gesetzt. Da hat keiner 
unserer Wirtschaftselite auch nur eine µs Gewissensbisse. Im Gegenteil, 
für erfolgreiche Führung streichen sie noch einen Bonus ein.

Kein Unternehmen bietet heute seinem Arbeitnehmern eine 
Existenzsicherheit und konsequenterweise schuldet der Arbeitnehmer 
seinem Arbeitgeber keine Loyalität, die über das im Arbeitsvertrag 
stehende und das gesetzlich vorgeschriebene hinausgeht.

Nimm mit was du legal kriegen kannst. Unternehmer machen es genau so 
(und manche schrecken auch vor illegalen Tätigkeiten nicht zurück). Das 
jemand nach kurzer Zeit wieder geht, gehört zum unternehmerischen 
Risiko. Jenes Risiko, aufgrund dessen Unternehmer den Anspruch erheben, 
sich über Moral, Anstand und Gesetze hinwegsetzen zu können.

von Hans (Gast)


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Außerdem kannst Du ja nicht in die Zukunft sehen. Ich würde ein wenig 
stärker im "Hier-und-jetzt" denken. Jetzt möchtest Du arbeiten, also 
mach es.

Vielleicht möchtest Du ja bis in zwei Jahren nicht mehr studieren, hat 
die Firma pleite gemacht oder outgesourced, hast Du die absolute 
Karriere gestartet die dich auch ans Ziel bringt, ...

von The one (Gast)


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Hannes hat recht. Ich habe auch kein Mitleid mit den Unternehmen 
(besonders den Großen).

Ein Unternehmen verkraftet es aufgrund der Kaptitalreserven (die 
übrigens von den Arbeitnehmern erwirtschaftet wurden) eher wenn ein 
Mitarbeiter geht, als wenn ein Arnbeitnehmer von einem Unternehmen 
entlassen wird.

Heutzutage dreht sich halt alles um die Kohle - bei den Unternehmen, wie 
auch bei den Arbeitnehmern.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Absolvent wrote:
> Hallo ich wollte mir kurz den Allgemeinen Rat von Euch einholen. Ich bin
> mit dem Studium fertig und möchte eigentlich gerne weiter studieren.
> Leider reicht Geld dafür nicht. Ich habe mich also entschieden vorerst
> Arbeiten zu gehen.

Was nu, biste schon eingestellt in der Firma? Schlechtes Gewissen musst 
Du wirklich nicht haben. Du solltest denen auch nicht sagen dass Du 
sowas planst, das kann Dir nur zum Nachteil gereichen. Heute kannst Du 
jederzeit vor die Tuer gesetzt werden. Ich pflichte also meinen 
Vorrednern bei: Tu, was Du denkst, dass das richtige fuer Dich ist.

von Der S. (derschelm)


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Das mit dem schlechten Gewissen ist so eine Sache:

1. es ehrt Dich, dass Du Skrupel hast.

2. In der Zeitung stehen nur die krasssen Fälle.

3. Es kommt drauf an: Viele Mittelständler oder kleinere Firmen haben 
durchaus noch sowas wie Ehre, die werfen einen nicht einfach so raus. 
Aber die stehen auch nicht in der Zeitung. Aber im Zweifel gehst Du. So 
wirklich sicher bist Du hier auch nicht.

Tipp: Schau Dir die Firma an. Nach Ende der Probezeit wirst Du wissen, 
welche Art von Saftladen das ist, und dann entscheide:

- Still nach 2 Jahren gehen
- den Chef vorwarnen - aber beachten: es bleibt gefährlich

Und noch was: Wer den Mund spitzt, muss auch pfeifen. Wenn Du Dich 
outest, MUSST Du auch gehen, sonst bist Du wenigstens blamiert.

Somit denke ich, Du solltest nichts sagen! Dann bleibt Dir die freie 
Wahl, denn vielleicht willst Du nach 2 Jahren gar nicht mehr weiter 
studieren.

von vistageek (Gast)


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>Ich meine nett finde ich das nicht aber alle Freunde raten mir das jeder
>an sich denken muss und die Firmen schließlich auch Menschen rauswerfen
>ohne Bedenken zu haben.

Höre auf deine Freunde? Eine Firma/Unternehmen ist ebenfalls kein 
Wohltätigkeitsunternehmen, also warum solltet du Rücksicht auf die 
nehmen? Also, wenn du einen Job willst, bewerbe dich und hüte dich davor 
zu sagen, dass du in zwei Jahren wieder gehst!

von vistageek (Gast)


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Korrektur:

Höre auf deine Freunde! Eine Firma/Unternehmen ist ebenfalls kein
Wohltätigkeitsunternehmen, also warum solltet du Rücksicht auf die
nehmen? Also, wenn du einen Job willst, bewerbe dich und hüte dich davor
zu sagen, dass du in zwei Jahren wieder gehst!

von Absolvent (Gast)


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>Wie weiterstudieren? Willst den Doktor machen?

Nein einfach ein Folgestudium.


Vielen Dank für Eure Antworten. Ihr habt mir wirklich geholfen. Ich ich 
werde es so machen. Natürlich steht man als Privatperson vor einem 
Konflikt, aber eigentlich ist es ja nur eine Firma also nur eine 
juristische Person. Und evtl. will ich nach 2 Jahren ja wirklich 
bleiben.

Dankle

von insider (Gast)


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hallo

würde empfehlen solange es die "Wirtschaft" zuläßt nur nach den
eigenen Zielen und Wünschen vorzugehen.

Ich hatte es auch mal mit nem ansich seriösen Mittelständler zu tun
mit Unternehmerchefs ( also keine angestellte GL )

Sobald das Projekt "lief -> rausschmiß ... wer die Kunden in spe
betreuen sollte , wen scherte es dort .

Solche "Fälle" kommen oft genug vor - ein Zeichen äusserst
kurzfristiger Denke. EIne Denke ,die derzeit vielleicht nur ansatzweise
wg Konjunktur etwas aussen vor bleibt.

Also .mach dein Ding ! . es kann ohne weiteres sein ,daß es eh sinnvoll
ist in 2 Jahren wieder zu "studieren" .

von AC/DC (Gast)


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Es gibt nicht eine Hand voll Firmen, es gibt das ganze Land voll.
Voll vom Ar... ist, das die Firmen über den Lebenslauf bei dem alten
Betrieb anrufen und sich aus dem Nähkästchen etwas ausplaudern lassen
was für das weitere berufliche Fortkommen schädlich ist und man
keine faire Chance hat, das zu verhindern. Wenn AN den Betrieben
ein Zeugniss ausstellen würden, würde ich sagen, gute Nacht, Wirtschaft.

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