Hallo, gibt es hier Teilnehmer die in Suzhou oder Shanghai arbeiten/gearbeitet haben? Mir wurde eine Stelle dort nahegebracht, leider war ich noch nie in der Region und alle meine Kontakte sind eher in den USA oder Indien. Von daher wäre es interessant zu wissen auf was man sich dort einstellen oder freuen darf. Aufgabe wäre im wesentlichen der Aufbau eines Teams in Ergänzung zur Abteilung in DE (=Erweiterung der Heimatabteilung im Niedriglohnland). Fragen u.a. wären - Zusammenarbeit Europäer/Chinesen in internationalen Unternehmen - Arbeitszeiten - Akzeptanz außerhalb des Unternehmens - Umfeld für mitreisende Familie Danke!
Juergen P. schrieb: > gibt es hier Teilnehmer die in Suzhou oder Shanghai arbeiten/gearbeitet > haben? > Fragen u.a. wären > - Zusammenarbeit Europäer/Chinesen in internationalen Unternehmen > - Arbeitszeiten > - Akzeptanz außerhalb des Unternehmens > - Umfeld für mitreisende Familie > > Danke! Falsche Fragen, wichtiger sind Fragen nach Gesundheitsschäden: http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2014-01/smog-china-peking-shanghai War mal in den Neunzigern für länger dort, ist 24h Grosstadtstress++ dazu Kulturschocks in Minutentakt. Singapur ist da eher zu empfehlen, Chinas Küste ist erbarmungslos übersiedelt und kaputtindustralisiert, dagegen ist Berlin das reinste Landidyll. http://www.spiegel.de/karriere/ausland/kulturschock-shanghai-deutscher-unternehmensberater-in-china-a-990495.html MfG,
Fpga Kuechle schrieb: > Falsche Fragen, wichtiger sind Fragen nach Gesundheitsschäden: Selbst kürzlich dort gewesen?
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Juergen P. schrieb: > Könnte ja sein dass es mittlerweile besser geworden ist. Schau mal bei google nach berichten , Suchbegriff Shanghai leben http://www.pauline-tillmann.de/leben/shanghai/ Das die Bevölkerungsdichte seit den 90 igern abgenommen hat ist nicht anzunehmen, die Berichte zur Luftqualität sind aktuell. http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/tragoedie-zu-neujahr-tote-bei-massenpanik-in-shanghai-43f69-51ca-15-2163193.html Und für die Familie ist es sicherlich nicht einfach, Kontakte zu Einheimischen wie in Indien/Thailand sind eher nicht zu erwarten - wegen der Sprachbarriere. Das kann sich gebessert habe aber die anzahl der Englischsprecher ist sicher weit von indischen oder US-Massstäben. https://www.ar.tum.de/fileadmin/w00bfl/www/11_Internationales/03_Erfahrungsberichte/Erfahrung_Shanghai_Tongji_University.pdf Mancher ist ja ein Grosstadtmensch, persönlich kann ich mir entspanndes Familienleben in Shanghai nicht vorstellen. MfG,
Ja, nach Urlaub schaut das alles nicht aus... Danke für die Infos, Fpga Kuechle!
Luft und Wasser Qualitaet ist besser geworden. Die Luft ist aber immer noch sehr schlecht. Was fuer Dich wichtig sein kann: - Wohnungen mit Heizungen sind eine Seltenheit (wird ueber AC geheizt) - internationale oder deutsche Schule kostet ein Vermoegen - Urlaub ist ein Luxusgut Diese Punkte solltest Du beim Verhandeln im Auge behalten (reischreiben genug Urlaub und Kostenuebernahme Wohnung/Schule) -u.U. darf (Visum) oder kann (Qualifikation) Deine Frau nicht arbeiten. Sie sollte sich eine Aufgabe/Beschaeftigung im Vorfeld suchen bzw ueberlegen. Du solltest vor Unterschrift mal mit der Familie dort 2 Wochen Urlaub machen.
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Dumdi Dum schrieb: > Du solltest vor Unterschrift mal mit der Familie dort 2 Wochen Urlaub > machen. Na wenn man da mal nicht erschöpfter wieder nach Hause kommt als vor dem "Urlaub" ;-)
gg schrieb: > Dumdi Dum schrieb: >> Du solltest vor Unterschrift mal mit der Familie dort 2 Wochen Urlaub >> machen. > > Na wenn man da mal nicht erschöpfter wieder nach Hause kommt als vor dem > "Urlaub" ;-) Ja eben. Dann weiss man, das ist nix und erspart sich den Stress die naechsten Jahre.
Hallo Juergen, Juergen P. schrieb: > gibt es hier Teilnehmer die in Suzhou oder Shanghai arbeiten/gearbeitet > haben? Ich bin jetzt seit 2,5 Jahren in Shanghai, mit meiner chinesischen Freundin, nun Frau, ohne Kinder, in der Automotive-Elektronik-Entwicklung. > [...] auf was man sich dort einstellen oder freuen darf. - Luftqualitaet: Fuer mich so gerade akzeptabel, mit Kindern waere es das nicht mehr. Relevanter Messwert ist der PPM-2,5-Wert (Anteil Staub kleiner 2,5um). Liegt meist so zwischen 100 und 300. Grenzwert in Deutschland ist soweit ich weiss 50. 500 gab es vorletztes Jahr im Winter. Ist richtig dicker Rauch/Nebel und stinkt. Dass ist nicht mehr schoen. - Natur und Lebensqualitaet: So gut wie nicht vorhanden. Nur voellig ueberlaufene Parks. Zu weit, um mal kurz an den Stadtrand zu fahren. Haupt-Hobby ist Essengehen, Shoppen und Reisen. Sieht bei den Kollegen aehnlich aus. Erholung gibts in der Wohnung (etwas Ruhe und mal nicht so viele Menschen auf einmal sehen, die sind sonst immer ueberall um Dich rum) und im Wohn-Compound. > Aufgabe wäre im wesentlichen der Aufbau eines Teams in Ergänzung zur > Abteilung in DE (=Erweiterung der Heimatabteilung im Niedriglohnland). Je nach Situation und Unterstuetzung aus dem Management schwierig. Kultur ist anders und Arbeitsweise ist anders. Kann klappen. Man kann aber auch voll vor die Wand laufen (Kollegen laecheln und nicken und machen dann weiter wie bisher...) > Fragen u.a. wären > - Zusammenarbeit Europäer/Chinesen in internationalen Unternehmen > - Arbeitszeiten 8 Stunden pro Tag, Ueberstunden manchmal. Aber auf Urlaub entsprechend deutschen Verhaeltnissen (30 Tage) bestehen! Chinesen haben deutlich weniger. Bereitschaft fuer Ueberstunden ist ueblicherweise groesser. Firmen haben, wenn ausserhalb gelegen, Shuttlebusse, die die Arbeitszeiten hart definieren. E.g. 8:30 bis 17:00. > - Akzeptanz außerhalb des Unternehmens Chinesen sind freundlich, nicht unbedingt hilfsbereit. Du wirst als Europaer "lao wei" genannt, ist sehr positiv und drueckt Ansehen aus. Fremdenfeindlichkeit ist mir bisher nicht begegnet. Kulturell wird in China jeder unterstützt, der irgendwie zur Familie und Verwandschaft gehoert. Alle anderen sind sowas wie "entfernte Bekannte". Etwas dazwischen wie "Freund" oder "Kumpel" ist sehr selten. Dafür ist es sehr einfach, andere Expats kennenzulernen. > - Umfeld für mitreisende Familie Wichtiges Thema! Was machen Frau und Kinder, wenn Du arbeitest? Meist sind die ersten 2 oder 3 Monate aufregend und spannend. Und danach wird Shanghai furchtbar langweilig, wenn deine Familie nichts zu tun hat. Einer der Hauptgruende, warum Entsendungsvertraege vorzeitig oder nach sehr kurzer Laufzeit beendet werden. E.g. VW hat soweit ich weiss extra Betreuungsprogramme für die Familien eingerichtet, um die Expats laenger zu halten. Was Du noch vergessen hast: Internet. Ist eine grosse Qual! Kein Google, kein Facebook und alle Webseiten, die Google oder Facebook-Code einbinden (fast alle, leider auch diese), funktionieren nicht ohne VPN. VPN funktionert auch nur mit vielen Problemen. HTH und Gruss, Motlib
Hi, ich bin manchmal in Shanghai und kann die Aussagen von Motlib bestätigen. Ich fand Shanghai auch in der ersten Woche nicht spannend. Da die Chinesen im Gegensatz zu den Japanern keine Schutzmasken benutzen, ist die Erkältungsgefahr im öffentlichen Nahverkehr ausgesprochen hoch. Dazu kommt noch die üble Luftqualität, die zwar besser ist als in Peking aber auf Dauer auch nicht sehr bekömmlich ist. Essen: Naja. Wenn man Japan und die Lebensmittelqualität dort gewohnt ist (ich lebe in J) ist das übel. Wenn ich in China bin, versuche ich am WE durchzuarbeiten um möglichst schnell wieder von da weg zu kommen. Ich komme fast jedesmal krank wieder zurück. Die Kollegen dort sind ok. Deutsche Gründlichkeit kann man dort aber vergessen. Chinesen kennenlernen kannst Du auch vergessen. Dort spricht fast niemand Englisch. Höchstens die Mädels und sonstiges Gesindel auf der Nanjing Road, die Dich über den Tisch ziehen wollen. Leben in Shanghai: Never! Gruß Andreas
Danke fuer die klaren Aussagen Andreas S und Andreas B. Wie sieht es fuer mitreisende Partner und Arbeitserlaubnis aus? Wir sind gerade in den USA und da ist es mit einigen Huerden moeglich dass meine Frau arbeiten kann. Das Expat-gekluengel kenn ich auch von hier, aber es ist zumindest moeglich Beziehungen mit Einheimischen aufzubauen.
Bin seit einigen Jahren China, zwar nicht in Shanghai, sondern in Guangzhou. Was die Familie angeht, da kann ich Andreas S. zustimmen. Hab das hier mit einem Kollegen erlebt. Der wollte Frau und Kinder mitbringen, internationale Schule und akzeptable Wohnmöglichkeit war schon ausgesucht. Dann kam seine Frau und mußte nach dem ersten "WOW" Effekt nach ein bis zwei Wochen feststellen das China nicht ein anderes Land sondern ein anderer Planet ist. Kontakt zur einheimischen Bevölkerung kann man vergessen, zumeist wegen der Sprache. Die passende Arbeit für die Frau zu finden gestaltete sich dann trotz hoher Qualifikation als das größte Hindernis. Letztendlich haben sie die Idee mit kompletter Familie zu kommen abgeblasen. Ich habe mittlerweile eine chinesische Frau da gestaltet sich das mit einheimischen Freundes- und Bekanntenkreis deutlich einfacher. Tatsächlich ist das fehlende soziale Umfeld laut einer Umfrage der Hauptgrund für Ausländer nach einiger Zeit wieder zu gehen. Wenn du vorhast die Partnerin mitzubringen solltest du meiner Meinung nach vorher nach passender Arbeit für sie suchen. Was die Frage nach dem Visum angeht, wenn du in China arbeitest ist es sehr einfach Verwandte mittels Besuchsvisum kommen zu lassen. Dieses Besuchsvisum berechtigt aber nicht zur Arbeitsaufnahme - um es drastisch auszudrücken, mit diesem Visum darf man nur zu Hause rumsitzen! Es spielt für sie keine Rolle ob du als Ehemann schon in China bist, sie muss die gleichen Prozeduren durchlaufenden sie ein Arbeitsvisum benötigt.
klausi schrieb im Beitrag #4126792: > an der Stelle mal danke, an eure interessanten Beiträge, mal ein > lesenswerter Thread! > > Ps. > ist das chinesische Essen wirklich so grundverschieden im Vgl. zum > lokalen Chinesen um die Ecke hier in D.? ;-) Ja. Das faengt schon damit an das hoechstens als letzter Gang Reis serviert wird. Dann Fleisch nur mit Knochen. Und dann 'exotischere' Ausgangsmaterialien: Entenzungen, Quallen, Huehnerfuesse usw Je guenstiger der Laden desto weniger Delikatessen, d.h. desto einfacher fuer den deutschen Gaumen.
>ist das chinesische Essen wirklich so grundverschieden im Vgl. zum
lokalen Chinesen um die Ecke hier in D.?
Der lokale Chinese hier kocht im Wensentlichen mit Lebensmitteln von
hier. Also keine Tiere, die's hier nicht als Nahrungsmittel gibt. Dort
hingegen auf dem Markt kann man fast alles kaufen das sich bewegt. Und
wenn man's kauft muss es sich noch bewegen. Das kann ein Affe, ein
Rehkitz, Schweinchen, Huehner, Enten, irgendwas sein. Moeglicherweise
kommt man aber nicht mehr auf solche Maerkte.
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Das ist der Unterschied zwischen China und Japan. In China wird alles gegessen was Füße hat, außer Tische und Stühle. In Japan ißt man alles was im Meer herum schwimmt, außer U-Booten. Gruß Andreas
klausi schrieb im Beitrag #4126792: > ist das chinesische Essen wirklich so grundverschieden im Vgl. zum > lokalen Chinesen um die Ecke hier in D.? ;-) Ja, komplett anderes Essen. Aber es gilt nach wie vor: Die Chinesen sind die besten Köche der Welt! Die "Horroressen" gelten praktisch nur im Süden Chinas als normal. Suzhou zB. ist berühmt für seine Ziegengerichte. Es gibt aber alles was es anderswo auch gibt. Bei Dan gibt es auch Sauerbraten und Knödel. Wenn man Zuhause kocht ist es eh egal, in den Lebensmittelläden gibt es alles was es in Deutschland auch gibt und noch viel mehr. Wer sich darüber beschwert, dass es im Restaurant keinen Reis gibt, der hat definitiv selbst etwas falsch gemacht. Man muss ihn nur bestellen, dann bekommt man ihn auch. Doch wer will schon Reis, wenn es auch Fleisch, Gemüse und Tofu gibt? Das kann ja nur ein Europäer sein :-( In Shanghai und Suzhou kann praktisch jeder, der jünger als 50 ist englisch sprechen. Ausser Taxifahrer. Freundschaften zu Einheimischen sind mit Freundschaften in Süddeutschland vergleichbar. Es braucht ein Weilchen bis die Freundschaft zustande kommt. Wenn dann eine Freundschaft geschlossen ist, dann aber aber auch richtig und für ein Leben lang. Nicht wie in den USA, da gilt eine Freundschaft ja nur solange man einen Vorteil davon hat (Ausnahmen bestätigen die Regel). Sobald man einen echten chinisischen Freund hat, kann man sich auch dessen Netzwerk bedienen, das ist ein riesen Vorteil! Die Chinesen gehören zu den freundlichsten Menschen auf der Welt. Die Japaner gehören definitiv nicht dazu. Ein japanisches "Hai" bedeutet: Leck mich am Arsch! Arbeitserlaubnis für den Ehepartner ist sehr, sehr schwer zu bekommen. Ausser sie hat einen in China gerade benötigten Beruf. Oder sie spricht fliessend Chinesisch und Englisch, dann ist es auch einfacher. Unterstützung durch "Expad-Clubs" gibt es in Shanghai und Suzhou sehr viel. Smog ist in Suzhou weniger als in Shanghai. Wenn du wählen kannst, dann besser Suzhou. Da gibt es auch einen deutschen Bäcker. Denn was man in China am meisten vermisst, das ist richtiges Brot. Wohnungen in "Expad-Compounds" haben ALLE eine Heizung+Klimaanlage. Wenn man die Möglichkeit hat, für zwei oder drei Jahre nach China zu gehen, dann sofort machen! Ulli-B
Ulli-B schrieb: > Wenn man die Möglichkeit hat, für zwei oder drei Jahre nach China zu > gehen, dann sofort machen! Alleine oder auch mit Familie im Schlepptau? Ulli-B schrieb: > Arbeitserlaubnis für den Ehepartner ist sehr, sehr schwer zu bekommen. > Ausser sie hat einen in China gerade benötigten Beruf. Oder sie spricht > fliessend Chinesisch und Englisch, dann ist es auch einfacher Wenn die Frau praktisch nur zuhause hocken darf, stelle ich mir das schwierig vor.
Ulli-B schrieb: > In Shanghai und Suzhou kann praktisch jeder, der jünger als 50 ist > englisch sprechen. Komisch, mir passiert das nie. Außer eben in der Nanjing Road in Shanghai. > Die Chinesen gehören zu den freundlichsten Menschen auf der Welt. Die > Japaner gehören definitiv nicht dazu. Ein japanisches "Hai" bedeutet: > Leck mich am Arsch! Ich weiß ja nicht, wo Du in Japan gewesen bist, aber ich sehe das nicht so. Unfreundliche Japaner begegnen mir höchst selten. "Hai" heißt übrigens einfach "Ja". Und zwar nicht in dem Sinne daß man einverstanden ist, sondern lediglich daß die Message angekommen ist. Als ausgesprochen freundlich würde ich die Chinesen jetzt auch nicht bezeichnen (Außer wenn sie Dein Geld wollen). Hilfsbereit sind sie i.A. aber schon. Gruß Andreas
Ulli-B schrieb: > Die Chinesen gehören zu den freundlichsten Menschen auf der Welt. Die > Japaner gehören definitiv nicht dazu. Ein japanisches "Hai" bedeutet: > Leck mich am Arsch! Genau andersherum meiner Erfahrung nach.
Ulli-B schrieb: > Wenn man die Möglichkeit hat, für zwei oder drei Jahre nach China zu > gehen, dann sofort machen! Ich war mal 2 Wochen dort auf DR und würde sagen: NEVER. Da müsste man mir schon sehr sehr sehr viel mehr Geld zahlen als jede Firma bereit wäre.
Hi, ich war beruflich ein paar Jahre in Suzhou. Spreche also aus Erfahrung. Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen: für die Frau wird das eher todlangweilig, weil sie nur ein Visum bekommt, das keine Arbeitsaufnahme erlaubt. Evtl. mal mit der entsendenden Firma sprechen, ob sie irgendwas anbieten können. Ansonsten geht die Ehe erfahrungsgemäß nach 2-3 Jahren in die Brüche, oder aber die Frau hat so viele Hobbies, dass sie sich selbst den ganzen Tag - und das über Jahre - beschäftigen kann. Freundschaften zu Chinesen kann man haben, aber es kann auch oft so laufen, dass - wenn die chinesische Seite erkennt, dass sie keinen Vorteil aus dieser Freundschaft hat - das ganze auch recht schnell wieder beendet ist. Echte Freundschaften gibt es natürlich auch, aber das ist deutlich seltener. Außer Essen gehen und Shopping ist in Suzhou so ziemlich der Hund begraben. Die Gärten in der Altstadt hat man recht schnell gesehen, die paar Clubs sind nicht gerade der Brüller. Einzig an der Westseite des Sees im SIP ist ein bisschen was geboten. > - Zusammenarbeit Europäer/Chinesen in internationalen Unternehmen Kommt ganz auf Deine Position an, auf die Du gesetzt wirst. Wenn Du nicht Personalverantwortung in irgendeiner Form hast (Team-/Abteilungsleiter) kann es ganz schnell passieren, dass Dir regelmäßig von einem gleichgestellten oder gar übergeordneten Chinesen durch die Blume mitgeteilt wirst, dass Du als Ausländer eigentlich zu teuer und eigentlich auch nicht erwünscht bist. Kann, muss aber nicht. > - Arbeitszeiten Kommt drauf an. Rein auf dem Papier hatte ich 40 Stunden pro Woche, reel waren es zwischen 30 und 90. Ja, richtig gelesen. Wenn die Hütte brannte, dann gab es 14-16 Stunden an 6 Tagen die Woche. Kommt auf den Vertrag und den Vorgesetzten an... > - Akzeptanz außerhalb des Unternehmens Als Laowai hat man Geld, ist also entsprechend begehrt (wobei das in Shanghai und Suzhou nicht wirklich so extrem ist wie in anderen Teilen des Landes). > - Umfeld für mitreisende Familie Siehe oben... Bei Fragen, einfach weiterfragen... Gruß, Tommy.S
Hallo Tommy, wusstest du im Vorfeld auf was du dich einlaesst, oder war das eine Katze im Sack? Das mit dem Vorgesetzten kann ich mir gut vorstellen. Kam bei einem Kollegen in den USA auch schon vor. Hast du fuer dich persoenlich etwas aus dem Aufenthalt mitgenommen? Gruss, Juergen
Tommy.S schrieb: > Freundschaften zu Chinesen kann man haben, aber es kann auch oft so > laufen, dass - wenn die chinesische Seite erkennt, dass sie keinen > Vorteil aus dieser Freundschaft hat - das ganze auch recht schnell > wieder beendet ist. Das ist auch meine Erfahrung. Traurig aber wahr.
Hi Jürgen, > wusstest du im Vorfeld auf was du dich einlaesst, oder war das > eine Katze im Sack? Ich hatte eine grobe Vorahnung, da ich bereits 2 Jahre zuvor an einem anderen Standort in China für gelegentliche Dienstreisen war. Dass es allerdings in manchen Dingen (Arbeitszeiten) so ausartet, das war unerwartet. > Hast du fuer dich persoenlich etwas aus dem Aufenthalt mitgenommen? Auf jeden Fall: ich habe gelernt, nicht mehr alles mit sich machen zu lassen, sondern auch mal knallhart einen Schlussstrich zu ziehen (sorgt übrigens manchmal für ein bisschen Knatsch mit meinem jetzigen Chef). Außerdem habe ich ein recht passables Chinesisch mitgebracht, was mir im Umgang mit unseren chinesischen Kunden und Lieferanten fast täglich recht hilfreich ist (naja, es ist dieser fürchterliche Suzhou-Dialekt, bis zu astreinem Mandarin sind es ein paar größere Verbiegungen). Aber das gleich dazu: man lernt chinesisch mal nicht "schnell nebenher", sondern setzt sich mindestens jeden zweiten Tag mit Lehrer/Tutor hin. Und das über Jahre. War eine sch.... Quälerei, aber heute zahlt es sich aus... Grüße, Tommy.S
Andreas B. schrieb: > Komisch, mir passiert das nie. Außer eben in der Nanjing Road in > Shanghai. Ich weiss ja nicht wie du aussiehst!? Ich kam auch schon in Parks, Läden, in Zügen oder einfach auf der Strasse in nette Gespräche. > Ich weiß ja nicht, wo Du in Japan gewesen bist, Tokio, HigashiMatsujama, Fukaya, diverse. > so. Unfreundliche Japaner begegnen mir höchst selten. Ja, freundlich lächeln tun sie alle, aber ehrlich ist das nicht. Sobald du dann etwas von ihnen brauchst, und wenn es nur eine Auskunft ist, ist es vorbei mit der Freundlichkeit. Du kannst froh sein, wenn du überhaupt ein Nein als Antwort bekommst. > "Hai" heißt übrigens einfach "Ja". Und zwar nicht in dem Sinne daß man > einverstanden ist, sondern lediglich daß die Message angekommen ist. Sag ich ja: Hai bedeutet: Ich hör dich blubbern, aber es interessiert mich einen Scheiss was du sagst. Wenn es bedeuten würde "die message ist angekommen", dann käme ja auch eine Reaktion. Aber es kommt keine. > Als ausgesprochen freundlich würde ich die Chinesen jetzt auch nicht > bezeichnen (Außer wenn sie Dein Geld wollen). Hilfsbereit sind sie i.A. > aber schon. Natürlich überschlagen sie sich nicht gleich, wenn sie einen Ausländer sehen. Doch wenn du sie ansprichst gehen sie nicht einfach weiter wie zB. die Japaner. Sondern sie helfen dir. Ulli-B
Rick McGlenn schrieb: > Alleine oder auch mit Familie im Schlepptau? Auch mit Familie. Mit Kindern sollte es jedoch passen mit Kindergarten bzw. Schule. Wenn sie schon in D zur Schule gehen, dann ist es blöd. Deutsche Kinder gehen in China in den "Internationalen Kindergarten bzw. Schule" Dort wird meist englisch gesprochen. Für Kindergartenkinder überhaupt kein Problem. Für Schulkinder je nach Alter auch kein Problem oder auch riesen Problem. Letztendlich ist es für Kinder jedoch ein Privileg eine solche Lebenserfahrung machen zu dürfen. Auch wenn sie es in diesem Moment vielleicht nicht so sehen. > Wenn die Frau praktisch nur zuhause hocken darf, stelle ich mir das > schwierig vor. Sie muss ja nicht Zuhause hocken, sie darf jederzeit raus. Nur einer bezahlten Tätigkeit darf sie nicht nachgehen. Für Frauen, welche in bezahlter Arbeit ihren Lebenssinn sehen ist das natürlich nichts. Andererseits stehen ihnen alle Möglichkeiten offen. Was machen Frauen in Deutschland, wenn sie nicht arbeiten gehen? Das alles können sie dort auch tun. Ehrenamtliche Tätigkeiten gibt es auch in China. Was macht die deutsche Frau eines Expads in den USA? Ulli-B
Ulli-B schrieb: > Andreas B. schrieb: > >> Komisch, mir passiert das nie. Außer eben in der Nanjing Road in >> Shanghai. > > Ich weiss ja nicht wie du aussiehst!? > Ich kam auch schon in Parks, Läden, in Zügen oder einfach auf der > Strasse in nette Gespräche. > Das hat mit dem Aussehen nichts zu tun. Die meisten sprechen schlicht kein Englisch. Das meinte ich. >> Ich weiß ja nicht, wo Du in Japan gewesen bist, > Tokio, HigashiMatsujama, Fukaya, diverse. > >> so. Unfreundliche Japaner begegnen mir höchst selten. > Ja, freundlich lächeln tun sie alle, aber ehrlich ist das nicht. Sobald > du dann etwas von ihnen brauchst, und wenn es nur eine Auskunft ist, ist > es vorbei mit der Freundlichkeit. Du kannst froh sein, wenn du überhaupt > ein Nein als Antwort bekommst. > Da hast Du die japanische Mentalität nicht verstanden. Die reagieren schon, aber eben nicht sofort. Alles wird dort genau überlegt und vorher mit Kollegen/Boss besprochen bevor Du als Kunde oder Auftraggeber eine Antwort bekommst. Wenn sie dagegen weglaufen, wenn Du sie auf der Strasse ansprichst, dann liegt das daran, daß die meisten sich nicht trauen Englisch zu sprechen (sie könne es meistens auch nicht). Sie wollen sich einfach nicht blamieren. Das Weglaufen ist dann schon etwas merkwürdig, wird aber von Westlern falsch interpretiert. Deshalb spricht man auch tendenziell eher jüngere Leute in einer Gruppe an (am besten noch mit Frauen dabei) dann ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, daß jemand davon Englisch spricht. Und Du wirst staunen wie Dir plötzlich geholfen wird (ohne daß sie was von Dir wollen). Mir ist es schon oft passiert, daß sie mir dann nicht nur den Weg zeigen, sondern auch noch mitlaufen, um sicherzugehen, daß Du alles richtig verstanden hast (oder sie richtig erklärt haben). Auch wenn Du irgendwo hilflos rumstehst und erkennbar ist, daß Du Hilfe brauchst, kommt des öfteren mal jemand der Dir unaufgefordert hilft (natürlich nur wenn derjenige auch Englisch spricht, was eben nicht so häufig vorkommt). Das alles passiert Dir in China garantiert nie. > > >> "Hai" heißt übrigens einfach "Ja". Und zwar nicht in dem Sinne daß man >> einverstanden ist, sondern lediglich daß die Message angekommen ist. > Sag ich ja: Hai bedeutet: Ich hör dich blubbern, aber es interessiert > mich einen Scheiss was du sagst. > Wenn es bedeuten würde "die message ist angekommen", dann käme ja auch > eine Reaktion. Aber es kommt keine. > Siehe oben. Du kannst keine sofortige Reaktion erwarten. > >> Als ausgesprochen freundlich würde ich die Chinesen jetzt auch nicht >> bezeichnen (Außer wenn sie Dein Geld wollen). Hilfsbereit sind sie i.A. >> aber schon. > > Natürlich überschlagen sie sich nicht gleich, wenn sie einen Ausländer > sehen. Doch wenn du sie ansprichst gehen sie nicht einfach weiter wie > zB. die Japaner. Sondern sie helfen dir. Sie helfen eher meinen Kollegen dort (der Chinese ist). Aber das liegt, wie gesagt, an fehlenden Englischkenntnissen. Wenn sie mich nicht verstehen (wie meistens), laufen sie auch weiter. Nicht so fluchtartig wie die Japaner, weil es den Chinesen a.A. vorbeigeht, was Du über sie denkst. Und dann schau Dir mal das Verhalten in der U-Bahn an. Während sich die Japaner anstellen und auch warten, bis die Leute ausgestiegen sind, bevor sie den Zug besteigen, drängen die Chinesen auf Teufel komm raus in die Züge rein. So muß man, wenn man aus einem vollen Zug aussteigen will, sich seinen Platz in der Nähe der Türe rechtzeitig erkämpfen. Freiwillig läßt Dich dort keiner raus. Es ist für mich eine Ellenbogengesellschaft. Das hat wohl auch mit dem Kommunismus dort zu tun. Das läßt die Leute sehr egoistisch werden. Gruß Andreas
Andreas B. schrieb: > Wenn sie dagegen weglaufen, wenn Du sie auf der Strasse ansprichst, dann > liegt das daran, daß die meisten sich nicht trauen Englisch zu sprechen > (sie könne es meistens auch nicht). Sie wollen sich einfach nicht > blamieren. Das Weglaufen ist dann schon etwas merkwürdig, wird aber von > Westlern falsch interpretiert. Das liegt daran, daß sie sich verpflichtet fühlen, zu Helfen. Da sie aber kein Englisch können, wissen sie sofort, daß sie die Verpflichtung nie einhalten können. Daher flüchten sie vor dieser Verpflichtung. Sobald man sie auf Japanisch ansprechen kann, wird das ganz anders. Das ist aber in China ähnlich. Deswegen hilft bei Unfällen auf Landstraßen niemand, das hat nichts mit Ausländer zu tun. Habe ich erst mal angefangen zu helfen, muß ich das bis zu Ende bringen, mindestens bis zum Krankenhaus. Soviel Aufwand will niemand investieren, also schaut man weg und fährt vorbei. MfG Klaus
Klaus schrieb: >> liegt das daran, daß die meisten sich nicht trauen Englisch zu sprechen >> (sie könne es meistens auch nicht). Sie wollen sich einfach nicht >> blamieren. Sowohl in Japan als auch in China lernen die Schüler in der Schule Englisch. In China lernen mehr als 10% auch Deutsch. Also von wegen sie können es nicht, dann schon eher: Sie wollen es nicht! Als ich in Tokyo mit einem Stadtplan in der Hand auf der Straße stand, da hätte mir jeder helfen könne ohne ein Wort englisch reden zu müssen. 3 oder 4 haben mir dann dadurch "geholfen", dass sie mich in die falsche Richtung geschickt haben. Das Weglaufen ist dann schon etwas merkwürdig, wird aber von >> Westlern falsch interpretiert. Ich interpretiere es als unfreundlich. Aus welchem Grund auch immer sie unfreundlich sind. In China ist mir das noch nie passiert. Selbst Omas und Opas, die definitiv nie Englisch gelernt habe, versuchen einem zu helfen oder auch nur mit einem ins Gespräch zu kommen. Da wird dann mit Händen, Füssen und in den Sand gemalten Bildern kommuniziert. Und keiner hat Angst sein Gesicht zu verlieren. Da wird dann miteinander und übereinander gelacht und keiner ist beleidigt. > Das ist aber in China ähnlich. Deswegen hilft bei Unfällen auf > Landstraßen niemand, das hat nichts mit Ausländer zu tun. Habe ich erst > mal angefangen zu helfen, muß ich das bis zu Ende bringen, mindestens > bis zum Krankenhaus. Das stimmt so nicht. Das hat etwas mit persöhnlicher Haftung zu tun. Sobald ein Chinese bei einem Unfall hilft, haftet er für die durch ihn entstandene Schäden. Das ist ein großer Fehler in der chinesischen Gesetzgebung. @Andreas B Wir haben die beiden Länder wohl auf sehr verschiedene Weisen kennen, lieben und hassen gelernt. Das werden wir auch nicht ändern können. Der TO wollte jedoch wissen, ob er nach Suzhou gehen soll oder nicht. Da kann es ihm egal sein weshalb die Japaner einem nicht helfen. Und hier kann ich dem TO sagen: In China wurde mir immer geholfen wenn ich ein Problem hatte. Auch dann, wenn der Helfer kein Englisch gesprochen hat. Manchmal war es auch so, dass dann der Sohn oder Enkel angerufen wurde und dann per Handy gedolmetscht hat. Einmal hatte ich im Taxi per Funkgerät mit der Taxizentrale englisch geredet und das Ergebnis wurde dann dem Fahrer mitgeteilt. Das mit dem Gesicht verlieren in China gibt es nach meiner Erfahrung nur in beruflichen Dingen. Sobald man privat unterwegs ist kann jeder Chinese auch über sich selbst herzlich lachen. China ist das Land des ehrlichen Lächelns und Lachen. Das wollte ich noch los werden: Ich habe nur ganz, ganz selten einen Japaner wirklich herzlich und ehrlich lachen sehen. Über sich selbst noch nie. Ulli-B
Ulli-B schrieb: > Sowohl in Japan als auch in China lernen die Schüler in der Schule > Englisch. In China lernen mehr als 10% auch Deutsch. > Also von wegen sie können es nicht, dann schon eher: Sie wollen es > nicht! Das ist in D genauso. Fast jeder hat Englisch in der Schule. Dann sprich mal in D jemanden auf der Strasse auf Englisch an. Fast gleiches Resultat. ;-) (Na, ok etwas besser ist es in D schon) > Wir haben die beiden Länder wohl auf sehr verschiedene Weisen kennen, > lieben und hassen gelernt. Das werden wir auch nicht ändern können. Sieht ganz so aus. Trotzdem würde ich nicht mit deutscher Familie nach China wollen. Das ist aber auch in J so. In US ist das eben anders. Dort kann Frau kann leicht Kontakte knüpfen (jedenfalls wenn sie Englisch kann). Da muß sie nicht unbedingt arbeiten, um nicht zuhause herumzuhocken. Gruß Andreas Edit: > Das wollte ich noch los werden: Ich habe nur ganz, ganz selten einen > Japaner wirklich herzlich und ehrlich lachen sehen. Über sich selbst > noch nie. Ich schon. Man muß die Leute halt kennen.
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Ist zwar jetzt ein wenig OT, aber ganz interessant im asiatischen Kulturvergleich: Ulli-B schrieb: > Als ich in Tokyo mit einem Stadtplan in der Hand auf der Straße stand, > da hätte mir jeder helfen könne ohne ein Wort englisch reden zu müssen. > 3 oder 4 haben mir dann dadurch "geholfen", dass sie mich in die falsche > Richtung geschickt haben. Ähnliches durfte ich häufig in Indien erleben. Allerdings aus anderer Motivation heraus, denn dort ist es eine Art nationaler Volkssport, Ausländer zu verarschen und in die Irre zu führen, wann immer sich eine Gelegenheit dazu bietet. So wandte ich mich einmal in der Innenstadt von Mumbai (Bombay) an eine Gruppe junger Leute, um nach dem Weg zu fragen (Central Railway Station). Es waren ganz offensichtlich Büroangestellte, die beisammenstanden und sich auf Englisch unterhielten. Auf meine Frage hin zeigte mir spontan jeder der fünf jungen Männer gleichzeitig mit ausgestreckter Hand den Weg zum Bahnhof. Allerdings wiesen sie in völlig unterschiedliche Richtungen.
Und welches Land hat jetzt gewonnen im Battle China vs. Japan? Keines, denn es ist kein Wettkampf. Es sind beides Herausforderungen, die man annehmen kann oder auch nicht. Mit der Einstellung : noch xx Jahre auslaufen lassen bis zur Rente, sollte man zuhause bleiben.
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Senfdazugeber schrieb im Beitrag #4129414: > Und welches Land hat jetzt gewonnen im Battle China vs. Japan? > > Meine Schlussfolgerung nach dem aufmerksamen Lesen dieses Threads: Weder > mit noch ohne Familie bin ich heilfroh, hier in Deutschland leben und > arbeiten zu dürfen. Das klingt alles wirklich sehr abschreckend. Gewonnen hat derjenige, der das Ganze macht und nicht Zuhause in Deutschland rum hockt. Das ist eine Lebenserfahrung, die bekommst du woanders in 100 Jahren nicht. Ulli-B
Danke fuer die rege Beteiligung. Meine Frau hat jetzt mit 2 ehemaligen Expat Frauen (Amis) gesprochen die in China waren (Beijing und Shanghai). Laut denen war alles halb so schlimm. Hauptproblem bei beiden war jedoch die Luftqualitaet, die in Beijing wohl noch mal eine Stufe schlimmer als in Shanghai zu sein scheint. Ich denke das Beste wird sein sich die Situation vor Ort anzuschauen und dann mit ein paar Expats vor Ort einen Erfahrungsaustausch zu machen. Wir sind gerade in den USA und haben auch schon das eine oder andere "Beratungsgespraech" mit zukuenftigen US Expats gefuehrt.
Das ist eine Lebenserfahrung, die bekommst du woanders in 100 Jahren nicht. Das ist schon richtig aber ich ziehe kurze Aufenthalte in den verschiedensten Laendern vor. Jahrelangen Aufenthalt könnte ich mir China nicht vorstellen und in Japan schon überhaupt nicht. Auch die Emirate am Golf kann man nur für kurze Zeit aushalten; Suedamerika deprimiert mich,Nordamerika, na das kommt ja alles noch auf uns zu: nein danke. Iran finde ich , da könnte ich es länger aushalten: deshalb akzeptiere ich auch Jobs dort. Das beste Land (für mich+Frau) ist und bleibt Italien (Nord und Sizilien) Da lebe ich ja auch schon seit über 40 Jahren ein recht lebenswertes Leben…
als Expat in UK (mit Frau und 2 kleinen Kindern hingezogen) finde ich jede Gelegenheit positiv ausserhalb der eigenen Lande zu verbringen. Auch UK - wiewohl quasi europaeisch (gefuehlt aber zu 75% USA) - hat seine Unterschiede zur DACH Region. China ist sicher sehr aufregend, aber man muss das Gesamtpaket beruecksichtigen. Die Scheidungsrate bei Expats ist groesser als bei der Durchschnittsbevoelkerung. folgende Links habe ich noch gefunden: http://www.welt.de/wirtschaft/article120487744/Warum-deutsche-Auswanderer-zurueckkommen.html http://www.hallochina.de/ -> sehr nett!
Ulli-B schrieb: > Gewonnen hat derjenige, der das Ganze macht und nicht Zuhause in > Deutschland rum hockt. Es kommt immer darauf an, was man aus dem Rumhocken hier in der Zeit macht :-) Man kann durchaus auch hier mit fremden Kulturen intensiv in Berührung kommen. Wenn man das dann noch durch Reisen ergänzt, sammelt man auch schon sehr viele Erfahrungen, ohne die Heimat wirklich verlassen zu müssen. > Das ist eine Lebenserfahrung, die bekommst du woanders in 100 Jahren > nicht. Im Positiven wie im Negativen. Nicht vergessen sollte man einen anderen Aspekt, der mir persönlich sehr wichtig wäre: dass in der Zeit in der Heimat die sozialen Bindungen bröckeln oder ganz absterben. Facebook usw. können eben kein Grillen/Bier/Radtour/Vieraugengespräch ersetzen. Das Problem hat man immer, wenn man nur für ein paar Jahre irgendwo ist: in der Heimat bricht da viel weg und in der Fremde nach der Rückkehr dann auch wieder. Dasselbe gilt dann natürlich auch insbesondere für die Kinder, die meist keine Wahl haben. Zu den anderen angesprochenen Problemen hätte ich noch eine Frage: Muss es eigentlich direkt Shanghai oder Peking mit der Luftverschmutzung etc. sein? Ich persönlich würde mich vermutlich eher außerhalb dieser Monsterstädte umschauen. Es gibt ja auch noch genug "kleinere Städte". Dort dürfte die Umwelt-/Freizeitsituation doch deutlich besser sein, oder? Vielleicht gibt es hier ja auch jemanden, der damit Erfahrungen hat :-) Sind die Elektronik-Jobs dort außerhalb schlecht gesäht oder sitzen alle Filialen an der Küste? Was ich in Afrika bemerkt habe: je größer die Städte, desto westlicher (langweiliger) werden sie und desto weniger entsprechen sie dem, was das eigentliche Land ausmacht. Die interessantesten Kontakte/Begegnungen hatten wir immer "auf dem Land". Ein sehr lesenswerter Thread übrigens - ich wünschte mir noch mehr detaillierte Berichte von Auswanderern :-)
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Chris D. schrieb: > Es gibt ja auch noch genug "kleinere Städte". > Dort dürfte die Umwelt-/Freizeitsituation doch deutlich besser sein, > oder? Ne. Ist überall gleich schlecht/teilweise schlechter. Klar, irgendwo in einem Bergdorf kann das besser sein, aber da gibt es denn auch wirklich keine Jobs. http://pm25.china-reisefuehrer.com/ https://www.youtube.com/watch?v=LxLlq7xCiaY
ich denke man muss auch zwischen EXPAT und ECHTEM AUSWANDERER unterscheiden. Der Expat behaelt immer die Bruecke zuer Heimat, dem Auswanderer ist diese mehr oder weniger egal. Bis auf alle heiligen Zeiten wo man @muss@. Was gewaehlt wird ist auch eine Einstellungssache. Fuer uns hat sich nach 1.5 Jahren die Frage gestellt: Jetzt RICHTIG auswandern oder zurueck? Wir haben uns @nur@ fuer Expat entschieden. Der sozialen Kontakte wegen, wie von Chris D. so richtig angemerkt. Denn: was ist das Leben am Ende? Ohne die Reflektion der Mitmenschen nichts.
expat schrieb: > Was gewaehlt wird ist auch eine Einstellungssache. Fuer uns hat sich > nach 1.5 Jahren die Frage gestellt: Jetzt RICHTIG auswandern oder > zurueck? Ich denke, Expat oder richtig auswandern ist nicht die in diesem Thread aufgeworfene Frage. In Ländern wie China, Afrika oder Teilen Lateinamerikas möchten viele nämlich nicht einmal für 1.5 Jahre hin. Zum Beispiel könnte ich mir selbst für 2 Jahre ein Leben in Peru nicht vorstellen, obwohl meine Frau daher stammt.
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