Forum: Offtopic Finanzkrise in Griechenland


von M. I. (seventh_son)


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Jetzt geht's los.

n-tv.de meldet mindestens 3 Todesopfer in einer Bank in Athen. Zwei 
Banken in der Innenstadt brennen, 100.000 Menschen sind auf der Straße.

von Peter F. (toto)


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Markus Müller schrieb:
> @Uhu
>
> Die Schafe werden nie verstehen was EM bedeutet. Jede Diskussion ist
> sinnlos...
> Erst wenn der FIAT-EMP zugeschlagen hat werden sie weinen und jammern.
> Aber einsehen werde sie es immer noch nicht.

Ein Goldbug, wie süß...

> Kannst du das bitte mal ausführen? Gerne auch per PM, ich kann mir
> darunter jetzt gar nichts vorstellen, außer das vermutlich ein
> italienischer Autokonzern mit drinsteckt. :)

http://de.wikipedia.org/wiki/Fiat-Money


M. I. schrieb:
> Jetzt geht's los.
>
> n-tv.de meldet mindestens 3 Todesopfer in einer Bank in Athen. Zwei
> Banken in der Innenstadt brennen, 100.000 Menschen sind auf der Straße.

Keine Atempause, Geschichte wird Gemacht, es geht voran

http://www.youtube.com/watch?v=3ckAlX7mSno

von Der Hotte (Gast)


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Ist ein Einsatz des Militärs im Innland bei den Griechen 
verfassungsrechtlich möglich? Wenn ja dann sehen wir das noch wenn das 
so weiter geht.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Also an der Börse sieht es wirklich schlimm aus. Der Weg nach Unten ist 
weit offen. Aber ich bin wirklich gespannt, wie es denn nun weitergeht.

Aber bei solchen Bewegungen halten nichtmal Schweinerippchen an der 
Borse stand:

http://rohstoffe.onvista.de/mageres-schwein-indikation-preis/kurs

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Die Regierenden in Europa haben daher bereits GENDFOR (Gendarmerie 
Force), geschaffen eine armeeähnliche Polizeitruppe für künftige 
Niederschlagungen von sozialen Aufständen/Rebellionen etc.

Also das eigene Militär braucht es nicht. Die würden warscheinlich auch 
streiken.

Ich verstehe blos nicht warum die Polizisten nicht auch streiken, die 
sind doch auch beim gleichen Staat angestellt.

Sowas kann passieren wenn man das Volk (=Schafe) für dumm verkaufen 
möchte.

Soweit zum Grichenland-Experiment.

Auf dem Finanzmarkt ist es schon am Freitag vor 2 Wochen richtig los 
gegangen. Die Finanz-Spritze von 110Mrd hat auch nur 2 Tage gehalten. 
Hier brennt gerade noch viel mehr als Griechenland. Hier brennt die 
ganze Welt.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Die Börse wird von den Besitzern des Geldes (FED, Rothschild, usw.) 
manipuliert damit es einen Anschein erweckt dass alles in Ordnung ist.

Man braucht mehr als die Meldungen/Charts. Vor allem das Bauchgefühl und 
den gesunden Menschenverstand. Selbst denken, was könnte passieren oder 
auch nicht.

Man könnte sich beispielsweise an die Zahlen der ausgegebenen 
Essensmarken der USA orientieren. Die wachsen so schnell, dass bereits 
jetzt über 10% der Amerikaner diese beziehen. Solch eine Zahl wird nicht 
manipuliert.

Andere Zahlen, wie Arbeitslosenstatistiken sind ja schon seit immer mit 
Rechentricks geschönt.

von Weingut P. (weinbauer)


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Alle Mann voraus !!!!!!!!!!!!!!!

http://www.youtube.com/watch?v=eVBPGZEVRH0&feature=related

------------------------------------------------------------

Und das sind die Vorgänge an der Börse heutzutage:

http://www.youtube.com/watch?v=GOB_ZoIxQZg&feature=related

von Juppi J. (juppii)


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Gehen die Griechen hier in D auch auf die Straße oder streiken?

von M. I. (seventh_son)


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"In einer von vermummten Randalierern in Brand gesetzten Bank im Zentrum 
Athens sind drei Menschen ums Leben gekommen. Offenbar spielten sich in 
dem Gebäude dramatische Szenen ab. Die zwei Frauen und ein Mann hatten 
in dem vierstöckigen Gebäude der Marfin-Egnatia-Bank am Omonoia-Platz 
versucht, sich vor dem Flammeninferno auf einen Balkon zu retten. Dabei 
brachen sie im raucherfüllten Treppenhaus zwischen drittem und viertem 
Geschoss ohnmächtig zusammen und wurden vom Feuer erfasst. Die Feuerwehr 
konnte ihren Angaben zufolge den Brandort nicht rechtzeitig erreichen, 
weil Autonome sie mit Steinen "bombardierten".

Die Nachricht vom Tod dreier Unschuldiger verbreitete sich in 
Windeseile. Die Großdemonstration gegen das massive Sparprogramm der 
Regierung, an der sich in Athen mehr als 100.000 Menschen beteiligt 
hatten, löste sich auf. Im Zentrum Athens herrschte am Nachmittag 
gespenstische Ruhe."

von M. I. (seventh_son)


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>Sowas kann passieren wenn man das Volk (=Schafe) für dumm verkaufen
>möchte.

Naja, hier handelt es sich wohl eher um Spaß-Randalierer, die die 
derzeitige Chance auf Krawall nutzen. Ist in Deutschland am 1. Mai ja 
auch nicht anders. Sind übrigens meist Teenies aus gutem Hause, 
keineswegs arme Schlucker.

von Marci W. (Gast)


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Hallo, wo ist der Text denn her? Ist ja eigentlich ein offener Brief an 
die Helenen. Ich finde ihn köstlich!

von Juppi J. (juppii)


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Hallo

Wo ist der Brief hin.
Wollte eigentlich nachfragen ob ich ihn an eine Tageszeitung 
weiterreichen kann.
Wurden hier "Patentrechte " verletzt?

Warum wurde gelöscht,
war doch ohne Beleidigung, wenig aggressiv,gewisse Selbstkritik
und Humor.

Darf nur noch belangloser Diskusionstext stehenbleiben?

von Uhu U. (uhu)


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War doch offensichtlich copy&paste - oder meinst du, so einen 
idiotischen Umbruch bringt man durch selbsttippen hin?

von Juppi J. (juppii)


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Ist schon klar,aber warum löschen,
mir hat es trotzdem gefallen.

von Marci W. (Gast)


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Hallo,

zuerst einmal frage ich mich auch, warum der Text wieder gelöscht wurde! 
Das ist doch einfach Mist, liebe Moderatoren. Ich höre oft von den 
"Blockwarten" im Usenet. Eine derartige Zensur wie hier im Forum habe 
ich anderswo noch nicht erlebt!

Zweiter Punkt:
"Warten wir ab was passiert wenn Spanien oder Portugal um Hilfe 
bittet.;)"

@Uhu Uhuhu:

>Dir mag das scheißegal sein, den Griechen ist es das nicht. Und mit
>etwas Hineindenken wirst auch du da nachvollziehen können - oder
>wolltest du für Schaden haftbar gemacht werden, den ich angerichtet
>habe?

Ach, die Griechen sind nicht verantwortlich für die desolate 
Finanzsituation, die Korruption, den aufgeblähten Staatsapparat? Wenn 
nicht die Griechen, wer dann?

In einem anderen Beitrag schreibst Du:

>Und wie kommst du darauf, daß man ausgerecht diejenigen, die sich in
>Gewerkschaften organisieren, für die Misere verantwortlich machen muß?

>Das Desaster haben andere angerichtet und daß sich die kleinen Leute
>dagegen wehren, jetzt den Schaden bezahlen zu sollen, ist doch völlig
>nachvollziehbar.

Also irgendwie scheint niemand für die Problematik in Griechenland 
verantwortlich sein. Das kann doch irgend wie nicht sein!

Weiter gab es folgende Diskussionen:

>> .. heute lief wieder eine "Sondersendung Euro-Angst" auf der ARD.
>
>Und zwar zu recht weil ..

Und aktuell läuft wieder eine Krisensendung. Unglaublich, wie wir 
bombardiert werden mit panikschürenden Sendungen. Es wird natürlich 
immer wieder dieselbe Leier runtergebetet.

Zuletzt: warum wird auch hier in diesem Thread Spanien als 
Bankrottkandidat immer wieder genannt? Kann mir bitte mal jemand harte 
Fakten nennen, die diese Vermutung zulassen? Ich sehe nämlich keine. 
Viel beunruhigender finde ich die Situation von USA und Japan ;-)

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Marcus Woletz schrieb:
> Also irgendwie scheint niemand für die Problematik in Griechenland
> verantwortlich sein. Das kann doch irgend wie nicht sein!

Ich glaube nicht, dass es nur eine Stelle ist, die für das aktuelle 
Problem verantwortlich ist. Aber was genau ist das Problem? Was genau 
bedeutet es, wenn ein Land pleite ist?

Viele denken, dass Griechenland einfach kein Geld mehr hat. Das ist nur 
halb richtig. Auch wir (Deutschland) haben kein Geld, allerdings können 
wir uns - bisher - immer Geld zu relativ guten Konditionen leihen. Und 
je wahrscheinlicher es ist, dass Kredite zurückgezahlt werden, desto 
niedriger der Zinssatz. Bei den letzten Krediten, die Griechenland 
angeboten wurden, wurde ein Zinssatz von 20-30% verlangt. Damit die 
Griechen nun einen humaneren Zinssatz bekommen, bürgen wir jetzt für 
diese 22G€. Wenn Griechenland den Kredit nicht zurückzahlt, müssen wir 
zahlen. Doch wieso ist die Stimmung so schlecht? Weil einige 
Wirtschaftsexperten der Meinung sind, dass diese Bürgschaft pro Forma 
Bürgschaft heißt, in Wirklichkeit jedoch eine Subvention ist.

Marcus Woletz schrieb:
> Zuletzt: warum wird auch hier in diesem Thread Spanien als
> Bankrottkandidat immer wieder genannt? Kann mir bitte mal jemand harte
> Fakten nennen, die diese Vermutung zulassen?

Harte Fakten kenne ich keine. Die gab es bei Griechenland jedoch auch 
nicht. Erst als das Feuer nicht mehr zu löschen war, hat man um Hilfe 
geschrien. Fakt ist jedoch, dass Spanien einen Teil (kA ob groß oder 
klein) seiner Einnahmen aus dem Tourismus bezieht. Der Tourismus ist in 
den letzten Jahren (und vor allem dieses Jahr) ausgeblieben => weniger 
Einnahmen.

Wer sich jedoch mit der Börse etwas beschäftigt hat, der weiß wie 
institutionelle mit der Angst anderer Geld abschöpfen. Und gerade heute 
war so ein Tag, an dem sehr gut Geld verdienen konnte. Sieht man 
besonders gut an dem DAX-Chart, den ich hochgeladen habe, am FX Markt 
war noch mehr möglich.

von Uhu U. (uhu)


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Marcus Woletz schrieb:
> Also irgendwie scheint niemand für die Problematik in Griechenland
> verantwortlich sein. Das kann doch irgend wie nicht sein!

Das habe ich auch nicht gesagt.

Sicher ist, daß die Leute, die so um die 1000 EUR pro Monat verdienen, 
nicht für das Desaster verantwortlich sind. Aber genau die sollen jetzt 
für die Schweinereien bluten.

Den Griechen gibt es genau so wenig, wie den Deutschen.

von Marci W. (Gast)


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>> Also irgendwie scheint niemand für die Problematik in Griechenland
>> verantwortlich sein. Das kann doch irgend wie nicht sein!
>
>Ich glaube nicht, dass es nur eine Stelle ist, die für das aktuelle
>Problem verantwortlich ist. Aber was genau ist das Problem? Was genau
>bedeutet es, wenn ein Land pleite ist?

Ich hatte eigentlich gefragt, auf wen genau das griechische Volk so 
wütend ist. OK, auf Deutschland auf jeden Fall, das ist klar (auch wenn 
ich das nicht nachvollziehen kann), und auf wen sonst noch? Auf die 
aktuelle griechische Regierung, weil die dummerweise endlich mit offenen 
Karten spielen? Versaut hat die ganze Sache nämlich die 
Vorgängerregierung.

von Juppi J. (juppii)


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..und was willst du damit sagen,nicht was andere schon geschrieben 
haben.

..fest steht das GR durch Betrug in die EURO Zone eintreten durfte.
Es hätten Köpfe rollen müssen,in GR oder D ,das kann ich nicht 
beurteilen.
Das wurde damals auch wenig verbreitet.

Es ist das gleiche wie bei  dem Umtausch DDR-Geld-DM in Mark bei der 
"Vereinigung"
Die Bildzeitung prangerten damals an das manche Privatpersonen
2 Stellige Millionenbeträge in Mark umtauschte.
Bis heute ist nie darüber weiter gesprochen worden,obwohl es Strafbar 
war.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Marcus Woletz schrieb:
> OK, auf Deutschland auf jeden Fall, das ist klar (auch wenn
> ich das nicht nachvollziehen kann), und auf wen sonst noch?

Also auf jeden Fall auf Deutschland, denn Deutschland war das Land, dass 
sein Geld den Griechen nicht einfach so hinwerfen wollte und ein 
Sparprogramm verlangt hat. Und dann gibt es noch die Regierung, die das 
Programm annehmen möchte.

Wirtschaftsexperten waren der Meinung, dass Griechenland aus dem Euro 
aussteigen sollte und deren eigene zukünftige Währung abwerten sollten 
um die Schulden zu tilgen. Stattdessen wird jetzt der Euro geschwächt.

Auf jeden Fall ist der Euro jetzt gefallen. In meinen Augen ist es 
nichts schlechtes, denn dadurch wird unser Export angekurbelt.

von Juppi J. (juppii)


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wir sind doch schon Weltmeister des Exportes?
..was wird mit den Inland?

von Uhu U. (uhu)


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Juppi J. schrieb:
> ..was wird mit den Inland?

Da ist der Konsum abgewürgt, damit mehr exportiert werden kann.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Juppi J. schrieb:
> wir sind doch schon Weltmeister des Exportes?
> ..was wird mit den Inland?

je mehr wir exportieren, desto besser ist es für unsere Wirtschaft. Denn 
so kommt mehr Geld ins Land => mehr Arbeitsplätze werden geschaffen.

Auf der anderen Seite sind jetzt die Amis schlechter dran, da der USD 
stärker (obwohl man das auch nicht wirklich behaupten kann) geworden 
ist.

von Juppi J. (juppii)


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..seit wir Weltmeister des Exportes sind ,geht es mit dem Inland 
Berg-Ab.

Zurück zu GR.
Hat es dort so gut funktioniert,weil sehr wenig exportiert wird.

von Uhu U. (uhu)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> je mehr wir exportieren, desto besser ist es für unsere Wirtschaft. Denn
> so kommt mehr Geld ins Land => mehr Arbeitsplätze werden geschaffen.

Güter gegen grüne Papierschnitzel. Was ist daran gut?

von Florian *. (haribohunter)


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Wenn es immmerhin noch bunten Papierschnitzel waeren die man dafuer 
kriegt... aber heute gibts ja meistens nur noch Bits fuer Gueter.

von Paul B. (paul_baumann)


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Auf jeden Fall empfiehlt es sich nicht, in Athen das Lied:

"Keiner schöner' Land in dieser Zeit, als hier das Uns're weit und 
breit.."

zu pfeifen...

:-(
MfG Paul

von Der Hotte (Gast)


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ich weiss ja nicht ob es hier auch börsenversierte gibt, aber im DAX 
brennt grad die Hütte nachbörslich, fast -7%.

von Juppi J. (juppii)


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Wer übernimmt eigentlich die Verantwortung für die Drei Tote?

...auch Terroristengruppen übernehmen doch Verantwortung.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Interessanter Beitrag von Prof. Max Otte zum Thema 
Finanztransaktionssteuer

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/997006/Spekulationen-werden-haerter-besteuert#/beitrag/video/997006/Spekulationen-werden-haerter-besteuert

Otte sieht keine Lösung in der jetzt aufgelegten Milliardenhilfe, 
sondern spricht sich dafür aus Griechenland in die sog. "geordnete 
Insolvenz" zu schicken und dort Hilfen bereitzustellen. Er glaubt die 
Gefahr einer Wiederholung wäre zu groß und könne dann nicht mehr 
bewältigt werden. Die Spekulationen einzudämmen (zu verteuern) halt er 
für unumgänglich. Dazu bedarf es einer Finanztransaktionssteuer. Das 
(gebetsmühlenhaft wiederholte) Argument das würde auch die 
Realwirtschaft belasten hält er für nicht zutreffent und vorgeschoben.

von Maximilian K. (simulator)


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Was passiert wenn Griechenland die von ihm ausgegebenen
Staatsanleihen zur Fälligkeit nicht rückkaufen kann?

Die Banken müssen die von Griechenland gekauften
Staatsanleihen abschreiben.

Das wiederum verschärft die Bankenkrise.

Was ist also die Griechenlandhilfe?

Eine weitere gigantische Bankenhilfe mit Steuergeldern.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Hierbei handelt es sich weder um eine Staatshilfe noch um eine 
Bankenhilfe.

Hilfe benötigen Bedürftige nicht Spekulanten welche als Bank auftreten.

Vielmehr wird unter dem Denkmantel vogetäuschter Not eine gewaltige, 
wenn nicht die seit jeher gewaltigste Erpressung der Völker zum Vorteil 
der die ökonomische Macht ausübenden Finanzoligarchie exzerziert. Dabei 
dient die Politik als Marionette und das Kriesenschauspiel als 
Storyboard um die zu betrügenden Objekte der Erpressung gegeneinander 
aus zu spielen.

Jedem der mag steht es frei seine Rolle in dem Drama selbst zu besimmen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Sehe ich auch so, das Intermezzo auf dem Weg zu neuen Ufern...

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Winfried J. schrieb:
> Hierbei handelt es sich weder um eine Staatshilfe noch um eine
> Bankenhilfe.

Sondern um was genau? Griechenlands Problem ist, dass ihr niemand mehr 
Geld zu einem humanen Zinssatz von etwa 4% leihen möchte, sondern - eben 
wegen des Ausfallsrisikos - gleich 9% verlangt. Derzeit haben wir nur 
eine Bürgschaft übernommen, damit Griechenland sich Geld am Kapitalmarkt 
zu einem vernünftigen Zinssatz holen kann. Wenn sie es nicht 
zurückzahlen kann, müssen wir bluten. Unterm Strich helfen wir dem Staat 
und den Banken.

Platinenschwenker .. schrieb:
> Dazu bedarf es einer Finanztransaktionssteuer. Das
> (gebetsmühlenhaft wiederholte) Argument das würde auch die
> Realwirtschaft belasten hält er für nicht zutreffent und vorgeschoben.

Wenn ich heute trade, dann muss ich in der Regel einen Spread von 2-4 
PIPs überwinden, um Gewinne mitnehmen (scalping) zu können. Wenn jetzt 
tatsächlich die Transaktionssteuer kommt, wird der Spread größer und der 
Markt verliert an Volatilität. Unterm Strich bedeutet dies, dass der 
Markt nicht mehr so gedämpft ist, entweder wird es kaum Bewegung geben 
oder der Markt wird uns um die Ohren fliegen.

Doch was noch viel schlimmer ist: Glaubt ihr wirklich, dass die Banken 
diese zusätzliche Steuerbelastung selbst tragen werden? Die werden die 
an uns Kunden weitergeben.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Sondern um was genau?

> Griechenlands Problem ist, dass ihr niemand mehr Geld zu einem humanen
> Zinssatz von etwa 4% leihen möchte, sondern - eben wegen des
> Ausfallsrisikos - gleich 9% verlangt.

Das ist die glaubhaft inszenierte Story. Es ist nicht die Story hinter 
der Hinter der Story.
Es ist eine einfache Erklärung für einfache Gemüter und sie stimmt.
Nur ist es nur die halbe Wahrhei. Die Autoren und Regisseure der wahren 
Story im Hintergrund ziehen es vor mit dieser im Dunkeln zu bleiben, und 
machen es dir so leicht ihre Nightmare zu kaufen und für die ganze 
Wahrheit zu halten.

> Derzeit haben wir nur eine Bürgschaft übernommen, damit Griechenland
> sich Geld am Kapitalmarkt zu einem vernünftigen Zinssatz holen kann.
> Wenn sie es nicht zurückzahlen kann, müssen wir bluten.

Letzteres darf als sicher angenommen werden. Nur wird es nicht mehr als 
eine beiläufige Mitteilung darüber geben, wenn neue Hiobsbotschaften 
generiert werden werden.
Wozu es keiner Kristallkugel bedarf.

> Unterm Strich helfen wir dem Staat und den Banken.

Das ist der Zweck des ganzen Schauspiels.
Wir helfen den Bankeigentümern Ihre Gewinne auf unsere und der Griechen 
Kosten zu verfielfachen.

Der Staat ist hier nur Instrument und die gehäuchelte Not der Banken 
küstlich erzeugt. Die der Staaten ist real und bewusst herbeigeführt.

Gleich vorweg um weiteren Zweifelnvorzubeugen. Ja Manipulationen diesen 
Ausmaßes lassen sich sehr wohl durchführen dagegen ist ein Schachspiel 
ein komplizierte Angelegenheit.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Was bei Abgeordneten mit dem "C" im Parteinamen gerade rum geht:

Wie kann man sich die 11880 (Auskunft in D) merken?

11 Millionen Griechen
88 Milliarden Hilfe
0 Rückzahlung.

von Juppi J. (juppii)


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Hier wir immer über hohe Finanzpolitik diskutiert,wobei jede Meinung 
falsch oder richtig sein kann.
Also kann jeder der keine Ahnung hat hier Mitdiskutieren es kann ja 
alles richtig sein.
Glaube das Personen welche wirklich Durchblick haben,sich nicht in diese
Diskusionen einbinden.


Warum wird eigentlich nicht über die Forderungen der meisten Griechen
geschrieben.
Immer nur das wegen dem Sparpaket auf die Strasse gegangen wird.
Vielen geht es an den Sack das "Reichen" und "Multireichen" sehr wenig
zum Sparen beitragen.
Es wird Bestrafung der zuständigen Politiker gefordert.
Die großen Eurogewinner sollen enteignet werde,was ich auch schon 
schrieb.

Dies erfährt man als Wortfetzen in der Berichtserstattung.

Es sind eigentlich die gleichen Forderungen,welche in allen Ländern 
gefordert werden.

....aber über Finanzpolitik lässt sich besser Diskutieren...

Beitrag "Re: Finanzkrise in Griechenland"
Ist auch wichtig!

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Wenn ich heute trade, dann muss ich in der Regel einen Spread von 2-4
> PIPs überwinden, um Gewinne mitnehmen (scalping) zu können.
Genau das sollen die Transaktionssteurn begrenzen!!!!

> Wenn jetzt tatsächlich die Transaktionssteuer kommt, wird der Spread
> größer und der  Markt verliert an Volatilität. Unterm Strich bedeutet
> dies, dass der Markt nicht mehr so gedämpft ist,

Falsch! Genau die Dämpfung tritt ein weil nur dann Gewinne erziehlt wenn 
diese real sind. Panikverkäufe und Gierkäufe werden unterbunden der 
Analyse mehr Zeit verschafft und dem unüberlgten Handeln der Boden 
entzogen.

>  entweder wird es kaum Bewegung geben
das ist das Ziel dieser maßnahmen

> oder der Markt wird uns um die Ohren fliegen.
Das währe mal ein guter Nebeneffekt

> Doch was noch viel schlimmer ist: Glaubt ihr wirklich, dass die Banken
> diese zusätzliche Steuerbelastung selbst tragen werden? Die werden die
> an uns Kunden weitergeben.

Das lässt sich nur vermeiden wenn man den Marktpoker komplett 
unterbindet!
z.B. durch unauflösbare Haltefristen

von Purzel H. (hacky)


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Wenn sich der Spread vervielfacht werden Panik(ver-)kaeufe natuerlich 
nicht unterbunden, aber der Staat kassiert wenigsten etwas dabei. Ich 
wuerd mal bei 2% Spread beginnen. An welcher Boerse denn ?

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Winfried J. schrieb:
> Falsch! Genau die Dämpfung tritt ein weil nur dann Gewinne erziehlt wenn
> diese real sind. Panikverkäufe und Gierkäufe werden unterbunden der
> Analyse mehr Zeit verschafft und dem unüberlgten Handeln der Boden
> entzogen.

Das ist deine persönliche Meinung, die ich auch respektiere. Allerdings 
möchte ich auch meine Meinung verdeutlichen:

Im ersten Schritt wird dem Markt die Volatilität genommen. Ich glaube, 
darüber sind wir uns einig. Gleichzeitig kommt es zu wohl überlegten 
Analysen. Darüber sind wir uns auch einig.

Meine These ist jetzt, dass es jetzt zu einem ähnlichen Szenario kommt, 
wie es schon einmal bei VW der Fall war. Leute, die die Aktie geshorted 
haben, mussten ihre Positionen wieder glattstellen. Dadurch mussten sie 
die Aktie zu jedem Kurs nachkaufen, der am Markt lag. => Heftiger 
Kursausschlag.

In die andere Seite geht es aber auch genauso: Wenn alle der Meinung 
sind, Aktie halten zu müssen (und dazu kommt es eben, wenn viele lange 
nachdenken), dann wird man die Aktie am Markt nicht kaufen können, weil 
die Verkäufe auf der anderen Seite fehlen. Bzw. die Aktie fällt ins 
Bodenlose, wenn alle der Meinung sind, verkaufen zu müssen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Das genau sehe ich anders. Wenn man nicht bei Signal X sofort zu 
reagieren gezwungen ist sondern im Gengenteil das Abwarten Bedingung für 
erfolgreichen Handel ist(breiterer Spread), so wird dem System Dynamik 
entzogen das schützt wie in jedem Regelkreis vor heftigem Überschwingen.

Das Problem sind nicht die Integralen Anteile des Systems(solange man in 
angemessener Zeit nachjustiert),sondern die Differenziellen und die 
gehören, auch zur Sicherheit der Mehrheit der Aktionäre, in einem 
gehörigen Maße gedämpft.
Darunter leidet wahrlich die Dynamik und die Flexiblität. Aber es 
verschafft Zeit und damit strukturelle Sicherheit.
Insofern ist der Markt nichts anderes als ein riesiger Regelkreis mit 
unendlich viel Störquellen.

Und einen gut austarierten Regelkreis zeichnet nunmal aus, dass er 
dynamisch, integrativ und proportional reagiert o h n e 
überzuschwingen. Dazu ist eine wohldosierte Dämpfung unabdingbar.

Fehlt diese so kommt es zu Ereignissen wie dem Gestriegen an der 
Wallstreet:
Kleine Störung (ohne objektiven Hintergrund)+ fehlende Dämpfung
---> Heftiges Überschwingen(Panik + Chaos=Ungeordnete Marktsituation)
---> Massive Kursverlust zum Schaden der Betroffenen Unternehmen und 
eines Teil der Aktionäre, Gewinnmitnahmen durch allfällige Inseider / 
Spekulanten.

Soviel Mal zum theretischen Hintergrund.
Gegen Marktmanipulationen hilft das natürlich nur indirekt.
Wichtig zur Eindämmung solcher Geschenisse ist pemanente Überwachung und 
das regelmäßige Justieren des Systems, egal welcher Natur das System 
ist. Und der Markt ist halt ein finanztechnisches System, in welchem die 
Psychologie den größten Einfluss auf das dynamische Verhalten der 
Aktionäre ausübt.

quod erat demonstrandum

Namaste
Winne

PS.
In Indien, aber auch in einigen anderen Ländern Asiens, ist "Namasté" 
(das Gegeneinanderlegen der Handflächen) eine allgegenwärtige Grußgeste, 
die die Ehrerbietung für den Mitmenschen ausdrückt. "Ich ehre in dir den 
göttlichen Geist, den ich auch in mir selbst ehre."
Bei uns haben die Männer früher ihren Hut angehoben, während sie das 
noch heute bekannte "Grüss Gott" aussprachen.

von Paul B. (paul_baumann)


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>Bei uns haben die Männer früher ihren Hut angehoben
Mir geht heute beim Ansehen von Nachrichtensendungen der Hut von allein 
hoch.

;-)
MfG Paul

von Marci W. (Gast)


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>ich weiss ja nicht ob es hier auch börsenversierte gibt, aber im DAX
>brennt grad die Hütte nachbörslich, fast -7%.

Hallo,

autsch, ja, das war heftig! Hatte zwar nur den Euro beobachtet, gerade 
als es losging schaute ich rein, und sah, wie alles komplett am 
zusammenbrechen war. Bin beinahe vom Stuhl gefallen. Werde gleich mal 
googeln, was denn der tatsächliche Grund war.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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ja Paul,

so kann es einem gehen, muss aber nicht.
Ich hol mir mal Popkorn.  Das Pantoffelkino ist eröffnet.

Für das Lehrstück müssen der Piespers und der Schramm gewaltig gebastelt 
haben. ;-)

Ne mal ehrlich, Wo sind den jetzt unsere alles checkenden Anbeter des 
Goldenen Kalbs (neudeutsch "Trader")

Hab gehört die heiligen "Hebel und Derivate" sind von den Termiten in 
Trickfiltempo zu Sägemehl aufgearbeitet worden.


Eigentlich wollt ich mich ja zurücklehnen und schmunzeln.

Aber ich kann grad nicht anders: rofl

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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http://boerse.raiffeisen.ch/raiffeisen2/currencies/exchangeRate.jsp

Da könnt ich doch mal wieder nen Auftrag in der Schweiz machen. ;-)

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Die angebliche "Rettungsaktion" der Regierung hat die Märkte erst recht 
ins wackeln gebracht. Es ist nur eine "Beruhigungspille" für den Markt. 
Nur glauben es die Investoren nicht mehr.

Man bekommt (wenn nicht vorher Bankrott) für 2 jährige griechische 
Staatsanleihen über 18%.
http://www.bloomberg.com/apps/cbuilder?ticker1=GGGB2YR:IND
(1D auswählen)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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In Neuen Anleihen. Ha Ha

von Marci W. (Gast)


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>Man bekommt (wenn nicht vorher Bankrott) für 2 jährige griechische
>Staatsanleihen über 18%.

Wo sollen die herkommen?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Das ist ein uralter Trick, besonders beliebt bei Betrügern.

Wenn das Versprechen dreist und unglaublich genug ist greift die Gier 
und der Anleger verliert jeglichen logikbasierten Verstand.

Die EU verkommt zu Spielhalle.

Wenn das mal nicht "spätrömisch dekadent" geheisßen werden muß.

Mist, was futter ich als Nächstes?

von Jens M. (Gast)


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Finanzkrise fragt der Threaderöffner. Nun da versuche ich mal meinen 
wohl alles andere als Mainstreamkompatiblen Senf da zuzugeben.

Vorab, ich bin mir nicht klar in meiner Meinung, das schwankt alles noch 
sehr stark was auch ein Grund mal etwas zu posten.

Damit das ganze nicht gleich in flame wars ausartet verpacke ich Sie in 
"kleine unwichtige Gedanken ohne Wahrheitsanspruch (KuGoW's), Sie werden 
den Lauf der Welt nicht ändern und ich Roller damit auf ner Nebenstrasse 
und bitte das ganze entsprechend zu lesen.

Los geht's mit Teil 1.

KuGow #1
Die Griechenlandkrise ist eine Medienkrise. Nichts von dem was heute in 
den Schlagzeilen des Mainstream steht war vor einem Jahr oder Jahrzehnt 
anders.

KuGow #2
Geld oder das was wir dafür halten ist nichts anderes als "der Wert den 
wir darin zu erblicken bereit sind" (J. Buchan).

Es ändert seinen Charakter auf den diversen Metaebenen während die 
Menschen dazu neigen das abstottern eines Fernsehers oder einer Hypothek 
auf die staatliche Finanzierungsebene zu transponieren.

Dort gelten aber ganz andere Gesetze. Wie sonst kämen z.B. 
professionelle Geldverleiher auf den Gedanken einem Staat die hübschen 
buntbedruckten Scheinchen (bzw. das digitale Pendant) ohne jede 
Sicherheit zu leihen und das noch zu erbärmlich niedrigen Zinsen?

KuGow #3
Die Bundesrepublik hat den Griechen kein Geld geliehen. Das mag jetzt 
erstmal überraschen aber ein kurzer Blick auf die Handelsbilanz (die 
allein von 2004- 2009 einen Überschus zu Gunsten Deutschlands von 31 
Mrd. Euro aufweist (s. destatis) zeigt das eher das gegenteil der Fall 
ist bzw. der innereuropäische Finanzdeal ein wenig anders abläuft als 
die Nachrichtenlage der Mainstreammedien dies darzustellen scheint.

Die Griechen finanzieren dem "Exporteuropmameister" (mehr war es nie, 
die sehr "großdeutsche" Begrifflichkeit ...weltmeister führt in die 
irre) den Einnahmeüberschuss mit.

KuGow 3.1
Da die Griechen weder Euro noch DM drucken können / konnten muß dieses 
Geld ja irgendwo anders her kommen. Sehr verkürzt kommt es aus den 
Taschen der arbeitenden Bevölkerung (die ja lt. Steuerspirale den 
Löwenanteil der Staatseinnahmen bilden) und fließt über die 
Umverteilungsmaschinerie der  EU in die Kassen deutscher Firmen und 
Kapitaleigner zurück.

KuGow 3.2
Dies scheint in Griechenland bekannter sein wird als bei den 
tatsächlichen Geldgebern. Das dies zu eigenem Vorteil genutzt wird kann 
"den Griechen" wohl niemand Ernsthaft vorwerfen. In einem losen 
Staatsgebilde - in dem sich jedes Land selbst in irrationalen Fällen 
selbst der nächste ist - ein durchaus legitimes Verhalten. Gerade die 
deutsche Nomenklatura gibt mit ihrem rücksichtslosem Lohndumping und 
glatter Erpressung der eigenen Bevölkerung ein sehr schönes Beispiel 
dafür ab wie mit Politik die eigenen Interessen (nicht die des Landes 
oder gar der "Insassen") zum Schaden aller durchgesetzt werden können.


So das war's mit Teil 1. Wenn es schon nichts nutzt, Schaden wird es 
wohl niemandem zufügen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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full ack

von Marci W. (Gast)


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>Da die Griechen weder Euro noch DM drucken können / konnten muß dieses
>Geld ja irgendwo anders her kommen. Sehr verkürzt kommt es aus den
>Taschen der arbeitenden Bevölkerung (die ja lt. Steuerspirale den
>Löwenanteil der Staatseinnahmen bilden) und fließt über die
>Umverteilungsmaschinerie der  EU in die Kassen deutscher Firmen und
>Kapitaleigner zurück.

Bevor das Geld der arbeitenden Bevölkerung weggenommen wird, muss es 
dieser erstmal irgendwer gegeben haben! Ja klar, Griechenland und 
Steuerspirale, LOL!

Es ist ganz einfach: Nehme ich einen Kredit auf und kann diesen nicht 
mehr zurückzahlen, weil ich nicht leistungsfähig genug bin, dann ist es 
nicht die böse Bank, die mich in den finanziellen Ruin treibt. Hätte ich 
den Kredit entsprechend meiner Leistungsfähigkeit aufgenommen, würde ich 
nicht in den finanziellen Ruin laufen. Und nur weil die Bank mir den 
Hahn zudreht, weil ich den Kredit nicht ausreichend bedienen kann, ist 
diese nicht per se böse. Schon gar nicht, wenn ich nicht mit offenen 
Karten spiele.

Just my 2 cents.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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In diesem Fall ist die Bank aber grob Fahrlässig.
Oder hat schon mal eine Privatperson einen größeren Kredit bekommen ohne 
irgend eine Sicherheit hinterlegen zu müssen?

Also die Banken sind selbst schuld, wenn die das Geld der Staatsanleihen 
nicht zurück bekommen.

von Falk B. (falk)


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@  Markus Müller (mmvisual)

>Also die Banken sind selbst schuld, wenn die das Geld der Staatsanleihen
>nicht zurück bekommen.

Ach ja, die bösen Griechen. Wie war das vor nicht mal einem Jahr in 
Amerika? Dort hat die FED ihrer eigenen Staatanleihen gekauft . . .
Ist aber nicht sonderlich gemeldet und somit erst recht wieder vergessen 
worden . . .

von Marci W. (Gast)


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>Ach ja, die bösen Griechen. Wie war das vor nicht mal einem Jahr in
>Amerika? Dort hat die FED ihrer eigenen Staatanleihen gekauft . . .
>Ist aber nicht sonderlich gemeldet und somit erst recht wieder vergessen
>worden . . .

Hmmm, ja, USA und Japan, nicht gerade unproblematisch. Die Märkte wollen 
deshalb schon in den Euro gehen, aber momentan traut sich da niemand. 
Wird noch interessant das Spiel.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Dimitri Roschkowski schrieb:

> Platinenschwenker .. schrieb:
>> Dazu bedarf es einer Finanztransaktionssteuer. Das
>> (gebetsmühlenhaft wiederholte) Argument das würde auch die
>> Realwirtschaft belasten hält er für nicht zutreffent und vorgeschoben.

> .. Wenn jetzt
> tatsächlich die Transaktionssteuer kommt, .. verliert an Volatilität.
> Unterm Strich bedeutet dies, dass der
> Markt nicht mehr so gedämpft ist, entweder wird es kaum Bewegung geben
> oder der Markt wird uns um die Ohren fliegen.

Der Markt ist uns bereits um die Ohren geflogen und zwar vor nicht mal 
einem Jahr. Schon vergessen?

> Doch was noch viel schlimmer ist: Glaubt ihr wirklich, dass die Banken
> diese zusätzliche Steuerbelastung selbst tragen werden? Die werden die
> an uns Kunden weitergeben.

Die Kosten landen so oder so beim Endverbraucher und Steuerzahler, das 
wissen wir doch inzwischen. Wichtig wäre endlich ein Einsehen, dass 
überbordende Spekulationen/Schrottpapierhandel (Leerverkäufe, Derivate, 
Hedgefonds, CDS etc.) keine Werte schafft, sondern im günstigesten Fall 
wenige Wohlhabend bzw. Reich macht und im ungünstigsten Fall ganze 
Volkswirtschaften finanziell an den Rand ihrer Belastungsmöglichkeiten 
bringt oder sogar durch den Zwang sich zu verschulden in den Ruin 
treibt. Leider scheint das die aktuelle CDU/FDP Regierung noch immer 
nicht verstanden zu haben, aber dazu gibt es ja in Demokratien die 
Möglichkeit der Abwahl der Akteure.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Leider scheint das die aktuelle CDU/FDP Regierung noch immer
> nicht verstanden zu haben, aber dazu gibt es ja in Demokratien die
> Möglichkeit der Abwahl der Akteure.

Das setzte aber voraus das eine wahlwillige Mehrheit es versteht, sowie 
sie es auch verstehen müsste das die herrschenden Marionetten es nicht 
verstehen wollen, und es bräuchte ein besonnen und entschlossen 
handelnde Alternative.

1. Scheitert dies am Bildungsniveau der Mehrheit,
2. am Willen der ausreichend Gebildeten, welche lieber kurzfristig von 
den sich ergebenden Möglichkeiten profitieren, als das damit verbundenen 
Risiko zu scheuen oder gar vorausschauend zum Wohle der gesamten 
Gesellschaft zu agieren.
3. tun 2tere gegenwärtig alles um diesen Status Quo zu manifestieren, in 
dem sie 1.eren zustand forcieren, gemäß dem "Motto Wissen ist Macht." 
Was andere nicht Wissen macht ihnen nichts aus. als fort mit dem 
Staatlich finanzierten Bildungssektor für Arme. Bildung nur für die 
Reichen, für die Armen reichen Dummheit und Repressalien so hält man sie 
beherrschbar.

Womit wir beim Hintergrund der gegenwärtigen Bildungsmisere angekommen 
wären.

Einer Story hinter all den Storys welche ganz beiläufig noch dazu 
behilflich ist das Schauspiel welches gerade aufgeführt wird als die 
Hauptstory erscheinen zu lassen und den Besuchern vorzugaukeln die Bühne 
auf der sie gerade aufgeführt währe das wahre Leben, und die 
Schauspieler währen die Opfer des Schicksals. Die Wahrheit ist sie sind 
die Marionetten der tatsächlichen Akteure welsche die Fäden im 
Hintergrund ziehen spielen Götter im Olymp und amüsieren sich über die 
Einfalt der Menschen auf Erden.


so it is

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Im ersten Schritt wird dem Markt die Volatilität genommen. Ich glaube,
> darüber sind wir uns einig. Gleichzeitig kommt es zu wohl überlegten
> Analysen. Darüber sind wir uns auch einig.

http://www.schoellerbank.at/023/home/page.jsp?notesId=88B2

von Jens M. (Gast)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Wichtig wäre endlich ein Einsehen, dass
> überbordende Spekulationen/Schrottpapierhandel (Leerverkäufe, Derivate,
> Hedgefonds, CDS etc.) keine Werte schafft

Genau das passiert, es sind allerdings Buchwerte. Was allen beteiligten 
hinlänglich bekannt war und ist. Diese "Werte" wurden durch einen 
wahnwitzigen Wettlauf der Aufweichung rechtlicher Regelungen 
(Bewertungs- und Haftungsvorschriften) geschaffen. Die Politik nennt 
dies "Sicherung des Finanzplatzes sonstwo .

Dies ist  z.B. in Großbritannien in weit größerem Ausmaß geschehen als 
in Deutschland. Das ist einer der Gründe warum Banken ihr 
Investmentgeschäft dorthin verlegt haben. Dementsprechend ist der 
Kickback dieser sog. Krise in "London" in weit größerem Maße als z.B in 
"Frankfurt" zu spüren.

Immateriellen Werte durch Bewertungsvorschriften und entsprechende 
Rückstellungen als das Aufzuweisen was Sie sind, (nonvaleurs) ist 
finanztechnisch problemlos möglich. Dann aber sind die Gewinne, 
Provisionen und darauf zu entrichtende Steuern weitaus geringer.

Der Staat hat die Kohle gerne eingesackt, verprasst und ist macht jetzt 
auf überrascht das der Tanz um das goldene Kalb auch mal zu Ende ist.

Der abzuarbeitende Teil wird über Steuern, Abgaben und viele viele 
kleine Änderungen denjenigen Aufgedrückt die Werte schaffen. Das sind in 
der realen Welt immer noch die produktiv arbeitenden.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Jens Martin schrieb:

> Der abzuarbeitende Teil wird über Steuern, Abgaben und viele viele
> kleine Änderungen denjenigen Aufgedrückt die Werte schaffen. Das sind in
> der realen Welt immer noch die produktiv arbeitenden.

Ja sehr richtig, das ist der Teil der die Ausbeutung der Produktivkräfte 
betrifft.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Hintergrund ist offenbar ein befürchteter massiver Verkauf europäischer 
Staatsanleihen auf den internationalen Märkten.

Zitat von


ff:

http://www.vol.at/news/tp:vol:special_wirtschaft_aktuell/artikel/euro-gipfel-beruft-sonder-eu-finanzministerrat-ein/cn/apa-1132271622

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Jens Martin (jens-martin) schrieb:

> Dies ist  z.B. in Großbritannien in weit größerem Ausmaß geschehen als
> in Deutschland. Das ist einer der Gründe warum Banken ihr
> Investmentgeschäft dorthin verlegt haben. Dementsprechend ist der
> Kickback dieser sog. Krise in "London" in weit größerem Maße als z.B in
> "Frankfurt" zu spüren.

Ja, die lieben Briten leben viel stärker von der Finanzwirtschaft als 
andere Nationen, deswegen sind die auch vehement gegen eine 
Finanztransaktionsssteuer in Europa.

Die Börsentalfahrt vorgestern scheint auch kein Zufall gewesen zu sein

Zitat

"Müller: Aus dem angelsächsischen Raum heraus finden zurzeit 
konzertierte Angriffe auf den Euro statt, die die Investoren 
verunsichern sollen. US-Banken unterminieren mit Gerüchten um die 
Zahlungsfähigkeit Spaniens und einen Austritt Deutschlands aus der 
Euro-Zone das Vertrauen, und die Ratingagentur Standard and Poor’s stuft 
Griechenland-Anleihen genau dann auf „Ramsch“ herab, als das 
Rettungspaket eigentlich schon auf dem Weg ist. "

Quelle: 
http://www.welt.de/finanzen/article7532255/Boersen-Experte-sieht-konzertierten-Angriff-auf-Euro.html

von Jens M. (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Hintergrund ist offenbar ein befürchteter massiver Verkauf europäischer
> Staatsanleihen auf den internationalen Märkten.


Nun, es rauscht im Blätterwald. Einerseits ist wohl hinlänglich bekannt 
das die Verdummungspresse zu Dramatisierungen neigt.

Andererseits gibt es EU Ebene keine hinreichende Expertise in Sachen 
Finanzen. Nur eine Proporzgesellschaft die sich zu gelegentlichen 
Konferenzen trifft auf denen nichts beschlossen oder geplant werden 
kann.

Nun ist Holland in Not und man simuliert Krisenmanagement das man längst 
aus der Hand gegeben hat.

Als alter Segler:
Wer alle Unwetterwarnungen ignoriert muss den Sturm abwettern und das 
Ruder gerade halten. Auch enden die "offensichtlichen" Kurse im Auge des 
Hurrikan.

von Jens M. (Gast)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Die Börsentalfahrt vorgestern scheint auch kein Zufall gewesen zu sein

Uninteressant, der Puls des Patienten Wirtschaftskreislauf liegt im 
Monatsbereich. Es ist besser in solchen Zeiten keine Nachrichten zu 
lesen macht nur kirre und bringt noch weniger wie zu anderen Zeiten.

von (prx) A. K. (prx)


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Jens Martin schrieb:

> Es ist besser in solchen Zeiten keine Nachrichten zu
> lesen macht nur kirre und bringt noch weniger wie zu anderen Zeiten.

Ack. Polit-Foren mit ihrer notorischen Weltuntergangsstimmung machen 
allerdings noch mehr kirre.

von Marci W. (Gast)


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>Nun ist Holland in Not und man simuliert Krisenmanagement das man längst
>aus der Hand gegeben hat.

Holland? Seit wann das denn?

von (prx) A. K. (prx)


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Ungefähr seit die Tulpenblase platzte.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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@A.K.

Du meinst die hier?

http://www.sharedscience.net/node/11

von (prx) A. K. (prx)


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Yep. Das Marcus wohl unbekannte Sprichwort hat zwar wahrscheinlich 
nichts damit zu tun und die Blase nichts mit Griechenland, der Spruch 
dürfte aber ähnlich alt sein.

Trotzdem ist es ab und zu ganz nützlich, daran zu erinnern, dass bereits 
das erste klare Auftreten des Kapitalismus moderner Prägung, damals in 
Holland, gradewegs in die Krise lief - aber andererseits Holland dadurch 
nicht unterging.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Berluskoni hat seine Geplante Reise nach Mosksu abgesagt Grund €-Krise

Ich tippe mal jetzt brennt der Hut! Ich sehe nur mehr wilden Aktionismus 
den besonnenes Handeln.

Jetzt zeigt sich das Griechenland nur ders Eisbergsspitze war.

US Trader verlangen Regulierung des Computerhandels sprechen gar von 
Irrsinn

:-D))

von Der Hotte (Gast)


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In der Tagesschau hieß es die EZB prüft ob sie Staatsanleihen im Wert 
von 800 Mrd € aufkaufen kann. Im Prinzip das was die FED seit der 
Finanzkrise macht ... . Damit ist die Hyperinflation besiegelt !

von Peter F. (toto)


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Der Hotte schrieb:
> In der Tagesschau hieß es die EZB prüft ob sie Staatsanleihen im Wert
> von 800 Mrd € aufkaufen kann. Im Prinzip das was die FED seit der
> Finanzkrise macht ... . Damit ist die Hyperinflation besiegelt !

Unter Tagesschau.de konnte ich keine solche Meldung finden. Google spukt 
auch nichts aus, hast du einen Link für mich?

Denn noch ist der direkte Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB 
verboten.
Wenn sie nun, wie die FED, auf quantitative Easing umsteigt, dürfte das 
ganz schön Schwung in die Märkte bringen.

Ui jui jui, ich seh schwarz.

von Marci W. (Gast)


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>In der Tagesschau hieß es die EZB prüft ob sie Staatsanleihen im Wert
>von 800 Mrd € aufkaufen kann. Im Prinzip das was die FED seit der
>Finanzkrise macht ... . Damit ist die Hyperinflation besiegelt !

Wegen läppischer 800 Milliarden? Das halte ich für eher 
unwahrscheinlich.
Das Problem der ganzen Geschichte ist: der Euro müsste eigentlich viel 
stärker sein, selbst als er zu seinen "besten" Zeiten war. Denn es gibt 
kaum Alternativen. Der Dollar jedenfalls ist keine.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Peter Funke schrieb:
> Der Hotte schrieb:
>> In der Tagesschau hieß es die EZB prüft ob sie Staatsanleihen im Wert
>> von 800 Mrd € aufkaufen kann. Im Prinzip das was die FED seit der
>> Finanzkrise macht ... . Damit ist die Hyperinflation besiegelt !
>
> Unter Tagesschau.de konnte ich keine solche Meldung finden. Google spukt
> auch nichts aus, hast du einen Link für mich?
>
> Denn noch ist der direkte Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB
> verboten.
> Wenn sie nun, wie die FED, auf quantitative Easing umsteigt, dürfte das
> ganz schön Schwung in die Märkte bringen.
>
> Ui jui jui, ich seh schwarz.

Die Meldung mit dem 800 Mrd. EUR kann ich bestätigen, wurde so gesendet. 
Das scheinen sie tatsächlich zu überlegen.

von Uhu U. (uhu)


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Marcus Woletz schrieb:
> Der Dollar jedenfalls ist keine.

Aber der ist die Substanz des Euro.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Marcus Woletz schrieb:
>>In der Tagesschau hieß es die EZB prüft ob sie Staatsanleihen im Wert
>>von 800 Mrd € aufkaufen kann. Im Prinzip das was die FED seit der
>>Finanzkrise macht ... . Damit ist die Hyperinflation besiegelt !
>
> Wegen läppischer 800 Milliarden? Das halte ich für eher
> unwahrscheinlich.
> Das Problem der ganzen Geschichte ist: der Euro müsste eigentlich viel
> stärker sein, selbst als er zu seinen "besten" Zeiten war. Denn es gibt
> kaum Alternativen. Der Dollar jedenfalls ist keine.

Er wäre wohl auch stärker, wenn derzeit nicht massiv gegen den Euro 
spekuliert würde, wie allseits berichtet wird. Teilweise wird bereits 
von einem Krieg gegen den Euro gesprochen der im Hintergrund abläuft. 
Hier steckt auch in Wahrheit die treibende Kraft für das 
Griechenland-Hilfspaket. Es ist mehr ein "wir lassen uns den Euro nicht 
kaputtspekulieren"-Hilfpaket. ;)

von Marci W. (Gast)


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Tausendfach ist in diversen Blogs und Foren, so auch hier, zu lesen:

"Spanien, Portugal und Irland stehen auch nicht besser da."

Es stellt sich die Frage, warum jeder völlig unreflektiert Spanien 
erwähnt. Spanien hat eine wesentlich niedrigere Verschuldung als 
Deutschland, und auch die Situation in Spanien ist eine völlig andere! 
Aber Spanien wird in jedem zweiten Posting genannt, ohne jeden 
vernünftigen Grund. Einfach, weil jeder Müll im Internet ohne Kontrolle 
einfach weitergegeben wird.
Warum ist nie von Japan die Rede, oder von den USA? Die USA haben AFAIK 
eine ähnliche Schuldensituation wie z.B. Großbritannien. Auf GB wird 
momentan auch geschaut, auf die USA nicht. Wie passt das zusammen? Mir 
ist schon klar, dass solche Meldungen nicht öffentlich über den Ticker 
gehen. Aber selbst in den Foren ist das anscheinend kein Thema.

Noch eine andere Frage: Die Investoren "flüchten" anscheinend in 
deutsche Staatsanleihen (wenn ich die entsprechenden Meldungen richtig 
verstanden habe, weshalb die Renditen für deutsche Anleihen auch 
entsprechend niedrig sind). Jetzt frage ich mich, wer so blöd ist, in 
deutsche Staatsanleihen, die ja auch in Euro gehandelt werden, zu gehen. 
Das würde doch bedeuten, dass mit einer Euro-Entwertung auch die 
Staatsanleihen entwertet werden. Dann habe ich als Investor nicht 
gewonnen. Oder hat sich da bei mir ein Denkfehler eingeschlichen?

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Marcus Woletz (mwoletz) schrieb:

> Es stellt sich die Frage, warum jeder völlig unreflektiert Spanien
> erwähnt. Spanien hat eine wesentlich niedrigere Verschuldung als
> Deutschland,

Dafür aber eine doppelt so hohe Arbeitslosigkeit wie Griechenland. ;)

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> Warum ist nie von Japan die Rede, ..

Weil es nicht zur EU gehört und keinen Euro eingeführt hat?

:)

von Falk B. (falk)


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@  Uhu Uhuhu (uhu)

>> Der Dollar jedenfalls ist keine.

>Aber der ist die Substanz des Euro.

jaja, der gute alte Dollar. Eines der vielen Märchen der Amis . . .

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Falk Brunner (falk) schrieb:

> jaja, der gute alte Dollar. Eines der vielen Märchen der Amis . . .

Gehört der Dollar nicht längst den Chinesen?

Wenn die mal ihre Anleihen abstoßen ..

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Wenn der Dollar kaputt geht, na wer ist dann wohl der Gewinner?

Richtig, USA.

Und wer wäre der größte Verlierer?

Auch richtig, China.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> Wenn der Dollar kaputt geht, na wer ist dann wohl der Gewinner?

> Richtig, USA.

> Und wer wäre der größte Verlierer?

> Auch richtig, China.

So?

"China stößt große Mengen US-Anleihen ab"

http://www.welt.de/finanzen/article6437620/China-stoesst-grosse-Mengen-US-Anleihen-ab.html

Zitat

"Der massenhafte Verkauf von US-Staatsanleihen dürfte den Dollar 
schwächen.

Die Regierung in Peking trennte sich allein im Dezember von 
US-Staatsanleihen im Volumen von mehr als 34 Milliarden Dollar und hält 
derzeit noch Bonds im Wert von 755,4 Milliarden Dollar ..

Experten äußerten sich besorgt zur gesamten Nachfrage nach 
US-Staatsanleihen. Sie befürchten, dass dies die Renditen nach oben 
treiben und damit die ohnehin fragile Erholung in den USA gefährden 
könnte."

Klingt nicht danach, dass die Amis sich darüber freuen könnten.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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China hat 2300 Milliarden Dollar so noch neben den Staatsanleihen auf 
einem Konto. Denn die Ganze Welt zahl in $.

Wenn jetzt der Dollar hops gehen würde, dann wäre China um diesen Betrag 
ärmer.

Natürlich will China dieses Klopapier nicht mehr haben, deshalb verkauft 
es dies.
Wenn jetzt China alles auf einmal auf den Markt werfen würde, dann wäre 
der Dollar innerhalb von Sekunden kaputt und China würde nichts mehr 
dafür kaufen können.
Es ist also nur verständlich dass es für solche Aktionen enormes 
Fingerspitzengefühl braucht und die Chinesen sind auch nicht dumm.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> Wenn jetzt der Dollar hops gehen würde, dann wäre China um diesen Betrag
> ärmer.

Nö, um den Betrag wären die Chinesen zunächst nicht ärmer, wenn sie in 
eine andere Währung umschichten würden (das Geld ist ja dann nicht 
futsch). China ist jedoch (noch) an einem festen Wechselkurs zum Dollar 
interessiert und der Wäre hinüber wenn die US-Anleihen keine Käufer mehr 
finden würden (Zinsanstieg in USA befüchtet).

von Uhu U. (uhu)


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Falk Brunner schrieb:
> @  Uhu Uhuhu (uhu)
>
>>> Der Dollar jedenfalls ist keine.
>
>>Aber der ist die Substanz des Euro.
>
> jaja, der gute alte Dollar. Eines der vielen Märchen der Amis . . .

Von gut kann nicht die Rede sein. Da ist alles gleich beschissen...

von M. W. (hobbyloet)


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Man muss die Linkspartei nicht mögen. Aber ich denke recht hat sie, mit 
dem was sie sagt.

http://www.youtube.com/watch?v=ddhm3qpe7sg&feature=player_embedded#!

In neuem Fster öffnen.
Die letzten Sekunden ansehen, Reisewelle!

von Purzel H. (hacky)


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>> Wenn jetzt der Dollar hops gehen würde, dann wäre China um diesen Betrag
>> ärmer.
>>
>Nö, um den Betrag wären die Chinesen zunächst nicht ärmer, wenn sie in
>eine andere Währung umschichten würden (das Geld ist ja dann nicht
>futsch). China ist jedoch (noch) an einem festen Wechselkurs zum Dollar
>interessiert und der Wäre hinüber wenn die US-Anleihen keine Käufer mehr
>finden würden (Zinsanstieg in USA befüchtet).

Eben. Daher ist das Ablenkungsmanoever mit dem Euro willkommen. Seltsam, 
die Ideen...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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M. W. schrieb:
> Man muss die Linkspartei nicht mögen. Aber ich denke recht hat sie, mit
> dem was sie sagt.

Ja das trifft ins Schwarze und ich bin erstaunt das nicht mehr Menschen
dieses von selbst Erkennen. Denn dazu muß man wirklich kein Freund der 
"Linken" sein.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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In welche Währung sollte man denn 2300Mrd so einfach umschichten können 
???

Mit einer einzigen Überweisung?
Dann sind die 750Mrd Staatsanleihen futsch. Denn alle würden sofort den 
Dollar los haben wollen.

Ausserdem fasst das die USA als Angriff auf und wird den 3. Weltkrieg 
beginnen.

von Der Hotte (Gast)


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Diese Frau ist eine Gefahr für Deutschland. Eins muss man ihr lassen sie 
hat alles so geschickt, hübsch, energisch und mediengerecht eingetütet. 
Ihre wahren Intentionen verschweigt diese Frau ... . Sie ist ein 
Beispiel dafür, was Propaganda in Diktaturen anrichtet.

von Falk B. (falk)


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@  Der Hotte (hotte)

>Diese Frau ist eine Gefahr für Deutschland.

Welche? Frau Merkel? 100% Zustimmung.

MFG
Falk

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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naja, momentan kommt die Gefahr für D. und die sogenannte "1.Welt" eher 
von woanders her, z.B. von den deruglierten Märkten.

Mal ehrlich wie viele Menschen in Deutschland würden etwas vermissen 
wenn der Unfug an den Börsen drastisch im Zaum gehalten würde?
Und wieviele eiden unter der derzeitigen Zügellosigkeit?

Und nun komme ch nochmal auf die Frage zurück; "Was ist gut und was ist 
eine Gefahr für Deutschland."


Wie gesagt ich bin kein anhänger der "Linken", habe der SED 1986 nach 2 
monaten Kandidatur den Rücken gekehrt und mein Offiziersstudium 
abgebrochen um wieder ehrlicher Arbeit nachzugehen.

von Florian *. (haribohunter)


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Ihr koennt Euer ganzes Bargeld darauf verwetten, dass der Euro nicht 
abkacken wird. :)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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deruglierten  edit: deregulierten

von (prx) A. K. (prx)


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Falk Brunner schrieb:

>>Diese Frau ist eine Gefahr für Deutschland.
>
> Welche? Frau Merkel? 100% Zustimmung.

Naja... ob sie das überblickt und kontrollieren kann ist die eine Sache. 
Schätze mal, dass die Antworten nur am Stammtisch und in Foren wirklich 
einfach sind.

Aber er könnte sich auch auf Frau Wagenknecht bezogen haben, die 
zumindest bis vor Kurzem als radikale Verstaatlicherin umging und der 
eine gewisse Nähe zu diktatorischen Positionen/Personen nachgesagt wird.

von Falk B. (falk)


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@  A. K. (prx)

>Aber er mag sich eher auf Frau Wagenknecht bezogen haben,

Dann sollte er das auch so schreiben.

> die zumindest bis vor Kurzem als radikale Verstaatlicherin umging.

Naja, die Frau Wagenknecht ist auch eine Extremistin. Wenn gleich sie 
mit ihrer Rede in dem Youtube-Video zu 100% Recht hat, heißt das nicht, 
dass sie auch mit anderen Aussagen Recht hat. Gilt eigentlich für fast 
alle Leute ;-)
Was die Verstaatlichung in der Vergangenheit vor allem im Ostblock 
bewirkte, sollte eigentlich bekannt sein. Ohne ein gesundes Maß an 
Wettbewerb funktioniert der Mensch und die Wirtschaft nicht. Das der 
aktuelle Turbokapitalismus auch keine Lösung ist, wird irgendwann auch 
mal in den Köpfen ankommen. Hoffentlich. Aber erst nach dem RICHTIGEN 
Crash!

MFG
Falk

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Falk Brunner (falk)

> Naja, die Frau Wagenknecht ist auch eine Extremistin. Wenn gleich sie
> mit ihrer Rede in dem Youtube-Video zu 100% Recht hat, heißt das nicht,
> dass sie auch mit anderen Aussagen Recht hat.

Also mit dieser Aussage hat sie zumindest den Nagel auf den Kopf 
getroffen. Was das generelle recht haben oder auch nicht betrifft, das 
gilt auch für alle anderen Politiker. Deswegen ist es generell besser 
dem Sachargument beizupflichten, als der Person.

> Was die Verstaatlichung in der Vergangenheit vor allem im Ostblock
> bewirkte, sollte eigentlich bekannt sein.

Das war aber eine völlig andere Ausgangssituaion. Da wurde Eigentum 
unter Ein-Parteien-Diktaturen wie der SED verstaatlicht und jegliche 
Opposition im Keim erstickt. Heutzutage darf im Gegensatz dazu jeder auf 
die Regierung schimpfen und opponieren wie er Zeit, Kraft und Lust hat. 
Das hätte man sich unter Stalin wohl eher nicht getraut. ;)

Aber zurück zum Begriff "Verstaatlichung". Die letzte Finanzkrise hat 
doch gezeigt "was geht" wenn wirklich Not am Mann ist und finanzielle 
Rettung angesagt ist. In England wurde verstaatlicht, in USA, bei uns 
usw. Ohne wäre es doch gar nicht gegangen, ohne den Finanzkollaps in 
Kauf zu nehmen. Wer heutzutage wirklich noch Angst vor Verstaatlichung 
hat der lebt irgendwie noch im Geist der alten Einparteiendiktaturen. 
Mit dem Wettbewerb das stimmt natürlich, aber erinnern wir uns an unsere 
vier großen Stromkonzerne, die sich ihre Claims abgesteckt haben. Die 
sind nicht verstaatlicht und es gibt dennoch keinen (echten) Wettbewerb.

Also keine Angst vor dem Staat, er ist der einzige der in der Not über 
unbegrenzte Geldmengen verfügt, wie wir alle inzwischen gelernt haben 
(sollten). ;)

By the way, heute geht es Westerwelle an den Kragen oder?

von Falk B. (falk)


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@  Platinenschwenker .. (platinenschwenker)

>Aber zurück zum Begriff "Verstaatlichung". Die letzte Finanzkrise hat
>doch gezeigt "was geht" wenn wirklich Not am Mann ist und finanzielle
>Rettung angesagt ist.

Was geht denn da?

> In England wurde verstaatlicht, in USA, bei uns
>usw. Ohne wäre es doch gar nicht gegangen, ohne den Finanzkollaps in
>Kauf zu nehmen.

Häää? Verstaatlicht wurden SCHULDEN von Privatunternehmen!!!
Nichts weiter!!!

> Wer heutzutage wirklich noch Angst vor Verstaatlichung
>hat der lebt irgendwie noch im Geist der alten Einparteiendiktaturen.

[ ] Du hast das Problem verstanden.

>Mit dem Wettbewerb das stimmt natürlich, aber erinnern wir uns an unsere
>vier großen Stromkonzerne, die sich ihre Claims abgesteckt haben. Die
>sind nicht verstaatlicht und es gibt dennoch keinen (echten) Wettbewerb.

Dagegen gibt es theoretisch das Kartellamt. Dass dort auch gemauschelt 
und geschmiert wird, ist nur allzu offensichtlich.

>Also keine Angst vor dem Staat, er ist der einzige der in der Not über
>unbegrenzte Geldmengen verfügt, wie wir alle inzwischen gelernt haben
>(sollten). ;)

Tut mit leid, darüber kann ich nicht lachen. Denn das ist alles eine 
unglaubliche Farce, die wir ALLE noch teuer bezahlen werden. Und am Ende 
wird man die wahren Schuldigen nicht vor Gericht, oder noch besser, an 
die Wand stellen. Ausser ein paar Strohmänner, um die Massen zu 
beruhigen.

>By the way, heute geht es Westerwelle an den Kragen oder?

Warum? Wegen seinem Auflug mit Begleitung?

MfG
Falk

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Falk Brunner (falk) schrieb:

>> In England wurde verstaatlicht, in USA, bei uns
>> usw. Ohne wäre es doch gar nicht gegangen, ohne den Finanzkollaps in
>> Kauf zu nehmen.

> Häää? Verstaatlicht wurden SCHULDEN von Privatunternehmen!!!
> Nichts weiter!!!

"Britische Bank Northern Rock wird verstaatlicht"

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,535858,00.html

Falk soviel Ausrufezeichen brauchst du doch gar nicht, um nachzulesen 
was England verstaatlicht hat. :) Das ist nun einmal Fakt. Warum das 
geschehen ist wissen wir doch alle.

> Dagegen gibt es theoretisch das Kartellamt. Dass dort auch gemauschelt
> und geschmiert wird, ist nur allzu offensichtlich.

Hast du Beweise für diese Behauptung?

>> By the way, heute geht es Westerwelle an den Kragen oder?

> Warum? Wegen seinem Auflug mit Begleitung?

Ich denke da eher an das zu erwartende Wahlergebnis.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Ich denke da eher an das zu erwartende Wahlergebnis.

Das bezweifle ich stark an. In den deutschen Wahlkabinen scheint 
irgendein Amnesie verusachendes Phähnomen wirksam zu sein.

;-)

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) schrieb:

> Das bezweifle ich stark an. In den deutschen Wahlkabinen scheint
> irgendein Amnesie verusachendes Phähnomen wirksam zu sein.

Diesmal könnte das etwas anders aussehen. Man muss sich mal erinnern 
warum die damalige Regierung in NRW abgelöst wurde. Damals war Frust 
gegen Rot-Grün. Heute ist Frust gegen die FDP ..

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Wir werden sehen.

Ach ja wie war das mit der Erinnerung?

Gab es schon mal irgendeine vernunftbegabte Regierungspartei in D. 
welche heute eine wählbare Politik vertreten könnte und auch bereit ist 
dieses real zu tun?

von Uhu U. (uhu)


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Falk Brunner schrieb:
> Das der aktuelle Turbokapitalismus auch keine Lösung ist,

Turbokapitalismus?

Privateigentum an Produktionsmitteln? Welcher Privatmensch besitzt hier 
denn noch Produktionsmittel? Die befinden sich in Händen einer ganz 
winzigen Minderheit - wie damals im Ostblock. Nur daß dessen Herrscher 
bei aller Abgehobenheit weitaus bodenständiger und dem Volk verbundener 
waren, als die jetzigen Herrscher über die Pruduktionsmittel.

Dezentrale privatunternehmerische Planung der Wirtschaftsprozesse?
Wie denn, wenn die Unternehmerische Freiheit von Handwerkern, Ärzten, 
freien Ingenieuren etc. darin besteht, zu entscheiden, ob sie den 
bürokratischen Papierkrieg in den 10 Stunden vor Beginn der Arbeit, oder 
nach Feierabend erledigen wollen? Wo die Banken diktieren, was zu tun 
ist?

Nein mein Lieber, von Kapitalismus kann schon lange keine Rede mehr 
sein.

Auch eine Verstaatlichung würde nicht viel ändern, denn auch der Staat 
"gehört" letztlich besagter Minderheit. Er ist zu ihrer Agentur 
verkommen.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Winfried J. schrieb:

> Wir werden sehen.
>
> Ach ja wie war das mit der Erinnerung?
>
> Gab es schon mal irgendeine vernunftbegabte Regierungspartei in D.
> welche heute eine wählbare Politik vertreten könnte und auch bereit ist
> dieses real zu tun?

Sind wir doch mal ehrlich, Regierungen sind doch im Grunde genommen 
nicht wesentlich unvernünftiger als ihr Wahlvolk, denn wir legitimieren 
sie doch. Das Problem liegt doch fast immer im Detail, nämlich wie mit 
der einen oder anderen Krise (aktuell Finanzkrise(n)), Missstand (Bsp. 
Schul- und Bildungspolitik, Kopfpauschale etc.), Unzulänglichkeit (Zu 
ungleiche Last- aber auch Vermögensverteilung - bei Betonung aller 
notwenigen Unterschiede die es geben muss ;)) umgegangen wird. Mich 
enttäuscht beispielsweise wie wenig man aus der letzten Finanzkrise 
gelernt hat in Bezug auf Beschränkungen der Freiheiten am Finanzmarkt. 
Von einer führenden Wirtschaftsnation in Europa die wir nun mal sind 
kann man einfach mehr erwarten als das, was bisher (kaum etwas) 
geschehen ist. Dafür muss man an irgend einer Stelle der Obrigkeit halt 
auch mal das (Wahl-) Kreuzchen entziehen, sonst spüren die nicht, dass 
Unzufriedenheit im Umgang mit der Finanzkrise sich immer mehr breit 
macht.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> Turbokapitalismus

Es ist eher eine vom Finanzmarkt getriebene Realökonomie mit einem 
weltweiten (Derivate/Hedefond etc.) Spielkasino, die sich die Märkte 
unter den Nagel gerissen haben.

von Peter F. (toto)


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Ich habe eher Angst vor eine Verbanklichung der Staaten als vor einer 
Verstaatlichung der Banken.

von Falk B. (falk)


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@  Platinenschwenker .. (platinenschwenker)

>Falk soviel Ausrufezeichen brauchst du doch gar nicht, um nachzulesen
>was England verstaatlicht hat. :) Das ist nun einmal Fakt. Warum das
>geschehen ist wissen wir doch alle.

Da bin ich mir zu 100% sicher, dass die grosse Masse das NICHT kapiert 
hat. Und selbst wenn, tut sie nichts, was die Sache irgendwie in die 
richtige Rochtung bewegen würde.

>> Dagegen gibt es theoretisch das Kartellamt. Dass dort auch gemauschelt
>> und geschmiert wird, ist nur allzu offensichtlich.

>Hast du Beweise für diese Behauptung?

Wozu? Bin ich hier vor Gericht? Ich bin wahrlich kein Freund von 
Verschwörungstheorien, aber das nagelfest juristisch zu beweisen grenzt 
auch an Unmöglichkeit. Am Ende darf jeder glauben was er will, die 
REALITÄT ändert das aber nicht.

MfF
Falk

von Falk B. (falk)


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@  Platinenschwenker .. (platinenschwenker)

>notwenigen Unterschiede die es geben muss ;)) umgegangen wird. Mich
>enttäuscht beispielsweise wie wenig man aus der letzten Finanzkrise
>gelernt hat in Bezug auf Beschränkungen der Freiheiten am Finanzmarkt.

Naja, woher solol es kommen? Die Marionetten werden kaum ihre Meister 
beißen . . .

>Von einer führenden Wirtschaftsnation in Europa die wir nun mal sind
>kann man einfach mehr erwarten als das, was bisher (kaum etwas)
>geschehen ist.

Siehe oben.

> Dafür muss man an irgend einer Stelle der Obrigkeit halt
>auch mal das (Wahl-) Kreuzchen entziehen, sonst spüren die nicht, dass
>Unzufriedenheit im Umgang mit der Finanzkrise sich immer mehr breit
>macht.

Ach was, das ist doch längst überholtes, substanzloses Geschwätz. Wann 
ist eine Wahl eigentlich ungültig? Wenn die Wahlbeteiligung unter 10% 
sackt? Und selbst dieser "Schock" ist harmlos. Es muss erst mal wieder 
RICHTIG knallen!

MFG
Falk

von Juppi J. (juppii)


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>Wann
>ist eine Wahl eigentlich ungültig?

Diese Frage habe ich des öfteren gestellt.

Was ich bisher erfahren habe,es gibt keine Grenze nach Unten .
Wer einmal gewählt wurde ,hat dadurch ein sicheres Einkommen.


P.S.
Diese Diskusion ist unsinnig,solange es keinen pers. an den Kragen geht.
..und dann wird noch gewartet, das ein Anderer zuerst Grenzen setzen 
möchte.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Falk Brunner (falk) schrieb:

> Ach was, das ist doch längst überholtes, substanzloses Geschwätz.

Was soll "Geschwätz" sein? Das der Wähler diejenigen abstraft denen er 
nicht mehr glaubt?

> Naja, woher solol es kommen? Die Marionetten werden kaum ihre Meister
> beißen . . .

Nur wer sind denn eigentlich die Meister? Mit der Entlohnung der 
Marionetten kann es kaum zusammenhängen, die kommt schließlich vom 
Steuerzahler.

> Wann
> ist eine Wahl eigentlich ungültig? Wenn die Wahlbeteiligung unter 10%
> sackt?

Rechne mal hoch wie lange es im Vierjahresrythmus noch dauert bevor sich 
die 10 Prozent Wahlbeteiligung einstellen (wenn alle 4 Jahre ein paar 
Prozentchen weniger wählen - aber dazwischen auch mal wieder mehr Leute 
zur Wahl gehen). Da bist du (und ich) längst im Altersheim oder .. bevor 
das eintritt. ;)

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Sehe gerade die Parole hat sich wieder ein wenig geändert. Aus rettet 
Griechenland wird jetzt (ganz offiziell)

RETTET DEN EURO!

"600 Milliarden für Euro-Rettungsfonds?"

http://www.tagesschau.de/ausland/eurokrise106.html

Das ganze soll denn für uns genau SO VIEL kosten:

Zitat: "Auf Deutschland könnten dem Vernehmen nach Bürgschaften im 
Umfang von etwa 100 Milliarden zukommen."

Und damit kein Schwein auf die Idee kommt vorher mal inne zu halten und 
darüber einen Moment nachzudenken:

"Hilfsprogramm soll vor Börsenstart stehen"

Was soll man da noch sagen ..

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Das war aber eine völlig andere Ausgangssituaion. Da wurde Eigentum
> unter Ein-Parteien-Diktaturen wie der SED verstaatlicht und jegliche
> Opposition im Keim erstickt. Heutzutage darf im Gegensatz dazu jeder auf
> die Regierung schimpfen und opponieren wie er Zeit, Kraft und Lust hat.
> Das hätte man sich unter Stalin wohl eher nicht getraut. ;)
>

Naja. Das Perverse am neuen DE ist ja gerade, das man lästern darf bis 
zum Abwinken. Es wird einem schlicht nicht mehr zugehört. Das war in der 
DDR sicherlich anders. Selbst ich habe eine Akte.

Die Machthebel sind heute anders angesetzt! Es gibt auch keine Kriege 
mehr. Nicht weil man keine mehr will, nö, schlicht weil man Angst vor 
den Folgen auf die eigene Wirtschaft hat durch die globale Kopplung in 
der Weltwirtschaft. Die Lust auf Krieg wird heute über den Preis 
gemacht. Ist genauso inhuman!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:
> aktuelle Turbokapitalismus auch keine Lösung ist, wird irgendwann auch
> mal in den Köpfen ankommen. Hoffentlich. Aber erst nach dem RICHTIGEN
> Crash!
>

Der Crash wäre sicherlich heilsam wie der kalte Regenschauer. Aber 
bedenke, die meisten hier würden danach für lange Zeit nicht mehr hier 
posten können, sondern als Bettler, Tagelöhner und Neubauer beschäftigt 
sein!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Fällt auf, wer hier mit dem Osten was zu tun hat. Laßt mich raten:
Falk, Uhu, Winfried und die Chimäre Abdul

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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und wer bezweifelt das? obwohl beim Uhu bin ich mir nicht sicher, zumal 
er sich hier kaum zu wort meldete.

von Falk B. (falk)


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@  Abdul K. (ehydra) Benutzerseite

>Fällt auf, wer hier mit dem Osten was zu tun hat. Laßt mich raten:
>Falk, Uhu, Winfried und die Chimäre Abdul

Est oriente lux.

;-)

von Falk B. (falk)


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@  Platinenschwenker .. (platinenschwenker)

>> Ach was, das ist doch längst überholtes, substanzloses Geschwätz.

>Was soll "Geschwätz" sein? Das der Wähler diejenigen abstraft denen er
>nicht mehr glaubt?

Ach ja? Denkst du WIRKLICH, dass das auch nur ansatzweise was ändert? Du 
kommst vom Regen in die Traufe. Die einen mauscheln genauso wie die 
Anderen, und spätestens zwei Wahlen danach ist die alte Kaste wieder am 
Ruder. Die Wahl ist eine Illusion, viel Geschrei um nix.

>Nur wer sind denn eigentlich die Meister?

Tja, das sind die, die du und ich nicht kennen, die aber alle Fäden in 
der Hand halten.

> Mit der Entlohnung der
>Marionetten kann es kaum zusammenhängen, die kommt schließlich vom
>Steuerzahler.

Schon mal richtig erkannt. Denn der DEUTLICH größere Anteil am Einkommen 
kommt NICHT vom Steuerzahler, un da ist Bestechung noch nicht mal 
eingerechnet.

MFG
Falk

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Sehe gerade die Parole hat sich wieder ein wenig geändert. Aus rettet
> Griechenland wird jetzt (ganz offiziell)
>
> RETTET DEN EURO!
>
> "600 Milliarden für Euro-Rettungsfonds?"
>
> http://www.tagesschau.de/ausland/eurokrise106.html
>
> Das ganze soll denn für uns genau SO VIEL kosten:
>
> Zitat: "Auf Deutschland könnten dem Vernehmen nach Bürgschaften im
> Umfang von etwa 100 Milliarden zukommen."
>
> Und damit kein Schwein auf die Idee kommt vorher mal inne zu halten und
> darüber einen Moment nachzudenken:
>
> "Hilfsprogramm soll vor Börsenstart stehen"
>
> Was soll man da noch sagen ..

Dieses Hilfspaket sagt doch wohl nichts anderes, als das bereits der 
EURO brennt und dass bereits Portugal, Spanien und Italien auch bankrott 
sind.
Wer soll diese 100 Mrd zahlen?
Das Rettungspaket wird wohl nicht länger als eine Woche halten.
Viel Glück Euro!

von D. I. (Gast)


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von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Falk Brunner (falk) schrieb:

>> Was soll "Geschwätz" sein? Das der Wähler diejenigen abstraft denen er
>> nicht mehr glaubt?

> Ach ja? Denkst du WIRKLICH, dass das auch nur ansatzweise was ändert? Du
> kommst vom Regen in die Traufe. Die einen mauscheln genauso wie die
> Anderen, und spätestens zwei Wahlen danach ist die alte Kaste wieder am
> Ruder. Die Wahl ist eine Illusion, viel Geschrei um nix.

Die Unterschiede zwischen den Parteien gibt es in der Innenpolitik nach 
wie vor. Das fängt schon mit dem gebetsmühlenhaft wiederholten Ruf der 
FDP nach Steuersenkungen angesichts neuer Rekordschulden im Haushalt an. 
Da wendet sich inzwischen selbst der Koalitionspartner CDU mit entsetzen 
im Gesichtsausdruck ab, angesichts der leeren Kassen. Hier erfährt die 
FDP mal was es heißt mit falschen Wahlversprechen eine bestimmte 
Clientel geködert zu haben. Naja, jetzt haben die Gelben ihr altes 
Wahlergebnis erst mal wieder ;). Dann geht es weiter mit der 
berüchtigten Kopfpauschale eines Philip Rösner, die beispielsweise die 
CSU nicht mittragen möchte und sonstige Parteien wie SPD, Grüne, Linke 
sowieso nicht. In der Schulpolitik bzw. der Zeit des gemeinsamen Lernens 
gibt es Differenzen. Beim Atomausstieg unterscheiden sich die Parteien.

Ne Falk, innenpolitisch gab es immer deutliche Unterschiede in der 
deutschen Parteienlandschaft und die können sich für den Einzelnen auch 
spürbar auswirken.

Passend dazu schreibt die SZ
"Basta - Merkel streicht Guidos Herzenswunsch"

"Angela Merkel spricht ein Machtwort, und die Unionsgranden Rüttgers und 
Koch folgen: in den nächsten zwei Jahren keine Steuerentlastung."

http://www.sueddeutsche.de/politik/666/510781/text/

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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> "Angela Merkel spricht ein Machtwort, und die Unionsgranden Rüttgers und
> Koch folgen: in den nächsten zwei Jahren keine Steuerentlastung."

Dank Rettungspaket wird es eine weitere SteuerBELASTUNG geben von ca. 
100%.

Viel Spass beim melken lassen...

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Diese neuerliche Radikalisierung der Finanzmärkte gleicht einer globalen 
Talibanisierung des Finanzwesens, nur das die Waffen jetzt aus einem 
Terminal mit Netzzugang zu den Spottmärkten bestehen.

Angesichts neuer 750 Milliarden Euro an Hilfen binnen noch nicht mal 3 
Tagen reibt sich das "Merkel-System" verdutzt die Augen und die 
Opposition steht hilflos daneben ..

Ach ja, Westerwelle ruft noch immer nach Steuersenkungen, hat aber 
gerade einen Stimm(en)verlust erlitten. Deswegen hört ihn gerade keiner 
.. ;)

von Der Hotte (Gast)


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wens interessiert,€/USD war heut zeitweise fast 4% im Plus, mittlerweile 
wieder sind wir fast wieder auf Freitagsniveau. Als der Euro damals bei 
0,85 stand da ist die Welt auch nicht untergegangen, oder irre ich mich?

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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@ Der Hotte (hotte)

Ursache und Wirkung beachten! Finanzmärkte reagieren sehr schnell ..

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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@ Platinenschwenker

aber noch etwas läßt sich aus der Aussage ablesen, die fehlende Dämpfung 
führt zu einem Heftigen Auschlag mit anschließend ebenso ungedämpften 
zurückschwingen.

Die Wirkung des Rettungspaketes ist verpufft.

Namaste

von Jens M. (Gast)


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Nun ist es gekommen wie es kommen musste, es gibt frisches Geld.

Es macht da in meine Augen wenig Sinn sich über die kurzfristige 
Nachrichtenlage Gedanken zu machen. Diese ist immer überdramatisiert, 
verstellt den Blick auf das wesentliche und sorgt für Beschäftigung mit 
unwichtigen Nebenkriegsschauplätzen.

Das die Euro Zone wie auch die USA irgendwann die Geldschleusen öffnet 
liegt in der Natur der Dinge. Staatliche Nomenklatura und deren 
feudalistische Satelliten geben immer mehr Geld aus als der Rest 
erwirtschaften kann. Das war in der UdssR nicht anders wie in 
Deutschland der goldenen 20er bzw. vor 1948  oder in Frankreich unter 
Ludwig XVI.

Ob nun HartIV und Rentner, Reparation, Krieg, ein Beamten- Abgeordneten 
und staatsangestellten Heer, über diverse Umwege die "Kapitalisten" oder 
meinetwegen das in PET-Flaschen gebundene Volksvermögen Schuld ist kann 
ein jeder je nach politischer Couleur selbst entscheiden.

Es wird mehr ausgegeben als eingenommen, bis zum geht nicht mehr.

Irgendwann kommt jemand auf die Idee das es so nicht weitergeht. In der 
Regel irgendwelche eingebildeten Vermögensinhaber die ihren Marx nicht 
gelesen haben der wohl nicht ganz Grundlos (und sehr vereinfacht) 
schrieb das Profit nur aus Arbeit entstehen kann. Dazu hat aber wg. der 
exorbitanten Abgaben kaum noch einer Lust, jedenfalls keiner der noch 
alle Tassen im Schrank hat.

Stellt sich nun die Frage wie ausgleichen. Da fantastische Idee der 
(Un)verantwortlichen ist immer die gleiche. Der fiskalischen Druck wird 
über die Notenpresse "abgelassen". Ob nun Gold gedeckt über 
Schuldscheine oder modern über Inflationierung der Währung spielt da 
keine Rolle. Das Rezept ist so einfach wie erprobt, nur bricht dann 
alles zusammen.

Das es an den Rändern zu erst kokelt ist auch kein Wunder, da fällt es 
früher auf.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Ich kann folgendes Video jedem ans Herz legen:
http://www.youtube.com/watch?v=CfC7EzClEKA

von Purzel H. (hacky)


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Die Banken arbeiten mit Planwirtschaft ( .. jedes Jahr 10% mehr, 
ungeachtet der Umstaende..), Der Euroraum ist Planwirtschaft (.. alle 
sollen die gleichen Bedingungen haben, ungeachtet der Umstaende..) das 
Rettungspacket ist Planwirtschaft ( ... wir muessen den Markt 
aushebeln... es muss doch so gehen wie in der Theorie...) was bedeutet 
wir sind nun schliesslich, 20 jahre nach dem Fall der Mauer, von der 
Planwirtschaft ueberrollt worden.

Und der Osten ist vom Kapitalismus ueberrannt worden, aber das wussten 
wir schon.

von Marci W. (Gast)


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In dieser und anderen Diskussionen fällt auf:
Es findet ein völlig undifferenziertes Politk-Bashing statt, quer durch 
alle Parteien. Der böse böse Staat, der den armen Steuerzahlern das Geld 
aus der Tasche zieht.

Das ist noch nicht einmal Bildzeitungsniveau, sondern dümmlich-naives 
Wiedergeben irgendwelcher Fetzen, die man in den Medien aufgeschnappt 
hat. Vielleicht sollte der eine oder andere zuerst einmal einen Moment 
über das, was er schreiben will, nachdenken. Täte dem Diskussionsniveau 
wirklich gut.

Warum z.B. hat kaum jemand vor einem Jahr laut geschrien wegen der 
wachsenden Schuldenberge? Die Zahlen aller EU-Staaten lagen vor.
Ganz einfach: weil keine Ǵefahr bestand. Die aktuelle Situation ist in 
den letzten Monaten durch stetiges Herabstufen der Bonität einiger 
Euro-Länder, kombiniert mit extrem ansteigenden Renditen für Anleihen. 
Das war allerings keine rationale Reaktion, sondern durch diverse 
"Anheizer" verursacht.

Noch ein wort zum Thema Staatsfinanzen: Jeder, absolut jeder kommt sich 
hier in Deutschland ungerecht behandelt und abgezockt vor. Wäre vor 
einem Jahr eine kräftige Steuersenkung für alle beschlossen worden, 
hätte wohl niemand "nein danke" gesagt.

Werden Steuererhöhungen oder Streichungen von Leistungen angekündigt, 
bäumt sich der Deutsche Michel auf, als würde er in den Ruin getrieben.
An der Schuldenlast Deutschlands sind wir alle mit verantwortlich. Kaum 
jemand kann sich hier aus der Verantwortung stehlen. Statt dessen wird 
wieder der berüchtigte "Staat" verantwortlich gemacht.

Was man nicht vergessen sollte: anscheinend hat noch niemand 
mitbekommen, dass wir eine dramatische Finanz- und Wirtschaftskrise 
durchlaufen (haben).  Deshalb waren z.B. die Ausgaben für Kurzarbeit 
drastisch gestiegen, und auch die Arbeitslosenquote belastet zunehmend 
die Sozialsysteme. So ganz nebenbei müssen noch ein paar Banken gerettet 
werden.
Hätte man die Leute statt in Kurzarbeit in die Arbeitslosigkeit schicken 
sollen? Hätte man den Arbeitslosen ihr Arbeitslosegeld oder Hartz IV 
streichen sollen? Also bitte nicht jammern und hoffe, dass Deutschland 
und ganz Europa den Euro und den europäischen Zusammenhalt stützen und 
alle in einem gemeinsamen Kraftakt einen positiven Weg in die Zukunft 
finden.

Ich sage: Nun heißt es Augen zu und durch, wir müssen sparen, und ich 
denke wir tun gut daran, statt immer nur auf die Politik draufzuklopfen 
endlich mal zu unserer Verantwortung zu stehen. Und nein, es sind nicht 
immer die Anderen!

>Dieses Hilfspaket sagt doch wohl nichts anderes, als das bereits der
>EURO brennt und dass bereits Portugal, Spanien und Italien auch bankrott
>sind.

Aha, Spanien ist also Deiner Meinung nach bankrott. Dürfte ich Dich um 
zwei Dinge bitten:
1. Nenne eine Definition des Begriffs "bankrott"
2. Begründe, warum Spanien diesen Status erfüllt

>Wer soll diese 100 Mrd zahlen?

Der Bund zahlt über 60 Milliarden Euro pro_ _Jahr an Schuldzinsen. Ich 
denke, hundert weitere Milliarden einmalig, und das auch nur im 
schlimmsten Fall, machen den Kohl auch nicht mehr fett. Warum hat 
niemand derart geschrien, als die Bundesregierung am Beginn der 
Finanzkrise Bürgschaften von bis zu 500 Milliarden Euro angekündigt hat?

>Das Rettungspaket wird wohl nicht länger als eine Woche halten.

Woher nimmst Du diese Erkenntnis?

Im Übrigen wurde gerade in den Nachrichten behauptet, die Aktion Am 
Sonntag wäre notwendig gewesen, da eine Gruppe von Spekulanten am 
heutigen Montag den Euro in die Knie zwingen wollte. Hat jemand Quellen 
zu Details?
Womöglich war das Chaos am Donnerstag ein "Test" oder ein "Angriff"?

von Marci W. (Gast)


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>Es wird mehr ausgegeben als eingenommen, bis zum geht nicht mehr.

Ja! Aber es wird von uns allen mehr ausgegeben! Nicht von irgendwelchen 
dunklen Wesen! Warum ist nie jemand mit verantwortlich. Ach so, klar, 
"die Banken" und "der Staat" ist verantwortlich, ich vergaß...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Funktioniert die Netzsperre zwischen den Parraleluniversen wieder nicht?
Ich glaube wir haben ein Subraumproblem.

@ Marcus,
offenbar lebst du in einer anderen Welt als wir.
Wie kommt es nur das die welt hier nicht so perfekt läuft wie es Deinen 
Theorien nach sein sollte?

Namaste

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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> Warum hat niemand derart geschrien, als die Bundesregierung am Beginn der
> Finanzkrise Bürgschaften von bis zu 500 Milliarden Euro angekündigt hat?

Weil alle derartigen Threads hier gelöscht werden.

>>Das Rettungspaket wird wohl nicht länger als eine Woche halten.

>Woher nimmst Du diese Erkenntnis?

Am Freitag war der letzte EUR/USD Kurs 1,2750
Heute, jetzt ist der 1,2799. Kurz war der mal heute Morgen bei 1,3090.
Also wenn die Rettung was brächte, dann sollte der Kurs doch steigen, 
aber der ist jetzt schon fast wieder beim Freitag Abend Wert! Und dass 
das passieren wird habe ich heute Morgen schon gewusst, sagte mir mein 
Bauchgefühl. (Die Griechenland Staatsanleihenzinzen gingen zwar heute 
Morgen stark runter, aber die Steigen jetzt auch wieder.)

Warten wir noch ein paar Tage, dann geht es weiter Richtung 1,2000.

Die ganzen Hilfspakete sind nichts weiter als eine Verzögerung des 
Unvermeidbaren. Der Enteignung der Sparer von ganz Europa. Dem Volk. 
Damit das deutsche Volk ebenso stark enteignet wird wie z.B. 
Griechenland muss noch etwas Geld verschoben werden. Denn USA mögen es 
gar nicht dass die deutschen nach einer Krise wieder so stark sind.

Ein Sprichwort:
Der Staat kann ohne das Volk nicht leben, aber das Volk ohne den Staat.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Marcus Woletz schrieb:
> Ich sage: Nun heißt es Augen zu und durch, wir müssen sparen, und ich
> denke wir tun gut daran, statt immer nur auf die Politik draufzuklopfen
> endlich mal zu unserer Verantwortung zu stehen.

Augen zu und durch => Ja!
Sparen => Nein!

Was bringt es dann zu sparen? Noch weniger Steuereinnahmen?

Und es kloppt keiner auf die Politik drauf. Ob der Rettungspaket das 
Richtige ist oder nicht, ist eine ganz andere Geschichte.

Marcus Woletz schrieb:
> Womöglich war das Chaos am Donnerstag ein "Test" oder ein "Angriff"?

Also das Chaos am Donnerstag auf Freitag hat mich auch ein paar KO's 
gekostet. Ja, mein Gott, das Leben geht weiter - ist eben dumm gelaufen.

Übrigens: Börsenkurse kann man sehr leicht beeinflussen, wenn man nur 
ein entsprechendes Kapital hat. Bei FX Kursen geht das nicht so einfach, 
auch wenn sich ein paar Fonds zusammentun und den Fiber shorten.

von Florian *. (haribohunter)


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Ich danke meiner Regierung fuer die Rettung des Euros.
Als kleiner Mann freue ich mich mit einem Gutteil meines hart 
erarbeiteten Ersparten dafuer gradegestanden zu haben und ich wuensche 
unserer glorreichen Fuehrerin und Ihrem Kompetenzteam alles erdenklich 
Gute.
Die Soziale Gerechtigkeit wurde wiedereinmal hergestellt.

von Tine S. (tine)


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Zieh doch einfach mal in Betracht, dass es in der jetzigen Situation nun 
mal keine "gute" Lösung mehr gibt. Egal was Mutti Merkel macht, wir 
werden massiv zahlen. Entweder direkt oder indirekt durch 
Wirtschaftsturbulenzen. Manchmal gibt es eben nur die Wahl zwischen Pest 
und Cholera.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Tine Schwerzel schrieb:
> Manchmal gibt es eben nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.

Manchmal? Wann war das je anders, außer 89? freilich damals haben wir 
uns ohne Not verkauft. Aber die Gier war auch da das Motiv.

ts ts ts

von Marci W. (Gast)


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>Am Freitag war der letzte EUR/USD Kurs 1,2750
>Heute, jetzt ist der 1,2799. Kurz war der mal heute Morgen bei 1,3090.
>Also wenn die Rettung was brächte, dann sollte der Kurs doch steigen,

Ja? Ist das die logische Konsequenz? Immerhin ist er nicht mehr 
gefallen.

>aber der ist jetzt schon fast wieder beim Freitag Abend Wert! Und dass
>das passieren wird habe ich heute Morgen schon gewusst,

das häätest Du nicht geschrieben, wenn es anders gekommen wäre und er 
jetzt bei 1,31 stünde. Im Übrigen wird die aktuelle Schwankungsbreite 
zwischen 1,21 und 1,31 angegeben, weil die Richtung niemand kennt. 
Schön, dass Du die Weisheit hast, die die anderen nicht haben.

>sagte mir mein
>Bauchgefühl. (Die Griechenland Staatsanleihenzinzen gingen zwar heute
>Morgen stark runter, aber die Steigen jetzt auch wieder.)

Die griechischen Staatsanleihen interessieren momentan doch absolut 
nicht, da Griechenland in der nächsten Zeit so gut wie keine neuen 
Anleihen mehr auf den Markt werfen muss. Dafür wurde ja schließlich das 
110-Milliarden-Paket geschnürt.
Ach ja, und das liebe Bauchgefühl. Ich denke, es würde so einigen 
Zeitgenossen gut zu Gesichte stehen, mal für eine Zeitlang das 
Bauchgefühl aus- und das Kopfgeühl wieder einzuschalten. ;-)

>Warten wir noch ein paar Tage, dann geht es weiter Richtung 1,2000.

Und wo ist das Problem? Wir hatten zuletzt Anfang 2006 denselben Kurs. 
Ich hatte damals nicht das Gefühl, dass gleich die Welt untergehen 
würde.

Noch eine Frage hätte ich an die vielen Spezialisten hier:durch welchen 
Mechanismus genau soll der Euro mittelfristig untergehen? Ich kenne ihn 
nicht, da ich keine internen Kenntnisse über die Währungssysteme habe. 
Es wäre schön, wenn mir das jemand von den Fachleuten erklären könnte.

von Marci W. (Gast)


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>offenbar lebst du in einer anderen Welt als wir.
>Wie kommt es nur das die welt hier nicht so perfekt läuft wie es Deinen
>Theorien nach sein sollte?

Das verstehe ich jetzt leider nicht. Wo ist Deiner Meinung nach mein 
Problem?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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>durch welchen Mechanismus genau soll der Euro mittelfristig untergehen?

Es geht erst mal nicht um das Untergehen, sondern viel mehr um die 
Enteignung der Sparer-Vermögen durch Inflation.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Marcus Woletz (mwoletz) schrieb:

> Das ist noch nicht einmal Bildzeitungsniveau, sondern dümmlich-naives
> Wiedergeben irgendwelcher Fetzen, die man in den Medien aufgeschnappt
> hat. Vielleicht sollte der eine oder andere zuerst einmal einen Moment
> über das, was er schreiben will, nachdenken. Täte dem Diskussionsniveau
> wirklich gut.

Markus bei dir fällt auf, es gibt immer EINEN (in jedem Forum) der sich 
für unglaublich schlau und dementsprechend den Rest für ziemlich doof 
hält. Diesen Part hast du dir hier anscheinend angeeignet.

> Warum z.B. hat kaum jemand vor einem Jahr laut geschrien wegen der
> wachsenden Schuldenberge?

Warum ist dein Gedächtnis so schlecht? Die wachsenden (Staats-) Schulden 
werden hier seit Jahren diskutiert.

> Die Zahlen aller EU-Staaten lagen vor.

Die Zahlen für Griechenland lagen damals auch vor und stell dir mal vor, 
keinen der Fachleute (das sind diejenigen, die sich professionell sprich 
beruflich mit dem Thema beschäftigen) hat das wirklich gekümmert. Und 
nein, auch die damalige Rot-Grüne Bundesregierung trägt nicht die 
alleinige Schuld, als sie sich für die Aufnahme Griechenlands in den 
Währungsverbund aussprach. Es gab nämlich eine vom IWF abgesegnete 
positive Bescheidung und u.A. darauf hat man sich verlassen.

> Ganz einfach: weil keine Ǵefahr bestand. Die aktuelle Situation ist in
> den letzten Monaten durch stetiges Herabstufen der Bonität einiger
> Euro-Länder, kombiniert mit extrem ansteigenden Renditen für Anleihen.

Erwartest du ernsthaft JEDER würde sich permanent mit solchen Details 
beschäftigen? Dafür hat man u.A. Zeitungen, die das aufdröseln und für 
den GENEIGTEN Leser in "verdaubare Häppchen serviert" darstellen.

> Das war allerings keine rationale Reaktion, sondern durch diverse
> "Anheizer" verursacht.

Markus, was meinst du wie schnell man sich mit so einer Interpretation 
den Vorwurf des Stammtischniveaus oder des Bildzeitungsjournalismus 
einhandelt?! (siehe deine Vorwürfe an die Poster hier) :)

> Noch ein wort zum Thema Staatsfinanzen: Jeder, absolut jeder kommt sich
> hier in Deutschland ungerecht behandelt und abgezockt vor.

Erst seit dem ein gewisser Herr Westerwelle das im letzten Wahlkampf 
durch stetige Wiederholung der deutschen Öffentlichkeit versucht hat 
einzureden. Hast du das schon vergessen? Die Lösung hatte die FDP auch 
gleich parat, denn die hieß "die FDP senkt EUCH die Steuern, darum wählt 
FDP". Was daraus geworden ist weiß spätestens seit heute jeder.

> Wäre vor
> einem Jahr eine kräftige Steuersenkung für alle beschlossen worden,
> hätte wohl niemand "nein danke" gesagt.

Prinzipiell sind Steuersenkungen ja auch nichts schlechtes. Leider neigt 
Politik dazu den Leuten es auf der einen Seite zu geben und auf der 
anderen Seite wieder aus der Tasche heraus zu ziehen (Prinzip linke 
Tasche, rechte Tasche ..). Es gibt auch die Variante, da gibt man denen 
Steuersenkungen, die das momentan gar nicht nötig haben, um es denen zu 
nehmen, deren Finanzen bereits am Boden liegen. Das nennt man dann 
sozial ungerecht. Das man statt dessen besser ein transparenteres 
Steuersystem schafft, welches von der Gemeinschcaft insgesamt akzeptiert 
wird, haben die politischen Akteure noch nicht wirklich begriffen. Ach 
ja, versprochen wurde das (durch die FDP), gehalten jedoch nicht.

> Werden Steuererhöhungen oder Streichungen von Leistungen angekündigt,
> bäumt sich der Deutsche Michel auf, als würde er in den Ruin getrieben.

Tja nicht jeder der jammert hat auch wirklich Grund dazu.

> An der Schuldenlast Deutschlands sind wir alle mit verantwortlich.

NEIN, NEIN, NEIN! Tut mir leid aber an der Schuldenlast die durch

+ eine Bankenrettung
+ eine Rettung der griechischen Staatsfinanzen
+ eine Rettung des Euros

entstanden sind (hier allein reden wir ÜBER UNSUMMEN haben ALLEINE 
diejenigen Schuld, die den Spekulanten nicht endlich ihre Spielzeuge aus 
der Hand schlagen. Les' mal dazu was ein Max Otte schon vor Jahren 
geschrieben hat. Der gute Mann hat die Finanzkrise vom letzten Jahr 
nachweislich vorhergesagt. Frage dich besser mal was die derzeitige 
Bundesregierung gegen eine Wiederholung des Desasters getan hat? Das 
reicht hinten und vorne nicht. Westerwelle glaubt noch immer, dass eine 
Finanztransaktionssteuer die Wirtschaft belasten würde und z.B. 
Riesterverträge und Lebensversicherungen verteuern würde (hat er heute 
wörtlich im Fernsehen verbreitet). In der ARD wurde das von Fachleuten 
bereits durchgekaut mit dem Ergebnis, Riester würde lapidar teurer 
(wenige Euros). Lebensversicherungen würden lapidar teurer (Rendite bei 
den Versicherungen würde klein wenig geringer ausfallen). Ein Witz, im 
Vergleich zu den Kosten, die die sog. Bankenrettung und die neuerlichen 
Rettungspakete für die gesamte Volkswirtschaft verursachen.

> Kaum
> jemand kann sich hier aus der Verantwortung stehlen.

Merkel und Westerwelle stehlen sich aus der Verantwortung, solange man 
nicht an die Verursacher der Kosten für die Rettungspakete rangeht und 
statt dessen nur Placebos auf den Weg bringt.

> Statt dessen wird
> wieder der berüchtigte "Staat" verantwortlich gemacht.

Nicht der "Staat", sondern die (aktuelle) Bundesregierung.

> Was man nicht vergessen sollte: anscheinend hat noch niemand
> mitbekommen, dass wir eine dramatische Finanz- und Wirtschaftskrise
> durchlaufen (haben).  Deshalb waren z.B. die Ausgaben für Kurzarbeit
> drastisch gestiegen,

Die Wirtschaftskrise ist eine Folge der Bankenkrise. Bitte nicht Ursache 
und Wirkung verdrehen.

> und auch die Arbeitslosenquote belastet zunehmend
> die Sozialsysteme.

(Verfehlte) Arbeitsmarktpolitik ist ein eigenes Thema.

> Hätte man die Leute statt in Kurzarbeit in die Arbeitslosigkeit schicken
> sollen?

Nein.

> Hätte man den Arbeitslosen ihr Arbeitslosegeld oder Hartz IV
> streichen sollen?

Nein.

> Also bitte nicht jammern und hoffe, dass Deutschland
> und ganz Europa den Euro und den europäischen Zusammenhalt stützen und
> alle in einem gemeinsamen Kraftakt einen positiven Weg in die Zukunft
> finden.


Den Euro stützen reicht nicht. Es muss unterbunden werden, dass man 
Finanzmärkte mit Freiheiten ausgestattet lässt, die ganze 
Staatenverbunde binnen weniger Tage in den Ruin (durch Verschuldung im 
Billionenbereich) treiben können.

> Ich sage: Nun heißt es Augen zu und durch, wir müssen sparen,

Das ist jetzt die Parole in Griechenland. Damit wird das griechische 
Problem der Schulden nur noch schlimmer.

> und ich
> denke wir tun gut daran, statt immer nur auf die Politik draufzuklopfen
> endlich mal zu unserer Verantwortung zu stehen. Und nein, es sind nicht
> immer die Anderen!

Die Reihenfolge muss lauten, ERST muss die Politik das richtige 
entscheiden, DANN muss der Bürger zum mitmachen gebracht werden. 
Umgekehrt funktioniert das nicht, das wird der Fall Griechenland zeigen.

> Dieses Hilfspaket sagt doch wohl nichts anderes, als das bereits der
> EURO brennt und dass bereits Portugal, Spanien und Italien auch bankrott
> sind.

So sieht es aus.

von (prx) A. K. (prx)


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Platinenschwenker .. schrieb:

> Markus bei dir fällt auf, es gibt immer EINEN (in jedem Forum) der sich
> für unglaublich schlau und dementsprechend den Rest für ziemlich doof
> hält. Diesen Part hast du dir hier anscheinend angeeignet.

Wenn in einem Polit-Thread fast alle der gleichen Ansicht sind, dann 
kann es natürlich sein, dass der Eine der die Traute hat eine andere 
Ansicht zu äussern, wirklich ein Exot mit schrägen Ansichten ist. Es 
kann aber auch sein, dass man vor lauter sich-gegenseitig-bestätigen 
selber in die Falle läuft und das Forum für die Welt hält. Weil's 
manchen Anderen längst zuwider ist, gegen die agressive Miesepetrigkeit 
und die vielfach geäusserten Bauchgefühle anzugehen.

Und wenn man dann sich im Forum dann drüber einig wird, dass nur ein 
wirklich ordentlicher Krach, der alles Existierende wegfegt, die 
ultimative Lösung ist, man sich den Zusammenbruch regelrecht 
herbeisehnt, dann sollte man sich man in der Geschichte umsehen, wer von 
den jeweiligen Zeitgenossen von solchen Zusammenbrüchen und Umwälzungen 
profitiert hat, was danach oft kam. Die Ansicht, dass es dadurch bald 
besser wird teile ich nicht.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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@ Platinenschwenker
Bitte nicht verwechseln, ich bin Markus nicht Marcus...

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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@ A. K. (prx)
>Die Ansicht, dass es dadurch bald besser wird teile ich nicht.

Selbst wenn heute der finale alles zerstörende Crash käme, würde es noch 
5-10 Jahre dauern bis sich die Welt einigermaßen davon erholt hat.

von (prx) A. K. (prx)


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Markus Müller schrieb:

> Selbst wenn heute der finale alles zerstörende Crash käme, würde es noch
> 5-10 Jahre dauern bis sich die Welt einigermaßen davon erholt hat.

Das reicht nicht annähernd. Die politischen Konsequenzen würden für 
einen Jahrzehnte dauernden Rückschlag sorgen. Ich würde auch nicht drauf 
wetten, dass sich Europa je davon wirklich erholen würde, seine 
bisherige Rolle halten könnte.

von P. S. (Gast)


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Platinenschwenker .. schrieb:

> Markus bei dir fällt auf, es gibt immer EINEN (in jedem Forum) der sich
> für unglaublich schlau und dementsprechend den Rest für ziemlich doof
> hält. Diesen Part hast du dir hier anscheinend angeeignet.

Hier gibt es 3-4. Uebrigens die Gleichen, die diesen Part gerne in jedem 
Thread dieses Forums spielen und damit alle Anderen gruendlich 
vergraulen. Da kann Markus gegen die hier herrschende Paranoia 
anschreiben, wie er will.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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A. K. (prx) schrieb:

> Und wenn man dann sich im Forum dann drüber einig wird, dass nur ein
> wirklich ordentlicher Krach, der alles Existierende wegfegt, die
> ultimative Lösung ist, man sich den Zusammenbruch regelrecht
> herbeisehnt, ..

Habe nie in meinen Texten den Zusammenbruch herbeigesehnt oder gar 
gewünscht, erwartet o.ä. Für Griechenland allerdings sehe ich schwarz, 
die werden die Kredite nie zurückzahlen können mit diesem 
Angstsparprogramm. Was uns betrifft, da erwarte ich (egal wie die 
Regierung bei uns heißt (CDU/FDP/SPD/GRÜNE/LINKE,) dass endlich etwas 
wirksames dem Teil der Finanzmärkte entgegengesetzt wird, der glaubt 
sich alle Freiheiten herausnehmen zu dürfen, die das System ihnen 
ermöglicht. Dafür wurde beispielsweise eigens mal eine Organisation 
namens ATTAC gegründet, deren Namen eigentlich bereits alles sagt, was 
es zu sagen gibt:

Attac ist die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung 
von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen”.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Markus Müller schrieb:

> @ Platinenschwenker
> Bitte nicht verwechseln, ich bin Markus nicht Marcus...

Oh :) hast recht, werde mich bemühen.

von (prx) A. K. (prx)


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Platinenschwenker .. schrieb:

> gewünscht, erwartet o.ä. Für Griechenland allerdings sehe ich schwarz,
> die werden die Kredite nie zurückzahlen können mit diesem
> Angstsparprogramm.

Erwarte ich auch nicht. Das läuft in Deutschland aber ähnlich. Diese 
Saarländer, MeckPommern, Bremer und Berliner können das nämlich auch 
nicht (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), hängen den schwer arbeitenden 
Bayern und BaWüern seit Ewigkeiten am Geldbeutel. Rauswerfen - oder sich 
selbständig machen und Restdeutschland soll sehen wo es bleibt?

Man könnte natürlich auch die Exporte nach Griechenland einstellen, 
damit sie sich nicht verschulden müssen um die deutschen Waren zu 
kaufen. Ergibt weniger Geld für die Griechen, mehr Geld für ALG2 weil 
mehr "Kunden". Was machst du lieber? Mit deinem schwer erarbeiteten Geld 
die Griechen zu subventionieren, oder von ALG2 leben?

> wirksames dem Teil der Finanzmärkte entgegengesetzt wird, der glaubt
> sich alle Freiheiten herausnehmen zu dürfen, die das System ihnen
> ermöglicht.

Da kommen wir der Sache näher. Aber dafür muss es dort knacksen, wo 
dieser Stil massgeblich herkommt, denn weder national noch auf die 
Eurozone bezogen lässt sich das wirksam machen. Die Deregulierung war 
vor allem eine Initiative aus GB und USA (Thatcher/Reagan-Ära). Ein 
zusammenbrechender Euro hilft da nicht weiter.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Das reicht nicht annähernd. Die politischen Konsequenzen würden für
> einen Jahrzehnte dauernden Rückschlag sorgen. Ich würde auch nicht drauf
> wetten, dass sich Europa je davon wirklich erholen würde, seine
> bisherige Rolle halten könnte.

Die Rolle des Euros (bzw. Europas) ist wichtiger, als die von anderen 
Ländern dieser Welt. Wenn der Euro Crashed, dann wird es für alle 
Wirtschaftsnationen negative Folgen haben. Ich bin der Meinung, dass 
sich ein Land wie Deutschland besonders schnell von einer solchen Krise 
wieder erholen wird, als andere Länder.

von Juppi J. (juppii)


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Hallo Leute
Jeder wer diese Diskusion verfolgt ,merkt welche geballte Intelligenz
hier zu Werke geht.
Deshalb habe ich eine trollige ernstgemeinte Frage.

Eine halbe Million Eus habe ich durch die Bankenkrise verloren,
was soll ich jetzt mit der anderen Hälfte machen?

von (prx) A. K. (prx)


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Dimitri Roschkowski schrieb:

> Ich bin der Meinung, dass
> sich ein Land wie Deutschland besonders schnell von einer solchen Krise
> wieder erholen wird, als andere Länder.

Und wer kauft den Kram? Bisher sind es diese anderen Länder, aber die 
fallen als Kundschaft dann erst einmal aus. Schlechte Karten für den 
Export, schlechte Karten für den Arbeitsmarkt.

Es gibt ein paar Spassvögel, die unbedingt aus der Eurozone rauswollen. 
Direkte Folge: Euro runter, Neue-DM rauf, Wechselkursdifferenz zig%. 
Klar, der Sprit wird endlich billiger, endlich wieder ungestört Auto 
fahren. Wenn man sich das Auto noch leisten könnte, denn der Arbeitgeber 
wird dann knallhart und nachvollziehbar sagen: massiver Lohnverzicht 
oder die Produktion zieht um nach Suchdirwasaus, andernfalls ist's Essig 
mit dem Export weil Produkt viel zu teuer.

Dass Deutschland einigermassen erfolgreich ist, liegt wesentlich mit 
daran, dass aufgrund des Euros im Mix mit schwächeren Staaten eine 
solche Wechselkursanpassung nicht stattfindet. Auf Dauer hat das 
freilich zur Folge, dass man querfinanzieren muss.

PS: Die Schweizer Nationalbank wurde grad dafür gelobt, dass sie es 
einigermassen geschafft hat, den Franken gegenüber dem Euro nicht zu 
stark werden zu lassen: "Bleibt der Euro über mehrere Quartale deutlich 
unter Fr. 1.50, werden die Industrieunternehmen nicht darum herumkommen, 
Personal abzubauen".

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Juppi J. schrieb:
> Eine halbe Million Eus habe ich durch die Bankenkrise verloren,
> was soll ich jetzt mit der anderen Hälfte machen?

150k€ Audi R8
 50k€ Weltreise
100k€ Waffentechnik um das eigene Heim zu verteidigen
150k€ in Rohstoffe (Gold, Platin, Silber, Paladium, Uran)
 50k€ mein Beraterhonorar (10%)

A. K. schrieb:
> massiver Lohnverzicht
> oder die Produktion zieht um nach Suchdirwasaus, andernfalls ist's Essig
> mit dem Export weil Produkt viel zu teuer.

Was einige (hier im Forum, in der Politik oder bei den Banken / 
Versicherungen) vergessen, ist dass wir vor nicht all zu langer Zeit 
Krieg hatten und vor einer schlimmeren Situation standen, als einer 
Wirtschaftskrise. Und vor 50 Jahren hatten wir das Wirtschaftswunder.

Heute haben wir eine etwas andere Ausgangslage, wir haben erstmal die 
Generation Doof und außerdem sind viele unserer Wirtschaftszweite von 
der modernen Technik abhängig. Aber ich denke trotzdem, dass wir im 
worst case immer noch ganz gut bedient sind.

von Marci W. (Gast)


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Hallo Leute,

>Markus bei dir fällt auf, es gibt immer EINEN (in jedem Forum) der sich
>für unglaublich schlau und dementsprechend den Rest für ziemlich doof
>hält. Diesen Part hast du dir hier anscheinend angeeignet.

Schade, dass dieser Eindruck entstand. Das war nicht meine Absicht. Ich 
wollte nur darauf aufmerksam machen, dass oft Dinge einfach so 
hingeschrieben werden, ohne dass derjenige dafür auch eine Begründung 
liefern kann.

[...]

>> Die Zahlen aller EU-Staaten lagen vor.
>
>Die Zahlen für Griechenland lagen damals auch vor und stell dir mal vor,
>keinen der Fachleute (das sind diejenigen, die sich professionell sprich
>beruflich mit dem Thema beschäftigen) hat das wirklich gekümmert. Und
>nein, auch die damalige Rot-Grüne Bundesregierung trägt nicht die
>alleinige Schuld, als sie sich für die Aufnahme Griechenlands in den
>Währungsverbund aussprach. Es gab nämlich eine vom IWF abgesegnete
>positive Bescheidung und u.A. darauf hat man sich verlassen.

Ich habe nie etwas anderes behauptet.

>Erwartest du ernsthaft JEDER würde sich permanent mit solchen Details
>beschäftigen? Dafür hat man u.A. Zeitungen, die das aufdröseln und für
>den GENEIGTEN Leser in "verdaubare Häppchen serviert" darstellen.

Das ist bei mir nicht anders. Aber es war doch offensichtlich, dass 
Griechenland just zu dem Zeitpunkt Hilfe anforderte, als eine 
Ratingagentur  Griechenland herunterstufte. Das war auch in den Medien.

>> Das war allerings keine rationale Reaktion, sondern durch diverse
>> "Anheizer" verursacht.
>
>Markus, was meinst du wie schnell man sich mit so einer Interpretation
>den Vorwurf des Stammtischniveaus oder des Bildzeitungsjournalismus
>einhandelt?! (siehe deine Vorwürfe an die Poster hier) :)

Eine Rating-Agentur stuft die Bonität von Griechenland gleich um zwei 
Stufen runter. Dadurch werden Anleihen für Anlegenr zu gefährlich und 
die Zinsen steigen drastisch. Also hat doch die Herabstufung diesen 
Zustand verursacht.

>> Noch ein wort zum Thema Staatsfinanzen: Jeder, absolut jeder kommt sich
>> hier in Deutschland ungerecht behandelt und abgezockt vor.
>
>Erst seit dem ein gewisser Herr Westerwelle das im letzten Wahlkampf
>durch stetige Wiederholung der deutschen Öffentlichkeit versucht hat
>einzureden.

IMO nein. Dass sich die Mehrheit der Bürger vom "Staat" abgezockt 
fühlen, und zwar nicht erst seit Westerwelle, kannst Du kaum bestreiten. 
Frage doch mal in Deinem Bekanntenkreis, wer mit seiner Steuerbelastung 
einverstanden ist und sich gerecht behandelt fühlt. Du wirst kaum 
jemanden finden!

[...]

>Prinzipiell sind Steuersenkungen ja auch nichts schlechtes.

Blöd nur, wenn sich auf dem Konto schon ein Minus von 1600 Milliarden 
Euro befindet. Bist Du allen ernstes der Meinung, dass bei einem derart 
hohen Schuldenstand Steuerentlastungen sinnvoll sind?

>Leider neigt
>Politik dazu den Leuten es auf der einen Seite zu geben und auf der
>anderen Seite wieder aus der Tasche heraus zu ziehen

Ja, denn sonst bleibt nur der andere Weg: neue Schulden machen.
Darf ich Dich mal fragen, wo das Geld für eine Steuersenkung herkommen 
soll? Der Bundeshaushalt ist doch ganz einfach ein großer Topf, in den 
viele einzahlen und aus dem viele wieder etwas bekommen. So lange die 
Regierung kein Geld drucken kann, bleibt nur, bei Steuersenkungen 
entweder das Geld anderweitig wieder einzunehmen oder neue Schulden zu 
machen. Mir jedenfalls fällt keine weitere Möglichkeit ein.
Dass die Option "neue Schulden machen" bei Schuldzinsen von jährlich ca. 
50 Milliarden Euro die langfristig mit Abstand schlechteste Lösung ist, 
dürfte hierbei einleuchten.

Und immerhin scheint ja das Lockmittel "Steuersenkung" bei der letzten 
Bundestagswahl funktioniert zu haben. Woher das Geld bei besagtem 
1600-Milliarden-Schuldenberg kommen soll, haben sich die Wähler 
anscheinend nicht überlegt. Verstehe mich bitte nicht falsch. Ich 
arbeite in meinem Umfeld ständig gegen die Einstellung, dass der "Staat" 
uns das Geld aus der Tasche zieht und irgend wo in einem schwarzen Loch 
verschwinden lässt, und irgend wann schleicht sich dann bei mir halt 
Ernüchterung ein.
Der Egoismus den Einzelnen, dass für ein paar Euro im Jahr mehr in der 
Tasche eine weitersteigende Staatsverschuldung über mehrere Generationen 
hinweg billigend in Kauf genommen wird, ist einfach vorhanden.
Ich will hier nicht arrogant wirken, denn auch ich kenne die durchaus 
sehr komplexen Zusammenhänge der weltweiten Finanzsysteme nicht. Ich 
möchte lediglich einen Denkanstoß liefern, um mal die ausgetretenen 
Pfade zu verlassen.

Noch ein weiterer Punkt: denkst Du ernsthaft, eine Partei, die deutliche 
finanzielle Einschnitte zum Abbau des Schuldenbergs ankündigt, hätte bei 
irgend einer Wahl eine Chance. Obwohl, vielleicht wäre es mal ganz 
erfrischend, wenn von den Machthabern mal jemand ehrlich wäre. 
Vielleicht würde das ja sogar honoriert. Keine Ahnung...

>(Prinzip linke
>Tasche, rechte Tasche ..). Es gibt auch die Variante, da gibt man denen
>Steuersenkungen, die das momentan gar nicht nötig haben, um es denen zu
>nehmen, deren Finanzen bereits am Boden liegen. Das nennt man dann
>sozial ungerecht.

Wo genau tut das der Staat? Bist Du der Meinung, die Mittelschicht würde 
zu stark belastet? Oder die Hartz IV-Empfänger hätten zu wenig? Oder die 
Gutverdiener (über 200.000EUR/Jahr) hätten zu viel? Du weiß schon, dass 
die Grenzsteuerbelastung bei ca. 50% liegt? OK, hier könnte man evtl. 
noch ein paar Prozentpunkte nach oben, aber das würde auch nicht den 
großen Durchbruch bringen.

>Das man statt dessen besser ein transparenteres

Ich finde das Steuersystem ist ausreichend transparent.

>Steuersystem schafft, welches von der Gemeinschcaft insgesamt akzeptiert
>wird,

Ein Steuersystem, das von der Gemeinschaft akzeptiert wird? das müsste 
dann einen Steursatz von 0% bieten. Es ist einfach so, dass, egal wie 
das Steursystem gestaltet ist, nicht mehr ausgegeben werden kann wie 
eingenommen wird. Es sei denn, man treibt die Verschuldung weiter nach 
oben. Je nach politischer Färbung der Machthaber kann die Umverteilung 
mal in die eine, mal in die andere Richtung driften. Das sind aber nur 
marginale Verschiebungen. Letztendlich muss jeder, der kann, seinen 
Beitrag zur Aufrechterhaltung der staatlichen Pflichten leisten.
Ehrlich gesagt ist es für mich persönlich jetzt nicht relevant, ob ich 
über's Jahr verteilt 50 Euro mehr oder weniger Einkommensteuer zahle.

[...]
> An der Schuldenlast Deutschlands sind wir alle mit verantwortlich.

>NEIN, NEIN, NEIN! Tut mir leid aber an der Schuldenlast die durch
>
>+ eine Bankenrettung
>+ eine Rettung der griechischen Staatsfinanzen
>+ eine Rettung des Euros
>
>entstanden sind (hier allein reden wir ÜBER UNSUMMEN haben ALLEINE
>diejenigen Schuld, die den Spekulanten nicht endlich ihre Spielzeuge aus

Vor der Finanzkrise lag die Verschuldung Deutschlands bei ca. 1600 
Milliarden Euro! Bist Du der Meinung, dass das ein vernachlässigbarer 
Betrag war?
Jetzt, nach der Finanzkrise, liegt die Verschuldung bei ca. 1700 
Milliarden Euro. Durch Griechenland kommen in den nächsten drei Jahren 
nochmal max. 23 Milliarden Euro dazu.
Was zur Stabilisierung des Euro notwendig sein wird, weiß natürlich noch 
kein Mensch.
Abgesehen davon bin ich selbstverständlich dafür, eine 
Transaktionssteuer einzuführen. Keine Frage, denn dadurch liese sich der 
Markt global ein wenig regulieren.

>Frage dich besser mal was die derzeitige
>Bundesregierung gegen eine Wiederholung des Desasters getan hat?

Nichts! Das ist nun wirklich ein Armutszeugnis, völlig klar!

>Ein Witz, im
>Vergleich zu den Kosten, die die sog. Bankenrettung und die neuerlichen
>Rettungspakete für die gesamte Volkswirtschaft verursachen.

Full ACK!

>Merkel und Westerwelle stehlen sich aus der Verantwortung, solange man
>nicht an die Verursacher der Kosten für die Rettungspakete rangeht und
>statt dessen nur Placebos auf den Weg bringt.

ACK.

> Statt dessen wird
> wieder der berüchtigte "Staat" verantwortlich gemacht.

Nicht der "Staat", sondern die (aktuelle) Bundesregierung.

>Die Wirtschaftskrise ist eine Folge der Bankenkrise. Bitte nicht Ursache
>und Wirkung verdrehen.

Ich wollte nur verdeutlichen, dass man die Neuverschuldung in 2010 von 
ca. 80 Milliarden mit dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise 
sehen sollte und deshalb die Zahlen sich ein wenig relativieren.

>> und auch die Arbeitslosenquote belastet zunehmend
>> die Sozialsysteme.
>
>(Verfehlte) Arbeitsmarktpolitik ist ein eigenes Thema.

Was genau willst Du in einer Wirtschaftkrise arbeitsmarktpolitisch tun?
Die Kurzarbeit wurde deutlich ausgebaut, aber auch das belastet 
natürlich den Bundeshaushalt, da die Beiträge zur AV bei weitem nicht 
mehr ausreichen, um das Kurzarbeitergeld zu stemmen.

>Den Euro stützen reicht nicht. Es muss unterbunden werden, dass man
>Finanzmärkte mit Freiheiten ausgestattet lässt, die ganze
>Staatenverbunde binnen weniger Tage in den Ruin (durch Verschuldung im
>Billionenbereich) treiben können.

Absolute, uneingeschränkte Zustimmung! Die Finanzmärkte sind einfach 
außer Kontrolle geraten.

>Das ist jetzt die Parole in Griechenland. Damit wird das griechische
>Problem der Schulden nur noch schlimmer.

Also ich würde das Thema Sparen --> noch höhere Verschuldung nicht so 
einfach stehen lassen wollen. Der Umkehrschluss
weniger Sparen --> geringere Verschuldung jedenfalls funktioniert 
ebenfalls nicht, da sind wir uns sicher einig.

Wir können unseren europäischen Nachbarn, z.B. Griechenland helfen, 
indem wir z.B. mehr Produkte dort kaufen. Griechenland muss gleichzeitig 
versuchen, den Export anzukurbeln. Dann müssen mehr Touristen ins Land! 
Klar, wenn man den letzten Markt, nämlich den inländischen, auch noch 
abwirkt, dann sinken natürlich die Staatseinnahmen und wenn nicht der 
Export floriert, wird es die Sache nicht gerade einfacher machen. Also 
in sofern ACK!


Noch ein paar anschließende Worte:

ich persönlich mache der Politk im Prinzip genau einen, dafür aber umso 
drastischeren, Vorwurf: die Politik handelt nicht zum Wohle des Volkes, 
sondern in erster Linie zum Zwecke des Machterhalts und der 
Machsteigerung der eigene Person und der Partei. In sofern sollten wir 
versuchen, ein politisches System einzuführen, dass zum einen 
demokratisch legitimiert ist, aber durch einen entdsprechenden Aufbau 
z.B. des Bundestags nicht die Notwendigkeit für die Parteien entsteht, 
ständig für den persönlichen und parteipolitischen Machterhalt zu 
kämpfen und statt dessen zum Wohle des Volkes zu handeln. Leider ist 
dieses Ziel der Politik in den letzten Jahrzehnten immer mehr abhanden 
gekommen. Ohne solche "befreiten" Strukturen in der Politik ist es sehr 
schwierig, zwar unpopuläre, aber notwendige weichen für die Zukunft zu 
stellen.

So, gute Nacht zusammen...

von (prx) A. K. (prx)


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Marcus Woletz schrieb:

> ich persönlich mache der Politk im Prinzip genau einen, dafür aber umso
> drastischeren, Vorwurf: die Politik handelt nicht zum Wohle des Volkes,
> sondern in erster Linie zum Zwecke des Machterhalts und der
> Machsteigerung der eigene Person und der Partei.

Korrekt. Aber das ist eine menschliche Konstante, mit sehr seltenen 
Ausnahmen. Der Trick sollte folglich darin bestehen, den Drang zur Macht 
mit der Notwendigkeiten der Gesellschaft einigermassen in Einklang zu 
bringen.

> ständig für den persönlichen und parteipolitischen Machterhalt zu
> kämpfen und statt dessen zum Wohle des Volkes zu handeln.

Wenn du die Betonung auf "ständig" legst: Ack. Das Stieren auf die 
NRW-Wahl war nicht wirklich nützlich. Kleiner Nachteil des Föderalismus 
mit seinen unsynchronisierten Wahlterminen.

Ansonsten ist es aber das Wesen einer repräsentativen Demokratie, dass 
ein Politiker an und zu Angst um seinen Job haben muss. Das ist mit oder 
ohne Parteien so. Man kann die überbordende Bedeutung der Parteien mit 
Recht kritisieren, aber ohne ebendiese Macht der Parteien sind 
unpopuläre Entscheidungen sogar deutlich schwieriger.

> gekommen. Ohne solche "befreiten" Strukturen in der Politik ist es sehr
> schwierig, zwar unpopuläre, aber notwendige weichen für die Zukunft zu
> stellen.

Eine politische Struktur, die problemlos unpopuläre Massnahmen 
durchsetzen kann, ist nur schwer mit Demokratie zu vereinbaren.

von Jens M. (Gast)


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Kurz zum Abschied:

Das fluten der Märkte wurde heute beschlossen, eine kurze Recherche in 
der FAZ stellt dies schon auf der 1. Seite klar und deutlich, wenn auch 
über zwei Artikel verteilt dar. Kann jeder mit ein wenig Grips selbst 
finden und dem Rest hier zur Verfügung stellen.

Mir ist das ganze -Verzeihung- Gelaber um kurzlebige Zeitungsartikel und 
die ewige Rechthaberei zu blöd, viel Spaß beim diskutieren.

Einer hat hier gefragt wie er die nicht verspekulierte Hälfte seiner 
Kohle anlegen soll, dafür gibt es wohl nur einen Tip.

Wer so blöd ist in solchen Zeiten in Währungen/Anleihen zu spekulieren 
soll sich eine Eigentumswohnung in für ihn guter Lage kaufen.

So long,

von Juppi J. (juppii)


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>Blöd nur, wenn sich auf dem Konto schon ein Minus von 1600 Milliarden
>Euro befindet. Bist Du allen ernstes der Meinung, dass bei einem derart
>hohen Schuldenstand Steuerentlastungen sinnvoll sind?

Jetzt werde ich es einmal singen!

Wo hat D diese Schulden?
..bei den Banken welche D gerettet hat?

D braucht doch die Gläubigerbanken nur zu Verstaatlichen,
welche alle in D   sein sollen.

Sind wir verschuldet bei uns selber?

Solange dieses Problem nicht nachvollziehbar einfach erklärt werden 
kann,
kann höhere Finanzpolitik nicht ernsthaft diskutiert werden

.....

von Weingut P. (weinbauer)


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Es ist halt das zweierlei Maß, das angelegt wird. Wenn ne kleine 
Klitsche den Bach runter geht heist's der Insolvenzverwalter wickelt ab 
und der Vollhafter kann froh sein so ihm noch ne Unterhose am Leib 
verbleibt, als Abschiedsgruß gibts dann noch den Satz "Das war Dein 
unternehmerisches Risiko".
Geht ner Bank, die in den Medien ihre 25% Eigenkapitalverzinsung feiert 
ne Spekulation in die Hose wird der Ausgleich vom kleinen Michel 
erhoben, während selbige Bank in den vergangenen Jahren ihre Gewinne 
natürlich nicht in D-land versteuerte sondern irgendwo off shore, damit 
der hiesige Fiskus nicht zu übermütig wird.

Wie will das eine Politik seinen Bürgern denn beibiegen? 
Systemrelevant?¿

Mich würde es nicht wundern wenn irgendwann die geprellten Rentner, 
Riesterer, Kleinanleger als marodierender Mob in Frankfurt im 
Bankenviertel einfallen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Fhutdhb Ufzjjuz schrieb:
> Mich würde es nicht wundern wenn irgendwann die geprellten Rentner,
> Riesterer, Kleinanleger als marodierender Mob in Frankfurt im
> Bankenviertel einfallen.

und das zu Recht

von Der Hotte (Gast)


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Bei solchen Äußerungen sind wir ganz schnell wieder im Bereich der 
Dunklen Ära 33-45 . Hitler hatte damals ebenfalls dem "jüdischen 
Spekulantentum" den Kampf angesagt! Also bitte mal vorher nachdenken ...

von Thilo M. (Gast)


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Der Hotte schrieb:
> Hitler hatte damals ebenfalls dem "jüdischen
> Spekulantentum" den Kampf angesagt! Also bitte mal vorher nachdenken ...

Er nannte das damals 'internationales Finanz-Judentum'. Er meinte damit 
die Märkte, die noch heute (von der Wallstreet ausgehend) den 
Aktienmarkt beherrschen.

Es möge sich jeder selbst seine Meinung über diese Märkte bilden ...

von Juppi J. (juppii)


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>Bei solchen Äußerungen sind wir ganz schnell wieder im Bereich der
>Dunklen Ära 33-45 . Hitler hatte damals ebenfalls dem "jüdischen


prima...jetzt sind wir endlich bei den Altlasten!

von Peter F. (toto)


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Der Hotte schrieb:
> Bei solchen Äußerungen sind wir ganz schnell wieder im Bereich der
> Dunklen Ära 33-45 . Hitler hatte damals ebenfalls dem "jüdischen
> Spekulantentum" den Kampf angesagt! Also bitte mal vorher nachdenken ...

Ach je, Godwins Law hat zugeschlagen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Godwin%E2%80%99s_law

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Der Hotte schrieb:
> Bei solchen Äußerungen sind wir ganz schnell wieder im Bereich der
> Dunklen Ära 33-45 . Hitler hatte damals ebenfalls dem "jüdischen
> Spekulantentum" den Kampf angesagt! Also bitte mal vorher nachdenken ...

So, das nenne ich jetzt mal eine unverfrohrene Totschlagmethode.

Einen tatsächlichen Sachverhalt (Spekulation) mit einer frühren 
unzulässigen Verknüpfung zu verbinden um eine mißlibiege Diskussion, 
welce ohne jeden Bezug auf die frühere Fehlhverknüpfung geführt wurde, 
zu diskredietiern.

Bravo Hottre darauf hat man gewartet.

von Karl H. (kbuchegg)


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Ich finde die Aussage von Hotte völlig im Thema dieses Threads vorbei. 
Hitler ging es in erster Linie darum, 'die Juden' zu diskreditieren (und 
natürlich einen Vorwand zu bekommen um an Geld zu gelangen). Wenn damals 
besonders viele Juden in der Pharama-Wirtschaft oder in der 
Schuhindustrie gewesen wären, dann hätte er gegegen die 'jüdischen 
Quacksalber' oder die 'jüdischen Flickschuster' gewettert. Ihm ging es 
um den Angriff auf die Mitglieder einer ihm verhassten 
Religionsgemeinschaft, egal mit welchen Mitteln.

Darum geht es aber in dieser Diskussion nicht. Hier geht es um 
Spekulationen in der Finanzwelt und wie diese uns alle betreffen.

Ich bin ehrlich gesagt schon schwer am überlegen, Hottes Eintrag zu 
zensurieren, da ich der Ansicht bin, dass sie dieser Diskussion, die 
bisher interessant und ohne nennenswerte verbale Ausfälle geführt wurde, 
in eine Richtung lenken könnte, die keiner hier haben will.

Daher ersuche ich alle, diesen Eintrag nicht weiter zu kommentieren und 
ihn zu ignorieren.

von Weingut P. (weinbauer)


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> Autor: Der Hotte (hotte)
> Datum: 11.05.2010 22:23

> Bei solchen Äußerungen sind wir ganz schnell wieder im Bereich der
> Dunklen Ära 33-45 . Hitler hatte damals ebenfalls dem "jüdischen
> Spekulantentum" den Kampf angesagt! Also bitte mal vorher nachdenken ...

Du schlägst eine Brücke, die nicht ganz passt. Damals ging es um darum 
Hetze gegen eine Religionsgemeinschaft zu propagieren ... der 
Zusammenhang ergibt sich nur wenn Du davon ausgehst das Profitgier, 
Rücksichtslosigkeit und asoziales Verhalten am Finanzmarkt eine Religion 
darstellt.

Zudem habe ich die Aussage gemacht, dass mich dies nicht wundern würde, 
nicht das ich das tun würde. Das war kein Aufruf zu einer Straftat.

Was da in Athen lief war in diesem Zusammenhang in etwa das Szenario das 
ich beschrieb und den Griechen kann man nun nicht gerade faschistische 
Geisteshaltung nachsagen, oder?

von P. S. (Gast)


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Karl heinz Buchegger schrieb:

> Darum geht es aber in dieser Diskussion nicht. Hier geht es um
> Spekulationen in der Finanzwelt und wie diese uns alle betreffen.

Dazu sollte aber nicht gehoeren, dass eine ganze Berufsgruppe pauschal 
diskreditiert wird. Genau das aber passiert hier, in der Presse und auch 
in der Politik seit Monaten. Hottes Beitrag mag zum aktuellen Zeitpunkt 
ueberzogen sein, aber voellig aus der Luft gegriffen ist er nicht, die 
Tendenzen sind seit langem sichtbar. Wohin das fuehrt, hat man in 
Griechenland gesehen, 3 Menschen sind schon tot. Die Leute, die die 
Stimmung immer weiter anheizen, sollten sich mal ueberlegen, wann in 
Deutschland das letzte Mal die Haeuser gebrannt haben - das war erst in 
den 90ern, nachdem Politik und Klatschpresse sich monatelang auf die 
Auslaender und vor Allem die Asylbewerber eingeschossen hatte.

> Ich bin ehrlich gesagt schon schwer am überlegen, Hottes Eintrag zu
> zensurieren,

Und die beiden Eintraege, auf die er reagiert hat, bleiben stehen? Die 
sind in letzter Konsequenz nichts Anderes als die Billigung von Gewalt 
zur Durchsetzung der eigenen Interessen. Ob sich die Poster einreden, 
dass die gerechtfertigt waere, ist nicht relevant. Dieser Rethorik 
bedienen sich alle, die fuer sich beanspruchen, sich ueber die 
gesellschaftlichen Regeln hinwegsetzen zu duerfen.

> da ich der Ansicht bin, dass sie dieser Diskussion, die
> bisher interessant und ohne nennenswerte verbale Ausfälle geführt wurde,

Das ist leider nicht richtig, auch wenn die meisten Postings nach ein 
paar Tagen dann doch noch geloescht wurden. Und wenn einem Diskutanten, 
der anderer Meinung ist, unterstellt wird er "Lebe in einem 
Paralleluniversum", dann halte ich das schon auch fuer einen 
nennenswerten verbalen Ausfall. Die Message die dahinter steht, ist doch 
wohl klar...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Peter Stegemann schrieb:
> Und die beiden Eintraege, auf die er reagiert hat, bleiben stehen? Die
> sind in letzter Konsequenz nichts Anderes als die Billigung von Gewalt
> zur Durchsetzung der eigenen Interessen. Ob sich die Poster einreden,
> dass die gerechtfertigt waere, ist nicht relevant. Dieser Rethorik
> bedienen sich alle, die fuer sich beanspruchen, sich ueber die
> gesellschaftlichen Regeln hinwegsetzen zu duerfen.


Ich muss mich jetzt ma lsebst zitieren  Beitrag #1707938:

> Fhutdhb Ufzjjuz schrieb:
>> Mich würde es nicht wundern wenn irgendwann die geprellten Rentner,
>> Riesterer, Kleinanleger als marodierender Mob in Frankfurt im
>> Bankenviertel einfallen.
>
> und das zu Recht

Damit will ich mich keines wegs über geltende Regeln hinwegsetzen noch 
befürworte ich dieses.

@ Peter

Das Problem ist schlichtweg, das es schon jetzt keine gültigen Regeln 
auf dem Finanzsektor gibt, welche die Geprellten schützen.

Insofern würde es mich nicht wundern wenn, sie sich mit Recht auf die 
Ihnen einzig verbliebene Möglichkeit wehren.

Du verwchselst hier Ursache und Wirkung:
Es ist schlicht unredlich wenn man Diebe vor den Bestohlenen schützt, 
umgekehrt aber der Diebstahl nicht verfolgt wird. Damit machte sich der 
Staat zum Handlanger der Diebe (Spekulanten).

Nachdem nun aber der Staat das Gewaltmonopol beansprucht entwertet er in 
einem solchen Fall das Recht selbst, mit der Folge, dass es in seiner 
Gesasmtheit an Legitimation einbüßt, da es nicht einseitig gelten kann.

Recht kann nur sein was gessellschaftlicher Konses ist. Alles Andere ist 
Machtmißbrauch.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Peter Stegemann schrieb:

> Das ist leider nicht richtig, auch wenn die meisten Postings nach ein
> paar Tagen dann doch noch geloescht wurden. Und wenn einem Diskutanten,
> der anderer Meinung ist, unterstellt wird er "Lebe in einem
> Paralleluniversum", dann halte ich das schon auch fuer einen
> nennenswerten verbalen Ausfall. Die Message die dahinter steht, ist doch
> wohl klar...

Tut mir leid die vorrangegangenen Aussagen konnte ich nurmehr mit Satire 
beantworten. Für einen sachlichen Diskurs war mir einfach zuviel 
Ignoranz darin enthalten. Ich hatte schon ziemlich am Anfang des Threads 
geschrieben, dass das eigentlich Problem viel tiefer liegt. Der Poster 
hatte alle tiefergehende Argumentationen vom Tisch zu wischen versucht 
und kam wieder mit den allseits bekannten und propagierten 
Oberflächlichen Bertachtungen daher. Sorry, da noch ernst zu bleiben war 
mir schlicht unmöglich.

Namaste

von Karl H. (kbuchegg)


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Peter Stegemann schrieb:

> Dazu sollte aber nicht gehoeren, dass eine ganze Berufsgruppe pauschal
> diskreditiert wird. Genau das aber passiert hier, in der Presse und auch
> in der Politik seit Monaten. Hottes Beitrag mag zum aktuellen Zeitpunkt
> ueberzogen sein,

Ich würde sagen 'weit überzogen'.
Er mag anderer Meinung sein, ist ok
Er mag vor einem Bürgerkrieg warnen, ist ok

Aber den Vergleich mit Nazideutschland halte ich für weit überzogen. 
Zumal die Motive damals auch völlig andere waren.

> Und die beiden Eintraege, auf die er reagiert hat, bleiben stehen? Die
> sind in letzter Konsequenz nichts Anderes als die Billigung von Gewalt
> zur Durchsetzung der eigenen Interessen. Ob sich die Poster einreden,
> dass die gerechtfertigt waere, ist nicht relevant. Dieser Rethorik
> bedienen sich alle, die fuer sich beanspruchen, sich ueber die
> gesellschaftlichen Regeln hinwegsetzen zu duerfen.

Bin ich bei dir.
Aber das rechtfertigt nicht die Nazikeule.

von P. S. (Gast)


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Winfried J. schrieb:

> Tut mir leid die vorrangegangenen Aussagen konnte ich nurmehr mit Satire
> beantworten. Für einen sachlichen Diskurs war mir einfach zuviel
> Ignoranz darin enthalten. Ich hatte schon ziemlich am Anfang des Threads
> geschrieben, dass das eigentlich Problem viel tiefer liegt. Der Poster
> hatte alle tiefergehende Argumentationen vom Tisch zu wischen versucht
> und kam wieder mit den allseits bekannten und propagierten
> Oberflächlichen Bertachtungen daher. Sorry, da noch ernst zu bleiben war
> mir schlicht unmöglich.

Winfried, ich koennte genau das Gleiche zu dir sagen. Ergo haette ich 
als genau das gleiche Recht wie du, mich ueber die Regeln 
hinwegzusetzen. Wohin das fuehrt, ist doch offensichtlich?

Ich habe es vorhin schonmal gesagt:

"Dieser Rethorik bedienen sich alle, die fuer sich beanspruchen, sich 
ueber die gesellschaftlichen Regeln hinwegsetzen zu duerfen."

Es ist uebrigens die gleiche Rethorik, derer sich auch vermoegende wie 
unvermoegende Steuerhinterzieher/Schwarzarbeiter/etc. bedienen, um ihr 
Handeln zu rechtfertigen...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ich wüßte nicht, dass die Verwendung satierischer Darstellung  einen 
Regelbruch darstellt.

Solltest du jedoch meine Bemerkung das Leute sich zu Recht gegen 
Diebstal durch Entwertung des Geldes wehren, so habe ich bereits weiter 
oben dazu Stellung genommen. Auch dazu, dass der Staat, welcher die 
Veursacher der Zustände vor den Geschädigten schützt, nicht aber die 
Geschädigten vor den Verusachern und so die Prämissen selbst setzt 
welche in der Folge zu sozialen Unruhen führen.

Bitte versuche nicht immer wieder mir deine Vertauschung von Ursache und 
Wirkung unterzujubeln.

Namaste

p.S.

http://apps.vol.at/tools/thumbgen/Thumb.ashx?url=http://194.183.158.26/webvn_pic/VN-D-top.jpg&w=1200&sharp=0

im Artikel Polizei verfügt über Kriesenplan(untenlinks in der 
Vergröserung) kann sich jeder ein Bild davon machen was ich meine.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Noch etwas der Regelverstoß besteht nich darin das sich Menschen gegen 
Ungerechtigkeiten wehren, sondern darin das man sie solange gegen die 
Wand schiebt bis sie um ihrer Existenz Willen genötigt sind sich zu 
wehren.

Damit rede ich nicht der Gewalt das Wort sondern dem Protest.

Wer da die Gewalt auch in Griechenland mit Gewalt provoziert hat ist 
auch bekannt. Es war der Staatsapparat. Leider sind nicht alle besonnen 
genug Gewalt unter Verzicht auf Gewalt zu beantworten. Ggeau das 
verschafft Apologethen wie dir den Vorteil, All jene die sich wehren als 
Verbrecher darzustellen.

Die DDR  ist deshalb am ende friedlich aufgelöst worden weil es 
einflussreiche Leute verstanden haben, das Volk zum friedlichen Protest 
zu führen und so den Staat zu entmachten. Das Hat Ghandi gelehert , vor 
welchem ich grösten respekt habe. Aber auch er hat sich den Regeln der 
Brieten wiedersetzt ob in Indien oder in Südafrika und zu Recht, dass 
wirst du hoffentlich nicht bestreiten.

Zu dem werden Regeln von Menschen ersonnen um das Zusammenleben zu 
organisieren, vermögen diese das nicht, so sind sie falsch und müssen 
verändert werden. Dies geschieht entweder durch den verantwortungsvoll 
handelnden Staat, oder durch das Unhaltbarwerden der Zustände.
Wenn letzteres eintrit hat der Staat (Diener des Volkes) versagt, nicht 
das Volk welches sich des Staates, welcher Anderen als ihm dient, 
entledig!

so it is

von P. S. (Gast)


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Winfried J. schrieb:

> Solltest du jedoch meine Bemerkung das Leute sich zu Recht gegen
> Diebstal durch Entwertung des Geldes wehren, so habe ich bereits weiter
> oben dazu Stellung genommen. Auch dazu, dass der Staat, welcher die
> Veursacher der Zustände vor den Geschädigten schützt, nicht aber die
> Geschädigten vor den Verusachern und so die Prämissen selbst setzt
> welche in der Folge zu sozialen Unruhen führen.

Das ist lediglich deine Meinung. Genauso wie der Typ auf der Autobahn 
hinter dir meint, du wuerdest ihn behindern, weswegen der das Recht hat 
doch von der linken Spur zu draengeln. Das haelt der genauso fuer einen 
unumstoesslichen Fakt und schimpft dann genauso auf den korrumpierten 
Rechtstaat, wenn er erwischt wird. Es haelt sich ja heute jeder 
Falschparker fuer einen Robin Hood.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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.... und jeder Blockwart für eine Patrioten.


darf gelöscht werden.

von P. S. (Gast)


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Winfried J. schrieb:

> Wer da die Gewalt auch in Griechenland mit Gewalt provoziert hat ist
> auch bekannt. Es war der Staatsapparat.

Fakten?

> Das Hat Ghandi gelehert , vor
> welchem ich grösten respekt habe. Aber auch er hat sich den Regeln der
> Brieten wiedersetzt ob in Indien oder in Südafrika und zu Recht, dass
> wirst du hoffentlich nicht bestreiten.

Der Deutsche Staat hat sich vehement gegen die RAF zur Wehr gesetzt und 
das mit Recht, das wirst du hoffentlich nicht bestreiten.

Sorry, aber das ist eine ganz billige Tour: Einfach etwas entfernt 
verwandtes aufgreifen, wo kaum Jemand widersprechen wird und dann 
Bestaetigung verlangen. Und dann auch gleich noch Ghandi dazu 
zitieren...

von P. S. (Gast)


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Winfried J. schrieb:

> .... und jeder Blockwart für eine Patrioten.
>
> darf gelöscht werden.

Sorry, aber deine Haltung ist genau der Grund, warum die Diskussionen im 
Offtopic immer entgleisen. Sich ueber Hotte beschweren, aber dann selbst 
ganz tief in die braune Kiste greifen...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Fakten?

Tage bevor es zu dem Brand kam, dessen tatsächliche Urheber noch nicht 
einmal ansatzweise ausgeforscht wurden (Reichstagbrand ?) hat die 
Polizei massive Gewalt gegen Demonstranten eingesetzt. Glaubst du 
soetwas bleibt folgen los? Wohl kaum und die Polizei halt auch nicht, 
das hat System, ob du es glaubst oder nicht.

Mag  jeder für sich entscheiden wer hier die billige Tour reitet, aber 
du wirst mich nicht so schnell überzeugen, dass man sich gegen Unrecht 
welches durch ungerechte Regeln fundamentiert wird nicht zur Wehr setzen 
darf, in dem man genau diese Regeln anficht oder ignoriert.


MFG

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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sorry, du hast du es so gewollt.

Es gehört nicht zu meinen üblichen Methoden, aber ich bin nicht doof 
genug sie nicht zu beherrschen.

von M. W. (hobbyloet)


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Wie war das eben in Stern-TV

knapp 2% dafür

die mehrheit dagegen!!!!!!!!!!!!!!!!

Die Mark muss her!

Da wurden wir auch nicht gefragt ob wir den Teuro wollen.
Andere Länder konnten wählen.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Damit die Wogen sich wieder ins rechte Lot rücken (weg vom NS, hin zur 
Aktualität) empfehle ich folgende Sendung

"Finanzkrise 2.0
Reportage, D 10. Das Zocken geht weiter - Ist die nächste Finanzkrise 
schon in Arbeit?"

Nachher im ZDF 0 Uhr 25

Viel Interesse! (Spass ist da wohl nicht der passende Begriff ;))

von M. W. (hobbyloet)


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Der Köhler eben..... im TV

Winkt die Sch.... durch und erzählt was anders.

Der hätte keine Unterschrift für dir Millarden machen sollen!

von M. W. (hobbyloet)


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Winfried J. schrieb:
> Die DDR  ist deshalb am ende friedlich aufgelöst worden weil es
>
> einflussreiche Leute verstanden haben, das Volk zum friedlichen Protest
>
> zu führen und so den Staat zu entmachten. Das Hat Ghandi gelehert

Das hat hier nichts zur Sache zu tun, ausserdem Schwachsinn!

Ich war da bei!

P.S.
Ich bin fast der Meinung, Du bist dieser Troll,
der mal Hartmut Kraus (wodim) hier sein grauen trieb.

Ist aber nur eine Vermutung.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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M. W. schrieb:
> Der Köhler eben..... im TV
>
> Winkt die Sch.... durch und erzählt was anders.
>
> Der hätte keine Unterschrift für dir Millarden machen sollen!

Einfach die Unterschrift zu verweigern hätte nichts gebracht, dafür ist 
die Krise bereits zu weit vorangeschritten bzw. zu akut. Was die 
Redebeiträge anbetrifft, das waren Ausschnitte aus Köhler's letzter Rede 
vor der "Obrigkeit" der Wirtschaft. Diese Rede war Ausgezeichnet, für 
mich die beste Rede die Köhler je von sich gegeben hat und ein 
beachtlicher Sinneswandel wenn man an seine ersten Auftritte denkt. Er 
sprach unter anderem davon, dass das Kasino wieder offen ist und die 
Zockerei wieder wie zuvor weiter geht. Wäre der Inhalt dieser Rede 
Leitlinie der CDU, wäre bereits viel erreicht. Leider ist dem überhaupt 
nicht so, besonders nicht im sog. Wirtschaftsflügel der CDU. Schlimmer 
noch ist dass der Koalitionspartner FDP wirksame Maßnahmen blockiert 
(siehe Daniel Bahr's Äußerungen in der Sendung von Plasberg heute). Die 
FDP soll sogar die Koalitionsfrage in dieser Hinsicht gestellt haben, 
wie man vereinzelt liest.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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M. W. schrieb:
> Ist aber nur eine Vermutung.

Vermute was du willst oder mach dich kundig, weder wodim hat ein 
Geheimnis um seine Person gemacht noch ich. Es ist leicht 
nachvollziehbar wer wer ist.

Außerdem unterscheiden sich unsere Ansichten und Lebenssituationen 
erheblich.

von Peter M. (ingenieurfh)


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Naja, an der Krise sind aber nicht unbedingt die "Spekulanten" schuld. 
Dies wird in den meisten Medien nicht erwähnt.

von Karl H. (kbuchegg)


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Natürlich nicht. Die ist schon hausgemacht.
Allerdings sind es die Spekulanten, die noch Öl ins Feuer giessen.

von Reinhard S. (rezz)


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M. W. schrieb:
> Wie war das eben in Stern-TV
>
> knapp 2% dafür
>
> die mehrheit dagegen!!!!!!!!!!!!!!!!

Gegen was? Mit welcher Fragestellung? Glaube keiner Statistik...

> Da wurden wir auch nicht gefragt ob wir den Teuro wollen.
> Andere Länder konnten wählen.

Du erwartest aber nicht, das du dann die gleichen Preise wie 1999 
bekommst, oder?

von D. I. (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> M. W. schrieb:
>> Wie war das eben in Stern-TV
>>
>> knapp 2% dafür
>>
>> die mehrheit dagegen!!!!!!!!!!!!!!!!
>
> Gegen was? Mit welcher Fragestellung? Glaube keiner Statistik...

Die Fragestellung war: "Fanden sie die Griechenlandhilfe richtig?"
War eine Telefonumfrage mit binärer Entscheidungsmöglichkeit.

von (prx) A. K. (prx)


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Diese Frage ist ungefähr so sinnvoll wie
  "hätten Sie gerne mehr Geld?"

Sinnvoll wären Fragen, die mögliche Konsequenzen und Alternativen 
einschliessen, d.h. wenn die möglichen wirtschaftlichen Konsequenzen für 
Eurozone/EU oder eine in solchen Fragen auch gerne ventilierte neue DM 
mit aufgeführt werden (Geld direkt in die kreditgebenden Banken stopfen 
statt auf dem Umweg über Griechenland, Lohnniveau im internationalen 
Vergleich, Exportwirtschaft, ggf. höhere Arbeitslosigkeit, ...).

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Sinnvoll wären Fragen, die mögliche Konsequenzen und Alternativen
> einschliessen

99% der Zuschauer haben aber mit Sicherheit kein BWL / VWL studiert. 
Deshalb sind vor allem Fragen nach Konsequenzen nicht wirklich 
angebracht. Die Umfrage zeigt aber deutlich die Gefühlslage in 
Deutschland an.

Uns selbst geht es nicht all zu gut, doch wir helfen trotzdem anderen 
Ländern, die uns vorher betrogen haben.

Wenn du mich nach den Konsequenzen fragst, dann würde ich darauf tippen, 
dass als erstes in Deutschland mal wieder die Autofahrer den Kopf 
hinhalten müssen. Sei es die nächste Umweltsteuer, Autobahnmaut o.ä.

von Uhu U. (uhu)


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Sendung in SWR2 vom vergangenen Samstag:

Starker Export und schwacher Konsum - das deutsche Wirtschaftsmodell 
trägt nicht mehr

http://mp3-download.swr.de/swr2/geld_markt_meinung_podcast/20100515-1240.6444m.mp3

Das Eingangszitat von Prof. Hans-Werner Sinn bringt die Sache auf den 
Punkt.

von (prx) A. K. (prx)


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Dimitri Roschkowski schrieb:

> angebracht. Die Umfrage zeigt aber deutlich die Gefühlslage in
> Deutschland an.

Das mag sein. Aber was besagt das? Es besagt beispielsweise nicht, dass 
bei einer entsprechenden Volksabstimmung ebenfalls 98% so stimmen 
würden, weil dieser Abstimmung Informationen vorausgehen würden.

Bei einer vergleichbaren Frage kämen auch 98% für "Steuern" runter raus. 
Hat der FDP in NRW aber nicht wirklich geholfen.

Frag mal in B/W oder Bayern nach, wie populär dort die Subventionierung 
der Bremer ist.

> Uns selbst geht es nicht all zu gut,

Im Vergleich mit wem? Willst du mit den Griechen oder Portugiesen 
tauschen?

Ich möchte mal erleben, dass eine grosse Mehrheit der Deutschen der 
Ansicht ist, es ginge ihnen gut (und zwar nicht nur für ein paar Monate 
nach einer evtl. gewonnenen WM ;-). Das würde glatt den 
Nationalcharakter auf den Kopf stellen.

> doch wir helfen trotzdem anderen
> Ländern, die uns vorher betrogen haben.

Wir helfen den Ländern, denen wir jahrelang unsere Produkte verkauft 
haben, ohne umgekehrt ausreichend von denen gekauft zu haben. Waffen 
inklusive - auf das Ansinnen Griechenlands, man würde aus gegebenem 
Anlass gern die letzten Bestellungen stornieren, reagierte man in Berlin 
und Paris empört.

> Wenn du mich nach den Konsequenzen fragst, dann würde ich darauf tippen,
> dass als erstes in Deutschland mal wieder die Autofahrer den Kopf
> hinhalten müssen. Sei es die nächste Umweltsteuer, Autobahnmaut o.ä.

Die Konsequenzen der klassischen Ansicht, der Stärkste sei am stärksten 
allein, die grad aus manchen Bäuchen quillt, wäre beispielsweise höhere 
Arbeitslosigkeit und massiv steigender Lohndruck.

Eine höhere Binnennachfrage in D infolge höherer Löhne wäre 
innereuropäisch sicher sinnvoll (eine Französin hat dafür letzthin eine 
beneidenswert dämliche Ausdrucksform gefunden), aber ob das im 
weltweiten Vergleich auch noch funktionieren würde?

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Im Vergleich mit wem? Willst du mit den Griechen oder Portugiesen
> tauschen?

Wieso erwartest du eine Relation mit anderen Ländern?

A. K. schrieb:
> Wir helfen den Ländern, denen wir jahrelang unsere Produkte verkauft
> haben, ohne umgekehrt ausreichend von denen gekauft zu haben.

Falsch! Wir helfen Ländern, denen unsere Unternehmen jahrelang Produkte 
verkauft haben und sich damit unter anderem eine goldene Nase verdient 
haben.

A. K. schrieb:
> Das mag sein. Aber was besagt das? Es besagt beispielsweise nicht, dass
> bei einer entsprechenden Volksabstimmung ebenfalls 98% so stimmen
> würden, weil dieser Abstimmung Informationen vorausgehen würden.

Ich glaube schon daran. Das Volk entscheidet immer so, wie die Medien es 
beeinflussen.

von Uhu U. (uhu)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Falsch! Wir helfen Ländern, denen unsere Unternehmen jahrelang Produkte
> verkauft haben und sich damit unter anderem eine goldene Nase verdient
> haben.

Na ja, das ist doch eine sehr gewagte Darstellung. Hör mal in den 
Podcast rein, den ich weiter oben verlinkt habe

von (prx) A. K. (prx)


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Dimitri Roschkowski schrieb:

> Wieso erwartest du eine Relation mit anderen Ländern?

Weil es subjektiv allen schlecht geht. Ganz besonders den Reichen. 
Wenn man die jeweiligen Aussagen nicht irgendwie mit Fakten unterfüttert 
und sie damit objektiviert.

> Falsch! Wir helfen Ländern, denen unsere Unternehmen jahrelang Produkte
> verkauft haben und sich damit unter anderem eine goldene Nase verdient
> haben.

Also nichts mehr verkaufen. Und nichts mehr produzieren. Bzw. nur soviel 
wie wir selber benötigen. Auf lange Sicht gesehen sicher sinnvoll. 
Allerdings musst du dazu erst einmal das derzeitige inflationäre weil 
auf unbegrenzten Wachstum setzende dynamische Wirtschaftsmodell durch 
ein eher statischeres ersetzen, das dauerhaft und fair funktioniert. Ich 
kann mich nicht erinnern, bisher mal von einem realistischen Modell 
davon gehört zu haben.

> Ich glaube schon daran. Das Volk entscheidet immer so, wie die Medien es
> beeinflussen.

Sollte man deiner Ansicht nach also die Demokratie abschaffen und durch 
die wohlwollende Herrschaft des Dimitri ersetzen? Oder sollten wir 
lieber die Medien abschaffen? Oder noch besser gleich das dumme Volk?

Mal abgesehen davon, dass es diesen Einfluss zwar eindeutig gibt, er 
aber mitnichten so deterministisch ist, wie du suggerierst.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Peter Müller schrieb:

> Naja, an der Krise sind aber nicht unbedingt die "Spekulanten" schuld.
> Dies wird in den meisten Medien nicht erwähnt.

Ich kann das einfach nicht mehr hören. Wie wäre es wenn man langsam mal 
dazu übergehen würde, sich zu fragen, welchen Nutzen die Einrichtung von 
Hedgefonds, Derivaten, CDS usw. unserer Volkswirtschaft eigentlich 
gebracht haben? In den 80er Jahren gab es all diese ominösen 
Finanzkonstrukte nicht und haben wir da schlechter gelebt? Nein!

Seit dem London seine Realwirtschaft in weiten Teilen durch eine 
Spekulations-Kreditwirtschaft ersetzt hat und damit den Geruch nach 
Geldgier im dreistelligen Millionenbereich für den BWL-Nachwuchs (aka 
Investment-Banking) geweckt hat ging der Rotz los. Das hat sich über 
Europa verbreitet wie eine Seuche - in USA genauso. Jetzt spüren wir die 
Auswirkungen drastisch und keiner hat mehr einen Plan, wie man diesen 
Dreck wieder unter Kontrolle bekommt geschweige denn zur 
Mitverantwortung heranzieht. Wann immer man jedenden aus diesem Sektor 
zur Krise hört, ist die Rede: "geht nicht", "darf nicht sein", "belastet 
den STeuerzahler", "balastet die Realwirtschaft" usw. usw. Frage nie die 
Frösche, wie man den Teich trocken legen könnte!

Wie wäre es mal mit einer Beweislastumkehr, nach dem Motto die 
Finanzindurtrie muss für JEDES seiner Konstrukte beweisen, dass davon 
kein Schaden für die Volkswirtschaft entstehen kann - ansonsten erfolgt 
automatisches Verbot dieser Konstrukte? Diese finanziellen 
Massenvernichtungswaffen gehören genau so streng kontrolliert wie ein 
AKW - Erlaubnis zum Betrieb gibt es nur auf Zeit und wenn es Probleme 
gibt, erfolgt der Entzug der Betriebserlaubnis und der Betreiber muss 
erst die Ungefährlichkeit seiner Derivate/CDS usw wieder nachweisen, 
bevor weiter gehandelt werden darf.

Dann müssten sie endlich mal ihren Inter-Banken-Wertpapierhandel 
offenlegen, deren Transaktionen nirgendwo meldeplichtig sind und somit 
von Niemandem zu überschauen sind - bis eine Bank pleite geht, dann darf 
der Steuerzahler mit Steuergeld retten.

Wenn nicht jetzt nach der dritten schweren Krise gehandelt wird, ja wann 
denn sonst? Die Welt braucht diesen Dreck nicht der nur Spielwiese für 
eine kleine Kaste geldgieriger Wichtigtuer ist, die einen 
Milliardenschaden binnen 24 Std. für uns alle anrichten können.

Kanzlerin tue endlich was!

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
>> Falsch! Wir helfen Ländern, denen unsere Unternehmen jahrelang Produkte
>> verkauft haben und sich damit unter anderem eine goldene Nase verdient
>> haben.
>
> Also nichts mehr verkaufen. Und nichts mehr produzieren. Bzw. nur soviel
> wie wir selber benötigen.

Das wäre das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.

> Auf lange Sicht gesehen sicher sinnvoll.

Das heißt: ausgeglichene Außenhandelsbilanz.

von (prx) A. K. (prx)


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Platinenschwenker .. schrieb:

> Europa verbreitet wie eine Seuche - in USA genauso. Jetzt spüren wir die
> Auswirkungen drastisch und keiner hat mehr einen Plan, wie man diesen
> Dreck wieder unter Kontrolle bekommt

Doch, Ideen dazu gibt es durchaus. Zwar weiss keiner wirklich genau, was 
dabei am Ende rauskommt, aber Ideen sind da. Die bekannteste davon ist 
die Transaktionssteuer, die jene Geschäfte sinnlos macht, die aus sehr 
kurzfristigem Herumgeschiebe riesiger virtueller Geldmengen mit nur 
geringer Gewinnspanne bestehen.

Der Haken solcher Ideen ist, dass der schnellste Weg aus der Krise 
darin besteht, so weiter zu machen wie bisher, um die Verluste aus der 
geplatzen Blase mit den Gewinnen aus der neuen Blase zu finanzieren. Im 
Rahmen der Sichtweite mancher Politiker (nächste grössere Landtagswahl, 
maximal nächste Bundestagswahl) und der ebenso kurzfristig denkenden 
angestellten Manager ist das folglich die sinnvollste Strategie.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Das wäre das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.

So war's auch gemeint. ;-)

> Das heißt: ausgeglichene Außenhandelsbilanz.

Anders ausgedrückt: Mehr Feta statt heimischen Käses zu futtern und 
Olivenöl statt Rapsöl zu verwenden. Griechische Autos gibt's ja m.W. 
nicht.

Der Trick dabei ist nun: Wie kriegt man das hin, ohne dass halb 
Deutschland durch Trecker blockiert wird?

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