Forum: Platinen Platinendesign


von Mirko (mirkomikro)



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Hallo,


ich bin gerade in der Vorbereitung für ein neues Projekt und benötige 
dafür eine Lochrasterplatine im Europlatinen-Standard-Maß. Nun habe ich 
mich aber ganz schön erschrocken, 8,- 
(https://www.amazon.de/PROTOPATCH%C2%AE-Lochrasterplatine-Doppelseitig-Quadratische-Rasterma%C3%9F/dp/B0CY2QT1P4) 
für eine einzige Platine mit eckigen Lötaugen! Sollte doch günstiger 
gehen und auch passender, da die Montagelöcher auf den Bildern 
anscheinend nicht normgerecht/korrekt sind bzw. nicht zu meinem Gehäuse 
passen dürften.

Kurzerhand habe ich mich entschlossen selbst eine Platine mithilfe von 
KiCAD zu designen. Lötaugen, Maße und Nummerierung habe ich bereits 
gesetzt.

Jetzt wollte ich die Bohrungen für die Schrauben platzieren, weiß aber 
nicht, wie ich genau das mache und sie Millimeter genau ausrichten kann.
Außerdem fehlen mir auch die genauen Maße, wo sie sein müssen nach 
"Norm"?!

Und wo kann ich die Dicke der Platine bestimmen?

Als Lötaugen hab ich eckige ausgewählt um Lötbrücken zu erleichtern, 
Eventuell könnte man die Pads aber noch vergrößern um das zu optimieren?

Was mir noch aufgefallen ist, auf der Oberseite möchte ich eigentlich 
keine Lötpads, also nur einseitig. Wo kann man das einstellen?


Hab die Dateien auch mal angehängt.


Grüße gehen raus.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Mirko schrieb:
> wo sie sein müssen nach "Norm"?!

Die entnimmst du aus der Masszeichnung von deinem

Mirko schrieb:
> nicht zu meinem Gehäuse passen

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Mirko schrieb:
> 8,- für eine einzige Platine mit eckigen Lötaugen!

Für eine doppelseitige, durchkontaktierte, vergoldete, FR4 PCB mit 
schwarzem Lötstop als edles Kleinod für den Bastler mit besonderem 
ästhetischen Anspruch.
Als HP Massenware gibts das für einen Apfel und nen Keks.
https://www.reichelt.de/lochrasterplatine-hartpapier-unbeschichtet-160x100mm-hpr-160x100-p8638.html

Mirko schrieb:
> Kurzerhand habe ich mich entschlossen selbst eine Platine mithilfe von
> KiCAD zu designen.
Glückwunsch!
Jetzt nur noch den Schritt gehen gleich das passende Layout für die 
Anwendung zu pinseln, dann benötigst Du auch keine Lochraster PCB mehr.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Mirko schrieb:
> Kurzerhand habe ich mich entschlossen selbst eine Platine mithilfe von
> KiCAD zu designen.

Auf die Idee, mit KiCAD eine Lochrasterplatine zu machen, muss man erst 
mal kommen.

Michael schrieb:
> Jetzt nur noch den Schritt gehen gleich das passende Layout für die
> Anwendung zu pinseln, dann benötigst Du auch keine Lochraster PCB mehr.

Eben.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mirko.

Mirko schrieb:

> Kurzerhand habe ich mich entschlossen selbst eine Platine mithilfe von
> KiCAD zu designen. Lötaugen, Maße und Nummerierung habe ich bereits
> gesetzt.

Fein.

>
> Jetzt wollte ich die Bohrungen für die Schrauben platzieren, weiß aber
> nicht, wie ich genau das mache und sie Millimeter genau ausrichten kann.


Du stellst sie einfach auf die Platine, vorzugsweise dort, wo sie 
letztendlich auch hinsollen.
Aber Du kannst sie auch bewegen. Dafür gibt es zig Optionen.

A) Mit Linksklick markieren und dann manuelles Bewegen entweder "m" für 
"move" oder Rechtsklick und dann "verschieben" wählen.
 A1) Dazu entweder die Maus, oder
 A2) die Pfeiltasten verwenden, die dann jeweils um eine Rasterposition 
verschieben.
B) Mit Linksklick markieren und dann mit Rechtsklick unter 
"Positionieren" etwas passendes parametrisch wählen.
C) Mit Linksklick markieren und dann mit Rechtsklick unter 
"Eigenschaften" die X- und Y-Koordinaten direkt parametrisch eingeben.

Parametrische Eingaben sind meist sehr effizient, weil man ja meist 
irgendwie die Maße weiss, wo das Loch oder die Ecke plaziert werden 
soll.
Dann kann man die Werte direkt eingeben, statt mit der Maus 
herumzufummeln.


> Und wo kann ich die Dicke der Platine bestimmen?

Da wo Du z.B. auch die Anzahl der Kupferlagen angibst.
Im Leiterplatteneditor Pull down Menue oben links "Datei" wählen und 
dann "Platinenkonfiguration" wählen.

> Was mir noch aufgefallen ist, auf der Oberseite möchte ich eigentlich
> keine Lötpads, also nur einseitig. Wo kann man das einstellen?

Du wählst eine zweiseitige Platine, und verkneifst es Dir, die obere 
Kupferlage zu verwenden.
Wenn Du die Platine bestellst oder selber belichtest, verwendest Du die 
entsprechenden Gerber Daten/Vorlagen Daten einfach nicht.
Also entsprechende Gerberdatei nicht an den Fertiger mitliefern.
Die Bohrdateien entsprechend anpassen, alle Bohrungen, speziel die 
duchkontaktierten, müssen mit in die Datei für die 
nichtdurchkontaktierten kopiert werden, und auch nur Bohrdatei für die 
nichtdurchkontaktierten Bohrungen gibst Du dem Fertiger. Teil ihm aber 
noch explizit mit, dass Du nur die Unterseite, und nur 
nichtdurchkontaktierte Bohrungen willst.

Gilt alles so Für KiCad 8.

Aus meiner eigenen Erfahrung heraus ist es aber keine so gute Idee, bei 
einer "einseitigen" Platine auf die Pads auf der Oberseite und die 
Durchkontaktierungen zu verzichten.

Du bist einfach flexibler, Du kannst einfacher auf beiden Seiten 
Bauteile plazieren, was gerade bei Versuchsaufbauten eine wichtige 
Option ist, und Du bist robuster. Wenn Du nach zig mal Umlöten ein Pad 
verlierst, hast Du immer noch die Hülse und die andere Seite. Gerade bei 
Test- und Versuchsaufbauten nicht zu unterschätzen.

Wenn es "schön" sein soll, mach halt besser ein "richtiges" Layout, kein 
Lochraster. ;O)

> Außerdem fehlen mir auch die genauen Maße, wo sie sein müssen nach
> "Norm"?!

Welche Norm? Das schöne an Normen oder Normalien ist, dass man eine so 
große Auswahl an unterschiedlichen Normen hat. ;O)
Alleine an Steckverbindern für Eurokarten fallen mir auf Anhieb DIN 
41617 und weiter DIN 41612/IEC 60603 Steckverbinder ein, von denen es 
auch noch zig Sorten und Ausführungen gibt. Und dann gibt es ja noch 
Kantensteckverbinder, wo die Platine selber mit Pads den Stecker bildet, 
der dann in z.B. solche Sockel ( 
https://de.wikipedia.org/wiki/Platinenstecker )gesteckt wird.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Mirko schrieb:
> Was mir noch aufgefallen ist, auf der Oberseite möchte ich eigentlich
> keine Lötpads, also nur einseitig.

Für SMD könntest du dir auch noch das "Loch" von Lochrasterplatine 
sparen.

Einseitig hat den Nachteil, dass die Lötpads mechanisch deutlich 
schlechter halten, weil sie dann nur durch die Verklebung, aber nicht 
durch ein Via auf dem Basismaterial fixiert sind.

von Falk B. (falk)


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Mirko schrieb:
> ich bin gerade in der Vorbereitung für ein neues Projekt und benötige
> dafür eine Lochrasterplatine im Europlatinen-Standard-Maß.

Dann geh doch Zu Netto! Ach nee, falsche Szene ;-)

 Nun habe ich
> mich aber ganz schön erschrocken, 8,-
> 
(https://www.amazon.de/PROTOPATCH%C2%AE-Lochrasterplatine-Doppelseitig-Quadratische-Rasterma%C3%9F/dp/B0CY2QT1P4)
> für eine einzige Platine mit eckigen Lötaugen!

Niemend braucht eckige Lötaugen. Kann man nutzen, ist aber nicht 
entscheindend.

> Sollte doch günstiger
> gehen

Sicher, z.B. mit FR2, aka Pertinax.

https://www.reichelt.de/lochrasterplatine-hartpapier-160x100mm-h25pr160-p8272.html?&trstct=pol_12&nbc=1

Reicht für die meisten Hobbysachen.

> und auch passender, da die Montagelöcher auf den Bildern
> anscheinend nicht normgerecht/korrekt sind bzw. nicht zu meinem Gehäuse
> passen dürften.

Jaja, ganz wichtig, daß Hobbybastler NORMGERECHT was anschrauben können 
. . .

> Kurzerhand habe ich mich entschlossen selbst eine Platine mithilfe von
> KiCAD zu designen. Lötaugen, Maße und Nummerierung habe ich bereits
> gesetzt.

Blödsinn^3, wenn du davon nicht Hunderte oder gar 1000de herstellen 
willst!

Selbst beim billigen Chinesen wird deine Lochrasterplatine teurer als 
vom Händler!

von Manfred P. (pruckelfred)


Angehängte Dateien:

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Michael schrieb:
>> 8,- für eine einzige Platine mit eckigen Lötaugen!
> Für eine doppelseitige, durchkontaktierte, vergoldete, FR4 PCB mit
> schwarzem Lötstop als edles Kleinod für den Bastler mit besonderem
> ästhetischen Anspruch.

Die Platine ist chic, aber idiotisch: Als Eurokarte darf sie gerne die 
passenden Augen und Bohrungen für Steckerleisten DIN 41612 (VG-Leiste) 
und Teilefrontplatten haben. Vergoldet lötet sich garnicht toll, 
galvanisch Zinn ist praxisgerechter.

Andreas B. schrieb:
> Auf die Idee, mit KiCAD eine Lochrasterplatine zu machen, muss man erst
> mal kommen.

Mit irgendwas muß man die ja konstruieren, soll er sie mit dem 
Tuschefüller zeichnen?

Falk B. schrieb:
> Niemend braucht eckige Lötaugen.

Die sind sehr angenehm, leider nicht handelsüblich.

Für die Firma haben wir uns 1989 Lochrasterkarten anfertigen lassen, 
Epoxy, galvanisch Zinn, passend für Einschubträger und natürlich eckige 
Lötpunkte. Die Idee hatten wir sicher, weil eckig keinen Sinn ergibt.

Icb in froh, dass ich davon noch einige habe!

Falk B. schrieb:
>> Sollte doch günstiger gehen
> Sicher, z.B. mit FR2, aka Pertinax.

Niemand möchte Pertinax, wo nach der zweiten Änderung die Lötaugen am 
Kolben kleben. FR4 hat den Nachteil, mehr zu kosten.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Manfred P. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Auf die Idee, mit KiCAD eine Lochrasterplatine zu machen, muss man erst
>> mal kommen.
>
> Mit irgendwas muß man die ja konstruieren, soll er sie mit dem
> Tuschefüller zeichnen?

Nein kaufen, weil

Falk B. schrieb:
> Selbst beim billigen Chinesen wird deine Lochrasterplatine teurer als
> vom Händler!

von Gerhard H. (ghf)


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Andreas B. schrieb:
> Mirko schrieb:
>> Kurzerhand habe ich mich entschlossen selbst eine Platine mithilfe von
>> KiCAD zu designen.
>
> Auf die Idee, mit KiCAD eine Lochrasterplatine zu machen, muss man erst

Oh, ich habe durchaus die Idee, mit dem Alzium-Designer eine
Lochrasterplatine zu machen. So, wie ich sie will: mit einer
Masse- und einer VCC-Ebene, wenn auch mit Löchern. Und verzinnt,
damit man die Masse-Anschlüsse kommod an das Gitternetz anlöten
kann. Und durchkontaktiert, damit die square pads nicht gleich
beim ersten Löten wegschwimmen. Square pads nur unten, oben rund
für mehr Masse-Ebene.

Da passt auch ein Beaglebone ganz gut drauf, oder selbergemachte
Briefmarken im 100 mil-Raster.

Früher haben wir bei BICC-Vero dafür nicht 8 Euro dafür bezahlt;
eher 80, aber die waren halt gut. OK. Doppel-Euro-Karte. JLCPCB
macht's jetzt fast umsonst.

Ah ja. Eine Europakarte hat 100*160 mm, hinten mittig eine
VG-Leiste nach DIN 62??? (hat schon wer geschrieben)
VG-Leiste = Verteidigungsgeräte-Leiste... Vorne sind noch 2
Löcher für die Auswerf-Hebel oder die Frontplatte.
Dafür gibt es Fertig-Material.

Google-Bildersuche erzählt mehr.

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Früher haben wir bei BICC-Vero dafür nicht 8 Euro dafür bezahlt;
> eher 80, aber die waren halt gut.

Ja, diese Preise sollte sich so manch einer mal in Erinnerung rufen, 
dann moppelt er bei 8Euro nicht komisch rum.
BTW: Gab es nicht auch mal Firmen wo die Preise pro Bohrung berechnet 
wurden?

Ich fand quadratische Loetaugen immer bloed weil das Risiko von 
Loetbruecken ansteigt. Und abfallen von Loetpads hab ich bestimmt auch 
schon seit 20Jahren nicht mehr gesehen. Da scheint es irgendwann eine 
Verbesserung gegeben haben.

Aber manchmal denke ich ja das man eine Platine habe muesste wo die 
Loetpunkte Oktagone sind damit man von da aus die SMDs in allen 
Richtungen abgehen lassne kann. :-D

Vanye

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Vanye R. und Andreas B.

Vanye R. schrieb:
>> Früher haben wir bei BICC-Vero dafür nicht 8 Euro dafür bezahlt;
>> eher 80, aber die waren halt gut.
>
> Ja, diese Preise sollte sich so manch einer mal in Erinnerung rufen,
> dann moppelt er bei 8Euro nicht komisch rum.
> BTW: Gab es nicht auch mal Firmen wo die Preise pro Bohrung berechnet
> wurden?

Ich habe früher viel mit Lochrasterplatinen ganz ohne Kupferauflage 
gemacht. Die waren am allerbilligsten. THT Bauteile durchstecken,
und die Beine nach Umbiegen miteinander oder mit Blankdraht verbinden.

> Ich fand quadratische Loetaugen immer bloed weil das Risiko von
> Loetbruecken ansteigt.

Ja, aber genau dass ist es, was andere bevorzugen, weil sie leicht 
Verbindungen ziehen können, indem sie benachbarte Lötpunkte reihenweise 
verbinden. Aber mein Stil ist das auch nicht. Ich habe Verbindungen 
lieber durch Drähte erstellt.*)


> Und abfallen von Loetpads hab ich bestimmt auch
> schon seit 20Jahren nicht mehr gesehen. Da scheint es irgendwann eine
> Verbesserung gegeben haben.

Ja, durchaus. Weil wegen bleifrei sowieso mit höheren Temperaturen 
gelötet wird, gibt es nun andere Verklebungen Kupferauflage zu Epoxid, 
die
generell mehr Temperatur abkönnen. FR2 ist auch, etwas, besser geworden.
Leider sind die ganzen Lochrasterplatinen aus den Altbeständen, die man 
geschenkt bekommt, noch aus der vor bleifrei Zeit. Wie war das noch
mit dem geschenkten Pferd und dem Maul? ;O)

Ausserdem wirst Du mehr Übung beim Löten haben. ;O)

> Aber manchmal denke ich ja das man eine Platine habe muesste wo die
> Loetpunkte Oktagone sind damit man von da aus die SMDs in allen
> Richtungen abgehen lassne kann. :-D

Oder Trapetz/Keilförmige Pads, um leichter Bauteile unterschiedlicher 
Größe zu verwenden. Jedenfalls ist das mit SMD nicht unkomplizierter 
geworden, weil es auch wesentlich mehr Bauteilformen gibt, und für SMDs 
ICs ist halt Lochraster immer etwas grob. Dafür gibt es ja dan "breakout 
Boards" wo man flexibel alles mischen kann.

Letzteres ist auch der Grund, sich recht spezielle Lochraster/SMD Raster 
Platinen selber zu machen, was auch

Andreas B. schrieb:

> Nein kaufen, weil
>
> Falk B. schrieb:
>> Selbst beim billigen Chinesen wird deine Lochrasterplatine teurer als
>> vom Händler!

widerspricht. Das gilt so nur für klassisches Lochraster oder "standard" 
Breakoutboards.

*) Das trifft teilweise auch für "geroutete" Platinen zu, wo nur 
einzelne zusammengehörige Bauteilgruppen geroutet sind, und 
Stromversorgung bzw. Signale über verdrillte Drähte geführt sind. Das 
ist nix für eine Großserie oder zum Verkaufen, aber beim Basteln 
beschleunigt  es das Layouten wegen der Vereinfachung ungemein und 
beseitigt auch gut EMV Probleme  und verkopplung. Und für eine 
Fehlersuche lassen sich auch leicht einzelne Schaltungsteile abkoppeln.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Alexander (alecxs)


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Bernd W. schrieb:
> Jedenfalls ist das mit SMD nicht unkomplizierter geworden, weil es auch
> wesentlich mehr Bauteilformen gibt, und für SMDs ICs ist halt Lochraster
> immer etwas grob.

hier hat jemand das Thema ähnlich gelöst
Beitrag "Verbesserte Lochraster-Platinen für direktes Auflöten von SOIC-Bauteilen"

von Andreas B. (bitverdreher)


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Alexander schrieb:
> hier hat jemand das Thema ähnlich gelöst

Gibt es das nicht auch in D?
https://akizukidenshi.com/catalog/g/g106053/

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ja, aber genau dass ist es, was andere bevorzugen, weil sie leicht
> Verbindungen ziehen können, indem sie benachbarte Lötpunkte reihenweise
> verbinden.

Klar, hab ich auch mal gemacht. War aber noch die 80er, bei den
Loetzinnkosten heute kann sich das aber keiner mehr leistne. :-D

Vanye

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Vanye.

Vanye R. schrieb:

> Klar, hab ich auch mal gemacht. War aber noch die 80er, bei den
> Loetzinnkosten heute kann sich das aber keiner mehr leistne. :-D

Ich fand das damals schon eher lästig, weil manchmal hatte ich 
versehentlich mehr verzinnt als ich eigentlich wollte und so 
Kurzschlüsse produziert. Und als Student musste ich mir mein Lötzinn 
auch selber kaufen.

Darum habe ich damals schon lieber extra Drähte genommen. 
Kupferlackdraht gab es reichlich aus dem Schrott.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von M.A. S. (mse2)


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Andreas B. schrieb:
> Auf die Idee, mit KiCAD eine Lochrasterplatine zu machen, muss man erst
> mal kommen.
Wenn ich 'mal 'was auf 'ner Lochrasterkarte prototype, mache ich auch 
vorher eine Zeichnung mit dem Leiterplatten-CAD-Programm meiner Wahl. 
Die drucke ich dann einmal gespiegelt und einmal richtigherum aus, so 
dass ich sowohl beim Bauteilesetzen als auch beim Leitungenlegen 
optimale Orientierung habe.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Manfred P. schrieb:
> Vergoldet lötet sich garnicht toll,

Unsinn - du machst beim Löten wahrscheinlich irgendetwas falsch.
ENIG lässt sich bestens löten.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Unsinn - du machst beim Löten wahrscheinlich irgendetwas falsch.
> ENIG lässt sich bestens löten.

Vor allem laesst es sich auch noch nach drei Monaten rumliegen
gut loeten. Gerade bei uns BastlernAtHome (BaH) ist das doch
eine prima Eigenschaft weil wir die Platinen ja nicht wie
in der Firma in Stickstoff eintueten koennen.

Vanye

von Andreas B. (bitverdreher)


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Vanye R. schrieb:
> Vor allem laesst es sich auch noch nach drei Monaten rumliegen
> gut loeten.

In welchem Smog Gebiet lebst Du denn? ;-)

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Rainer.

Rainer W. schrieb:

>> Vergoldet lötet sich garnicht toll,
>
> Unsinn - du machst beim Löten wahrscheinlich irgendetwas falsch.
> ENIG lässt sich bestens löten.

Wenn alles ok ist ja. Aber ich hatte auch schon Fälle, wo das sehr 
schwer war. Irgendwie war da im Laufe des Produktionsprozesses eine 
Schicht gelandet, die das Löten zuverlässig verhinderte.

Ob die versehentlich oder absichtlich dort gelandet war, oder ob 
vergessen wurde, sie zu entfernen, keine Ahnung.

Mit Aceton ließ sie sich abwaschen.

Verklebungen bei SMD Bauteilen, die auf der Welle gelötet werden, haben 
auch irgendwie eine Tendenz, als kaum sichtbarer dünner Schleier auf den 
benachbarten Pads zu landen.
Da hilft auch kein Aceton, da muss ich mechanisch Kratzen.

Aber das Betrifft dan Enig, chemisch Zinn und Hasl gleichermassen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> Lochrasterplatine-Doppelseitig-Quadratische...

Quadratische Lötaugen sind praktisch, wenn man auch SMD-ICs im 
1,27mm-Raster hat. Die Quadrate kann man leicht in der Mitte trennen.
Wenn die zweite Seite Massefläche sein soll, z.B. für HF-Schaltungen, 
kann man auch selbstklebendes Kupfer nehmen und die Aussparungen mit dem 
feinen "Teppichmesser" schnitzen.
Doppelseitige sind ziemlich teuer, vor allem wenn Roth oder Vero 
draufsteht:
https://de.rs-online.com/web/c/?pn=1&searchTerm=lochrasterplatine&rpp=20&selectedNavigation=attributes.Number_of_Sides=2

von Klaus R. (klara)


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Mirko schrieb:
> ich bin gerade in der Vorbereitung für ein neues Projekt und benötige
> dafür eine Lochrasterplatine im Europlatinen-Standard-Maß. Nun habe ich
> mich aber ganz schön erschrocken, 8,-
> 
(https://www.amazon.de/PROTOPATCH%C2%AE-Lochrasterplatine-Doppelseitig-Quadratische-Rasterma%C3%9F/dp/B0CY2QT1P4)
> für eine einzige Platine mit eckigen Lötaugen! Sollte doch günstiger
> gehen und auch passender, da die Montagelöcher auf den Bildern
> anscheinend nicht normgerecht/korrekt sind bzw. nicht zu meinem Gehäuse
> passen dürften.

Warum machst Du Dir so viel Arbeit? Mit KiCad werde ich nicht recht 
warm, ich nutze immer noch Eagle. Aber auch mit KiCad sollte man Gerber 
- Dateien erzeugen können und die dann nach JLCPCB senden.

So eine große Platine, 100mm x 160mm, kostet $10,10. Dafür bekommst Du 
dann 5 Platinen. Weniger geht nicht. Als Versand wählst Du "EuroPacket". 
Nach 10 Tagen sind die Platinen da und DHL liefert sie Dir nach Hause.

Wenn Du die Größe 100mm x 100mm wählst, dann kosten die 5 Platinen 
$2,00.
Ich hatte vor über 5 Jahren Platinen noch von einem deutschen Hersteller 
machen lassen. Da kosteten 2 Stück um die 50,00€. Die Preise sind heute 
auch nicht besser geworden.

Übrigens, die Platinen von JLPCB sind wirklich gut!
https://jlcpcb.com

mfg Klaus

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Klaus R. schrieb:
> Aber auch mit KiCad sollte man Gerber - Dateien erzeugen können und die
> dann nach JLCPCB senden.

Dafür gibt es sogar ein Plugin, das die richtigen Einstellungen vornimmt 
und bei der Auswahl der Bauteile hilft (falls man Bestücken lässt).

von Gerald B. (gerald_b)


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Bernd W. schrieb:
>>> Vergoldet lötet sich garnicht toll,
>>
>> Unsinn - du machst beim Löten wahrscheinlich irgendetwas falsch.
>> ENIG lässt sich bestens löten.
>
> Wenn alles ok ist ja. Aber ich hatte auch schon Fälle, wo das sehr
> schwer war. Irgendwie war da im Laufe des Produktionsprozesses eine
> Schicht gelandet, die das Löten zuverlässig verhinderte.

Kann ich bestätigen, hatte ich auch schon. Ein LCD Display aus China, wo 
die vergoldeten Lötaugen kein Zinn angenommen haben.
Ich habe da eine Vermutung: unter das Gold kommt als Diffusionsbarriere 
Nickel, damit das Gold nicht ins Kupfer diffundiert. Ist die Goldschicht 
zu dünn, oder das Nickel hat zu lange Luft gesehen, passivert sich das 
Nickel.

von Peter D. (peda)


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Zum Ausprobieren nehme ich nur einseitige Platinen, z.B.
https://www.reichelt.de/lochrasterplatine-epoxyd-160x100mm-up-832ep-p23950.html?&trstct=pol_6&nbc=1

Naturgemäß muß man öfter was umlöten und dann kriegt man die Bauteile 
viel leichter wieder ab.
Auch lassen sich Lötaugen viel leichter mit Lot verbinden, ohne Draht zu 
ziehen. Bei zweiseitigen Platinen wird das Lot in die Durchkontaktierung 
reingesaugt.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Peter D. schrieb:
> Naturgemäß muß man öfter was umlöten und dann kriegt man die Bauteile
> viel leichter wieder ab.

Andererseits halten die Lötaugen bei durch-kontaktierten Platinen viel 
besser. Bei einseitigen Platinen lösen sie sich leicht ab, wenn man am 
Bauteil wackelt oder lange drauf herum brät.

> Auch lassen sich Lötaugen viel leichter mit Lot verbinden, ohne Draht zu
> ziehen

Das habe ich mir vor laaaaanger Zeit abgewöhnt, weil dabei so viel Zinn 
verbraucht wird und wenn man mal mit dem Lötkolben abrutscht hat man 
einen dicken fetten Klecks, wo keiner hin gehört. Einen dünnen Draht nur 
punktweise zu befestigen gefällt mir besser. Der Draht mus allerdings 
blitzblank sauber sein, damit er sich gut löten lässt. Ich habe dazu 
lange Zeit versilberten Draht verwendet, weil man den länger lagern kann 
ohne ihn putzen zu müssen.

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