Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Externe Soundcard betreiben


von Andrej O. (aokorn)


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Hallo,
hier habe ich auf Aliexpress eine Soundkarte bestellt: 
https://de.aliexpress.com/item/1005005533018563.html?
Ich werde die Souncard verwenden, um eine klassische Gitarre 
aufzunehmen, auf der ich einen Piezo-Tonabnehmer installiert habe. Der 
Tonabnehmer wird über einen Vorverstärker an die Soundkart 
angeschlossen.
Nun frage ich mich, ob der Vorverstärker durch die am Sounkart-Eingang 
anliegende Vorspannung beeinträchtigt wird? Ich habe nachträglich 
festgestellt, dass die Sounkarte für den Betrieb mit einem 
Elektretmikrofon gedacht ist (das eine Vorspannung verwendet und die 
offensichtlich vorhanden ist).
Und eine weitere Frage: Die Ausgangsimpedanz des Vorverstärkers beträgt 
600 Ohm. Es ist ein klassischer Vorverstärker. Sind die Pegel des 
Vorverstärkers für den Eingang eines Elektretmikrofons geeignet?

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Offenbar ist diese Soundkarte gedacht um ein 
Headset/Freisprecheinrichtung an den PC/Tablet zu bringen.
Damit einher geht erwartungsgemäß eine hohe Eingangsempfindlichkeit für 
das Elektret Mikrofon, so dass Du damit rechnen mußt das dieser 
Aufnahmekanal bei etwas lauteren Tönen voll in die Verzerrung gefahren 
wird. Das Teil wurde für einen ganz anderen Zweck konzipiert und dürfte 
für Deine Anwendung ungeeignet sein. Da wärst Du mit der billigsten 
USB-Soundkarte von Behringer besser bedient.
Diese ElektretMic-Eingänge haben einen internen pullup-Widerstand, der 
Strom ist begrenzt auf rund 1mA. Kaputt machen kannst Du damit wohl kaum 
etwas, Versuch macht kluch!

: Bearbeitet durch User
von Andrej O. (aokorn)


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Ok, danke!
Ich habe auch die folgende Soudncard:
https://de.aliexpress.com/item/1005006196572718.html?
Ist diese besser geeignet? Da sie so klein und billig ist, nehme ich an, 
dass sie von minderer Qualität ist (in Bezug auf die Tonqualität).
Die Klangqualität ist für mich sehr wichtig.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die billigen Sound"karten" haben leider selten einen ordentlichen 
Line-In Eingang, nur einen Mikrofoneingang. Der ist kräftig 
vorverstärkt, was eher eine Pegelabsenkung braucht.

Die Versorgung für das Elektretmikrofon über einen Vorwiderstand ist für 
den Feldeffekttransistor gedacht, der üblicherweise noch im Mikrofon 
steckt. Das eigentliche Kondensatormikrofon ist wahrscheinlich zu 
hochohmig, um über längere Kabel angeschlossen zu werden. Aber das sind 
vielleicht Werte von 10k bis 1M, die sollten angeschlossene Geräte nicht 
stören.
Ein Elektret-Mikrofonpegel ist eher höher als bei dynamischen 
Mikrofonen, ich denke, der Eingang der Soundkarte verkraftet auch den 
Ausgang eines Vorverstärkers noch.

Die Datenblätter bei Reichelt
https://www.reichelt.de/sg/de/signalakustik-c6560.html?ACTION=2&GROUPID=6560&SEARCH=%2A&START=60&OFFSET=30&CCOUNTRY=628&LANGUAGE=de&CCOUNTRY=628&LANGUAGE=de&CCOUNTRY=628&LANGUAGE=de&nbc=1&SID=9287a89daf4f151446ae48f4aab07db41bcb19c007d7d258c6846
schlagen einheitlich 2,2 kOhm vor. Zur Mikrofonempfindlichkeit gibt es 
eine Schalldruck-Pegelangabe bei 1 kHz bezogen auf 1V/Pascal, meistens 
um -42dB.

: Bearbeitet durch User
von Andrej O. (aokorn)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Die billigen Sound"karten" haben leider selten einen ordentlichen
> Line-In Eingang, nur einen Mikrofoneingang. Der ist kräftig
> vorverstärkt, was eher eine Pegelabsenkung braucht.
>
Das ist ja eine schlechte Nachricht.
Ich werde wohl erstmal mit der kleinen Sound card versuchen. Wenn die 
Tonqualität schlecht wird, werde ich zu einer anderen Sound card mit 
'line' Eingang greifen.

Danke für die ausführliche Antwort!

von Werner M. (werner-m)


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Andrej O. schrieb:
> Ok, danke!
> Ich habe auch die folgende Soudncard:
> https://de.aliexpress.com/item/1005006196572718.html?
> Ist diese besser geeignet? Da sie so klein und billig ist, nehme ich an,
> dass sie von minderer Qualität ist (in Bezug auf die Tonqualität).
> Die Klangqualität ist für mich sehr wichtig.

Achtung so ein Teil habe ich auch schon mal gekauft und die Qualität ist 
mies bis vernichtend. Brummen,fiepen, Geräusche wenn man die Maus 
bewegt...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Man sieht es schon daran, dass nur zwei Klinkenbuchsen statt drei 
angebracht sind.

Möglicherweise hat der Soundchip innen sogar einen dritten Anschluss, 
der ist aber nicht herausgeführt. Der Mikrofoneingang sollte aber 
wenigstens Stereo haben, auch da könnte noch gespart worden sein.

Gerade für den Raspberry Pi werden diese kleinen USB-Soundsticks gern 
benutzt, weil sie in der Größe passen und der Raspi keine eigene 
Soundkarte eingebaut hat.

von Andrej O. (aokorn)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Man sieht es schon daran, dass nur zwei Klinkenbuchsen statt drei
> angebracht sind.
>
Welcher dritte?
Line?

Beitrag #7664241 wurde vom Autor gelöscht.
von Hmmm (hmmm)


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Andrej O. schrieb:
> Ich werde wohl erstmal mit der kleinen Sound card versuchen.

Warum willst Du den billigsten Schrott kaufen, den Du finden kannst, 
wenn Du das Ding für Musik nutzen willst?

Christoph db1uq K. schrieb:
> Der Mikrofoneingang sollte aber wenigstens Stereo haben

Nein.

https://www.hobby-hour.com/electronics/computer_microphone.php

von Andrej O. (aokorn)


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Hmmm schrieb:
>
> Warum willst Du den billigsten Schrott kaufen, den Du finden kannst,
> wenn Du das Ding für Musik nutzen willst?
>
Diese Sound card besitze ich schon von Früher. Momentan warte ich nur 
noch auf den Vorverstärker und einige Verbindungskabel...

von Mark S. (voltwide)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Die Versorgung für das Elektretmikrofon über einen Vorwiderstand ist für
> den Feldeffekttransistor gedacht, der üblicherweise noch im Mikrofon
> steckt. Das eigentliche Kondensatormikrofon ist wahrscheinlich zu
> hochohmig, um über längere Kabel angeschlossen zu werden. Aber das sind
> vielleicht Werte von 10k bis 1M, die sollten angeschlossene Geräte nicht
> stören.
> Ein Elektret-Mikrofonpegel ist eher höher als bei dynamischen
> Mikrofonen, ich denke, der Eingang der Soundkarte verkraftet auch den
> Ausgang eines Vorverstärkers noch.

Lauter Vermutungen.
Und ziemlich falsch.
Die Pullup Widerstände liegen im Bereich 1-10k
Und nein, der Eingang verkraftet den Pegel nicht.
Es braucht einen line-Eingang

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Wenn Du gut klingende Aufnahmen machen willst, vergiß den Piezo (klingt 
immer unnatürlich) und den gesamten Vorverstärker - USB-Soudncard - PC 
Krempel.  -
Besorge Dir einen dieser kleinen Digitalrecorder mit angebauten 
Stereo-Mikrofon. Ich selbst habe mir den TASCAM DR-40X gegönnt und kann 
nur sagen - besser wirds nicht. Billigere Recorder dürften auch nur 
unwesentlich schlechter sein. Und dann kannst Du Dich dem eigentlichen 
Thema zuwenden - Gitarre spielen.

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Andrej O. schrieb:
> Sind die Pegel des Vorverstärkers für den Eingang eines
> Elektretmikrofons geeignet?

Ich denke, das könnte der Haupt-Knackpunkt sein. Der Vorverstärker 
liefert vermutlich eine viel höhere Spannung, als ein Mikrofon.

Andererseits hatte ich früher mal einen Laptop, der war tatsächlich so 
flexibel, auch das Signal von Kopfhörerausgängen am Mikrofon-Eingang zu 
akzeptieren, wenn ich die Empfindlichkeit im Audio-Mixer auf ganz 
niedrig stellte. Mit meinem aktuellen Gerät geht das so jedenfalls 
nicht.

Wegen der Vorspannung: Ich hatte mal einen Fall, da wurde der Elko im 
Ausgang des Vorverstärker verpolt:
1
                                                             10k
2
                                                        +---[===]---o +12V
3
                                                        |
4
Vorverstärker   o-----||---------o Klinkenstecker o-----+----||----o Verstärker
5
+2V DC Offset        +  -                                   +  -

Weil die Speisung meines Mikrofoneingangs über einen Widerstand auf 12V 
ging, wurde der Kondensator im Vorverstärker verpolt betrieben.
Links +2V, rechts +12V, macht 10V falsch herum.

Um das Problem zu lösen hatte ich den Elko im Ausgang des Vorverstärkers 
durch einen ungepolten Kondensator ausgetauscht, dem das nichts aus 
machte.

: Bearbeitet durch User
von Motopick (motopick)


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Mark S. schrieb:

> ... besser wirds nicht.

Gute Grossmembran Kondensatormikrofone sorgen fuer einen noch
besseren(!) Klang. Setzen aber auch eine passende Raumakustik
voraus, Und Umgebungslaerm will man sicher auch keinen auf seinen
Aufnahmen.
Diese Mikrofone duerfen durchaus "antik" wirken. Ihrem Klang tut
das keinen Abbruch.

von Andrej O. (aokorn)


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Ich weiß nicht, ich neige eher dazu, zum pick up zu greifen als zum 
Mikrofon. Ich denke, dass das Tonabnehmersystem weniger empfindlich auf 
Umgebungsgeräusche reagiert. Es mag sein, dass der erwähnte 
TASCAM-Mikrofonrekorder von guter Qualität ist, aber ich bin auch offen 
für eine gewisse Veränderung der Töne auf der Gitarre - selbst wenn es 
sich, wie hier, um eine klassische Gitarre handelt.
Mal schauen...

von Mark S. (voltwide)


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Andrej O. schrieb:
> Ich weiß nicht, ich neige eher dazu, zum pick up zu greifen als
> zum
> Mikrofon.
Für die Bühne bist Du mit dem PU  besser bedient wg der höheren 
Rückkopplungsfestigkeit. Für homerecording sind Mikrofonaufnahmen 
unschlagbar.

von Carypt C. (carypt)


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So ein Kondensator (Folienkondensator oder Multilayerkeramikkerko) läßt 
doch nur Wechselstrom hindurch, wenn also im Eingang des Endverstärkers 
so ein "Koppelkondesator" liegt, kann also die 
Mikrofonkapselversorgungs(phantom)spannung den Ausgang des 
Vorverstärkers nicht beeinträchtigen. Das Klangverhalten eines 
Kondensators wäre interessant zu beachten.

Bei Piezoscheibchen habe ich mir sagen lassen, dass die Polarität (ob 
Plus oder Minus beim Einschwingen herauskommt) unklar sein kann, blöd 
falls man Mehrere nutzen will, austesten. ich habe unter einen gelösten 
Gitarrensteg in ein Stück Leder 2 Piezos an den Enden eingebaut, wegen 
Stereo, war aber für die Mittelsaiten schon wieder zu leise, irgendwie 
nicht so beindruckend, vielleicht hatte ich es falsch. Es ist wohl auch 
ziemlich wichtig die Kapazitäten von Kabel usw für das Klangverhalten. 
Auch alles neu für mich. Der emotionale Klang von Tierprodukten zb 
Knochensteg hat auch eine Bedeutung.

in den Korpus meiner Gitarre habe ich viele T-shirts gestopft, weniger 
Bässe.

: Bearbeitet durch User
von Motopick (motopick)


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Andrej O. schrieb:
> Ich weiß nicht, ich neige eher dazu, zum pick up zu greifen als zum
> Mikrofon. Ich denke, dass das Tonabnehmersystem weniger empfindlich auf
> Umgebungsgeräusche reagiert.

Beim Pickup fehlt die gesamte Geraeuschkulisse die beim Spiel
auf einer Gitarre entsteht. Bis hin zum "Pfeifen" beim Umgreifen.
Das wuerde jemandem, der bislang nur mit Pickup aufgenommen hat,
nicht mal auffallen.
Aber fehlen tut es trotzdem.

von Mark S. (voltwide)


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Carypt C. schrieb:
> in den Korpus meiner Gitarre habe ich viele T-shirts gestopft, weniger
> Bässe.

Da passen ja auch nur recht wenig  Bässe hinein, denke ich.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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> Die Pullup Widerstände liegen im Bereich 1-10k
Das hatte ich ja nachträglich ergänzt: in den Reichelt-Datenblättern zu 
Elektretkapseln werden 2k2 vorgeschlagen.
Ob der FET tatsächlich so viel Strom benötigt weiß ich nicht, vielleicht 
um auch den genannten 600 Ohm Eingang treiben zu können.

Der einzige Nachteil des Vorwiderstands, den ich mir vorstellen kann ist 
ein "Plopp", wenn das Mikrofon mit einem Schalter eingeschaltet wird.

Ich hatte mir für den Raspi so eine primitive USB-Soundkarte im 
Steckergehäuse gekauft, und erst dann festgestellt, dass der 
Mikrofoneingang nur mono ist. Hier an der roten Buchse sieht man, dass 
beide 3,5mm-Klinkenanschlüsse vorn und Mitte verbunden sind, während die 
grüne Kopfhörerbuchse stereo angeschlossen ist. Der Soundchip trägt 
keine Aufschrift, der Quarz hat 12 MHz. Abgesehen davon ist der 
USB-Stecker für den Raspi etwas breit, keine gute Idee.

von Rbx (rcx)


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Andrej O. schrieb:
> Die Klangqualität ist für mich sehr wichtig.

Groove, Spieltechnik und Stimmung sind auch sehr wichtig.
Wie ist die Abhöre realisiert?

Christoph db1uq K. schrieb:
> Ich hatte mir für den Raspi so eine primitive USB-Soundkarte im
> Steckergehäuse gekauft, und erst dann festgestellt, dass der
> Mikrofoneingang nur mono ist.

Normale Mikrofone (wie auch Gitarrenanschlüsse) haben nur einen 
Mono-Anschluss.

von Mark S. (voltwide)


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Rbx schrieb:
> Die Klangqualität ist für mich sehr wichtig.

Und wieso kauft Du dann den billigsten Plunder bei Ali?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> Mono-Anschluss
Es wäre bei der Beschaltung aber Unsinn, einen Mono-Klinkenstecker zu 
benutzen, da würde das Signal nach Masse kurzgeschlossen.
Entweder ein dreipoliger Stecker, dessen rechter Kanal unbeschaltet ist, 
oder einer mit Stereomikrofon, dessen Ausgänge wären so direkt 
miteinander verbunden. Zwangsweise Mono.

von Andrej O. (aokorn)


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Rbx schrieb:
> Andrej O. schrieb:
>> Die Klangqualität ist für mich sehr wichtig.
>
> Groove, Spieltechnik und Stimmung sind auch sehr wichtig.
> Wie ist die Abhöre realisiert?
>
Was meine Spieltechnik betrifft, so würde ich sie als etwas 
fortgeschrittener betrachten. Obwohl ich ein Amateur bin. Ich spiele 
hauptsächlich klassische und spanische Stücke für dieses schöne 
Instrument. Mein Instrument hat 1600 € gekostet und ist auch etwas 
besser als der Durchschnitt.

Mark S. schrieb:
> Und wieso kauft Du dann den billigsten Plunder bei Ali?

Natürlich teste ich noch, bevor ich die Aufnahmen ins Netz stelle...ich 
stehe noch ganz am Anfang.

von Klaus (feelfree)


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Andrej O. schrieb:
> Mark S. schrieb:
>> Und wieso kauft Du dann den billigsten Plunder bei Ali?
>
> Natürlich teste ich noch, bevor ich die Aufnahmen ins Netz stelle...ich
> stehe noch ganz am Anfang.

Das beantwortet nicht die Frage, warum du erst billigsten Schrott 
kaufst, von dem jetzt schon klar ist, dass er nix taugt.

von Carypt C. (carypt)


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Es gibt die Usbsoundkarten auch in Stereo, für ein Led-oszilloskop 
reicht das doch. Übrigens kann man Schrott auch teurer verkaufen.

von Motopick (motopick)


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Du solltest dir einen Termin in einem guten Tonstudio fuer deine
ersten Aufnahmen buchen. Nimm Freundin/Freund zum fotografieren mit.

Mit dieser Aufnahme hast du dann eine gute Referenz wie es klingen
koennte, wenn du selbst die Aufnahmen mit deinem Equipment machst.

Auf den Fotos kannst du dann die Mikrofone, deren Aufstellung
etc. fuer deine eigenen Aufnahmen als Beispiel nehmen.

Mit "selbstgebastelten" Elektretmikrokapseln wird das aber wohl nichts.

von Lu (oszi45)


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Kommt immer darauf an, ob er nur eine Telefonansage machen möchte oder 
erst mal mit 3€ klein anfangen möchte. Nicht jeder, der den teuersten 
Fotoapparat hat, macht gleich die besten Bilder. TO Andrej wird sicher 
noch Erfahrungen sammeln. Von der kleinen Soundkarte sind jedoch keine 
Wunder zu erwarten.

von Andrej O. (aokorn)


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Eigentlich ist das Wort "Soundkarte" ein wenig irreführend. Bei meinen 
Recherchen bin ich auf ein passenderes Wort gestoßen: 
USB-Audio-Interface. Das ergab viel mehr Ergebnisse im Internet...
Das ist meine Erfahrung (bis jetzt).

von Andrej O. (aokorn)


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Motopick schrieb:
> Du solltest dir einen Termin in einem guten Tonstudio fuer deine
> ersten Aufnahmen buchen. Nimm Freundin/Freund zum fotografieren mit.
>
> Mit dieser Aufnahme hast du dann eine gute Referenz wie es klingen
> koennte, wenn du selbst die Aufnahmen mit deinem Equipment machst.
>
> Auf den Fotos kannst du dann die Mikrofone, deren Aufstellung
> etc. fuer deine eigenen Aufnahmen als Beispiel nehmen.
>
> Mit "selbstgebastelten" Elektretmikrokapseln wird das aber wohl nichts.

Danke für die Tipps!

von Daniel C. (dan1el)


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Andrej O. schrieb:
> Ich werde die Souncard verwenden, um eine klassische Gitarre
> aufzunehmen, auf der ich einen Piezo-Tonabnehmer installiert habe. Der
> Tonabnehmer wird über einen Vorverstärker an die Soundkart
> angeschlossen.
> Nun frage ich mich, ob der Vorverstärker durch die am Sounkart-Eingang
> anliegende Vorspannung beeinträchtigt wird?

Hallo, ohne den ganzen Beitrag gelesen zu haben. Mein Tipp:

Schalte zwischen Piezo und Soundcart-Eingang einen Feldeffekttransistor 
als Impedanzwandler. Zur Spannungsversorgung für den FET kannst Du die 
Spannung vom Soundcart-Eingang verwenden oder z.B. einen 9V-Block.
Als FET würde sich z.B. ein BF245C eignen.

Beitrag "Impedanzwandler mit FET in Drainschaltung"
https://www.mikrocontroller.net/attachment/41412/imp.png
R1 sollte so bemessen sein, dass an S etwa die halbe Betriebsspannung 
abfällt (FETs haben z.T. große Exemplarstreuungen).
C1 kann weg, weil der Piezo schon eine Art C ist. Man braucht aber 
unbedingt noch einen R von ca. 2,2M von G nach GND bzw. Masse!!!

Piezo passt gut zu FET, weil beide hochohmig sind (beim Piezo der 
Ausgang, beim FET der Eingang).

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Daniel C. schrieb:
> Als FET würde sich z.B. ein BF245C eignen.

Den gibt es nicht mehr - leider.

von Hmmm (hmmm)


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Andrej O. schrieb:
> Bei meinen Recherchen bin ich auf ein passenderes Wort gestoßen:
> USB-Audio-Interface.

Wenn Du es vernünftig statt billig machen willst, ja. Die haben dann 
auch symmetrische XLR-Anschlüsse und kommen mit ASIO-Treibern, um die 
Latenz zu minimieren.

von Daniel C. (dan1el)


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Steve van de Grens schrieb:
>> Als FET würde sich z.B. ein BF245C eignen.
>
> Den gibt es nicht mehr - leider.

Jammer. Bedankt voor de info!


Hier gäbe es noch BF256B zu vertretbaren Versandkosten:
https://www.kessler-electronic.de/de/Bauelemente/Halbleiter-diskret/BF256B

Oder mal bei der Bucht gucken.

von Andrej O. (aokorn)


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Hmmm schrieb:
> Wenn Du es vernünftig statt billig machen willst, ja. Die haben dann
> auch symmetrische XLR-Anschlüsse und kommen mit ASIO-Treibern, um die
> Latenz zu minimieren.

Ich habe ein USB audio interface (24bit/192khz) gekauft. Er hat xlr 
Anschlüsse (hi Z für piezo + Phantom xlr). Dazu (als Peizzo Ergänzung) 
noch einen Kondensator Micro Superlux S241.
Bekomme nächste Woche.
Mal sehen wie sich das verhält. Bin schon gespannt und übe fleißig!

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang D. (blitz_f)


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Moin,
nun mal von Mucker zu Mucker:
Du hast einen Piezo-Abnehmer auf(!) der Gitarre installiert? Oder hast 
Du einen Piezo-Abnahmer im Steg integriert?
Im ersten Fall ist der Sound grottenschlecht, im zweiten Fall immer noch 
recht gewöhnungsbedürftig, jedenfalls nix für eine Aufnahme in Richtung 
High-End.
Besser ein Kondensator-Mikro oder zumindestens ein wertiges dynamisches 
Mikro vor der Gitarre platzieren.
Gruß, Wolfgang EADGHE

von Mark S. (voltwide)


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Wahre Worte!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Steve van de Grens schrieb:
>> Als FET würde sich z.B. ein BF245C eignen.
>
> Den gibt es nicht mehr - leider.

Oder man sucht nach 2SK30. Vllt. gibts davon noch ein paar. Bei mir 
zumindest Schüttgut.

von Andrej O. (aokorn)


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Wolfgang D. schrieb:
> Moin,
> nun mal von Mucker zu Mucker:
> Du hast einen Piezo-Abnehmer auf(!) der Gitarre installiert? Oder hast
> Du einen Piezo-Abnahmer im Steg integriert?
> Im ersten Fall ist der Sound grottenschlecht, im zweiten Fall immer noch
> recht gewöhnungsbedürftig, jedenfalls nix für eine Aufnahme in Richtung
> High-End.

Ich hoffe, dass ich beide Signale (Piezzo + Mikrofon) mischen kann. 
Zumindest verspricht das mein Interface. Ich denke, dass der Piezo so 
gut ist, dass er sein eigenes Frequenzspektrum beisteuern wird, und das 
Mikrofon wird sein eigenes beisteuern. Jeder wird das Beste beitragen, 
was er kann...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Andrej O. schrieb:
> Zumindest verspricht das mein Interface.

Poste doch mal einen Link. Hier gibts genügend Audiospezies, die sowas 
in Anwendung haben.

von Andrej O. (aokorn)


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Matthias S. schrieb:
> Andrej O. schrieb:
>> Zumindest verspricht das mein Interface.
>
> Poste doch mal einen Link. Hier gibts genügend Audiospezies, die sowas
> in Anwendung haben.

https://de.aliexpress.com/item/1005006402375788.html
Das ist mein USB interface. Ich hoffe ich kann die beiden XLR-s 
untereinander mischen!

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (hmmm)


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Andrej O. schrieb:
> https://de.aliexpress.com/item/1005006402375788.html
> Das ist mein USB interface.

Schon wieder billiges Aliexpress-Zeug, und die Amazon-Bewertungen 
klingen wie erwartet: Keine ASIO-Treiber vom Hersteller, Verbrauch 
verletzt die USB-Spezifikationen, Störgeräusche, schlechte Potis...

von Andrej O. (aokorn)


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Hmmm schrieb:
> Andrej O. schrieb:
>> https://de.aliexpress.com/item/1005006402375788.html
>> Das ist mein USB interface.
>
> Schon wieder billiges Aliexpress-Zeug, und die Amazon-Bewertungen
> klingen wie erwartet: Keine ASIO-Treiber vom Hersteller, Verbrauch
> verletzt die USB-Spezifikationen, Störgeräusche, schlechte Potis...

Sie schreiben nichts über meine eigentliche Frage. Können die beiden 
Eingänge gemischt werden?

Im Übrigen denke ich, dass ich mit diesem 'Billig Schrott' leben kann. 
Schließlich werden mich die Endverbraucher sowieso meist auf Handys und 
normalen Computern mit nicht so guten Lautsprechern hören.

Ich denke, das Ergebnis wird auch nicht schlecht sein.

von Klaus (feelfree)


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Andrej O. schrieb:
> Im Übrigen denke ich, dass ich mit diesem 'Billig Schrott' leben kann.
> Schließlich werden mich die Endverbraucher sowieso meist auf Handys und
> normalen Computern mit nicht so guten Lautsprechern hören.
>
> Ich denke, das Ergebnis wird auch nicht schlecht sein.

Na dann ist doch alles gut. Jeder so wie er mag.

Andrej O. schrieb:
> Mein Instrument hat 1600 € gekostet und ist auch etwas
> besser als der Durchschnitt.

Andrej O. schrieb:
> Die Klangqualität ist für mich sehr wichtig.

Entweder weißt Du selbst nicht was Du willst, oder Du bist ein Troll.

von Andrej O. (aokorn)


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Klaus schrieb:
> Andrej O. schrieb:
>> Im Übrigen denke ich, dass ich mit diesem 'Billig Schrott' leben kann.
>> Schließlich werden mich die Endverbraucher sowieso meist auf Handys und
>> normalen Computern mit nicht so guten Lautsprechern hören.
>
> Andrej O. schrieb:
>> Die Klangqualität ist für mich sehr wichtig.
>
> Entweder weißt Du selbst nicht was Du willst, oder Du bist ein Troll.

Ich sage, dass ich mit dieser Qualität (die zweifellos vorhanden sein 
wird) leben kann.

von Hmmm (hmmm)


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Andrej O. schrieb:
> Sie schreiben nichts über meine eigentliche Frage. Können die beiden
> Eingänge gemischt werden?

Das ist eher eine Frage der verwendeten Software.

Andrej O. schrieb:
> Ich sage, dass ich mit dieser Qualität (die zweifellos vorhanden sein
> wird) leben kann.

Zumindest einen Teil davon würde ich auch erwarten, nämlich Qual.

von Andrej O. (aokorn)


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Hmmm schrieb im Beitrag #7667988
>
> Zumindest einen Teil davon würde ich auch erwarten, nämlich Qual.

Ich kann Dir versichern, dass die meiste Mühe und Qual in das Üben und 
Spielen der Gitarre gesteckt wurde. Über die Jahre hinweg. Dies ist am 
Ende nur das Sahnehäubchen auf dem Kuchen.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Weil das Notebook keine "richtige" Soundkarte onboard hat, brauchte ich 
eine externe Soundkarte über USB.
Mit UA0099 gute Erfahrungen gemacht. Es gibt neben den manuellen 
"Tasten" ein Software-Menü dazu, wo man noch Empfindlichkeit ändern und 
alle möglichen Einstellungen vom PC-aus machen kann. Ich nehme immer den 
Line-In-Eingang, weil der am wenigsten rauscht.
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/E910/LOGILINK_UA0099_DB.pdf

Die kleinen USB-Stick-Soundkarten kamen mit den Realtek-Treiber nicht 
klar.
Plötzlich geht der "Pling" beim Schieben des Lautstärkesymbols nicht 
mehr.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Für das Geld, das Du nun in mehrere Billig-USB Interfaces gesteckt hast,
hätte ich mir eine gebrauchte FocusRite Starlett, Emu Tracker Pre oder 
ähnliches gekauft. Aber hey, es steht ja "professional" in der 
Beschreibung, dann ist ja alles gut!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Schon das kleine ESI wäre vermutlich genau das richtige:
https://www.thomann.de/de/esi_u22_xt.htm

von Andrej O. (aokorn)


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Natürlich werde ich nicht im Nachhinein all diese Geräte kaufen, die Sie 
empfehlen. Ich habe mich eben für das oben genannte Gerät entschieden, 
auch wenn es aus China kommt. Ansonsten bin ich mir sicher, dass die 
Chips, die in diesen "westlichen" Geräten eingebaut sind, alle in China 
hergestellt werden. Vom Funktionsprinzip her gibt es bei diesen 
digitalen Technologien sowie so keine großen Unterschiede. Bei meinem 
Gerät kann es einfach sein, dass die Produktion billiger ist, die 
Gewinnspanne ist kleiner. Aber selbst wenn ich die 24bit/192khz-Zahl 
meines Geräts berücksichtige, das theoretisch eine Dynamik von bis zu 
144dB und eine Abtastrate erreicht, die weit über dem Hörbereich liegt, 
stelle ich Folgendes fest: Auch wenn die Dynamik und die Frequenz 
aufgrund schlechter Elemente (oder schlechter Produktion) um ein Drittel 
niedriger sind, sind sie immer noch sehr akzeptabel. Ich bleibe also bei 
meiner Einschätzung, dass mich das Ergebnis zufrieden stellen wird.

Ich verspreche, über die Ergebnisse zu berichten, wenn ich (in etwa zwei 
Wochen) das Gerät erhalten und getestet habe. Und danach, nach einer 
Weile, werde ich vielleicht sogar einen YouTube-Clip einstellen, damit 
Sie sehen können, was ich vorhabe, falls es jemanden interessiert.

: Bearbeitet durch User
von Klaus (feelfree)


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Wie d*** muss man sein, in China Zeug zu bestellen, das man gar nicht 
kennt, ohne Widerrufsrecht, ohne Garantie, mit 2 Wochen Lieferzeit, wenn 
man dabei noch nicht mal Geld spart.

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Andrej O. schrieb:
> Vom Funktionsprinzip her gibt es bei diesen
> digitalen Technologien sowie so keine großen Unterschiede

Dies ist Deine, laienhafte, Vermutung.
Zur Dynamik aktueller Codecs : Auch die besten kommen nicht annähernd an 
echte 24bit Auflösung heran. Und ja, es gibt deutliche Unterschiede.
Messtechnisch liegt die Spanne des SINAD so zwischen 90..130dB.
Und man kann auch so einiges suboptimal im analogen drumherum gestalten.
Ansonsten erwartet wohl keiner, dass Du Dich an die gegebenen Ratschläge 
hältst, dazu ist es ohnehin zu spät.

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Klaus schrieb:
> Wie d*** muss man sein

Mark S. schrieb:
> ist es ohnehin zu spät.

Klaus und Mark, jetzt hört doch mal auf! Ihr steigert euch da immer 
weiter rein. Am Ende werft ihr ihm noch vor, Kinder zu fressen.

Nicht jeder braucht Spitzenqualität.

: Bearbeitet durch User
von Klaus (feelfree)


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Steve van de Grens schrieb:
> Nicht jeder braucht Spitzenqualität.

Und niemand braucht Direktimporte von potentiellem Schrott aus China, 
wenn man hierzulande zu ähnlichen Preisen im Versandfachhandel einkaufen 
kann.

Steve van de Grens schrieb:
> jetzt hört doch mal auf!

Jawoll Herr Oberforenwart!

von Mark S. (voltwide)


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Steve van de Grens schrieb:
> Nicht jeder braucht Spitzenqualität.

Von Spitzenqualität wir hier nicht die Rede.
Sondern von Einsteigerqualität mit optimalem Preis- Leistungsverhältnis,
Herr Herbergsvater.

von H. H. (hhinz)


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Mark S. schrieb:
> Steve van de Grens schrieb:
>> Nicht jeder braucht Spitzenqualität.
>
> Von Spitzenqualität wir hier nicht die Rede.
> Sondern von Einsteigerqualität mit optimalem Preis- Leistungsverhältnis,
> Herr Herbergsvater.

Ohne jede Menge Posamenten ist das alles nichts.

von Mark S. (voltwide)


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Früher war mehr Lametta!

von H. H. (hhinz)


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Mark S. schrieb:
> Früher war mehr Lametta!

Loriot ist tot. Es lebe Loriot!

von Mark S. (voltwide)


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H. H. schrieb:
> Mark S. schrieb:
>> Früher war mehr Lametta!
>
> Loriot ist tot. Es lebe Loriot!
In diesem Punkt herrscht uneingeschränkte Einigkeit.

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