RTC - Echtzeituhr DS12887

In vielen alten PCs war das IC MC146818 verbaut: Dies war eine Echtzeituhr mit eingebautem 64Byte SRAM. Um auch beim Abschalten die Daten zu erhalten benötigte man eine externe Lithium Batterie, die meist über 15€ (damals ca. 20DM) kostet. Um die Produktionskosten und den Platzbedarf zu verringern entwickelte Dallas ein IC, das bereits die Lithium Batterie und den 32768Hz Quarz enthielt: Der DS12287. Diese ist der Nachfolger des DS12285, einem Nachbau des MC146818 von Motorola. Alle ICs sind Pin kompatibel und können direkt asugetauscht werden.

 

Dies ist der DS1287 (oder auch DS12887). Beide Unterscheiden sich nur in der Jahr 2000 Kompatibiltät. Ich habe mich schon immer gefragt, was denn eigentlich in dem Gehäuse steckt. Vor kurzem bekam ich ein PC, bei dem sich jemand den Spaß gemacht hatte, gegen die Slotbleche zu treten.
Alle Steckkarten wurden aus den Slots gerissen. Der DS12887 (bzw. dessen Nachbau von
ODIN: OEC12C887) war da auch kein Hinterniss. Der lag nun ohne Pins im Gehäuse. Diese steckten noch sauber verlötet in der Platine.



 

Nachdem ich das Kunstoffgehäuse entfernt hatte konnte man einen kleinen Spalt in der Mitte erkennen. Mit einem Schraubenzieher konnte man beide Hälften auseinander hebeln. Zum Vorschein kommt ein ODIN OEC12C885 und auf der anderen Seite kann man eine Batterie in der Luftblase der Vergussmasse erkennen.

 

 

 

 

 

Wenn man das Pinout des DS12885 mit dem des DS12887 vergleicht, sieht man 5 Unterschiede:
X1 und X2, RCLR\, VBAT und GND sind beim DS12887 NC (not connected, also nicht angeschlossen). Wobei NC eigentlich falsch ist. Korrekt müsste es NP (No Pin) heißen, denn wie man auf dem Bild erkennen kann, fehlen diese Pins. Die sind nämlich nach oben gebogen. Der Anschluss RCLR\ ist ein Relikt aus den alten Zeiten, der sicherstellte, dass bei Spannungsverlust nicht alle Einstellungen fehlerhaft sind, sondern auf Standart zurückgesetzt wurden. Durch die eingebaute Lithiumbatterie überflüssig, deshalb nach oben gebogen. An X1 und X2 ist der Quarz angelötet, und an VBAT und GND die Lithium Batterie.



Nachdem ich die Vergussmasse noch ein wenig entfernt hatte, konnte ich den Quarz freilegen, wobei leider die Anschlussdrähte abgerissen sind. Die Batterie steckt zusätzlich in einer kleinen Kunstoffbox.

 

 

 

 

 

Selbst nach über 10 Jahten hat die Batterie noch fast ihre volle Spannung von 3V. Kein Wunder, denn der DS12885 ist für 2,5-4V bei maximal 0,5uA ausgelegt. Ausgehend von etwa 50mAh Batteriekapazität sind das etwa 11,4 Jahre. Viel länger als die Lebensdauer eines Mainboards. Allerdings müsste das bedeuten, dass die ganzen Uhren in den 386er und 486ern langsam aufhören zu laufen, denn ab 1990 (bis etwa 1997) wurden die DS1287 verbaut. Danach wurde die Uhr in den Chipsatz integriert.

 

 

 

 

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