Fotoblitz

Bei Pollin gab es mal für 0,50DM eine komplett bestückte Platine aus einem Fotoblitz. Dieser ist zwar schon lange ausverkauft, aber mit etwas Glück bekommt man ein paar gebrauchte Einwegkameras mit Blitz kostenlos in Fotogeschäften. Damit kann man viele schöne Versuche machen. Hier mal ein paar Vorschläge:

 

Das ist die Orginalplatine. Deutlich zu erkennen ist der Kondensator der die ganze Energie speichert, die Blitzröhre und bneben dem Batteriebügel der Trafo, der die 300V erzeugt. Der Zündtrafo für die Lampe sitzt direkt neben der Lampe und ist über das weiße Kabel mit dem Reflektor der Blitzröhre verbunden. Der Kondensator ist ein besondere Foto Blitz Kondensator, der für Entladungen in einen 0,7 - 1 Ohm Widerstand ausgelegt ist.
Um den Blitz zu betreiben, muss man eine 1,5V Batterie mit dem + Pol bei der Platine einlegen, den Knopf (der Bügel) auf der Platine drücken und halten bis die Glimmlampe anfängt zu blinken. Danach Knopf loslassen. Wenn man jetzt die beiden roten Kabel zusammen hält blitzt es. Vorsicht ! Der Kondensator enthält auch nach dem Blitz eine gefährliche Ladung !

 

 

Hier nun der Schaltplan des Netzteils. Dieses erzeugt aus 1,5V eine Spannung von bis zu 300V. Es ist ein simpler Sperrschwinger, dessen Impulse gleichgerichtet und in den 160uF Kondensator geladen werden.

 

 

 

 

Hier nun der eigentliche Blitz. Die Spannung an den Anschlüssen steigt langsam bis auf 300V. Gleichzeitig wird der 22nF Kondensator über den 3,9M Widerstand aufgeladen. Sobald die Spannung etwa 250V beträgt, beginnt die Glimmlampe zu blinken. Dies ist ein Zeichen, dass die Spannung ausreichend hoch ist. Wenn man jetzt die beiden Kabel zusammenhält, entläd sich der 22nF Kondensator in die Zündspule die einen Impuls von bis zu 5kV erzeugt. Dadurch wird das Gas in der Blitzröhre leitend gemacht, und der große 160uF Kondensator entläd sich in einem hellen Blitz in der Röhre.

 

 

 

600V Netzteil aus einer 1,5V Batterie mit höherem Wirkungsgrad:

Normalerweise gehen am Transistor immer 0,7V verloren. Bei 1,5V Batteriespannung sind das fast 50%. Somit kann der Wirkungsgrad nie über 50% gehen. Hier habe ich 2 Trafos hintereinandergeschaltet und an 2x 1,5V Batterien betrieben. Wenn hier jetzt 0,7V verloren gehen, dann sind immer noch 3V - 0,7V = 2,3V an den Trafos, was 2,3V / 2 = 1,15V entspricht. Das sind 40% mehr als bei einem Trafo. Somit kann man (theoretisch) auf 2 x (300V + 40% x 300V) = 2 x 420V = 840V. In der Praxis wird man dies nur nach langen Ladezeiten erreichen. Aber 600V sind problemlos möglich.

 

 

 

Selbstzündender Blitz :

Hier habe ich die Schaltung so umgebaut, dass sie immer von selbst zündet, wenn die Spannung ausreichem hoch ist. Dazu habe ich anstelle der Kabel einen kleinen Thyristor eingebaut. Sobald an ihm etwa 250V anliegen zündet die Glimmlampe und der Thyristor erhält einen Impuls an sein Gate, was ihn zündet. Normalerweise würde sich der ganze 22nF Kondensator in das Gate entladen, aber der Thyristor zündet sofort und der größte Teil vom Strom fließt durch die Anoden-kathoden Strecke. Falls der Thyristor zu langsam ist, kann es notwendig sein, noch einen Widerstand von etwa 1k zwischen Glimmlampe und Gate zu schalten.

 

 

Elektroschocker:

Hier habe ich aus dem Zündtrafo, der Glimmlampe und einem Thyristor einen kleinen Hochspannungstrafo gebaut. Dieser erzeugt sehr schwache 5kV Impulse, die man aber deutlich spürt, aber nicht gefährlich sind. Als Glättungskondensator am Netzteil würde ich maximal 1uF empfehlen, um die Schaltung ungefährlich zu machen. Mit 100nF sollte die Schaltung gut laufen.

 

 

 

 

Hier habe ich den Blitz so umgebaut, dass sich der Kondensator nicht nur in der Blitzlampe entladen kann, sondern auch in der normalen Luft. Dazu wird das selbe Prinzip wie bei der Blitzlampe verwendet. Da man aber hier keine Trennung zwischen Zündelektrode und Entladungskanal durch eine Glaswand hat, fließt der Strom gezwungenermaßen durch den Zündtrafo. Wenn man hier den normalen aus dem Blitz nehmen würde, dann würde es auch gehen, aber nicht so gut, und nur einmal. Danach hat man nämlich viele einzelnen Teile des Zündtrafos. Also muss man sich einen selber Wickeln. Am besten man nimmt Kabel, die nicht dünn sind. Die Isolation sollte dick genug sein, um 10kV standhalten zu können. Als Kern eignet sich gut ein Zeilentrafokern. Primärseitig etwa 5 - 10 Windungen und Sekundär 50 - 200 Windungen. Die Blitzschaltung wurde durch eine Kaskade erweitert, die etwa 1kV zum Zünden liefert. Außerdem muss an der Basis des Transistors eine Diode eingebaut werden, da jetzt sowohl die negativen, als auch die positiven Teile der Trafospannung benötigt werden. Alle Dioden sollten etwa 1A 1000V sein. Die Kondensatoren in der Kaskade müssen mindestens 500V aushalten und sollten einige nF haben. Die Diode am Kondensator leitet die umgepolte Spannung ab, die der Zündtrafo bei einer Entladung erzeugt. Sie muss mindestens 300V und 5A aushalten, und sollte schnell sein. Die Blitze sind bis über 1cm lang, sehr hell und sehr laut. Man kann bestimmt durch verändern von ein paar Bauteilwerten noch ein paar mm mehr rausholen.

 

 

 

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