Low Cost Energiesparlampe

Wiso gibt es Energiesparlampen für 0,95€ im Sonderangebot während Markenprodukte oft über 10€ kosten ?

Ich habe mir mal eine 1,5€ 15W Energiesparlampe hergenommen und diese genauer untersucht (u.a. weil ich diese auf 12V umbauen will.)

Ich habe öfters gehört das die Transistoren durchschlagen. Also wird erstmal ein Blick drauf geworfen. Immerhin: Hitachi 2SC2611. Schnell ein Datenblatt besorgt, und der Grund warum die Dinger durchschlagen wird klar: 300V 100mA Videoenstufentransistoren. Bei 240V (was auch auf der Lampe steht) geht die Spannung am Elko der Lampe schon auf 340V. Und dann müssen die Transistoren auch noch bis zu 100kHz schalten. Eine kleine Netzschwankung (oder auch nur eine kleine Induktionsspitze) und die Dinger sind durch...
Aber wenigstens haben die eine Sicherung eingebaut: 1cm dünner Cu Draht.
Abgesehen von den Transistoren (Hitachi) wurden keine Markenbauteile verwendet: Der Lack an den Widerständen blättert recht leicht ab, und die Farbringe sind schlecht zu erkennen. Der Aufdruck auf den Kondensatoren ist extrem schlecht lesbar, und unvollständig.
Für größere HF Leistungen sind die grünen Billigkondensatoren nicht geeignet. Der einzige gute Kondensator ist der am Netzentstörfilter, denn sonst hätte die Lampe bestimmt kein CE Zeichen bekommen...

Fazit: Eine Markenlampe für 10€ hält 10x länger als eine Noname Lampe für 0,95€. Die kurze Lebensdauer kann ich auch betätigen. Ich hatte 3 gleiche Billiglampen, in denen der Reihe nach die Elkos hochgegangen sind. Wenn die Lampe ausging und anfing zu tropfen (das Elektrolyt lief aus) wusste ich, dass wieder mal ein Elko geplatzt war.
Nicht nur die kurze Lebensdauer spricht gegen die Billiglampen, auch deren Lichtfarbe ist oft gelblich. Als Wohnzimmerbeleuchtung OK, aber nicht für Zimmer in denen gearbeitet wird. Hier muss eine weiße Lampe sitzen. Außerdem erscheint beim gelben Licht die Lampe viel dünkler als eine weiße mit gleicher Leistuzng.

Statt dieses billig Wandlers würde ich lieber auf eine gute 12V Wandlerschaltung setzten, an der die Lampe betrieben wird. Ich bevorzuge A-Freaks Wandler, der einen extrem hohen Wirkungsgrad erreicht, und in abgeändertert Form in CCFL Schaltungen verwendet wird.

 

Trotz aller Nachteile möchte ich hier mal die Schaltung kurz etwas beschreiben, da diese ziemlich identisch in allen Energiesparlampen vorkommt, egal ob billig oder teuer. Nur die Bauteile und ein paar kleine Details sind verändert. Dies hier ist so etwa das Minimum an Bauteilen:
Die Netzspannung wird gefiltert udn gleichgerichtet. Hier erhält man etwas über 300V. Der Oszillator besteht aus den Transistoren T1 und T2 und dem Transformator T1a, T1b und T1c. T1a und T1b sind die Rückkopplungswindungen für die Transistoransteuerung. Im Betrieb entsteht durch den Strom durch T1c ein Magnetfeld, das eine Spannung in T1a und in T1b ensteht. Beide in gegengesetzter Polarizität . Deshalb wird immer nur einer der Transistoren durchgesteuert. So entsteht ein Rechtecksignal mit 300Vpp an T1c. L2 und C3 bilden einen Serienschwingkreis. Dadurch entsteht an C3 eine Spannung von mehr als 1kVeff. Dabei fließt ein Strom durch die Heizwindungen und die Lampe wird vorgeheizt. Sobald die Heizwendeln heiß genug sind, zündet die Lampe und die Spannung bricht zusammen. Jetzt begrenzt die Spule L2 den Strom durch die Lampe auf etwa 200mA.
Das Problem an der Schaltung ist, dass die Schaltung nicht von selbst anschwingt. Dafür dienen R1, R4, D5, D6 und C4. Der Kondensator C4 wird über R1 und R4 aufgeladen. Sobald er eine Spannung von mehr als 40V erreicht zündet der Diac D6 und entläd den Kondensator in den Transistor. Dadurch werden die Schwingungen gestartet. Diese reißen aber wieder ab, wenn kein Strom durch die Lampe fließt. Dies ist dann der Fall, wenn die Heizungen durchgebrannt sind. Somit dient die Startschaltung auch zur Sicherheit, denn die Lampe würde sich extrem erwärmen, wenn die Heizung durchgebrannt ist.
Wenn man den Wandler auch an einer Lampe ohne Heizung betreiben will (Natriumdampflampe usw.) dann kann man anstelle der Heizungen je einen 10Ohm Widerstand einlöten. Dies funktioniert auch recht gut, nur die Spannung kann ohne Belastung zu hohe Werte erreichen, und die Spule L2 oder der Kondensator C3 können durchschlagen. Für diese Modifikation übernehme ich keine Verantwortung ! Es ist nur ein Tip, der vielleicht mal irgendwo nützlich sein kann.

 

 

 

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