Billiger Halogenlampentrafo

Jeder kennt diese billigen Halogenlampensets die es immer wieder für teilweise unter 10€ im Baumarkt gibt.
Die Qualität ist leider oft dementsprechend. Das der Trafo durchbrennt ist keine Seltenheit. Ein neuer Trafo kostet meist mehr, als das komplette Lampenset.

Da ich noch ein paar alte AT PC Netzteile rumliegen hatte wurde schnell bei einem alle unnötigen Bauteile (für 5V, -5V, -12) entfernt und die 12V Bauteile durch stärkere ersetzt, damit das Netzteil die gesamte Leistung auf der 12V Seite liefern kann.

Ein so modifiziertes 200W PC Netzteil liefert bis zu 20A auf der 12V. Im Dauerbetrieb sind 150W kein Problem, da das Netzteil einen Lüfter eingebaut hat, den man etwas langsamer einstellen kann. Allerdings sollte man bedenken, dass der Lüfter im Laufe der Jahre verstaubt und daher schwerer anläuft !

Der Betrieb von Halogenlampen an einem PC Netzteil hat nicht nur den Vorteil, dass dieses weniger heiß wird als ein normaler Halogentrafo, sondern dass die Spannung geregelt ist. Ich habe bei meinem die Spannung auf etwa 11,6V eingestellt. Diese 11,6V werden konstant gehalten, egal ob man eine 20W Lampe oder 10 20W Lampen anschließt ! Fließt ein zu hoher Strom, dann schaltet das Netzteil von selbst ab.

Bis etwa 100W funktioniert das ganze problem, darüber kann es vorkommen, dass die Strombegrenzung des Netzteils beim Einschalten anspricht, da der Kaltwiderstand der Halogenlampen sehr niedrig ist, und eine Halogenlampe daher beim Einschalten schonmal die 5-10 fache Leistung zieht !

In diesem Fall hilft eine kleine Einschaltstrombegrenzung. Ein NTC mit etwa 0,6 bis 2Ohm bei Raumtemperatur begrenzt den Einschaltstrom auf max. 10-20A. Nach kurzer Zeit erwärmt er sich aufgrund des hohen Stromes auf über 100°C und sein Widerstand sinkt auf einige 100mOhm oder noch weniger. Da der Widerstand der Halogenlampen ansteigt, steigt auch deren Betriebsspannung langsam an. Hat diese etwa 8-10V erreicht, schaltet das Relais ein und versorgt die Halogenlampen mit stabilen 11-12V aus dem Netzteil. Der NTC kühlt unterdessen ab, und ist somit bereit für den nächsten Einschaltvorgang.
Diese Schaltung sollte man generell für alle Halogenlampen verwenden. Bei normalen Halogentrafos muss vor die Relaisspule allerdings ein Gleichrichter und ein Siebelko geschaltet werden. Oder man verwendet ein kleines 230V Relais (z.B. aus einer Mikrowelle) und setzt die Schaltung auf die Primärseite. Dann wird nicht nur der Einschaltstrom der Halogenlampen gedämpft, sondern auch der Einschaltstrom des Trafos.
Die Wahl des NTCs hängt von der Last ab. Meistens sind ein paar Versuche nötig, ehe man den passenden gefunden hat. Je größer Kaltwiderstand des NTC ist, desto besser. Allerdings darf er nicht zu groß werden, sonst zieht das Relais nicht an. Wenn das Relais nicht innerhalb von etwa 2-3s angezogen ist, sofort abschalten und einen niederohmigeren NTC einsetzen (oder anlassen und der Rauchwolke zuschauen, die mal ein NTC war...)

 

Interessant an vielen normalen Halogenlampentrafos ist, dass diese im Leerlauf druchbrennen ! Hat jemand dafür eine Erklärung?
Mir das schon ein paarmal passiert, dass der unterbelastete Trafo heiß wurde und durchgebrannt ist !

 

Zurück