Alkali-Refresher
Für viele elektronische Kleingeräte sind
alkalische Batterien noch immer die Energiequelle mit den besten
Langzeiteigenschaften. Dass sich die gemeine Alkali-Mangan-Zelle unter
günstigen Bedingungen ein paarmal "wiederauffrischen" lässt, ist
natürlich schon ein alter Hut. Hier mal eine etwas unkonventionelle
Schaltung speziell für diesen Zweck: Die Zelle wird zunächst
elektrochemisch wachgerüttelt und ganz langsam wieder aufgeladen.
 | Bild 1: "Vom Billigladegerät zur Kampfansage an die Batteriemafia"...
|
Idee
Lange,
bevor windige Batteriehersteller auf die Idee kamen, ihre
hochgezüchteten Alkali-Mangan-Zellen als "Alkali-Akkus" zu deklarieren,
um diese zusammen mit sogenannten High-Tech-Ladegeräten zu
Phantasiepreisen auf den Markt zu bringen, lange vorher haben
unerschrockene Hobbyisten schon die eine oder andere normale
Alkali-Mangan-Zelle "wiederaufgefrischt" - und das oftmals mit
ganz einfachen Universal-Ladegeräten, wie sie auch heute noch (von
geduldigen Leuten) für das Normalladen von NiCd-Akkus verwendet werden.
Dabei kommt es praktisch nie zu den versprochenen "Bränden und
Explosionen", oft aber zu einem positiven Aha-Erlebnis: Das
Wiederauffrischen funktioniert in der Tat, und zwar am besten, wenn man
die Zelle vorher nicht allzu tief entladen hat, und wenn man sich damit
ein wenig Zeit lässt. Bei moderaten Ladeströmen von etwa 50mA ist die
Sache auch ganz allgemein recht gefahrlos.
Die Elektronik dieser wahrhaft universellen Billiglader besteht
meist nur aus Dioden und Widerständen sowie einem weichen Trafo, der
strombegrenzend wirkt. (...wohlwollende Bezeichnung:
"Konstantstrom-Lader" ;-)
Hier wird also mit
pulsierendem Gleichstrom geladen,
und diese Behandlung scheint erfahrungsgemäß auf das
Alkali-Mangan-System einen positiveren Effekt zu haben, als reine
Gleichstromladung. Auch die wenigen bekannteren Selbstbauschaltungen
für Alkali-Akku-Lader bzw. Alkali-Refresher [
Links]
arbeiten alle mit pulsierenden Ladeströmen; dazu braucht's nicht einmal
einen Mikroprozessor und schon gar kein "patentiertes
Impulsladeverfahren"...
Mein Konzept eines Alkali-Refreshers geht noch einen Schritt weiter und greift die Idee einer Wechselstrombehandlung auf:
Wechselstrom bewirkt in einer elektrochemischen Zelle eine
(kontrollierbare) Depolarisation der Elektroden bzw. angelagerter
Ionenkomplexe. Unter bestimmten Bedingungen kann man sogar erreichen,
dass die reversiblen Elektrodenprozesse gefördert werden, während die
irreversiblen Reaktionsmechanismen tendenziell unterdrückt werden.
Diese längst bekannte Tatsache machen sich diverse elektrochemische
Analyseverfahren zunutze (z.B. die Wechselstrom-Polarographie).
Auch beim Wiederauffrischen von Alkali-Mangan-Zellen möchte man am
liebsten nur die reversiblen ("guten") Elektrodenreaktionen
unterstützen, damit das Element möglichst viele Lade-/Entladezyklen
mitmacht. Es ist klar, dass man von Wiederauffrischverfahren bei
Primärelementen keine Wunder erwarten darf; dazu sind die Zellen doch
zu sehr auf ex-und-hopp ausgelegt und der herstellerspezifische
chemische Cocktail zu schlecht kalkulierbar. Und dennoch - wenn es
gelingt, die Zellenchemie durch Wechselstrombehandlung auch nur wenige
Male zu reaktivieren, dann hätte sich der Aufwand bereits gelohnt.
(Wer's nicht aus Umweltgründen einsehen will, eine Kostenrechnung
findet sich weiter unten.)
In der vorliegenden Schaltung wechseln sich Lade- und
Entladestrom 50 Mal in der Sekunde ab, um den mutmaßlichen
Regenerierungseffekt zu optimieren. Eine leichte Verschiebung des
Tastverhältnisses zugunsten des Ladestroms bewirkt schließlich den
Wiederaufbau von Kapazität.
Die hier vorgestellte Lösung basiert allein auf dem
Spannungsgefälle gewöhnlicher Siliziumdioden. So erreicht man auf
verblüffend einfache Weise eine dynamische Anpassung der Pulsbreiten
von Lade-/Entladeströmen an das aktuelle Spannungspotenzial der Zelle.
Ein Überladen der Zelle und mithin das Aufkommen eines zu hohen
Innendrucks ("Plopp") wird damit praktisch unmöglich gemacht.
Spätestens bei 1,7 Volt Zellenspannung stellt sich ein
Gleichgewichtszustand ein, bei dem die Zelle nur noch von Wechselstrom
durchflossen wird. Womit wir auch schon bei einem offensichtlichen
Nachteil dieses Verfahrens wären: Der Wirkungsgrad dieser Methode ist
vergleichsweise schlecht, weil die Wechselstromkomponente zu jedem
Zeitpunkt nahezu die gleiche Verlustleistung bewirkt. Deshalb sollte
man das Verfahren auch nur mit relativ niedrigen Strömen betreiben, um
diese Belastung gering zu halten.
Mit der vorgestellten Schaltung,
deren effektiver Netto-Ladestrom höchstens 30mA beträgt, kann das
Wiederauffrischen einer Mignon-Zelle gut und gern 24 Stunden
dauern. Es handelt sich also um einen ausgesprochenen "Langsam-Lader".
Hinweis: Für die Wirksamkeit und Sicherheit dieses experimentellen Verfahrens
kann ich selbstverständlich keine Garantie übernehmen. Ladegeräte
sollten grundsätzlich nicht ohne Aufsicht betrieben werden. Ich
persönlich halte das Verfahren bei niedrigen Strömen für ausgesprochen
sicher und habe mit dem hier beschriebenen Gerät in den letzten Jahren
über 100 alkalische Primärelemente erfolgreich wieder aufgefrischt.
Ausnahmen bestätigen die Regel, weitere Erfahrungen unten.
Schaltung
Bild 2: Wiederauffrischverfahren mit alternierenden Lade-/Entladeströmen
Schaltungsdetails
Die übersichtliche Grundschaltung des Alkali-Refreshers ist in
Bild 2 wiedergegeben.
Ein
Ladestrom
kann nur über R1 (22 Ohm, 1/2 W) und D1 (1N4001) fließen. Leuchtdiode
LED1 und Vorwiderstand R2 (470 Ohm) dienen nur zur Kontrolle, ihr
Betriebsstrom trägt nicht nennenswert zum Ladestrom bei.
Ein
Entladestrom in umgekehrter Richtung kann nur über R1 und die in Reihe geschalteten Dioden D2-D6 (1N4448) fließen.
Die
Reihenschaltung von 5 Siliziumdioden hat aber eine Schwellenspannung
von immerhin 3,5 Volt. Ein Entladestrom kann überhaupt nur fließen,
wenn die Momentanspannung an der Trafowicklung zusammen mit der
Zellspannung besagte -3,5V überschreitet.
Im ausgeschalteten Gerät und in der Nähe der Nulldurchgänge fließt kein Lade- oder Entladestrom.
Somit ergeben sich beim Betrieb an einer sinusförmigen Wechselspannung
unterschiedliche Tastverhältnisse für Lade-/Entladestrom,
und zwar abhängig vom Verhältnis der aktuellen Zellenspannung zur
(schaltungstechnisch festgelegten) Differenzspannung zwischen D1 und
D2-D6, siehe
Schemata:
Bei niedriger
Zellenspannung (unter 1V) überwiegt eindeutig der Ladestrom, mit
zunehmender Zellenspannung nimmt er im Verhältnis zum Entladestrom
immer weiter ab, bis sich schließlich bei etwa 1,7 Volt (...das ist
"zufälligerweise" die für Alkali-Akkus empfohlene
Ladeschlussspannung...) ein Gleichgewichtszustand einstellt.
Im Prinzip ginge es noch einfacher, indem man die Parallelschaltung von D1 und D2-D6 durch eine einzige
Zenerdiode 3,6V
(nächsthöherer Normreihenwert) ersetzt. Auch diese Variante wurde
getestet, aber schnell wieder verworfen. Wegen der höheren
Leistungsdichte wird die ZD doch relativ heiß. Sie müsste daher für
mindestens 1,3W Belastbarkeit ausgelegt sein, und das wird nicht mehr
viel günstiger, als die Lösung mit 6 Einzeldioden.
Da die
maximale Spannungsdifferenz zwischen D1 und D2-D6 eine feste Größe ist,
funktioniert das Verfahren prinzipiell auch an einem Trafo mit höherer
Effektivspannung, zum Beispiel 9 oder 12V. Allerdings würde das
Wiederauffrischen damit nicht sehr viel schneller gehen, weil sich bei
höherer Trafospannung die Flächen von Lade- und Entladestrom
gleichermaßen vergrößern; ansteigen würde vor allem die thermische
Verlustleistung insgesamt.
Ab zwei Zellen sollte man die
Ladekreise über Kreuz anschließen, damit der Netztrafo möglichst
symmetrisch belastet wird. In der Originalladeschaltung haben sie es
genauso gemacht. Das Entladen einer Zelle trägt hier jeweils zum
Ladestrom der anderen Zelle bei, und der Trafo erreicht einen etwas
weniger schlechten Wirkungsgrad.
Theoretisch könnte man über die
Batteriehalter einen direkten Kurzschluss der Sekundärwicklung
fabrizieren. Zusätzlich zur (angeblich vorhandenen) Thermosicherung im
Trafo erschien es mir angebracht, eine austauschbare Schmelzsicherung
einzubauen. Auslösewert bei der vorliegenden Schaltung unter Verwendung
eines 6V/5VA-Trafos: etwa 100mA pro Ladeschacht.
Der
Niederspannungskreis wurde beim Prototyp mit 400mA/flink abgesichert.
Mit anderen Trafos und/oder anders dimensionierten Vorwiderständen
sollte man den ungefähren Auslösewert am besten experimentell
ermitteln. Es versteht sich von selbst, dass man in eigenem
Sicherheitsinteresse darauf achten sollte, dass die Belastung des
Trafos auch mit der neuen Beschaltung im Rahmen des Zulässigen bleibt.
Schemata
Bild 3: Lade-/Entlade-Stromflächen beim Alkali-Refresher in Abhängigkeit von der Zellenspannung (Trafo 6V AC, entspr. US=8,5V). Links UZ=0,5V, rechts UZ=1,7V
Stückliste
Stückliste Alkali-Refresher (Bauteile für zwei Ladekreise) ----------------------------------------------------------
2 x Widerstand 18-22 Ohm / 0,5 Watt (5%) 10 x 1N4448 (Si-Standarddiode 100mA) 2 x 1N4001
2 x LED rot (normal current, 10mA) 2 x Widerstand 470 Ohm
(1 x Netztrafo 6V/5VA, Batteriehalter usw.)
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Test
Ein
Elektrolytkondensator (4700µF/6,3V) kann zu Testzwecken als "ideale
Batterie von extrem geringer Kapazität" eingesetzt werden. In der
Schaltung sollte er sich dann in kurzer Zeit auf etwa 2 Volt aufladen.
Dieser Wert lässt sich aus der Differenz der Dioden-Schwellspannungen
herleiten:
Udiff = -0,7 V + (5 * 0,7 V ) = 2,8 V
Mit dem Leistungsfaktor für sinusfömige Spannungen (Wurzel 2) erhält
man dann jene Effektivspannung, die am Kondensator tatsächlich zu
messen war:
Ueff = 2,8 V / 1,4 = 2V
An der realen
Alkali-Zelle kommen selbstverständlich noch ohmsche Verluste und
natürlich das elektrochemische Potenzial der Zelle als Gegentrend
hinzu. In der Praxis stellt sich der Gleichgewichtszustand bei etwa
1,6...1,7 V ein.
Eine Strommessung in Reihe zum Ladekreis bestätigt: Bei "vollem"
Kondensator oder "voller" Batterie fließt praktisch ein reiner
Wechselstrom, nahezu ohne DC-Anteil.
Aufbautipps
Angesichts
von unverschämten Gehäusepreisen und zweifelhaften Batteriehaltern kann
ich nur jedem, der ein Ladegerät für Standardbatterien bauen will,
empfehlen: Holen Sie sich ein handelsübliches Billigladegerät für 5€
vom Grabbeltisch und bauen Sie's Ihren Wünschen entsprechend um! Da
haben Sie ein schickes Gehäuse mit Netztrafo, praxistauglichen
Batteriehaltern und ein paar anderen Teilen, die man sogar noch
weiterverwenden kann.
Meine Aufbauvariante für das MW398-GS (erhältlich unter anderem bei [5]) ist in Bild 1 zu sehen.
Aus
Gründen der mechanischen Stabilität habe ich die Original-Platine im
Gerät belassen, weitgehend "entstückt" und unerwünschte Verbindungen
auf der Leiterplatte ausgefräst. LEDs und Netztrafo des Originalgerätes
wurden weiterverwendet. (Und darüber hinaus auch die Testschaltung mit
Glühlämpchen und Umschalter sowie der in diesem Gerät separat angelegte
9V-Ladekreis - bitte nicht irritieren lassen.)
Aktuelle Anmerkung: Das Gerät wurde inzwischen von einigen Leuten
nachgebaut und funktionierte auch dort in der erwarteten Weise. Die
oben gezeigte Aufbauvariante für das MW398 muss nicht der Weisheit
letzter Schluss sein... Beachten Sie auch, dass möglicherweise
unterschiedliche Platinenversionen von diesem Gerät existieren.
Maßgeblich ist immer der Stromlaufplan. Im Zweifelsfall kann eine
"fliegende Verdrahtung" durchaus die bessere Variante darstellen. Lose
Teile sollten dann mit Silikon oder Heißkleber fixiert werden.
Erfahrungen
Batterie-Strategie- Die
bekannten Tipps zu Alkali-Akkus haben sich auch beim Umgang mit den
chemisch identischen Alkali-Primärbatterien bewährt: Zelle nur bis etwa
minimal 1 Volt Zellspannung entladen, dann wiederauffrischen. (Viele
Elektronikgeräte geben ohnehin schon bei 1,3...1,1 Volt Klemmenspannung
auf.)
- Möglichst nur Zellen verwenden, die einen intakten und
hochwertigen Einduck machen; empfehlenswert sind auslaufsichere,
versiegelte Exemplare ("Industriebatterien").
- Bei ausgelaufenen oder hochohmig gewordenen Zellen bringt auch ein Wiederauffrischen nicht mehr viel...
- Erfolgreich
wiederaufgefrischte Zellen mit Farbpunkten markieren; da bekommt man
einen Überblick, wie oft die Dinger tatsächlich wiedergefrischt werden
konnten.
- Unterschiedliche Hersteller, unterschiedliche
Wiederauffrischbarkeit. Selbst unter vergleichbaren Bedingungen.
Besonders negativ fielen bei meinen Versuchen die Produkte mit dem
"Kupferkopf" durch. (Vermutlich chemische Additive, die beim einmaligen
Gebrauch eine monstermäßige Leistungsausbeute ermöglichen, aber die
Regenerierbarkeit drastisch verschlechtern. Pfui, D***CELL, pfui!)
ExperimenteDazu habe ich die meisten
Exemplare der Größe Mignon aus öffentlichen Sammelbehältern bezogen.
Diese Batterien waren also nach Ansicht ihrer Vorbesitzer "leer". Was
die Leute so alles glauben...!
- Etwa 90% der Fundstücke hatten noch eine Leerlaufspannung von mindestens 1V.
- Diese Kandidaten wurden der 24-stündigen "Standardprozedur" mit dem beschriebenen Gerät unterzogen.
- Von
den so behandelten Zellen erreichten etwa 3/4 (75%) wieder die
Nennspannung von 1,5V. Der Rest brauchte eine längere Behandlung. Es
gab nur wenige "Ausreißer", bei denen tatsächlich nichts mehr zu machen
war.
- Probleme mit Überhitzung oder auslaufendem Elektrolyt gab
es nicht einmal bei denjenigen Zellen, die letztlich unbrauchbar waren.
- Etwa 2/3 der erstmals wiederaufgefrischten Zellen waren nach der Prozedur wieder ganz normal belastbar.*)
- Die
etwas schlapperen Exemplare können mitunter noch jahrelang in
Kleinstverbrauchern, wie Wanduhren, Wecker, Multimeter usw. eingesetzt
werden.
*) Von mir bisher nur "qualitativ" getestet, indem
ich die Zellen in Verbrauchern mit mittlerem Strombedarf (Discman,
Gameboy, LED-Lampe) weiterbenutzt habe. Ein Großteil der
wiederaufgefrischten Zellen zeigte keinen Kapazitätsverlust gegenüber
"Neuware". Mit diesen Exemplaren war ein mehrfaches Wiederauffrischen
besonders gut möglich.
LadezeitenBeim
Wiederauffrischen von Primärbatterien kann man nicht von Ladezyklen im
eigentlichen Sinne sprechen. Man verzichtet ja bewusst auf eine
Ausnutzung der vollen Kapazität, damit die elektrochemischen Vorgänge
noch weitgehend umkehrbar bleiben und die Zelle anschließend umso
besser wiederaufgefrischt werden kann. Außerdem halten es viele
Hersteller für unnötig, ihre Primärbatterien mit einer realen
Kapazitätsangabe auszuzeichnen. (Der Kunde soll die Batterie mit den
leistungsstärksten Sprüchen kaufen und keine objektiven Vergleiche
anstellen...)
Mit dieser dürftigen Datenbasis ist immerhin folgende
Milchmädchenrechnung möglich:
Davon ausgehend, dass die meisten Mignonzellen der unteren und
mittleren Preisklasse unter realen Bedingungen so etwa 1000mAh liefern
können, diese aber zwecks beabsichtigter Wiederauffrischung nur etwa
zur Hälfte ausgenutzt werden, setze man für die Kapazität einer
wiederaufzufrischenden Mignonzelle etwa 500mAh an. Mit maximal 30mA
effektivem Ladestrom und unter Berücksichtigung von 40% Verlusten
(C/14-Ladung) kommt man dann eben auf
Mindest-Ladezeiten von:
Microzelle: 16 Stunden - Mignonzelle: 24 Stunden - Monozelle: 48-72 Stunden
Aber
es kann auch mal schneller gehen... Im Zweifelsfall lieber öfter die
tatsächliche Spannung messen. Beim Erreichen von 1,55 Volt ist die
Zelle wieder "frisch".
Zusammenfassung
Das vorgestellte Verfahren versucht, die Zellenchemie von
Alkali-Mangan-Primärbatterien durch Wechselstrom anzuregen, um auf
diese Weise ein effektiveres Wiederauffrischen zu ermöglichen. Der beim
Autor verwendete Prototyp wurde über einen längeren Zeitraum mit gutem
Erfolg eingesetzt. Dabei kam es übrigens kein einziges Mal zu einem
Auslaufen von Zellen oder gar "Explosionen"...
Aber es wird ja so viel behauptet. Des Öfteren hört man ja aus von
der Industrie bezahlten Quellen immer mal wieder die Behauptung, ein
Wiederauffrischen sei "unrentabel"... Nun, es wird sicher in naher
Zukunft empfindliche Tariferhöhungen geben, aber NOCH kostet die
Kilowattstunde aus dem öffentlichen Verbundnetz etwa 16...19 Cent, für
Großverschwender oft nur 7 Cent.
Zum Vergleich:
Eine handelsübliche Mignonzelle (1,5V,
1000mAh) kann günstigenfalls 1,5 Wattstunden an elektrischer Arbeit
verrichten und kostet mindestens 25 Cent. Wieviel würde wohl eine
ganze Kilowattstunde, elektrochemisch erzeugt, kosten?
---------> ( 1000 Wh / 1,5 Wh ) * 0,25 € = 166,67 €
Batteriestrom ist also gut und gern 1000mal teurer, als Netzstrom... Da
lohnt sich nun wirklich JEDES mit Netzstrom betriebene Ladeverfahren,
auch wenn sich die Primärbatterie damit nur ein- oder zweimal wieder
auffrischen lässt!
Hauptkostenfaktor ist zweifelsohne die Investition (oder der Selbstbau
;-) eines geeigneten Ladegerätes. Wenn man aber mal vom
marketinggepushten, mikrocontrollergesteuerten Schnelllademurks mit
eingebautem Verfallsdatum absieht, dann tut es vielleicht auch ein
Universalladegerät für NiCd/NiMH (und Alkalis ;-) mit der robusten
Einfachst-Ladeschaltung? Sowas ist schon für 10 € zu haben und diese
Geräte sind auch meist recht gut für Basteleien geeignet. Das hier zum
Alkali-Refresher umgerüstete Tischgerät MW398-GS ist nach wie vor bei
[5] für 4,95 € zu haben.
Und noch ein Preisvergleich:
4er-Pack alkalische Mignonbatterien = Kostet zwischen 1 € (No-Name-Hersteller) und sagenhaften 4 € (Markenhersteller).
24-stündige Refresh-Sitzung über Ladegerät mit 5W Nennleistung = Kostet etwa 2 Cent (16 ct/kWh).
Literatur
Letzte Änderung: 8/2006
julien
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