Hallo liebe Community, ich bin gerade dabei meine (Dach-)Terrassenbewässerung (neu) zu planen. Kurz: Ein Raspi soll mehrere Ventile Steuern, die über Relais geschalten werden. Die Kabel zwischen Raspi und Ventile würde ich mit Kabelbindern am Bewässerungsschlauch befestigen. Beides liegt dann frei hinter Blumentrögen. Das ganze wäre U-förmig mit einer geschätzten Gesamtlänge von ca. 50m. Meint Ihr da könnte es zu Problemen bei Gewittern kommen? Also induzierte Spannungen die letztlich Ventile bzw Relais zerstören?! Oder denke ich da zu vorsichtig? Ich schalte über das Kabel nur die Ventile. Es fließen keine Daten. Danke schon mal für eure Meinungen! LG, Tom
Thomas schrieb: > Meint Ihr da könnte es zu Problemen bei Gewittern kommen? Das kommt auf die baulichen Gegebenheiten an. Für die Auslegung von Blitzschutz wird der Bereich um Gebäude in verschiedene Zonen eingeteilt. Daran könntest du dich bezüglich der erforderlichen Maßnahmen orientieren. Im Prinzip bekommt ein Blitz fast alles kaputt. Im Fall eines nahen Einschlags geht es dann nur darum, den Schadensbereich zu begrenzen, also z.B. mehrstufiger Überspannungsschutz an den Leitungen, die zum RaspPi führen oder den ggf. als opferbar zu klassifizieren. Dann darf die Überspannung nur nicht weiter ins Hausnetz laufen.
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Rainer W. schrieb: > Dann darf die Überspannung nur nicht weiter ins Hausnetz laufen. Also den Raspi mit Batterien betreiben? :-)) Ohne "richtige" Überspannungsableiter würde ich ein so langes, auf dem Boden liegendes Kabel nie ins Haus lassen. Auch wenn der Blitz das Kabel gar nicht trifft, gibt es ja immer noch den Spannungstrichter über Dutzende vom Metern. Äh, ich sehe gerade "Dachterrasse". Da gibt es den Spannungstrichter nicht. Aber die Überspannung trotzdem. Wenn die einen Weg ins Stromnetz findet, findet sie darüber sämtliche Geräte im Haus. Alles, was über irgendeinen Weg geerdet ist und Elektronik enthält, freut sich dann besonders über den Besuch.
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Vorn und hinten je Leitung einen kleinen Varistor, freut auch die Relais. Je einen an jede Versorgungsspannung. Hilft nicht in jedem Fall, ist aber preiswert und besser wie nichts.
Wolf17 schrieb: > Vorn und hinten je Leitung einen kleinen Varistor, freut auch die > Relais. Je einen an jede Versorgungsspannung. Hilft nicht in jedem Fall, > ist aber preiswert und besser wie nichts. Auch gut (insbesondere in Kombination mit Varistoren) sind Gasableiter. Das sind so eine Art kleine Glimmlampen. https://de.wikipedia.org/wiki/Gasableiter
Um Deine Relais hätte ich weniger Angst. Die Ansteuerelektronik mit Schaltnetzteil wird zuerst sterben. 50m Leitung auf dem Dach sind eine schöne Antenne um alles einzusammeln. Bei Dehn gibt es viel zu lesen dazu (z.B. Blitzschutzplaner https://www.dehn.de/de/downloads)
Thomas schrieb: > Meint Ihr da könnte es zu Problemen bei Gewittern kommen? > Also induzierte Spannungen die letztlich Ventile bzw Relais zerstören?! Ist der Papst katholisch?
Lu schrieb: > Mo schrieb: >> Ist der Papst katholisch? > > Es gibt sogar Blitzableiter im Vatikan. Dafür weniger Solarzellen.
Mo schrieb: > Ist der Papst katholisch? Angenommen er ist es nicht und faket. Was könnte dann sein Motiv sein? (Hilfe zur Lösung: Mit nichts kann man einer Idee besser schaden als mit schlechten Argumenten für sie.) SCNR.
Lu schrieb: > Es gibt sogar Blitzableiter im Vatikan. Aber klar doch. https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2023-04/teufel-papst-franziskus-exorzismus-satan-katechismus-boese.html
Thomas schrieb: > die über Relais geschalten werden. Da stellt sich die Frage, ob die Relais beim Raspi als Breakout-Baord angeordnet sind, oder die Steuerleitung über viele Meter bis zum Relais beim Ventil geht.
Dieter D. schrieb: > die Steuerleitung über viele Meter bis zum Relais beim Ventil geht. Dann kommt die nächste Frage woher die Masse kommt und welche Ströme darüber fließen...
Hi, danke mal für die vielen - und teils kreativen - Antworten. :-) > Da stellt sich die Frage, ob die Relais beim Raspi als Breakout-Baord > angeordnet sind, oder die Steuerleitung über viele Meter bis zum Relais > beim Ventil geht. Die Relais würden sich direkt beim Raspi befinden. Die Steuerleitung würde dann zu verteilt platzierten Ventilen verlegt werden. > Dann kommt die nächste Frage woher die Masse kommt und welche Ströme > darüber fließen... Die Ventile - genauer gesagt wären es Motorkugelhähne - benötigen während des Schaltvorgangs ein paar hundert mA. Im offenen bzw im geschlossenen Zustand verbrauchen die dann fast nichts. Eine Erdung ist nicht wirklich vorhanden. Die Netzteile für Raspi und Ventile sind Schutzisoliert. Eine Erdung kommt eventuell über die Wasserleitung teilweise zustande. (Ventile wären aus Metall) Ich tendiere mittlerweile dazu die Ventile mit dem Raspi "zentral" zu platzieren und dafür mehr Schläuche zu verlegen.
Es ist halt die Frage, ob sich der Aufwand lohnt oder es nicht einfach günstiger wäre einen zweiten Raspi mit SD-Karte zu bevorraten, der im Falle eines Blitzschlages ausgetauscht wird. In der Regel wären nach einem Blitzeinschlag der Ausfall der Bewässerung nur Peanuts, wenn das Haus nicht einen guten Blitzableiter hätte. Du müsstest sonst Relais einsetzen die mindestens eine sichere Trennung zwischen Spule und Kontaktsatz nach EN 50178, EN 60204 und EN 60335 6kV (1,2/50us), 8mm Luft- und Kriechstrecke bieten oder besser.
Thomas schrieb: > Eine Erdung kommt eventuell über die > Wasserleitung teilweise zustande. (Ventile wären aus Metall) In dem Falle hättest Du das Problem der Schrittspannungen durch die Potentialdifferenz beim Blitzschlag. Deshalb soll man ja auch nicht breitbeinig auf dem Boden stehen, wenn der Blitz in der Nähe einschlägt.
Rolf schrieb: > Aber klar doch. > https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2023-04/teufel-papst-franziskus-exorzismus-satan-katechismus-boese.html YMMD
Thomas schrieb: > es Motorkugelhähne - benötigen > während des Schaltvorgangs ein paar hundert mA. Im offenen bzw im > geschlossenen Zustand verbrauchen die dann fast nichts. Das wirft die Frage auf, ob da dann der Schaden durch den Blitzschlag oder durch die Ueberschwemmung durch die dann dauerhaft offenen Haehne groesser wird...
Wendels B. schrieb: > Das wirft die Frage auf, ob da dann der Schaden durch den Blitzschlag > oder durch die Ueberschwemmung durch die dann dauerhaft offenen Haehne > groesser wird... Die Überschwemmung verhindert dann vielleicht das Abbrennen? ;o)
Wendels B. schrieb: > Das wirft die Frage auf, ob da dann der Schaden durch den Blitzschlag > oder durch die Ueberschwemmung durch die dann dauerhaft offenen Haehne > groesser wird... Wenn der volle Volumenstrom nicht notwendig ist, empfiehlt es sich vorbeugend zur Schadensminimierung den Volumenstrom durch Lochblenden zu drosseln.
Dieter D. schrieb: > In der Regel wären nach einem Blitzeinschlag der Ausfall der Bewässerung > nur Peanuts, wenn das Haus nicht einen guten Blitzableiter hätte. Der Blitzableiter nützt wenig, wenn er nicht getroffen wird, aber Überspannung gegen Erde über das Steuerkabel und den Raspi usw. ins 230-V-Netz gelangt. Hinterher merkst du dann, wo es überall im Haus Elektronik gibt.
Rolf schrieb: > Der Blitzableiter nützt wenig, wenn er nicht getroffen wird, aber > Überspannung gegen Erde über das Steuerkabel und den Raspi usw. ins > 230-V-Netz gelangt. Und WENN der Blitzableiter getroffen wird, wird dadurch das Potential des Hauserders, und darüber PE und N, auf so 500kV gegenüber L123 angehoben. Das finden viele Geräte mit Anschluß an L123 und N auch nicht so toll. Deshalb ja bei äußerem Blitzschutz immer auch inneren Blitzschutzschutz. LG, Sebastian
Rolf schrieb: > aber Überspannung gegen Erde über ... Zumindest war ich da gut gewesen vor wenigen Jahren als der Blitz im 30m entfernten Nachbarhaus einschlug. Bei allen Nachbarn war vom Blitz etwas zerstört worden. Bei mir war nichts defekt. Da waren meine einfachen Schutzmaßnahmen gar nicht so schlecht.
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