Vielleicht wäre das eher eine Frage für ein Physik-Forum, aber ich probiere es zuerst mal hier: Die in den anhängenden Diagrammen gezeigte Abfolge, bei der zunächst zwei Kondensatoren unabhängig voneinander an einer Spannungsquelle geladen werden, dann von der Spannungsquelle getrennt werden, und danach in Reihe geschaltet werden, ist für die Zeitpunkte t=0, t=1 und t=2 leicht verständlich zu erklären, wenn man für die Ladung der als ideal angenommenen Kondensatoren das einfache Modell verwendet, dass die Spannungsquelle die Ladungsträger in den Kondensatoren verschiebt, und sich zum Zeitpunkt t=2 schließlich etwas mehr Elektronen an den jeweils negativen Kondensatorplatten aufhalten als auf der jeweils positiven Seite. Schwieriger wird es bei t=3: Man könnte ja denken, dass sich durch das Schließen von S2 die Ladungsträgerdichte zwischen dem negativen Pol von C1 und dem positiven Pol von C2 ausgleicht - was sie der praktischen Erfahrung nach aber nicht tut - öffnet man S2 wieder, dann hat sich an der Spannung von C1 und C2 nichts verändert. Man könnte das jetzt begründen mit: Über die idealen Voltmeter rechts kann kein Strom fließen, daher bleibt die Ladungsträgerdichte am positiven Pol von C1 und am negativen Pol von C2 auch nach Schließen von S2 unverändert - und entsprechend werden am negativen Pol von C1 und am positiven Pol von C2 weiterhin Elektronen der gegenüberliegenden Kondensatorplatte angezogen bzw. abgestoßen. Wenn das aber ausreicht, um keine Elektronen vom negativen Pol von C1 Richtung positiver Pol von C2 zu verschieben - warum entläd sich dann ein Kondensator überhaupt, wenn man ihn kurzschließt? Schließlich liegt auch dann ja zunächst die Situation vor, dass die relativ mehr Elektronen an der negativen Kondensatorplatte von den relativ mehr Protonen an der positiven Kondensatorplatte angezogen werden. Müsste das dann nicht genauso einen entladenden Stromfluss zwischen den Kondensatorplatten aufhalten, wie es das zwischen C1- und C2+ tut? Ich vermute, dass man das beobachtbare Verhalten nur plausibel erklären kann, wenn man seine Modellvorstellung um die eine Betrachtung der statistischen Natur der ständigen Bewegung freier Elektronen in Leitern erweitert, aber ich habe noch keine Quelle gefunden, die diesen oder einen anderen für mich plausiblen Erklärungsansatz versucht. Kennt jemand eine gut vermittelbare Erklärung der Ladung- und Entladung idealer Kondensatoren anhand von Ladungsträgerverschiebung?
Lutz V. schrieb: > Man könnte ja denken, dass sich durch das Schließen von S2 die > Ladungsträgerdichte zwischen dem negativen Pol von C1 und dem positiven > Pol von C2 ausgleicht - was sie der praktischen Erfahrung nach aber > nicht tut Weil das Ausgleichsbedürfnis zwischen C1 und C2 fehlt! So ein starkes Bedürfnis entsteht nur, wenn sich die beiden Platten innerhalb eines Elkos ganz dicht isoliert gegenüberstehen, so dass man beim passenden Partner durch die "durchsichtige" Isolierschicht hindurch im wesentlichen nur durch zuwinken, Aufmersamkeit erregen kann. Bei zwei einzelnen räumlich getrennten Elkos klappt das natürlich nicht.
Lutz V. schrieb: > Über die idealen Voltmeter rechts > kann kein Strom fließen, Soweit es ideale Voltmeter sind, ist das korrekt, da dann der Innenwiderstand unendlich anzunehmen ist, was einer Unterbrechung des Stromkreises gleichkommt - ohne Stromkreis kein Stromfluß. Lutz V. schrieb: > warum entläd sich dann > ein Kondensator überhaupt, wenn man ihn kurzschließt? Weil durch das kurzschließen ein Stromkreis geschlossen wird und deshalb Strom fliessen kann. Lutz V. schrieb: > dass sich durch das Schließen von S2 > die Ladungsträgerdichte zwischen dem negativen Pol > von C1 und dem positiven Pol von C2 ausgleicht Strom will immer im Kreis fließen, darum heißts auch ganz allgemein Stromkreis (und die Stromquelle ist grds. Teil desselben) und nie Stromstrecke von einem Pol der Stromquelle zum anderen. Andere Betrachtungsweise wäre: Die überschüssigen Ladungsträger am negativen Pol von C1 (positiven Pol von C2) werden von den überschüssigen Ladungsträgern entgegengesetzter Polarität am positiven Pol von C1 (negativen Pol C2) angezogen, deshalb können sie von dort nicht wegfließen, solange nicht auch die am positiven Pol von C1 (negativen Pol von C2) wegfließen können.
Moin, Lutz V. schrieb: > ..... > Kennt jemand eine gut vermittelbare Erklärung der Ladung- und Entladung > idealer Kondensatoren anhand von Ladungsträgerverschiebung? Das beobachtete Verhalten ist ein Trugschluss, ein numerisches Artefakt quasi. Im Bild T=0 und T=2 ist rechts eine Spannung eingezeichnet, die real undefiniert ist. Zwischen den beiden Punkten deren Spannung gemessen wird, gibt es keinerlei Verbindung. Also kann man über diese Spannung keine Aussage machen. Kommt da ein Alfa-Teilchen angeflogen und trifft die Messspitze des Voltmeter, können es auch gerne mal 100kV sein. Entweder hat das Spannungsmessgerät einen großen aber nicht unendlichen Innenwiderstand, dann ist die Spannung in diesen Fällen Null, oder aber die Schalter haben im offenen Zustand einen endlichen Widerstand oder eine parasitäre Kapazität größer Null - egal was davon, es ist in diesen Bildern / der Simulation nicht oder nicht sichtbar oder falsch berücksichtigt. Gruß, Roland
Bei t3 werden doch nur zwei geladene Kondensatoren in Reihe geschaltet!? > ... eine gut (?) vermittelbare Erklärung der Ladung- und Entladung ... würde ich so geben: 1.) Wird der C geladen (durch eine reale Spannungsquelle), werden Elektronen von der einen Platte zur anderen verschoben, so dass sich das sonst vorhandene Gleichgewicht (mit den Protonen in den Atomkernen) verschiebt. 2.) Wird er entladen (real immer über einen kleinen Widerstand / z.B. der Zuleitung), gleicht sich der Ladungsunterschied wieder aus. Die Formeln dafür haben wir alle mal gelernt... https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensator_(Elektrotechnik)#Funktionsweise_im_Gleichstromkreis
Marcel V. schrieb: > Weil das Ausgleichsbedürfnis zwischen C1 und C2 fehlt! So ein starkes > Bedürfnis entsteht nur, wenn sich die beiden Platten innerhalb eines > Elkos ganz dicht isoliert gegenüberstehen, so dass man beim passenden > Partner durch die "durchsichtige" Isolierschicht hindurch im > wesentlichen nur durch zuwinken, Aufmersamkeit erregen kann. > > Bei zwei einzelnen räumlich getrennten Elkos klappt das natürlich nicht. Werden die Platten eines zuvor geladenen Kondensators (der an nichts angeschlossen ist) durch mechanische Arbeit weiter voneinander entfernt, steigt die zwischen den Platten messbare Spannung - das durfte ich vor vielen Jahren schon selbst im Praktikum ausprobieren, und kann sicher sagen, dass "Bedürfnis" zum Ausgleich der Ladungsträgerdichte zwischen den Platten wird dabei keineswegs kleiner, auch nicht bei 1m Abstand. Michi S. schrieb: >> warum entläd sich dann >> ein Kondensator überhaupt, wenn man ihn kurzschließt? > > Weil durch das kurzschließen ein Stromkreis geschlossen wird und deshalb > Strom fliessen kann. "Stromkreise" sind sicher sehr nützlich als abstrakteres Modell für die Beschreibung elektronischer Schaltungen, aber ich suche ja gerade eine Erklärung, die auf der grundlegenden Eigenschaft der Ladungsträger aufbaut, sich gegenseitig abzustoßen bzw. anzuziehen. Also übertragen auf die Thermodynamik: Ich möchte nicht Formeln für ideale Gase vom Himmel regnen lassen, die irgendwie Druck, Volumen, Temperatur in Beziehung setzen, sondern das Verhalten eines Gases aus den Eigenschaften/Wechselwirkungen der einzelnen Gasmoleküle erklären. Das wäre für viele praktische Anwendungen viel zu umständlich, hilft aber enorm beim tieferen Verständnis. Roland D. schrieb: > Im Bild T=0 und T=2 ist rechts eine Spannung eingezeichnet, die real > undefiniert ist. Zwischen den beiden Punkten deren Spannung gemessen > wird, gibt es keinerlei Verbindung. Also kann man über diese Spannung > keine Aussage machen. Bei t=0 und t=2 zeigt das Spannungsmessgerät rechts 0V, aber das ist nicht wesentlich für die Frage, man kann das Spannungsmessgerät rechts auch einfach weglassen. Wirklich interessant finde ich, warum sich ab t=3 nichts an der Spannung der Messgeräte ändert, die an je einem der beiden Kondensatoren hängen. Die Spannungsmesser im Diagramm sind auch eigentlich nur ein (in der Realität eher zugänglicher) unvollkommener Ersatz für einen "Elektronen-/Protonenzähler", der mir separat für jeweils beide Kondensatorpole die genaue Anzahl der im Kondensatormaterial enthaltenen Elektronen und Protonen anzeigt. Dass eine Spannung nur gemessen werden kann, wenn eine Verbindung zwischen zwei Punkten hergestellt wird, finde ich eine merkwürdige Aussage. Dass ein Plattenkondensator - dessen Platten ja auch gern weit auseinanderstehen können - eine Spannung zwischen seinen Polen haben kann, ist doch unstrittig, oder? Und so ein Plattenkondensator kann durchaus eine größere "Lücke" zwischen seinen Platten haben als ein Schalter. Uwe schrieb: > Die Formeln dafür haben wir alle mal gelernt... Ja, aber "Formeln" erklären nicht. Wenn jemand fragt, warum die Sonne heiß ist, und ich antworte mit E=m*c^2, dann mag das zwar eine zutreffende und irgendwie mit dem Geschehen in Verbindung stehende Formel sein, aber der Fragende weiss danach immer noch nicht, warum dieser Materieklumpen da einfach so heiß wird.
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Lutz V. schrieb: > "Stromkreise" sind sicher sehr nützlich als abstrakteres Modell für die > Beschreibung elektronischer Schaltungen, aber ich suche ja gerade eine > Erklärung, die auf der grundlegenden Eigenschaft der Ladungsträger > aufbaut, sich gegenseitig abzustoßen bzw. anzuziehen. Dann mußt Du auch Ladungsträger in deinen Darstellungen verwenden und nicht nur Spannungsführende Leitungen. Erklärungen gibt es zu Haufe in guten Lehrbüchern. Ich habe mindestens 3 im Schrank stehen. Hier ein Beispiel aus dem WWW : " https://www.elektrotechnik-fachbuch.de/e_grundlagen_kap_07_1v2.html " Lutz V. schrieb: > Werden die Platten eines zuvor geladenen Kondensators (der an nichts > angeschlossen ist) durch mechanische Arbeit weiter voneinander entfernt, > steigt die zwischen den Platten messbare Spannung Das ist falsch. Auszug aus dem genannten Beispiel: "Neben der Plattenfläche beeinflusst der Plattenabstand d die von den Platten aufnehmbare Ladungsmenge. Die sich gegenüberliegenden Ladungen der Kondensatorplatten üben eine gegenseitige Anziehungskraft aufeinander aus. Ist der Plattenabstand klein, so ist die Kraft größer und es werden zusätzliche Ladungen auf die Platten gezogen. Lutz V. schrieb: > Die Spannungsmesser im Diagramm sind auch eigentlich nur ein (in der > Realität eher zugänglicher) unvollkommener Ersatz für einen > "Elektronen-/Protonenzähler", der mir separat für jeweils beide > Kondensatorpole die genaue Anzahl der im Kondensatormaterial enthaltenen > Elektronen und Protonen anzeigt. "unvollkommener Ersatz der mir die genaue Anzahl" Erkennst Du den Widerspruch? Du kannst Kapazitäten nicht nur an Hand der Spannungen definieren.
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Lutz V. schrieb: > Schwieriger wird es bei t=3: Man könnte ja denken, dass sich durch das > Schließen von S2 die Ladungsträgerdichte zwischen dem negativen Pol von > C1 und dem positiven Pol von C2 ausgleicht Nein, das kann man sich nicht denken(, es wäre ein verrückter Gedanke :) ). Dass Strom fliesst ohne dass ein geschlossener Stromkreis vorliegt, ist undenkbar. Oder anders erklärt: Es kann keine Ladung von einem Kondensatoranschluss zum anderen Kondensator fliessen, da diese Ladung von der Gegenladung des anderen Pols des selben Kondensators mit Hilfe des elektrischen Feldes im Kondensator gehalten wird.
Moin, Lutz V. schrieb: > Roland D. schrieb: >> ... > Die Spannungsmesser im Diagramm sind auch eigentlich nur ein (in der > Realität eher zugänglicher) unvollkommener Ersatz für einen > "Elektronen-/Protonenzähler", der mir separat für jeweils beide > Kondensatorpole die genaue Anzahl der im Kondensatormaterial enthaltenen > Elektronen und Protonen anzeigt. Und genau da liegt der kapitale Denkfehler. Die Anzahl von Ladungsträgern in einem Metallteil (Kondensatorplatte) hat schlicht nichts mit der Spannung zu tun. Beispiel: Vier Platten isoliert voneinander übereinander liegend, also ein Kondensator mit vier Platten. Am Anfang erst mal alle kurzschließen und dann die Schalter wieder öffnen. Ich messe die Spannung zwischen den beiden mittleren -> Null. Jetzt lege ich zwischen der untersten und der obersten 3V an. Und messe wieder -> 1V zwischen den beiden mittleren. Und das, obwohl die beiden mittleren Platten nie irgendwo angeschlossen waren ergo sich die Anzahl der Ladungsträger auf diesen beiden Platten nicht geändert haben kann. Also: Spannung und Ladung sind zwei verschiedene Sachen. Die Spannung einer Kondensatorplatte gegen Erde kann sich auch ändern, ohne dass sich die Anzahl der Ladungsträger geändert gaben müsste.Also ohne, dass Strom geflossen ist. Gruß, Roland
Lutz V. schrieb: >> Werden die Platten eines zuvor geladenen Kondensators (der an nichts >> angeschlossen ist) durch mechanische Arbeit weiter voneinander entfernt, >> steigt die zwischen den Platten messbare Spannung Peter H. schrieb: > Das ist falsch. Ich muß mich korregieren Dass auseinanderziehen geladener Kondensatorplatten verringert die Kapazität. Weil Q = C · U ist, und Q konstant, erhöht sich U (Spannung wird größer). Das wird auch praktisch im Experiment vorgeführt. Dabei werden Spannungen im KV-Bereich und überdimensionale Kondensatorplatten verwendet. Die Wirkung ist eher gering und wird üblicherweise mit einem Elektroskop angezeigt und dient als Nachweis für die oben genannte Formel. Ich halte dieses Experiment für wenig geeignet, das Verhalten von Ladungen in Kondensatoren mit festen Werten zueinander zu vermitteln. Aber die Aussage selbst war richtig, also "sorry" für meine falsche Anmerkung.
John B. schrieb: > Dass Strom fliesst ohne dass ein geschlossener Stromkreis vorliegt, > ist undenkbar. Wenn ich zwei Metallklumpen habe, von denen einer 1000 Protonen und 990 Elektronen enthält, und einen zweiten, der 1000 Protonen und 1010 Elektronen enthält, kann ich durch Verbindung der beiden einen Strom fließen lassen - ganz ohne "Kreis". Wodurch die zwei Körper irgendwann mal unterschiedliche Mengen Elektronen erhielten, ist dabei erstmal unerheblich. Die Körper könnten schon seit 1000 Jahren in weitem Abstand durch das Weltall geflogen sein, bevor ich sie verbinde. > Oder anders erklärt: Es kann keine Ladung von einem Kondensatoranschluss > zum anderen Kondensator fliessen, da diese Ladung von der Gegenladung > des anderen Pols des selben Kondensators mit Hilfe des elektrischen > Feldes im Kondensator gehalten wird. In dem Punkt sind wir uns ja durchaus einig. Ich suche ja nur noch nach einer gut nachvollziehbaren Erklärung dafür, dass eben jene Anziehung durch die Gegenladung des anderen Pols nicht auch dafür sorgt, dass ein einzelner kurzgeschlossener Kondensator sich erst gar nicht zu entladen beginnt. Inzwischen habe ich aber jetzt noch eine Idee, wie man das erklären könnte: Dass ein Kondensator sich entläd, wenn man seine Platten direkt zwischen den Platten, also auf kürzestem Wege, leitend verbindet, ist anschaulich klar, weil die Anziehung auf die Elektronen des negativ geladenen Pols genau in die Richtung des anderen wirkt -> sie werden sich also über den Leiter in diese Richtung verschieben. Betrachtet man jetzt eine weniger direkte leitende Verbindung zwischen den Platten - also z.B. mit weitem Umweg über einen Draht außen an den Kondensatorplatten vorbei - dann könnte man argumentieren, dass das vektorielle Pfadintegral über die von Elektronen an allen Stellen auf der gesamten Strecke "empfundene" Anziehung in Summe dem entspricht, was auch auf der kürzesten direkten Verbindung zwischen den Platten herausgekommen wäre. Bewusst einfacher formuliert, ohne auf formale E-Feld Vektoranalysis zurückzugreifen: Einige Elektronen werden sich vom negativen Pol des Kondensators weg verschieben, selbst wenn das einem Draht folgend zunächst in entgegengesetzter Richtung zum Weg Richtung positivem Pol des Kondensators ist, weil viel mehr andere Elektronen an anderen Stellen des Drahtes in Richtung des positiven Pols angezogen werden, und damit ein (elektrischer, nicht mechanischer) "Sog" auf die nachfolgenden Elektronen im Draht zur Ladungsverschiebung entsteht. Roland D. schrieb: > Die Anzahl von Ladungsträgern in einem Metallteil (Kondensatorplatte) > hat schlicht nichts mit der Spannung zu tun. Das Konzept der Influenz ist mir durchaus vertraut, es geht mir aber wie oben schon erwähnt gar nicht um Spannungen, sondern um den interessanten Sachverhalt, dass ein Schließen von S2 keine Ladungsträgerverschiebung auslöst. Ob Spannungsmessung (indirekter) oder Ladungsträgerzählung auf den Kondensatorplatten (direkter), jeweils vor/nach Schließen von S2, beides dient nur dem Nachweis, dass sich durch Schließen von S2 nichts verändert. > Die Spannung einer Kondensatorplatte gegen Erde kann sich auch ändern, > ohne dass sich die Anzahl der Ladungsträger geändert gaben müsste. Wenn jemand durch "äußere Einflüsse" das elektrische Feld zwischen Kondensatorplatte und Erde verändert, klar. Um solch eine Veränderung zu bewirken wurden dann halt andere als die Ladungsträger in der Kondensatorplatte verschoben. (Von Magnetfeldern oder der Anziehung der Elektronen durch Gravitation oder anderen exotischen Einflüssen mal abgesehen.)
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Lutz V. schrieb: > Ich suche ja nur noch nach > einer gut nachvollziehbaren Erklärung dafür kürzestem Wege; weniger direkte leitende Verbindung; vektorielle Pfadintegral; empfundene Anziehung; nicht mechanischer Sog ... dürften aber alles verwirrende Formulierungen in diesem Zusammenhang sei. Eine einfache Erklärung wäre: Durch anlegen einer Gleichspannung werden die beiden Elektroden (Kondensatorplatte) mit entgegengesetzter Polarität aufgeladen. Sie nehmen den gleichen Potenzialunterschied an, wie die angelegte Spannung. Beim abtrennen der Spannungsquelle bleiben die beiden Ladungen erhalten, eine positiv und die andere negativ. Sie sind durch das Dielektrikum voneinander isoliert. Die elektrostatische Kraft wirkt durch das Dielektrikum und bilded die Kapazität. Die positive Ladunge ist dabei genau so groß wie die nagative Ladung. In der Summe ist die Ladung ausgeglichen und nach außen elektrisch neutral. Verbindet man zwei geladene Kondensatoren mit jeweils einem leitendenden Anschluß, so kann kein Ladungsträgeraustausch stattfinden, sie haben untereinander keinen Potienzialunterschied, weil sie elektrisch neutral sind. Verbindet man die beiden leitenden Anschlüsse eines geladenen Kondensators, findet ein Ladungsausgleich statt. Der Potienzialunterschied der Ladungen wird ausgeglichen.
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Vielleicht wird es an einem Beispiel deutlicher. Bei einem vollgeladenen Elko wird eine Platte entfernt und von Hamburg nach München transportiert. Fall 1: Beim Verbinden der beiden Platten mit einem 1000km langen supraleitendem Draht erhält man nur einen Bruchteil der Energiemenge zurück, als die Energiemenge, die man vorher im zusammengebauten Zustand reingesteckt hat. Fall 2: Erst am nächsten Tag wird die zweite Platte von Hamburg nach München nachgeliefert und der (am Vortag in Hamburg vollgeladene) Elko wird in München wieder zusammengebaut. Jetzt erhält man beim Verbinden der Platten durch einen Draht, die zuvor reingesteckte Energiemenge wieder komplett zurück.
Lutz V. schrieb: > dann nicht genauso einen entladenden Stromfluss zwischen den > Kondensatorplatten aufhalten, wie es das zwischen C1- und C2+ tut? Soso, da verweigert einer die Logik der Serienschaltung aka die einfachste Mathematik, 1+1 zusammenzuzählen... Troll mit unüberwindlichen Defiziten. Nimm Deine Pillen, gute Besserung
Lutz V. schrieb: > Wenn ich zwei Metallklumpen habe, von denen einer 1000 Protonen und 990 > Elektronen enthält, und einen zweiten, der 1000 Protonen und 1010 > Elektronen enthält, kann ich durch Verbindung der beiden einen Strom > fließen lassen - ganz ohne "Kreis". Wodurch die zwei Körper irgendwann > mal unterschiedliche Mengen Elektronen erhielten, ist dabei erstmal > unerheblich. Die Körper könnten schon seit 1000 Jahren in weitem Abstand > durch das Weltall geflogen sein, bevor ich sie verbinde. Nein. Da fliesst sehr wohl ein Strom im Kreis. In deiner Beschreibung fehlt der Kreis. Mal dir das Gedankenexperiment auf und zeichne bitte ALLE Kapazitäten ein. Mit unvollständig durchdachten Gedankenexperimenten verwirrst du dich nur. Wenn du alle Kapazitäten eingezeichnet hast, ist auch zu erkennen, dass dieses Gedankenexperiment in seiner Struktur überhaupt nicht der von dir oben gezeigten Schaltung entspricht. Lutz V. schrieb: > Ich suche ja nur noch nach > einer gut nachvollziehbaren Erklärung dafür, dass eben jene Anziehung > durch die Gegenladung des anderen Pols nicht auch dafür sorgt, dass ein > einzelner kurzgeschlossener Kondensator sich erst gar nicht zu entladen > beginnt. "Jene Anziehung durch die Gegenladung" ist eine untaugliche, weil unvollständige Beschreibung für eine detaillierte Betrachtung. Die Anziehung geschieht durch das elektrische Feld zwischen Ladung und Gegenladung. Sobald du zwischen den Anschlüssen des Kondensators einen Draht anschliesst, befindet sich auch in diesem das elektrische Feld. Der Umweg über den Draht ist irrelevant, da nicht die räumliche Nähe selbst anziehend wirkt, sondern das elektrische Feld.
Moin, Marcel V. schrieb: > Vielleicht wird es an einem Beispiel deutlicher. Bei einem vollgeladenen > Elko wird eine Platte entfernt und von Hamburg nach München > transportiert. > > Fall 1: > > Beim Verbinden der beiden Platten mit einem 1000km langen supraleitendem > Draht erhält man nur einen Bruchteil der Energiemenge zurück, als die > Energiemenge, die man vorher im zusammengebauten Zustand reingesteckt > hat. Man bekommt mehr. Man bekommt das, was man an Anfang elektrisch reingesteckt hat plus das, was man an mechanischer Arbeit leisten musste, um die sich anziehenden Kondensatorplatten auseinanderzubewegen. Gruß, Roland
Moin, Lutz V. schrieb: > Inzwischen habe ich aber jetzt noch eine Idee, wie man das erklären > könnte: Dass ein Kondensator sich entläd, wenn man seine Platten direkt > zwischen den Platten, also auf kürzestem Wege, leitend verbindet, ist > anschaulich klar, weil die Anziehung auf die Elektronen des negativ > geladenen Pols genau in die Richtung des anderen wirkt -> sie werden > sich also über den Leiter in diese Richtung verschieben. Betrachtet man > jetzt eine weniger direkte leitende Verbindung zwischen den Platten - > also z.B. mit weitem Umweg über einen Draht außen an den > Kondensatorplatten vorbei - dann könnte man argumentieren, dass das > vektorielle Pfadintegral über die von Elektronen an allen Stellen auf > der gesamten Strecke "empfundene" Anziehung in Summe dem entspricht, was > auch auf der kürzesten direkten Verbindung zwischen den Platten > herausgekommen wäre. Richtig. Dazu muss man aber noch bedenken, dass die Elektronen nicht nur zu positiven Platte hin wollen, sondern auch noch von der negativen Platte weg wollen. Wenn also unten positive Platte und oben negative mit Anschlussdraht in der Mitte nach oben zeigend, dann werden die Elektronen im Draht von der positiven Platte nach unten gezogen und von der negativen Platte nach oben gedrückt. Die negative Platte ist aber dichter dran. Deren Kraftwirkung überwiegt. Gruß, Roland
John B. schrieb: >> Elektronen enthält, kann ich durch Verbindung der beiden einen Strom >> fließen lassen - ganz ohne "Kreis". > Nein. Da fliesst sehr wohl ein Strom im Kreis. kloppt Euch um und in dem Kreis - ich hol schon mal das Popcorn ;)
Eduart schrieb: > ich hol schon mal das Popcorn ;) Ja, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo man sich rechtzeitig um Popcorn und Chips kümmern sollte, denn hier werden die Phänomene von statischer und dynamischer Elektrizität miteinander vermischt.
Marcel V. schrieb: > Elektrizität miteinander vermischt. die batterielosen Blitzer hier nutzen beides: dynamische Statik. Beitrag "Re: Blinkschaltung" da werden Kondensatoren genauso genutzt wozu gebaut
>> Beim Verbinden der beiden Platten mit einem 1000km langen >> supraleitendem > Draht erhält man nur einen Bruchteil der >> Energiemenge zurück, als die Energiemenge, die man vorher im >> zusammengebauten Zustand reingesteckt hat. > Man bekommt mehr. Man bekommt das, was man an Anfang elektrisch > reingesteckt hat plus das, was man an mechanischer Arbeit leisten > musste, um die sich anziehenden Kondensatorplatten > auseinanderzubewegen. Eine ganze Menge der Energie wird dann "verduften", d.h. von dem Draht abgestrahlt werden...
Uwe schrieb: > Eine ganze Menge der Energie wird dann "verduften", > d.h. von dem Draht abgestrahlt werden... Aber zumindest die Energiemenge aus dem Benzin, welches benötigt wurde um die Kondensatorplatten mit dem Fahrzeug von Hamburg nach München 1000km weit auseinanderzuziehen, bekommt man auf der Rückfahrt nach Hamburg wieder zurück in den Tank gespeist: Roland D. schrieb: > Man bekommt mehr. Man bekommt das, was man an Anfang elektrisch > reingesteckt hat plus das, was man an mechanischer Arbeit leisten > musste, um die sich anziehenden Kondensatorplatten auseinanderzubewegen.
Beitrag #7662713 wurde von einem Moderator gelöscht.
Auch der Mars "bringt verbrauchte Energie sofort zurück" und das natürliche Nord-Süd Gefälle kann Marsianern etwas helfen bessere Karten gibts hier als PDF https://www.gdws.wsv.bund.de/DE/service/karten/01_karten/karten-node.html
Hallo Lutz :) Das Mittelstück zwischen den beiden Kondensatoren hat doch 5-Volt-mal die Ladung des Kondensators aufgenommen. Drucklufttechnisch gesprochen, die einzelnen Kondensatoren sind mit 5 Volt abgedrückt worden. Wenn ich davon ausgehe, daß Kondensatoren "atmen" (sich ausdehen bei Spannungsbeaufschlagung (Keramikondensatormikrofonie)) so müßte das Mittelstück unter Druck stehen. Plus und Minus gleichen sich zwar aus, aber das Mittelstück ist immer noch auf 5Volt (Atmungs-)Druck gegenüber einem externem Nullpotential.
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