Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hameg HM205-3 Trigger Problem


von Oliver W. (oli2)


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Hi!

Ich hatte bei meinem HM205-3 zunächst das Problem, dass im Storage-Mode 
öfter mal das Bild weg war bzw. nur noch eine horizontale Line angezeigt 
wurde und nach Klopfen auf das Gehäuse wieder kam. Im normalen analogen 
Modus hatte aber alles funktioniert. Daraufhin habe ich das Oszi 
geöffnet und im laufenden Betrieb auf verschiedene Stellen des 
Digi-Boards gedrückt. Im Bereich von IC 953-955 kam es dann zum 
beschriebenen Effekt. Dies schien mir plausiebel, da dies die 
D/A-Wandler zu sein scheinen.

Daraufhin habe ich das Digiboard ausgebaut, IC 953-955 aus ihren 
Fassungen genommen und festgestellt, dass an IC 954 (DAC0800) einige 
Lötstellen nicht gut aussahen. Beim Heraushebeln der ICs habe ich leider 
den C962 angeknackst und ihn gegen einen aus meinem Fundus 
ausgewechselt. Nach dem Zusammenbauen scheint der Storage-Mode auch 
problemlos zu funktionieren, jedoch habe ich jetzt ein Trigger Problem 
(siehe Video). Die Betiebsspannungen an der Buchsenleiste auf dem 
XY-Board (Seite 57) habe ich gemessen und scheinen in Ordung zu sein:

-11,97V; 4,91V; 12,00V; 129,8V; 151,3V

IC 953 DAC312 D/A-Wandler Horizontal Seite 49

IC 954 DAC0800 D/A Vertikal Seite 51

IC 955 74hc4066 Seite 51

Wo soll ich jetzt am besten weiter suchen? Bin in Analogtechnik nicht so 
bewandert. Ein zweites Oszi (VDS1022I) und Multimeter sind vorhanden.

Danke für eure Hilfe
Oli

: Bearbeitet durch User
von Oliver W. (oli2)


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Mir ist gerade aufgefallen, dass bei höherer Amplitude (0,5V/div) bei 
2Vpp Signal, das Triggerverhalten i. O. zu sein scheint. Bei 1V/div habe 
ich bei gleichem Signal ein Triggerproblem. Trigger steht auf AC und 
Autotrigger.

Oli

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von Wolf17 (wolf17)


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Dreiecksignal als Testsignal verwenden, notfalls geht auch Sinus. 
Triggerkopplung AC, Triggerung auf NORM, dann mit LEVEL prüfen, ob über 
die gesamte Signalhöhe ein triggern möglich ist. Den genutzten 
Triggerlevel sieht man daran, wo links das Signal anfängt. Test bei AT 
Triggerung wiederholen.

Wenn ab 5mm Signalhöhe mit einer passenden LEVEL-Einstellung eine 
Triggerung möglich ist, passt alles.

von Andrew T. (marsufant)


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Oliver W. schrieb:
> und nach Klopfen auf das Gehäuse wieder kam. Im normalen analogen
> Modus hatte aber alles funktioniert.

Wie Du richtig erkannt hast: Kontaktprobleme, Schalterkontakte oxideren, 
Lötstellen prüfen und nachlöten.

>
> Daraufhin habe ich das Digiboard ausgebaut, ...
> Nach dem Zusammenbauen scheint der Storage-Mode auch
> problemlos zu funktionieren, jedoch habe ich jetzt ein Trigger Problem

Tja, nun haben dort wohl auch Kontaktprobleme begonnen.
Nicht ungewöhnlich, wenn man mechanisch einiges bewegt hat.
Also vorgehen wie oben: Lötstellen, nachlöten, etc.
>
> Wo soll ich jetzt am besten weiter suchen? Bin in Analogtechnik nicht so


Info zur Triggerempfindlichkeit wie oben von wolf17 nutzen,
und nochmals alle Lötstellen im Triggermodule ansehen.

Ggfs. zweiten Reparier hinzuziehen, der Erfahrung hat mit diesen Dingen 
(z.B. im Repair Cafe deiner Umgebung suchen).

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Andrew T. schrieb:

> Wie Du richtig erkannt hast: Kontaktprobleme, Schalterkontakte oxideren,
> Lötstellen prüfen und nachlöten.

...und vor allem: diese widerwärtigen Billig-IC-Sockel! Ich würde alle 
gesockelten ICs nochmals fest in die Fassung drücken.

Grüßle,
Volker

von Oliver W. (oli2)


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Wolf17 schrieb:
> Dreiecksignal als Testsignal verwenden, notfalls geht auch Sinus.
> Triggerkopplung AC, Triggerung auf NORM, dann mit LEVEL prüfen, ob über
> die gesamte Signalhöhe ein triggern möglich ist. Den genutzten
> Triggerlevel sieht man daran, wo links das Signal anfängt. Test bei AT
> Triggerung wiederholen.
>
> Wenn ab 5mm Signalhöhe mit einer passenden LEVEL-Einstellung eine
> Triggerung möglich ist, passt alles.

Hi!

Da ich keinen Funktionsgenerator besitze, habe ich diese 
Dreieckgeneratorschaltung auf einem Breadboard aufgebaut:
https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/bilder/3eckg_07.gif
Statt dem TLC27M2 habe ich einen LM358 genommen. Als Spannungsversorgung 
dient ein 9V Blockakku ohne 5V Regler.

Im ersten Teil des Videos ist der Normaltrigger zu sehen, später schalte 
ich auf Automatik um.

Oli

von Wolf17 (wolf17)


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Für mich sieht es so aus, als wenn alles geht. Allerdings hat auf jeden 
Fall der +- Schalter Wackelkontakt.
Lötstellen/Pads vom Schalter auf Bruch kontrollieren.
Schalterumgebung mit Klopapier ausfüllen und Schalter mit Teslanol T6 
behandeln. Dann Schalter viel bewegen. Vom aggresiven Kontakt 60 würde 
ich absehen, das ist zwar hoch wirksan, aber wenn man es anschließend 
nicht mit WL komplett rausbekommt und mit 61 nachschmiert, frisst es 
weiter.

von Oliver W. (oli2)


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Meinst du das hier? Das kann im Gegensatz zu K60 im Schalter verbleiben 
und richtet dort keinen Schaden an richtig? Der +/- Schalter ist der 
mittlere Schalter im Bild. Kann ich das Kontaktspray einfach durch das 
Kunststoffgehäuse reinlaufen lassen? Die Lötstellen vom +/- Schalter 
sehen ok aus.

Oli

von Wolf17 (wolf17)


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Oliver W. schrieb:
> Meinst du das hier?

Wahrscheinlich ja. Warum Wentronic neuerdings das renomierte Teslanol T6 
Oszillin nur noch unter der Bezeichnung "Kontaktspray" verteibt, bleibt 
deren Geheimnis. Im Sicherheitsdatenblatt von 2020 und 2022 erscheint 
unter der alten T6 Oszillinnummer 26025/26026 jedenfalls die neue 
Bezeichnung.

Ob wegen irgendeiner Verordnung die Zusammensetzung geändert wurde, habe 
ich nicht herausbekommen.

von H. H. (hhinz)


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Wolf17 schrieb:
> Ob wegen irgendeiner Verordnung die Zusammensetzung geändert wurde, habe
> ich nicht herausbekommen.

Ist immer noch teuer verkauftes Waschbenzin.

von Eduart (Gast)


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Oliver W. schrieb:
> nach Klopfen auf das Gehäuse wieder kam.
[...]
> ausgewechselt. Nach dem Zusammenbauen scheint der Storage-Mode auch
> problemlos zu funktionieren, jedoch habe ich jetzt ein Trigger Problem

Klopf Kopf, kratz Katz - wünsch Dir Erfolg.

ein alter Witz zu Wissen ist Macht

da wollte einer eine schriftliche Rechnung fürs Amt und bekam sie.

Gesamtbetrag 101 €

[Gegeben ein Klopp macht 1 € + gewußt wo macht 100 €]

von Oliver W. (oli2)


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Wolf17 schrieb:
> Oliver W. schrieb:
>> Meinst du das hier?
>
> Wahrscheinlich ja. Warum Wentronic neuerdings das renomierte Teslanol T6
> Oszillin nur noch unter der Bezeichnung "Kontaktspray" verteibt, bleibt
> deren Geheimnis. Im Sicherheitsdatenblatt von 2020 und 2022 erscheint
> unter der alten T6 Oszillinnummer 26025/26026 jedenfalls die neue
> Bezeichnung.
>
> Ob wegen irgendeiner Verordnung die Zusammensetzung geändert wurde, habe
> ich nicht herausbekommen.

Scheint das gleiche zu sein:
https://dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=34&t=32423
Habe es soeben in den +/- Taster gesprüht und ihn einige Male bewegt.

Wie man im Video sieht, funktioniert der Taster jetzt auch sauber und 
die Triggerschwelle lässt sich im Normaltriggerbetrieb auch schön 
verstellen. Bei einem weiteren Umschalten der Triggerflanke setzt der 
Trigger dann aber wieder aus. (ca. Hälfte des Videos) Nach dem 
Umschalten auf Automatiktrigger fängt der Trigger dann auch wieder.

Oli

: Bearbeitet durch User
von Oliver W. (oli2)


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Habe gerade mal ausprobiert, auf den Komponententester umzuschalten, 
danach ist das Bild total verschwommen. Im Storagemodus ist es aber 
weiterhin normal. Nach längerem Ausschalten war es dann wieder ok.

Oli

von Oliver W. (oli2)


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Ich veruche gerade durch den Schaltplan durchzusteigen. Was ich komisch 
finde ist, dass die Abbruchstellen nicht gleich bezeichnet zu sein 
scheinen (ich kenne es aus Elektroplänen so): EY1 und EY2 kommen von der 
Teilerschaltung (Seite 37) und gehen auf den Y-Zwiswchenverstärker (oben 
links auf Seite 38) auf dem XY-Board. Dort heißen sie dann EY11 und EY12 
für den ersten und EY21 und EY22 für den zweiten Kanal.

SPY11 und SPY12 gehen dann auf das Digiboard (Seite 46). Wobei sie dort 
SPY1 und SP1\ heißen. Das gleiche gilt für SPY21 und 22 auf dem XY-Board 
und SPY2 und SPY\. Y1OUT und Y2OUT auf dem Digiboard sind dann 
vermutlich Y-OUT1 und Y-OUT2 auf dem Endverstärker auf dem XY-Board 
(Seite 39). YF1 und YF2 vom Y-Zwischenverstärker sind dann auch YF1 und 
YF2 am Y-Endverstärker.

Unten links auf Seite 38 ist der Triggerverstärker. SY1 und SY2 gehen 
auf SY und SY2 auf die Triggerschaltung auf Seite 61. Oben rechts auf 
Seite 38 ist der Komponententester.

Verstehe ich das soweit erst einmal richtig?

Oli

von Oliver W. (oli2)


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Keiner eine Idee? Lötstellen habe ich mir soweit möglich angesehen und 
sehen alle i. O. aus. Pauschal irgendwelche ICs aus den Fassungen zu 
ziehen und wieder einsetzten würde ich gern vermeiden, da hierdurch 
vermutlich noch mehr Kontaktprobleme entstehen. Offensichtlich Lose ist 
keines. Deshalb meine Fragen zum Schaltplan.

Oli

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