Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Rail-Netzteil für Raspberry Pi


von Stefan (cyrusfd)


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Hallo Zusammen,

hat jemand vielleicht einen Tipp für ein zuverlässiges 
Hutschienen-Netzteil für RasperryPi. Ich habe ständig irgendwelche 
"undervoltage" desmg-Meldungen mit einem Rail-Netzteil von MW mit 5v 6 A 
https://www.amazon.de/Hutschienen-Netzteil-MeanWell-MDR-40-5-Hutschienennetzteil/dp/B00MWQEJAW. 
Die Spannung habe ich auf 5,15V geregelt.
Nachdem ich ein originales Rasp-Netzteil ausprobiert habe, sind die 
Meldungen verschwunden. Leider passt das Steckernetzteil nicht in meinen 
Sicherungskasten.

Vielen Dank!
Stefan

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Eigentlich sind Netzteile von Meanwell durchaus als industrietauglich 
bekannt...

Schon mal mit einem zusätzlichen Elko an der Ausgangsspannung versucht? 
Vielleicht zieht der Raspi zu hohe Spitzenströme...

von Carsten W. (eagle38106)


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Drei Fragen:

* Wie lang ist die Kabelverbindung zum Raspberry Pi,
* wie dick ist der Kabelquerschnitt und
* wo speist Du beim Raspberry ein?

von Obelix X. (obelix)


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Mean Well HDR-30-5 habe ich im Einsatz.

von Stefan (cyrusfd)


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Carsten W. schrieb:
> Drei Fragen:
>
> * Wie lang ist die Kabelverbindung zum Raspberry Pi,
> * wie dick ist der Kabelquerschnitt und
> * wo speist Du beim Raspberry ein?

Ca 60 cm USB-Micro-B-Kabel. Ich habe 2 davon getestet. Einspeisung via 
USB-Eingang

von Stefan (cyrusfd)


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Wolfgang R. schrieb:
> Eigentlich sind Netzteile von Meanwell durchaus als industrietauglich
> bekannt...
>
> Schon mal mit einem zusätzlichen Elko an der Ausgangsspannung versucht?
> Vielleicht zieht der Raspi zu hohe Spitzenströme...

ich könnte mal mit einem 680 uF/16V versuchen, wobei das Netzteil das 
grundsätzlich gebacken bekommen müsste. Am Rasp ist nur ein Relais 
angeschlossen, das von einem zusätzlichen externen Netzteil versorgt 
wird.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Stefan schrieb:
> ich könnte mal mit einem 680 uF/16V

Auf der Raspi-Seite des Kabels...

von H. H. (hhinz)


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Stefan schrieb:
> USB-Micro-B-Kabel.

Die gibts auch mit dem besonders hochwertigen CCS statt Kupfer. :-(

Einfach mal den Widerstand messen.

von Carsten W. (eagle38106)


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In meinen Geräten versorge ich den Raspberry immer direkt über die 
40-polige Pfostenleiste an den Pins 2 & 4 mit 5,1V. Da habe ich noch nie 
Probleme mit gehabt.

Ein dünnes Micro-USB Kabel mit 60cm Länge halte ich für problematisch, 
weil die Adern zu dünn und zu lang sind.

Wenn Du kannst, belaste das Kabel mal mit 3A (~1,7 Ohm Widerstand) und 
messe den Spannungsabfall.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Carsten W. schrieb:
> Wenn Du kannst, belaste das Kabel mal mit 3A (~1,7 Ohm Widerstand) und
> messe den Spannungsabfall.

So sehr wird sich der Widerstand durch den Strom nicht ändern.

von Carsten W. (eagle38106)


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Rainer W. schrieb:
> So sehr wird sich der Widerstand durch den Strom nicht ändern.

Der ist gut! :-)

Um es präziser auszudrücken: Bei 5,1 Volt Betriebsspannung belaste das 
Kabel mit 3A Strom indem Du einen Lastwiderstand von 1,7 Ohm am anderen 
Ende anschließt. Messe an beiden Enden des Kabels die Spannung.

Ich vermute mal, dass Du am Ende mit dem Lastwiderstand einen 
ordentlichen Abfall haben wirst.

von H. H. (hhinz)


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Carsten W. schrieb:
> Ich vermute mal, dass Du am Ende mit dem Lastwiderstand einen
> ordentlichen Abfall haben wirst.

Und der wird bei warmem Kabel größer, und durchaus deutlich.

von Rainer W. (rawi)


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H. H. schrieb:
> Und der wird bei warmem Kabel größer, und durchaus deutlich.

Wenn das Kabel sich um 50K erwärmt, steig der Widerstand bei Cu oder Al 
um 20% bzw. bei Fe um 28%.

Da es hier aber um Pulsbelastungen geht, sehe ich das primäre Problem 
nicht bei einem Erwärmungseffekt, sondern ganz einfach beim ohmschen 
Widerstand, der sich einfach mit einem Ohmmeter messen lässt.
Für den Rest kann man dann auf das Ohmsche Gesetz vertrauen 😉

von Harald K. (kirnbichler)


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Man kann da noch lange rumdiskuteren - oder einfach ein anderes, 
besseres und kürzeres Kabel nehmen.

Der primäre Designfehler der Raspberries ist die Verwendung von 
USB-Buchsen zur Stromversorgung. Das ist auch mit USB-C nicht wirklich 
besser geworden, denn aus vermeintlichen Kostengründen wird hier nicht 
USB PD eingesetzt (so daß größere Leistungen mit höheren Spannungen 
übertragen werden könnten, was die Auswirkung von Leitungs- und 
Übergangswiderständen reduzieren würde).

Wenn eine popelige zweipolige Schraubklemme zusätzlich auf der 
Raspberry-Platine drauf wäre, dann könnte man zwei ausreichend dicke 
Litzen anschließen, und gefühlte 89% aller "Mein Raspberry hat Probleme 
mit der Stromversorgung"-Probleme wären gelöst.

Gut, eine fette Diode als Verpolungssicherung ist natürlich auch nötig, 
und idealerweise eine Selbstmörderdiode als Überspannungsschutz, sonst 
kommen wieder 20% mehr Geheule à la "Ich hab' da jetzt 12V angeschlossen 
und jetzt geht gar nichts mehr, aber 12V ist doch gar nicht so viel mehr 
als 5V ..."

Merke: Versucht man etwas idiotensicher zu machen, kommt nächste Woche 
ein besserer Idiot.

von H. H. (hhinz)


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Harald K. schrieb:
> Merke: Versucht man etwas idiotensicher zu machen, kommt nächste Woche
> ein besserer Idiot.

Nichts ist so leicht zu lernen wie Idiotie.

von Harald K. (kirnbichler)


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H. H. schrieb:
> Nichts ist so leicht zu lernen wie Idiotie.

Aber die Lernkurve ist steil, denn es gibt immer noch bessere Idioten.

von Carsten W. (eagle38106)


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Fakt ist jedenfalls, dass einfache USB-Kabel mit Kabelquerschnitten in 
Zwirnsfaden-Stärke als Power-Leitungen zur Versorgung eines Raspberry 
Pis mit mehreren Ampere Stromaufnahme für diesen Zweck untauglich sind.

Kurze Kabel (<30cm) und am besten als Ladekabel angepriesene, bei denen 
mit einem großen Querschnitt geworben wird, verwenden.

von Stephan S. (uxdx)


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Ich habe u.a. 2 Raspis an je einer "langen Leitung" laufen. Beide hängen 
an einem 10-Volt-Netzteil und jeder Raspi hat in unmittelbarer Nähe eine 
kleine Buck-Konverter-Platine mit MP2307 für wenige Cent vorgeschaltet. 
Das gleiche mache ich auch mit ESPs, wenn eine lange Leitung nötig ist.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Stefan schrieb:
> 
https://www.amazon.de/Hutschienen-Netzteil-MeanWell-MDR-40-5-Hutschienennetzteil/dp/B00MWQEJAW.

Das Meanwell-Netzgerät hat keinen USB-C Ausgang. Also ist der Anschluss 
des Raspberry Pi doch mit Sicherheit zusammengebastelt. Stecker an einer 
Seite von einem USB-C Kabel abgeschnitten und Leitungen ans Netzteil 
dranngefummelt?

von Stefan (cyrusfd)


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Hannes J. schrieb:
> Stefan schrieb:
>>
> 
https://www.amazon.de/Hutschienen-Netzteil-MeanWell-MDR-40-5-Hutschienennetzteil/dp/B00MWQEJAW.
>
> Das Meanwell-Netzgerät hat keinen USB-C Ausgang. Also ist der Anschluss
> des Raspberry Pi doch mit Sicherheit zusammengebastelt. Stecker an einer
> Seite von einem USB-C Kabel abgeschnitten und Leitungen ans Netzteil
> dranngefummelt?

Der RaspberryPi 3 hat einen USB-Micro-B-Anschluss und das 
Meanwell-Netzteil hat 4 Schraubanschlüsse 2x+ und 2xgnd. Das Kabel, das 
ich verwendet habe, habe ich von einem alten Steckernetzteil verwendet. 
Was meinst du mit "dranngefummelt"?   Wie hätte ich das sonst machen 
sollen? Ich bin für Vorschläge jeder Zeit offen.

von Carsten W. (eagle38106)


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Kannst Du bitte mal im Betrieb an dem 40-poligen Stecker zwischen den 
Pins 4 und 6 die Spannung messen, wenn der Raspberry Pi von Deinem 
Hutschschienen Netzteil versorgt wird.

Stoß die nicht an dem "drangefummelt". Ignorier es einfach.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Stefan schrieb:
> Das Kabel, das ich verwendet habe, habe ich von einem
> alten Steckernetzteil verwendet.

Das wird halt zu dünn und/oder zu lang sein.

Das ist Dein Problem, das Netzteil ist es auf jeden Fall nicht.

von Stefan (cyrusfd)


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Harald K. schrieb:
> Stefan schrieb:
>> Das Kabel, das ich verwendet habe, habe ich von einem
>> alten Steckernetzteil verwendet.
>
> Das wird halt zu dünn und/oder zu lang sein.
>
> Das ist Dein Problem, das Netzteil ist es auf jeden Fall nicht.

Ja, das denke ich mittlerweile auch. Da ich zurzeit nicht zum Gerät 
komme, werde ich das in ein paar Tagen mit einem vernünftigen kurzen 
Kabel versuchen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Stefan schrieb:
> Meanwell-Netzteil hat 4 Schraubanschlüsse 2x+ und 2xgnd.

Ja, weiß ich.

> Das Kabel, das
> ich verwendet habe, habe ich von einem alten Steckernetzteil verwendet.

Genau das meine ich mit drangefummelt. Hauchdünne Litze in 
Schraubanschlüsse und irgendwie zugedreht. Kann man machen, kommt halt 
das raus was bei dir raus kommt.

von Peter D. (peda)


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Stefan schrieb:
> Ca 60 cm USB-Micro-B-Kabel.

USB-Datenkabel sind ungeeignet, da viel zu dünne Adern.
Du mußt Handy-Ladekabel nehmen, mit extra dicken VCC/GND-Adern. Und am 
besten die 25cm langen.

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