Hallo, habe mich bei einer neuen Platine bzgl. Bohrdurchmesser am letzten Projekt orientiert und an einer übrig gebliebenen Platine meine Bauteile und Stiftleisten an den Bohrungen getestet. Da alles passte, habe ich alles wie damals mit 32 Mil bohren lassen. Nun passen die Stiftleisten mit 0,6x0,6mm Querschnitt nicht, die hatten beim vorigen Projekt perfekt gepasst. Jetzt würde mich mal interessieren, wie die Toleranzen bei den Herstellern so sind (ohne China). Da ich meine Platinen in einen Pool gebe, macht das heute der und morgen ein anderer. Mich würde z.B. mal interessieren, welche Bohrerstufen die Hersteller nutzen: 0,01mm, 0,05mm oder 0,1mm? Da ich in meinem Programm die Bohrungen in Mil angebe, muss wohl auch mal gerundet werden. In welche Richtung und in welcher Größenordnung? Welche Toleranzen sind üblich? Bzw. auf welche Toleranzen kann man sich verlassen? Viele Grüße Gustav
32 mil = 0,813 mm 0,6x0,6mm -> 0,85mm diagonale und in die Bohrung muss auch noch etwas Kupfer für die Durchkontaktierung rein. War also von dir schon etwas zu knapp bemessen das ganze.
Gustav K. schrieb: > die Stiftleisten mit 0,6x0,6mm Querschnitt Könnten das auch die üblichen zolligen Stiftleisten mit 0,635x0,635mm² (aka. 0.64x0.64mm²) sein? Oder könnten es gar Molex sein mit 0,65x0,65mm²? Solche also, für die üblicherweise 1mm Bohrdurchmesser vorgeschlagen wird? Irgendwer schrieb: > in die Bohrung muss auch noch etwas Kupfer für die Durchkontaktierung > rein. Um diesen Betrag wird die Bohrung vom Hersteller aber normalerweise größer gebohrt, sodass der Innendurchmesser der kontaktierten Hülse dann dem gewünschen Enddurchmesser entspricht. > War also von dir schon etwas zu knapp bemessen das ganze. Das allerdings...
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Gustav K. schrieb: > Da alles passte, habe ich > alles wie damals mit 32 Mil bohren lassen. Nun passen die Stiftleisten > mit 0,6x0,6mm Querschnitt nicht Dein Fehler: die gehen nur rein, wenn die Bohrungen eine deutliche Toleranz nach oben aufweisen. Die Bohrungen müssten aber so bemessen sein, dass die Pins auch bei der grössten Minustoleranz noch reingehen. Ist jetzt eh schon Murks, hau die Stifte halt mit dem Hammer rein. Irgendwer schrieb: > in die Bohrung muss auch noch etwas Kupfer für die > Durchkontaktierung rein Wie schon angemerkt, das muss der Hersteller berücksichtigen, d.h. der angegebene Bohrdurchmesser ist der Enddurchmesser - natürlich +- der Toleranz!! Dass in die 0,8 mm Löcher für ICs keine WW-Stifte passen weiss eigentlich jeder, der schon mal layoutet hat. Gustav K. schrieb: > Welche Toleranzen sind üblich? Das muss der Hersteller beantworten, aber +- 0,1 mm sind eine brauchbare Hausnummer. Bohrer mit 0,01 mm Stufung sind natürlich Unfug. Georg
Irgendwer schrieb: > War also von dir schon etwas zu knapp bemessen das ganze. Schon klar, ich habe mich eben an einem früheren Projekt orientiert. Wozu etwas nachmessen oder ändern, wenn es OK war. Lothar M. schrieb: > Könnten das auch die üblichen zolligen Stiftleisten mit 0,635x0,635mm² > (aka. 0.64x0.64mm²) sein? Eben mal einen Stift mit dem Mikrometer (TESA) gemessen: 0,63mm. Also hat der Hersteller der Platine bei dem früheren Projekt mindestens ein Zehntel zu groß gebohrt (Diagonale bei 0,63x0.63 = 0.89mm). georg schrieb: >> Welche Toleranzen sind üblich? > Das muss der Hersteller beantworten ... Wie schon geschrieben bekomme ich hier keine Angaben. Ich weiß letztendlich nicht, wer es fertigt.
Gustav K. schrieb: > Jetzt würde mich mal interessieren, wie die Toleranzen bei den > Herstellern so sind (ohne China). Wir spezifizieren üblicherweise * plated drills -0,10 / +0,05 mm * non-plated drills -0,10 / + 0,00 mm Das ist bezogen auf den Anlieferzustand, und der Lieferant weist das auch mit Erstmusterprüfbericht und Schliffbildern nach. Auch China.
Ist ein gängiges, schnell übersehenes Problem. Die Toleranzen sind erstaunlich groß.
Max Maxens schrieb: > Ist ein gängiges, schnell übersehenes Problem. Die Toleranzen sind > erstaunlich groß Man darf das nicht mit Feinmechanik verwechseln. Wir hatten mal einen (ziemlich grossen) Kunden, der hat alle Bohrungen auf den Leiterplatten nach Passung H8 geprüft - waren sie natürlich nicht, kein Hersteller weltweit kann sowas bei FR4-Material und dazu noch Kupferauflage garantieren. Aber die Wareneingangskontrolle hat sonst nur feinmechanische Präzisionteile geprüft. Da Argumente nichts bewirkten, haben wir weitere Aufträge abgelehnt. Georg
Gustav K. schrieb: > Da alles passte, habe ich > alles wie damals mit 32 Mil bohren lassen Solche Platinen gibt es in der Praxis garnicht, bei korrekter Auslegung sind eher 5..10 Bohrdurchmesser normal. Wenn alles der gleiche Durchmesser ist ist ganz sicher was falsch. Oder zumindest nicht optimal - man kann natürlich alles mit 1,3 mm bohren, aber toll ist das nicht. Sowas machte man vielleicht vor 50 Jahren, aber da war es schon keine gute Lösung. Georg
georg schrieb: > Man darf das nicht mit Feinmechanik verwechseln. Wir hatten mal einen > (ziemlich grossen) Kunden, der hat alle Bohrungen auf den Leiterplatten > nach Passung H8 geprüft - waren sie natürlich nicht ... Wir haben über viele Jahre immer wieder die gleiche Leiterplatte in Chargen zu 500 Stück bei einem regionalen Leiterplattenhersteller fertigen lassen, da ließen sich die Pfostensteckverbinder immer mit leichtem Druck einsetzen. Hier hätte man sicher schon ein paar hundertstel Abweichung gemerkt. Auf der Platine waren einige Pfostensteckverbinder, die beim Wellenlöten sehr zuverlässig aufgeschwommen sind, wenn die Bohrungen zu groß waren. Wenn ein Fertiger seinen Prozess im Griff hat und seinerseits immer das gleiche Material und Werkzeug verwendet, weiß er, um welchen Betrag er größer bohren muss, um den geforderten Wert zu erreichen. Wenn ich allerdings nicht weiß, wer die Platine fertigt (Pool), sieht das Ganze natürlich anders aus. georg schrieb: > man kann natürlich alles mit 1,3mm bohren ... Sicher, aber genau das will ich nicht Max Maxens schrieb: > Die Toleranzen sind erstaunlich groß. Meine Erfahrung mit den 32Mil Bohrungen bei zwei unterschiedlichen Fertigern: ca. +10% Preisfrage: Wenn ich nun 34Mil statt 32Mil (0,05mm Diff.) vorgebe, wird der Fertiger einen anderen Bohrer verwenden?
Gustav K. schrieb: > Preisfrage: Wenn ich nun 34Mil statt 32Mil (0,05mm Diff.) vorgebe, wird > der Fertiger einen anderen Bohrer verwenden? Egal wie die Bohrer abgestuft sind, es kann ja immer sein, dass das gerade zur nächsten Grösse führt (das ist reine Logik, ganz unabhängig von der LP-Fertigung). Beantworten lässt sich das nur für eine bestimmte LP bei einem bestimmten Fertiger, und daher eigentlich garnicht sinnvoll. Die Bohrungen haben einen Durchmesser innerhalb der garantierten Toleranz, oder sie sind fehlerhaft, Punkt. Mehr ist dazu nicht zu sagen, auch wenn du noch dreimal fragst. Georg
Gustav K. schrieb: > Preisfrage: Wenn ich nun 34Mil statt 32Mil (0,05mm Diff.) vorgebe, wird > der Fertiger einen anderen Bohrer verwenden? Du mußt schon den Platinenhersteller fragen! Hast du kein Layoutprogramm? Bei EAGLE sind für Pfostenverbinder 40Mil vorgegeben. Sollte passen.
georg schrieb: > Egal wie die Bohrer abgestuft sind, es kann ja immer sein, dass das > gerade zur nächsten Grösse führt (das ist reine Logik, ganz unabhängig > von der LP-Fertigung). Wie ist das nun zu verstehen? Wenn ich eine Bohrung mit 0,8mm haben will, bekomme ich 0,9mm wegen einer Logik? michael_ schrieb: > Bei EAGLE sind für Pfostenverbinder 40Mil vorgegeben. Sollte passen. Passt sicher, nur werden mir bei 40Mil die Pfostensteckverbinder aufschwimmen. Aber egal, die Platinen für die Serie machen bei uns eh die Profis. Problemtisch ist die Musterfertigung im Pool, hier bekomme ich keinerlei Auskunft bzgl. Toleranzen. Heute so und morgen eben anders. Man wird wohl nicht umhin kommen, Bohrungen mit +10% Aufmaß vorzugeben.
Gustav K. schrieb: > Wie ist das nun zu verstehen? Wenn ich eine Bohrung mit 0,8mm haben > will, bekomme ich 0,9mm wegen einer Logik? Ich habe jetzt von der Quengelei die Schnauze voll - du bekommst vom Hersteller eine Lp mit Bohrungen innerhalb der Toleranz, Basta. So funktioniert die arbeitsteilige Wirtschaft seit den Zeiten des Neandertalers. Welchen Bohrer der Hersteller dafür einsetzt, ist für dich völlig irrelevant, wenn die Toleranz eingehalten wird, ist es der richtige. Die Logik, wieso ein kleiner Schritt bei abgestuften Werten zur nächsten Stufe führen kann, verstehst du ja sowieso nicht, auch wenn ich es noch ein paarmal erkläre. Daher antworte ich nicht mehr, ich habe mich wirklich bemüht, dir sinnvolle Antworten zu geben, und werde nur verarscht. Georg
Gustav K. schrieb: >> Das muss der Hersteller beantworten ... > Wie schon geschrieben bekomme ich hier keine Angaben. > Ich weiß letztendlich nicht, wer es fertigt. Dann mach die Bohrungen so groß wie im Datenblatt vorgeschlagen (sich ans Datenblatt zu halten ist i.A. nicht der schlechteste Weg). Mit dem dort vorgegebenen Enddurchmesser von einem Millimeter kämst du gar nicht auf die Idee, dass es da "Probleme" und Toleranzen geben könnte...
Gustav K. schrieb: > Preisfrage: Wenn ich nun 34Mil statt 32Mil (0,05mm Diff.) vorgebe, wird > der Fertiger einen anderen Bohrer verwenden? Wenn Du nichts dranschreibst bekommst Du ISO 2768-1 "m", also +/-0,10 mm. Bzw. bei ausländischen Fertigern die entsprechende lokale Norm. 32 mil sind 0,813 mm. Dein Loch auf der fertiggestellten Leiterplatte darf also zwischen 0,713 und 0,913 mm haben. Wenn Dir das nicht passt, spezifizier Toleranzen. Oder such Dir einen Hersteller, der von sich aus entsprechende Zusagen macht. Deine Spezifikation sollte natürlich realistisch sein -- wenn Du 0,8 +/-0,01 mm haben willst wird es entweder sehr teuer oder der Hersteller lehnt den Auftrag ab. Wie oben geschrieben, -0,10 / +0,00 oder +/-0,05 sind üblich und machbar.
soul e. schrieb: > -0,10 / +0,00 oder +/-0,05 sind üblich und machbar. OK, damit kann ich was anfangen.
Gustav K. schrieb: > Passt sicher, nur werden mir bei 40Mil die Pfostensteckverbinder > aufschwimmen. Aber egal, die Platinen für die Serie machen bei uns eh > die Profis. Wie kommst du nur auf diese Idee? Dann such dir einen anderen Bestücker! Ist nicht dein Problem. Und sowas passierte früher nur mit Wellenlöten. Die Profis werden das schon machen.
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