Bei uns in der Firma (ca. 400 MA) verlassen letzte Zeit viele gut qualifizierte Ingenieure ihre Stellen und gehen anderswo. Grunde dafür sind, unter anderem eine sehr unterdurchschnittliche Bezahlung und inkompetente Management-Board. Vorher wurden gehende Manager/Ingenieure mit Technikern und frischen Absolventen ersetzt (=>billiger). Jetzt werden die frei gewordene Stellen überhaut nicht besetzt (Null Stellenausschreibungen). Auch ich befinde mich in einer aktive Bewerbungsphase. Was passiert mit einem Unternehmen, das viele MA verliert? Kann es zu eine Änderung führen? Kann die GF plötzlich alle Gehälter auf IGM erhöhen? Inkompetente Direktoren los werden? Hat jemand das schon mal erlebt? Wie waren die Konsequenzen?
RI schrieb: > Hat jemand das schon mal erlebt? Mann erkennt die Zeichen und geht, bevor die große Masse geht. > Wie waren die Konsequenzen? Der letzte macht das Licht aus.
RI schrieb: > Kann die GF plötzlich alle Gehälter auf IGM erhöhen? Freitag ist vorbei. Das weiß du oder?
Aus einer Fertigung kann ich jedenfalls berichten das der Abgang von guten Mitarbeitern ein Verlust ist, egal was die bekommen haben. Gehen gleich mehrere ist das ein starker Verlust und kann das weiter kommen deutlich hemmen oder sogar zurück werfen. Gute Mitarbeiter definiere ich hier mal mit Leistungsträger und dem sehr nahe. Das Unternehmen kann dabei im Grunde nur verlieren. Im weiteren ist es für andere Mitarbeiter eine Chance, gerade für die die auf der Stelle gehadert haben. Bis diese aber das gleiche Level erreichen wie die davor dauert es. Es kann auch sein das man diese mit den Mitarbeitern nicht erreichen kann. Gehen mehrere gute innerhalb eines kurzen Zeitraums könnte es sein das etwas größeres nicht stimmt. Hellhörig würde ich werden wenn es binnen eines oder maximal 2 Jahren so ist. Erst recht wenn die Mitarbeiter verstärkt mit strategischen Arbeiten vertraut waren.
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RI schrieb: > Auch ich befinde mich in einer aktive Bewerbungsphase. Geld sollte eigentlich der einzige Grund sein. Man vereinbart einen Termin mit seinem Chef und spricht über eine Gehaltsanpassung - auf das Niveau, das man mit Begründung für richtig hält. Sollte der das ablehnen - schau man sich weiter um und kündigt dann. RI schrieb: > Was passiert mit einem Unternehmen, das viele MA verliert? Der letzte macht das Licht aus! Es interessiert mich dann nicht mehr! Neuer Job, neue Aufgaben, neue Zukunft, Tschüss!
Das ist ne Abwärtsspirale. Gute Leute gehen, ergo Mehr workload für die verbliebenen guten. Wird das nicht schnell aufgefangen, fallen die krankheitsbedingt aus oder gehen aus Frust. Neue Einstellungen generieren auch erstmal nur workload, Mehrarbeit für die verbliebenen. bis zu dem Punkt an dem es auf die Kunden durchschlägt, Da stellt sich dann schnell ein Lawineneffekt ein, und die Entwicklung geht rasant bergab. Weniger Aufträge, weniger Gehalt, gute Leute.... Wies weitergeht kann ich nicht sagen, da war ich dann auch weg.
RI schrieb: > Hat jemand das schon mal erlebt? Wie waren die Konsequenzen? Der Laden geht den Bach runter, sieh zu, dass du Land gewinnst.
Erstes Zeichen ist, wenn der Laden umstrukturiert wird. Investoren sollen dann gefunden werden um den Laden zu retten. Leistungen und Artikel werden zugekauft, in der Hoffnung, mit verminderten Gewinnen den Laden über Wasser zu halten. Irgendwann klappt das auch nicht mehr und die Pleite (wie z.B. Löwe) ist nicht mehr zu vermeiden. https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/loewe-insolvente-tv-traditionsmarke-aus-kronach-stellt-den-betrieb-ein-a-1274242.html
Den O. schrieb: > Gehen mehrere gute innerhalb eines kurzen Zeitraums könnte es sein das > etwas größeres nicht stimmt. Aber ja: Ich habe es mal erlebt, dass an die 30 Leute zeitgleich gewechselt haben. Ich mal wieder schrieb: > Geld sollte eigentlich der einzige Grund sein. Quark. Wenn die Arbeitsbedingungen nicht mehr passen, kann man auch ohne Gehaltszuwachs wechseln.
Allenfalls ein paar Einrichtungen guenstig aufkaufen ? Mach dem Chef ein Angebot.
Gründe dagegen zu wechseln: =========================== 1) Mitarbeiter sollten eine Firma nicht vor 3 - 5 Jahren Zugehörigkeit verlassen; weil es im Zeugnis steht. Auch eigene Kündigung steht im Zeugnis. Gründe kann der nächste AG telefonisch erfragen. 2) Zur Zeit ist ein Tiefpunkt im IFO-Geschäftsklimaindex erreicht. Nach dem Zinstief (Kondratjeff) von 2010 ist es diesmal der Investitionszyklus (Juglar-Welle). Auch kann es neben diesem zyklischen Grund ein struktureller sein (MINT-Promovierte verlassen Europa). https://www.ifo.de/umfragen/zeitreihen (man kann ein Diagramm anfertigen) https://www.youtube.com/watch?v=RdZ01GtsLZA 3) Abwerben schädigt die alte Firma noch mehr und sorgt für ein schlechtes Klima. => Besser warten bis 3-5 Jahre erreicht sind && sich der Geschäftsklimaindex bessert (vermutlich gegen Jahresende). Ich selbst habe wegen Unterforderung (7 Stunden pro Tag gar nichts tun) zum November 2018 gekündigt. Den Zeitpunkt konnte ich nicht mehr raus schieben. Schwierig ist es nun: Reges Interesse bei bundesweiten Leihfirmen gepaart mit schlechter Wohnungsversorgung. Das Angebot der Mitbewerber (Arbeitslose Softwareentwickler beim Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur) nahm innerhalb von 6 Monaten von 17 auf 21 zu (in Wiesbaden). Gleichzeitig werden unter Softwareentwickler Stellenangeboten manchmal Not-Angebote wie weltweiter SPS Programmierer und Admin-Stellen angezeigt. In meiner ehemaligen Firma zeigte der IFO-Geschäftsklimaindex für die spezielle Branche bereits im Sommer 2018 sowohl schlechte gegenwärtige Lage als auch schlechte Erwartungen. Just einige Zeit vorher kulminierte ein Streit der beiden Inhaber. Der Sieger hält bis jetzt den Kapitalzweig dieser Doppel-GmbH. Er gab zum Schluss nur noch knappe Beträge des dort eintreffenden Geldes an den ausgeschiedenen Inhaber des Personalzweiges weiter. Der Personal-Inhaber sah sich mit drohender Strafbarkeit von Konkursverschleppung konfrontiert und verliess das Unternehmen, das nun bei schlechter Lage noch für seine Abfindung sparen muss. Ich bekam nun einen neuen Chef, der mit mir redete als sei er mein Kinderarzt (er ist promovierter Dr. Ing.). Als ich kontra gab, erreichte er dass der Kapital-Inhaber mir und meinem Kollegen das Weihnachtsgeld strich. Mein Kollege kündigte, so dass ich nun als letzter Informatiker verblieb. Ein dritter Kollege der zwischenzeitlich angefangen hatte wurde wegen Unterforderung ebenfalls krank, sie feuerten ihn noch vor mir in der Probezeit. Zusammengefasst bewirkte die schlechte Geschäftslage, wie von Geisterhand, ein Eskalieren der Konflikte. Bei guter Geschäftslage hätte die Firma wie ein chronisch kranker Organismus weiter dahingesiecht.
Claus W. schrieb: > Ein dritter Kollege der zwischenzeitlich angefangen hatte > wurde wegen Unterforderung ebenfalls krank, Du und dein Kollege wurden wegen UNTERFORDERUNG krank? Das hatte ich auch noch nicht. Was es doch so alles gibt. Sicher, dass es Unterforderung war? >Was passiert mit der Firma, wenn gute Spezialisten wo anders hingehen? Diese Firma taugt nichst. Meistens sind es Geschäftemacher, die sich in einer Branche dazwischen klemmen und von Auslagerungsbemmühungen profitieren wollen, indem sie Aufträge aus Großfirmen abgraben. Damit das klappt, müssen billige Leute ran, die es programmieren. Solche Vorgesetzte haben meistens ein großes Problem mit kompetenten Personen, weil sie sich von ihnen bedroht sehen. Es sind Leute gefragt, die gerade so eben ihre Arbeit machen und ansonsten den Mund halten!
RI schrieb: > Jetzt werden die frei gewordene Stellen überhaut nicht > besetzt (Null Stellenausschreibungen). Entweder fehlen Aufträge oder die Firma versucht sich totzusparen was am schnellsten mit reduzieren der Personalkosten erledigt wird. Zum Schluss hast Du mehr Kaffeemaschinen als Kollegen. Man sollte den Kontakt zu den verschwundnenen Kollegen halten. Manchmal findet sich da eine Gelegenheit?
RI schrieb: > Was passiert mit einem Unternehmen, das viele MA verliert? > Hat jemand das schon mal erlebt? Wie waren die Konsequenzen? Es gibt langfristig mehrere Möglichkeiten: es saniert sich wieder, oder es wird aufgekauft oder es geht ein. > Grunde dafür sind, unter anderem eine sehr unterdurchschnittliche > Bezahlung und inkompetente Management-Board. Ich kenne das so, dass man einen neuen "schlechten" GL einsetzt, der als "Ausputzer" fungiert und mal für 2-3 Jahre den Laden anständig duchwirbelt. Danach wird er ausgetauscht und der neue "gute" GL kann sich seinen Laden neu aufstellen. Diese Vorgehensweise kann klappen. aber nur dann wenn man tatsächlich einen "guten" GL findet... Claus W. schrieb: > Ich bekam nun einen neuen Chef, der mit mir redete als sei er /mein/ > Kinderarzt Donnerwetter, du bist so jung, dass du noch zum Pädiater gehst? > Ich selbst habe ... zum November 2018 gekündigt. > Schwierig ist es nun ... Eigenartige Strategie. Ein Tipp für den nächsten Wechsel: man sucht sich erst eine neue Arbeit und kündigt dann, wenn man eine gefunden hat. Denn es sieht schon nicht gut aus, wenn man "betriebsbedingt" gekündigt wird, aber es sieht noch viel schlechter aus, wenn man selber kündigt und dann im direkten Anschluss keine Arbeit hat. > Den Zeitpunkt konnte ich nicht mehr raus schieben. Aus Gründe?
Claus W. schrieb: > verblieb. Ein dritter Kollege der zwischenzeitlich angefangen hatte > wurde wegen Unterforderung ebenfalls krank, sie feuerten ihn noch vor > mir in der Probezeit. Nein weil er gar nicht gebraucht wurde. Wenn ihr alle nur rumhockt und nix zu tun habt warum werden dann überhaupt Leute eingestellt? Klingt wie das Innenleben einer Behörde, von dort kenne ich ähnliche Geschichten.
Kloppo's Barbier schrieb: > Claus W. schrieb: > verblieb. Ein dritter Kollege der zwischenzeitlich angefangen hatte > wurde wegen Unterforderung ebenfalls krank, sie feuerten ihn noch vor > mir in der Probezeit. > > Nein weil er gar nicht gebraucht wurde. Wenn ihr alle nur rumhockt und > nix zu tun habt warum werden dann überhaupt Leute eingestellt? > > Klingt wie das Innenleben einer Behörde, von dort kenne ich ähnliche > Geschichten. Weil er in einem sogenannten Bullshit-Job gelandet ist: https://www.klett-cotta.de/buch/Gesellschaft_/_Politik/Bullshit_-_Jobs/96701 Vermutlich sollte die Hybris eines Vorgesetzten befriedigt werden, der mehr Lakaien benötigt, um selbst besser dazustehen. Man darf nicht davon ausgehen, dass es tatsächlich einen funktionierenden Arbeitsmarkt gibt, der Angebot und Nachfrage regelt. Vielmehr leben wir in einem modernen Feudalismus, der sehr viele sehr überflüssige Jobs generiert, um weiterhin Wachstum um jeden Preis zu simulieren. Man will sich nicht eingestehen, dass eine 3-Tage-Woche locker drin wäre, bei der Produktivität die wir bereits erreicht haben. Daher sitzen viele Leute ohne sinnvolle Beschäftigung herum, während gleichzeitig große Sparprogramme aufgelegt werden. Es ist ein reflexhaftes Verhalten großer Organisationen, weil man es schon immer so gemacht hat.
>Claus W. schrieb: > Ein dritter Kollege der zwischenzeitlich angefangen hatte > wurde wegen Unterforderung ebenfalls krank, Kein Netflix, Youtoob, FB, keine Games ? Eher fantasielose Leute ..
Claus W. schrieb: > 1) Mitarbeiter sollten eine Firma nicht vor 3 - 5 Jahren Zugehörigkeit > verlassen; weil es im Zeugnis steht. Auch eigene Kündigung steht im > Zeugnis. Gründe kann der nächste AG telefonisch erfragen. Daher geht einen neuen Arbeitgeber die Kontaktdaten des alten Arbeitgebers rein gar nichts an. Ein berechtigtes Interesse wurde da mal gerichtlich erstritten, nur wo hat das hingeführt? Nämlich zum Gleichstellungsgesetz und zur Datenschutzgrundverordnung. Eine Firma, die diese Gesetze nicht respektiert, respektiert auch den Menschen, der ein Bewerber nun mal ist, nicht. Da werden durch unverständliche nicht nachvollziehbare Betriebs- Praktiken (Gammeln) Ängste geschürt, die so manchen Mitarbeiter in den Wahnsinn und Burnout treiben. Das haben sicher viele schon erlebt.
> Claus W. schrieb: > verblieb. Ein dritter Kollege der zwischenzeitlich angefangen hatte > ... > Nein weil er gar nicht gebraucht wurde. Wenn ihr alle nur rumhockt und > nix zu tun habt warum werden dann überhaupt Leute eingestellt? > > Klingt wie das Innenleben einer Behörde, von dort kenne ich ähnliche > Geschichten. So hat es sich tatsächlich entwickelt. Von Anfang an durften wir Informatiker an keinem Meeting teilnehmen. µC-Implementierungen machte außer uns niemand, höchstens ein B-2-B Partner. Nach dem Wechsel in der GL kamen gar keine Anforderungen mehr. Mein einziger Sieg war dann noch eine Portierung eines Kalibrierprogrammes von WINXP nach WIN10. Alle fertige Software legte der Vorgesetzte in sein Archiv. Abnahmen, für die Anfangs noch nach langem Warten mal jemand Zeit fand, gab es keine mehr. Der Gesprächspartner ließ mich in so einem Fall ruhig 5 Minuten reden und schwieg dabei die ganze Zeit. Dann ging er weg. Zum Schluss verdiente ich dort 3000,-€ brutto plus 200,-€ Verbundmonatskarte.
Lothar M. schrieb: > Ich kenne das so, dass man einen neuen "schlechten" GL einsetzt, der als > "Ausputzer" fungiert und mal für 2-3 Jahre den Laden anständig > duchwirbelt. Frage mal Google nach "Sanierungsgeschäftsführer" und finde z.B. https://www.restrukturierungspartner.com/leistungen/sanierungsgeschaeftsfuehrer/ Oder gezielt nach einer Person: https://www.northdata.de/Bander,+Thomas+Peter,+Schweitenkirchen/6eo Solche Experten brauchen keine 2..3 Jahre, die reiten den Laden schneller runter! > Danach wird er ausgetauscht und der neue "gute" GL kann > sich seinen Laden neu aufstellen. Diese Vorgehensweise kann klappen. > aber nur dann wenn man tatsächlich einen "guten" GL findet... Ziel ist einfach, den Laden verkaufsfähig zu machen, die Braut aufzuhübschen. Was der Neue macht ... Mitarbeiter haften für ihren Geschäftsführer, im allgemeinen mit ihrem Job.
> Re: Was passiert mit der Firma, wenn gute Spezialisten wo anders hingehen?
Deshalb hat man mich aus der Rente geholt. Bin wieder aktiv. Bin nicht
der einzige Rentner der zurückgeholt wurde.
> Was passiert mit der Firma, wenn gute Spezialisten wo anders hingehen?
Ganz zuerst freut sie sich garantiert, dass sie Kosten bei den
"Human Ressourcen" einspart.
Etwas später gibt es mindestens eine andere Fa. mit demselben
Geschäftsfeld.
> Was passiert mit der Firma, wenn gute Spezialisten wo anders hingehen?
Die Firma wird schlechter.
Zocker_55 schrieb: > Deshalb hat man mich aus der Rente geholt. Bin wieder aktiv. Bin nicht > der einzige Rentner der zurückgeholt wurde. Aus der Rente? Dich hat man höchsten aus dem Knast geholt.
Achim B. schrieb: >> Was passiert mit der Firma, wenn gute Spezialisten wo anders hingehen? > > Die Firma wird schlechter. Es gibt Grenzfälle. Wenn der entsprechende Geschäftsbereich sowieso Miese macht und man kein Bein auf die Erde bekomt. Dann kann der Absprung von Schlüsselpersonal die Initialzündung zum Schließen des Bereichs sein. Danach ist die Firma kleiner aber besser.
Hannes J. schrieb: > Aus der Rente? Dich hat man höchsten aus dem Knast geholt. Oder er ist Fernfahrer. Da macht man das, weil Nachwux fehlt. Kam kürzlich in der Goltze. Hannes J. schrieb: > Initialzündung zum Schließen des Bereichs sein. Stimmt natürlich.
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