Ich hab hier noch zig ungenutzte EAP220 Accesspoints rumliegen, die ich damals aus der Firma mitnehmen konnte. Für mein gepachtetes Gartengrundstück, dass direkt gegenüber meines Hauses ist, möchte ich gerne eine stabile und zuverlässige WLAN-Verbindung zu meinem Netzwerk einrichten, dafür aber auch nicht viel Geld ausgeben und eventuell auch etwas basteln. Das Gartengrundstück erstreckt sich über ca. 40-50 Meter und die Gartenhütte steht am anderen Ende. Strom ist vorhanden. Ich dachte mir, dass ich durch Modifikation der Accesspoints mit einer Sektorantenne mit so 13 oder mehr dBi eine schöne Ausleuchtung der relevanten Stellen meines Grundstücks hinbekommen kann. Kann man diese Antennen einfach so an einen vorhandenen AP anschließen (natürlich die entsprechenden Stecke/Buchsen + Koaxkabel (SMA, N-Stecker, etc) vorausgesetzt) oder braucht es da noch eine Verstärkungsstufe ? Wie verhält sich das mit MIMO? Der AP hat 2x2.4 + 2x5.0 Ghz. 2.4 Ghz würde mir aber völlig ausreichen. https://static.tp-link.com/res/down/doc/ar-eg/EAP220_V1_Datasheet.pdf
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Im Gegenteil. Da die Sektorantennen einen höheren Gewinn als die internen haben werden, muss man die Sendeleistung entsprechend niedriger einstellen, da sonst die zulässige EIRP überschritten wird.
Beitrag #7437177 wurde von einem Moderator gelöscht.
Mario M. schrieb: > Im Gegenteil. Da die Sektorantennen einen höheren Gewinn als die > internen haben werden, muss man die Sendeleistung entsprechend niedriger > einstellen, da sonst die zulässige EIRP überschritten wird. Aber prinzipiell möglich? Eventuell kann man die Sendeleistung ja per Software anpassen. Ich frage mich, ob es wegen MIMO irgendwelche Probleme gibt oder ob das egal ist (z.b. wenn man nur eine Antenne anschließt und die andere inerene 2,5 Ghz weiterverwendet). Oder muss man dann gleich 2 externe Antennen verwenden oder eine mit 2 Anschlüssen?
Es gibt sogar Sektorantennen mit MIMO, aber es funktioniert auch mit nur einer Antenne. Sendeleistung kann man in der Software einstellen. Die Frage wäre, ob sich überhaupt eine externe Antenne anschließen lässt. Schraub mal einen AP auf und mach ein Foto.
Mario M. schrieb: > Schraub mal einen AP auf und mach ein Foto. Hab ich gemacht. Leider aber kein Foto gemacht. Es sind diese Pigtailstecker auf der Platine ( 4 Stück) und die gehen über kurze Kabel zu der Antenne (4 Antennen auf einer Platine mit so komisch geformten Stahlwinkeln). Bei 2 steht 5 Ghz dran, bei den anderen beiden 2,4 Ghz.
Timo N. schrieb: > Eventuell kann man die Sendeleistung ja per > Software anpassen. Die Firmware für den amerikanischen Markt erlaubt etwas höhere Sendeleistung. Ob du nun den Antennengewinn erhöhst, oder ob mehr Sendeleistung ausreicht, ist zumindest beim Senden das gleiche. Die Konformität verliert das Gerät in beiden Fällen.
Hab mich so ein wenig eingelesen und versuche mal zusammenzufassen, was ich so verstanden habe. Bitte um Korrektur: Scheinbar sind in DE / EU 20 dBm (= 100mW) erlaubt. So auch in der EU-Firmware der EAP220 APs. Laut Datenblatt hat der TP-Link EAP220 4 x 4dBi Antennen-Gain. Bei dieser Angabe (4 dBi) spricht man von der relativen Verstärkung in Richtwirkung und nimmt Bezug auf einen isotropen Kugelstrahler, der mit gleicher Leistung strahlen würde. Da die Antenne im TP-Link omnidirektional sendet, ist sie in horizontaler Ebene verstärkt zum Kugelstrahler und in vertikaler Ebene abgeschwächt. Wenn ich nun eine andere Antenne mit stärkerer Richticharakteristik in eine Richtung und z.b. Antennengain von 15dBi nehmen würde, dann würde sich die neue Verstärkung so berechnen: 20 dBm - 4dBi + 15dBi - (Dämpfung Antennenkabel/ Meter) = ca. 31 dB (i oder m)? = 1,25 W Leistung in die neue Richtung (da ich davon ausgehe, dass die 4 dBi auch schon in die gewünschte Richtung abgestrahlt hat). Erlaubt wären hier aber immer noch nur 100mW? Was mich bei der Recherche gewundert hat: Warum haben so Stabrundstrahler mit längerer Antenne ein höheres Antennengain als kürzere Antennen? Sind das dann weniger Rundstrahler und stärkere omnidirektionale Strahler? Fragen über Fragen.
Mit einem AP und einer Richtantenne habe ich das home WLAN in unseren 700m (freie Sicht) Garten erweitert. Wenn man im Garten mit Notebook + WLAN Stick sitzt geht das einwandfrei. Deine Entfernung sollte dann ein Kinderspiel sein.
Timo N. schrieb: > Scheinbar sind in DE / EU 20 dBm (= 100mW) erlaubt. Korrekt für die meist gängigen Standards mit OFDM. Timo N. schrieb: > So auch in der > EU-Firmware der EAP220 APs. Ja, wobei die den Antennengewinn mit einberechnet. Beim CPE210 sieht man es in den Angaben: https://www.tp-link.com/de/service-provider/business-wireless/cpe210/ 11 dBm Sendeleistung, 9 dBi Antennengewinn Allgemein zu den Einheiten: Sendeleistung in dBm (Bezug auf 1 mW) Gain/Attenuation allgemein in dB Antennengewinn (= Gain) in dBi (Bezug auf isotropen Kugelstrahler) Timo N. schrieb: > Warum haben so > Stabrundstrahler mit längerer Antenne ein höheres Antennengain als > kürzere Antennen? Da sind neben der Richtcharakteristik auch die Effizienz der Antenne relevant. Ohmsche und dielektrische Verluste und Impedanzanpassung sind da entscheidend. Sam W. schrieb: > Ob du nun den Antennengewinn erhöhst, oder ob mehr > Sendeleistung ausreicht, ist zumindest beim Senden das gleiche. Vielleicht muss man das klarstellen: Das ist rein auf den Anwendungsfall bezogen, also "ob das draußen mehr Reichweite bringt". Also das, was man in "Balken" bzw. als RSSI mit verschiedenen Apps oder Programmen messen kann. Technisch gesehen ist es natürlich eine ganz andere Sache. Hier ist ein hoher Antennengewinn von Vorteil, um auch beim Empfangen mit einer gegebenen Empfängerempfindlichkeit Vorteile zu erhalten. Und die Antennen im mobilen Endgerät sind nunmal auch gegeben. Aber ja, man kann beim Senden die 20 dBm durch Ändern der Antenne überschreiten und ist somit nicht mehr im gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen. Auch ganz interessant ist die FCC, wenn man interne Fotos sehen möchte: https://fccid.io/TE7EAP220/Internal-Photos/EAP220-Int-Photo-FCC-2587686
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Sam W. schrieb: > Ja, wobei die den Antennengewinn mit einberechnet. > Beim CPE210 sieht man es in den Angaben: > https://www.tp-link.com/de/service-provider/business-wireless/cpe210/ > 11 dBm Sendeleistung, 9 dBi Antennengewinn Ja, deswegen hatte ich bei meiner Rechnung oben die 4 dBi Antennengewinn abgezogen und dann von der neuen Antenne die 15dBi dazu addiert. Diese Rechnung wäre dann für die neue theoretische Sendeleistung (die ich ja hier in der EU nicht betreiben darf) richtig, oder? Wenn ich aber z.b. Das Kabel vom AP bis zur Antenne noch dazu nehme: https://www.wlan-shop24.de/koaxial-antennenkabel-rf240-n-stecker-auf-rp-sma-stecker Hab ich bei 10 Meter auch nochmal 4 dB Dämpfung. Vermutlich über die Stecker auch noch mal etwas bzw den Pigtail U.FL auf RP-SMA Buchse. Sonst würde ich ja eigentlich einfach so was hier nehmen: https://www.amazon.de/TP-Link-CPE210-Outdoor-Access-300Mbit/dp/B00OO47F0G Aber da steht zwar 9dBi Antennengewinn. Allerdings müsste dann die Sendeleistung nur noch 11dBm betragen um insgesamt auf 20 dB zu kommen. . Also nur 12,6 mW statt 100mW Sendeleistung. Was soll das dann? Bringt ja dann im Vergleich zu einem Rundstrahler gar keinen Vorteil sowas, oder mache ich einen Denkfehler?
Timo N. schrieb: > Also nur 12,6 mW statt 100mW Sendeleistung. > Was soll das dann? Bringt ja dann im Vergleich zu einem Rundstrahler gar > keinen Vorteil sowas, oder mache ich einen Denkfehler? Im Garten kommt die selbe Leistungsdichte an wie mit dem Rundstrahler, das ist das Sinn der 20 dBm EIRP-Begrenzung. Aber die Richtantenne bringt in Empfangsrichtung den Vorteil des höheren Gewinns. Beim Accesspoint kommt mehr Signal vom Garten an. Idealerweise bräuchtest du daher auch beim Garten eine Richtantenne.
Warum haben so Stabrundstrahler mit längerer Antenne ein höheres Antennengain als kürzere Antennen? Lange Rundstrahler bündeln die Abstrahlung in der vertikalen Ausdehnung. Sie strahlen also rund, aber weniger nach oben und unten. Dort braucht die Leistng ja eh niemand. Das Abstrahldiagramm sieht also nicht aus wie eine Kugel, sondern wie ein Donut...
Stefan M. schrieb: > Lange Rundstrahler bündeln die Abstrahlung in der vertikalen Ausdehnung. > Sie strahlen also rund, aber weniger nach oben und unten. > Dort braucht die Leistng ja eh niemand. > Das Abstrahldiagramm sieht also nicht aus wie eine Kugel, sondern wie > ein Donut... Ja danke. Das hab ich mir fast so gedacht. Das heißt diese kleinen Antennenstubbel verhalten sich eher mehr wie ein Kugelstrahler. Lange Stabantenne stauchen die Abstrahlung in die Ebene, die sie mit ihrer Antenne durchstoßen. Würde gerne wissen, wie die Richtwirkung der original im AP verbauten Antenne aussieht, aber dazu hab ich nichts gefunden. Wäre interessant zu wissen, wie man den AP richtig ausrichtet, um die beste Empfangsstärke in eine Richtung zu erhalten.
Bei 4dBi hat die Antenne keine nennenswerte Richtwirkung und strahlt als Halbkugel. Das Ding hat zwei Antennen bei 2,4GHz, die sicherlich einmal horizontal und einmal vertikal polarisiert sind. Schau dir mal das Antennendiagramm von CPE210 an. Der hat ne leichte Richtwirkung mit 9dBi Antennen.
Abdul K. schrieb: > Bei 4dBi hat die Antenne keine nennenswerte Richtwirkung und strahlt als > Halbkugel. Das Ding hat zwei Antennen bei 2,4GHz, die sicherlich einmal > horizontal und einmal vertikal polarisiert sind. Schau dir mal das > Antennendiagramm von CPE210 an. Der hat ne leichte Richtwirkung mit 9dBi > Antennen. Ja, keine nennenswerte, aber doch eine. Zum Beispiel strahlt es eher in die Richtung senkrecht zum Gehäusedeckel oder eher nach links/rechts bzw oben/unten ab. Nach hinten meinst du ja, dass es dorthin nicht abstrahlt (also zum Gehäuseboden, wo normal die Montageplatte wäre und es an der Wand hängt). Deswegen auch Halbkugel. Wie kann ich das mit der Polarisiation verstehen? Die Polarisation hat erstmal keine Auswirkung auf die Abstrahlrichtung, wohl aber wie das Signal in der Abstrahlrichtung am Besten empfangen werden kann, oder? Also wenn die Empfangsantenne dann in der gleichen Ebene (Polarisation) ist, wie der Sender. Wobei man das ja bei Mobilgeräten etc sowieso nicht beeinflussen kann (jedenfalls nicht praktikabel). Das gilt dann eher für ebenfalls ausgerichtete Antennen. D.h. die Polarisation z.b. einer nach oben zeigenden Stabantenne ist vertikal, weil das elektrische Feld vertikal abgestrahlt wird? Während bei einder Yagi-Antenne mit Richtwirkung meist horizontal polarisiert ist?
Schau halt, ob es für Wand oder Deckenmontage gedacht ist. Dementsprechend wird die internen Antenne(n) optimiert sein. Einfache Gegengeräte haben meist nur eine einzige Antenne, deswegen sind es auch zwei Antennen in diesem AP. So ist die Wahrscheinlichkeit großer fur erfolgreichen Kontakt. Bei Geräten mit zwei Antennen ist dann die doppelte Datenrate möglich. Theoretisch, praktisch sind real erhebliche Verluste realistischer.
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