Hallo allerseits, in einem Kassettendeck habe ich einen Entstörkondensator netzseitig entdeckt, der so einen durchsichtigen Überzieher mit zwei langen Stiften dran hat. Weshalb macht man da den Überzieher drauf, zur Isolierung? Daneben sind ungeschützt die Netzleitungen,also ist Berührungsschutz sowieso nicht gegeben. Und wozu die langen Öhrchen? Will jemand den Überzieher wieder abziehen können? In anderen Geräten ist mir sowas nicht begegnet. mit freundlichem Gruß
Christian S. schrieb: > Und wozu die langen Öhrchen? Damit er besser hören kann? Ist immerhin ein Audiogerät :-P Aber mal Ernst beiseite, pics or it didn't happen.
Christian S. schrieb: > hatte ich vor lauter Turbulenz vergessen... Sieht toll aus, und ich hab nicht den geringsten Schimmer welchem Zweck sowas dienen soll.
Christian S. schrieb: > hatte ich vor lauter Turbulenz vergessen... Wie sieht die Seite mit den Anschlüssen aus? Gibt es diese? Welche Bezeichnung ist zu erkennen?
Thomas U. schrieb: > Wie sieht die Seite mit den Anschlüssen aus? Gibt es diese? > Welche Bezeichnung ist zu erkennen? Das ist ein stinknormaler 10nF Funkentstörkondensator von Panasonic, Klasse X1/Y1, Serie NS.
H. H. schrieb: > Thomas U. schrieb: >> Wie sieht die Seite mit den Anschlüssen aus? Gibt es diese? >> Welche Bezeichnung ist zu erkennen? > > Das ist ein stinknormaler 10nF Funkentstörkondensator von Panasonic, > Klasse X1/Y1, Serie NS. Der dann mit den (isolierten?) Anschlüssen nach oben als 'Ballast' dort drin ist?
ich denke das könnte als isolierte Beinchen dienen wenn man den Konensator andres rum in diese habe steckt
Thomas U. schrieb: > Wie sieht die Seite mit den Anschlüssen aus? Gibt es diese? Also die Rückseite der kleinen Platine ist unsprektakulär, da ist einfach das Bauteil mit ganz kurzen Drähten angelötet. WAs man im Foto sieht, ist ein an die Rückwand geschraubter Halter für den Netzschalter (das braune), die Platine darunter hat damit keine direkte mechanische Verbindung. Netzschalter, Kondensator und Anschlustifte für "wire wrap" sind einfach auf die kleine Platine gelötet, wobei der Schalter an den Blechhalter angeschraubt ist. Gefunden in einem Pioneer CT-W500 Doppelkassettendeck. Ein zusätzliches Foto der Rückseite würde keine weitere Erkenntins bieten. die Platine aht Bruchstellen, weil anscheinend etliche im größeren Nutzen gefertigt und über die Lötwelle geschoben wurden. Möglicherweise sind die Öhrchen eine Montage-n oder Anti-Herunterfall-Hilfe für die Produktion gewesen. mit freundlichem Gruß
H. H. schrieb: > ich hab nicht den geringsten Schimmer welchem Zweck > sowas dienen soll. M.E. eine Sonderlösung für dieses Gerät. Die 'Ohren' zwingen den Monteur dazu den Varistor schräg zu stellen und nicht unter dem Blech einzuquetschen, wo er mit etwas Gewalt drunterpassen würde, je nachdem wie er bestückt ist.
Anscheinend, damit im Fehlerfall das ungeerdete Metallgehäuse nicht an Netzspannung gelangen kann, wenn der Kondensator platzt oder ähnliches. mfg
Christian S. schrieb: > Anscheinend, damit im Fehlerfall das ungeerdete Metallgehäuse > nicht an > Netzspannung gelangen kann, wenn der Kondensator platzt oder ähnliches. Plausibel.
Nein, das ist ein keramischer Scheibenkondensator mit ganz-normal-zwei-Drahtanschlüssen. Der hat keine weiteren Anschlüsse. Er sitzt in der Schaltung als Funkenlöschkondensator über dem Schaltkontakt des Netzschalters Typ TV-3 direkt daneben. In einigen japanischen Schaltplänen extra so als "spark killer cap" (capacitor) so angegeben. Aufgrund der geringen Kapazität kann sich über diesem eine hohe Abschaltspitze aufbauen (vom klassischen Netztrafo), daher wird an dieser Stelle generell Klasse Y benutzt. Obwohl er hier kein Ableitkondensator zum Gehäuse ist. Der Schrumpfschlauch wird so angeliefert, die beiden "Hosenbeine" müssten spätestens ab dem "Knie" abgeschnitten werden, um überhaupt die langen Anschlussdrähte des Scheibenkondensators hindurchfädeln zu können (die "Beine"). Zwei Arbeitsschritte zuviel, befand man in der fernöstlichen Fertigungsstätte. Also einfach die "Hose" verkehrt herum draufgesteckt, kein Saitenschneider, kein Drähte-reintüddeln, nichts. Der bedrahtete Kondensator kann aber beim Massenfertigungsvorgang: Löten mit Welle beliebig kippen. Dann liegt er am metallischen Haltewinkel an, die Blechkante sorgt für eine Konzentration der elektrischen Feldlinien auf einen Punkt. Dem Berührpunkt des Kondensator-Tauchlacks an der Blechkante des Haltewinkels darüber. Nun kamen viele Geräte mit einem kleinen, goldenen Extra-Aufkleber daher, auf dem steht:"Hi Pot Tested". High potential tested. Eine elektrische Isolationsprüfung mit je nach Ziel-Absatzland geforderter Prüfspannung von 2500 bis 4000 Volt AC. Daher die Notwendigkeit des Überziehers an sich. Das Verhüterli gabs als Original-Ersatzteil bei einem japanischen Gerätehersteller.
Heinrich K. schrieb: > Daher die Notwendigkeit des Überziehers an sich. Toll, danke, jetzt bin ich viel schlauer als vorher und werde bei Nutzung des Kassettendecks immer an die Ideen der kleinen Japaner denken. mfg
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Christian S. schrieb: > an die Ideen der kleinen Japaner > denken Ich musste bei dem Bild sofort an einen Pokemon denken. Gelb, lange Ohren - das muß Pikachu sein :-)
Mir sieht das so aus wie ein Bauteil das man in der Entwicklung übersehen hatte und das dann in der Fertigung nachträglich rein-gepatched wurde. Die Überzieher dürften der doppelten Isolierung geschuldet sein.
Christian S. schrieb: > hatte ich vor lauter Turbulenz vergessen... Der Überzieher ist verkehrtrum draufgesteckt weil nachträglich. Eigentlich gehören die Anschlussbeine in die Öhrchen, die entsprechend der Länge die er über der Platine stehen soll abgeschnitten sind. Wenn man das aber vergessen hat, muss hinterher einer drüber, und in den bekommt man die Drähte nicht mehr rein...
Genau so ist es, Michael. Danke für die kurze, prägnante Klarstellung.
Fehlt nur noch die Bestätigung, daß die Öhrchen auch wirklich Röhrchen sind. Warum muß ich jetzt an diesen gruseligen Parasiten denken, der in Schneckenfühlern hochkriecht (Suchstichwort Zombie-Schnecken)? Auch wenn es so aussieht, als hätte man hier wegen der Einsparung von Montagezeit diesen Weg gewählt, ist das Problem nicht trivial: Damit der Kondensator in die Hülle reinpaßt, muß die im Bild nicht sichtbare "untere" Öffnung zwangsläufig recht groß sein, abzüglich der Elastizität des Materials. Wenn man die Hülle nun korrekt montiert, hat man "oben" zu dem Blech hin diese Öffnung, also ausgerechnet dort, wo man besonders isolieren will. Wäre interessant, ob der Kondensator da rausschaut oder ob es irgendeine Überlappung/Überstand gibt. Gedacht sind diese Hüllen wohl für die fliegende Montage von solchen Kondensatoren an Netzschaltern, -steckern etc. in Gehäusen. Mir sind da aber immer nur nackte Kondensatoren begegnet, bei denen man darauf hoffte, daß sich die Beinchen schon nicht berühren werden. Ich erinnere mich aber, daß einmal ein frei verkabelter Netzschalter so einen (mutmaßlich Weich-PVC) Überzieher in genau passender Paßform hatte, damit die Lötstellen isoliert waren.
Wollvieh W. schrieb: > Damit der Kondensator in die Hülle reinpaßt, muß die im Bild nicht > sichtbare "untere" Öffnung zwangsläufig recht groß sein, Das wird Schrumpfschlauch sein.
Andreas B. schrieb: > Wollvieh W. schrieb: >> Damit der Kondensator in die Hülle reinpaßt, muß die im Bild nicht >> sichtbare "untere" Öffnung zwangsläufig recht groß sein, > > Das wird Schrumpfschlauch sein. Nö, dann sähe es aus wie Schrumpfschlauch. :)
Wollvieh W. schrieb: >> Das wird Schrumpfschlauch sein. > > Nö, dann sähe es aus wie Schrumpfschlauch. :) Woran erkennst Du, dass es keiner ist? So wie der den Kondensator umschliesst sieht es mir danach aus.
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