Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED Vorwiderstand bei unterschiedlichen Spannungen


von Werner P. (werner4096)


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Hallo zusammen,

ich spiele hier mit 100 mA weissen LED rum.

Ziel ist die LED mit 100 mA zu betreiben. Vorwiderstand ist ein Poti. 
Die Flussspannung der LED ist mit 3.0 bis 3.1 V angegeben.

bei 12 V und 89R habe ich 100 mA und über der LED 3.03 V
bei 3.3 V und 2.5R habe ich 76mA und über der LED 2.90 V

Und jetzt meine Frage: Warum habe ich bei 3.3V nur 76 mA?

da ich jetzt nicht das volle Hintergrundwissen habe kann ich es mir 
nicht erklären.

Danke und Grüße

von Katrin I. (Gast)


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Weil du die ohmschen Anteile des Widerstandes in den LEDs ignorierst, 
welche bei 100mA mal sicher eine Relevanz haben dürften.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Werner P. schrieb:
> Und jetzt meine Frage: Warum habe ich bei 3.3V nur 76 mA?

Wie groß sind die Widerstände der Leitungen deines Aufbaus? Die gehen 
bei 3,3V stärker ein als bei 12V-Versorgung.

von Werner P. (werner4096)


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Dietrich L. schrieb:
> Wie groß sind die Widerstände der Leitungen deines Aufbaus? Die gehen
> bei 3,3V stärker ein als bei 12V-Versorgung.

Die Leitungen sind kurd (1 cm) und die habe ich beim Einstellen des 
Widerstand (Poti) mit einbezogen.

von Harald W. (wilhelms)


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Werner P. schrieb:

> Vorwiderstand ist ein Poti.

Verträgt denn Dein Poti die 100mA?

von Michael B. (laberkopp)


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K. F. schrieb:
> Weil du die ohmschen Anteile des Widerstandes in den LEDs
> ignorierst, welche bei 100mA mal sicher eine Relevanz haben dürften.

Irrelevant da er die LED bei 100mA vergleicht mit einer LED bei 100mA

Werner P. schrieb:
> Warum habe ich bei 3.3V nur 76 mA?

Vermutlich brechen eine 3.3V bei der Belastung ein und liefern nur noch 
3.09V.

von Werner P. (werner4096)


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Harald W. schrieb:
> Werner P. schrieb:
>
>> Vorwiderstand ist ein Poti.
>
> Verträgt denn Dein Poti die 100mA?

ist mir auch gerade eingefallen. Werde es mal mit Widerständen aufbauen 
so dass das gesichert ist.

von Udo S. (urschmitt)


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Werner P. schrieb:
> Die Flussspannung der LED ist mit 3.0 bis 3.1 V angegeben.

Zeig das Datenblatt. Normalerweise ist der Bereich größer und die 
Spannung hängt tatsächlich noch von der Temperatur ab.

Mit den 3,3V bist zu viel zu nahe an der Flussspannung der Led um mit 
einem Vorwiderstand noch eine halbwegs funktionierende konstante 
Stromversorgung der Led zu bekommen.

von Helmut -. (dc3yc)


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Lies den Wiki-Artikel über LED und nimm eine Konstantstromquelle!

von Werner P. (werner4096)


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Habe jetzt mal 2 4.7R parallel geschaltet.

Bei 3.3V Versorgung und 2.4R habe ich 70 mA.

Ich denke es ist so wie Udo S. geschrieben hat. zu nahe an der 
Flussspannung.

Somit ein Danke an alle die geantwortet haben.

von R. L. (roland123)


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Werner P. schrieb:
> Bei 3.3V Versorgung und 2.4R habe ich 70 mA.

wie misst du den Strom?
vermutlich ist der Spannungsabfall an deinem Messgerät ein Problem.
Mit deinen Werten hättest du 3,1V an der Diode, das passt nicht zusammen

von Werner P. (werner4096)


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So. Da es mit den 3.3V und 2.5R nicht so richtig funktioniert möchte ich 
das Ganze anders lösen.

Gegeben sind:

LiPo 3.7V 6000 mAh
RT6150B LDO 1.8 - 5.5 V Input, 3.3 V fixed output, 800 mA
6 x LED weiss 100 mA

Die LED sollen nicht dauerhaft mit 100 mA betrieben werden sondern mit 
PWM gedimmt werden.

Als LED Treiber habe ich:
TPS92360 38-V 1.2-A Single Channel LED Backlight Driver
gefunden.

Würde der funktionieren? Wenn ich das richtig gelesen habe kann ich die 
6 LED in Reihe anschließen. Und als Input reichen dem Treiber die 3.3 V.

Habe ich das richtig gelesen?

An die Administratoren: Wenn nötig dann bitte diesen Beitrag löschen und 
ich mache einen neuen auf.

von Werner P. (werner4096)


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R. L. schrieb:
> Werner P. schrieb:
>> Bei 3.3V Versorgung und 2.4R habe ich 70 mA.
>
> wie misst du den Strom?
> vermutlich ist der Spannungsabfall an deinem Messgerät ein Problem.
> Mit deinen Werten hättest du 3,1V an der Diode, das passt nicht zusammen

Mit Multimeter. Ist ein UT139C. Ich habe aber auch den Eindruck dass die 
LED weniger hell leuchtet. An meinem Labornetzteil stimmen die mA mit 
dem MM überein.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Werner P.,

bei Deiner Messung fallen bei einer Gesamtspannung von 3,3 V insgesamt 
3,3 V - 0,9 V = 0,4 V über allem ab, was nicht LED ist.

Bei einem Strom von 76 mA beträgt der Widerstand in Deinem Stromkreis 
0,4 V / 76 mA ~= 5,3 Ohm. Du hast aber nur einen Widerstand von 2,5 Ohm 
verwendet!

Ich vermute, Du misst den Strom im mA-Messbereich.
Bei dieser Messung fließt der Strom über eine Sicherung und über einen 
Shunt (Messwiderstand).

Wenn Du noch ein Multimeter übrig hast, kannst Du mal an den 
Eingangsbuchsen Deines Multimeters, dass Du für die Strommessung 
verwendest, den Spannungsabfall messen.
Dort solltest Du dann (5,3 Ohm - 2,5 Ohm) * 76 mA ~= 0,22 Volt messen.

Lösung:
Wenn Du auf den Ampere-Messbereich Deines Multimeters umschaltest und 
das eine Messkabel umsteckst, wird ein niederohmigerer Shunt verwendest 
und eventuell hat Dein Ampere-Messbereich auch keine Sicherung, die 
einen zusätzlichen Widerstand mit sich bringen würde.
Jetzt sollte der Strom idealerweise bei 100 mA liegen.
Der Nachteil besteht in einer verringerten Messgenauigkeit (der Fachmann 
spricht von höherer Messunsicherheit).

Welches Multimeter benutzt Du für die Strommessung?

von Werner P. (werner4096)


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Peter M. schrieb:
> Lösung:
> Wenn Du auf den Ampere-Messbereich Deines Multimeters umschaltest und
> das eine Messkabel umsteckst, wird ein niederohmigerer Shunt verwendest
> und eventuell hat Dein Ampere-Messbereich auch keine Sicherung, die
> einen zusätzlichen Widerstand mit sich bringen würde.
> Jetzt sollte der Strom idealerweise bei 100 mA liegen.
> Der Nachteil besteht in einer verringerten Messgenauigkeit (der Fachmann
> spricht von höherer Messunsicherheit).

Ich messe nicht im mA Bereich sondern im A Bereich. Es ist ein UTC139C

von Peter M. (r2d3)


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Werner P. schrieb:

Meinst Du UT139C von Uni-Trend?

> Ich messe nicht im mA Bereich sondern im A Bereich. Es ist ein UTC139C

Hast Du auch da Kabel umgesteckt?
Welche Spannung gibt denn Deine Spannungsquelle unter Last ab?
Was ist das für eine Spannungsquelle, wo Du 3,3 Volt eingestellt hast?

: Bearbeitet durch User
von Werner P. (werner4096)


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Peter M. schrieb:
> Werner P. schrieb:
>
> Meinst Du UT139C von Uni-Trend?
>
>> Ich messe nicht im mA Bereich sondern im A Bereich. Es ist ein UTC139C
>
> Hast Du auch da Kabel umgesteckt?
> Welche Spannung gibt denn Deine Spannungsquelle unter Last ab?
> Was ist das für eine Spannungsquelle, wo Du 3,3 Volt eingestellt hast?

Ja, ist ein Uni-T.

Verwende ich das Labornetzteil dann bricht die Spannung ein. Irgendwie 
schrottig.

Hab es jetzt wie folgt aufgebaut:

Pololu Spannungsregler 12 V Input 3.3 V Output.
2.4 R (2 x 4.7 R parallel) Vorwiderstand zur LED.

Messe "nur" 75 mA. Spannung am Pololu bricht um 0.02 V ein. Denke das 
ist vernachlässigbar.

Widerstand des Uni-T im A Bereich ist mit einem anderen Multimeter nicht 
wirklich messbar. Von daher denke ich ist der Shunt im Uni-T unter 1 R.

Edit: Muss mich korrigieren. Mit 2.4 R (2 x 4.7 R parallel) sind es 
jetzt 97 mA. Passt also.

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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- Hat einen Widerstand mit bekanntem Wert im Stromkreis
- Bastelt ein Multimeter rein
- Wundert sich warum der Strom mit Multimeter kleiner ist als ohne

Echt jetzt?
Miss die Spannung am Widerstand vor der LED, und dann rechnen.
Wer faul ist nimmt einen extra (!) 1R-Widerstand, dann muss man nur die 
Kommastellen versetzen.
Das ist bei so kleinen Widerständen und Spannungen definitiv genauer und 
stört den Schaltkreis nicht.

Und: der TPS läuft direkt aus einem einzelligen Lipo, da brauchts keinen 
extra Wandler davor.

von Uwe (neuexxer)


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Von ganz oben:

> bei 12 V und 89R habe ich 100 mA und über der LED 3.03 V
Passt.

> bei 3.3 V und 2.5R habe ich 76mA und über der LED 2.90 V
Da fehlen wohl noch die Widerstände des Strommessers und der
Zuleitungen,
den Werten nach sind das um die 2,8 Ohm.

von Werner P. (werner4096)


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Jens M. schrieb:
> - Hat einen Widerstand mit bekanntem Wert im Stromkreis
> - Bastelt ein Multimeter rein
> - Wundert sich warum der Strom mit Multimeter kleiner ist als ohne
>
> Echt jetzt?

Ist ja gut. Problem war nicht das Multimeter sondern das Drecks Netzteil 
bei welchem die Spannung auf 3.1 V einbrach. Nachdem ich einen 
Spannungsregler anstelle des Netzteils verwendet habe brach die Spannung 
nur minimal ein und ich hatte 97 mA. Gut, auf den Spannungseinbruch 
hätte ich früher draufkommen können.

> Miss die Spannung am Widerstand vor der LED, und dann rechnen.
> Wer faul ist nimmt einen extra (!) 1R-Widerstand, dann muss man nur die
> Kommastellen versetzen.
> Das ist bei so kleinen Widerständen und Spannungen definitiv genauer und
> stört den Schaltkreis nicht.
>

das ist eine gute Idee. Kenne ich eigentlich. Warum ich es nicht gemacht 
habe. Keine Ahnung.

> Und: der TPS läuft direkt aus einem einzelligen Lipo, da brauchts keinen
> extra Wandler davor.

Das ist gut. Ich kann also den TPS direkt vom LiPo versorgen. Den 
Wandler brauche ich für die restliche Elektronik. Die packt nur 3.3V.

Herzlichen Dank an Dich und all die Anderen die mir geholfen haben.

von Falk B. (falk)


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Werner P. schrieb:
> So. Da es mit den 3.3V und 2.5R nicht so richtig funktioniert möchte ich
> das Ganze anders lösen.
>
> Gegeben sind:
>
> LiPo 3.7V 6000 mAh
> RT6150B LDO 1.8 - 5.5 V Input, 3.3 V fixed output, 800 mA

Das ist kein Jim Beam, ähhh, LDO, das ist ein Buck-Boost Converter.

> 6 x LED weiss 100 mA

> Die LED sollen nicht dauerhaft mit 100 mA betrieben werden sondern mit
> PWM gedimmt werden.
>
> Als LED Treiber habe ich:
> TPS92360 38-V 1.2-A Single Channel LED Backlight Driver
> gefunden.

Es gibt Dutzende ICs, die das alles in einem können.

> Würde der funktionieren?

Ja

> Wenn ich das richtig gelesen habe kann ich die
> 6 LED in Reihe anschließen. Und als Input reichen dem Treiber die 3.3 V.

Ja

von Werner P. (werner4096)


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Falk B. schrieb:
>> RT6150B LDO 1.8 - 5.5 V Input, 3.3 V fixed output, 800 mA
>
> Das ist kein Jim Beam, ähhh, LDO, das ist ein Buck-Boost Converter.

Ja richtig. Wusste ich auch. LDO ist mir durchgerutscht ;-)

Ich werde es jetzt mit dem TPS aufbauen. Gefällt mir irgendwie auch 
besser.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Werner P. schrieb:
> Problem war nicht das Multimeter sondern das Drecks Netzteil
> bei welchem die Spannung auf 3.1 V einbrach.

Man lerne daraus: Wenn etwas komisch ist, sollte man alle Spannungen 
des Stromkreises messen.
Hier: die Spannungen an Netzteil, Widerstand, LED, Amperemeter und 
Verbindungsleitungen.

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