Hallo zusammen, mein Monitor GW2760S blinkt im Sekundentakt (an-aus-an-aus). In ganz seltenen Fällen funktioniert er - und wenn er funktioniert, bleibt das auch so bis zum Ausschalten. Und bis zum ersten Blinken braucht er ein paar Sekunden länger. Ich würde also behaupten, dass irgendwas beim Start mehr Strom braucht, den er nicht bekommt oder ein Bauteil erst warm werden muss, bevor es funktioniert. Ich habe schon 2 aufgeblähte Elkos auf der Netzteil-Platine ausgetauscht, aber die waren es nicht. (Die sieht man auch noch auf dem Foto) Hat jemand noch Ideen, welche Bauteile ich anschauen/austauschen sollte? Viele Grüße Narf PS: am Kabel/PC liegt es nicht. Das Blinken geschieht schon beim "no signal found" Screen.
Narf222 schrieb: > Ich habe schon 2 aufgeblähte Elkos auf der Netzteil-Platine > ausgetauscht, Hoffentlich gegen geeignete Elkos.
Tausche vor allen Dingen den kleinen Elko neben dem Kühlkörper.
Danke Euch. Ja, die beiden links vom Kühlkörper waren aufgebläht und wurden getauscht. Natürlich gegen welche mit den gleichen Daten @hhinz :) Das wars aber noch nicht. Wenn Ihr alle auf Elkos tippt, werde ich die restlichen, unauffälligen auch austauschen. Ich werde Rückmeldung geben.
Narf222 schrieb: > Wenn Ihr alle auf Elkos tippt, werde ich die > restlichen, unauffälligen auch austauschen. Liegt nahe, wenn die Elkos vom gleichen Hersteller und gleicher Bauart sind .... irgendwann wären die sowieso auch fällig.
Narf222 schrieb: > Natürlich gegen welche mit den gleichen Daten @hhinz :) Auch auf den ESR und die Strombelastbarkeit geachtet?
Narf222 schrieb: > Wenn Ihr alle auf Elkos tippt, werde ich die > restlichen, unauffälligen auch austauschen. Ich habe mich falsch ausgedrückt. Der kleine Elko rechts neben dem Kühlkörper des Haupttransistors ist Kandidat Nummer 1.
Matthias S. schrieb: > Der kleine Elko rechts neben dem > Kühlkörper des Haupttransistors ist Kandidat Nummer 1. Du magst Recht haben. Aber eine Begründung dazu wäre hilfreich es zu verstehen und motivierend(er) ihn auszutauschen.
Ist ein typischer Fehler. Wenn diese Elkos altern, dann sind die Effekte (unzureichende Kapazität oder zu hoher ESR) im kalten Zustand viel deutlicher, als im betriebswarmen Zustand. Das heißt, das Netzteil schafft es nicht, mit der durch die Startschaltung in den Elko geladenen Energiemenge anzulaufen. Erst wenn der Elko warm ist, dann ist er "etwas weniger defekt" und es reicht gerade so für den Start des Netzteils. Wenn ich Dir das noch detaillierter erklären soll, schicke ich Dir vorher 'ne Rechnung und meine Kontonummer. Sehr schön konnte man das seinerzeit an diesem 300er DSL-Modem der Telekomik sehen. Die sind reihenweise wegen dieser Probleme ausgefallen bzw. ließen sich irgendwann nicht mehr einschalten. Einmal aus -> einmal kalt -> defekt. Wenn man die Dinger dann 'ne Weile auf die Heizung gelegt hat oder mit einem Föhn gut durchgewärmt hat und dann schön warm an's Netz gesteckt hat, dann liefen die Dinger wieder... bis zum nächsten Abschalten.
Ben B. schrieb: > Die sind reihenweise wegen dieser Probleme ausgefallen > bzw. ließen sich irgendwann nicht mehr einschalten. Nicht nur die. Ich habe vermutlich hundert Videorecorder und andere Geräte mit SMPS so repariert. War Fehler Nummer 1. Fehler Nummer 2 teilen sich defekte Gleichrichterdioden und aufgepustete Siebelkos. Seltener mal die Aux Versorgung des SMPS Controllers. Aber seit den Zeiten von TDA4600 ist der kleine Elko der Standardfehler.
Matthias S. schrieb: > > Ich habe mich falsch ausgedrückt. Der kleine Elko rechts neben dem > Kühlkörper des Haupttransistors ist Kandidat Nummer 1. also diese Größe hatte ich gerade noch herumliegen und habs ausgetauscht - der wars aber noch nicht. Die restlichen sind leider allesamt unterschiedlich und muss ich erst bestellen. Würdet Ihr auch den großen austauschen? Auf dem verbauten steht eben nichts drauf in Sachen ESR und Rippelstrom - nur 450V, 120uF. Bei reichelt habe ich mir diesen hier ausgesucht (Art.Nr. "RAD KXJ 120/450" - ich weiß nicht ob hier Links zu Produkten erlaubt sind). Kann ich "gefahrlos" einfach einen anderen 450V, 120uF einbauen oder muss ich / kann ich alle anderen Werte noch herausbekommen? Viele Grüße Narf
H. H. schrieb: > Narf222 schrieb: >> kann ich alle anderen Werte noch herausbekommen? > > Zeig sie halt. Ich meine: bekomme ich die Werte vom verbauten Elko heraus und ist das besonders wichtig [bei der Größe]? Bei dem Ding von Reichelt steht nichts von ESR, aber dafür Rippelstrom 930mA. Nur wie gesagt habe ich keine Vergleichswerte beim verbauten Teil.
Falsches Unterforum, bitte nach: https://www.mikrocontroller.net/forum/pc-hardware-software verschieben !
Narf222 schrieb: > Ich würde also behaupten, dass irgendwas beim Start mehr Strom braucht, > den er nicht bekommt oder ein Bauteil erst warm werden muss, bevor es > funktioniert. m.E. "verbogene" Schutzschaltung, Lötstelle, chipinterner Bimetalldefekt Bradward B. schrieb: > Falsches Unterforum, bitte nach [...] verschieben Nöpp - das kann durchaus ein analoges Bauteil sein, also belassen.
Also danke Euch nochmal für Euren Input soweit. Wenn ich jetzt schon Elkos bestelle, drängt sich mir die Frage auf: Glaubt Ihr, dass der Fehler auf der Netzteilplatine sein SOLLTE oder gibt es auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Elkos auf dem eigentlichen Control Board für den Fehler zuständig sind?
Matthias S. schrieb: > Narf222 schrieb: >> Wenn Ihr alle auf Elkos tippt, werde ich die >> restlichen, unauffälligen auch austauschen. > > Ich habe mich falsch ausgedrückt. Der kleine Elko rechts neben dem > Kühlkörper des Haupttransistors ist Kandidat Nummer 1. Der aber dann zum kompletten Ausfall nach Erkalten führen würde. Der To sollte mal die beiden Stecker abziehen und die Spannungen mit und ohne Last (Stecker) messen. Bleibt diese in etwa konstant, sollte der Blinkgeber außerhalb des Netzteils zu finden sein. Die beiden Ballons sind doch schon gewechselt. Für einen Reparaturversuch eignen sich jedenfalls jegliche Elkos in Bezug auf ESR. Für den kurzzeitigen Ersatz ist so ziemlich Alles geeignet! So jedenfalls meine Erfahrung. Wenn das Ding dann wieder läuft, lohnt sich die Beschaffung der originalen Elkos und deren erneuten Tausch umso mehr.
Thomas U. schrieb: > Der aber dann zum kompletten Ausfall nach Erkalten führen würde. Nö. Sobald das Netzteil angelaufen ist, ist der Elko als Reservoir nicht mehr so wichtig, weil der SMPS Controller dann von der Aux Wicklung gespeist wird. Es kann durchaus sein, das die Kapazität des Elkos auf Kippe ist und eben manchmal noch zum Starten reicht. Aber hier ist es etwas anders gelagert, sonst hätte der Austausch ja gereicht. Wir Oszilloskop Besitzer messen auch die Welligkeit der Betriebsspannung, weil man so den tauben Elkos auf die Spur kommt. Apropos Aux Wicklung. Da könnte man mal nachlöten (SMD Widerstand R6..) und auch den Haupttransistor. Da ist eine Diode, die den kleinen Elko versorgt - das ist die Hilfsspannung.
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Narf222 schrieb: > Glaubt Ihr, dass der Fehler auf der Netzteilplatine sein SOLLTE oder > gibt es auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Elkos auf dem > eigentlichen Control Board für den Fehler zuständig sind? da gibts einen einfachen Test: Netzteilplatine vorheizen mit Fön; wenn der Monitor dann gleich angeht, liegts ziemlich sicher am Netzteil
Ich habe ein ESR Gerät mit AnalogZeiger nachgebaut. Beitrag "Re: Kondensatoren prüfen - ESR?" Vorteil: ESR von Kondensatoren prüfen ohne Demontage.
Wastl schrieb: > Matthias S. schrieb: >> Der kleine Elko rechts neben dem >> Kühlkörper des Haupttransistors ist Kandidat Nummer 1. > > Du magst Recht haben. Aber eine Begründung dazu wäre hilfreich Heizkörper sind schlecht für Elkos, drittes und viertes Bild hier Beitrag "Elkos kühlen?"
Hi zusammen, jetzt habe ich alle Elkos auf der Netzteilplatine getauscht und zumindest zwei auf dem Control Board - ohne Erfolg. Das Ding blinkt nach wie vor. Ich kann jetzt noch die Wicklung und die Diode nachlöten wie Matthias vorgeschlagen hat, aber an sich sehen die Lötstellen alle sehr gleichförmig aus - ohne dass ich Risse oder Verfärbungen erkennen könnte. Was kann ich noch testen messen austauschen? Ohne dass ich jetzt tieferes elektronisches Verständnis hätte, kann ich mir eher nicht vorstellen, dass die vielen kleinen ungetauschten Elkos (25V, 10µF) auf dem Control Board so eine massive Störung wie das Blinken verursachen können. Es hätte auch einfach funktionieren können. Seufz. Viele Grüße Narf
Normalerweise gibt es eben 3 Ursachen für 'Motorboating', wie das Fehlerbild ab und zu mal heisst. 1. Der kleine Elko neben dem SMPS Controller. Weit führend in der Fehlerhäufigkeit. 2. Kurzschluss in der Last, also der Sekundärseite. Das können im einfachsten Fall die Gleichrichter sein, oder auch die Siebelkos. Leider auch das Mainboard... 3. Bauteildefekt im SMPS Teil. Also z.B. ein kaputter Strommesswiderstand, eine defekte Diode im Snubber, ein defekter Startwiderstand, bzw. mit Abweichungen vom Wert. Auch die Auxspannung kann mal fehlen. Wer weiss, was er tut, kann messen, ob das Netzteil wg. Überstrom abschaltet. Aber dazu braucht es einen Trenntrafo und ein Oszilloskop am Strommesswiderstand (aka Shunt). Es ist absolut ultragefährlich, ohne grundlegende Kenntnisse auf der Primärseite eines SNT zu messen.
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Danke Dir, Matthias. Für Newbies: Wenn Du von Primär- / Sekundärseite und von Mainboard sprichst, beziehst Du Dich immer nur auf das Netzteil, richtig? D.h. Du schließt auch eher das Control Board vom Monitor aus, richtig? Im Zweifelsfall kann ich also das Netzteilboard irgendwo gebraucht kaufen und hätte mir ner hohen Wahrscheinlichkeit wieder einen funktionierenden Monitor, oder? Selber reparieren macht zwar mehr Spaß, aber ich merke, dass ich hier relativ schnell an meine Grenzen komme :)
Narf222 schrieb: > Wenn Du von Primär- / Sekundärseite und von Mainboard > sprichst, beziehst Du Dich immer nur auf das Netzteil, richtig? So ist das. Primärseite ist nicht netzgetrennt, Sekundärseite ist es. > D.h. Du > schließt auch eher das Control Board vom Monitor aus, richtig? Nö. Das Netzteil wird auch motorboaten, wenn das Mainboard einen Kurzschluss hat, oder die Ablaufsteuerung der Meinung ist, das Netzteil immer an- und ausschalten zu müssen. Kann also defekt sein. > Im Zweifelsfall kann ich also das Netzteilboard irgendwo gebraucht > kaufen und hätte mir ner hohen Wahrscheinlichkeit wieder einen > funktionierenden Monitor, oder? Das ist nicht gesagt. Festlegen würde ich mich da nicht. Im Vergleich zu Neupreisen der 27" Klasse wird das vermutlich auch zu teuer. Und gebraucht ist meist von Privat und da gibt es viele Scharlatane. Dann lieber gleich einen kompletten Monitor. > Selber reparieren macht zwar mehr Spaß Gerade Schaltnetzteile sind eher nichts > Für Newbies Das ist schon etwas komplexer, weil einige Faktoren zusammenspielen müssen, damit sowas läuft.
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Ich danke Dir für deine geduldigen und ausführlichen Antworten :) Dann bestell ich mir mal einen neuen Strahlekasten... Danke auch allen anderen Helfern und Mitlesern noch einmal. Viele Grüße Narf
Ok, nur ein kleines Update für alle Neugierigen: ich habe mir selber -nur aus Neugierde- ein gebrauchtes Netzteil-Board vom gleichen Gerät gekauft. Der Fehler bliebt gleich - daher wirds wohl das Control Board sein. Neuer Monitor ist bestellt :)
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