Hi, ich habe einen MCP1703AT-3302E/CB LDO und würde die Ausgangsspannung gerne etwas anheben. Bei den alten 7805 z.B. konnte man dazu eine Diode zwischen den GND Anschluss und GND legen und somit hat sich die Ausgangsspannung um ca. die Vorwardspannung der Diode erhöht (je nachdem Welche Diode und welcher Strom durch den GND Pin des Reglers fließt). Ich frage mich nun ob das bei den moderneren LowPower-LDOs wie z.B. der MCP1703AT-3302E/CB auch funktionieren kann. Hat jemand Erfahrung damit? Auch wenn es vermutlich sehr schwer fällt diese Antwort nicht zu schreiben, aber: "Nimm doch einen anderen Typ" beantworten nicht meine Frage und ja, da bin ich auch schon selbst drauf gekommen. Ich will explizit wissen ob das möglich ist, es schon jemand so im Einsatz hat bzw. wo ihr mögliche Probleme bei dieser Lösung seht (Kurzschluss, Leerlauf, Pulsströme etc) Vielen Dank für Eure Antworten und Grüße, Benedikt
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Das geht schon, aber der Ausgangswiderstand erhöht sich dadurch.
Wobei der Massestrom der 78xx Regler ziemlich konstant ist, während er bei LDOs abhängig von Strom und Eingangsspannung extrem variieren kann. Eine stromabhängige Spannung der Diode kann also deutlich spürbar werden.
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H. H. schrieb: > Das geht schon, aber der Ausgangswiderstand erhöht sich dadurch. Hmm. Wenn der Massestrom mit steigender Last steigt, somit die Spannung über der Diode, und damit die Ausgangsspannung des Reglers, entsteht da nicht ein negativer Innenwiderstand?
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(prx) A. K. schrieb: > Wobei der Massestrom der 78xx Regler ziemlich konstant ist, > während er > bei LDOs abhängig von Strom und Eingangsspannung extrem variieren kann. > Eine stromabhängige Spannung der Diode kann also deutlich spürbar > werden. Genau. Der genannte Regler hat einen GND-Strom von runter bis unter 5µA. Da bekommt man keine ordentlichen Resultate (im Sinne von einer konstanten Spannung). Man könnte was mit einem TL431 oder ähnlichem Basteln, aber das ist doch viel komplizierter, als einfach einen einstellbaren Regler zu verwenden. Wem das zu kompliziert ist, den genannten Regler gibt es in einer ganzen Liste an fest eingestellten Spannungen. Wenns ums Basteln geht - für sowas legt man sich eine adjustable Variante irgendeines Spannugnsreglers zu. Und wenn es der olle LM317 ist.
Bene R. schrieb: > das möglich ist, Jein. Insbesondere CMOS Regler hsbrn teilweise so geringe Ströme, nur Mikroampere, dass an Diode auch kaum Spannungsabfall auftritt. Und das stark schwankend, weil der Regler beim Nachregeln also umladen seiner internen Kapazitäten auch mal über 100mA fliessen lassen kann. Wenn du aber eine solide Spannung vorlegst, z.B. aus dem Ausgang eines OpAmps, addiert sich diese zur Spannungsreglerspannung dazu. Trotzdem darfst du die Spannungsfestigkeit des Reglers nicht übetschreiten. Teilweise fliesst auch Strom vom GND Anschluss des Reglers in seinen Ausgang, wenn der unter -0.7V bezogen auf GND liegen sollte. Dann wirkt auch die Strombegrenzung des Reglers nicht. Es gibt also mehr mögliche Fallen als beim alten 78xx. Nimm besser eien adjustable Regler.
Nimm einen Widerstand vom Ausgang zur Diode, dann hast du einen Mindeststrom.
(prx) A. K. schrieb: > H. H. schrieb: >> Das geht schon, aber der Ausgangswiderstand erhöht sich dadurch. > > Hmm. Wenn der Massestrom mit steigender Last steigt, somit die Spannung > über der Diode, und damit die Ausgangsspannung des Reglers, entsteht da > nicht ein negativer Innenwiderstand? Mea culpa, Recht hast du! Das kann einen wunderbaren Oszillator geben...
ArnoNym schrieb: > (prx) A. K. schrieb: >> Wobei der Massestrom der 78xx Regler ziemlich konstant ist, >> während er >> bei LDOs abhängig von Strom und Eingangsspannung extrem variieren kann. >> Eine stromabhängige Spannung der Diode kann also deutlich spürbar >> werden. > > Der genannte Regler hat einen GND-Strom von runter bis unter 5µA. Da > bekommt man keine ordentlichen Resultate (im Sinne von einer konstanten > Spannung). Typisch sogar nur 2µA. Und 100µA maximal (für den genannten MCP1703). Die Abhilfe ist ein Widerstand vom Ausgang des Reglers zur Diode. Durch den fließt dann ein konstanter Strom. Wenn man 1mA oder noch besser 10mA einstellt, dürfte man schon auf der sicheren Seite sein. Ob das sinnvoll ist, soviel Strom zu verschwenden, steht auf einem anderen Blatt.
Axel S. schrieb: > Die Abhilfe ist ein Widerstand vom Ausgang des Reglers zur Diode. Durch > den fließt dann ein konstanter Strom. Wenn man 1mA oder noch besser 10mA > einstellt, dürfte man schon auf der sicheren Seite sein. Das ist der einzige Weg, halbwegs stabil zu bleiben. Mit ein paar mA ist man so weit von der Variation des Querstromes weg, dass sogar ein Widerstand im Fußpunkt geht - wie beim LM317. Zu hinterfragen ist der Sinn, warum LDO. Ich setze einen MCP1703 oder vergleichbar ein, weil ich mir bei Akkubetrieb den Querstrom eines LM317 oder 7805 nicht leisten kann, da wäre eine Anhebung per Zusatzstrom nicht machbar. An anderer Stelle setze ich ihn ein, weil die Eingangsspannung nicht groß genug ist. Bei 5 Volt aus der Steckdose könnte man sich 5..10 mA zusätzlichen Strom erlauben. Bene R. schrieb: > Ich will explizit wissen ob das möglich ist, Es ist möglich, aber mit wenn und aber, abhängig von der geplanten Anwendung.
(prx) A. K. schrieb: > entsteht da nicht ein negativer Innenwiderstand? nein, der zusätzliche Anstieg der Spannung infolge des Stroms ist nur nicht linear ansteigend, sondern gedämpft. Das heißt bei nennenswerten Strömerhöhungen ist die Verschlechterung nicht so stark. Trotzdem führt das zu einer Verschlechterung der Regelung, denn der Strom erhöht in jedem Fall die Spannung. Da das sehr schnell passiert würde ich nicht von einer Schwinung ausgehen. Um da richtig vorzugehen, müsste das GND-Potenzial ebenfalls geregelt werden. Das kann mit einem zweiten Regler geschehen. Nennen wir Reglerkaskade. Der erste, der das GND-Potenzial einstellt, kann schwach ausgelegt werden.
> Da das sehr schnell passiert > würde ich nicht von einer Schwinung ausgehen. Da waere ich vorsichtig. Die LDOs sind doch alle vom Schaltungsprinzip her schon inherent instabil. Weshalb die Hersteller da einen gewissen Aufwand reinstecken die stabil zu bekommen und gerne auch mal Vorgaben machen zu min/max Werten von externen Cs und auch zum ESR derselben. Wenn man da noch irgendwo ein Bauteil einfuegt dann kann das interessant werden. Ich wuerde jedenfalls wenn man sowas schon unbedingt machen will mal einen Lastsprung auf den ausgang geben und schauen wie er so reagiert. Vanye
Vielen Dank für die vielen sehr guten Antworten! Ich habe jetzt ein gutes Bild von dem was passiert und werde das "Risiko" von Instabilitäten der Ausgangsspannung nicht in Kauf nehmen. Wenn ich eine Anwednung hätte mit einen langsamen dI/dt, dann würde ich es mir überlegen aber in meinem Fall werde ich dann eher einen passenden Typ auswählen da vermutlich der GND-Strom durch die Regelung höher schwanken wird und sich das dann auf den Ausgang negativ auswirkt. Danke nochmals für Eure Antworten!
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Bene R. schrieb: > LowPower-LDOs Dass das mit deiner Diode, egal und abgesehen davon, ob es funktioniert, den Gedanken des Stormsparens völlig widerspricht, ist dir da sicher noch nicht in den Sinn gekommen? Dann nimm doch einen LM317. Diese Teile finde ich heute noch in alten Staplern (die wohl so alt wie du sind) und wenn alles kaputt ist, sind die LM317 immer noch in Ordnung.
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Vanye R. schrieb: > Die LDOs sind doch alle vom Schaltungsprinzip her schon inherent instabil. Was man bei Gelegenheit versuchen könnte, wäre an den Ausgang eine kleine negative (strombegrenzt, zwischen 0,5...1V) Spannung anzulegen und dann erst über ein Labornetzteil die Eingangsspannung hochdrehen. Hintergrund ist der, dass ich vor einigen Jahren einen LDO hatte, der in dem Falle gesperrt blieb.
Bene R. schrieb: > Hi, > > ich habe einen MCP1703AT-3302E/CB LDO und würde die Ausgangsspannung > gerne etwas anheben. Bei den alten 7805 z.B. konnte man dazu eine Diode > zwischen den GND Anschluss und GND legen und somit hat sich die > Ausgangsspannung um ca. die Vorwardspannung der Diode erhöht (je nachdem > Welche Diode und welcher Strom durch den GND Pin des Reglers fließt). > > Ich frage mich nun ob das bei den moderneren LowPower-LDOs wie z.B. der > MCP1703AT-3302E/CB auch funktionieren kann. Hat jemand Erfahrung damit? > Ach ja... Falsches Teil im Lager, Klassiker :-) Je nachdem welches Kriterium Dir bei dem Regler wichtig ist: Nimm einen OPV mit geringem Eigenbedarf, versorge ihn mit V_in und als Referenz nimmst Du die Ausgangsspannung vom 1703-330. OPV ist Kurschlußfest, Spannung ist stabil und je nach Eingangsspannung auch gut einstellbar. Der max. Ausgangsstrom läßt sich mit ein bischen Trickserei und dimensionieren auf knirsch auch mit einem FET oder Bipolaren auf höhere Ströme bringen, auf jeden Fall den "Leistungsteil" gut mit dem MCP thermisch koppeln damit der dann abschaltet wenn es zu heiß wird... Die Frage ob Dir der Ausgangsstrom vom OPV reicht kannst nur Du beantworten. Früher, also noch bevor die MCP mit ihren geringen Eigenbedarf am Markt waren gab es von den einschlägigen Herstellern wie TI, NSC, OnSemi etc entsprechende Applikationen, einfach mal danach suchen um Ideen dazu zu bekommen..
Frank O. schrieb: > den Gedanken des Stormsparens völlig widerspricht AUA! Bei 1mA verbraucht die Zusatzschaltung in 23 Jahren 1 kWh. Das Versenden deines Beitrags plus das Lesen desselben durch die Forumsmitglieder hat sicher ein Vielfaches davon verbraucht!
Tom schrieb: > hat sicher ein Vielfaches davon verbraucht! Du hast den Sinn nicht verstanden. Man nimmt keinen LDO (und vor allem "verbiegt" man den dann nicht), wenn man einen besseren Regler für den selben Zweck bekommt
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