Hallo, ich habe einen Schmitt-Trigger mit dem OP LM258 aufgebaut, wie auf http://www.mikrocontroller.net/articles/Schmitt-Trigger beschrieben. Also Werte habe ich R1=R2=10k und R2=2M genommen. Funktioniert soweit prima, nur ab und zu hängt sich die Schaltung, wenn das Eingangssignal bei VCC/2 liegt, auf und schaltet auf VCC. Woran kann das liegen und was kann man dagegen tun?
Rein gefühlsmäßig ist dein R3 mit 2MegOhm VIEL zu groß. Mal ausgerechnet was deine Hysterese damit ist? Mit dem Eingang auf VCC/2 hast du dann eher einen "Restbrumm-Verstärker" und keinen Schmitt-Trigger gebaut...
Ja, etwas kleiner Bereich. Ich hab R3 jetzt auf 120K geändert. Das ist eine Hysterese von 0.2V. So hoch ist das Brummen der VCC nicht. Aber es blibt immer wieder, wenn das Eingangssignal auf VCC/2 liegt, bei VCC hängen.
> hängt sich die Schaltung, wenn das Eingangssignal bei VCC/2 liegt, > auf und schaltet auf VCC. Geht der Ausgang wirklich fast auf VCC hoch? Beim LM358 (der ja dem LM258 sehr ähnlich ist) erreicht die Ausgangsspannung maximal etwa VCC-1,5V. Bleibt dabei der Ausgang konstant auf diesem hohen Pegel oder ist das eher das von Ernst angesprochene Brummen, das sich über den gesamten Ausgangspegelbereich erstreckt? Wie kommt die Schaltung aus diesem Zustand wieder heraus? Reicht es, die Eingangsspannung zu ändern, oder musst du ausschalten, oder ist gar das IC defekt? Bei einem echten Latchup, der aber hauptsächlich bei CMOS-Schaltungen auftritt, ist hinterher das Bauteil meist hinüber. Ansonsten gibt es bei einigen OPVs noch den Effekt des "Phase Reversal". Dabei kehrt die Abhängigkeit der Ausgangsspannung von der Eingangspannungsdifferenz schlagartig ihr Vorzeichen um, wenn eine der beiden Eingangspannungen außerhalb der Versorgungsspannung zu liegen kommt. Da die Schaltung aber keine Gegenkopplung enthält, dürfte dieser Effekt aber eigentlich nicht zu einem "Hängenbleiben" führen. Spätestens, wenn der Eingang wieder in den zulässigen Bereich zurückkehrt, müsste die Schaltung wieder normal weiterarbeiten. Aber vielleicht prüfst du sicherheitshalber doch mal den Eingangsspannungsbereich.
Also der Ausgang springt/hängt bei exakt 4.81V. Wenn ich das Eingangssignal bzw. die Eingangsspannung ändere, arbeitet der OP wieder normal weiter. Etwas Verwunderliches habe ich jetzt festgestellt: wenn ich R3 ausbaue, funktioniert alles prima und der OP bleibt nicht hängen. Das verstehe ich nun gar nicht mehr...
> Also der Ausgang springt/hängt bei exakt 4.81V. Wenn ich das > Eingangssignal bzw. die Eingangsspannung ändere, arbeitet der OP > wieder normal weiter. Vielleicht habe ich jetzt etwas falsch verstanden, aber das ist doch genau das, was ein Schmitt-Trigger tun soll: Ab einer bestimmten Eingangsspannung auf High-Pegel springen, und wieder zurück, wenn die Eingangsspannung wieder um einen gewissen Betrag abgesenkt wird. Bis auf die etwas hohe Ausgangsspannung kann ich nichts schlimmes erkennen. Oder was meinst du mit "arbeitet der OP wieder normal weiter"? Wie auch immer, hast du den Baustein schon gegen einen anderen ausgetauscht?
Nun, wie geschrieben, der OP blieb eben hängen. Ich meine damit, dass ich irgendwann einfach das Eingangssignal auf VCC/2 bringe und der OP hält den Ausgang auf VCC (4,81V). Dabei sollte er wieder auf GND gehen! Ändere ich dann das Eingangssignal, arbeitet er ab dann wieder normal weiter. Nur Mein Eingangssignal pendelt oft zwischen 2.3V und 2.7V hin und her (ca. 2-10kHz?). Der OP bleibt also nur selten hängen, aber eben doch.
Solange dein Eingangssignal zwischen den beiden Schaltschwellen des Schmitt-Triggers liegt, behält der Ausgang seinen aktuellen Zustand bei. Das ist das Wesen des Schmitt-Triggers und wird dazu genutzt, Störungen im Eingangssignal zu eliminieren. Mit der aktuellen Dimensionierung (R1=R2=10k, R3=120k), liegt die untere Schaltschwelle bei 2,4V, die obere bei 2,6V. Um den Ausgangspegel von High auf Low zu schalten, muss die Eingangsspannung auf unter 2,4V abgesenkt werden. Um ihn anschließend wieder auf High zu schalten, muss die Eingangsspannung größer als 2,6V werden. Beträgt die Eingangsspannung konstant 2,5V, ändert sich gar nichts, der Ausgangspegel bleibt "hängen". > Nur Mein Eingangssignal pendelt oft zwischen 2.3V und 2.7V hin und > her (ca. 2-10kHz?). Der OP bleibt also nur selten hängen, aber eben > doch. Wahrscheinlich in den weniger oft auftretenden Fällen, wo das Eingangssignal nur zwischen 2,4V und 2,6V pendelt. > wenn ich R3 ausbaue, funktioniert alles prima und der OP bleibt > nicht hängen. Ohne R3 ist die Hysterese des Schmitt-Triggers 0V, d.h. die obere und die untere Schaltschwelle fallen zusammen und liegen bei 2,5V. Aus dem Schmitt-Trigger wird dann ein Komparator. Bei diesem genügt schon eine sehr kleine Amplitude des Eingangssignals, um den Ausgang umzuschalten. Dafür kann aber schon geringfügiges Rauschen auf dem Eingangssignals ebenfalls ein Umschalten des Ausgangs auslösen.
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