Hallo, ich habe eine Schaltung, bei der ein ATMega8 zwei Modellbauservos ansteuert. Leider geht bei dem AVR immer der Brown-Out Detektor los, sobald die Servos den ersten Impuls bekommen. Daher habe ich (in der Uni) die Schaltung mal mit einem Oszi untersucht. Gelb ist die Betriebsspannung und grün die Servospannung, die mit der Betriebsspannung zwecks Strommessung über 1 Ohm verbunden ist (A/D Eingang des AVRs). Lila zeigt die Differenz der beiden Spannungen und somit den Strom an. Insbesondere die hohen Spannungsspitzen von bis zu 13V haben mich doch etwas beunruhigt, da hierdurch vermutlich auch der AVR beschädigt werden könnte. Derzeit hat dieser nur einen 100nF Abblockkondensator. Nach meiner Überlegung müssten doch 5µF (~1µs Stördauer * 5V) zum Entstören reichen und ich würde zur Sicherheit einen deutlich größeren 220µF Elko nehmen. Oder sind da noch weitere Maßnahmen erforderlich, damit mir der AVR nicht irgendwann einen Schaden erleidet?
>Nach meiner Überlegung müssten doch 5µF (~1µs Stördauer * 5V) reichen
Nein.
Rechne mit 1000µF pro Ampere.
Den Kondensator direkt an den Servo. Zusätzlich noch einen 100nF direkt
dran.
Dann an den µC auch einen großen Elko direkt dran.
Mich würde jetzt dein Schaltungsaufbau interessieren, da ich noch nie Probleme mit irgendwelchen Störungen durch ein Modellbauservo hatte. Ich betreibe si am Mikrcontroller immer so, dass nur Masse und Signalleitung mit der Controllerschaltung verbunden sind. Die Versorgungspannung greife ich entweder vor dem µC-Spannungsregler ab, oder die Servos bekommen eine eigene Spannungsquelle. Eine Ferrit-Perle in der Stromzuführung des Servos dürfte auch nicht ganz verkehrt sein. Ich habe noch nie eine Modellbau-Schaltung gesehen, die große Elkos erfordert...
@Malte, mit welcher Spannung betreibst Du den Controller - hat er einen Spannungsregler? Otto
@Esko
>Rechne mit 1000µF pro Ampere.
Die Fausformel 1000µF pro Ampere beziehen sich normalerweise
auf Glättungskondensatoren nach einem Brückengleichrichter an 50 Hz
zur Überbrückung der 10 ms bis zur nächsten Sinushalbwelle.
Deshalb ist dieser grosse Wert hier nicht nötig.
Den 100nF Abblockkondensator würde ich auch empfehlen.
@Malte __
Die Berechnung vom 5µF stimmt nicht ganz, da du 5V als Differenzspannung
angenommen hast. Die Versorgungsspannung soll sicherlich nicht so stark
einbrechen. Die vorgeschlagenen 200µF sind jedoch sicherlich nicht so
schlecht. Damit würde ich auch mal testen.
Gruss JensM
Ich hatte es erst mit 4x NIMH Akkus (4,8V) probiert, bei dem es dann eine Endlosschleife aus Resets gab. Bei dem Messen per Oszi habe ich direkt ein Labornetzteil genommen. Dann kommt es scheinbar nur noch beim Start des ganzen zu den oben genannten Pulsen, ist der Servo erstmal an, sind die Störungen auch kleiner.
>Die Fausformel 1000µF pro Ampere beziehen sich normalerweise >auf Glättungskondensatoren nach einem Brückengleichrichter an 50 Hz >zur Überbrückung der 10 ms bis zur nächsten Sinushalbwelle. >Deshalb ist dieser grosse Wert hier nicht nötig. Okay ist nur ein Schätzwert. Allerdings hatte ich auch mal einen Servo an der µC Stromversorgung dranhängen und erst nach ein paar 1000µF gingen die Probleme weg. Besser wäre sicher den µC getrennt zu speisen.
Wenn man Mikrocontroller und Servo an einer Spannungsquelle betreiben will, benötigt man vermutlich einen Tiefpass-Filter bestehend aus Widerstand und Kondensator: Mikrocontr.--Filter (10-30 Ohm+Kondensator)--Spannungsversorgung--Servos http://de.wikipedia.org/wiki/Tiefpass Hm, der ATmega8 läuft ja nur von 4,5-5,5V. Das ist aber wirklich knapp für 4 Zellen. Servos ziehen beim Anlaufen richtig Strom, verursachen Störungen. Ohne etwas mehr Aufwand, z.B. höhere Spannung, low-drop Spannungsregler, Abblockkondensatoren, Filter wird das vielleicht schwierig ... Ralf2008
Ok, 1000µF direkt an der Spannungsquelle und nochmal 220µF hinter dem 1
Ohm Widerstand habe die Störungen verschwinden lassen, aber mit Akkus
geht weiterhin der Brown-Out los.
Ralf2008 wrote:
> Hm, der ATmega8 läuft ja nur von 4,5-5,5V.
Stimmt, irgendwie hatte ich da fälschlicherweise mehr Toleranz in
Erinnerung. Dann nehme ich jetzt die L Version (ist ein 8MHZ Quarz) und
achte später auf stabile 5V.
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