Ich möchte demnächst einen Flugfunkempfänger bauen. Keine Bastelei, sondern eine solide, nachbausichere Schaltung. Ganz wichtig ist mir dabei eine ausreichende Trennschärfe, digitale Frequenzeinstellung und eine ausreichende Empfindlichkeit, um auch weiter entfernte Bodenstationen noch empfangen zu können. Mein Ziel ist es, mit so wenig wie irgend möglich exotischen oder abzugleichenden Teilen auszukommen. Das ist sicher nicht einfach, aber mal sehen, wie weit man diesen Weg gehen kann. Deshalb sollte das grobe Konzept so aussehen: Eingangsfilter als fester Bandpaß - nicht durchstimmbar - für das Flugfunkband ausgelegt, also 118-138 MHz. Vielleicht kommt man mit engtolerierten SMD-Kondensatoren und SMD-Spulen (1%) sogar ohne Trimmkondensatoren aus?! RF-Verstärker und Mischer diskret ohne Spezialteile aufgebaut mit BF998 oder ähnlich. Kann man RF-Stufen irgendwie auch ohne Transformatoren vernünftig koppeln? Diese abstimmbaren Blechbüchsen mag ich nicht. Wer kennt sich damit aus? Wenn es nicht anders geht, muß man halt in den sauren Apfel beißen. Erste ZF = 45MHz für bestmögliche Spiegelfrequenzunterdrückung. Der LO muß also im Bereich 73 bis 93 MHz durchstimmbar sein. Hier dachte ich an den DDS-Chip AD9834, dessen Ausgangssignal man mit dem integrierten Komparator in ein Rechteck verwandelt und anschließend die dritte Harmonische sauber rausfiltert. Das gibt noch eine Frequenzauflösung von 0,84 Hz, was bei einem Kanalabstand von 8333 Hz ja ausreichen sollte. "Fertiges", preisgünstiges 4-poliges SMD-Quarzfilter mit 3,75kHz Bandbreite als ZF-Filter. ZF-Verstärker mit passenden MMIC oder von mir aus auch wieder diskret. Der zweite Mischer soll dann zusammen mit einem festen Quarzoszillator von 44,545 MHz auf die übliche AM-ZF von 455 kHz heruntermischen, wo dann ein schmalbandiges Keramikfilter die erforderliche Trennschärfe herstellt. Der Rest, Rauschsperre, AGC, Demodulation, Audioverstärker ist dann mehr oder weniger die 1.000 Version einer Standardschaltung, mit weniger als zehn Transistoren und einer handvoll passiver Bauelemente sollte man auskommen. Das ganze in SMD-Technik wäre dann ein kleines, kompaktes Platinchen, das dann einen ziemlich hochwertigen Empfänger hergeben sollte. Was haltet ihr davon? Wer macht mit?
Der DDS-Chip ist Oversized in der Anwendung - Ein PLL-Synthie reicht. Der LO muss recht genau sein für 8,33 kHz-Raster. 3,75 kHz ZF-Bandbreite sind vielleicht etwas wenig. Die Senderbandbreite liegt soweit ich weiß bei 6 kHz (altes Kanalraster) bzw. 5 kHz (neues Kanalraster). Ist halt AM mit beiden Seitenbändern.
PPL-Synthie würde reichen, ist aber m.E. komplexer nachzubauen (da mehr Bauteile) und braucht mehr Platz auf der Platine. Mit so rund 8 Euro für den DDS-Chip ist man ja schon dabei, dafür denke ich mir keine Oszillatorschaltung und eine PLL aus. Das erste ZF-Filter könnte man natürlich ein wenig breiter machen, ich dachte auch an +/- 3,75 kHz, also 7,5 kHz. Wäre zumindest gut für die Sprachqualität. Sonst keine Einwände?
Wenn du einen alten Sender (25kHz-Raster) empfangen willst, brauchst du wahrscheinlich noch einen breitbandigeren Filter. Die Frequenzabweichungen sind je nach Funkgerät auf bis zu 15 ppm spezifiziert. (Etwa 2kHz Abweichung sind das.) Funkgeräte mit 8,33 kHz-Rasterung dürfen max. 1 ppm Abweichung haben. (Nur zur Info.) Gruß
Die Frequenzabweichung bei 25 kHz Raster wird auch so genutzt. Das Verfahren heisst Climax, um Interferenzen bei mehreren Sendern auf derselben Frequenz (zur Recihweitenerhöhung) zu vermeiden. Die professionellen Empfänger haben dazu einen umschaltbare Bandbreite, je nachdem,ob 25 kHz oder 8,33 kHz-Raster gewählt. wird. Sonst hört es sich gut an und ich mache mit.
also wenn die Empfangseigenschaften von einen brauchbarer AM-Empfänger ausreichen, dann würde ich das IC AD607 verwenden. Den würde ich wegen der 20 MHz (118-138) mit ZF=10,7 MHz betreiben. Der Oszillator bestreicht dann den Bereich 128,7.....148,7MHz. Flugfunk hat feste Raster, ein Pll-oszillator ist da (wegen Kosten und Signalquallität), möglicher Weise einem DDS vorzuziehen. Dies ergiebt dann einen Low-Power Empfänger für Batteriebetrieb. Ideale Empfänger rauschen nicht, empfangen aber auch nichts, weil es solche nicht giebt. Und noch etwas, billige DDS-Bausteine ohne externe Bauteile, die bei Empfangsfrequenz 118 MHz ein nebenwellenfreies Signal liefern ?, da brauchen Sie aber einen guten Lieferanten. Wenn Sie AD607 brauchen oder so, bitte melden.
Josef Huber wrote: > Und noch etwas, billige DDS-Bausteine ohne externe > Bauteile, die bei Empfangsfrequenz 118 MHz ein nebenwellenfreies Signal > liefern ?, da brauchen Sie aber einen guten Lieferanten. Ersten Alias einer mit 100 MHz getakteten DDS nehmen (oder ist das der zweite Alias? der erste wäre ja 100 MHz - f0). Allerdings ist bei einem festen Raster eine PLL sicher sinnvoll.
Eine Alternative wäre das breitbandige Heruntermischen, z.B. mit NE612 / SA602 (gibts noch bei Reichelt), und dann einen normalen Kurzwellenempfänger nachzuschalten. Dazu eignen sich dann auch die üblichen LMK-Empfänger-ICs wie der TCA440.
Na mal sehen wann jemand auf die Idee kommt die Demodulation gleich über die Soundkarte zu machen ... Martin
Man kann auch mit einem Si570 und Einfachsuper arbeiten. Die Spiegelfrequenz ist nicht ein wirkliches Problem, wenn der Oszillator so gut ist, das die Nebenwellen nicht mit runtergemischt werden. Gruß - Abdul (Ja, soll die Diskussion anregen. Ich bin gerade in Kampfeslaune)
Apropos Spiegelfrequenz: für den Konverter auf Kurzwelle gäbe es ja zwei mögliche Oszillatorfrequenzen, ca. 108 oder 148 MHz um 10-30 MHz zu erhalten. Das erste wäre Unsinn, da auf der Spiegelfrequenz die UKW-Sender (88-98 MHz) stören. Die 148 ließen sich aus einem 16,... MHz-Quarz durch zweimal Verdreifachen erzeugen, oder er schwingt gleich auf dem 3.Oberton.
>Na mal sehen wann jemand auf die Idee kommt die Demodulation gleich über >die Soundkarte zu machen ... Du hast was verpasst, das gibts schon längst :D Gruß, Christian
Gibt es sowas nicht schon fertig? Jeder Scanner kann doch den Bereich. Oder?
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