Guten Abend, ich bin Musiker und sitze somit meist "mitten" im Orchester, kann also recht gut von alles Seiten hören, was in der Musik so passiert. Nun muss ich öfter am Schreibtisch Aufnahmen anhören, manchmal sogar einfach auf youtube (z.B. für Strichvergleiche bei Streichern), manchmal von CD, manchmal von zugeschickten Musikdateiformaten aller Art. Ich hätte also gerne - ich glaube es heißt "Nahfeldboxen", die ich auf den Schreibtisch rechts und links draufstellen kann, um dann die Musik in erträglicher Qulität zu hören und dabei was aufzuschreiben oder auch mal (selten) zu bearbeiten. Nun hab ich noch einen Verstärker da stehen, ich meine er kann 2x50W an 4 Ohm, sollte mehr als ausreichen. Der Schreibtisch steht direkt an der Wand in einem recht kleinen Raum (15m²). Auf dem Schreibtisch habe ich Platz für 2 Boxen je max. 45x35x40 (HxBxT). Ich will max. 400€ insgesamt ausgeben. ICh habe gesehen, dass es da auch aktive Boxen ("Äbhörlautsprecher") gibt, aber da ist mit nicht klar, wie ich die an Verstärker oder CD-Spieler und PC anschließe (bei normalen Boxen hab ich ja dafür div. Verstärkereingänge) und wie ich die Lautstärke regle. Also lieber "normale" Boxen, oder? Gibt es hier evtl. jemanden mit ähnlichen Erfahrungen oder Ideen?
Du bist als Musiker nicht in der Lage selbstständig Lautsprecher auszuwählen und zu kaufen?
orchester schrieb: > ich glaube es heißt "Nahfeldboxen" Du meinst sicher Nahfeldmonitore bzw. nahfeldmonitorlautsprecher. Warum nimmst du nicht ordentliche Kopfhörer?
Sven D. schrieb: > Warum nimmst du nicht ordentliche Kopfhörer? Das ist auch die billigste Lösung mit bestmöglicher Qualität. Dazu einen 24bit USB DAC für 15-20€ wenn die onboard Soundkarte nichts taugt. Aktive Nahfeldmonitore haben teils mehrere Eingänge, ansonsten halt Mischpult oder Vorverstärker.
Ja klar Kopfhörer hab ich, die sind aber nicht so geeignet wenn man z.B mit dem eigenen Instrument "dazuspielt" oder wenn man länger sitzt. Also hören kann ich schon :-) Es geht mir eher ums Praktische, wie man es am Schreibtisch am besten macht, ohne gleich ein "Studio" aufzubauen. Im Wohnzimmer, wo ich bisher sowas höre, hab ich ein Nubert-System, das klingt ganz gut, aber das ist nicht geeignet für einen Schreibtisch. Und ich höre ja nicht nur vom Laptop, sondern auch CDs - und so diese Ansteck-Laufwerke sind irgendwie fummelig..
Kannst dir mal die kleinen Control One von JBL anhören. Die sind ein wenig grösser als PC Brüllwürfel. Ob sie so klingen, wie du möchtest, kannst du aber nur selber entscheiden. https://www.thomann.de/de/jbl_control_1pro_wh_paar.htm
Matthias S. schrieb: > Control One von JBL Danke, könnte evtl. passen, aber sie dürfen gerne etwas weiter runter als 100 Hz gehen. Hast Du die im Einsatz und für das ganz tiefe Register einen extra Subwoofer?
Für diese Frage bist du in diesem Forum vermutlich falsch. Außerdem gibt es zig Hersteller und Boxen fürs Nahfeld. Ich habe mir für eine ähnliche Anwendung Monitore von Presonus zugelegt. Die sind OK für mich, aber keiner kann Dir sagen was für dich gut ist. Geh in ein Hörstudio oder order dir ein paar Varianten über ThoXXXX.
Sven D. schrieb: > Du meinst sicher Nahfeldmonitore bzw. nahfeldmonitorlautsprecher. Warum > nimmst du nicht ordentliche Kopfhörer? Weil man mit Kopfhörern keine Stereobühne bekommt und nicht vernüftig lokalisieren kann. "Nahfeldmonitore" sind für deinen Zweck deshalb geeignet, weil du kein behandeltes Zimmer haben dürftest und diese stärker gerichtet abstrahlen, als normale "Boxen" - also weniger zur Seite, was von den Wänden zurückkommen kann. Aktive sind deshalb besser, weil sie meistens einen DSP-korrigierten Frequenzgang haben oder zumindest ihren Verstärker auf Weiche und Lautsprecher angepasst haben. Oftmals sind die Mehrweger, d.h. die beiden Lautsprecher in der Box (HT + TT) haben getrennte Verstärker. Zu empfehlen wären: Adam T5V / T7V RCF Ayra Pro5 weniger das Zeug von Behringer, Rokit, Edirol, Fostex oder Presonus und vor allem keine Monkeys. Auch Yamaha HS überzeugen mich nicht. Wenn, dann die MSP. Etwas teuerer: Fluid Audio FX80 - richtig Doppelwumms! EVE audio SC203 / SC204 - klanglich super für den Preis
orchester schrieb: >> Control One von JBL Lieber nicht. Sind zwar ganz OK, aber weit schlechter als ihr Ruf. Genelec wurde schon genannt. Von Kasperkram wie Behringer (wird hier bestimmt noch als "toller" Tip kommen) gilt es weit *weit* Abstand zu halten. Tannoy ist immer ein Ohr wert, insbesondere die Koax-Systeme (Gold 5/7/9) sind top, aber über dem Budget: https://www.thomann.de/de/aktive_nahfeldmonitore.html?cme=false&manufacturer%5B%5D=Tannoy Ggf. mit einem solchen DAC kombinieren: https://www.thomann.de/de/swissonic_had_1.htm Damit fällt dann auch der meist lausige Onboardsound weg. Aber egal was es wird: Ganz wichtig ist ausreichend Abstand zur Tischplatte! Stehen die LS direkt auf dem Tisch, ist es definitiv vorbei mit hochwertigem Abhören, weil sich die erste Reflektion unmittelbar dem Nutzsignal überlagert. Also entweder Tisch- oder Bodenstative einplanen.
Die Aussagen zu JBL und Tannoy (die hatte ich noch vergessen) teile ich! Nicht aber die Empfehlung zu Swissonic. Das ist die Thomann-Hausmarke und kommt von denselben chinesischen Produzenten, die auch die Behringer produzieren. Onkel Hotte schrieb: > Also entweder Tisch- oder Bodenstative einplanen. ... oder direkt weich auf den Tisch und nach oben auf die Ohrspitzen richten, was bei den kleinen Nahfeldern die gängige Praxis beim "on desk" - -Betrieb ist. Abstand untereinander 1,20m ... 1,50m Abstand der gedachten Linie zur den Ohren = 0,86 * Abstand
Jürgen S. schrieb: > EVE audio SC203 / SC204 - klanglich super für den Preis Naja, P/L passt da überhaupt nicht. Dann doch lieber Adam T7V, Tannoy Gold 7/9 o.ä., da sehen die Eves dann doch eher blass dagegen aus. Aber das soll er sich selber anhören.
orchester schrieb: > Guten Abend, ich bin Musiker und sitze somit meist "mitten" im > Orchester, kann also recht gut von alles Seiten hören, was in der Musik > so passiert. Und wird da nicht auch gelegentlich etwas über Schreibtischlautsprecher geklatscht? Um das Probehören zusammen mit dem Budget kommt man nicht umhin. Allerdings sind die Vorschläge vom Jürgen oben vermutlich schon sehr gut. Mit etwas Glück kann man auch Selberbaupläne und gute Bestückung finden - und kommt so meistens auch auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Da muss man aber auch Lust drauf haben. Also: ein wenig Testmaterial zusammensuchen und die Vorschläge oben mit in die engere Auswahl zum Probehören mitnehmen. Und so ganz grob, wenn man nicht gerade vom Pech verfolgt ist, kann man durchaus auch von den Mitarbeitern von Thomann ganz gute Hinweise bekommen. Ich würden dann aber eher was vom Raum erzählen, und weniger von der Musikrichtung.
Jürgen S. schrieb: > Nicht aber die Empfehlung zu Swissonic. Das ist die Thomann-Hausmarke > und kommt von denselben chinesischen Produzenten, die auch die Behringer > produzieren. Das sollte keine konkrete Empfehlung sein, es ging ums Prinzip. Ich weiß wohl, was da drin ist ;) > ... oder direkt weich auf den Tisch und nach oben auf die Ohrspitzen > richten, was bei den kleinen Nahfeldern die gängige Praxis beim "on > desk" - -Betrieb ist. Kann man machen, ja, bleibt aber immer ein Kompromiss. Ein Stapel alter Bücher ist besser als anwinkeln, sieht aber schei*e aus :) In üblichen Produktions-Setups sind i.d.R. Ständer o.ä. anzutreffen. Wandhängend ist auch eine Überlegung wert, so z.B.: https://www.filmundtvkamera.de/app/uploads/2016/08/Ergonomie-von-Schnittpl%C3%A4tzen-3.jpg Aber da spielen jetzt soviele Variablen rein, das bekommt man mit dem OP hier wahrscheinlich sowieso nicht geklärt.
rbx schrieb: > Mit etwas Glück kann man auch Selberbaupläne und gute Bestückung finden Monitore selber bauen? Da musst du aber schwer gut sein und viel ausprobieren und messen, um an das ranzukommen, was die Hersteller heute mit Akustiksimulationsprogrammen aus ihren Gehäusen rausholen und mit Signalverarbeitung an Linearität raushauen. Trotz all meines Wissens und Erfahrung im Lautsprecherbau und Signalverarbeitung, sehe ich mich nicht in der Lage, Monitore in der Preisklasse mal eben nachzubauen. Schon beim Gehäuseverleimen kannst du dir ins Knie schießen, wenn der Auftrag unsauber ist und zu ungleichmäßgigem Schwingen führt. Ich habe schon mit Herstellern zusammengearbeitet und kann nur davon abraten, die Zeit zu investieren. Das kriegt man selber nicht hin. Und Teile, die unter 1000,- Euro kosten nachzubauen, ist schon an sich nicht lohnend. Schon, weil man die Lautsprecher nicht in Stückzahlen kaufen kann.
Eine konkrete Empfehlung habe ich aber noch, sofern benötigt: https://www.thomann.de/de/m_audio_air_hub.htm
Onkel Hotte schrieb: > Kann man machen, ja, bleibt aber immer ein Kompromiss. Ein Stapel alter > Bücher ist besser als anwinkeln, Da bin ich anderer Meinung. Bücher sind wackelig. Wenn es sich um kleine Monitore handelt, dann sitzt der Tweeter keine 25cm über der Tischoberkante. Den kann man immer zu 30° neigen, um den Höhenkegel nach oben zu ziehen und damit sicherzustellen, dass der Tisch nicht reflektiert. Die typischen Tischplatten sind ja meistens 19er Platten und gerade 60cm tief. Die Wellenlängen die da reflektieren können, sind in so kleinen Monitoren mit typisch kleinen Lautsprechern gut genug gebündelt. Das passt schon. Bei mir sieht das aus, wie im Bild oben. Ich poste es mal, weil da eventuell jemand Ideen draus ziehen kann. Die kleinen roten Lautsprecher deuten meine Breitband-Spotlautsprecher an, die aber keine Auras sind, wie die Form vermuten lässt, sondern Demos meines Kunden in Prototypenfarbe. Sie haben aber ähnliche Funktion und zeigen mit fast 45° nach oben, was an der Arbeitshöhe des Mix-Tisches von 70cm liegt. Da gibt es keine Reflexionen am Tisch. Die blauen sind die Tannoy Reveal, die ich für electronic verwende (das ganze ist der "90er-Jahre Dancefloor desk"). Die grünen sind meine alten EVENT 2020 bas und die braunen sind 3 THX450 vom Teufel als Consumer-Abhöre. Alle Lautsprecher sind exakt auf die Ohren gerichtet (Schnittpunkt der gedachten Normalen einige cm hinter dem Kopf). Die Ohren skizzieren die Position, die sich aus einer zurückgelehnten Haltung ergibt. Man beachte auch die Anordnung der 3 Video-Monitore: Die beiden äußeren glotzen genau zwischen den LS durch. Der in der Mitte liegt sehr tief mit Unterkante 15cm zum Tisch, ist aber oben am Brett befestigt und kann hochgeschoben werden. Unter der oberen Tischplatte, die die Tannoys tragen, sind nur Rackmixer und AMPs, die meistens verdeckt sein dürfen. Sepziallösung: Das MIDI-Keyboard liegt auf Keilen und kann nach vorn gezogen werden, indem man die PC-Tastatur und die Maus vorher nach hinten unten schiebt. So liegt das kompakt zusammen und die Kabel gehen alle locker nach hinten, ohne sich zu stören.
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Jürgen S. schrieb: > Trotz all meines Wissens und > Erfahrung im Lautsprecherbau und Signalverarbeitung, sehe ich mich nicht > in der Lage, Monitore in der Preisklasse mal eben nachzubauen. Schon > beim Gehäuseverleimen kannst du dir ins Knie schießen, wenn der Auftrag > unsauber ist und zu ungleichmäßgigem Schwingen führt. Naja, ich habe oben schon geschrieben, man muss auch Lust drauf haben. Man ist flexibler, und kann Schwerpunkte setzen. Blöd wirds dann aber, wenn die Lautsprecher (+ Verstärkung) so gut sind, dass man gleich hört, dass eine CD-Aufnahme ziemlich mies ist (was einen vorher, unter "normal" - Bedingungen nicht gestört hätte). Es kommt immer auf gewisse Zusammenhänge und den eigenen Einsatz an. Und das mit dem Schwingen.. da sollte man zuerst abhören, wie gut die Lautsprecher mit dem Einsatzgebiet klarkommen.
Vom Preis-Leistungsverhältnis unerreicht finde ich die edifier R1280 Serie. Klingt viel besser als die üblicen PC Speaker, ist auch für kleinere Wohnzimmer geeignet. Sind Aktivlautsprecher, ich würde die R1280DBs (150€) nehmen. Die hat analoge und digitale Eingänge und wenn der Tiefgang nicht reicht noch einen Subwooferausgang. Eine Alternative wäre vielleicht die nuBox A-125. Die hat eine ähnluche Ausstattung und kostet als Auslaufmodell gerade 300€, weil die nuBox A-125 pro eingeführt wurde.
Ich danke Euch, das sind viele gute Hinweise! Die aktiven Adam-Boxen sind mir auch schon mal aufgefallen. Falls ich die nehme, gibt es etwas Gefälliges für den Schreibtisch, was nicht wie so ein Riesen-Mischpult aussieht, wo ich dann sowohl diese Boxen anschließen kann, als auch die anderen Geräte (CD-Spieler, evtl. Radio, Laptop, Kopfhörer) mit einem großen Lautstärkeregler und ein bisschen Höhen/Tiefen/"Balance"? Quasi als Ersatz für den Verstärker vorher?
Jürgen S. schrieb: > Onkel Hotte schrieb: >> Kann man machen, ja, bleibt aber immer ein Kompromiss. Ein Stapel alter >> Bücher ist besser als anwinkeln, > > Da bin ich anderer Meinung. Bücher sind wackelig. Das sei dir unbenommen. Natürlich ist das wackelig und für ein dauerhaftes Setup sicher nicht zu empfehlen. Ich dachte, das gibt der Kontext her :) Ich wollte den OP nur in die richtige Richtung schubsen, es unter seinen konkreten Bedingungen, die wir hier alle nicht kennen, zumindest mal zu messen und/oder zu hören. In den meisten Fällen lohnt es sich. Ordentliche Ständer kann er dann nachkaufen. Wolf17 schrieb: > edifier Als Ersatz für Plastik-Brüllwürfel OK, aber nicht für den ernsthaften Einsatz.
Onkel Hotte schrieb: > Als Ersatz für Plastik-Brüllwürfel OK, aber nicht für den ernsthaften > Einsatz. Schon mal mit einer CD angehört? Oder nur mit totkomprimierter Minimalbitquelle?
orchester schrieb: > aber sie dürfen gerne etwas weiter runter > als 100 Hz gehen. Hast Du die im Einsatz Unter 100Hz ist ohne elektronische Korrektur immer schwierig, weil die Gehäuse so klein sind. Ich habe hier billige Thomann Kopien in der Anlage als Mid-High Lautsprecher und eine Tannoy Reveal 402 als aktive Abhöre in der Werkstatt. Die kleine Tannoy ist mir ein wenig basslastig, aber gar nicht schlecht und über die Control 1 Kopien von Thomann verlieren wir besser keine Worte. Der Bass/Mid Bereich wird in der Stereoanlage von uralten JBL 2-Wege Bassreflex übernommen. Die sind so alt, das ich wirklich nicht mehr weiss, wie die heissen.
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Matthias S. schrieb: > Die kleine Tannoy ist mir ein wenig basslastig, > aber gar nicht schlecht Und da die Tiefen nicht so problematisch sind, kann man auch über einen selbstgebauten Tieftöner nachdenken. Sollte aber zur Bude passen - und da ist kaufen + zurückgeben oder eben erstmal leihen können schon von Vorteil. (https://www.bauanleitung.org/elektro/bassbox-bauanleitung) (könnte man auch mit gutem Horn-Hochtöner bestücken und eventuell Regler einbauen (mehr Flexibilität bei der Abhöre))
rbx schrieb: > Und da die Tiefen nicht so problematisch sind ROFL... Eine gescheite Tieftonentzerrung für einen Raum passend zu machen ist, insbesondere in diesem Kontext, die umfangreichste Arbeit überhaupt. Wer so einen Quatsch wie du da oben schreibt, hat nicht annähernd genug Fachwissen, um sich zum Thema zu äußern. > (https://www.bauanleitung.org/elektro/bassbox-bauanleitung) Oh weia. Von Deppen für Deppen.
Wolf17 schrieb: > Onkel Hotte schrieb: >> Als Ersatz für Plastik-Brüllwürfel OK, aber nicht für den ernsthaften >> Einsatz. > > Schon mal mit einer CD angehört? Ja. Und? Das Zeug ist und bleibt Plastikersatz-Spielzeug, und dafür ist es meinetwegen auch OK. Nett durch geschicktes Marketing gehyped. Mit brauchbaren Abhören hat das nichts zu tun.
Matthias S. schrieb: > als aktive > Abhöre in der Werkstatt. Und für die Auswahl Deiner Quellen hast Du ein Mischpult, oder schaltest Du am Verstärker, oder noch anders?
orchester schrieb: > Also lieber "normale" Boxen, oder? Schau dich bei Canton/Nubert um, die haben "on Wall" Lautsprecher. Die sind nur wenige Zentimeter dick und man kann sie direkt am PC an der Wand aufstellen. Und das wichtigste - Pack einen Subwoofer dazu. Das erweitert den Tiefgang enorm und kostet dich nur etwas Platz. Einen 12" Subwoofer geschlossenit aktiver Entzerrung mit Class D bekommt man meist relativ problemlos unter, verleiht aber auch den kleinsten Lautsprechern ordentlich Bumms. Gibt auch fertige Studiomonitore mit Subwoofer Ausgang.
Hallo, wie wäre es mit denen? http://www.hifi-review.com/153534-ruark-sabre-iii.html So ähnliche gab es ergangees Jahr für 60€ gebraucht. oder z.B. https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/hochwertige-2-wege-lautsprecher-focal-linn-high-end-/2305641195-172-1084 mfg
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Dumbeutel30000 schrieb: > Canton/Nubert Aber doch nicht für eine ordentliche Abhöre. Halbgarer Hifi-Kram hat da nichts verloren. Die genannten Nahfeld-Monitore sind schon der richtige Weg, Welche genau, wie und wo angeschlossen und wie und wo aufgestellt hängt vom OP und seinen Möglichkeiten ab.
Onkel Hotte schrieb: >>>> edifier R1280DBs Aktiv, Paar 150€ mit Fernbedienung, Sub out, analog und digital IN >>> Als Ersatz für Plastik-Brüllwürfel OK, aber nicht für den ernsthaften >>> Einsatz. >> Schon mal mit einer CD angehört? > Ja. Und? Das Zeug ist und bleibt Plastikersatz-Spielzeug, und dafür ist > es meinetwegen auch OK. Nett durch geschicktes Marketing gehyped. Mit > brauchbaren Abhören hat das nichts zu tun. Und was bis 300€ klingt hörbar besser?
Ich habe mir als Schreibtischboxen vor einigen Jahren ein Paar Yamaha HS7 zugelegt. Die haben einen ziemlich ausgeglichenen Frequenzgang und hören sich auch so an. Insbesondere haben sie sie nicht diese sonst für Bassreflexboxen typische Überhöhung im Frequenzgang kurz oberhalb der unteren Grenzfrequenz. Andere mögen sie deswegen als langweilig empfinden, mir gefallen sie zum entspannten Musikhören sehr gut. Der Frequenzgang dürfte zwar gerne ein wenig weiter nach unten reichen, um bspw. auch den Grundton des e₁ eines Kontrabasses noch adäquat wiederzugeben, aber ich wollte mir auch keine Möbelstücke auf den Schreibtisch stellen (diese stehen bei mir im Wohnzimmer und haben etwa das achtfache Volumen ;-)). Des Weiteren brauchen die Lautsprecher ausreichend Luft nach hinten, weil dort auch das Bassreflexrohr liegt. Wenn dein Schreibtisch direkt vor einer Wand steht, sind sie nicht optimal. Einen Vergleich zu anderen Kleinlautsprechern habe ich leider nicht. Ich habe mich beim Kauf im Wesentlichen an technischen Daten und z.T. auch an Reviews von anderen Leuten orientiert, von denen ich annehmen konnte, dass sie die Lautsprecher nicht primär für Techno, Schlager und dergleichen einsetzen. Der Klangeindruck von Lautsprechern ist mangels Referenz ohnehin sehr subjektiv und zudem von Aufstellungsort abhängig. Folglich reicht das Bewertungsspektrum für fast alle Modelle von absoluter Begeisterung bis zur völligen Ablehnung. Ich muss zugeben, dass bei der Auswahl auch das Aussehen eine gewisse Rolle gespielt hat. Ich wollte statt des – mittlerweile leider auch bei Studiomonitoren immer mehr verbreiteten – Gamer-Plastikbomber-Designs lieber etwas klassisch-schlichtes. Das Auge hört ja schließlich mit ;-) Letztendlich beruhte die Entscheidung also auf einem Kompromiss zwischen akustischen Eigenschaften, Platzbedarf, Aussehen und Preis (damals um die 160€/Stück). Da das interne Audio meines Rechners mit starken Störgeräuschen behaftet ist, habe ich noch ein Behringer UMC204HD danebengestellt und die Aktivlautsprecher differentiell daran angeschlossen. Damit sind keinerlei Störungen mehr hörbar. Weil es oben bereits kritisiert wurde: Ja, das ganze Zeug kommt aus Fernost (die Lautsprecher aus Japan/Indonesien, das Audiomodul von den Philippinen/China). Wenn man das aber als Ausschlusskriterium nimmt, bleibt am Ende keine große Auswahl mehr übrig, da mittlerweile die meisten Produkte (auch etablierter Hersteller) von dort kommen. Außerdem sind die Asiaten ja nicht dumm und können sehr wohl gute Produkte entwickeln und herstellen, wenn sie nur wollen. Man darf nur nicht auf dem 1€-Grabbeltisch danach suchen :)
Yalu X. schrieb: > um bspw. auch den Grundton des e₁ eines Kontrabasses noch adäquat > wiederzugeben Na darauf hoffe ich am Schreibtisch nicht, aber so eine Cello-C-Saite mit ca. 65 Hz - da sollte man schon hören, ob sie ganz da ist oder nur die erste Oberwelle, finde ich. Yalu X. schrieb: > Behringer UMC204HD danebengestellt und die > Aktivlautsprecher differentiell daran angeschlossen Also Du hörst "nur" vom PC, kein separater CD-Spieler oder andere Quellen?
orchester schrieb: > Also Du hörst "nur" vom PC, kein separater CD-Spieler oder andere > Quellen? Der CD-Player steht im Wohnzimmer, zusammen mit den größeren (passiven) Lautsprechern, die auch mit einem fünfsaitigen Kontrabass noch ganz gut zurechtkommen. Dort höre ich normalerweise aber nicht vom PC.
orchester schrieb: > Und für die Auswahl Deiner Quellen hast Du ein Mischpult, oder schaltest > Du am Verstärker, oder noch anders? Nein, die Tannoy wird in der Werkstatt als Ausgabe für das zu reparierende Gerät benutzt und ich habe da nur ein Kabel mit RCA Stecker (Cinch) dran. Der Verstärker ist ja in der Tannoy drin, ist eine Aktivbox. Ich habe nur eine und kein Pärchen, weil die mal im Schrott gefunden wurde.
Danke dafür - hab mich prima amüsiert über den finnischen Humor!
Onkel Hotte schrieb: > Eine konkrete Empfehlung habe ich aber noch, sofern benötigt: > https://www.thomann.de/de/m_audio_air_hub.htm Das Teil auch gekauft, weil ich es praktisch fand. Es ist jedoch nicht uneingeschränkt zu empfehlen: * Der Kopfhörer Ausgang ist etwas schwachbrüstig. Manche Kopfhörer (DT770 Pro, 80Ω) kommen damit nicht auf volle Lautstärke. * Der Lautstärkeregler fühlt sich ordentlich an, hat aber an meinem Exemplar Probleme beim Aufdrehen von Stille auf leise Lautstärke. Hab daher die Verstärkung der aktiven Boxen reduziert und drehe dort halt nochmal nach wenn ich wirklich laut hören will. * USB-Ports nur USB2.0 (Kann man IMHO verschmerzen) Subjektiv hab ich das Gefühl, dass ein 15Jahre altes Alesis Interface ein ticken besser ist. Das Air-Hub Teil sieht halt stylischer aus.
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Onkel Hotte schrieb: > Lieber nicht. Sind zwar ganz OK, aber weit schlechter als ihr Ruf. :-) orchester schrieb: > Nun hab ich noch einen Verstärker da stehen, ich meine er kann 2x50W an > 4 Ohm, sollte mehr als ausreichen. Achtung, normale Verstärker rauschen meist so stark dass man mit den Ohren nahe am Lautsprecher das Rauschen hört. Nervt. Brauchbare Kopfhörerverstärker haben daher meist 10 x bessere Rauschwerte (auch wenn einer normalen Endstufe einfach nur ein Widerstand nachgeschaltet wird). https://www.thomann.de/de/adam_aktive_nahfeldmonitore.html Adam T5V. Passt in deine Grösse, deinen Preisrahmen, geht so weit runter dass ein passender Subwoofer nicht mehr ortbar ist, und während bei meinen A5X der Trafo vernehmbar brummt, sollen diese wohl ein Schaltnetzteil haben. Und endlich gibt es klare Höhen über einen breiten räumlichen Abstrahlbereich. Und Cinch hat ja wohl auch dein Audiogeraffel. Ich würde aber zum Subwoofer eine aktive Weiche mit Messmikrophonanpassung davor schalten, wie dbxDriverack.
Danke, auch für den Hinweis, wie ich eine Klangregelung hinbekommen könnte mit aktiven Boxen, wenn auch teuer. Warum hast Du T5V statt T7V empfohlen? Und was bedeutet Dein Satz zum Subwoofer?
orchester schrieb: > Warum hast Du T5V statt T7V empfohlen? Wegen deiner Grössen- und Preisvorgabe und weil "auf dem Schreibtisch" für mich kompakt bedeutet. Die 7 soll nicht besser sein als die 5. > Und was bedeutet Dein Satz zum Subwoofer? Wenn man wirklich was hören will, ergänzt man Schreibtischboxen um einen Subwoofer. Da der dann unter dem Schreibtisch steht, darf er nur nicht-ortbare Frequenzen übertragen. Bei mir ist sowohl Fernseher als auch Stereoanlage über Messmikro und DSP eingemessen und equalizert. Klingt erst mal weniger basslastig, dann entdeckt man bessere Sprachverständlichkeit und später fällt einem auf, dass man Instrumente viel differenzierter hört. Wenn man dann unterschiedliche Boxen im selben Setup einmisst, entdeckt man dass all die Boxen im Normalbereich ähnlich klingen, nur an den Extremen, Höhen, Tiefen, Klarheit, wo also die Hardware der Box nicht mehr bringt und der Equalizer daher nicht mehr rausholen kann, da merkt man noch Unterschiede. Die Adam klang am klarsten und schaffte die saubersten Höhen. Wobei ich auch überrascht war, wie gut die JBL MR818/838 klingen selbst wenn sie ganz leise gespielt werden.
Onkel Hotte schrieb: > Dumbeutel30000 schrieb: >> Canton/Nubert > Aber doch nicht für eine ordentliche Abhöre. Die NuPro sind schon gut. Habe die 200er und die sind sehr neutral. Allerdings ist die Bündelung eines Monitorlautsprechers eben doch eine andere. Die NuPros sind auch nur grob in der Lautstärke verstellbar und brauchen daher trotz Fernbedienung immer noch einen Monitor-Controller. Der muss aber wiederum digital sein, will man den digitalen Eingang nutzen, was man tun sollte, weil der analoge erst gesampelt wird. Yalu X. schrieb: > Ich habe mir als Schreibtischboxen vor einigen Jahren ein Paar Yamaha > HS7 zugelegt. Die haben einen ziemlich ausgeglichenen Frequenzgang und > hören sich auch so an. Insbesondere haben sie sie nicht diese sonst für > Bassreflexboxen typische Überhöhung im Frequenzgang kurz oberhalb der > unteren Grenzfrequenz. Mal nachgemessen? Die Überhöhung ist ja gewollt und sorgt ja für die Erweiterung nach unten, hängt aber zeitlich hinterher und wirkt damit anders, als ein Bass. Kommt halt darauf an, wie man das einsetzt. Eigentlich sollte es keine Überhöhung sondern einen Ausgleich der Kurve geben, dass sie homogen abfällt und erst unterhalb der Resonanz mit 12dB. Ich habe die jetzt nicht hier, nur mal gehört und fand sie undifferenziert. Preislich sind die ja super, aber den angegebenen Übertragungsbereich von "43 bis 30.000 Hz" nehme ich denen keinesfalls ab. Onkel Hotte schrieb: > rbx schrieb: >> Und da die Tiefen nicht so problematisch sind > ROFL... > Eine gescheite Tieftonentzerrung für einen Raum passend zu machen ist, > insbesondere in diesem Kontext, die umfangreichste Arbeit überhaupt. Ich glaube, er meinte nur das "Bassboxen bauen" und da stimme ich zu. Es ist definitiv einfacher, einen woofer hinzubekommen, als einen guten Zweiweger. Wenn der Bausatz passt, dann ok. Bassboxen sind generell immer etwas ungenauer. Die Tieftonentzerrung (im Raum!) ist hingegen ein ganz anderes Thema. Da braucht man aber DSP-Technik zu und ja, das ist alles andere als trivial. Mit nur EQ, wie manche meinen, geht da nichts. >> (https://www.bauanleitung.org/elektro/bassbox-bauanleitung) > Oh weia. Von Deppen für Deppen. Da stimme ich zu. Wenn da schon wieder davon gesprochen wird, dass Bassboxen für Techno andere sind, als die für Hiphop und Rock ... Es ist dann immer sehr erfrischend, bei diesen Jungs mal nachzuhaken, wie sie konkret eine Technobox bauen und wie eine für Rock. Da kommt dann meistens nichts mehr.
Jürgen S. schrieb: > Yalu X. schrieb: >> Ich habe mir als Schreibtischboxen vor einigen Jahren ein Paar Yamaha >> HS7 zugelegt. Die haben einen ziemlich ausgeglichenen Frequenzgang und >> hören sich auch so an. Insbesondere haben sie sie nicht diese sonst für >> Bassreflexboxen typische Überhöhung im Frequenzgang kurz oberhalb der >> unteren Grenzfrequenz. > Mal nachgemessen? Mangels Messmikrofon konnte ich das bisher nicht, möchte mir aber mittelfristig mal eines zulegen. Hast du eine gute Empfehlung dafür? Es sollte möglichst kein allzu tiefes Loch in meinen Geldbeutel sprengen, da ich damit kein professionelles Tonstudio optimieren möchte, sondern es lediglich dem Erkenntnisgewinn dienen soll. Dazu muss es definitiv kein Brüel & Kjær sein :) > Die Überhöhung ist ja gewollt und sorgt ja für die Erweiterung nach > unten Das ist schon klar. Bei absteigender Frequenz steigt die Lautstärke dann eben erst an, um danach umso steiler wieder abzufallen. Bei vielen Krachmusik- und Kinolautsprechern, wo diese Überhöhung sehr stark ausgeprägt ist, äußert sich das sogar in einem nervigen Dröhnen an der Resonanzfrequenz. Mir ist ein gerader, gleichmäßiger Übergang (also eher Butterworth- als Tschebyscheff-Charakteristik) lieber, auch wenn dies etwas auf Kosten der unteren Grenzfrequenz geht. > Ich habe die jetzt nicht hier, nur mal gehört und fand sie > undifferenziert. Was genau meinst du mit "undifferenziert"? Kann man das irgendwie in physikalischen Größen beschreiben? > Preislich sind die ja super, aber den angegebenen Übertragungsbereich > von "43 bis 30.000 Hz" nehme ich denen keinesfalls ab. Der Übertragungsbereich bezieht sich auf -10dB. Bei -3dB sind es nur 55Hz – 24kHz (Herstellerangabe), was IMHO für dieses Boxenvolumen ganz plausibel ist.
Jürgen S. schrieb: > dass > Bassboxen für Techno 909.. Jürgen S. schrieb: > für Hiphop 808, und Mikro ("BummCha") Jürgen S. schrieb: > Rock ... Neuerdings wohl eher Sampleorgien - oder sowas hier: The Phantom of the Opera - Emmy Rossum, Gerard Butler | The Phantom of the Opera Soundtrack https://www.youtube.com/watch?v=pgz6PnHkmpY Da wirds dann aber auch schon schwierig. Gerade so Musikalsachen können meine ziemlich linear abbildenen (60L)Bassreflex-PA (mit Hochtonhorn) nämlich nicht so gut. DA würde ich direkt mal fragen wollen: Wieso nicht? (kann ich mir denken, Höhen extrem aufgedreht für den Mix, damit die Stimmchen eine Chance haben durchzukommen - und vermutlich ist der Hochtöner diesbezüglich nicht top - dafür aber für Alphörner, was ich eher als Gewinn ansehe. Das phänomenale Cats höre ich mir vorzugsweise auf dem Kopfhörer an.) Was die Boxen vor allem super können, das ist sowas hier: human league - seconds https://www.youtube.com/watch?v=sPp0-E0FTAs Anne Clark - Poem Without Words 1 - The Third Meeting https://www.youtube.com/watch?v=gHFHJhCRfkk (Dass der Flange-Effekt ein solcher ist, hörst du sofort auf den Dingern - die Kopfhörer, mit denen ich mir das Video anhöre sind diesbezüglich auch gar nicht so schlecht - aber ich würde jetzt nicht sagen, PopOut-Freundlich.)
Deine Fragestellung zielt doch sehr klar auf klanglich neutrale Lautsprecher ab die nichts "verwaschen" sondern sehr ehrlich sind was das Quellmaterial angeht. Da Du Kopfhörer ebenfalls ausschließt ist die gängigste Lösung somit die bereits empfohlen Nahfeldmonitore. Auch zu finden als Monitorlautsprecher. Die kommen in Tonstudios beim Abmischen zum Einsatz. Fast immer sind sie aktiv, können also direkt an den PC angeschlossen werden, evtl mit nem Adapterkabel Was jedoch auch zu erwähnen wäre ist, dass Du eventuell einen kleinen Betrag in den Raum selbst investieren solltest. Ein oder zwei Dämpfer im Raum zum auslöschen von Reflektionen wären sicherlich kein Fehler da Dir ein ungünstig geschnittener Raum sonst die erkaufte Akustik auch wieder kaputt macht. Mit etwas Suche in der Bucht sollte sich was die Boxen angeht da durchaus was finden lassen. Dämpfer kannst Du, je nach handwerklichem Geschick, recht gut selber bauen
Jürgen S. schrieb: > Onkel Hotte schrieb: >> Dumbeutel30000 schrieb: >>> Canton/Nubert >> Aber doch nicht für eine ordentliche Abhöre. > Die NuPro sind schon gut. Auch wenn ich mit beiden Herstellern so meine Bauchschmerzen habe: > Allerdings ist die Bündelung eines Monitorlautsprechers eben doch eine > andere. Darum ging's. Das Bündelungsverhalten der meisten Hifi-Kisten passt nicht für den angedachten Zweck. > Ich glaube, er meinte nur das "Bassboxen bauen" Das wäre in der Tat eher simpel, ich hatte das anders aufgefasst. Yalu X. schrieb: > Dazu muss es definitiv kein Brüel & Kjær sein :) Nu sei mal nicht so geizig ;) Für gelegentlichen Erkenntnissgewinn reicht eine einfache Kapsel in einem Stück Alurohr, wenn du eine Korrekturkurve hast.
Onkel Hotte schrieb: > Für gelegentlichen Erkenntnissgewinn reicht eine einfache Kapsel in > einem Stück Alurohr, wenn du eine Korrekturkurve hast. So ein Blechrohr mit Kali gibt es fertig zu kaufen. Nennt sich ECM8000 :-) Yalu X. schrieb: > Hast du eine gute Empfehlung dafür? Beyerdynamic MM1. Hat eine Messkurve und ist unkalibriert schon sehr genau. Yalu X. schrieb: > Was genau meinst du mit "undifferenziert"? Kann man das irgendwie in > physikalischen Größen beschreiben? Um das Stereobild exakt aufzulösen, müssen bei Aufnahme und Wiedergabe alle Frequenzen gleichmäßig "sortiert" werden, d.h. der Verlauf der Höhen, Mitten und Bässe über der Stereoachse muss gleichmäßig sein. Dann steht ein Instrument mit all seinen Frequenzen zusammen. Da kommt schon durch die Mikros ein Fehler rein. Ausgehend von einer fertigen Mischung kommt es nun auf die Lautsprecher an: Wenn die nicht exakt gleich arbeiten, weil eine Membran etwas leichter ist, ein Magnet anders verbaut, die Spule einen anderen Widerstand hat, die Ansteuerung einen anderen Frequenzgang, dann werden die Frequenzen nicht homogen abgebildet und das Bild verschmiert. D.h. die Instrumente werden "breit". Eine gewisse Verzerrung gibt es allein schon wegen des Stereosystems an sich, weil Bässe im Grunde mehr Pegeldifferenz und Phasendifferenz brauchen, als die Höhen, um sich nach Außen zu bewegen. Generell aber ist das Bild "undurchsichtig", wenn das Abstrahlspektrum ungleichmäßig ist. Bei Choraufnahmen verstellt man z.B. absichtlich die Mikros um das zu fördern, damit ein Klangkörper entsteht. Bei Orchestern z.B. will man aber möglichst genau hören. Das ist die bekannte Lokalisationsschärfe. Man hat ein Instrument wirklich vor sich stehen und es klingt nicht wie aus dem "off". Das gilt für Rechts-Links und auch Vorne-Hinten. Auch diese Tiefenstaffelung ist davon betroffen. Richtig gut sind da z.B. die KH120. Kosten aber das Dreifache des budgets des TE. Daher sind gute Monitore z.B. mit selektierten Lautsprechern bestückt und haben sogar mitunter einzeln vermessene und kalibierte Korrekurfunktionen im DSP, damit es gleich ist.
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Jürgen S. schrieb: > Onkel Hotte schrieb: >> Für gelegentlichen Erkenntnissgewinn reicht eine einfache Kapsel in >> einem Stück Alurohr, wenn du eine Korrekturkurve hast. > So ein Blechrohr mit Kali gibt es fertig zu kaufen. Nennt sich ECM8000 > :-) Das ist mir sehr wohl bekannt, aber da steht Behringer dran, das geht gar nicht ;) Das sollte eher ein Hinweis auf DIY sein, wenn ein gutes Mic zur Vergleichsmessung z.B. leihweise zur Verfügung steht. > Yalu X. schrieb: >> Was genau meinst du mit "undifferenziert"? Kann man das irgendwie in >> physikalischen Größen beschreiben? Auch wenn die Frage nicht an mich ging, ergänze ich Jürgens Antwort mal: Zeitverhalten ist wichtiger als z.B. aalglatte Frequenzgänge. Das wird gerne mal ins Lächerliche gezogen und gleitet sehr schnell ins Voodoo ab, aber ein geübtes (lies: an natürliche Klangerzeugung gewöhntes) Ohr reagiert da sehr empfindlich. Ja, auch doppelblind :)
Vielleicht sind die was für dich (wenn du Spaß am basteln hast): https://www.kickstarter.com/projects/1439311797/little-british-monitor-mkii-reference-micro-speake?ref=project_link Ansonsten empfehl ich dazu ein paar ordentliche Kopfhörer. Die hab ich schon ne gefühlte Ewigkeit: https://www.amazon.de/gp/product/B0016MOA7A/?tag=kdepbauthor-21
Jürgen S. schrieb: > Richtig gut sind da z.B. die KH120. Kosten aber das Dreifache des > budgets des TE. Man könnte als Referenz zum akustischen Vergleich zumindest mal die Beyerdynamic (DT770 Pro z.B:) versuchen. Die sind zwar ein bisschen gewöhnungsbedürftig - aber als Hörreferenz (um zum Beispiel MP3-Qualitäten zu vergleichen) ziemlich gut - im übrigen auch ganz gut, um mal gewisse Unterschiede zwischen Boxen und Kopfhörer zu vergleichen. Die oben angesprochen PA-Boxen habe ich aber auch nicht selbst entwickelt, sondern die sind von Leo Kirchner (https://kirchner-elektronik.de)
jibi schrieb: > https://www.kickstarter.com/projects/1439311797/little-british-monitor-mkii-reference-micro-speake?ref=project_link Gruselig.
Onkel Hotte schrieb: > Zeitverhalten ist wichtiger als z.B. aalglatte Frequenzgänge. Das wird > gerne mal ins Lächerliche gezogen und gleitet sehr schnell ins Voodoo > ab, aber ein geübtes (lies: an natürliche Klangerzeugung gewöhntes) Ohr > reagiert da sehr empfindlich. Ja, auch doppelblind :) Mir fallen dazu eher Playback-Live-Auftritte im Fernsehen ein. Aalglatte Frequenzgänge gibt es auch nicht, eher aalglatte Forensprüche.. So ganz grob fällt mir noch die Stereoortung ein + 3D-Ortung. Letzteres geht auch ganz gut, mit spezieller Aufnahmetechnik, und wäre in Open World Games echt nicht schlecht. Theorie und Labor: https://kirchner-elektronik.de/wp-content/uploads/2019/04/15508572-Lautsprechermesstechnik.pdf YT: Jetzt wollte ich mal schnell schauen..allerdings habe ich die (Musik-) Sachen, mit denen ich getestet hatte, typischerweise alle auf CD - Darunter auch eine Spezial-CD von einer Hifi-Zeitschrift. Das kann man schlecht übertragen, und der YT-Sound ist nicht unbedingt gut zum Testen. Wenn man so gar nichts hat, oder keine Idee, dann ist eine Liste vielleicht ganz gut. Da habe ich (auf die Schnelle) diese hier gefunden (wie gesagt, für einen Anfang nicht so schlecht, weil auch erzählt wird, warum): 10 very well recorded Songs to Test and Improve your HIFI system. https://www.youtube.com/watch?v=NKNn7wwDHcE
rbx schrieb: > 10 very well recorded Songs to Test and Improve your HIFI system. > https://www.youtube.com/watch?v=NKNn7wwDHcE Habe gerade keine Zeit, mir alles anzusehen. Seine Nr. 1, Zitat: "The vocals are great": https://soundcloud.com/samuel-la-manna/children-under-the-star https://www.youtube.com/watch?v=pEPBjbBIgvA Juhu, die 90er wollen ihre Produktionstechniken und Synthis zurück. Und die vocals sind wohl deswegen great, weil es sie nicht gibt? Und es geht mir hier ausdrücklich nicht um Musikgeschmack, soll jeder hören, was er mag. Mit solchen Tracks kann aber bestenfalls testen, ob alle Schrauben fest und die Kabel im LS ordentlich verlegt sind ;)
Onkel Hotte schrieb: > eine einfache Kapsel in einem Stück Alurohr ... gibt prima Resonanzen, sowohl von der Luftsäule als auch vom Metall - BTDT. Gegen ersteres hilft Wolle (entweder vom Schaft oder vom Stein), gegen letzteres hilft ein übergezogener Gummischlauch.
Jürgen S. schrieb: > Richtig gut sind da z.B. die KH120. Kosten aber das Dreifache des > budgets des TE. Ich selbst bin ein glücklicher Besitzer eines KH120-Pärchens... Die KH120 sind für diese Größe absolut genial. Nahezu linearer Frequenzgang - nur im Bassbereich wünsche ich mir noch den passenden Subwoofer, welcher aber nochmals ein sehr böööses Loch in's Portemonnaie reißt 😭
Magnus M. schrieb: > nur im Bassbereich wünsche ich mir noch den passenden > Subwoofer, welcher aber nochmals ein sehr böööses Loch in's Portemonnaie > reißt Ja, die unter "Neumann" verkauften *) Woofer sind (un-)verhälnismässig teuer, finde ich. Man muss natürlich berücksichtigen dass da sehr viel DSP-Technik und Knowhow dahinter steckt, aber das Bassmanagement kann auch eine Anlage mit entsprechenden Funktionen übernehmen - oder ein Audio-DSP / FPGA-DSP, wenn man einen einsetzt :-) Ich habe den Eindruck, dass da die Marke Neumann gewaltig ausgeschlachtet wird. Andererseits sind ähnlich performante und potente Systeme der Konkurrenz nicht unbedingt wesentlich preiswerter. So oder so, kann man sich einen Basslautsprecher auch selber bauen und das System einrichten. Die dafür nötige Intelligenz und Messtechnik muss man nicht unbedingt in den Lautsprechern verbauen, besonders nicht, wenn man über sehr präzise Mikrofone und Preamps verfügt. Plan und Material sind schon in den Startlöchern. Gfs bringe ich das ja auch als Bausatz raus :-) -------------------------------------------- *) Die Technologie, die in der KH-Serie steckt, wurde angeblich von Mitte bis Ende der 2000er komplett von Ingenieuren bei Klein & Hummel entwickelt und mit dem Aufkauf der Firma durch Sennheiser im Jahre 2009 übernommen - wie man lesen kann, ohne die Entwickler weiter zu beschäftigen. Da die Firma Sennheiser schon seit 20 Jahren im Besitz der Namensrechte der Firma Georg Neumann war, die eigentlich Mikrofone hergestellt hat, erklärt sich nunmehr die Begriffsbildung "Neumann KH", die seit 2010 in den Markt Einzug hielt. In wieweit da wirklich Sennheiser- oder Neumann-Knowhow drin steckt, kann ich nicht so genau einsschätzen. Ein ehemaliger Mitarbeiter von K&H, den ich in einem Projekt kennenlernte und der mir nicht nur viel über Lautsprecher und Mikrofone erklären konnte, sondern auch noch einen guten Sinn für Humor hatte, verglich das mit einem Vorgang, bei dem Volkswagen einen LKW-Hersteller aufkauft, die Produktion ins Ausland verlagert, um konkurrenzfähig zu werden und die Zahlen stimmen und dann überall "Audi" draufschreibt, damit sich die Kisten auch verkaufen. Dem logisch folgend werde ich die kommenden Woofer wohl KH nennen, um das darin verbaute Knowhow zu honorieren.
Bild vergessen zu posten. Geplant sind 4 als Bass Array. Für die Unkundigen: Man kann die Raummodenprobleme mindern, wenn man den Bass an verschiedenen Stellen im Raum einspeist. Darüber hinaus lassen sich damit auch Konterwellen erzeugen, die den Woofer zu einem Absorber machen. Soweit zum Woofer als Basserweiterung, um: orchester schrieb: > so eine Cello-C-Saite mit ca. 65 Hz ... zu hören. Ein weiterer Vorteil der Woofer ist bekanntlich, dass er einen wesentlichen Teil der Energie aus dem Hauptlautsprecher nimmt, was diesen in 2 Punkten entlastet: 1) die Leistung steht für mehr Dynamik in den Mitten zur Verfügung 2) es gibt weniger Intermodulationseffekte Gerade Punkt 2 ist wichtig bei der angeführten Lokalisationsschärfe im Bezug auf das Hören von Orchestermusik mit vielen Instrumenten. Daher ist eine Lösung mit kleiner Abhöre + Woofer am Ende eventuell präziser zum analytischen Hören, als 2 LS die tiefer spielen. Wenn, dann müsste man auf einen 3-Weger ausweichen.
Die 'alten' Klein&Hummel Monitore sind sicher über jeden Verdacht erhaben. Ich habe die aber extra nicht erwähnt, weil es die Firma an sich nicht mehr gibt und vermutlich ausverkauft wird. Es ist aber keine Frage, das die absolut neutral sind und mit Fug und Recht die Referenz im Studio waren. Und das bei erstaunlich kleinen Abmaßen. Wenn mein Filmfreund und Produzent sich auf Altenteil zurückzieht, werde ich sicher versuchen, ihm seine K&H abzuschwatzen :-P
Die H&K gehen im Tonforum und der Bucht weg, wie heiße Semmeln. Einerseits begründet, andererseits sind auch deren Membranen mal abgespielt und die Elektronik gealtert. Muss man hinschauen! Wenn man aber einen preisgünstigen, wenig genutzten O300 bekommt, darf man 3 Kreuze im Kalender machen. Allerdings werden da selbst für "angeschlagene" Geräte neuerdings Sammlerpreise aufgerufen, bei denen die Firma, wenn die neuen zu entsprechenden Preisen verkauft worden wären, nicht pleite gegangen wäre. Gerade läuft ein Pärchen zu 2200,- in den Kleinanzeigen. Habe sie auch schon zu 2.500 gesehen. Vor Jahren standen die noch bei 1.500,- und darunter. Angeblich gibt es im Remstal irgendwo einen Aufkäufer, der vor 10 Jahren irgendwo bei einem Musikhändler im Lager zugeschlagen haben soll und eine Palette mit K&Hs zum Hau-Raus-Preis abgestaubt haben muss. Da hätte man reagieren müssen. Damals zu 80% Preis gekauft, 10 Jahre genutzt, heute zu 90% verkauft. Ich liebäugle mit den aktuellen 310ern ...
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