Liebe Community, ich würde euch um Eure Hilfe bitten. Konkret geht es um einen Operationsversstärker, der als Differenzenverstärker beschaltet ist. Den genauen Schaltplan entnehmt ihr bitte dem Anhang. Der Differstärker ist ca. 20cm von der Störquelle entfernt und ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es leitungsgebundene Störungen sind. Konkret wird der Operationsverstärker so stark gestört, dass der Ausgang kurz hochschießt, und dann auf 0 runter geht. Die genaue Störung ist als Oszi-Screenshoot im Anhang. Die Störung wurde AC basiert gemessen. Die Versorgungsspannung ist auf ca. 18V geregelt. Da sind auch genügend C's dran (100n/10u). Leider kein Erfolg. Gleiches Gilt für Vref, die per TL431 erzeugt wird. Ebenso kein Erfolg. Frage an die alten Analog-Hasen: Was sehe ich da? Wieso baut der OP-Ausgang mist? Danke für eure Hilfe! Michael
Michael H. schrieb: > Wieso baut der OP-Ausgang mist? Inwiefern Mist ? Durch die Störung (unter)schreitet die Eingangsspannung am OpAmp die Referenzspannung, der OpAmp ändert daher sein Ausgangssignal. Passt doch. Dass der OpAmp viel langsamer als die Störung ist, nun, wer will es dem billigsten aller OpAmps anlasten.
Wenn du dir den OP Ausgang anschaust, siehste dass er zuerst hoch schießt, viel schneller als er eigentlich wegen der Slew-Rate dürfte, die eigentliche Slewrate sieht man danach. Danach fällt er aber in sich zusammen, bis das Ausgangssiganl wieder langsam (mit der eigentlich richtigen Slew-Rate) ansteigt. Nun die goldene Frage: Wie schafft man es, dass der OP erst garnicht die Störung sieht? Vcc und Referenz habe ich schon hinreichend gepuffert. Kann man irgendwo am OP noch was dranhängen, damit der nicht sofort gestört wird?
von Michael H. schrieb: >ich kann mit ziemlicher >Sicherheit sagen, dass es leitungsgebundene Störungen sind. Tiefpässe in den Leitungen einbauen, Leitungen abschirmen, Schaltung in Blechgehäuse einbauen.
Michael H. schrieb: > Kann man irgendwo am OP noch was dranhängen, damit der nicht sofort > gestört wird? Da bleiben letztlich immer die zwei Möglichkeiten übrig. 1. Die Störeinkopplung verringern. Das geht aus deiner Beschreibung nicht hervor, wieso da überhaupt ein Störsignal ist. Woher kommt das? Wie wird das gekoppelt? Eventuell ja Ströme über die Masseverbindung, damit hilft die Filterei an VCC und REF nur sehr bedingt. 2. Tiefpassfiltern. Idealerweise sind alle Analogsignale maximal Bandbegrenzt, also so niedrigfrequent wie möglich. Klappt in der Praxis nie. Du kannst aber parallel zu R402 einen Kondensator einfügen. Und damit dein Störsignal bedämpfen. Das ist aber meistens Symptombekämpfung. Das klappt manchmal auch nicht, wenn es zu viel Störeinergie ist und dann das Nutzsignal nicht mehr passt.
Günter L. schrieb: > Tiefpässe in den Leitungen einbauen, Das ist zumindest schon mal eine schnelle Sofortmaßnahme! R401 und C402 wirken als Hochpass und sind an dieser Stelle kontraproduktiv, weil dadurch mehr Störungen zum Eingang gelassen werden. Statt dessen lieber einen 100nF parallel zu R402. Das Gleiche gilt für die Gegenkopplung. R411 und R412 können zu einem 220k zusammengefasst werden. Natürlich wird die Sprungantwort dadurch auch langsamer und kann zu erhöhter Regelschwingneigung führen. Dem langsamen LM358 kommt das aber zugute.
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Michael H. schrieb: > Liebe Community, > > ich würde euch um Eure Hilfe bitten. Konkret geht es um einen > Operationsversstärker, der als Differenzenverstärker beschaltet ist. Nö. Du hast nur die Eingangsmasse auf VREF gelegt. Ein Differenzverstärker sieht anders aus und funktioniert auch etwas anders. https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210153.htm > Den > genauen Schaltplan entnehmt ihr bitte dem Anhang. Der Differstärker ist > ca. 20cm von der Störquelle entfernt und ich kann mit ziemlicher > Sicherheit sagen, dass es leitungsgebundene Störungen sind. Wie hast du das nachgewiesen? > Konkret wird der Operationsverstärker so stark gestört, dass der Ausgang > kurz hochschießt, und dann auf 0 runter geht. Die genaue Störung ist als > Oszi-Screenshoot im Anhang. Die Störung wurde AC basiert gemessen. Soso, AC basiert. > Frage an die alten Analog-Hasen: Was sehe ich da? Frag an den Teilnehmer. Was sehen WIR da? Dein Schaltplan verwirrt mehr als er erklärt. Was sind das für Bauteile auf der linken Seite? Wo ist die Signalquelle, welche den Spannungsabfall über R402 erzeugt? > Wieso baut der OP-Ausgang mist? Tut er das? Ach ja. Denk mal über "EMV Puls" nach, ob diese Wortschöpfung so sinnvoll ist.
Wenn Du am Op-Ausgang einen Transienten misst schneller als die max SLR des OPV kannst Du davon ausgehen, dass dieser Transient nicht vom OPV geliefert wurde, sondern auf anderem Wege in den Messzweig eingekoppelt wurde. Typischer Fehler sind hier Erdschleifenprobleme beim Anschluss des Tastkopfes. Da wirst Du mit Filterung der Betriebsspannung nichts erreichen. Gut möglich, dass Dein Störer magnetische Störungen aussendet, die über Erdschleifen eingekoppelt werden. Solange Du nicht weißt auf welchem Wege die Störung eingekoppelt wird, wirst Du nur ziellos im Trüben fischen.
Benjamin K. schrieb: > Du kannst aber > parallel zu R402 einen Kondensator einfügen. Und damit dein Störsignal > bedämpfen. Das ist aber meistens Symptombekämpfung. In der Tat war das die Lösung. Vielen vielen Dank für den Tipp. Ich habe über 1/(2*pi*R402*Cfilter) die Bandbreite auf das benötigte Signal begrenzt, und nun funktioniert's gut. Klar ist das nur Symptombekämpfung, aber's hilft. (Wie 'ne Ibo.) Bevor die ganzen Angreifer kommen: Der Schaltplan ist ein abgewandelter Typ3 compensator. Und in meinem Fall dient er dazu, den Flyback zu Regeln. Außerdem habe ich den Gate-Widerstand vom Flyback hochgenommen. Das hilft auch immer.
> > Außerdem habe ich den Gate-Widerstand vom Flyback hochgenommen. Das > hilft auch immer. Na denn, ich hoffe der Gate-Widerstand versteht Spaß!
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