Hallo liebes Microcontroller-Forum! Habe hier leider ein etwas kreatives Problem. Vielleicht kann und mag mir jemand kurz helfen. Habe hier ein Notebook von Toshiba Baujahr 1993. Dort fällt das Display nach wenigen Minuten Betrieb immer aus. Erst nach einiger Zeit Abkühlen funktioniert es dann wieder ohne Probleme. Die Ursache habe ich bereits soweit eingegrenzt, denke ich, siehe Fotos im Anhang. Es sind drei Bauteile auf der Platine des Displays, mit denen wohl ganz offensichtlich etwas nicht stimmt. Da das Display in kaltem Zustand funktioniert, denke ich, dass man die Bauteile schon noch irgendwie diagnostizieren könnte um sie zu tauschen. Das Display ist ein Sharp LQ9D013G. Die beiden Kondensatoren sind nun weniger das Problem, vielmehr das dritte Bauteil. Ich habe noch nie sowas gesehen. Was könnte das sein? Wie gehe ich hier am besten vor? Ich habe Angst, dass mir das Bauteil beim Ablöten möglicherweise kaputt geht und ich dann nicht mehr sagen kann, was es war. Kann ich es vorab vielleicht zumindest grob irgendwie testen? Das Bauteil ist auf der Platine beschriftet mit EM1, hat aber selbst keine Bezeichnung. Nebendran sind weitere dreipolige Bauteile, die die Bezeichnung EM tragen. Auf diesen ist die Zahl 470 aufgedruckt, falls das hilft. Vielen Dank! :-)
Das ist ein Entstörfilter, wohl von Murata.
Respekt! Das ging ja mal verdammt schnell. :-) Ja, das sieht tatsächlich genauso aus. https://uk.rs-online.com/web/p/feedthrough-capacitors/1888772 Ist das dann quasi eigentlich nur ein Doppelkondensator oder verbirgt sich noch mehr dahinter? Falls ersteres, wäre es möglich, dort z. B. einfach zwei normale SMD-Kondensatoren mit den richtigen Werten einzulöten ohne dass ich dieses spezielle Bauteil ordern muss? Oder anders gefragt: Wie bekomme ich am elegantesten raus, welchen Typ ich genau brauche? Kapazität beider Kondensatorstrecken(?) prüfen?
Das sind 2 in Reihe liegende Ferritperlen und dazwischen ein Kondensator zu dem mittleren Anschluss. Die gehen eigentlich sehr selten mal kaputt da sich im Inneren nur ein Kupferdraht zwischen den Endkappen befindet.
Ich würde erstmal schauen, ob sich nicht ein Kurzschluß hinter dem EM1 befindet! Wie Dieter schon erwähnte, gehen die kaum kaputt, da muß ein massiver Überstrom geflossen sein, damit so'n Dingens sich derart zerlegt.
Ich denke, ich bin mittlerweile etwas schlauer geworden. Oder auch nicht, das weiß ich gerade nicht so wirklich zu deuten. Nach eurem Hinweis, dass das Bauteil eigentlich nur bei einem Kurzschluss wirklich abbrennen würde, habe ich mein Testofon zur Hand genommen und wollte damit mal so grob schätzen, ob tatsächlich ein Kurzschluss vorhanden sein könnte. Das trifft sehr wahscheinlich nicht zu. Allerdings ist mir dabei aufgefallen, dass der "Abbrand" auf den Bauteilen leitfähig ist. Meine These dazu: Es ist kein Abbrand, sondern Elektrolyt von den Elkos nebendran. Von denen ist ja eine ganze Menge vorhanden. Ich konnte nämlich eben jene Leitfähigkeit bis auf die obere Pinreihe von dem LZ95F49 feststellen. Vermutlich ist auf den drei Bauteilen mehr Elektrolyt gelandet weil sie evtl. wärmer werden oder wegen irgendwelchen galvanischen Prozessen die das Zeug in Stromrichtung zerren oder so. Ich habe nun die Platine penibelst sauber gemacht und das Display wieder in mein Notebook gesetzt. Bisher hatte das Display schon immer, seit ich es habe, von links her einen leichten Türkisschleier, ca. 0,5cm breit. Dieser ist jetzt komplett verschwunden. Das eigentliche Problem bleibt aber. Wieder ist das Display nach ungefähr zehn Minuten Betrieb ausgefallen. Früher konnte ich bei den Ausfällen auch ein leichtes Fiepen aus Richtung des Murata Entstörfilters feststellen. Das blieb nun aus. Also irgendwas habe ich geändert. Kann das jetzt an den Elkos liegen? Diese habe ich noch nicht getauscht, da das Display verklebt ist - man also ziemlich schlecht an die andere Seite kommt und ich außerdem erst passende Exemplare besorgen muss.
Thomas H. schrieb: > Kann das jetzt an den Elkos liegen Ja. Der Filter und Widerstand überhitzt, weil etwas auf der von ihnen abgeblockten Stromversorgungsschiene zu viel Strom braucht. Das kann durchaus an einem schlechten Elko liegen. Guck halt mal, welcher Elko warm wird.
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Bearbeitet durch User
Also, bin mittlerweile schlauer geworden. Ich habe die ganzen größeren Elkos abgelötet und geprüft. Dabei sind mir drei Stück aufgefallen, die eher in die Kategorie "problematisch" fallen. Diese habe ich nun getausch. Der Türkisstich vom Panel ist leider geblieben, aber der war eigentlich schon immer da seit ich das Notebook habe. Aber mittlerweile habe ich das Display mit Sicherheit schon drei Stunden benutzt und hatte keinen Ausfall. Vorher lief es keine zehn Minuten. Ich bin daher ziemlich zuversichtlich, dass sich das Problem damit erledigt hat. :-) Vielen Dank!
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