Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Potentialunterschiede bei Ethernet-Verkabelung?


von Hendrik (Gast)


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Hallo,

kennt sich hier jemand fundiert mit Potentialunterschieden in Verbindung 
mit Netzwerkkarten aus? Ich benötige eine fachliche Meinung zur 
Ethernet-Verkabelung von zwei Etagen in einem Mehrfamilienhaus.
In die eine Etage kommt ein normaler DSL-Router mit Steckernetzteil. In 
der darunterliegenden Etage soll ein Rechner per Kabel(!) an den Router 
angebunden werden.

Die zu überbrückende Strecke beträgt ca. 30 Meter. Die Geschwindigkeit 
der Karte muss nicht unbedingt auf 100 MBit gestellt werden, 10 MBit 
reichen völlig. Ich dachte deswegen spontan an ein langes 
UTP-Patch-Kabel, da die keine äußere Schirmung haben (Stecker ist außen 
aus Plastik) und ich immer der Meinung war, dass in so gut wie allen 
Netzwerkkarten Optokoppler verbaut sind. In meiner favorisierten 3Com 
3C905C-TXM sitzt ein H1154 von PULSE, konnte aber kein Datenblatt 
finden. Mir wurde schon ein Netzwerk-Entkoppler empfohlen, aber das 
scheinen medizinische Nischenprodukte zu sein und dementsprechend sind 
auch die Preise...jenseits von Gut und Böse!

Und wie sieht das mit eventuell verschiedenen Phasen innerhalb einer 
Wohnung aus, wenn z.B. knapp 50 Meter von einem Router zum PC zu 
überbrücken sind? Kann es da auch schon Probleme geben oder gibt es 
sogar irgendwelche Vorschriften bezüglich dieser Problematik?

Da man heutzutage ja für jeden Furz persönlich haftet, möchte ich 
möglichst vermeiden, dass meine Verkabelung in irgendeiner Weise gegen 
irgendwelche Vorschriften verstößt.

von A.K. (Gast)


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Keine Optokoppler, sondern Übertrager ("Trafos"). Trotzdem 
potentialgetrennt.

Ansonsten: http://de.wikipedia.org/wiki/Shielded_Twisted_Pair

=> Mit UTP keine Potentialprobleme.

von Ulrich (Gast)


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Das Thema ist nur wichtig wenn es Potenzialunterschiede zwischen den PEs 
der zu verbindenden Stellen gibt.
Also wenn es innerhalb deines Hauses Potenzialunterschiede des 
PE-Leiters gäbe, dann ist bereits was in der Vergangenheit verpfuscht 
worden und die Gedanken über die Vorschriftmässigkeiten de 
Netzwerkverbindung sind dann auch vollends egal.

Die Gehäuse(Masse) von zwei ATX-Computern innerhalb eines normalen 
Hauses sollten normalerweise ca. 0 V Unterschied haben.

PS: Ich habe von dem Thema keine Ahnung und deswegen soltle jemand 
antworten der sich auskennt ;-)

von Bernd R. (Firma: Promaxx.net) (bigwumpus)


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Man sehe mal hier:

http://www.wut.de/e-8wwww-13-apde-000.php

Ansonsten empfehle ich, alles ruhig geschirmt auszuführen, und nur das 
Anschlußkabel zum PC als UTP - dann ist der Bus geschirmt und nur an 
einem Punkt mit Erde verbunden...

Netzwerkkarten sind immer per Trafo entkoppelt.

von Christian Kreuzer (Gast)


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Hallo Ulrich,

du hast zwar keine Ahnung ;-)
Aber völlig recht.

Viele Grüsse,
Christian, der lieber geschirmt arbeitet.

von Kai Markus Tegtmeier (Gast)


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Ich erinnere mich, dass da Karl-Heinz Otto mal einen großen Beitrag
zu veröffentlicht hat. Vielleicht hilft Dir das hier weiter:

http://www.ub.uni-duisburg.de/volltexte/hrz/pen/anlageuntersuchung.htm

und dieses:

http://www.ub.uni-duisburg.de/volltexte/hrz/pen/inst/sld005.htm

weiteres findest Du in diesem Verzeichnis:

http://www.ub.uni-duisburg.de/volltexte/hrz/pen/

Greetz
Kai Markus

von Hendrik (Gast)


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Hi,

ich danke euch vielmals für die interessanten Links und hilfreichen 
Antworten, das hat mir sehr geholfen.

von Winfried (Gast)


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Im Altbau gibt es oft arge Probleme mit PE-Verschiebungen, weil kein 
getrennter PE-Leiter geführt ist. Wenn jedoch ein getrennter PE geführt 
ist, was in allen Bauten ab irgendwann 197x der Fall ist, gibt es da 
normal keine Potenzialunterschiede und auch keine Probleme mit 
geschirmter Verkabelung.

Den Schirm nur einseitig anschließen, beeinträchtigt die Wirksamkeit des 
Schirms beträchtlich. Wo es geht, würde ich geschirmt arbeiten. 
Verteiler und Dosen evtl. zusätzlich erden.

von TOM (Gast)


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>> Also wenn es innerhalb deines Hauses Potenzialunterschiede des
>> PE-Leiters gäbe, dann ist bereits was in der Vergangenheit verpfuscht
>> worden und die Gedanken über die Vorschriftmässigkeiten de
>> Netzwerkverbindung sind dann auch vollends egal.

>> Die Gehäuse(Masse) von zwei ATX-Computern innerhalb eines normalen
>> Hauses sollten normalerweise ca. 0 V Unterschied haben.

Das stimmt so nicht. Potentialunterschied kann in einem TN-C-Netz völlig 
normal sein.

Aber da du ja schreibst, dass der Router ein Steckernetzteil hat und der 
PC das einzige Gerät mit PE ist, hast du auch kein Problem mit dem 
PE(N).




von Klausi_B (Gast)


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>>Das stimmt so nicht. Potentialunterschied kann in einem TN-C-Netz völlig
>>normal sein.

Was?

von Karl-j. B. (_matrixman_)


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von tex (Gast)


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1. Der Router, der galvanisch gekoppelt aus dem Netz Spannung 
verschleppen darf wird die VDE - Prüfung wohl nicht bestehen.
2. Es werden via - Netzwerkkabel-Schirm die PE-Ebenen beider Systeme 
verbunden. Das ist beim PE volkommen in Ordnung nur kann es natürlich 
sein, dass wie schon gesagt alte Leitungen und alte Installation zu 
einer Differenz führen, die Du nun mit dem Kabel verbindest. In der 
Regel stört das Deinen Datenverkehr.
3. Wenn Du auf nummer Sicher gehen willst, verbinde Deine PC-Gehäuse, 
mit dem  Potentialausgleich und sollte keiner da sein, machts Du das 
gleich parallel zum legen des Netzwerkkabels.

von Christian Kreuzer (Gast)


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Hallo Tom,

in einem Haus hat man kein TN-C Netz, ausser die Bude ist uralt 
"klassische Nullung" oder du verdrahtest deine Steckdosen mit >10mm² 
(möchte die Steckklemmen an der Schukosteckdose sehn).

Innerhalb eines "normalen" Gebäudes braucht man sich über 
Potentilunterschiede am PE keine Gedanken machen.

Viele Grüsse,
Christian

von Klausi_B (Gast)


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an  Karl-j. B.

Du trennst jawohl schon am Hausanschl.  N und PE und führst diese auf je 
eine seperate Klemmstelle, an der alle weiteren PE's aufgelegt werden. 
Somit hast du zwischen 2 PE's im Haus auch keine Potentialunterschiede. 
Lediglich zwischen N und PE können dann Potentialunterschiede sein.

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