Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage zu "load dump"


von Flox (Gast)


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Hallo,

ich habe eine Schaltung mit einem 8535, davor ein lm7805 zur 5v 
Spannungsversorgung, usw...

dies kommt auf eine Autobatterie, der Motor wird gestartet und 
abgestellt, er hat ausser dem Starter keine großen Lasten (kein 
Generator, Klima, udgl).

Wann genau entsteht "load dump", wie hoch wird die Spannung dabei und am 
wichtigsten, was kann ich dagegen machen?


Besten Dank im Voraus!

LG Flo

von Harald Wilhelms (Gast)


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Flox schrieb:
> Hallo,
>
> ich habe eine Schaltung mit einem 8535, davor ein lm7805 zur 5v
> Spannungsversorgung, usw...
>
> dies kommt auf eine Autobatterie, der Motor wird gestartet und
> abgestellt, er hat ausser dem Starter keine großen Lasten (kein
> Generator, Klima, udgl).

Da hast keinen Generator in Deinem Auto? Dann gibts auch keinen
load dump.
Gruss
Harald

von Anja (Gast)


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Flox schrieb:
> Wann genau entsteht "load dump", wie hoch wird die Spannung dabei und am
> wichtigsten, was kann ich dagegen machen?

Er entsteht wenn beim Ladevorgang durch die Lichtmaschine das 
Batteriekabel lose ist oder abfällt.

Laut Norm im 12V-System bis zu 86,5V über der Norm-Bordnetzspannung von 
13,5V. (also in Summe bis zu 100V). Dies gilt ohne Zentralschutz gegen 
Load-Dump.
Mit Zentralschutz z.B. in der Lichtmaschine treten in der Regel 40-60V 
als Spitzenspannung auf.

> was kann ich dagegen machen?
Verwende einen Spannungsregler der das entweder aushält oder der bei 
Überspannung abschaltet.

Gruß Anja

von Flox (Gast)


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Klingt vlt komisch, aber es gibt keinen Generator, es ist ein 
Prüfstandsmotor..

wenn ich dass richtig Verstanden habe hängt der load dump nur mit dem 
Generator zusammen und entsteht nicht (auch) durch zu oder abschalten 
von großen Lasten wie z.B. Starter (1,5kW/12V=über 100A)?!

LG

von Anja (Gast)


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Flox schrieb:
> wenn ich dass richtig Verstanden habe hängt der load dump nur mit dem
> Generator zusammen und entsteht nicht (auch) durch zu oder abschalten
> von großen Lasten wie z.B. Starter (1,5kW/12V=über 100A)?!

Das sind dann energiereiche Impulse, dafür gibts eine andere Norm.

Gruß Anja

von Flox (Gast)


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Anja schrieb:
> Das sind dann energiereiche Impulse, dafür gibts eine andere Norm.

versteh ich nicht ganz... oder ich steh auf der Leitung...

brauch ich jetzt einen Schutz für die Schaltung oder kommt es nicht zu 
Spannungsspitzen bzw. load dump?

LG

von Anja (Gast)


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Flox schrieb:
> brauch ich jetzt einen Schutz für die Schaltung oder kommt es nicht zu
> Spannungsspitzen bzw. load dump?

http://www.fordemc.com/docs/download/EMC_CS_2009rev1.pdf

Siehe Pulse E + F
Energiereiche Transienten mit 2-10 Ohm und bis 100V.

In der Praxis wirst Du die 10-20-fache Bordnetzspannung als Überspannung 
beim Abschalten von Induktivitäten haben.
Load dump ist nur ein "Spezialfall"

Gruß Anja

von Sven (Gast)


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von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Anja schrieb:
> Laut Norm im 12V-System bis zu 86,5V über der Norm-Bordnetzspannung von
> 13,5V. (also in Summe bis zu 100V). Dies gilt ohne Zentralschutz gegen
> Load-Dump.
> Mit Zentralschutz z.B. in der Lichtmaschine treten in der Regel 40-60V
> als Spitzenspannung auf.
>

Wie sehen da die Details aus? Ist das ne einfach kräftige Zenerdiode? 
Oder sind die Gleichrichterdioden als Zenerdioden spezialisiert? Dazu 
fand ich bislang nichts.

von Anja (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Wie sehen da die Details aus? Ist das ne einfach kräftige Zenerdiode?

Im prinzip ja: (heißt dann halt Transientenschutzdiode).

http://www.st.com/stonline/books/pdf/docs/6116.pdf

In der Praxis sind dies auf hohe Wärmekapazität (Impulsfähigkeit) 
ausgelegte großflächige Z-Dioden.

Gruß Anja

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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8nF ist schon ne Hausnummer. Bist du im Autobereich tätig?


Was hälst du von meiner Idee, einen billigen kräftigen MOSFET mit 
verbundenem Gate und Drain als Eingangsschutz zu verwenden? Man könnte 
ans Gate auch einen Spannungsteiler machen. Die Millerkapazität würde 
das Gate bei einem Transienten mit hochreißen in die Plateau-Region des 
MOSFETs.

von Anja (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Was hälst du von meiner Idee, einen billigen kräftigen MOSFET mit
> verbundenem Gate und Drain als Eingangsschutz zu verwenden?

Wird bei Endstufen als Load-Dump Schutz gemacht indem eine Z-Diode 
zwischen Gate und Drain (Z-Spannung unterhalb der Drain-Source 
Durchbruch-Schwelle) geschaltet wird. Die Energie wird dann u.a. in der 
Last verbraten.
Bei Load-Dump ist dies eine mögliche Strategie da der Spannungsanstieg 
relativ langsam ist.

Transzorb-Dioden reagieren auch bei schnelleren Störungen. Und haben den 
Vorteil daß bei einer Überlastung ein definiertes Ausfallverhalten 
(Kurzschluß) vorliegt.

Gruß Anja

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Aja. Ich frage mich bei der Sache, was ein kleiner PowerMOSFET an 
Energie aufnehmen kann.
Eigentlich sind MOSFETs ziemlich schnell. Aber das Gehäuse ist meist 
klobig und damit die Zuleitungsinduktivität. Für die Miller-Kapazität 
gilt die Zuleitungsbegrenzung ja nicht, denn diese Kapazität wirkt 
innen.

von Anja (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Aja. Ich frage mich bei der Sache, was ein kleiner PowerMOSFET an
> Energie aufnehmen kann.

ich würde mich da an der Avalanche-Energie aus dem Datenblatt 
orientieren.
Ist bei kleineren (paar Ampere) FETs so wenige bis mehrere 10mJ. BSP295 
ca 50mJ @ 25 Grad. Ein IRLZ34 ist mit 220mJ angegeben.

Auf die Miller-Kapazität würde ich mich nicht verlassen. Eher auf eine 
abgestimmte Z-Diode.
Bei Fets mit Schutzbeschaltung (Omnifet, Profet ...) haben diese Z-Diode 
bereits im Gehäuse.
Der VND07N04 (7A 40V DPAK) z.B. hat 0,4J Energieabsorption bei 25 Grad.

Gruß Anja

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Danke. Warte eh schon wieder auf die Blitzzeit.

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