Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Equinox-Uhr mit 60 ATtinys


von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Angeregt durch den Thread

      Beitrag "Equinox Clock - Clone"

habe ich mir bei Youtube diverse Equinox-Uhren angeschaut... und war 
fasziniert.

Ich wollte dann sofort selbst eine bauen und habe mir erstmal einen 
AnforderungsKatalog zusammengestellt:

1. Jede der 60 RGB-LEDs sollte in ihrer Farbe einzeln ansteuerbar sein.

2. Die "Zeiger" sollten neben der unterschiedlichen Farbe auch eine 
unterschiedliche "Breite" (1-5 LEDs) haben.

3. Die LEDs an den "Rändern" der "Zeiger" sollten ein- und aus-faden, um 
ein Bild des kontinuierlichen Fließens zu vermitteln.

4. Der Ring sollte möglichst schmal sein, maximal 2 cm Dicke, höchstens 
2 cm Tiefe. Ich wollte also keinen dicken "Klotz-Ring".

5. Außer den RGB-LEDs kein SMD, um das Ganze möglichst einfach und 
nachbausicher zu machen

5. Kein Kabelsalat, also möglichst wenig Kabelanschlüsse.

Ich habe mir daraufhin mal diese TLC5940 angeschaut. Das sind 
16-Kanal-LED-PWM-Treiber... nette Dinger. Davon bräuchte man dann bei 
RGB-Betrieb von 180 Kanälen 12 Stück von diesen LED-Treibern. Abgesehen 
davon, dass sie nicht so einfach beschaffbar sind, entsteht bei diesen 
Controllern auch ein extremer Verdrahtungsaufwand. Außerdem: Wie sollte 
man sie in so einem schmalen (biegsamen) Ring unterbringen?

Da kam ich auf folgende vollkommen verrückte Idee: man nimmt für jede 
LED einen eigenen µC, nämlich den 8-poligen ATtiny45 oder -85. Diese 
bekommt man bei Mouser schon für 65 Ct. byw. 73 Ct, wenn man 100 Stück 
nimmt.

Diese werden einfach alle parallel geschaltet, nämlich so:
1
          +-------+     +-------+     +-------+     +-------+
2
Vcc  -----|   µC  |-----|   µC  |-----|   µC  |-----|   µC  |--...
3
GND  -----|       |-----|       |-----|       |-----|       |--...
4
CLK  -----|CLK CLK|-----|CLK CLK|-----|CLK CLK|-----|CLK CLK|--...
5
DATA -----|DAT DAT|-----|DAT DAT|-----|DAT DAT|-----|DAT DAT|--...
6
          +-------+     +-------+     +-------+     +-------+
7
              |             |             |             |
8
             LED           LED           LED           LED

Ausser den 60 ATtinys braucht man dann noch 3 Vorwiderstände für die 
LEDs und natürlich die RGB-LEDs selber. Ich habe dann dafür LED-Streifen 
entworfen, auf denen jeweils 15 ATtinys und 15 LEDs sind. Diese sind 
30,5 cm lang und nur 1,5 cm breit. Für eine Equinox-Uhr braucht man dann 
4 LED-Streifen. Ich habe dann die Platinen mit einer Dicke nur 0,5mm 
bestellt. Diese lassen sich (auch bestückt) prima zu einem Viertelkreis 
biegen, so dass insgesamt ein runder Kreis mit einem Durchmesser von 
knapp 40 cm entsteht, der aber nur ca. 1 cm breit ist. Jeder Streifen 
braucht nur 4 Anschlüsse: Vcc, GND, CLK und Data.

Die ATtinys dienen hierbei als "inteligente" RGB-Controller. Dafür habe 
ich ein Kommunikationsprotokoll entwickelt, mit dem man die 
RGB-Controller entweder einzeln oder mit beliebig wählbarer Blockgröße 
ansprechen kann. Jeder der ATTinys hat dafür eine eigene Adresse, welche 
von 0 bis 59 aufsteigend sind.

Die ATTinys können innerhalb einer wählbaren Zeitspanne entweder von dem 
letzten zum neuen RGB-Wert faden oder pulsen. Beim Faden wird der 
gewünschte RGB-Wert genau nach der gewünschten Zeitspanne erreicht. Beim 
Pulsen wird in der vorgegebenen Zeit zunächst zum gewünschten Wert 
"gefadet" und anschließend genauso wieder zurück zum Ausgangswert. Die 
Zeitspanne ist in n'tel Sekunden vorgebbar, also 1, 1/2, 1/4 usw. 
Sekunden. Ein Zeitwert von 0 wechselt sofort auf den gewünschten 
RGB-Wert. Die 3 PWM-Kanäle laufen mit 488Hz, sind also flimmerfrei.

Das Kommunikationsprotokoll sieht dafür ungefähr folgendermaßen aus:
1
    <FADE>  <Zeitspanne> <START-ADRESSE> <RGB-WERT> <RGB-WERT> ... <END-OF-RECORD>
2
oder
3
    <PULSE> <Zeitspanne> <START-ADRESSE> <RGB-WERT> <RGB-WERT> ... <END-OF-RECORD>

Die Start-Adresse kann zwischen 0 und 239 vorgegeben werden, die Anzahl 
der RGB-Werte ist variabel und kann zwischen 1 und 240 liegen. So kann 
man direkt mit einem Befehl mehrere aufeinanderfolgende RGB-Controller 
mit verschiedenen RGB-Werten versorgen. In der Praxis der Equinox-Uhr 
ist der Adressbereich aber nur 0 bis 59 bzw. die Anzahl der RGB-Werte 
maximal 60.

Ebenso wurde für die ATTinys ein Bootloader entwickelt, mit dem man dann 
den kompletten Ring in einem Rutsch neu flashen kann - also alle ATtinys 
auf einmal. Gesteuert wird der Ring über einen ATmega168.

Die Übertragungsrate liegt bei 100.000 Bit/sec. Damit kann ein 
kompletter Equinox-Ring mit 184 Bytes ca. 68 mal pro Sekunde mit 
RGB-Daten gefüttert werden. Für die Uhr reicht aber schon 1 Update/sec 
;-)

Natürlich ist so ein Ring für eine "simple" Equinox-Uhr total 
oversized... und so kamen mein Sohn Robert und ich auf die Idee, ein 
paar Demo-Progrämmchen zu schreiben. Wir haben dann mal 4 der Streifen 
zusammengelötet und zusammengeschlossen - aber die Platinen noch nicht 
gebogen. Ausserdem haben wir erstmal die Platinen im Viereck mit den 
LEDs nach innen zeigend auf den Boden gelegt, siehe auch obige Fotos. 
Die Demo-Programme laufen auf dem steuernden ATmega168. Dieser ist im 
Moment noch auf Lochrasterplatine aufgebaut. Die endgültige Schaltung 
für den ATmega168 wird an meine WordClock-Schaltung angelehnt sein: 1 
ATmega, 1 RTC und 1 DCF-Empfänger. Diese Schaltung wird dann über 4 
möglichst dünne Drähte mit dem Ring verbunden.

Das Ergebnis der einzelnen Demo-Programme kann man sich hier als Video 
(Vorsicht: 54 MB) herunterladen:

  http://www.uclock.de/equinox.zip

Jetzt zu meiner eigentlichen Frage:

Wie gesagt, die Platinen in eine Kreisform zu biegen ist kein Problem. 
Aber wie fixiere ich sie möglichst stabil als Ring, ohne wieder einen 
dicken Klotz an die Wand hängen zu müssen?

Ich dachte schon an einen ca. 1,22m langen und 3mm dünnen 
Plexiglas-Stab, den ich zu einem Kreis biege und dann die 4 Platinen 
innen "anlege" - mit den LEDs nach außen gerichtet - also durch den 
Plexiglasstab hindurch schauend.

Aber vielleicht habt ihr bessere Ideen dazu...

Gruß,

Frank

von h_ (Gast)


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53M equinox-3.avi
52M equinox.zip

Na ein Glück, dass das ge'zip'ed war!

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Plexiglas biegen wird etwas böse.
Es wird dochn kleiner Draht reichen, der jeweils 2 gegenüberliegende 
Platinenverbindungen aufn passenden Durchmesser hält.

Schönes Projekt und ordentlich Oversized :>

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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h_ schrieb:
> Na ein Glück, dass das ge'zip'ed war!

Tja, ich bin eben ein Sparfuchs ;-)

Nein, im Ernst, es hatte einen anderen Grund: Der Server ist nicht 
gerade stark im streamen. Hätten die Leute direkt aufs AVI geklickt, 
hätten sie wahrscheinlich nur ein ruckeliges Etwas gesehen. So habe ich 
das Viedo in ein Zip gepackt, um das zu verhindern.

Gruß,

Frank

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Martin Wende schrieb:
> Plexiglas biegen wird etwas böse.

Auch wenn es ein 3mm starker Flachstab ist? Ich habe allerdings bisher 
keinen Anbieter gefunden, der Plexi-Flachstäbe anbietet - nur Rund- und 
Vierkantstäbe.

> Es wird dochn kleiner Draht reichen, der jeweils 2 gegenüberliegende
> Platinenverbindungen aufn passenden Durchmesser hält.

Ja, diese Idee hatte ich auch schon. Oder jeweils die Platinen wie einen 
Flitzebogen spannen. Störend wäre aber der im Kreis querlaufende 
Draht...

Wenn man sich

  http://hackaday.com/2010/09/07/equinox-clock/

näher anschaut, kann man erkennen, dass hier offenbar 60 matte 
Acrylglassegmente über den LEDs angebracht sind, welche das Licht schön 
im jeweiligen Segment verteilen. Das wäre eigentlich mein Ziel. Aber 
auch da habe ich noch keinen Anbieter gefunden, der solche 
Acrylglas-Stückchen im Sortiment hat.

> Schönes Projekt und ordentlich Oversized :>

Danke :-)

Der Witz ist, dass man mit dem jetzigen Protokoll auch bis zu 16 von den 
Platinen zusammenschalten kann. Das ergibt dann einen Riesenkreis mit 
240 RGB-LEDs. Wenn man das Protokoll um 1 Byte erweitert 
(16-Bit-Adressen), lässt sich das ganze fast beliebig hochskalieren. 
Allerdings bekommt man wohl mit CLK und Data ein Problem und man müsste 
mit der Übertragungsgeschwindigkeit etwas heruntergehen - oder das 
Signal differentiell übertragen.

von Oliver S. (eragon)


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Sehr schönes projekt.

Echt klasse. Cooles Video. ;)

von Thomas E. (thomase)


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Martin Wende schrieb:
> Plexiglas biegen wird etwas böse.
Plexiglas ist nicht gleich Plexiglas. Da gibt es Unterschiede in der 
Herstellung und natürlich im Preis.
Kommt drauf an, ob es sich um extrudiertes(billiges) oder gegossenes 
Plexiglas handelt. Das gegossene lässt sich sowohl spanabhebend 
bearbeiten, z.B auch sauber bohren, als auch biegen. Das extrudierte 
bricht dagegen sehr schnell.

mfg.

http://www.modulor.de/shop/oxid.php/sid/x/shp/oxbaseshop/cl/alist/cnid/TAB
XT ist extrudiertes und GS gegossenes.

von asdf (Gast)


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Es gibt doch LED-Stripes, bei denen man jede LED einzeln steuern kann. 
Wären die nicht eine alternative?

von Konrad S. (maybee)


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Wie wäre es mit einem Plexiglas-Rohr?
http://www.plexiglas-shop.com/DE/de/rohr-5tvmaegd8pg/plexiglas-xt-allround-farblos-0a070-gt-gzky5icjb4o~p.html
Gibt es bis 500mm Durchmesser, Mindestlänge ist aber 150mm.
Bei 250mm Durchmesser ca. 30€ plus Versand.

von Stone (Gast)


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Plexiglas(PMMA) biegen ist kein Problem. Sollte man nur Erwärmen vorm 
biegen.
Wenns ohne Erwärmen gehen soll dann einfach Makrolon(Polycarbonat) das 
kann man auch kalt biegen ohne das es bricht.

Flachstab gibt es Imho nicht aber du kannst ja nen dünnen Streifen von 
ner Scheibe schneiden lassen. Müsste jeder Kunststoffladen machen können


Gruß Matthias

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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asdf schrieb:
> Es gibt doch LED-Stripes, bei denen man jede LED einzeln steuern kann.
> Wären die nicht eine alternative?

Hm, da habe ich noch keine gesehen. Normalerweise sind die alle einfach 
in Dreiergrupppen parallelgeschaltet. Dass man die LEDs (und dann auch 
noch RGB-LEDs) auf diesen Stripes einzeln steuern kann, wäre mir neu.

Gruß,

Frank

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver Schmutz schrieb:
> Echt klasse. Cooles Video. ;)

Danke :-)

Die Kamera war an einzelnen Stellen deutlich überfordert, besonders bei 
den 1/64 sec-Blitzen.

Die einzelnen Demo-Progrämmchen sind meist 10-15 zeilige und sehr 
einfache Funktionen. Durch die Eigenintelligenz der ATtinys muss man da 
wirklich nicht viel tun. Da wo am Schluß dieser rote Halbkreis mehrfach 
durch den (noch eckigen) Ring läuft, lasse ich einfach einen roten Punkt 
durch die LED-Stripes wandern. Durch das selstständige Faden der Attinys 
ergibt sich der Effekt, dass immer 6-7 LEDs brennen, wo diese zum Rande 
her dunkler sind als im Zentrum.

Da lässt sich noch einiges mehr machen.

Gruß,

Frank

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Konrad S. schrieb:
> Wie wäre es mit einem Plexiglas-Rohr?

Die Idee hatte ich auch schon, aber ich glaube nicht, dass man ein 
Plexiglas-Rohr besonders gut biegen kann. Diese PVC-Schläuche möchte ich 
jedenfalls nicht nehmen. Die sind mir nicht "schön" genug ;-)

Gruß,

Frank

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Schneide doch einen Kreis aus Styrodur aus (oder wie das heißt, das 
härtere Styropor).

Die Kanten kann man abschleifen.

Anschließend kann das mit Wandputz-Farbe, die recht rauh/drick ist, 
angemalt werden.

oder nehme einen Hula-Hup Reif aus dem Spielwahrenladen, da gibt es evt. 
auch "schöne" im Netz, bzw. man kann die auch anders anmalen.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Stone schrieb:
> Wenns ohne Erwärmen gehen soll dann einfach Makrolon(Polycarbonat) das
> kann man auch kalt biegen ohne das es bricht.

Danke für den Tipp. Ich schaue mal, ob es sowas auch als Flachstab gibt.

Gruß,

Frank

von Oliver S. (phetty)


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Im Markt hat doch neulich jemand eine Sammelbestellung für einzeln 
adressierbare LEDs initiiert.

von Konrad S. (maybee)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> Im Markt hat doch neulich jemand eine Sammelbestellung für einzeln
> adressierbare LEDs initiiert.

Dyco-LEDs. 32 Helligkeitsstufen je Farbe, serielle Ansteuerung, sehr 
einfach kaskadierbar, ca 0.75€/Stück.

von asdf (Gast)


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Frank M. schrieb:
> asdf schrieb:
>> Es gibt doch LED-Stripes, bei denen man jede LED einzeln steuern kann.
>> Wären die nicht eine alternative?
>
> Hm, da habe ich noch keine gesehen. Normalerweise sind die alle einfach
> in Dreiergrupppen parallelgeschaltet.
Bei den billigen ja
> Dass man die LEDs (und dann auch  noch RGB-LEDs) auf diesen Stripes
> einzeln steuern kann, wäre mir neu.

Bitte sehr, nur ein Beispiel:
http://www.adafruit.com/products/306

von Konrad S. (maybee)


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Frank M. schrieb:
> Die Idee hatte ich auch schon, aber ich glaube nicht, dass man ein
> Plexiglas-Rohr besonders gut biegen kann.

Ah, ich dachte, du suchst nur eine transparente Außenwand. Da hätte man 
von einem Rohr mit 250mm Durchmesser einen Ring mit 15mm bis 20mm Höhe - 
oder was eben benötigt wird - abschneiden können.

von Konrad S. (maybee)


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asdf schrieb:
> http://www.adafruit.com/products/306

Aber "There are 32 RGB LEDs per meter" - da hat die Uhr dann 60cm 
Durchmesser. Ist schon ein bisschen viel. Dafür 3*7 Bit Farbauflösung.

Franks Lösung mit "intelligenten" LEDs hat durch die möglichen 
eingebauten Effekte ihren ganz besonderen Reiz.

von asdf (Gast)


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Gibts auch mit höheren Dichten oder als Einzelleds, müsste man schauen 
wie gut zu bekommen hierzulande.

von Nik B. (nikbamert)


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36leds/m habe ich gerade gesehen

http://shop.boxtec.ch/product_info.php/cPath/29_54_116/products_id/40675

Wären dann noch etwa 52cm Durchmesser für den Ring.

von Oliver S. (phetty)


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Konrad S. schrieb:
> Dyco-LEDs. 32 Helligkeitsstufen je Farbe, serielle Ansteuerung, sehr
> einfach kaskadierbar, ca 0.75€/Stück.

Ja, die meinte ich!
Wären also 45 Euro für die LEDs bei 1 LED pro Sekunde. Oder sollte man 2 
Stück oder gar 3 "pixel" pro Sekunde verwenden?

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Konrad S. schrieb:
> Dyco-LEDs. 32 Helligkeitsstufen je Farbe, serielle Ansteuerung, sehr
> einfach kaskadierbar, ca 0.75€/Stück.

Ja, diese Sammelbestellung habe ich auch kürzlich mitbekommen. Ich muss 
aber dazu sagen, dass ich und Robert an diesem Projekt aber schon seit 
Februar gearbeitet haben.

Zudem liegt der Reiz an diesem Projekt ja gerade an der Eigenintelligenz 
der ATtinys, d.h. der Steuer-µC muss sich beim Faden bzw. Pulsen nicht 
mehr selbst um die nötigen PWM-Werte kümmern. Das machen die ATtinys von 
ganz allein... und das noch beliebig skalierbar.

Als letztes: 32 Helligkeitsstufen sind etwas knapp. Mit den ATtinys 
mache ich 64 verschiedene Helligkeitsstufen. Das ergibt wesentlich 
weichere Übergänge.

Gruß,

Frank

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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asdf schrieb:
> Bitte sehr, nur ein Beispiel:
> http://www.adafruit.com/products/306

Kann man vergessen. Diese LEDs bieten keine Helligkeitsstufen per PWM, 
d.h. man kann sie nur ein- und ausschalten.

Gruß,

Frank

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Nik Bamert schrieb:
> 36leds/m habe ich gerade gesehen
>
> http://shop.boxtec.ch/product_info.php/cPath/29_54_116/products_id/40675
>
> Wären dann noch etwa 52cm Durchmesser für den Ring.

Diese wären schon besser, denn sie bieten auch PWM. Aber man kann sie 
nur in Gruppen zu 6 LEDs ansprechen, also nicht jede LED einzeln. Ist 
also auch keine Alternative.

Gruß,

Frank

von Konrad S. (maybee)


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Frank M. schrieb:
> Als letztes: 32 Helligkeitsstufen sind etwas knapp. Mit den ATtinys
> mache ich 64 verschiedene Helligkeitsstufen. Das ergibt wesentlich
> weichere Übergänge.

Ja, hohe Farbauflösung ist erstaunlich wichtig. Das habe ich gelernt, 
als ich Zabex' Sofabeleuchtung für meine LED-Leuchtleiste adaptiert habe 
(10m RGB-LED-Strip). Da wird aus z.B. einem ATmega88 eine 
3-Kanal-16-Bit-PWM rausgeholt. Davon werden aber nur je 256 Werte 
benutzt, also 8-Bit pro Farbe. Eingestellt werden dann aber nicht direkt 
die RGB-Farben, sondern über den HSV-Farbraum - seeeeehr praktisch!
http://www.zabex.de/site/sofabeleuchtung.html

von Eisebär (Gast)


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hi,

bin grade am gleichen projekt dran. aber erst in planung.

einen plexiglasstreifen zu biegen, ist kein problem, wenn man ihn auf 
165-170 grad aufheizt. ich hab meine möbelfronten so gebogen (erhitzt 
mit infrarotstrahler von unten und heissluftpistole von oben, temperatur 
mit meßpistole überwacht). du könntest den plexglasstreifen in 3 teilen 
im backrohr erhitzen und über einen holzkreis biegen. allerdings glaube 
ich, daß einzelne plexglasquader wie bei der originalen uhr hübscher 
sind. beim obigen link zum plexiglasshop bist du wirklich gut dran, die 
sind sehr nett dort. du mußt dann mit stichsäge oder noch besser 
bandsäge die streifen oder quader ausschneiden (beim plexiglasshop gibt 
es auch geeignete stichsägeblätter), schleifen(bandschleifer), und 
sandstrahlen (lassen).
für die elektronik habe ich vor, einen ATMega328P mit 
arduino-programmierung mit der nötigsten peripherie und uhr-ic 
auszurüsten und damit 12 tlc5940 anzusteuern.
bei den leds frage ich mich, ob es sinn macht, etwas wie dieses zu 
bestellen:
http://www.amazon.de/gp/product/B004JRNODA/ref=oh_details_o00_s01_i00
und dann die leds runterzulösen/schneiden, wie auch immer.

gruß stefan

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Hi Stefan,

Eisebär schrieb:

> einen plexiglasstreifen zu biegen, ist kein problem, wenn man ihn auf
> 165-170 grad aufheizt. [...] du mußt dann mit stichsäge oder noch besser
> bandsäge die streifen oder quader ausschneiden (beim plexiglasshop gibt
> es auch geeignete stichsägeblätter), schleifen(bandschleifer), und
> sandstrahlen (lassen).

Hmm, ziemlich viel Aufwand...

> http://www.amazon.de/gp/product/B004JRNODA/ref=oh_details_o00_s01_i00
> und dann die leds runterzulösen/schneiden, wie auch immer.

In der Bucht bekommst Du mittlerweile RGB-LEDs im PLCC6-Gehäuse für 10 
ca. Cent das Stück, wenn Du 100 Stück abnimmst. Ich glaube nicht, dass 
es sich lohnt, irgendwo LEDs herunterzuschneiden oder was auch immer.

Gruß,

Frank

von Eisebär (Gast)


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hi,

naja, ziemlich viel aufwand ist schon richtig, aber es soll ja ein 
designerstück werden, und da geht's ohne aufwand nunmal nicht. plexiglas 
will richtig bearbeitet werden, dann glänzt es auch schön. naja, nach 
dem sandstrahlen nicht mehr, aber es sieht schön aus. man kann's auch 
mit anderen werkstoffen machen, aber dann nicht die wertigkeit der 
equinox-uhr erwarten. außerdem ist es, für mich zumindest, eine schöne 
arbeit mit einem wunderbaren ergebnis.

vielen dank für den tip mit der bucht, ich hab' nur bei 
elektronik-händlern nachgesehen, und da kosten die dinger weit jenseits 
des euro. da denkt man schon mal nach. hab jetzt bei Deinem tip ohne 
viel suchen schon 20cent-RGB gesehen, nochmals danke.

gruß stefan

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Eisebär schrieb:
> naja, ziemlich viel aufwand ist schon richtig, aber es soll ja ein
> designerstück werden, und da geht's ohne aufwand nunmal nicht.

Das Problem fängt schon damit an, dass ich gar nicht das richtige 
Werkzeug habe. Ich habe zwar keine linken Hände, aber im normalen 
Haushalt brauche ich auch nicht mehr als ein paar Schrauben, Nägel, 
Hammer, Schraubenzieher und eine Bohrmaschine. Sandstrahler oder Säge 
zum Bearbeiten von Plexiglas besitze ich leider nicht, den nötigen Platz 
dafür (Arbeitsraum) auch nicht.

> vielen dank für den tip mit der bucht, ich hab' nur bei
> elektronik-händlern nachgesehen, und da kosten die dinger weit jenseits
> des euro. da denkt man schon mal nach. hab jetzt bei Deinem tip ohne
> viel suchen schon 20cent-RGB gesehen, nochmals danke.

Es gibt sogar deutsche Anbieter, die das für fast denselben Preis wie 
die Chinesen verkaufen. Dann gehts schneller mit dem Versand. Beachte 
nur, dass Du für einen Bausatz LEDs aus derselben Charge nimmst. Frag 
auch den Händler nach einem Datenblatt. Viele schreiben als technische 
Daten (insb. Vorwärtsspannung!) die Maximum Ratings auf die 
Verkaufsseite. Wenn man diese verwenden würde, hätte man nicht viel 
Freude daran. Im Zweifel misst man selbst die Spannung bei 20mA, dann 
passt auch die Vorwiderstandsberechnung.

Noch eine kleine Stolperfalle: Die RGB-LEDs im PLCC6-Gehäuse haben 
mittlerweile verschiedene Pin-Outs. Normalerweise entsprechen die Pins 
1,2,3 den Farben Rot, Grün, Blau (RGB). Aber ich habe auch schon die 
Reihenfolge GRB erlebt, z.B. bei denjenigen, die ich jetzt in meine 
ersten 4 Streifen verbaut habe.

Gruß,

Frank

von Eisebär (Gast)


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hi,

danke für die ratschläge, Du hast gut erkannt, daß ich kein elektroniker 
bin.
dieses hier werd' ich mal bestellen, sieht gut aus, und der preis ist 
ein hammer...

http://www.ebay.at/itm/500-pcs-PLCC-6-SMD-5050-RGB-LED-manual-control-light-/110608585550?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item19c0c9134e

falls es wirklich von 2 chargen stammt, ist das bei der menge egal...

zum anderen teil: ich hab' mir schon ziemlich genaue vorstellungen vom 
bau dieser uhr gemacht, und der handwerkliche teil ist sicher der 
aufwendigste. selbst wenn Du die klötzchen anders machst, wie willst Du 
den ring für die front herstellen? da bleibt Dir sägen, schleifen, 
polieren, fräsen (für die stundenstriche) nicht erspart. dagegen sind 
der elektronik- und der programmierteil relativ einfach. weil Du diese 
werkzeuge nicht hast, vermute ich, daß Du das auch mit werkzeugen nicht 
könntest, ohne erfahrung. ich hab' auch erstmal einen quadratmeter plexi 
verbraten (teilweise im wahrsten sinn des wortes, ich hab' die 
wärmeleitfähigkeit des werkstoffes überschätzt).
frag' doch zuallererst im freundeskreis nach, ob sich das jemand 
zutraut. ich bin wirklich gern bereit, dann zu helfen.

liebe grüße, stefan

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Eisebär schrieb:
> danke für die ratschläge, Du hast gut erkannt, daß ich kein elektroniker
> bin.

Und Du hast gut erkannt, dass ich kein Handwerker bin ;-)

> frag' doch zuallererst im freundeskreis nach, ob sich das jemand
> zutraut. ich bin wirklich gern bereit, dann zu helfen.

Okay, werde ich machen. Aber vielleicht ergänzen wir beide uns gut... Du 
kümmerst Dich um die Mechanik, ich um die Elektronik? Habe hier noch ein 
paar Streifen liegen...

Gruß,

Frank

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