Hallo, ich versuche gerade einen Oszillator mit einem "gefundenen" 100,000kHz (!) Quarz zu bauen. (74LS04, je 1kOhm über die Inverter, 47nF dazwischen, Quarz über beide Stufen) Die Schaltung liefert aber exakt 2.91202 MHz. Nur wenn ich einen Widerstand in Reihe zum Quarz schalte liefert er 100kHz, aber wie erwartet leider nicht brauchbar stabil. Hat jemand einen Tipp für mich? Warum eigentlich gerade diese Frequenz? Zum Quarz existiert leider kein Datenblatt mehr (NARVA, Röhrenform) ich weiß nur das das Teil wohl früher mal recht kostenintensiv war ;-)
Aua! Tu das dem armen Quarz nicht an! Ich habe einen alten Ausspruch in Erinnerung: ,,Es gibt effektivere Methoden, monokristallinen Quarz zu zerkleinern als die Anregung mit einem SN7400.'' Diese alten Biegeschwinger dürften mittlerweile mehr als Seltenheits- wert haben. Sei bitte ein bisschen lieb zu ihm. ;-) So ein Teil sitzt in einer digitalen Frequenzskala meines selbstgebauten Funktionsgenerators und war gewissermaßen mein erster Zählfrequenz- messer -- kalibriert noch gegen die Zeilenfrequenz des Fernsehers, und diese Kalibrierung kann sich selbst 25 Jahre später für ein Eigenbaugerät noch sehen lassen: mein ,,großer'' Zählfrequenzmesser zeigt mir für die Quarzfrequenz dieses Generators ca. 3 Minuten nach dem Einschalten 99,9968 kHz an, das sind 3E-5 als Fehler. Die benutzte Oszillatorschaltung ist mit einem einfachen Transistor aufgebaut. Wenn dich das interessiert, kann ich die gern mal raussuchen und einscannen. Bemerkenswert ist, dass bedingt durch die hohe Güte dieser Vakkum-Quarze die Amplitude erst so langsam aufschwingt, dass man ca. 3 s warten muss, bevor der Frequenzmesser beginnt, etwas anzuzeigen.
Hallo Jörg, vielen Dank für die Info! Ich hoffe, der Quarz lebt noch ;-) - naja, ich nehme mal an das er in der Kürze keinen Schaden genommen hat. Mittlerweile habe ich zwei Transistoren und ein wenig Futter "gespendet" und eine (ich meine) "richtige" Oszillatorschaltung gebaut, aber "das mistige Ding" schwingt nun bei 300 kHz ?! Ist es doch schon gestorben? Swen
Nö, du betreibst es halt auf der 3. Oberwelle. Sowas erreicht man sonst eigentlich nur durch einen passenden Schwingkreis. ;-)
Äh, naja, ich hätte aber doch schon vermutet das ich mit der Schaltung auf der Grundwelle anrege ... ?!
OK, hier die Schaltung, die ich seinerzeit verwendet habe bzw. das Original davon. Die Quelle ist leider nicht mehr nachweisbar, könnte eine rfe (radio˙fernsehen˙elektronik) oder ein FUNKAMATEUR gewesen sein. Detlef Lechner ist mir allerdings auch vor noch gar nicht allzu langer Zeit übern Weg gelaufen, falls Interesse besteht, könnte ich ihn also sogar noch fragen. ;-)
Das Layout und die Beschriftung der Schaltung: Das sieht eher nach Funkbummi aus.
Beim Funkbummi hätte ich es mir aber eigentlich damals nicht kopieren müssen, da ich den im Abo hatte. Das hier ist aber eine uralte Fotokopie (noch richtig mit Silberbild). Ist auch egal. Die Schaltung funktioniert jedenfalls für ihren Zweck hervorragend.
P.S. So ein Narva 100 kHz Glasröhrchen schwingt bei mir thermostatiert auch noch. An die Schaltung kann ich mich aber nicht entsinnen. Die fällt noch unter Jugendsünden. Aber ein TTL wars nicht :-)
Hallo Jörg, die von Dir gepostete Schaltung habe ich mit leichten Änderungen (in den Cs) mal aufgebaut, und siehe da - sie funktioniert sehr zuverlässig. Vielen Dank nochmal! Ich habe sie nun zum Spaß auf ziemlich genau ;-) 100.000 kHz eingestellt und sie bleibt auch recht stabil. Mal schauen was ich nun eigentlich damit anfangen kann ... habe bei der Gelegenheit noch einen TESLA-Ofenquarz(Oszillator) @ 5,508000 MHz reaktiviert - nach über 15 Jahren "in der Kiste" hat das Teil auch noch auf Anhieb funktioniert. Leider habe ich nicht mehr die komplette Anschlussbelegung von dem Ding (Beschaltung der externen Trimmung und ein "unklarer" Anschluß) - die ging wohl damals mit dem 2. Exemplar welches wenn ich mich richtig erinnere auf leicht höherer Frequenz arbeitete verloren.
Swen wrote: > Ich habe sie nun zum Spaß auf ziemlich genau ;-) 100.000 kHz eingestellt > und sie bleibt auch recht stabil. Ich staune auch gerade über die Genauigkeit dieser Teile. Ich habe den Generator mal angeworfen, und er läuft nun seit ca. 2 Stunden. In dieser Zeit ist die Frequenz von 99,9968 kHz anfangs kurz auf 99,9969 kHz gegangen und ,,steht'' jetzt auf 99,9967 kHz. Das wäre eine Kurzzeitstabilität von ±1E-6 innerhalb dieser Zeit, und das völlig ohne den Versuch einer Temperaturkompensation (hätte ich mit meinen damaligen Messmitteln sowieso kaum machen können) und in einem Gerät, das sich schon insgesamt im Betrieb um vielleicht 10 K (am Gehäuse) erwärmt. Der darin enthaltene freilaufende Wien- Brücken-Generator hat in dieser Zeit seine Frequenz von 1003 Hz auf 1004 Hz geändert... Manche Dinge habe ich offenbar sogar selbst vor 25 Jahren solide gebaut. ;-)
... sollte man den Messungen glauben so driftete das Teil in der letzten Stunde von 100.0000 auf 99.9998. Eigentlich schon ein bisschen erstaunlich. Von dem parallel laufenden 1MHz Billig- Quarzoszi schweige ich hier mal lieber...
Ich habe mich jetzt auch mal gemüßigt gefühlt, das Teil auf 100,0000 abzugleichen. Leider ist der Trimmer bei mir sehr feinfühlig... keine Ahnung, wie gut ich ihn damals gegen die Zeilenfrequenz abgleichen konnte (die habe ich immerhin 60 s lang gemessen), aber besser als 1 Hz dürfte es schon gewesen sein. Aber mittlerweile ist dieses Kistchen ja dreimal mit umgezogen worden, da sind die 3,2 Hz Abweichung, die er hatte, sicher OK. ;-) Ich lasse ihn jetzt auch mal spaßeshalber einen Tag lang laufen. > Von dem parallel laufenden 1MHz Billig- Quarzoszi schweige > ich hier mal lieber... ;-) So ein Glas-Quarz spielt aber auch in einer anderen Liga.
Jörg Wunsch wrote:
> Ich lasse ihn jetzt auch mal spaßeshalber einen Tag lang laufen.
99,9994 kHz. Naja, 6E-6 Drift in 24 h, geht noch.
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