Ich weiss ja nicht, ob das jemand interessiert, daher OT. Es gibt aber immer wieder im Netz Fragen zur Aldi-Sohlenheizung ohne präzise Antwort, also schreib ich doch was. Heute gabs bei uns diese Teile: http://www.aldi-suisse.ch/ch/html/offers/58_33004_DEU_HTML.htm Da ich sonst alleine für Ersatzsohlen so viel zahle, hab ich die mal gekauft! Kann man ja immer noch tunen. Die Sohlen scheinen je einen Widerstand von 9.6 Ohm zu haben, Flachbandkabel mit angespritztem Stecker (4-polig 1/10"-Raster, äussere beiden Pins belegt). Der Akkupack (2 Stück, pro Fuss einer) hat 3.6V, NiMH 1.6 Ah. Aufgabaut aus 3xAA, vermutlich BPI/China. Es gibt einen Schiebeschalter mit zwei Stufen + aus. Im Akkupack ist eine kleine Leiterplatte drin, LED (leuchtet wenn eingeschaltet), Schiebeschalter und die Steuerelektronik. Der Widerstand wird über einen Transistor an die Batterie geschaltet. Entweder auf Stufe 2 direkt (oder fast, PWM mit hohem DC) oder auf Stufe 1 mit 48% PWM. Dazu hat es einen Oszillator (astabiler Multivibrator?) aus zwei Transistoren (50 Hz). Die Leistung ist damit ca. 1.3W/0.6W. Angegeben sind 3.5/9h Heizdauer (nicht nachgemessen), was sich nicht ganz mit der erwarteten Kapazität von 5.8 Wh deckt. Insgesamt sind also sowohl die Heizleistung als auch die Akkukapazität am unteren Limit. Meine eigene Sohlenheizung (schon etwas älter) habe ich auf 1.3/1.9W modifiziert, was gegen kalte Füsse bei -10° in Bergschuhen reicht. 3.5h ist auch etwas kurz für eine Tagestour. Das Ladegerät ist wie erwartet superdumm, ein Trafo mit Diodengleichrichter und zwei Elkos (immerhin!). Keine Abschaltung, nix, einfach 2x150 mA. Wie das ganze mechanisch taugt, weiss ich nicht. Der Aufbau sieht solide aus, probiert habe ich es natürlich noch nicht. Beheizt wird übrigens nur ein kleiner Bereich unter den Zehen (das reicht), die Heizung scheint eine runde Leiterplatte zu sein, auf dem vermutlich ein SMD-Widerstand sitzt (oder Leiterbahnen mit dem Widerstand, habs nicht zerlegt). Der Aufbau ist übrigens von Hotronic patentiert, entweder ist das Patent abgelaufen oder der Hersteller hat das Patent frech als Bauvorlage benutzt. Hotronic verwendet auf der Heiz-Leiterplatte einen SMD-Transistor als Heizelement, schlau, da das schwarze Plastik ja mechanisch fast unzerstörbar ist. Da ich sie jetzt schon mal habe, werde ich die Akkus rauswerfen und Eneloop XX mit 2.5 Ah reinbauen: - 2.5 Ah ist mehr als 1.6 Ah - Die billigen Chinazellen sind sicher ruckzuck selbstentladen, also muss man vor jeder Tour drandenken, die Akkus zu laden. Sonst gibts kalte Füsse... - Die neuen LSD-Zellen wie die Eneloop halten die Ladung ewig, also Laden und ab in den Kühlschrank, dann kann man sie auch spontan verwenden - NiMH-Zellen werden beschädigt, wenn sie entladen gelagert werden (im Gegensatz zu NiCd, die man mit drübergelöteter Büroklammer lagern kann). Mann muss sie also regelmässig laden (auch im Sommer), sonst leidet die Kapazität Praktischerweise könnte man die 3.6V auch mit einer Li-Ionen-Zelle erreichen. Entweder als LiPo, wobei man dann halt eine genau ins Gehäuse passende Zelle finden müsste, oder als 1-2 18650, das gäbe 9/18 Wh, genügend Dampf für lange Touren, bräuchte aber definitiv ein neues Gehäuse. Und natürlich auch ein neues Ladegerät, also irgendwo hört es auch auf. Und zum Schluss: Man könnte auf die Idee kommen, so etwas ganz selbst zu bauen. Die Elektronik ist ja banal. Aus Erfahrung kann ich davon abraten: Die Mechanik (Heizsohle, Kabel, Stecker, Befestigungsclips, Akkugehäuse...) ist ziemlich heikel und mit Standardteilen hat man ständig mit Kabelbrüchen oder sonstigen Aussetzern zu kämpfen. Lohnt nicht! Besser ein System von Aldi oder Tchibo kaufen und aufmotzen. Wer will, dass es zuverlässig funktioniert und ordentlich Leistung bringt, kommt um eine "richtige" Heizung von Hotronic oder Therm-ic nicht herum (teuer!).
Wobei die Dinger exakt wie die von Therm-ic aussehen. Diese Firma ist übrigens in Konkurs.
Peter L. schrieb: > Wobei die Dinger exakt wie die von Therm-ic aussehen. > Diese Firma ist übrigens in Konkurs. Da hat der Geschäftsführer sicherlich kalte Füße bekommen...
Verbesserungsvorschlag: Heizkissen, vollwaschbar (!) mit 230 V / 50 W o.ä. halbieren, Hälften je auf Sohlengrösse links/rechts zusammenfalten. => Das wird eher warm, nur die Netzschnur stört etwas ... ;-)
Auf dem Bild kommt das Anschlusskabel direkt unter dem Fuss aus der Sohle, stört das nicht beim Laufen und gibt Druckstellen?
Johannes M. schrieb: > Sohle, stört das nicht beim Laufen und gibt Druckstellen? Du sollst damit nicht laufen, nur rumstehen. Beim Laufen würden ja die Füsse warm, dann brauchst Du auch keine Sohlenheizung.
Irgendwie kann ich es mir gerade nicht vorstellen, wie das Kabel verlegt wird, wenn ich da mit meinen Käsemauken draufstehe. Für den Weihnachtsmarkt sicherlich nett, aber auf einer Bergtour?
das wurde hauptsächlich für SKI!-Schuhe erfunden wo man 80% der zeit im Lift sitzt (ok ihr Deutschen vielleicht nicht ganz so lang ;-), und auch sonst die Füße kaum bewegt...
Martin Kreiner schrieb: > Irgendwie kann ich es mir gerade nicht vorstellen, wie das Kabel verlegt > wird, wenn ich da mit meinen Käsemauken draufstehe. Es kommt bei der Ferse raus und wenn man es zwischen Ferse und Fußgelenk aus dem Stiefel führt, dann geht das schon. Voraussetzung ist allerdings, daß man dicke Socken an hat und das Kabel möglichst flach ist - was bei den China-Produkten nicht garantiert ist. Ich schiebe die Einlegesohle in die Wollsocken, dann ist die Isolation nach außen besser und der Fuß direkt am Heizelement und man kommt mit der geringen Leistung ganz gut hin. > Für den Weihnachtsmarkt sicherlich nett, aber auf einer Bergtour? Auf einer Bergtour würde ich mich auch nicht gerade darauf verlassen, aber für Touren in die Umgebung sind die Dinger geeignet. Selbstbau der Sohlen ist in der Tat problematisch. Ich möchte es mal mit Filzinnenschuhen Marke Eigenbau nach diesem Prinzip probieren: Das Heizelement wird aus dünner V2A-Litze gemacht, wie sie für Perlenketten verwendet wird und einen Widerstand von 16 - 22 Ohm/m hat und mechanisch sehr stabil ist. Die Litze wird über einem Leisten auf einem Wollsocken fixiert und anschließend wird von außen der Schuh mit Rohwolle aufgefilzt. Der Innenschuh wird so hoch auf den Socken aufgefilzt, daß er oben aus dem Stiefel herausragt. Die Zuleitung wird dort mit Zugentlastung mit eingefilzt. Filz ist ein sehr stabiles und angenehm zu tragendes Material.
Robert L. schrieb: > wo man 80% der zeit im Lift sitzt (ok ihr Deutschen vielleicht nicht > ganz so lang ;-), Ach, drängeln sich die Deutschen immer vor? (Entschuldigung, ich mach keinen Wintersport, deshalb kenn ich mich da nicht so aus.) Übrigens erscheinen mir 44CHF etwas hoch, m.E. habe ich sowas beim Discounter neulich für 15€ gesehen. Gruss Harald
Na die Gondeln mit den Dütschen darin fahren einfach schneller auf. Die Schwiezer sind selbst mit dem Lift so schnell das ma einfach zum Überholen genötigt ist, will mann nicht erfrieren. ;)
> Das Heizelement wird aus dünner V2A-Litze gemacht, wie sie für > Perlenketten verwendet wird und einen Widerstand von 16 - 22 Ohm/m hat > und mechanisch sehr stabil ist. > > Die Litze wird über einem Leisten auf einem Wollsocken fixiert und > anschließend wird von außen der Schuh mit Rohwolle aufgefilzt. Der > Innenschuh wird so hoch auf den Socken aufgefilzt, daß er oben aus dem > Stiefel herausragt. Die Zuleitung wird dort mit Zugentlastung mit > eingefilzt. Interessant. Ich hatte das mal mit Widerstandsdraht probiert, in eine Einlegesohle eingenäht. Das funktioniert bis zum ersten Drahtbruch... nicht zuverlässig. Da scheint mit das Hotronic-Patent (dünne Leiterplatte) besser. Zumal man nur eine kleine beheizte Fläche braucht. Das Kabel ist auch heikel, normales Flachbandkabel verwurschtelt es irgendwann, die Sohlenheizungskabel sind nochmal umspritzt, so etwas habe ich aber nirgends gefunden.
U. B. schrieb: > Heizkissen, vollwaschbar (!) mit 230 V / 50 W o.ä. halbieren, Hälften je Weiss jemand, wie das die Heizelemente aussehen? Wohl kein Draht eingewebt. Der bricht irgendwann, piekst durch den Stoff und die Oma wird gebrutzelt. Und komm mir keiner mit FI, auch 20 mA können tödlich sein. Für Autositzheizungen hab ich mal was von Kohlefaser gelesen.
Johannes M. schrieb: > Auf dem Bild kommt das Anschlusskabel direkt unter dem Fuss aus der > Sohle, stört das nicht beim Laufen und gibt Druckstellen? Also unter der Sohle stört das nicht. Das Kabel ist das Problem. Bei Tourenskischuhen kann man in den Innenschuh hinten ein Loch reinschneiden und das Kabel dann ausserhalb verlegen (mit Tape befestigen). Das Problem ist dann, den Akku so zu fixieren, dass nicht ständig das Kabel geknickt wird. Bei normalen Bergschuhen ist u.U. das Kabel hinten an der Ferse, kann Blasen geben. Ab und zu verheddert es sich auch, gibt dann zusätzlich Druckstellen... Es gibt auch Sohlen mit eingebauten (!) Akkus und Fernbedienung. Aber wenn ich denke, wie heikel die LiPos sind, ist mir gar nicht wohl dabei, 1000 hm auf den Dingern rumzutrampeln, zumal auch noch der Platz für einen ordentlichen Akku zu klein ist. Immerhin, die Idee ist nicht schlecht. Bleiben noch die chemischen Wärmebeutel mit dem Eisenpulver drin. Ginge ganz ohne Kabel, muss ich mal probieren. Hat das schon jemand versucht?
Martin M. schrieb: > Das Kabel ist auch heikel, normales Flachbandkabel verwurschtelt es > irgendwann, die Sohlenheizungskabel sind nochmal umspritzt, so etwas > habe ich aber nirgends gefunden. Das Problem wäre mit dem Filz umgangen, weil das Kabel über dem Stiefel heraus kommt. Aus der Litze habe ich eine Bettheizung gebaut - funktioniert prächtig. Vorher hatte ich eine aus 0,14 mm² Kupferlitze. Die Kupferdrähte haben nur 2 Jahre durchgehalten.
sind das ähnliche Dinger wie die von Pearl Artikelnummer NC-8655-858 ??
Wegstaben Verbuchsler schrieb: > sind das ähnliche Dinger wie die von Pearl Artikelnummer NC-8655-858 ?? Die Sohlen ja, aber sie gehen mit Batterien, statt mit Akkus.
Uhu Uhuhu schrieb: > Die Sohlen ja, aber sie gehen mit Batterien, statt mit Akkus. Was nicht unbedingt ein Nachteil ist. Wenn ich denke, dass ich bein den Alditeilen erst mal die Billigakkus durch Eneloop XX ersetzen muss (plus Punktschweissen zum Dreierpack) und dann evtl. noch ein vernünftiges Ladegerät brauche (z.B. http://www.elv.ch/elv-universal-lademodul-lm-16-komplettbausatz.html), wäre ich mit einem AA-Akkufach womöglich besser dran. AA-Zellen kann man so kaufen und Ladegeräte dafür hätte ich zur Genüge. Man könnte für lange Touren auch einfach mehr Akkus als Reserve mitnehmen, das geht mit den fest verbauten Packs nicht. Nachteilig könnte sein, dass die AA-Halter oft nicht viel taugen, besonders die mit den konisch-spiraligen Widerstandselementen drin.
Uhu Uhuhu schrieb: > Das Problem wäre mit dem Filz umgangen, weil das Kabel über dem Stiefel > heraus kommt. Wie machst Du das mit dem Filz? Das muss sich ja irgendwie so fest verbinden, dass es beim Laufen nicht verrutscht. Und die Heizdrähte müssen ja auch fixiert werden. Übrigens habe ich kürzlich einen beheizten Socken gesehen: http://www.veloplus.ch/Premium/Schuhe/POWERSOCKIC1200SockenmitHeizsystemvonTHERM-IC.aspx oder noch besser http://www.snowinn.com/ski-shop/therm-ic-powerbeanie-ic-1300-xtreme-black-man/38855/p Wie Peter schon schrieb, ist Therm-IC im Insolvenzverfahren: http://www.ksv.at/KSV/1870/de/5presse/2medienarchiv/1insolvenzerstfaelle/2012-07/THERMIC/index.html Schon seltsam, dass es trotzdem neue Produkte gibt. Vielleicht wäre das die Gelegenheit, bei einer Versteigerung eine Kiste Heizmaterial zu bekommen...
Martin M. schrieb: > Was nicht unbedingt ein Nachteil ist. Wenn ich denke, dass ich bein den > Alditeilen erst mal die Billigakkus durch Eneloop XX ersetzen muss Bist du sicher, daß die überhaupt nichts taugen? Das Problem ist das Ladegerät und die NC-Akkus scheinen recht robust zu sein, wenn man sie ordentlich behandelt. Meine ersten waren die stinketeuren Teile von Hotronic - einer der beiden NiMh-Akkus war drotz intelligentem Ladegerät nach 3 Saisons platt. Das folgende Tchibo-Billigdingens tuts jetzt seit 4 Jahren. > Wie machst Du das mit dem Filz? Das muss sich ja irgendwie so fest > verbinden, dass es beim Laufen nicht verrutscht. Und die Heizdrähte > müssen ja auch fixiert werden. Das ist klassische Naßfilztechnik. Google ist dein Freund: http://www.google.de/search?client=ubuntu&channel=fs&q=na%C3%9Ffilzen&ie=utf-8&oe=utf-8&redir_esc=&ei=Zq-wUM-vBorWsga-nIGwCQ Filz besteht aus verfilzten Haaren. Das Verfilzen kann man naß, oder trocken (Nadelfilz) machen. Beim Naßfilzen werden die Wollhaare mit heißer Seifenlauge aufgeweicht und dann durch reiben verfilzt. Das kann man durch langwieriges Reiben von Hand erreichen, oder mit z.B. einem Vibrationsschleifer. Letzteres geht recht flott. Wenn man als Unterlage zum filzen eine Wollsocke auf einem Leisten nimmt, dann verfilzt das Ganze zu einem Filzschuh. Wenn man den Draht vorher auf der Außenseite der Socke fixiert, dann ist er hinterher zwischen Soche und Filz eingeschlossen und fixiert. Guck dir einfach mal ein paar Filzvideos an, dabei wirst du sehen, wie dumm man sein darf, um sowas hinzubekommen ;-)
Uhu Uhuhu schrieb: > Bist du sicher, daß die überhaupt nichts taugen? Taugen werden die schon. Aber die Brenndauer auf Stufe 2 ist einfach zu kurz für eine vernünftige Tour. Ich erwarte auch eine ordentliche Selbstentladung in 1-2 Wochen, so dass man die Akkus immer vor einer Tour laden muss. Und das mit diesem Ladegerät - nicht komfortabel. Aber es stimmt, mit meinen superteuren Hotronic war das auch so, bis ich sie auf Li-Ionen-Betrieb umgestellt habe. Aber wenns die Eneloop schon gibt... > Das Problem ist das Ladegerät und die NC-Akkus scheinen recht robust zu > sein, wenn man sie ordentlich behandelt. NiCd scheint robuster zu sein als NiMH. Ich habe vor Jahren meine Akku-Hilti von NiCd (30 Stück SubC) auf NiMH aufgerüstet und nur wenig gebraucht. Jetzt hat der Akku noch die halbe Kapazität und eine extreme Selbstentladung. Irgendwo habe ich gelesen, dass es NiMH schadet, wenn man sie entladen lagert. Da sie ja eine hohe Selbstentladung haben, sind sie ja praktisch ständig entladen, wenn man den Akku nur ein paarmal pro Jahr braucht. > Das ist klassische Naßfilztechnik. Google ist dein Freund: Man lernt nie aus! Die Kombination von bunte-Filzblumen-Technik mit Elektrik gefällt mir! Ich hätte wohl eine dicke Wollsocke gekauft und den Draht darin eingefädelt. Oder in eine Einlegesohle (so habe ich das damals mit dem Widerstandsdraht probiert). Hab eben eine Rolle "Schmuckdraht" bestellt - vielleicht ist das Problem mit den kalten Händen beim Eisklettern doch technisch lösbar...
Martin M. schrieb: > Ich erwarte auch eine ordentliche > Selbstentladung in 1-2 Wochen, so dass man die Akkus immer vor einer > Tour laden muss. Das ist sowieso ratsam. > NiCd scheint robuster zu sein als NiMH. Definitiv. Die NiCd lagert man entladen, während man die NiMH voll geladen lagern soll, bei einer Selbstentladung von 30% pro Monat. > Die Kombination von bunte-Filzblumen-Technik mit Elektrik gefällt mir! Mir auch. Textiltechnik ist überhaupt interessant. Nur Mode und ähnlicher Scheiß ist es nicht... > Ich hätte wohl eine dicke Wollsocke gekauft und den Draht darin > eingefädelt. Das hat den Nachteil, daß sich der Draht sehr schnell durch einzelne Fäden fräsen wird. Wenn er in Filz eingebettet ist, dann ist er festgelegt. Allerdings wird man sich bei Socken was überlegen müssen, wie man den Draht so mäandriert, daß er Dehnungen des Filzes nachgeben kann. Und der Filz sollte wohl aus feiner Merinowolle und relativ dick sein - was auch den Binnenklima im Stiefel gut tut.
Kurz ausgemessen: Schmuckdraht 0.3 mm hat 25 Ohm/m 0.45 mm hat 10 Ohm/m Gekauft bei Karins Perlenparadies auf ebay... Lötet sich 1a mit Phosphorsäure als Flussmittel. Sonst gar nicht. Jetzt kann es also losgehen mit der Heizdecke! Wobei es die auch superbillig bei ebay gibt. Meine Eneloops für die Akkupacks sind mittlerweile verschweisst (wohl dem, der eine Punktschweissanlage hat), als Lader werde ich mal den Imax B6 mit zusätzlichem Temperaturfühler probieren. In der Zwischenzeit hatte ich noch probehalber am Velo eine Lenkerheizung installiert, einfach 10 Windungen Konstantandraht um den Schaumstoffgriff, mit Polyimidklebeband ("Kapton") fixiert (billig von DX) und an einen 2s-Li-Ionen-Akkupack. Funktioniert, ist aber mit dem Draht sehr empfindlich. Der Schmuckdraht wäre da besser, den habe ich aber grad erst bekommen. Das Hauptproblem ist aber, dass nur die Handinnenseite geheizt wird (wo man sich auf dem Lenker aufstützt), nicht die Finger, die kalt werden. Werde wohl besser in eine neue Isolation der Handschuhe investieren (Tip: extremtextil, Primaloft Sport 133g).
Martin M. schrieb: > Schmuckdraht > 0.3 mm hat 25 Ohm/m > 0.45 mm hat 10 Ohm/m Das ist kein Draht, sondern Litze - das macht es deutlich stabiler. Ich habe etwas andere Werte gemessen: 0.3 mm 22 Ohm/m 0.45 mm 16 Ohm/m Meine Litzen haben einen hauchdünnen Nylonüberzug. > Lötet sich 1a mit Phosphorsäure als Flussmittel. Sonst gar nicht. Interessant. Was für ein Lot verwendest du? Ich habe die Anschlüsse einfach mit Aderendhülsen zusammengecript und dann Schrumpfschlauch mit Innenkleber drüber gezogen - bis jetzt hält meine Bettheizung damit und funktioniert prächtig. > Jetzt kann es also losgehen mit der Heizdecke! Mein Tipp: nähe den Draht nicht direkt an, sondern nimm Gewebeband - am besten Schrägband - und nähe es per Nähmaschine mit elastischer Naht zu einem Schlauch zusammen. Den Draht entweder direkt mit einnähen, ohne ihn zu fixieren!, oder hinterher einfädeln. Den Schlauch fixierst du dann an deiner Decke. Sinn der Sache: der Draht kann nachgeben, wenn die Decke bewegt wird und Belastungen verteilen sich auf ein längeres Stück, wobei sich dann auch immer Bereiche in der Decke finden, die nachgeben und die Last auf den Draht reduzieren. Meine Bettheizung habe ich auf einem Spannbettuch fixiert, das einfach unter der Bettwäsche aufgespannt wird. "Antrieb" ist ein 19,5 V 50 W Laptop-Netzteil - die Schaltnetzteile haben den Vorteil, daß sie bei Kurzschluß einfach die Schotten dicht machen. Gesteuert wird das Ganze über einen Tiny-13 per PWM mit ca. 3 Hz in 2 mal 32 Stufen. Leistungsbedarf ist ca. 5 bis 25 W. (Man hat zwei Einstellungen zur Auswahl. Die Einstellungen kann man nach Bedarf verstellen. Die Einstellungen werden nichtflüchtig gespeichert.) > Meine Eneloops für die Akkupacks sind mittlerweile verschweisst (wohl > dem, der eine Punktschweissanlage hat), als Lader werde ich mal den Imax > B6 mit zusätzlichem Temperaturfühler probieren. Hast du die in die Gehäuse der Aldi-Dinger eingebaut? > Funktioniert, ist aber mit dem Draht sehr empfindlich. Du brauchst allerdings sehr viel Energie, um damit einen einigermaßen brauchbaren Effekt zu bekommen. Generell sollte die Wärmequelle so nahe wie möglich an der Haut sein und das Ganze nach außen isoliert. Das macht die Geschichte sehr effizient. Derlei Heizungen lassen sich recht gut automatisieren, wenn man die Temperatur mißt und auf 38° begrenzt. (Ab 38,5° wirds ungemütlich.)
Uhu Uhuhu schrieb: > Martin M. schrieb: >> Schmuckdraht >> 0.3 mm hat 25 Ohm/m >> 0.45 mm hat 10 Ohm/m > > Das ist kein Draht, sondern Litze - das macht es deutlich stabiler. Ich weiss, es hiess einfach so in der Beschreibung. Ich hätte auch "Edelstahlseil" oder "Edelstahllitze" gesagt. >> Lötet sich 1a mit Phosphorsäure als Flussmittel. Sonst gar nicht. > > Interessant. Was für ein Lot verwendest du? Ganz normales bleihaltiges Elektroniklot. Mit Phosphorsäure kann man auch Sägeblätter der Eisensäge verzinnen (kein Witz). ... > Sinn der Sache: der Draht kann nachgeben, wenn die Decke bewegt wird und > Belastungen verteilen sich auf ein längeres Stück, wobei sich dann auch > immer Bereiche in der Decke finden, die nachgeben und die Last auf den > Draht reduzieren. Eine gute Idee. Ich will es halt mit dünnen Handschuhen versuchen, da muss ich den Draht direkt ins Gewebe fädeln. > "Antrieb" ist ein 19,5 V 50 W Laptop-Netzteil - die Schaltnetzteile > haben den Vorteil, daß sie bei Kurzschluß einfach die Schotten dicht > machen. Gesteuert wird das Ganze über einen Tiny-13 per PWM mit ca. 3 Hz Da kannst Du auch grade testen, wie die Regelcharakteristik des Spannungsreglers ist, die Auslegung der Kompensation ist ja nicht ganz trivial! >> Meine Eneloops für die Akkupacks sind mittlerweile verschweisst (wohl >> dem, der eine Punktschweissanlage hat), als Lader werde ich mal den Imax >> B6 mit zusätzlichem Temperaturfühler probieren. > > Hast du die in die Gehäuse der Aldi-Dinger eingebaut? Noch nicht, aber demnächst mache ich das. Sie passen auch 1a. >> Funktioniert, ist aber mit dem Draht sehr empfindlich. > > Du brauchst allerdings sehr viel Energie, um damit einen einigermaßen > brauchbaren Effekt zu bekommen. Ich hatte die Heizung glaube ich auf 5W ausgelegt, das war fast zu warm. Trotzdem ist das für einen 38 Wh-Pack kein Problem, wenn man keine Tagestour macht. Und es war einfach ein Spass, wirklich ernsthaft nutzen will ich das wohl nicht. Oder vielleicht dann, wenn Isolation der Handschuhe upgraden nichts gebracht hat. > > Generell sollte die Wärmequelle so nahe wie möglich an der Haut sein und > das Ganze nach außen isoliert. Das macht die Geschichte sehr effizient. > > Derlei Heizungen lassen sich recht gut automatisieren, wenn man die > Temperatur mißt und auf 38° begrenzt. (Ab 38,5° wirds ungemütlich.) Wobei man dann noch einen guten Ort für den Sensor braucht. Man könnte das Stahlseil selber nehmen, aber genau das auf 38° zu regeln, bringt wohl nix. Für die Heizhandschuhe werde ich wohl kleine Li-Packs nehmen (z.B. gefälschte Kameraakkus aus ebay) und dann mit PWM (uC?) die Leistung einstellen. 2-3 Stufen sollte reichen. Knackpunkt ist hauptsächlich eine mechanische Ausführung, die hinreichend robust und wasserdicht ist, ohne zu sehr zu stören.
Martin M. schrieb: > Ich will es halt mit dünnen Handschuhen versuchen, da muss ich den Draht > direkt ins Gewebe fädeln. Da ist wohl das Problem mit lokaler Spannung nicht so groß, wie auf einer Matratze. Der Schlauchtrick müßte auch bei Handschuhen gehen. Der Vorteil wäre die dünne Textilschicht. Auf der anderen Seite mußt du Vorkehrungen treffen, daß die Chose niemals zu heiß werden kann. Ich habe einen Fußwärmer von Tchibo: das Teil hat stolze 50 W und scheint die Temperatur zu regelen. Allerdings wärmt es wegen der üppigen Schaumstoffschicht zum Fuß vor allem den Fußboden - das ist eine krasse Fehlkonstruktion, denn 5 W sollten dicke ausreichen.
Ich habe heute ein altes Paar der Aldi-Sohlen (noch mit NiCds) entsorgt, und vorher noch seziert - man ist ja neugierig. So sieht die "Heizplatte" aus, wenn man sie vom Träger gelöst hat. Zur Erläuterung noch: Die Kabelführung ist durchaus stabil, denn die Heizplatte ist mit Kabel und T1 nach unten oben auf den Trägerschaumstoff (der Sohle) geklebt, sodass sich die Lötstelle selbst geschützt im Inneren der Konstruktion befindet. Auf die Heizplatte kommt nur eine ganz dünne Schicht Stoff - der Wärmetransport ist also recht ungehindert. Das Kabel wird durch einen Schlitz direkt nach unten unter die Sohle geführt. Man trampelt daher nicht dauernd darauf herum. Erst hinten an der Ferse kommt das Kabel nach oben, und da ist die Belastung i.d.R. eher gering.
Thomas S. schrieb: > Erst hinten an der Ferse kommt das Kabel nach oben, und da ist die > Belastung i.d.R. eher gering. Das unterschätzt man leicht. Es hat schon seinen Grund, warum diese Kabel einen für Flachbandleitung ziemlich dicken Mantel haben.
Wie bekommst du den die Aldi Akkus zerstörungsfrei auf um die Zellen zu tauschen?
Tilo D. schrieb: > Wie bekommst du den die Aldi Akkus zerstörungsfrei auf um die Zellen zu > tauschen? Ich? Gar nicht - ich bin den Weg des geringsten Widerstands gegangen, habe die alten im Wertstoffhof entsorgt und mir ein neues Paar Sohlen gekauft. :)
Tilo D. schrieb: > Wie bekommst du den die Aldi Akkus zerstörungsfrei auf um die Zellen zu > tauschen? Einfach unten den Deckel mit dem Schraubenzieher heraushebeln. Mit Gefühl! Da ist ziemlich viel Sekundenkleber dran. Später mit Silikon (z.B. Dow Corning 744) zukleben. Hab meine gegen Eneloop XX getauscht.
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