Da es da für mich immer noch Unsicherheiten gibt und viele Informationsquellen entweder unpräzise oder widersprüchlich sind und ich meinen neuen 120Ah AGM-Akku gerne so laden würde, damit er die maximale Lebensdauer erzielt frage ich hier noch mal nach. Wie läd man das Teil richtig? Wenn ich den allgemeinen Konsens über das Korrekte Ladeverfahren nun richtig verstanden habe sollte man zunächst mit Konstantstrom auf irgendetwas zwischen 14,4V und 14,7V (2,4V-2,45V pro Zelle bei 25°) laden und sobald diese (Ladeschluss-)Spannung erreicht ist sofort auf Erhaltungsladung von 13,6V-13,8V umschalten. Hierzu nun ein paar konkrete Fragen: 1) 14,4V oder 14,7V? Was denn nun? Was hat die höhere bzw. niedrigere Spannung für Vor- bzw. Nachteile? Im Datenblatt (siehe Anhang) ist die Ladespannung für "Equalization and Cycle Service" mit 14,6V bis 14,8V bei 25° angegeben. Da ich es nicht besser weiß würde ich einfach mal die Mitte, also 14,7V als Ladeschlussspannung wählen. Aber warum? 2) Was passiert, wenn ich den Akku noch eine Weile weiter mit 14,7V lade? Klar, der Ladestrom wird sich immer weiter verringern. Und sonst? Wird der Akku dann überladen? Ist die Ladeschlussspannung nicht auch gleichzeitig die Gasungsspannung? D.h. der Akku gast nun also. Aber sind wartungsfreie Gel und AGM-Akkus nicht sowieso so gebaut, dass die Gase katatlytisch wieder zurückgebildet werden? Oder gast der Akku bei dieser Spannung schon zu heftig? Oder ist es sogar völlig legitim, den Akku mit dieser Spannung noch eine Weile weiterzuladen um ihn möglichst schnell voll zu kriegen? Aussage des Herstellers hierzu übrigens: > Die Ladespannung sollte unbedingt zwischen diesen Werte 14,4V - 15,0V > liegen. Wichtig ist nur das nicht darüber oder darunter geladen wird. > Des Weiteren muss nicht unbedingt auf die Erhaltungsladung umgeschalten > werden aber meist geschieht dies automatisch nach Vollladung. 3) Was passiert genau, wenn ich den Akku bei erreichen der Ladeschlussspannung auf Erhaltungsladung umschalte? Hier gast der Akku ja nicht, ist aber unmittelbar nach Umschaltung auch noch nicht voll geladen (eher so zu 80%, habe ich mal irgendwo gelesen). Funktioniert dann die Equalisation der einzelnen Zellen überhaupt noch? 4) Was passiert, wenn ich den Akku niemals auf über 13,7V bringe sondern ihn auch nach tiefen Ladezyklen einfach eine ganze Weile strombegrenzt mit der Konstantspannung 13,7V lade? Was für Vor- und was für (gravierende) Nachteile hat das? Abgesehen davon, dass es länger dauert. Wird der Akku somit jemals überhaupt richtig voll? Geht er eventuell sogar mit jedem weiteren Lade-/entladezyklus ein bisschen kaputt? Seit 4 Jahren wende ich genau dieses Ladeverfahren in meiner mobilen Musikbox an und die Akkus haben nach 1 Jahr Nutzung (das entspricht vielleicht 30 halb-Zyklen und 10 voll-Zyklen) deutliche Kapazitätsverluste. 5) Wie ist die korrekte Spannung für die Erhaltungsladung? Ist es 13,6V oder 13,8V oder 13,7V? Das Datenblatt des Akkus sagt 13,6V bis 13,8V als "Float charing Voltage" bei 25°. Was denn nun? Oder ist das völlig schnurz egal? 6) Sollte man nach Umschalten auf Erhalungsladung irgendwann anfangen, die Ladespannung zu pulsen? D.h. immer mal wieder abzuschalten und dann nur kurz anzuschalten? Angeblich soll das die Selbstentladung des Akkus verringern. Wie lang sollen hier die Puls-Zyklen sein? Reden wir hier von Millisekunden, Sekunden, Minuten, Stunden oder Tagen? Wie sollte das Verhältnis zwischen Aus/An sein? Es wäre super, wenn der ein oder andere Akku-Guru die Fragen einfach mal der Reihe nach beantwortet und somit ein für alle Mal Klarheit über die Sachverhalte schafft. Danke schon mal!
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Paul H. schrieb: > Im Datenblatt (siehe Anhang) ist die > Ladespannung für "Equalization and Cycle Service" mit 14,6V bis 14,8V > bei 25° angegeben. Da ich es nicht besser weiß würde ich einfach mal die > Mitte, also 14,7V als Ladeschlussspannung wählen. Aber warum? Man kann so einen BleiGel Akku bei häufiger Benutzung (also im Cycle Betrieb) auf 14,8V laden - unter der Voraussetzung, das er eben sofort wieder benutzt aka entladen wird. Häufiges Auf- und Entladen wird als 'Cycle Betrieb' bezeichnet. Das ist z.B. bei Traktionsbatterien der Normalfall, man lädt über Nacht und macht die Batterie am nächsten Arbeitstag wieder leer. Solche Akkus sind z.B. als 'Deep Cycle' oder Traktionsbatterien bezeichnet. Paul H. schrieb: > 2) Was passiert, wenn ich den Akku noch eine Weile weiter mit 14,7V > lade? Klar, der Ladestrom wird sich immer weiter verringern. Das bezeichnet man als die sogen. 'Absorptionsphase'. Wenn man mit veringertem Ladestrom weiter auf der max. Zellenschlussspannung lädt, wird der Akku randvoll. Das sollte aber zeitlich begrenzt sein und kein Dauerzustand. Versiegelte Akkus wie AGM oder Gel würden bei diesem 'Obergrenze-Erhaltungs-Laden' anfangen zu gasen, und dafür sind sie nicht gedacht. Paul H. schrieb: > 4) Was passiert, wenn ich den Akku niemals auf über 13,7V bringe sondern > ihn auch nach tiefen Ladezyklen einfach eine ganze Weile strombegrenzt > mit der Konstantspannung 13,7V lade? Das wäre die typische Ladung für einen Stand-By Akku, also einen, der praktisch nie entladen wird und für z.B. Notstromversorgung benutzt wird. Solche Akkus sollten in diesem Betrieb aber dafür auch ausgelegt sein. Zyklen- oder Starterakkus mögen das auf Dauer nicht. Die lädt man mit 'Bulk' (also volle Kanne auf 14,6-14,8V), dann 'Absorption' (einige Zeit auf voller Spannung aber reduziertem Strom) und dann zurück auf Erhaltung bei 13,6-13,8V. Weitergehende Infos dazu findest du in den Manuals der besseren Hersteller von Ladegeräten. Gut sind die Anleitungen von z.B. Victron Energy, aber auch LEAB ist evtl. lesenswert. Paul H. schrieb: > 6) Sollte man nach Umschalten auf Erhalungsladung irgendwann anfangen, > die Ladespannung zu pulsen? Kann man machen, vor allem, wenn doch eine kleine Last immer am Akku hängt. Das Ladegerät würde dann bei z.B. 13,2V anfangen, zu pulsen und die Spannung wieder auf 13,6V oder so bringen.
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Matthias S. schrieb: > Paul H. schrieb: >> 2) Was passiert, wenn ich den Akku noch eine Weile weiter mit 14,7V >> lade? Klar, der Ladestrom wird sich immer weiter verringern. > > Das bezeichnet man als die sogen. 'Absorptionsphase'. Wenn man mit > veringertem Ladestrom weiter auf der max. Zellenschlussspannung lädt, > wird der Akku randvoll. Das sollte aber zeitlich begrenzt sein und kein > Dauerzustand. OK, also die 14,7V Konstantspannung werden erreicht, der Ladestrom sinkt automatisch. Wie lange sollte man dann noch auf diesem Spannungsniveau weiterladen bevor der Akku so viel gast, dass der Überdruck durch die Ventile entweicht und der Akku somit irreparabel beschädigt wird? Kann man sich hier am Ladestrom orientieren und auf Erhaltungsladung umschalten, sobald der Ladestrom z.B. auf 1/100C abgefallen ist? Laut Manuals der Akkuladegeräthersteller orientieren sich die professionellen Ladegeräte an der Gesamtdauer des Ladevorgangs, bis die 14,7V erstmals erreicht werden. Aber auch hier habe ich keine Erfahrungswerte und ich möchte mir während meiner Experimente meine guten Akkus nicht zerschießen. Woran kann ich eigentlich erkennen, dass das Ventil ausgelöst hat? Hört man das? Frage 1) und 5) weiterhin ungeklärt, welches sind hier die korrekten Spannungen und an welchen Kriterien macht man das fest? lg, Paul
Man müßte diese Spannungswerte schon mindestens auf 2 Nachkommastellen genau angeben, sonst könnte man ganze Mikrosekunden von der Lebensdauer des Bleiakkus einbüßen.
Ich hab das Gefühl, das lange Eingangsposting schreckt die meisten Leute ab. Vielleicht sollte ich eher mal versuchen, sowas mit einer kurzen, diffus formuliertet Frage zu beginnen, das spornt offenbar viel mehr Menschen zum Antworten an. Alles klar durchstrukturiert aufzuschreiben ist wohl einfach zu langweilig. :-( batman schrieb: > Man müßte diese Spannungswerte schon mindestens auf 2 Nachkommastellen > genau angeben, sonst könnte man ganze Mikrosekunden von der Lebensdauer > des Bleiakkus einbüßen. Na anhand irgendwelcher Kriterien wird sich ja fest machen lassen, welche Spannung man bevorzugt einstellen sollte und wann und warum. Oder es ist tatsächlich einfach piep egal und man nimmt einfach die Mitte.
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Wenn man eine Anwendung und ein Ladeverfahren hat, mit entsprechend genau definierten Parametern, ist es natürlich nicht egal, sondern es gibt irgendwo auch ein exaktes Optimum für Spannungswerte. Ansonsten ist es halt sowas wie die Frage nach der besten Temperatur, Farbe etc. Wenns die gäbe, hätten wir die ja auch alle, nech.
Paul H. schrieb: > Es wäre super, wenn der ein oder andere Akku-Guru die Fragen einfach mal > der Reihe nach beantwortet und somit ein für alle Mal Klarheit über die > Sachverhalte schafft. Danke schon mal! Och, das ein für alle Mal war schon vor über 10 Jahren, aber was nützt es wenn niemad sich die Mühe macht es zu lesen ? https://na.industrial.panasonic.com/sites/default/pidsa/files/downloads/files/panasonic_vrla_chargingmethods.pdf
Danke! In diesem Paper heißt es, ich soll auf 14,7V Konstantspannung laden und dann "charging is complete when the charge current continues to be stable for three hours". D.h. meine Batterie wird weder überladen noch lösen die Überdruckventile aus. Aber warum nicht? Die Gasungsspanung liegt (Q: Wikipedia) bei ca. 14,4V. Wenn ich bis 14,7V lade, gast der Akku dann nicht? Oder doch? AGM- und Gel-Akkus können das durch Gasung verlorene Wasser ja katalytisch wieder zurückgewinnen. Aber bis zu welchem Ladestrom funktioniert das noch? Was kann man tun um den Akku schnell voll zu kriegen und ihn trotzdem vor Überdruck zu bewahren? Dieses PDF sagt z.B. was anderes: https://www.victronenergy.de/upload/documents/Datasheet-GEL-and-AGM-Batteries-DE.pdf "Während der Konstantstrom-Phase wird der Strom häufig auf einem hohen Wert gehalten, auch wenn die Gasungsspannung (14,34 V für eine 12 V Bat terie) überschritten ist. Dies führt zu überhöhtem Gasdruck in der Batterie. Über das Sicherheitsventil wird Gas entweichen, was jedoch zur Verkürzung der Lebensdauer beiträgt." D.h. mit diesem Ladeverfahren mach ich mir prinzipiell meinen Akku auf Dauer kaputt. Das will ich ja nicht.
Quatsch, wo steht denn das. Gasen ist für so einen Akku ein normaler Vorgang (sonst bräuchte man keinen VRLA). Die paar Gramm Knallgas sind eingeplant und werden nicht vermißt. Ein 6s-Pack muß ja irgendwie balanciert werden, sonst wäre es noch viel schneller hin und ein Balanceranschluß ist nicht dran, also was bleibt da übrig.
Hallo, ich habe dieses Ladegerät. Zwei Ladeprogramme sind auch für AGM-Batterien. Die Ladeprogramme werden in der PDF im Detail beschrieben. http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/625000-649999/630860-an-01-de-AUTOMATIK_LADEGERAET_MXS_5_0.pdf mfg klaus
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