Liebes Forum, für ein Hobbyprojekt wollte ich mal weg von den Standard-Arduinos und habe mir ein eigenes Board mit EasyEDA kreiert und bei JCLPCB bestellt. Ich möchte eigentlich nur in meinem Garten verschiedene Parameter messen und die Werte auf eine SD Karte speichern. Ich habe die Komponenten bei JCLPCB auch gleich bestücken lassen. Mein erster Versuch mit einem ATMEGA2560 ging schief. Ich konnte einfach keinen Boardloader auf den Chip spielen. Es kam immer ein Fehler mit der Device ID. Nicht nur in der Arduino IDE, sondern auch im Atmel Studio. Nun gut – ich dachte: Ich habe mich übernommen und probiere es erstmal mit einem 328P. Ich hab mir bei Conrad einen ATMEGA328P DIP besorgt habe, den aufgebaut und den Schaltplan vom Steckbrett eigentlich (ich bin kein Profi) 1:1 in EasyEDA nachgebaut. Nur halt kein DIP, sondern ein SMD. Die Platine kam an und ich freute mich endlich, dass es nun klappen würde und wieder kann ich keinen Bootloader draufspielen oder ein Programm flashen. Ich wollte dann wieder im Atmel Studio schauen, was hier so gesagt wird, aber da wir mir nur angegeben, das die Target Spannung 6V beträgt. Ich habe alles probiert: mySmartUSB (STK500), Arduino as ICP. Ich habe verschiedene Dinge ausprobiert und nichts hat geholfen. Ich bin jetzt ein wenig enttäuscht und dachte mir, dass mir vielleicht jemand von Euch sagen kann, was ich falsch gemacht habe. Im Anhang habe ich den Schaltplan mitgeschickt. Wenn ich den Bootloader mit der IDE draufladen möchte, kommt immer nur Invalid Device Signature. Für eure Hilfe wäre ich sehr dankbar! Viele Grüße Axcel
Dein ISP Stecker ist um 180° verdreht. Der Reset Pin ist falsch beschaltet. Das Signal muss direkt zum AVR, nicht durch einen Kondensator. Der Kondensator gehört zwischen Reset und GND. Bei LED1 fehlt der Vorwiderstand. Die Kondensatoren am Quartz sind haben um Faktor 5000 zu viel Kapazität. Da gehören 20pF hin. Jedes VCC/GND Pärchen vom IC benötigt einen eigenen Abblock-Kondensator. Die "6V" Anzeige lässt vermuten, dass auch bei deinem Netzteil etwas nicht in Ordnung ist. Womöglich ist der Mikrocontroller deswegen bereits kaputt.
100nF am Quarz, und die Stromversorgung des Controllers durch eine LED? Da magst du aber nochmal nachsehen, gelle? Hier: https://github.com/MCUdude/MiniCore ganz unten auf der Seite ist die Minimalbeschaltung für einen Arduino genannt. Alles weitere ist optional. Und du weißt, das du einen Arduino brauchst (mit dem passenden Sketch) um den dann als ISP zu benutzen um deine Schaltung zu flashen? Dann den SPI-Port nach den Einträgen im Sketch verbinden, "Bootloader flashen" und fertig ist die Laube. Und du solltest natürlich einstellen, das du da einen Nano hast. Oder Uno, oder ProMini. Und den ISP-Stecker richtig rum draufmachen. Deiner ist glaub ich 180° gedreht.
C1/C2 viel zu groß! (sollte ~20pF sein) C8 ist überflüssig. (R2 eigentlich auch) ISP wird damit nicht funktionieren. Abblock-Cs fehlen. Kann so nicht funktionieren.
Was soll LED1 bezwecken? Bekommt der Controller seine Betriebsspannung ueber die LED? Mit C1,C2 = 100nF wird der Quarz keine einzige muede Schwingung machen koennen. Die sind um einige Zehnerpotenzen zu gross. Mach da mal 22pF in der Groessenordnung rein.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Der Reset Pin ist falsch beschaltet. Das Signal muss direkt zum AVR, > nicht durch einen Kondensator. Ja, für die Programmierung über ISP muss Reset direkt verbunden werden. Diese Eigenheit mit dem Kondensator in Serie kommt von den Arduinos, darüber wird aber üblicherweise der DTR-Pin des USB-Seriell-Wandlers angeschlossen, nicht der Reset für ISP.
Hallo zusammen, vielen lieben Dank für Eure (vor allem super schnelle) Hilfe. Mich haben viele gewarnt vor dem Forum, weil man als „Hobbybastler“ hier verhöhnt werden soll. Aber ganz im Gegenteil. Vielen Dank für Eure schnelle und kompetente Hilfe. Ich habe den Schaltplan aktualisiert. Und würde mich freuen, falls es noch Verbesserungsvorschläge gibt, wenn Ihr mir eine kurze Rückmeldung gebt. Vielen lieben Dank auf jeden Fall! Habe mich sehr gefreut! Viele Grüße Axcel
Ein C4 ist zu wenig. Da gehören drei Kondensatoren hin: Pin 3+4 Pin 5+6 Pin 18+21
Alexander K. schrieb: > Viele Grüße Nachdem du schon bei diesem (einfachen) Schaltplan jede Menge Fehler gemacht hast kann es nicht schaden dein Layout auch noch hier zu zeigen. Ich sage voraus dass du darin genau so viel Fehler (nur anderer Art) haben wirst.
Wenn du den Bootloader wirklich nutzen möchtest, also auch Programme per USB-Seriell-Wandler aufspielen willst, dann wäre die Beschaltung des DTR-Pins noch sinnvoll. RX, TX sind ja bereits benannt. Ob und wie die auf eine Buchse geführt werden sieht man im Ausschnitt leider nicht, vielleicht werden die auch nicht benötigt. Ich nehme an, dass du so ein fertiges Modul für die SD-Karte nimmst, das die 3,3V bereitstellt und die Pegelanpassung an die 3,3V vornimmt? Wenn das auch aus den 5V versorgt wird und die Zuleitung vom Netzteil mehr als ein paar Zentimeter beträgt, könnte man noch einen Elko mit 47-220uF spendieren. Sinnvolle Leiterbahnführung, insbesondere für die Masse, ist auch nie verkehrt. Zum Layout gibt es hier sicher auch Tipps, falls gewünscht. Alexander K. schrieb: > Mich haben > viele gewarnt vor dem Forum, weil man als „Hobbybastler“ hier verhöhnt > werden soll. Viele hier sind auch Hobbybastler. Manchmal sind die Reaktionen tatsächlich unschön, aber wenn sich alle auf die Frage konzentrieren kommen gute Inputs zusammen. Da war es auch dein "Glück", das Problem nachvollziehbar und anschaulich mit Schaltplan darzustellen. Das erhöht die Chance für gute Antworten hier immens ;-)
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Hallo Stefan, vielen Dank für den Hinweis. Ich habe die Abblockkondensatoren hinzugefügt. Viele Grüße, Axcel
Noch etwas, was man machen kann, aber nicht muss: Die 5V am ISP-Verbinder J1 über eine Diode entkoppeln. Dann ist es unproblematisch, wenn man den Programmieradapter mit Target-Versorgung und die normale Versorgung gleichzeitig dran hat. Dann sollte es aber eine Schottky-Diode mit geringer Vorwärtsspannung sein, keine Standard-Siliziumdiode. Wenn du die Platine für die SD-Karte über J1 anschließen wolltest: Dann keine Diode einbauen, sonst geht das nicht mehr... Für den Verbinder J1 am besten diese verpolsicheren Wannenstecker vorsehen, keine einfachen Header wie an den Arduinos. Ist aber auch eine Frage des Platzes auf der Platine.
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Alexander K. schrieb: > Und würde mich > freuen, falls es noch Verbesserungsvorschläge gibt, wenn Ihr mir eine > kurze Rückmeldung gebt. Gerne - Schaltpläne nicht als JPG sondern als PNG (s. Hinweis Bildformate). JPG-Kompression taugt einfach nichts für Linienzeichnungen. > EasyEDA_Schaltplan.jpg
Sam W. schrieb: > Die 5V am ISP-Verbinder J1 über eine Diode entkoppeln. Dann ist es > unproblematisch, wenn man den Programmieradapter mit Target-Versorgung > und die normale Versorgung gleichzeitig dran hat. Wenn man schon so einen nicht standard konformen Programmieradapter hat, dann soll der das gefälligst selbst handhaben. Ansonsten bekommt man wegen der Diode nämlich eine falsche Vtarget angezeigt, was mich stören würde.
Ein Kondensator von Aref(20) nach GND, C9 im ersten Schaltplan, ist zwar kein Muss, kann jedoch die Messergebnisse des ADCs verbessern. Ein Kondensator von Reset(29) nach GND verringert ebenfalls die Störanfälligkeit. schaue mal hier: http://ww1.microchip.com/downloads/en/appnotes/atmel-2521-avr-hardware-design-considerations_applicationnote_avr042.pdf
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Vielen Dank für das Angebot - das werde ich nutzen. Ich werde jetzt mal in Ruhe das Layout angehen. Das kann noch etwas dauern. Wie gesagt: Es ist ja nur ein Hobby und ich wollte es mal ausprobieren. Ich denke, dass es die Arduino Boards nicht umsonst gibt :) Aber ich wollte es gerne mal ausprobieren. Und dank eurer Hilfe bin ich jetzt ein bisschen schlauer geworden. Tatsächlich habe ich den Schaltplan nochmal mit meinem Steckbrett abgeglichen und warum ich den Kondensator zwischen Reset und dem Chip gelegt habe, erschließt sich mir wirklich nicht. Auf dem Steckbrett ist mir das nicht passiert.
Franz M. schrieb: > Ein Kondensator von Aref(20) nach GND, C9 im ersten Schaltplan, ist zwar > kein Muss, kann jedoch die Messergebnisse des ADCs verbessern. Wenn der ADC benutzt werden soll, müsste man AVCC von VCC mit einem Ferrit entkoppeln, sonst hat man den ganze Restdreck, den man zwar halbwegs mit den Abblockkondensatoren versucht zu reduzieren, auf der ADC-Versorgung.
Alexander K. schrieb: > Aber ich wollte es gerne mal ausprobieren. Ich würde an deiner Stelle versuchen das 328P-Board umzubasteln. LED1 und C8 überbrücken und die Kondensatoren am Quarz ersetzen. Dann sollte es eigentlich schon gehen. Wenn nicht sind noch andere Fehler irgendwo die auch noch vor der nächsten Platinenbestellung behoben werden wollen ... LG, Sebastian
Sebastian schrieb: > Dann sollte es eigentlich schon gehen. Ja schon klar ... .... das Layout spielt ja überhaupt keine Rolle dabei, gell? Bei Anfängern darf man da schon mal default-mässig schwarz sehen. Hab hier schon zu viele "ungeeignete" Layouts gesehen.
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Beitrag #6686827 wurde vom Autor gelöscht.
Falls es hilft, ist im Anhang ein vielfach adaptiertes getestetes Design. Das Original stammt vom Pro-Mini. Der ISP Anschluß ist noch extra hinzugefügt. Der andere Stecker ist zum Anschluß eines USB Serial Adapters gedacht um den Bootloader verwenden zu können. Der DTR Anschluß der zum RESET führt ist notwendig um vom IDE den Bootloader starten zu können. Es gibt vielfach USB Serial Cables oder Adapter Boards mit dem CP2102 oder CH340 mit 6 Anschlüssen in der gezeigten richtigen Reihenfolge. Wenn alles wie angegeben gemacht worden ist, sollte der AVR FLASHbar sein und der Bootloader funktionieren. Ich schlage vor den OptiBoot BL zu verwenden bei dem sicher gestellt ist, daß der Watchdog Restart richtig funktioniert.
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