Hallo Zusammen, ich bin gerade dabei einen Verstärker der Marke Dynacord (Dynacord Powerte 600) zu reparieren. Kurz zur Vorgeschichte des Geräts: Das gerät war auf einem Kanal kaputt, wurde dann an eine Person weitergegeben. Diese hat versucht den Verstärker zu reparieren hat das aber nicht geschafft. Die Person hat dann einfach beide Speaker Output Buchsen Parallel an den noch verbleibenden Kanal geklemmt. Nach dem dann der Verstärker (vermeintlich Repariert) zurückkam und in Betrieb genommen wurde, kam es dazu, dass der über gebliebene Kanal aufgrund der zu hohen Belastung ebenfalls kaputt ging. Nun habe ich das Problem, dass ich leider nicht weiß was die andere Person alles an dem Gerät gemacht hat, ich kann daher auch keine Messergebnisse der beiden Kanäle vergleichen und so auf die Fehlerursache kommen. Der Verstärker besteht aus einem Vorverstärker. Dieser ist auf der Oberen Platine (die mit den Fadern) Der eigentliche Verstärker ist auf einer Separaten Platine. Beide Komponenten sind über ein Flachbandkabel miteinander verbunden. Ich habe Bilder der beiden Komponenten diesem Beitrag beigefügt. Glücklicherweise ist es so, dass ein Schaltplan in guter Qualität vorhanden ist. Bei Bauteil Bezeichnungen beziehe ich mich auf diesen und ich füge diesen ebenfalls diesem Beitrag bei. Quelle: https://elektrotanya.com/dynacord_powermate-600_sch.pdf/download.html#dl Bisher habe ich versucht einen Kanal (den auf dem Schaltplan unten liegenden) zu reparieren. Hierzu habe ich den Vorverstärker über das Flachbandkabel getrennt und habe mich Systematisch durchgearbeitet bzw. versucht mich durchzuarbeiten. Begonnen habe ich mit der Endstufe. Getreu nach der Logik kein Eingangssignal soll auch kein Ausgangssignal bedeuten. Alles Signal muss über die Transistoren Q316 und Q317 fließen. Also habe ich die Basis der Transistoren Q316 und Q317 herausgelötet und Leerlaufen lassen. Das heißt auf meine Endstufe habe ich nun kein Eingangssignal. Hier habe ich bereits einige Fehler gefunden. Ich habe das Ganze nun soweit, dass mein Ausgangssignal 0V ist bei einem Eingangssignal 0V. Ich würde jetzt zu dem Schluss kommen, dass unter den Bedingungen (Getrennte Basis an Q316 und Q317) die Endstufe funktioniert. Ist das plausibel? Problematisch ist dass die Endstufe bei eingelöteter Basis der beiden Transistoren sofort in die Vollaussteuerung geht. Die Spannung an der Basis von Q316 beträgt außerdem -30,75V (Gemessen gegen GND). Diese Spannung erscheint mir doch ein wenig schleierhaft. Ich hätte hier auch etwas um die 0V erwartet. Ich kann mich aber auch täuschen. Diese Spannung kann eigentlich nur von Q315 kommen, welcher auch voll aussteuert. Das habe ich messtechnisch überprüft. Das heißt für mich der Fehler müsste im Bereich der Ansteuerung von Q315 liegen. (Auf Schaltbild auf dem Unteren Kanal in der unteren linken Ecke). Ich habe auch mal ein 1 kHz Sinussignal eingespeist. Am R340 war das Sinus Signal noch messbar aber über den ersten Transistor hinweg (sowohl auf der Positiven als auch auf der Negativen Seite) war das Signal dann Spurlos verschwunden. Ich weiß nicht ob das relevant ist, wollte es aber gesagt haben. Was sich daraus schließen lässt, dass der Eingang bis zum Widerstand R340 funktioniert, richtig? Hier bin ich allerdings auch am Ende mit meinem Latein und Frage deshalb das Forum um Rat wie ich jetzt am besten weiter verfahren kann. Ich bin selbst Elektroniker Messgeräte sind vorhanden. Mir mangelt es lediglich an Erfahrung. Falls mir also jemand weiterhelfen kann wäre ich sehr dankbar. Vielleicht war ich ja richtig unterwegs, oder vielleicht gibt es eine andere passendere Herangehensweise etc. für jegliche Vorschläge bin ich dankbar. Vielen Dank und viele Grüße Felix
Wenn du R317 und R372 entfernst, und R363 mit R368 verbindest statt dem Ausgang, kannst du die Treiberstufe alleine testen. Vor allem schlagt dann nicht der Lautsprecherschutz zu wegen DC am Ausgang. Es ist halt eine hochsymmetrische Eingangsstufe, die bei etwas auseinanderlaufen nicht mehr funktioniert. Spannungsangaben sind ja reichlich im Schaltplan. Normalerweise sagt man: Stereoverstarker sind einfach zu reparieren, man vergleiche den defekten mit dem funktionierenden Kanal. Dumm, wenn beide kaputt sind. Alle Versorgungsspannungen werden passen, denke ich.
Felix H. schrieb: > oder vielleicht gibt es eine > andere passendere Herangehensweise etc. Zwei Dinge sind zuerst hilfreich: 1. So eine Endstufe ist im Prinzip ein dicker Operationsverstärker, der seine Differenzeingänge in deinem Fall mit Q313/312 als invertierendem und Q304/Q305 als nichtinvertierendem Eingang hat. Q312 und Q313 probieren also, den Lautsprecherausgang auf 0V zu halten und Q304/Q305 erhalten das Signal. 2. Ein Transistor in so einer Analogschaltung hat immer etwa 0,6V - 0,7V zwischen Basis und Emitter. Weicht ein Transistor davon ab, erfüllt er entweder eine digitale (Schalt-)funktion, oder er hats hinter sich. Generell ist es hilfreich, so eine dicke Endstufe nicht mit der vollen Leistung des Netzteils zu testen, denn meist geht beim geringsten übersehenen Fehler die ganze Chose wieder in Rauch auf. Man kann in die Versorgung (+65V und -65V) Leistungswiderstände setzen mit z.B. 47-100 Ohm als Betonklötze, um sich vor hohen Strömen während des Testens zu schützen. Das ganze Dings ist recht komplex und ich kann schon verstehen, das man sich da die Karten legt. Da nun auch beide Endstufen im Eimer sind, fehlt die Vergleichsmöglichkeit und man kann evtl. auch überlegen, ob man nicht stattdessen eine externe Endstufe da ran hängt.
:
Bearbeitet durch User
Seltsam, ist das dasselbe Teil wie DYNACORD POWERMATE 600 POWERED MIXER Da hat ET ein komplettes SM verfügbar. https://elektrotanya.com/dynacord_powermate_600_powered_mixer_sm.pdf/download.html#dl Ich hab mich schon lange nicht mehr mit Verstärkern befasst, was ich damals schmerzlich erfahren musste, es liegt normalerweise weiter vorne. Am besten mit nem Signalgenerator vom Anfang an nachverfolgen, bis wann das Signal dem entspricht, wie es sein sollte. Falls so ein Teil nicht vorhanden ist, langt manchmal schon der angefeuchtete Finger um ein Signal zu erzeugen.
Felix H. schrieb: > Problematisch ist dass die Endstufe bei eingelöteter Basis der beiden > Transistoren sofort in die Vollaussteuerung geht. Hallo, die Endstufe scheint eine Servoregelung zu haben, die immer möglichst auf 0V am Ausgang regelt. OP97, hotA, hotB sind die verdächtigen. Wenn da was nocht stimmt, wird die Schaltung ohne Regelung wohl gegen den Anschlag fahren, je nach Übergewicht. Wenn nichts heiß wird, kann man da auch mittels Poti eine passende Gleichspannung drauf geben über einen Vorwiderstand. mfg
MaWin schrieb: > Wenn du R317 und R372 entfernst, und R363 mit R368 verbindest Soll vermutlich R371 heißen, die beiden 100 Ohm Sicherungswiderstände. Dann könnte man die Vostufen samt Spannungsverstärker ohne die dicken Endstufentransistoren laufen lassen. mfg
Löte Q316 und Q317 wieder aus. Lege beide Eingänge 'AMP-IN-B' und 'DIFF_B-' auf Masse. Du hast abgesehen von den beiden Stromquellen Q308 & Q309 (je 2,7mA) alle Bauteile 4x da. 2x auf der positiven Seite und 2x negativ. Miss die B-E Spannungen an den 12 involvierten Transistoren. Sie sollten alle bei 0,7V liegen. Stimmen die +/-15V an R343, R344? Über R337, 338, 353, 354 sollten je 1,3V liegen. Sollte alles stimmen, miss die Spannung an R361. Sind es 0V? (Vermutlich beides nicht ...) Gruß Jobst.
Jobst M. schrieb: > Löte Q316 und Q317 wieder aus. > > Lege beide Eingänge 'AMP-IN-B' und 'DIFF_B-' auf Masse. > > Du hast abgesehen von den beiden Stromquellen Q308 & Q309 (je 2,7mA) > alle Bauteile 4x da. > 2x auf der positiven Seite und 2x negativ. > Miss die B-E Spannungen an den 12 involvierten Transistoren. Sie sollten > alle bei 0,7V liegen. > Stimmen die +/-15V an R343, R344? > Über R337, 338, 353, 354 sollten je 1,3V liegen. > > Sollte alles stimmen, miss die Spannung an R361. Sind es 0V? (Vermutlich > beides nicht ...) > > Gruß > Jobst. Hallo vielen Dank für dein Feedback, Ich habe mal ein Paar Messungen gemacht und zwar ist mir aufgefallen, dass die Spannungen über den Widerständen R337 338 353 354 keinesfalls gleich sind. Die 1,3V klingen für mich plausibel, aber wie kommst du darauf. Ich habe an R338 -> 1,14V R337 -> 1,77V R353 -> 1,16V R354 -> 1,60V Was mir beim Überprüfen der Spannungswerte im Schaltplan zusätzlich aufgefallen ist. Die 0.7V bzw. -0.7V entsprechen genau einer Diodensperrschicht also +- 0.654V Ich würde das mal als in Ordnung ansehen. Allerdings bei den +- 15V messe ich jeweils +- 16.3V und das würde ich als Fehler interpretieren. Die Beiden Linearregler werden auch schnell ziemlich heiß. Ich meine klar dafür sind ja die Fetten Kühlkörpern aber dieser werden nach ca. 7 Minuten an der Spannungsversorgung schon 45 Grad heiß und ich habe ja im Prinzip den Verstärker nicht belastet. Ich würde darauf Tippen dass ich die Linearregler erneuern muss. Der Referenz Eingang passt jeweils mit +- 15V. Außerdem ist mir aufgefallen dass die -65 V gepuffteste durch die Großen Elkos beim Abschalten wesentlich schneller gegen 0V strebt (also der Elko entladen wird) als die Positive Seite. Ich bedanke mich bereits im Voraus für die Hilfe.
Felix H. schrieb: > Ich habe mal ein Paar Messungen gemacht So war das gedacht. > und zwar ist mir aufgefallen, dass die Spannungen über den > Widerständen R337 338 353 354 keinesfalls gleich sind. Die 1,3V klingen > für mich plausibel, aber wie kommst du darauf. I(R349) = 15V / 13k8 = 1,087mA U(R349) = 1,087mA * 1k8 = 1,957V U(R351) = 1,957V - 0,654V (Von Dir gemessen) = 1,303V I(R351) = 1,303V / 470Ω = 2,771mA Dieser Strom muss sich auf die beiden Zweige R345 und R347, wenn die Eingänge wie von mir gefordert auf Masse liegen, gleichmäßig aufteilen. Also je 1,386mA durch R337, Q306, Q304, R345 und ebenso auf der anderen Seite (R353, ... R347) 1,386mA über 1kΩ ergeben 1,386V (mit 0,7V gerechnet 1,337V) > Ich habe an > R338 -> 1,14V > R337 -> 1,77V > R353 -> 1,16V > R354 -> 1,60V Wie Du siehst, ist die Schaltung über Kreuz 'verspannt' Das sollte bei Eingängen auf Masse nicht passieren. Die Eingänge sind wie von mir gefordert auf Masse? Wenn nicht: machen Wenn ja: R355 und R356 auslöten und nochmal messen. Bzw. vorher nochmal die B-E-Spannung Q314 & Q315 messen. > Was mir beim Überprüfen der Spannungswerte im Schaltplan zusätzlich > aufgefallen ist. Die 0.7V bzw. -0.7V entsprechen genau einer > Diodensperrschicht also +- 0.654V Ich würde das mal als in Ordnung > ansehen. So ist das auch gedacht. > Allerdings bei den +- 15V messe ich jeweils +- 16.3V und das > würde ich als Fehler interpretieren. Nein. Die Spannung ist eigentlich fast egal. Die Spannung an den Emittern der Kaskoden sollten nur 0,7V (0,654V) drunter liegen und auf beiden Seiten identisch sein. Miss mal die Spannung zwischen E Q306 und E Q310. Sollten nur ein paar wenige mV sein. Auf der unteren Seite auch. Diese Transistoren sind nur dazu da, die hohe Betriebsspannung für Q304 und Q312 klein zu knüppeln. Der Strom, der ist das Wichtige, geht einfach hindurch. Außerdem haben Q304 und Q312 durch eine stabile Spannung am Kollektor bessere Arbeitsbedingungen. (Obwohl das bei einem gegengekoppelten Differenzverstärker fast egal ist) 16.3V ist genau das, was ich herausbekomme, wenn ich die Beschaltung der Spannungsregler durchrechne. (820Ω+68Ω)*1,25V/68Ω = 16,3..V Also völlig okay. *Stop!* Nicht das wir dem Schaltbild auf den Leim gehen: Die 16,3V: Wo hast Du sie gemessen? Direkt an den Stellen im Differenzverstärker? Das kommt nicht aus den Spannungsreglern, sondern aus den beiden Z-Dioden D105 und D106. Miss mal bitte über den beiden, was dort liegt. Nur weil an beiden Stellen eine Kiste mit +15V oder -15V ist, ist es noch nicht die selbe Spannung! > Die Beiden Linearregler werden auch > schnell ziemlich heiß. Ich meine klar dafür sind ja die Fetten > Kühlkörpern aber dieser werden nach ca. 7 Minuten an der > Spannungsversorgung schon 45 Grad heiß und ich habe ja im Prinzip den > Verstärker nicht belastet. Wie gesagt: die sind hier zumindest raus. Die versorgen ja auch einiges, dürfen also auch recht warm werden. > Ich würde darauf Tippen dass ich die > Linearregler erneuern muss. Der Referenz Eingang passt jeweils mit +- > 15V. Nein. > Außerdem ist mir aufgefallen dass die -65 V gepuffteste durch die Großen > Elkos beim Abschalten wesentlich schneller gegen 0V strebt (also der > Elko entladen wird) als die Positive Seite. Ja, das ist bei einem defekten Verstärker durchaus möglich. Ist ja defekt ... :-) Gruß Jobst
Pardon, bei den Dioden sind natürlich D305 und 306 gemeint. Gruß Jobst
In solchen Fällen drucke ich den Schaltplan einmal aus und trage alle interessanten gemessenen DC-Spannungswerte mit Rotstift darin ein. Anschließend versenke ich mich in diesen Schaltplan... Könntest Du auch so machen und das Resultat einfach mit dem Handy abfotographieren und hier einstellen.
:
Bearbeitet durch User
Hallo, Leider habe ich bedingt durch andere Sachen in der letzten Zeit nicht sehr viel Kapazität gehabt um mich der Sache wieder anzunähern. Allerdings habe ich beide Eingänge des Verstärkers auf Masse gezogen und habe nun die Messungen erneut durchgeführt. Die Spannungswerte habe ich in den Schaltplan eingetragen. Aktuell arbeite ich daran, dass der (auf dem Schaltplan untere) rechte Kanal geht. Ich habe allerdings auch den linken Kanal mal vermessen und ich interpretiere das so, dass die Eingangsstufe für die Positiven Halbwellen auf dem linken Kanal funktioniert, vielleicht könntet ihr mal Feedback dazu geben. Weiterhin wäre mal interessant welche Toleranz die Spannungsmesswerte in dieser Hochsymmetrischen Eingangsstufe haben dürfen. Die Spannungen über R 338 und R354 müssen bei funktionierender Endstufe rechnerisch 1,386V sein. Mein Problem ist, wenn ich an einem Widerstand die korrekte Spannung messe, in welcher Toleranz muss die andere Spannung sein, dass diese ebenfalls als in Ordnung interpretiert werden kann. Entschuldigung, dass ich mich für eine lange zeit nicht mehr gemeldet habe, ich hoffe die Hilfsbereitschaft nimmt dadurch nicht ab. Viele Grüße Felix
:
Bearbeitet durch User
Hi! Bitte ein größeres Bild, ich kann die Werte nicht entziffern. Habe es auch schon mit reinzoomen versucht ... Und dabei dann vielleicht auch gleich noch die Spannungen der 15V Z-Dioden mit rein packen. Und wir brauchen ja auch nicht den ganzen Plan sondern nur den wesentlichen Ausschnitt. Gruß Jobst
Jobst M. schrieb: > Hi! > > Bitte ein größeres Bild, ich kann die Werte nicht entziffern. Habe es > auch schon mit reinzoomen versucht ... > Und dabei dann vielleicht auch gleich noch die Spannungen der 15V > Z-Dioden mit rein packen. Und wir brauchen ja auch nicht den ganzen Plan > sondern nur den wesentlichen Ausschnitt. > > Gruß > Jobst Vlt könntest Du ja den bemalten Schaltplan einscannen? Manche Deiner Beschriftungen sind auch nur schwer lesbar. Soweit ist mir noch nix ins Auge gesprungen. Miß auch - jeweils gegen GND - den jeweils inv. und n. inv Eingang des komplementären DiffVerstärkers und die Spannung am Brückenausgang.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.