Hallo allerseits, ich möchte mal diese Geschichte zum Besten geben. Gestern holte ich als Nebensache den ewig defekten CD104 mal wieder aus dem Regal. Eros Ramazotti kopiert auf CD-R vor mehr als 10 Jahren lag nach dem Sortieren einiger CDs direkt vorne, diese CD eingelegt und... na, es dauerte, dauerte, mehrere Tasten gedrückt, Sprung vor, Sprung zurück.. und er spielte die CD! Er hat 14-Bit Auflösung, zwei TDA1540-Wandler, vierfach oversampling mit NE5532 im Ausgangsfilter. Der NF-Teil ist eigentlich unspektakulär aufgebaut. Wie er bei Klassik klingt, habe ich noch nicht ausprobiert. Die CD-R hat er ganz gespielt, wenn auch gegen Ende mit ein paar Mal "muting". Unhörbares Laufgeräusch. Das überraschte mich doch sehr, denn gehört habe ich ihn vor ca 25 Jahren zuletzt an den pyramidenförmigen JBL-Boxen über Monoblöcke der Vorbesitzer, die ihn mir dann defekt einige Jahre später als Schenkung vermachten. Was habe ich daran gemacht? Eigentlich nichts. Alle paar Jahre mal heraus geholt, OK, geht Schublade geht auf und zu, es erscheint "err" im Display. Weg gestellt. Vergangenen Winter habe ich mal ein Service-Manual im Internet gefunden, das Service-menü aktiviert, aber da ich die Messaufbauten nicht direkt herstellen kann und für CD-Player keine Fachkraft bin, verschwand er wieder im Regal. Im Manual ist von Verlängerungskabeln die Rede, mit deren Hilfe man Komponenten extern frei zugänglich anschließen und betreiben kann, denn eingebaut kommt man an den übereinander liegenden Platinen nicht überall dran und das Gerät ist echt "gut gefüllt", wiegt 7 kG wegen dem massiven Stahlblech überall. Aus Neugier habe ich vor Monaten die obere Platine abgenommen und mal darunter geschaut, wo die Wandler sitzen. Wieder zusammen gebaut, alles sieht unbeschädigt aus, keine mürben Kondensatoren nach Sichtprüfung. Warum spielt er nun plötzlich? - weil er seinem 25 jährigen defekt-Jubiläum entgegen sieht? - weil er mit 38 Jahren Alter der "midlife crisis" trotzen möchte? - weil beim Platine bewegen irgendeine Masseverbindung, irgendein Stecker wieder Kontakt bekommen hat? - weil irgendein Schalter am Laufwerk nie funktioniert hatte bis gestern und deshalb die Funktion verhindert war? - weil im Laserabtaster die Feinmehcnaik für Focus und Tracking fest waren? Was oft genannt wurde in Foren, schlecht gewordene Durchkontaktierungen auf den Platinen kann ich nicht bestätigen. Was mich noch erstaunt hatte: Die Dinger werden auf E...Y manchmal für 250€ angeboten. Kaum zu glauben. Als Grundstock für Umbauten auf "non oversamping" ist er ja begehrt, aber muß man da für ein fast 40 Jahre altes Gerät so einen hohen Preis veranschlagen? Neu kostete er in 1984 mal 1150Dm angeblich. Mit 30 Watt Stromaufnahme und großem Kühlkörper hinten ist es eher ein Gerät für Winterbetrieb. Beispiel, was manche damit anstellen: https://www.solidcoreaudio.de/philips_cdm1_tda1540.html mit freundlichem Gruß
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War deine Wohnung dieses mal kälter als beim letzten Versuch?
Ja, der letzte Versuch war im Sommer bei Ü25 Grad, hier drin hat es auf dem Präzisionsthermometer der Funkuhr 17,6 Grad und auf dem Bresser Thermo-/Hygrometer 18,8 Grad. Das Logilink-Funkthermometer meldet 16,1 Grad. Man bilde Mittelwerte und Standardabweichungen... Hochheben oder Bewegen verursachte keine Aussetzer. mfg
Dann achte mal weiter auf die Temperatur, wenn er demnächst wieder ausfällt.
Christian S. schrieb: > das Gerät ist echt "gut gefüllt", wiegt 7 kG wegen dem massiven > Stahlblech überall. Ich hatte mir im Herbst 1984 einen CD 204 gekauft, der bringt ziemlich genau 8 kg auf die Waage. Schon ewig nicht mehr genutzt, gerade ausprobiert - funktioniert immer noch. Nur die Schublade macht ein mahlendes Geräusch und braucht ein wenig manuelle Nachhilfe.
Den habe ich auch, in Silber statt schwarz. Funktioniert ebenfalls noch. Die CD-Lade geht von alleine nicht ganz zu, stoppt ca. 2 cm vor dem Schließen. Ich muss dann mit der Hand etwas nachhelfen. Habe ich mir wegen dieser geringfügigen Einschränkung noch nicht angesehen. Bei dieser Gelegenheit frage ich aber, ob jemand dieses Problem ebenfalls kennt, dann kann ich zielgerecht darauf zugehen. Für mich sieht es nach einer nachlassenden, weil veralteten Schmierung aus. Unübertroffen bleibt aber mein Philips CD 303 mit der fetten Schublade.
Rainer Z. schrieb: > Den habe ich auch, in Silber statt schwarz. Funktioniert ebenfalls noch. > Die CD-Lade geht von alleine nicht ganz zu, stoppt ca. 2 cm vor dem > Schließen. Ich muss dann mit der Hand etwas nachhelfen. Ist bei meinem auch genau so. Es kann auch der Riemen erschlafft sein. Das Geräusch nach Zahnrädern macht er auch. Geöffnet oder zerlegt habe ich da noch nichts. Evtl irgendwann wenn ich einen neuen Riemen beschaffen konnte. Mal sehen, wie oft er zu Ehren kommen wird. mfg
Christian S. schrieb: > Ist bei meinem auch genau so. Es kann auch der Riemen erschlafft sein. Recht schönen Dank für den Hinweis. Dann habe ich schon einen Anhalt, wenn ich ihn im nächsten Frühjahr auf der Terrasse auseinanderbaue. Gibt's noch eine Quelle für solche Riemen? Stefan schrieb: > Nur die Schublade macht ein > mahlendes Geräusch und braucht ein wenig manuelle Nachhilfe. Witzig, wir haben gleichzeitig geschrieben und Du hast das gleiche Problem mit der "wenig manuellen Hilfe".
Da gibt es die Riemen für die Freunde der Riemenerneuerung. Man kann die textsuche benutzen oder bei Philips schauen. https://nanocamp.de/?belt Ich finde sie nicht einmal teuer, verglichen mit so manchem Angebot auf E..Y. Am besten holt man zum Rundumschlag aus und bestellt für alle Player, die man da stehen hat einmal durch. Dann selbst einbauen, ohne etwas kaputt zu machen. Oder Suchbegriff: "ebay cd player riemen". mfg
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Nochmal Dank an Christian S. für die Quelle mit dem Riemen. Den Preis finde ich okay, damit der CD-Player wieder einwandfrei funktioniert. Das Prinzip mit dem Riemen habe ich nun verstanden. Ist in diesem Video zu erkennen: https://www.youtube.com/watch?v=ZhNFNr7xa98
Das Video zeigt ziemlich viel vom Innenleben, auch das demontierte Laufwerk. Hoffentlich hat die Universalfachkraft, die das Video aufgenommen hat, die ESD-Richtlinien eingehalten. mfg
Ein übliches Problem mit den alten Philipsgeräten sind kalte Lötstellen und ausgetrocknete Netzteilelkos.
Ich habe kürzlich nochmal ausprobiert, wie er spielt und ich habe ihn nicht zum "springen" gebracht, obwohl ich das provozieren wollte. Weder durch starkes Klopfen oben drauf, noch durch Wippen und absetzen. Jeder andere meiner Player hätte da Sprünge von mehreren Spuren gemacht. Bei den anderen hat sich meist schon die Federung abgesetzt wegen Alterung. Natürlich wolte ich nicht ausholen und mit einem Atlas drauf schlagen. Der Klang bei Streichern auf der einen CD war überraschend gut, ich müßte aber noch andere Klassik-CDs hören, um urteilen zu können. mfg
Christian S. schrieb: > Der Klang bei Streichern auf der einen CD war überraschend gut, ich > müßte aber noch andere Klassik-CDs hören, um urteilen zu können. Natürlich ist der Klang gut, wie bei jedem CD Player. Da muss man sich schon extra anstrengen, einen schlechten Klang heraus zu holen. Die größten Unterschiede finde man im Grundrauschen der Geräte, nicht im Klang.
Der Link zum tuning des Geräts ist erfrischend beknackt. Selten so einen konzentrierten Mist gelesen.
huhu schrieb: > Ein übliches Problem mit den alten Philipsgeräten sind kalte Lötstellen > und ausgetrocknete Netzteilelkos. Habe ich bei meinem Uralt-CD-Player noch nicht festgestellt, aber dennoch Danke für Deinen Hinweis. Werde ich auch in Augenschein nehmen, und zwar unbedingt. Das gibt eine gründliche Revision. Im nächsten Frühjahr dann auf der Terrasse bei gutem Tageslicht. Der Thread war ein guter Anstoß für das Projekt. Auch die Quelle für den Riemen. Neu schmieren will ich die Schublade evtl. auch. Womit am besten? Für die Brüheinheit eines Kaffeevollautomaten habe ich jüngst (lebensmittelechtes) Silikonfett beschafft. Das sieht nicht schlecht aus, soll nicht verharzen. Ist das nicht auch etwas für die Schublade im CD-Player? Oder womit schmiert ihr?
Wichtig ist auch das fett vom Antrieb des Laser Pickup zu entfernen und neu fetten(Auch die Führungsstangen reinigen). Wenn das Fett nicht mehr okay ist (Meister sagte immer das das Fett irgendwann etwas Verharzt) dann schiebt der Antrieb das Laser Pickup auf einmal ruckartig und der fängt an zu springen.
Stefan F. schrieb: > Aber erst das alte Fett entfernen. Das ist sonnenklar. Dennoch natürlich Danke für Deinen vorsorglichen Hinweis, Stefan. Bin beim Entfernen auch vorsichtig und fange mit dem mildesten Mittel an. Also erst wegwischen, soweit es geht, dann mit Spülmittel. Organische Lösungsmittel nur auf unempfindlichen Oberflächen (Metall). Christian schrieb: > Wenn das Fett nicht mehr okay ist (Meister sagte immer das das Fett > irgendwann etwas Verharzt) dann schiebt der Antrieb das Laser Pickup auf > einmal ruckartig und der fängt an zu springen. Deshalb meine Frage: Silikonfett soll angeblich nicht verharzen und wird z.B. zum Schmieren der Gleitflächen auf dem Schiebedachfenstern empfohlen. Warum sollte es sich dann für einen Schlitten im CD-Player nicht eignen?
>> Ein übliches Problem mit den alten Philipsgeräten sind kalte Lötstellen
So ist es und besonders die Durchkontaktierungen sind bei diesem Typ
bekannt dafür das sie nach Verlötung wieder funktionieren. Die sind
allesamt ziemlich faul. Lange her aber es war ein schönes Gerät.
>Was mich noch erstaunt hatte: Die Dinger werden auf E...Y manchmal für >250€ angeboten. Kaum zu glauben. Als Grundstock für Umbauten auf "non >oversamping" ist er ja begehrt, aber muß man da für ein fast 40 Jahre >altes Gerät so einen hohen Preis veranschlagen? Neu kostete er in 1984 >mal 1150Dm angeblich. Mit 30 Watt Stromaufnahme und großem Kühlkörper >hinten ist es eher ein Gerät für Winterbetrieb. Es gibt einen gewissen Hype um die Geräte, gerade weil einige (Bastler) die Geräte auf "Non Oversampling" umbauen. >Beispiel, was manche damit anstellen: >https://www.solidcoreaudio.de/philips_cdm1_tda1540.html Igitt igitt Igitt. Lass dem Opa seine würde! >Er hat 14-Bit Auflösung, zwei TDA1540-Wandler, vierfach oversampling mit >NE5532 im Ausgangsfilter. Dank dem Oversampling kommt er auf die 16Bit (96dB Dynamik) die die CD kann, meinen konnte ich auch nicht von einem modernen CD-Player unterscheiden. Der NE5532 hat einen schlechten Ruf, der war in den 80ern in höchstwertigen Geräten verbaut und praktisch das beste was man für Audio kaufen konnte. Heute kostet er keine 50ct, damals meine ich zwischen 10-20DM. Leute die den rauswerfen und gegen irgendwas modernes ersetzen haben schlicht keine Ahnung was sie tun, ist in der HiFi Tunig Szene leider immer so. >Der Klang bei Streichern auf der einen CD war überraschend gut, ich >müßte aber noch andere Klassik-CDs hören, um urteilen zu können. Warum sollte er schlecht klingen? Im Gegensatz zum "GEN1" CD100 gibt es getrennte DACs für jeden Kanal, es wird sich nicht ein Chip geteilt. Auf Basis dieses CDP haben viele Firmen High End Versionen angeboten, McIntosh MCD7000 z.B. Meridian hatte auch was im Programm, mir fällt der Name nicht ein. Die hatten eine eigene Ausgangsstufe gebaut. Der Revox B225 benutzt den kompletten Philips Chipsatz. Ich mag die Player aus den 80ern, die hatten teilweise verrückte Lösungen für das DAC "Problem". Accuphase DP70/DC81 benutzt 16 Stromschalter pro Kanal, der Wander ist "diskret" aufgebaut. Einige Japanische Geräte benutzten 16 Bit Wandler ohne Oversampling, dafür extrem steile Ausgangsfilter. Bevor man einen CD104 zerbastelt kann man sich so einen "echten" Non-Oversampling Player holen.
Jan K. schrieb: >>Beispiel, was manche damit anstellen: >>https://www.solidcoreaudio.de/philips_cdm1_tda1540.html Kann der MP3? Spaß beiseite, diese Geduld ist schon bemerkenswert. Einen 0815 Player von damals so zu pimpen braucht schon viel Muse. Ich hab mal in einem Revox A77 Bandgerät ähnlich herum hantiert. Das Gerät hat am Ende mit 50% neuen Bauteilen und Platinen dann ein Vermögen gekostet. Keiner sieht ihm die inneren Werte an, irgendwann ist das auf dem Bauhof....
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