Wie kann ich bei einem Hammond 1550 Gehäuse (Alu Druckguss) sowohl die Schirmmasse der Platine, den Kabelschirm und auch den Deckel (hat original eine nicht leitfähige Schaumstoffdichtung) gut und vor allem langzeitstabil mit dem Gehäusematerial verbinden um die bestmögliche Schirmwirkung zu erzielen? Oder kennt jemand IP66 Stahlblechgehäuse, wo es ev. einfacher gehen könnte?
Alu wird schwierig, da es bei Luftkontakt eine isolierende Oxidschicht ausbildet. Es gibt eine alternative Dichtschnur mit Metallgewebe außenrum, das dürfte am besten klappen. afaik zB bei Würth Elektronik zu beziehen. Die haben auch noch andere Entstörmittel und Verbindungshelfer. Gruß Hendi
Zwei Löcher bohren, Gewinde Schneiden, Zwei Schrauben, Kabel mit Rundöse und Fertig. Alternativ Flachstecker Nieten. Auf dem Bild habe ich solche nietbaren Flachstecker beim Bau eines Netzteils für eine CNC Anlage verwendet. Der Kontaktschluss ist einwandfrei.
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Markus schrieb: > ... sowohl die Schirmmasse der Platine, Was ist eine Schirmmasse? Meines Wissens ist ein Schirm eine Abschirmung, d.h. du brauchst etwas was elektromagnetische Wellen dämpft. > den Kabelschirm gibt es spezielle Kabelverschraubungen für > und auch den Deckel (hat > original eine nicht leitfähige Schaumstoffdichtung) gut und vor allem > langzeitstabil mit dem Gehäusematerial verbinden um die bestmögliche > Schirmwirkung zu erzielen? am einfachsten durch eine leitfähige ersetzen Thomas H. schrieb: > Zwei Löcher bohren, Gewinde Schneiden, Zwei Schrauben, Kabel mit > Rundöse und Fertig. Das ist als Schirmung so gut wie unwirksam da nur ein Potentialausgleich (also Nullung oder Erdung).
Markus schrieb: > Oder kennt jemand IP66 Stahlblechgehäuse, wo es ev. einfacher gehen > könnte? Gibt von Bopla/Rose und Konsorten fertige Alu-Gehäuse mit spezifizierter EM-Schirmung. Da ist die Nut für die leitende Dichtung dann auch so beschichtet das Sie nicht oxidiert.
Schraube durchs Gehäuse wird schwierig da IP66 Schutz erhalten bleiben muss. Die EM geschirmten Gehäuse haben üblicherweise kein IP Rating.
Thomas H. schrieb: > Auf dem Bild habe ich solche nietbaren Flachstecker beim Bau eines > Netzteils für eine CNC Anlage verwendet. Autsch. Ohne Isoliertüllen und blau und gelb/grün an einem Ausgang verbunden. Ganz schön teures Gehäuse übrigens.
MaWin schrieb: > Ohne Isoliertüllen und blau und gelb/grün an einem Ausgang verbunden. Das war mir auch als allererstes aufgefallen. Ist das Netzteilgehäuse wirklich der beste Punkt, um den Schutzleiter mit der (oder einer) Signalmasse zusammenzuführen? Falls diese noch an einem anderen Punkt zusammengeführt werden, können ggf. DC-Ausgleichsströme über den Schutzleiter und/oder Gehäuseteile fließen und im Gegenzug auch Störströme in der Signalmasse induziert werden. Bei einer CNC-Maschine vermute ich, dass es durchaus auch noch externe Komponenten (z.B. PC, Kühlmittelpumpe, Absaugung) gibt, die separat geerdet sind und dort womöglich auch die Massen verbinden. Besonders heikel sind das EIA-232- und USB-Verbindungen. Die fehlenden Isoliertüllen sind auf der Netzspannungsseite sogar noch wesentlich problematischer. Der Schutzleiter des Netzspannungseinganges ist auch höchstens genauso lang wie Null- und Außenleiter. Falls also das (trotz Zugentlastung) Netzkabel herausgezogen wird, ist nicht sichergestellt, dass der Schutzleiteranschluss als letztes abreißt. Der Gehäusedeckel sollte übrigens auch mit einem Schutzleiterkäbelchen angeschlossen werden.
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Es gibt auch Blindnieten mit Flachsteckzunge dran, da kann man drauf löten oder stecken.
Was ändert das an der Problematik der Oxidschicht? Die bildet sich auch bevor der Blindniet gesetzt ist. Was ist mit Hartlöten? Sieht zwar sch... aus, aber durch das Flussmittel kommt ein oxidschichtfreier Kontakt zustande. Stabil ist das auch...
brzz schrieb: > Was ändert das an der Problematik der Oxidschicht? Die bildet sich auch > bevor der Blindniet gesetzt ist. Beim Ziehen des Stifts wird eine deutliche Kraft ausgeübt, die das umgebende Alu deutlich verformt. Es scheint zu funktionieren...
brzz schrieb: > Was ist mit Hartlöten? Warum nicht ganz normal Löten? Tropfen Öl drauf, unter Luftabschluss die Oxidschicht mechanisch entfernen, Kabel anlöten. Das Thema wurde hier gerade ausführlich diskutiert Beitrag "Masse von Aluminiumgehäuse (unlötbar)"
X4U schrieb: > Das ist als Schirmung so gut wie unwirksam da nur ein Potentialausgleich > (also Nullung oder Erdung). Von Erdung bin ich ausgegangen. Da Schirmung" alles und nichts bedeuten kann.
> Alu löten gerade ausführlich diskutiert
Alu ist ein guter Wärmeleiter. Bevor Du auf der großen Fläche eine
ordentliche Lötstelle hinbekommst wirst Du einen recht großen Lötkolben
brauchen. HF-dicht wird diese Kiste von EINEM Draht allein auch nicht.
Es sollte schon die ganze Fläche dicht sein. Deswegen werden z.B. Tuner
oder Netzfilter voll zugelötet oder notfalls wie im Foto zahlreiche
Flächenkontakte bei PCs angebracht.
MaWin schrieb: > Autsch. Bei mir ging's ohne Schmerzen. > Ohne Isoliertüllen und blau und gelb/grün an einem Ausgang verbunden. Die Farbgebung hat ihren Sinn. Schutztüllen sind nicht nötig. > Ganz schön teures Gehäuse übrigens. Ja in der Tat ganz schön teuer. Leider mangelt es in der Größe und Stabilität an preiswerteren Stahlblechgehäusen und leider ist die Bearbeitung von Stahlblech im besonderen das saubere schneiden von Stahlblech um 1mm dicke ohne sehr teure Maschinen kaum zu bewerkstelligen.
brzz schrieb: > Was ändert das an der Problematik der Oxidschicht? Die bildet sich auch > bevor der Blindniet gesetzt ist. Die Leitfähigkeit hängt im entscheidenden Maße von der Legierung ab. Der widerstand zwischen Zwei Flachstecker-Nieten beträgt bei meinem Gehäuse 0,6 Ohm bei einem Abstand von ca. 13 cm. Drucklose Kontaktmessung auf der Oberfläche gibt 0,8 Ohm. Die Leitfähigkeit würde ich als gut bezeichnen. Normale Haushaltsalufolie z.B. leitet auch ausgezeichnet. Wer das nicht glaubt forme ein flaches Würstchen und stecke es nacheinander in die zwei Öffnungen einer Steckdose. Auf Berichte bin ich gespannt. Reines Aluminium ist hingegen tatsächlich wegen der angedeuteten Bildung einer Oxidschicht ein schlechter Kontaktleiter. Reines Aluminium wird aber aus diversen Gründen in technischen Produkten kaum verwendet.
oszi40 schrieb: > Alu ist ein guter Wärmeleiter. Bevor Du auf der großen Fläche eine > ordentliche Lötstelle hinbekommst wirst Du einen recht großen Lötkolben > brauchen. Alu leitet die Wärme nur unwesentlich besser als Kupfer. Üblicherweise heizt man die zu verlötenden Teile kräftig vor (Heizplatte, Heissluft), so dass der Lötkolben nur noch die restliche Temperaturerhöhung bis zur Löttemperatur leisten muss.
W.A. schrieb: > Alu leitet die Wärme nur unwesentlich besser als Kupfer. Du meinst sicher schlechter als Kupfer. Im Übrigen ist mir nicht klar, was der Zweck der Übung ist, die Markus da veranstalten will. HF-Dichtigkeit ist etwas anderes als nur einen Deckel kontaktsicher zu befestigen. Dafür gibt es bei HF evtl. andere Tricks um Dichtigkeit zu erreichen. Siehe Tür beim Mikrowellenherd.
Hp M. schrieb: > > HF-Dichtigkeit ist etwas anderes als nur einen Deckel kontaktsicher zu > befestigen. > Dafür gibt es bei HF evtl. andere Tricks um Dichtigkeit zu erreichen. > Siehe Tür beim Mikrowellenherd. Ich habe noch keine einzige wirklich HF-dichte Mikrowelle gefunden. Die Hersteller garantieren nur, dass da nicht soviel rauskommt, wie innen aufs Hähnchen brennt. Ein einfacher HF-Messprömpel schlägt schon bei mehr als 30cm Abstand Alarm ;-) Aludruckgussgehäuse sind schon ohne HF-dichte Dichtschnur besser als die Mikrowelle. Kommt ja auch ganz auf die Frequenz an. Für NF reichts so wie gekauft, im GHz-Bereich muss halt eine leitfähige Dichtung rein. Für einfachen Potentialausgleich geht jede Schraube, solange sie nicht aus Messing ist. Ich nehm für sowas Linsenkopfschraube in Edelstahl, Gewinde ins Gehäuse geschnitten, Schaube mit Sicherungslack eingedreht (ist bombendicht) und innen Zahnscheiben und Muttern. Old-Papa
Hp M. schrieb: > Du meinst sicher schlechter als Kupfer. Ja, sorry - ob größer oder kleiner spielt bei der Ähnlichkeit der Werte allerdings kaum eine Rolle. Bei Wikipedia werden für den Wärmeleitfähigkeit angegeben
1 | Kupfer, Handelsware 240…380 W/(m · K) |
2 | Aluminium (99,5 %) 236 W/(m · K) |
Thomas H. schrieb: > Der > widerstand zwischen Zwei Flachstecker-Nieten beträgt bei meinem Gehäuse > 0,6 Ohm bei einem Abstand von ca. 13 cm. Drucklose Kontaktmessung auf > der Oberfläche gibt 0,8 Ohm. Mal als Anmerkung: Der Widerstand zwischen Schutzleiterkontakt am Stecker und Gehäuse darf laut BGV-A3 bei Geräten der Schutzklasse I nur maximal 0,3 Ohm betragen
Simon schrieb: > Mal als Anmerkung: Der Widerstand zwischen Schutzleiterkontakt am > Stecker und Gehäuse darf laut BGV-A3 bei Geräten der Schutzklasse I nur > maximal 0,3 Ohm betragen Ist er auch.
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Thomas H. schrieb: > X4U schrieb: >> Das ist als Schirmung so gut wie unwirksam da nur ein Potentialausgleich >> (also Nullung oder Erdung). > > Von Erdung bin ich ausgegangen. Da Schirmung" alles und nichts bedeuten > kann. Wenn es um "Schirmung" geht (wie auch immer) ist eine Leitung zwischen Deckel und Gehäuse aber eine Antenne (in Sende- und Empfangsrichtung). Sie kann die Störungen verstärken. Old P. schrieb: > Ich habe noch keine einzige wirklich HF-dichte Mikrowelle gefunden. Es gibt nichts "HF-dichtes" auf dieser Welt. Ein bekannter Funker hat mal einen Sender mit Batterie gebaut (ein paar mW) den in ein "HF-dichtes" Gehäuse gepackt und rundum verlötet. Mit einem empfindlichen Empfänger war das Ding auch aus ein paar Metern Entfernung noch anzupeilen. Markus schrieb: > Die EM geschirmten Gehäuse haben üblicherweise kein IP Rating. Was ist z.B. hiermit? http://de.rs-online.com/web/p/products/2874960/ Druckgußgehäuse IP66 in Standard- und EMV-Ausführung - geschützt nach IP66 - Gehäuse in EMV-Ausführung sind innen lackfrei und mit einer EMV-Dichtung versehen
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