Forum: Offtopic Recht auf Reparatur?


von Thomas R. (thomasr)


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Leider ist es mal wieder eine Richtlinie geworden (im Gegensatz zur 
Verordnung) so daß jedes einzelne EU Mitgliedsland das nun in nationales 
Recht umsetzen muß.

Erstens dauert das üblicherweise lange (Jahre!) und Deutschland ist als 
Nachzügler bekannt (und hat schon Millionenstrafen an die EU bezahlt 
weil man nicht rechtzeitig fertig war)

Zweitens kann man eine Richtlinie durch die Umsetzung in nationales 
Recht auch sehr verwässern.

Theoretisch darf das nicht sein, EU Recht steht über dem Bundesrecht, 
aber in der Praxis kommt das leider vor. Und dann muß ein mutiger 
deutscher Richter das dem EUGH zur Prüfung vorlegen.

Den Zirkus habe ich in 2012 auf einem anderen Rechtsgebiet schon selbst 
durchgezogen.

Der Kampf für ein wirkliches Recht auf Reparatur zu guten Bedingungen 
hat für Deutschland gerade erst begonnen.

von Michael B. (laberkopp)


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Was nützt dir das Recht auf Reparatur, wenn die Ersatzteile so 
unverschämt teuer sind, oder nach wenigen Jahren nicht mehr erhältlich. 
Zudem gilt es nur für wenige Geräte.

Und sei dir sicher: die Verordnung führt zum Verkaufsverbot 
ausländischer günstigerer Ware, dir Scheibe lassen sich BSH & Co. nicht 
vom Brot nehmen.

Es wird sicher schlimmer als je zuvor.

Man freut sich (in Österreich) ja schon nen Ast,weil die verschärften 
Importregeln zu 50% Rückgang von Direktbestellungen aus China geführt 
haben.

von Le X. (lex_91)


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Thomas R. schrieb:
> [...]

Und was hat dieser Rant jetzt mit Recht auf Reparatur zu tun?

von Christian M. (likeme)


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Thomas R. schrieb:
> Der Kampf für ein wirkliches Recht auf Reparatur zu guten Bedingungen
> hat für Deutschland gerade erst begonnen.

ABER: die Sachen werden deshalb erst mal teurer ;-)

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Apple hat ja schon vorgeführt, wohin das führt:
* Man muss Werkzeug mieten, das so teuer ist, dass die Reparatur nur in 
Massen (viele Geräte) lohnt
* Die Ersatzteile sind so teuer, dass man es besser sein lässt.

Ich nehme an, dass viele Firmen diesem Vorbild folgen werden.

von Heinrich K. (minrich)


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Warum sollte ein Hersteller daran Interesse zeigen, 
Repair-Cafe-Dilettanten "supporten" zu müssen? Oder Typen, die 
10-Euro-Toaster "reparieren" wollen?

von Michael B. (laberkopp)


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Heinrich K. schrieb:
> Warum sollte ein Hersteller daran Interesse zeigen

Es geht eher um den Kunden, der nicht einsieht, warum ein Hersteller das 
Service Manual mit Schaltplan nur an Vertragswerkstätten liefert an 
statt es kostenfrei downloadbar zu machen, dass ein Ersatzteil mehr 
kostet als das ganze Neugerät.

Da lobe ich mir chinesische Anbieter, gerade ein Ultraschallreiniger in 
Reparatur, da gibt es jedes Teil, Transducer, Inverter, Timer, für 
10-20€, modular aufgebaut, verschraubt. Leider braucht man da auch 
Ersatzteile, weil es kaputt geht.

von Thomas R. (thomasr)


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Heinrich K. schrieb:
> Warum sollte ein Hersteller daran Interesse zeigen,
> Repair-Cafe-Dilettanten "supporten" zu müssen? Oder Typen, die
> 10-Euro-Toaster "reparieren" wollen?

Oh, hallo Heinrich, danke für die Blumen! Gerade gestern wieder zusammen 
mit 7 weiteren Reparateuren 15 von 22 Geräten erfolgreich repariert 😜🤭

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Schön für Dich, aber warum sollte den Hersteller das interessieren?

von Michael B. (laberkopp)


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Heinrich K. schrieb:
> Schön für Dich, aber warum sollte den Hersteller das
> interessieren?

Eben weil es ihn nicht interessiert braucht es Druck durch Gesetze.

von Heinrich K. (minrich)


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Michael B. schrieb:
> Es geht eher um den Kunden, der nicht einsieht, warum ein Hersteller das
> Service Manual mit Schaltplan nur an Vertragswerkstätten liefert

als ob mit dem Bereitstellen eines Schaltplans jeder Depp einen Porsche 
oder ein Isuzu Automatikgetriebe selbst reparieren könnte... nur mal so 
als krasses Gegenbeispiel.

von G. K. (zumsel)


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Heinrich K. schrieb:
> Schön für Dich, aber warum sollte den Hersteller das
> interessieren?

Warum sollte mich als Konsument der Hersteller interessieren?

von Heinrich K. (minrich)


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G. K. schrieb:
> Warum sollte mich als Konsument der Hersteller interessieren?

Ja genau, warum sollte der Deinen Arbeitsplatz erhalten, Gewinn 
versteuern, Sozialabgaben in die Kranken-, Renten- Arbeitslosenkassen 
entrichten? Da meldet er doch lieber in Willich oder am Hamburger Hafen 
eine Kleinstfirma als Importeur an, und vertickt den Chinaschrott direkt 
an Tchibo. Du kannst ja dann bei Tchibo arbeiten. Als Kassiererin.

von G. K. (zumsel)


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Heinrich K. schrieb:

> Ja genau, warum sollte der Deinen Arbeitsplatz erhalten, Gewinn
> versteuern, Sozialabgaben in die Kranken-, Renten- Arbeitslosenkassen
> entrichten? Da meldet er doch lieber in Willich oder am Hamburger Hafen
> eine Kleinstfirma als Importeur an, und vertickt den Chinaschrott direkt
> an Tchibo. Du kannst ja dann bei Tchibo arbeiten. Als Kassiererin.

Das müssen aber sehr schlechte Produkte sein die sich nicht verkaufen 
lassen wenn man die nicht reparieren kann.

von Heinrich K. (minrich)


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Hahaha, versuch doch mal "Tchibo"-Geräte zu reparieren, viel Spaß!

duck und weg...

von Uli S. (uli12us)


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Geht, hatte ich erst kurz vor Weihnachten, da reichte tatsächlich ein 
Tropfen Uhu dafür.

von Thomas (db8nr)


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Hier mal ein vorbildliches Beispiel aus alten Zeiten - damals lebte noch 
Max Grundig, mein erster richtiger Chef.
Wo gibt es heute noch sowas vergleichbares?

von Oliver S. (oliverso)


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Thomas R. schrieb:
> Der Kampf für ein wirkliches Recht auf Reparatur zu guten Bedingungen
> hat für Deutschland gerade erst begonnen.

Das Recht auf Reparatur zu guten Bedingungen wird aus nachvollziehbaren 
Gründen niemals das werden, was sich da manche Träumer erträumen.

Eine Reparatur kostet immer Geld, vor allem für die Arbeit, und das wird 
sich auch durch noch so tolle Gesetze nicht ändern.

Oliver

von Michael B. (laberkopp)


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Heinrich K. schrieb:
> als ob mit dem Bereitstellen eines Schaltplans jeder Depp einen Porsche
> oder ein Isuzu Automatikgetriebe selbst reparieren könnte

Als ob sich jeder Depp einen Porsche leisten könnte, nur mal so als 
genau so blöde Antwort wie du sie bom Stapel lässt.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Thomas schrieb:
> Hier mal ein vorbildliches Beispiel aus alten Zeiten - damals lebte noch
> Max Grundig, mein erster richtiger Chef.
> Wo gibt es heute noch sowas vergleichbares?

Wer hat denn diese Unterlagen bekommen? Jeder?

Also ich habe als Jugendlicher im Vor-Internet-Zeitalter versucht, an 
Grundig-Schaltpläne zu kommen. No way. Andere Hersteller waren 
großzügiger. Danke an dieser Stelle an LOEWE! Vorbildlich.

Grundig-Ersatzteile an Verbraucher? Nix, ich wurde verarscht.

Bei dieser Firmen-Politik wünsche ich dem Maxl... naja. Nein, Grundig 
war definitiv alles andere als verbraucherfreundlich.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Oliver S. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Der Kampf für ein wirkliches Recht auf Reparatur zu guten Bedingungen
>> hat für Deutschland gerade erst begonnen.
Man kann auch kämpfen ohne zu wissen wofür.
Nicht jeder Kampf macht Sinn oder ist berechtigt.
> Das Recht auf Reparatur zu guten Bedingungen wird aus nachvollziehbaren
> Gründen niemals das werden, was sich da manche Träumer erträumen.
Das wissen wir Alle, es geht halt darum was durchzusetzen was mit den 
normalen Marktmechanismen nicht erfolgt!
>
> Eine Reparatur kostet immer Geld, vor allem für die Arbeit, und das wird
> sich auch durch noch so tolle Gesetze nicht ändern.
Hat das einer behauptet?
>
> Oliver

von Thomas (db8nr)


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Rainer Z. schrieb:
> Thomas schrieb:
>> Hier mal ein vorbildliches Beispiel aus alten Zeiten - damals lebte noch
>> Max Grundig, mein erster richtiger Chef.
>> Wo gibt es heute noch sowas vergleichbares?
>
> Wer hat denn diese Unterlagen bekommen? Jeder?
>
> Also ich habe als Jugendlicher im Vor-Internet-Zeitalter versucht, an
> Grundig-Schaltpläne zu kommen. No way. Andere Hersteller waren
> großzügiger. Danke an dieser Stelle an LOEWE! Vorbildlich.
>
> Grundig-Ersatzteile an Verbraucher? Nix, ich wurde verarscht.
>
> Bei dieser Firmen-Politik wünsche ich dem Maxl... naja. Nein, Grundig
> war definitiv alles andere als verbraucherfreundlich.

Diese Service Anleitungen bekam jeder - je nach Umfang - für ein paar 
Pfennige.
Alle Ersatzteile hatten eine eigene Bestellnummer, dafür gab es eine 
eigene Abteilung und die lieferten prompt an jedermann, da alles im 
Lager vorrätig war. Alle Standard-Teile (z.B. Schrauben etc.) hatten 
eine DIN-Nummer und die konnte jeder überall kaufen.
Nur so habe ich das erlebt. Heute ist das natürlich alles weg.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Da hatte ich in den Medien auch Werbung für gesehen. Auf dem Bild war 
ein IPhone 4; wozu soll eine Reparatur gut sein, wenn selbst ein ganzes 
Gerät nicht nutzbar ist. Keine Updates, keine Möglichkeit Apps 
runterzuladen. Ich habe hier ein IPad mini, das wollte ich noch als 
Wlanradio nutzen. Geht nicht, läuft nicht, ist zwar im neuwertigen 
Zustand aber trotzdem Schrott.

von Thomas (db8nr)


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P.S.
Ex-Grundig:
So sehten diese Listen aus - s.o.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas schrieb:

> Nur so habe ich das erlebt. Heute ist das natürlich alles weg.

Einschliesslich der Firma Grundig...

von Thomas (db8nr)


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Harald W. schrieb:
> Thomas schrieb:
>
>> Nur so habe ich das erlebt. Heute ist das natürlich alles weg.
>
> Einschliesslich der Firma Grundig...

...stimmt, es blieb nur der Name übrig...

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Thomas schrieb:
> Diese Service Anleitungen bekam jeder - je nach Umfang - für ein paar
> Pfennige.
> Alle Ersatzteile hatten eine eigene Bestellnummer, dafür gab es eine
> eigene Abteilung und die lieferten prompt an jedermann, da alles im
> Lager vorrätig war. Alle Standard-Teile (z.B. Schrauben etc.) hatten
> eine DIN-Nummer und die konnte jeder überall kaufen.
> Nur so habe ich das erlebt. Heute ist das natürlich alles weg.

Nein, das habe ich genau anders erlebt in Hamburg. Was schade war, denn 
eigentlich mochte ich die Grundig-Fernseher mit ihren guten 
Valvo-Bildröhren. Ich habe noch heute ein Museumsstück bei mir stehen, 
einen Fernseher mit sogenanntem Büchsen-Chassis. Falls das jemand noch 
kennt... Geniales Konzept.

von Ralf X. (ralf0815)


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Thomas schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> Thomas schrieb:
>>> Hier mal ein vorbildliches Beispiel aus alten Zeiten - damals lebte noch
>>> Max Grundig, mein erster richtiger Chef.
>>> Wo gibt es heute noch sowas vergleichbares?
>>
>> Wer hat denn diese Unterlagen bekommen? Jeder?
>>
>> Also ich habe als Jugendlicher im Vor-Internet-Zeitalter versucht, an
>> Grundig-Schaltpläne zu kommen. No way. Andere Hersteller waren
>> großzügiger. Danke an dieser Stelle an LOEWE! Vorbildlich.
>>
>> Grundig-Ersatzteile an Verbraucher? Nix, ich wurde verarscht.
>>
>> Bei dieser Firmen-Politik wünsche ich dem Maxl... naja. Nein, Grundig
>> war definitiv alles andere als verbraucherfreundlich.
>
> Diese Service Anleitungen bekam jeder - je nach Umfang - für ein paar
> Pfennige.
> Alle Ersatzteile hatten eine eigene Bestellnummer, dafür gab es eine
> eigene Abteilung und die lieferten prompt an jedermann, da alles im
> Lager vorrätig war. Alle Standard-Teile (z.B. Schrauben etc.) hatten
> eine DIN-Nummer und die konnte jeder überall kaufen.
> Nur so habe ich das erlebt. Heute ist das natürlich alles weg.

In den alten sw- und Farbröhrenkisten war der Schaltplan oft noch im 
Inneren beiliegend, später oft nur noch Stromlaufplan oder gar nicht..
Viele deutsche Hersteller gaben die Serviceunterlagen ausschliesslich an 
die eigenen Vertragshändler gegen hohe Kosten heraus und unter 
hohenstrafandrohung, diese andere rauszugeben.
Besser wurde es mit der Verbreitung der Einkaufsgemeinschaften, aber idR 
auch wieder nur an Fachbetriebe zu oft horrenden Preisen.
Und immer mehr lagerten diesen "Service" dann zum Schaltungsdienst Lange 
in Berlin aus.
Ein Stapel schlechter Kopien konnte da schon dreistellig kosten, 
zwischen 30,- und 50,-DM waren die Regel und nicht nur bei mir ein 
echter Kostenfaktor.

Niemand kam damals auf die Idee, irgendwelche Normteile beim 
Gerätehersteller zu kaufen.
Und spezielle Teile mit häufigerer Ausfallerscheinung wurden auch 
überwiegend als Nachbauten von z.B. König & Co bezogen.

Keine Ahnung, wo Du Deine Erfahrungen her hast.

von Heinrich K. (minrich)


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Diesen Sonntag dürfen 455.000 Berliner wählen. Es ist die 
Wiederholungswahl der Wiederholungswahl der Bundestagswahl von 2021. 
Keine der zugelassenen Parteien hat ein "Recht auf Reparatur" im 
Wahlprogramm. Nun soll ja diese EU-Initiative Verbrauchern ermöglichen, 
den Hersteller zur Reparatur des Gerätes zu zwingen - natürlich gegen 
Entgelt.

Nur bringt das Grundig, Telefunken, Blaupunkt, Saba, Nordmende, Graetz, 
Schaub... nicht zurück. Abgerissen, eingestampft, von Nordmende steht 
noch eine Ruine. Alle weg, tot, teils vergessen oder im Altersheim.

Sinnlos.

Ebenso sinnlos sind "Reparaturen" an Röhrenfernsehern, 3G-Smartphones, 
Windows95-Rechnern, analogen Sat-Receivern, Tonbandgeräten oder 
Faxgeräten. Fas oben gezeigte Servicemanual einer "Stenorette" datiert 
auf 1982. Wieviele 42 Jahre alten Diktiergeräte sind denn noch in 
Benutzung?
Null!

von Martin L. (makersting)


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Habe ich es richtig verstanden, dass das Recht auf Reparatur nur die 
ersten 2 Jahre gilt und der Kunde die Wahl hat, statt Rep. ein neues 
Gerät zu bekommen? Dann würden wohl 90% + x% eh das Neugerät wählen, 
weil es schneller geht und Neues toller ist.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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von Manfred P. (pruckelfred)


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Heinrich K. schrieb:
> Warum sollte ein Hersteller daran Interesse zeigen,
> Repair-Cafe-Dilettanten "supporten" zu müssen? Oder Typen, die
> 10-Euro-Toaster "reparieren" wollen?

Das ist ein weiterer Deiner sinnfreien Beiträge.

Wenn am Timer der berühmte X2-Kondensator kaputt ist, braucht man keinen 
Support des Herstellers. Das ist ein Standardteil und es würde genügen, 
den Toaster schadlos öffnen zu können. Materialkosten unter 10% des 
Neuwertes, meine Zeit muß mir nicht in Rechnung stellen.

Ich habe mehrere 'Stromspartimer' Ansmann AES-1, rate mal, an was die 
verrecken. Der Kondensator kostet maximal einen Euro, aber man verbaut 
Arschlochsschrauben, damit ich die möglichst nicht auf bekomme.

Rainer Z. schrieb:
> Grundig-Ersatzteile an Verbraucher? Nix, ich wurde verarscht.

So habe ich das auch in Erinnerung. Ich habe in den 70ern Fernsehpfusch 
gelernt, Grundig gab Ersatzteile nur an Fachhändler ab. Na immerhin gab 
es sogar eine Servicestelle in der Stadt.

Die Eltern hatten eine Krups Kaffeemaschine, typischer Schaden 
Heizplatte. Also eine Heizplatte und zwei Verbindungsschläuche bestellt: 
"Wir fertigen nach GS geprüfte Sicherheit blah blah und liefern nur an 
zertifizierte Fachbetriebe". Leckt Arsch, von real eine Petra oder wie 
auch immer deren Billigmarke hieß und nie wieder etwas von Krups 
gekauft.

Wir hatten auch noch einen AEG-Telefunken Kundendienst und für 
Bosch-Siemens Hausgeräte in der Stadt, hinfahren und für überschaubares 
Geld Teile mitnehmen, da durfte jeder kaufen. Was nicht da war, haben 
sie binnen weniger Tage beschafft.

Letztes Jahr hatte ich Differenzen mit meiner Ölheizung und bei Elco 
angerufen. Bis vor wenigen Jahren bekam ich problemlos Teile, nun haben 
auch die sich überlegt, nur noch an Fachbetriebe zu verkaufen. Ich 
musste dann einen Heizungsbauer heftig bebetteln, der hatte nicht 
wirklich Lust, zwei Ölleitungen zu bestellen und mir einzubauen - 
Rechnungsbetrag knapp 200 Euro, was sehr ehrlich berechnet war.

In die Ecke springen dann diverse unseriöse Internet(fach)händler, die 
Teile beschaffen und an privat versenden, zum dreifachen Preis plus 
Versand.

Es ist einfach nur noch Scheiße, man bekommt weder Unterlagen noch 
Ersatzteile und der EU-Schwachsinn wird das nicht verbessern. Ich 
brauche nicht für jeden Fehler einen "Fachbetrieb".

von Lu (oszi45)


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Das RECHT auf Reparatur sagt wenig über den Preis. Die kaputte Schraube 
kostet dann -einen-Cent und eine Stunde Reparaturpauschale und 100€ 
Anfahrt?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Diese Regelungen stehen aber im Gegensatz zu dem Vorschlag der EU, der 
eine Reparatur vom gebrauchten Autos (Verbrenner) untersagt. Zu finden 
waere das dort:

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:52023PC0451

 g)seine Reparatur erfordert den Austausch des Motors, des Getriebes, 
der Karosserie oder des Fahrgestells, was zum Verlust der ursprünglichen 
Identität des Fahrzeugs führt.
2.Die Reparatur des Fahrzeugs ergibt aus wirtschaftlicher Sicht keinen 
Sinn, wenn sein Marktwert niedriger ist als die Kosten der 
erforderlichen Reparaturen, ...

Bei der vorangehenden Liste reicht es aus, einem Hersteller ein 
Ersatzteil zu untersagen indem es als nicht zulassungsfaehig eingestuft 
wird, weil später als das Auto produziet, es neue Kriterien erfuellen 
muss.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ralf X. schrieb:
> In den alten sw- und Farbröhrenkisten war der Schaltplan oft noch im
> Inneren beiliegend...

... aber oft von einem früheren Techniker geklaut.

> Und immer mehr lagerten diesen "Service" dann zum Schaltungsdienst Lange
> in Berlin aus.
> Ein Stapel schlechter Kopien konnte da schon dreistellig kosten,
> zwischen 30,- und 50,-DM waren die Regel

War leider die letzte Rettung.

> König

Diese Firma habe ich geliebt! Sie verkaufte (über Händler) z.B. 
Zeilentrafos zu fairen Preisen. Für ein sehr altes Gerät, einen 
Farbfernseher der ersten Generation, konnte ich den Hochspannungstrafo 
(getrennte Zeilen- und Hochspannungsstufe) beim Händler (es war damals 
Fa. Theunissen in Kiel) nicht bekommen und habe Fa. König direkt 
angeschrieben und dort nachgefragt. Mit guter alter Briefpost.

Zurück kam ein Päckchen mit Hochspannungstrafo und Schreiben. Es wäre 
ein Restposten und daher bekäme ich ihn geschenkt. Das hat mich 
unglaublich gerührt, dass ich das Schreiben aufgehoben habe. Kann es 
jetzt aber nach diversen Umzügen nicht mehr finden. Der Fernseher läuft 
mit diesem Hochspannungstrafo von König immer noch.

Sorry, diese Geschichte musste ich hier loswerden.

von G. K. (zumsel)


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Oliver S. schrieb:

> Eine Reparatur kostet immer Geld, vor allem für die Arbeit, und das wird
> sich auch durch noch so tolle Gesetze nicht ändern.

Bei Autos sind die Kosten für Reparaturen und Ersatzteile ein Argument 
für oder gegen ein bestimmtes Produkt, und werden auch diskutiert wie 
man aktuell bei Tesla sieht.

von Thomas (db8nr)


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Werden heute produzierte Autos jemals Oldtimer werden?
Wohl nicht, da die Elektronik nicht reparierbar ist, Elkos, Prozessoren 
etc...
Oldtimer-Autos (Käfer, 2CV, Ford T ...) können ewig mit Werkzeugmachern, 
Blechpatscher oder Schmieder immer wieder herrichten.
Oldtimer sind Kulturgüter!

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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Thomas schrieb:
> ...stimmt, es blieb nur der Name [Grundig] übrig...

Denn Namen pappt nun ein türkischer Hersteller (der sich die 
Namensrechte gesichert hat) an seine Fernseher, damit er nicht Üzegül 
drauf schreiben muss. Denn Üzegül würde hier keiner kaufen. Steht da 
Grundig drauf, dann gehen die Üzegüls weg wie warme Semmel.

Ein gutes Beispiel dafür, wie man als Verbraucher verarscht wird. Am 
Ende des Tages hält der Gesetzgeber auch noch schützend die Hand über 
solche Machenschaften.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Gustav K. schrieb:
> Am
> Ende des Tages hält der Gesetzgeber auch noch schützend die Hand über
> solche Machenschaften.

Was genau ist hier eine Straftat?
Was sollte der Gesetzgeber deiner Meinung nach ändern?

von Cyblord -. (cyblord)


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Heinrich K. schrieb:
> Nur bringt das Grundig, Telefunken, Blaupunkt, Saba, Nordmende, Graetz,
> Schaub... nicht zurück.

Und? Kann ich gut drauf verzichten.

von Udo S. (urschmitt)


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Thomas schrieb:
> können ewig mit Werkzeugmachern,
> Blechpatscher oder Schmieder immer wieder herrichten.

Auch nicht so ganz trivial.
baue du mal eine Verteilereinstritzpumpe aus den frühen 70gern nach.
Genau da wird die Ersatzteilelage für alte Diesel z.B. problematisch.

von Harald W. (wilhelms)


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Gustav K. schrieb:

>> ...stimmt, es blieb nur der Name [Grundig] übrig...
>
> Denn Namen pappt nun ein türkischer Hersteller (der sich die
> Namensrechte gesichert hat) an seine Fernseher,

...und an jede Menge andere Gegenstände, die Grundig nie gebaut hat,
z.B. Batterien.

von Cyblord -. (cyblord)


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Heinrich K. schrieb:
> Nur bringt das Grundig, Telefunken, Blaupunkt, Saba, Nordmende, Graetz,
> Schaub... nicht zurück.

Ich vermisse auch die East India Trading Company und Standard Oil. Wer 
bringt die zurück?

von Thomas (db8nr)


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Udo S. schrieb:
> baue du mal eine Verteilereinstritzpumpe aus den frühen 70gern nach.

Diese Oldtimer-Autos (Käfer, 2CV, Ford T ...) hatten niemals 
Einspritzpumpen sondern Vergaser.

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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Udo S. schrieb:
> Was genau ist hier eine Straftat?

Dazu müsste man vorab klären, wo Verarsche aufhört und Betrug anfängt.
Wenn ich einen Daimler kaufe und es ist ein Lada drin, ist das Betrug.

> Was sollte der Gesetzgeber deiner Meinung nach ändern?

Ganz einfach: Auf Produkten steht GRUNDSÄTZLICH der Name des Herstellers 
und keine gekauften Namen von Leichen.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas schrieb:
> Diese Oldtimer-Autos (Käfer, 2CV, Ford T ...) hatten niemals
> Einspritzpumpen sondern Vergaser.

Diesel ?

Selbst der 50ger Jahre Deutz hat schon eine Einspritzpumpe.

Halt kein common rail 1000 bar Ding  sondern Vorkammereinspritzung.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas schrieb:

>> baue du mal eine Verteilereinstritzpumpe aus den frühen 70gern nach.
>
> Diese Oldtimer-Autos (Käfer, 2CV, Ford T ...) hatten niemals
> Einspritzpumpen sondern Vergaser.

Es gibt auch Mercedes-Oldtimer...

von Le X. (lex_91)


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Gustav K. schrieb:
> Ganz einfach: Auf Produkten steht GRUNDSÄTZLICH der Name des Herstellers
> und keine gekauften Namen von Leichen.

Nach dieser Logik kannst du aber niemals einen Daimler irgendwo kaufen 
weil es diesen Hersteller nicht gibt.
Gustav K. schrieb:
> Wenn ich einen Daimler kaufe

Der Hersteller des Fahrzeuges, das du vermutlich meinst, ist die 
Mercedes-Benz Group AG. Dieser Name müsste dann überall draufstehen.
Aber vermutlich stellt die Mercedes-Benz Group AG deinen "Daimler" gar 
nicht selber her sondern beauftragt damit irgendeine GmbH mit noch 
kryptischerem Namen, an der sie die Anteile hält.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Le X. schrieb:
> Nach dieser Logik kannst du aber niemals einen Daimler irgendwo kaufen
> weil es diesen Hersteller nicht gibt.
> Der Hersteller des Fahrzeuges, das du vermutlich meinst, ist die
> Mercedes-Benz Group AG. Dieser Name müsste dann überall draufstehen.
> Aber vermutlich stellt die Mercedes-Benz Group AG deinen "Daimler" gar
> nicht selber her sondern beauftragt damit irgendeine GmbH mit noch
> kryptischerem Namen, an der sie die Anteile hält.

Dummschwätzer.

Wer repariert, kauft ja wohl keinen Neuwagen

https://de.wikipedia.org/wiki/Daimler

von Thomas U. (charley10)


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Udo S. schrieb:
> Thomas schrieb:
>> können ewig mit Werkzeugmachern,
>> Blechpatscher oder Schmieder immer wieder herrichten.
>
> Auch nicht so ganz trivial.
> baue du mal eine Verteilereinstritzpumpe aus den frühen 70gern nach.
> Genau da wird die Ersatzteilelage für alte Diesel z.B. problematisch.

Wahrscheinlich ist Reparatur für dich immer nur der Einbau eines 
Neuteiles?
Du hast vermutlich wenig Erfahrung, was Werkzeugmacher so können?
Beispiel: Mein erstes 'Fahrzeug' war eine Rennpappe mit recht vielen km 
drauf. Der Vergaser (Lager der Drosselklappe) war soweit oval 
ausgeleiert, dass kein stabiles Standgas mehr einstellbar war. Was nun?
Das Ding wurde ausgebaut, die Drosselklappe entfernt und der 
ausgeschlagene Sitz im Alukörper ausgebohrt. Anschliessend wurden 
Buchsen aus Sinterbronze eingepresst und mit einer Reibahle auf Maß 
gebracht. Das Ergebnis war besser als Neuware und auch die Haltbarkeit 
sicher länger als diese!
Solange ein mechanischer Verschleiß auf fähige und willige Menschen 
trifft, ist (leider?) meist was zu machen. Das trifft auf zunehmend 
verdongelte Elektronik natürlich künftig nicht mehr zu.

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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Heinrich K. schrieb:
> als ob mit dem Bereitstellen eines Schaltplans jeder Depp einen Porsche
> oder ein Isuzu Automatikgetriebe selbst reparieren könnte...

Ein Automatikgetriebe repariert nicht mal eine Vertragswerkstatt, das 
wird schon immer ausgetauscht.

Wären Schaltpläne und Ersatzteile verfügbar und ließen sich Geräte 
einfach und zerstörungsfrei öffnen, würden Reparatur-Initiativen wie 
Pilze aus dem Boden schießen und es gäbe an jeder Ecke ein 
Reparaturcafés. Aber das will im Kapitalismus keiner. Selbst unser Staat 
will das nicht, denn es entgeht ihm die MwSt. des Neugeräts.

Thomas schrieb:
> Hier mal ein vorbildliches Beispiel aus alten Zeiten ...

Ja, so war das früher mal. HONDA hatte für seine Stromerzeuger immer 
ausführliche Servicemanuals in vier Sprachen (darunter deutsch), das 
haben die aber mittlerweile auch eingestellt. Für die aktuellen Geräte 
gibt es schlicht und ergreifend NICHTS.

von Harald W. (wilhelms)


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Gustav K. schrieb:

>> Was genau ist hier eine Straftat?
>
> Dazu müsste man vorab klären, wo Verarsche aufhört und Betrug anfängt.
> Wenn ich einen Daimler kaufe und es ist ein Lada drin, ist das Betrug.
>
>> Was sollte der Gesetzgeber deiner Meinung nach ändern?
>
> Ganz einfach: Auf Produkten steht GRUNDSÄTZLICH der Name des Herstellers
> und keine gekauften Namen von Leichen.

Nun, schon vor vielen Jahrzehnten hat m.W. Siemens keine
Haushaltsgeräte mehr selbst gebaut. Und in den sechziger
Jahren hat Telefunken "Quelle"-Radios gebaut. Da stand
selbst auf den Platinen "Privileg".

von Thomas (db8nr)


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Gustav K. schrieb:
> Thomas schrieb:
>> Hier mal ein vorbildliches Beispiel aus alten Zeiten ...
>
> Ja, so war das früher mal. HONDA hatte für seine Stromerzeuger immer
> ausführliche Servicemanuals in vier Sprachen (darunter deutsch), das
> haben die aber mittlerweile auch eingestellt. Für die aktuellen Geräte
> gibt es schlicht und ergreifend NICHTS.

Sowas - siehe Anlage

von Thomas (kosmos)


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habe mir das Gesetzt noch nicht durchgelesen, ich denke aber wenn ich 
das Recht auf eine Reparatur habe und nicht ein neues Gerät nehmen muss, 
dann wird der Hersteller das so konstruieren müssen dass man das Gerät 
zerstörungsfrei öffnen kann und das wäre schon mal ein Gewinn, den meist 
ist das Zeug so konstruiert das die ganzen Haltenasen beim ersten mal 
öffnen wegbrechen. Das erhöht zu mindestens die Chance es selber 
reparieren zu können.

von Andre M. (andre1597)


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Bei Fernsehgeräten könnte man das Netzteil nach außen führen, geht das 
kaputt, kommt einfach ein neues dran. Und die Modelle müssten dann ein 
Standard - Netzteil haben, zu bezahlbaren Preisen. Wenn die Akkus der 
Smartphone wieder vom Nutzer selber zu wechseln wärn, wärn wir sicher 
auch schon weiter, aber selbst davon sind wir meilenweit entfernt.

von Harald W. (wilhelms)


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Andre M. schrieb:

> Bei Fernsehgeräten könnte man das Netzteil nach außen führen, geht das
> kaputt, kommt einfach ein neues dran. Und die Modelle müssten dann ein
> Standard - Netzteil haben, zu bezahlbaren Preisen. Wenn die Akkus der
> Smartphone wieder vom Nutzer selber zu wechseln wärn, wärn wir sicher
> auch schon weiter, aber selbst davon sind wir meilenweit entfernt.

Fernseher benötigen mehrere unterschiedliche Spannungen. Da wäre
die Entwicklung eines Universalnetzteils nicht sinnvoll.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas schrieb:
> habe mir das Gesetzt noch nicht durchgelesen, ich denke aber wenn
> ich
> das Recht auf eine Reparatur habe und nicht ein neues Gerät nehmen muss,
> dann wird der Hersteller das so konstruieren müssen dass man das Gerät
> zerstörungsfrei öffnen kann und das wäre schon mal ein Gewinn, den meist
> ist das Zeug so konstruiert das die ganzen Haltenasen beim ersten mal
> öffnen wegbrechen. Das erhöht zu mindestens die Chance es selber
> reparieren zu können.

Derzeit ist es gesetzlich halt so, daß der Hersteller dafür sorgen muss, 
daß der Kunde (Laie) ein Gerät NICHT öffnen kann, daher 
Sicherheitsschrauben überall.

Früher galt das weit sinnvollere, nicht WERKZEUGLOS öffnen können, da 
reichte eine (Kreuzschlitz) Schraube,

von Hmmm (hmmm)


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Andre M. schrieb:
> Wenn die Akkus der Smartphone wieder vom Nutzer selber zu wechseln wärn,
> wärn wir sicher auch schon weiter, aber selbst davon sind wir meilenweit
> entfernt.

Sag das den Lemmingen, für die die Qualität eines Telefons davon 
abhängt, wie flach es ist. Früher waren sie höher, hatten genug Platz 
für ein Akkupack und lagen nebenbei noch gut in der Hand.

Michael B. schrieb:
> Derzeit ist es gesetzlich halt so, daß der Hersteller dafür sorgen muss,
> daß der Kunde (Laie) ein Gerät NICHT öffnen kann, daher
> Sicherheitsschrauben überall.

Blödsinn.

von Thomas U. (charley10)


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Thomas schrieb:
> habe mir das Gesetzt noch nicht durchgelesen, ich denke aber wenn ich
> das Recht auf eine Reparatur habe und nicht ein neues Gerät nehmen muss,
> dann wird der Hersteller das so konstruieren müssen dass man das Gerät
> zerstörungsfrei öffnen kann und das wäre schon mal ein Gewinn, den meist
> ist das Zeug so konstruiert das die ganzen Haltenasen beim ersten mal
> öffnen wegbrechen. Das erhöht zu mindestens die Chance es selber
> reparieren zu können.

Dann müsstest du aber auch garantieren, dass das Gerät NACH deiner, 
sicher Pfuschreparatur, immer noch ALLEN Ansprüchen genügt!
(Dichtheit, Sicherheit, EMV....hastenichgesehen)
Kannst du das überhaupt? 😎

von Ralf S. (cmyk61)


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Thomas R. schrieb:
> Oh, hallo Heinrich, danke für die Blumen! Gerade gestern wieder zusammen
> mit 7 weiteren Reparateuren 15 von 22 Geräten erfolgreich repariert 😜🤭

Wir, auch Repaircafé, machen ähnliche Erfahrungen.
ABER - viele Geräte haben Ewigkeiten keine Garantie mehr drauf, sind 
also derart alt, dass E-Teile allenfalls aus ausgeschlachteten Geräten 
stammen oder Normteile sind. Demontage dieser Geräte stellt in der Regel 
kein Problem dar.
ABER(2) - die neueren Geräteklassen (Canon-Tintenpinkler, 
Kaffee-Vollautomaten mit denen wir bombardiert werden sind da schon ne 
andere Kategorie. Schwer zu öffnen, keine Servicemanuals, selten 
Ersatzteile.
Ersatz-PCB kostet mal eben 100 Teuro. Ähnliche Erfahrungen machen wir 
mit Staubsaugern von zB Miele.
Klar, man bekommt die Platine aber die kostet mal eben (aufbereitet) 
50-60 Euro. Dabei ist da nur zB 1 Elko hinüber.

Das Recht auf Reparatur wird IMHO somit konterkariert.

Gruß
Ralf

von Andre M. (andre1597)


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Harald W. schrieb:
> Fernseher benötigen mehrere unterschiedliche Spannungen. Da wäre
> die Entwicklung eines Universalnetzteils nicht sinnvoll.

Könnte man lösen, indem man die unterschiedlichen Spannungen per Kabel 
ins Gerät bring, am Kabeleingang (Fernseher) ist ein kleines Kästchen 
mit richtigen Schrauben, geht was kaputt (das Netzteil) wird das 
Kästchen aufgeschraubt, System - Stecker gezogen.. neues dran etc.. wär 
aus meiner Sicht machbar.

von Oliver S. (oliverso)


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Cha-woma M. schrieb:
>> Das Recht auf Reparatur zu guten Bedingungen wird aus nachvollziehbaren
>> Gründen niemals das werden, was sich da manche Träumer erträumen.
> Das wissen wir Alle, es geht halt darum was durchzusetzen was mit den
> normalen Marktmechanismen nicht erfolgt!

Ich sag ja, Träumer. Was soll denn da von wem durchgesetzt werden?
Den Fakt, daß so ziemlich jede bezahlte Reparatur an den allermeisten 
Geräten völlig unwirtschaftlich ist, wird kein Reparaturgesetz je ändern 
können.
Ja, einen Akku im Handy wechseln lassen wird eventuell einfacher, 
besonders bei Apple, aber beim großen Rest ändert sich gar nichts.

Die kostenlosen Reparaturen im Reparaturcafe mögen ja einfacher werden, 
wenn der Zugang zu Plänen und Ersatzteilen einfacher wird, und die 
Hobbyschrauber können da auch von profitieren, aber das ist eine 
Randnotiz.

Oliver

von Harald W. (wilhelms)


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Andre M. schrieb:

>> Fernseher benötigen mehrere unterschiedliche Spannungen. Da wäre
>> die Entwicklung eines Universalnetzteils nicht sinnvoll.
>
> Könnte man lösen, indem man die unterschiedlichen Spannungen per Kabel
> ins Gerät bring, am Kabeleingang (Fernseher) ist ein kleines Kästchen
> mit richtigen Schrauben, geht was kaputt (das Netzteil) wird das
> Kästchen aufgeschraubt, System - Stecker gezogen.. neues dran etc.. wär
> aus meiner Sicht machbar.

Das funktioniert aber nur, wenn jeder Fernseher sein eigenes Netzteil
bekommt. Ist denn das Netzteil wirklichz der häufigste Fehler bei
Fernsehern? Dann sollte man besser das Netzteil so konstuieren, das
es länger hält.

von Ralf S. (cmyk61)


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Ich erinnere mich noch an eine Geschichte aus den 80ern.
Miele Waschvollautomat (3 Jahre alt) machte die Grätsche. Steuerplatine 
futsch. Lokaler Miele-Service verkaufte da noch an Private.
ABER (mal wieder) das Originalteil nicht mehr lieferbar.
ABER (hihi) da gibts einen Ersatz für
ABER (grrr) statt 100 DM 150 DM
ABER (hmm) Ersatz auch nicht mehr lieferbar
ABER (hmmpf) Ersatz für den Ersatz ist am Lager - aber 230 DM
augenaufreiss
Jaaaa, meinte der Kollega hinter der Theke, da ist jetzt der 
Temperaturregler mit drauf. Falls der vorhandene kaputt geht kannste das 
Kabel einfach umstecke. Ja, klar, nä?

Gruß
Ralf

von Andre M. (andre1597)


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Ralf S. schrieb:
> Kaffee-Vollautomaten mit denen wir bombardiert werden

Früher wurde der Kaffee mit heißem Wasser aufgebrüht, oder per 
Kaffeemaschine gebrüht, heute ist das irgendwie nicht mehr machbar. Eine 
einzige Industrie die sich nur ums Kaffee - brühen "kümmert" und wie man 
das dann auch nur noch so teuer wie auch nur möglich (für den Kunden) 
machen könnte. Aber die Leute kaufens ja, dann geht das Ding nach 3 
Jahren putt, oder es bilden sich im Gerät grüne Biotope, die teilweise 
unter Schutz gestellt werden müssten.

von Harald W. (wilhelms)


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Ralf S. schrieb:

> Ich erinnere mich noch an eine Geschichte aus den 80ern.
> Miele Waschvollautomat (3 Jahre alt) machte die Grätsche.

Ein ähnliches Problem gab es bei meinem AG mit einem UHV-Rastertunnel-
Mikroskop. Dort war nach 15 Jahren das Lager einer Turbomolekular-
Pumpe kaputt. Der Hersteller der Pumpe sagte uns, das nach zehn Jahren
die Pumpe "Out of Service" ist, d.h. sie wird nicht mehr repariert.
Zum Glück hat sich dann ein Anbieter in den USA im Internet gefunden,
der ein passendes Kugellager verkauft hat. Der Austausch war zwar
nicht ganz einfach, aber unser Feinmechaniker hat das geschafft.
Jetzt kann die Pumpe weitere fünfzehn Jahre pumpen.

: Bearbeitet durch User
von Andre M. (andre1597)


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Harald W. schrieb:
> Ist denn das Netzteil wirklichz der häufigste Fehler bei
> Fernsehern?

Aus meiner Sicht, dass was noch reparabel ist, sich um die 
Prozessorplatine zu "kümmern" ist sicher nicht mehr kostenrelevant bzw. 
fast kaum machbar, wenn nicht grad nur der Kühler abgefallen ist. Die 
Schaltnetzteile haben halt ne gewisse Lebensdauer, selbst bei Top 
Bauteilen ( die selten Top sind). Und da ein Fernseher oft lange läuft..

von Ralf X. (ralf0815)


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Ralf S. schrieb:
> Ersatz-PCB kostet mal eben 100 Teuro. Ähnliche Erfahrungen machen wir
> mit Staubsaugern von zB Miele.
> Klar, man bekommt die Platine aber die kostet mal eben (aufbereitet)
> 50-60 Euro. Dabei ist da nur zB 1 Elko hinüber.

Und was hindert den "Experten" im RC einfach den Elko zu wechseln?

von Udo S. (urschmitt)


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Thomas schrieb:
> Diese Oldtimer-Autos (Käfer, 2CV, Ford T ...) hatten niemals
> Einspritzpumpen sondern Vergaser.

Ja und Alte Diesel dürfen also nach deiner Definition nie Oldtimer 
werden?
Die Realität hat dich da schon längst überholt. Es gibt nicht nur PKW 
Oldtimer

von Harald W. (wilhelms)


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Udo S. schrieb:

> Es gibt nicht nur PKW Oldtimer

Ja, Menschen auch. Die lassen sich allerdings nicht ganz so einfach 
reparieren.

von Michael B. (laberkopp)


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Harald W. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Es gibt nicht nur PKW Oldtimer
>
> Ja, Menschen auch. Die lassen sich allerdings nicht ganz so einfach
> reparieren.

Von der Behauptung, sie reparieren zu können, lebt allerdings eine ganze 
Branche die 20% des Bruttosozialprodukts verschlingt.

von Heinrich K. (minrich)


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Der Thread nimmt eine eigenartige Richtung...

von Heinrich K. (minrich)


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Ralf X. schrieb:
> Und was hindert den "Experten" im RC einfach den Elko zu wechseln?

🤣🤣🤣🤣😆😆😆😁😁😃

Du böser, böser Schlingel, Du!

von Ralf S. (cmyk61)


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Heinrich K. schrieb:
> Der Thread nimmt eine eigenartige Richtung...

Oooch, der kann eine noch viel eigenartigere Richtung annehmen ;-)

Vor allem wenn man sich mal die Frage stellt, aus welchen 
Prestigegründen man so viele Konsumgüter benötigt. Viele schimpfen doch 
über diese unendliche Verschwendungssucht - IMHO mit Recht.
Ich bin jetzt mal ganz mutig und behaupte, dass wir so viele Autos 
benötigen, um zeitig zur Arbeit zu kommen, um Dinge zu produzieren die 
man eigentlich nicht benötigt (oder benötigt weil sie so kurzlebig sind) 
und natürlich auch um die Wirtschaft und deren Wachstum weiter zu 
befeuern.
Aber mal ehrlich? Wer braucht denn dieses entartete Wachstum? Oder um es 
anders zu fragen: in welcher Weise findet denn die Umverteilung der 
Vermögen statt? ALso selbst wenn ich auf Vermögenszuwachs verzichte kann 
ich nicht plötzlich mit der Arbeit aufhören. Ohne Moos nix los.
Von den ganzen Begehrlichkeiten vieler Staaten und der daraus 
resultierenden (teils kriegerischen) Auseinandersetzungen abgesehen.
singt: "wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld...?"
Nicht falsch verstehen, ich gönne jedem seinen SUV, Porsche, Jaguar vor 
der Haustür - aber nicht auf Kosten derjenigen die in der Pyramide ganz 
unten stehen. Wieviel Prozent des Weltvermögens gehören wieviel Prozent 
der Bevölkerung?
Ein wenig OT? Na ja?
Und warum dann diese Probleme um das Recht auf Reparatur? Wer braucht 
schon 5G? Meine Whatsapps klappen auch mit langsamer Verbindung also 
auch mit meinem alten Smartphone.

Gruß
Ralf

von Ralf S. (cmyk61)


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Ralf X. schrieb:
> Und was hindert den "Experten" im RC einfach den Elko zu wechseln?

das fehlende Wissen, dass es tatsächlich der Elko ist, könnte ja auch ne 
Diode, ein Folie, Kerko, Transistor etc pp sein. Try and Error könnte 
man sich ersparen, wenn man Pläne der Baugruppen hätte.
Natürlich kann ich viel herumstochern. Aber so erfinden viele 
Reparateure das Rad neu, indem sie die Schaltung erst mal analysieren. 
Anstatt auf zur Verfügung stehende Pläne zurückgreifen zu können.

Gruß
Ralf

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


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> Und was hindert den "Experten" im RC einfach den Elko zu wechseln?

Selbst wenn die originale Schaltung vorhanden ist, kann der 
"Fortschritt" zu anderen Werten geführt haben, was ich öfter erleben 
durfte, wenn ich vom Schaltungsdienst L. einen Plan hatte. 
https://sdl-online.de/dokumentationen/

von Ralf X. (ralf0815)


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Ralf S. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Und was hindert den "Experten" im RC einfach den Elko zu wechseln?
>
> das fehlende Wissen, dass es tatsächlich der Elko ist, könnte ja auch ne
> Diode, ein Folie, Kerko, Transistor etc pp sein. Try and Error könnte
> man sich ersparen, wenn man Pläne der Baugruppen hätte.

Sorry, aber wer nicht einmal einen Miele Staubsaugerleistungsregler 
sofort überblickt, sollte Elektronik-Fremdreparaturen tunlichst 
unterlassen.
Aber selbst ein sauber gedruckter Schaltplan sagt einem ja noch lange 
nicht, was nun wirklich defekt ist und ggf. wodurch der Fehler 
entstanden ist und welche Massnahmen zusätzlich angeraten sind.

> Natürlich kann ich viel herumstochern. Aber so erfinden viele
> Reparateure das Rad neu, indem sie die Schaltung erst mal analysieren.
> Anstatt auf zur Verfügung stehende Pläne zurückgreifen zu können.

Wer ansonsten wirklich für die jeweiligen Reparaturen geeignet ist, 
sollte in den meisten Fällen auch in der Lage sein, spätestens 
hilfreiche Tipps im www zu finden.

Was ich aber bisher in RCs, als Fragesteller hier im Forum oder auch 
ansonsten so erlebt habe, ist oft ein reines Trauerspiel von 
Selbstüberschätzung.

von Ralf X. (ralf0815)


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Lu O. schrieb:
>> Und was hindert den "Experten" im RC einfach den Elko zu wechseln?
>
> Selbst wenn die originale Schaltung vorhanden ist, kann der
> "Fortschritt" zu anderen Werten geführt haben, was ich öfter erleben
> durfte, wenn ich vom Schaltungsdienst L. einen Plan hatte.
> https://sdl-online.de/dokumentationen/

Damit musste man immer rechnen, auch schon bei z.B. bei Röhren-TV mit 
original beigelegten Schaltplänen.
Nicht umsonst wird öfter hier im Forum der Tipp gegeben, bei manchen 
Bauteilen einer bestimmten Schaltung eher einen höherwertigen Wert 
einzusetzen, als original verbaut.
Nur darf so ein Tipp auch keinesfalls verallgemeinert werden.

von Harald W. (wilhelms)


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Ralf X. schrieb:

> Nur darf so ein Tipp auch keinesfalls verallgemeinert werden.

Ja, z.B. beim Tausch von Schottky-Dioden.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Thomas schrieb:
> Wohl nicht, da die Elektronik nicht reparierbar ist, Elkos, Prozessoren
> etc...

Die duerfen aus IT-Sicherheitsgruenden nicht auf die Strasse. Der 
Nachbau einzubauen, veraendert den Charakter des Fahrzeugs.

Nebenbei erinnere ich noch an die Artikel, dass das EAuto nur die 
Übergangsloesung zu keinem Auto waere.

von Percy N. (vox_bovi)


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Ralf X. schrieb:
> Nicht umsonst wird öfter hier im Forum der Tipp gegeben, bei manchen
> Bauteilen einer bestimmten Schaltung eher einen höherwertigen Wert
> einzusetzen, als original verbaut.

Zumindest Sicherungen sollten dann nicht nur deutlich länger halten, 
sondern auch erheblich höhere Ströme absichern können!

Auf diese Weise kann man dem Gerät uU völlig neue Leistungsklassen 
eröffnen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Andre M. schrieb:
> Ralf S. schrieb:
>> Kaffee-Vollautomaten mit denen wir bombardiert werden
>
> Früher wurde der Kaffee mit heißem Wasser aufgebrüht,
Das kannste ja auch heute noch machen
z.B. French-Press
> oder per
> Kaffeemaschine gebrüht,
Gibt`s auch heute noch!
> heute ist das irgendwie nicht mehr machbar. Eine
> einzige Industrie die sich nur ums Kaffee - brühen "kümmert" und wie man
> das dann auch nur noch so teuer wie auch nur möglich (für den Kunden)
> machen könnte.
Wenn die Teile nicht nachgefragt werden würden, würde es auch keinen 
Markt dafür geben!
> Aber die Leute kaufens ja, dann geht das Ding nach 3
> Jahren putt, oder es bilden sich im Gerät grüne Biotope, die teilweise
> unter Schutz gestellt werden müssten.
Man kann auch über`s Wetter schimpfen, aber ändern wird sich das Wetter 
deshalb auch nicht!

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Andre M. schrieb:
> Früher wurde der Kaffee mit heißem Wasser aufgebrüht, oder per
> Kaffeemaschine gebrüht, heute ist das irgendwie nicht mehr machbar.

Hä? Wie kommst du denn darauf?

von Ralf S. (cmyk61)


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Ralf X. schrieb:
> Sorry, aber wer nicht einmal einen Miele Staubsaugerleistungsregler
> sofort überblickt, sollte Elektronik-Fremdreparaturen tunlichst
> unterlassen.

hmm, Du meinst jetzt wohl die Platine mit der Phasenansschnittsteuerung. 
Mittlerweile gibts auch bei Miele ETWAS kompliziertere Sachen incl. SMD, 
beidseitig bestückt etc.

Gruß
Ralf

von Manfred P. (pruckelfred)


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Thomas U. schrieb:
> Wahrscheinlich ist Reparatur für dich immer nur der Einbau eines
> Neuteiles?
> Du hast vermutlich wenig Erfahrung, was Werkzeugmacher so können?

Zumindest ich weiß, was geht. Da ich es selbst nicht kann, brauche ich 
jemanden mit gutem Willen, guter Ausstattung und guten Fähigkeiten. Seit 
ich den nicht mehr direkt nebenan innerhalb der Firma habe, sind für 
mich Mechanikreparaturen nicht mehr machbar.

Gustav K. schrieb:
> Ein Automatikgetriebe repariert nicht mal eine Vertragswerkstatt, das
> wird schon immer ausgetauscht.

Die PKW-Vertragswerkstättenn sind zu Baugruppentauschern gemäß 
Fehlerkatalog geworden und können nichts mehr. Für solche Dinge lassen 
sich noch spezialisierte Betriebe finden, die Markenunabhängig 
reparieren.

Michael B. schrieb:
> Derzeit ist es gesetzlich halt so, daß der Hersteller dafür sorgen muss,
> daß der Kunde (Laie) ein Gerät NICHT öffnen kann, daher
> Sicherheitsschrauben überall.

Und wieder ohne einen nachvollziehbaren Beleg.

Die einzigen Geräte, welche "mit handelsüblichem Werkzeug nicht zu 
öffenen sein dürfen", unterliegen einer Ex-Zulassung, sekundärem 
Explosionsschutz.

Andre M. schrieb:
> Früher wurde der Kaffee mit heißem Wasser aufgebrüht, oder per
> Kaffeemaschine gebrüht, heute ist das irgendwie nicht mehr machbar.

Da gingen auch gerne mal die Heizplatten, die zugleich Durchlauferhitzer 
waren, kaputt. Heutzutage müssen die nach EU-Öko-Richtlinie nach 
xx-Minuten abschalten, also ist anstatt eines simplen 
Bimetallthermostaten grenzwertige Elektronik drin.

Harald W. schrieb:
> Ein ähnliches Problem gab es bei meinem AG mit einem UHV-Rastertunnel-
> Mikroskop. Dort war nach 15 Jahren das Lager einer Turbomolekular-
> Pumpe kaputt. Der Hersteller der Pumpe sagte uns, das nach zehn Jahren
> die Pumpe "Out of Service" ist, d.h. sie wird nicht mehr repariert.

Lang lang ist's her: An einem Mitutoyo Koordinaten-Messtisch für hoch 
fünfstellige DM fielen die Anzeigen aus, Nixie-Röhren. Der Hersteller 
hatte selbstverständlich keine Ersatzröhren am Lager, aber für etliche 
tausend-DM hätte er neue Anzeigen mit LED liefern können. Nach 
mehrwöchiger Nerverei konnte uns ein Händler Ersatzröhren beschaffen, 
die Reparatur kostete ein paar hundert-DM an Teilen.

Nun ja, samt meinem Zeitaufwand hätte mir der Kaufmann vorgerechnet, 
dass das zu teuer war - ich habe werksintern um 200 DM pro Stunde 
gekostet. Ist natürlich Quatsch, weil ich eh da war.

Was natürlich offen bleibt, wie lange kann man einem Hersteller zumuten, 
Ersatzteile vorzuhalten? Wir brauchen eine Rechenformel Neupreis gegen 
Verfügbarkeitszeitraum.

von Gustav K. (hauwech)


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Thomas schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> Ja, so war das früher mal. HONDA hatte für seine Stromerzeuger immer
>> ausführliche Servicemanuals in vier Sprachen (darunter deutsch), das
>> haben die aber mittlerweile auch eingestellt. Für die aktuellen Geräte
>> gibt es schlicht und ergreifend NICHTS.
>
> Sowas - siehe Anlage

Dass dein Servicemanual des EU10i aus 1998 ist (letzte Seite unten) hast 
du mitbekommen? Das ist 26 Jahre her und ja, zu der Zeit hatte HONDA 
noch zu jedem Gerät ein Servicemanual rausgegeben.

Wenn du jetzt noch das Servicemanual des EU22i und des EU32i einstellst, 
wäre das der Knaller. Das sind nämlich die beiden aktuellen Geräte und 
zu denen wirst du nichts finden - weil es nichts gibt.

von C. D. (derschmied)


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Manfred P. schrieb:
> Was natürlich offen bleibt, wie lange kann man einem Hersteller zumuten,
> Ersatzteile vorzuhalten?

Da liegt der Hase wohl im Pfeffer... Hochgerechnet auf die 
Modellvielfalt, den immer rascher fortschreitenden Modellwechsel - auch 
Aufgrund des ebenso schnell voranschreitenden Fortschritts wird das ein 
Fass ohne Boden. Und eine Vereinheitlichung wie in der Planwirtschaft 
einst will ja auch keiner mehr haben.

In meiner Lehrzeit gab es im Ort noch eine Eisenwarenhandlung die den 
täglichen Bedarf eines handwerklichen Betriebs decken konnte. Und wenn 
der Landwirt, vormals Bauer™ kam, hat der 7Stk 12er Beilagscheiben 
abgezählt bekommen, 12 Stk 100er Nägel und eineinhalb Meter 40er Winkel 
zugeschnitten bekommen. Das Lager war auf drei "Scheunen" verteilt, und 
wenn ich irgendein Uraltschloss bauchte, kam Erwin nach 20 min zurück 
und hat es mir auf den Tresen gelegt, gefühlt 4 Meter Spinnweben nach 
sich ziehend.

Diese Zeiten sind ein für allemal vorüber, so sehr ich ihnen in Teilen 
auch nachtrauere. Der Spagat zwischen dem freundlichen Mechaniker der 
mal eben ins Regal langt und mit zwei Handgriffen was repariert - und 
den hochtechnisierten  Gerätschaften von heute ist mMn nicht zu 
bewerkstelligen.

Ich sehe den Ansatz der EU hier zwar als einen legitimen und vom Volk 
auch zurecht geforderten, aber die Umsetzung wird wohl an der 
Machbarkeit scheitern.

Langlebigkeit steht hier wider Kommerz & Arbeitsplätzen, "Höher, 
Schneller, Weiter" steht nunmal zu sehr im Vordergrund. Auch wenn der 
Einzelne mit den Folgen nicht einverstanden ist.

Siehe Göhtes Zauberlehrling.

DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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Ralf S. schrieb:
> Ich erinnere mich noch an eine Geschichte aus den 80ern.
> Miele Waschvollautomat (3 Jahre alt) machte die Grätsche. Steuerplatine
> futsch. Lokaler Miele-Service verkaufte da noch an Private.
> ABER (mal wieder) das Originalteil nicht mehr lieferbar.
> ABER (hihi) da gibts einen Ersatz für
> ABER (grrr) statt 100 DM 150 DM
> ABER (hmm) Ersatz auch nicht mehr lieferbar
> ABER (hmmpf) Ersatz für den Ersatz ist am Lager - aber 230 DM

Miele ist auch heute noch ein guter Tipp, man muss sich nur eine 
erweiterte Gewährleistung dazu kaufen. Und da klemmen die meisten die 
Ente, weil Miele schon teuer genug ist.

Bei unserem Waschtrockner war in knapp 10 Jahren 6 mal der 
Werkskundendienst im Haus und hat defekte Komponenten ausgetauscht, bzw. 
die Firmware neu parametriert. Kostete uns bisher keinen müden Euro. Die 
Leute vom Miele-Service sind bei Miele angestellt, kennen ihre 
Maschinen, haben die passende Diagnose- und Messtechnik dabei und das 
Auto voller Ersatzteile. Und wissen, was sie tun. Im Gegensatz zu den 
frei schaffenden Künstlern, die meinen, auf jeder Party tanzen zu 
können.

von Manfred P. (pruckelfred)


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C. D. schrieb:
> In meiner Lehrzeit gab es im Ort noch eine Eisenwarenhandlung die den
> täglichen Bedarf eines handwerklichen Betriebs decken konnte. Und wenn
> der Landwirt, vormals Bauer kam, hat der 7Stk 12er Beilagscheiben
> abgezählt bekommen, 12 Stk 100er Nägel und eineinhalb Meter 40er Winkel
> zugeschnitten bekommen. Das Lager war auf drei "Scheunen" verteilt, und
> wenn ich irgendein Uraltschloss bauchte, kam Erwin nach 20 min zurück
> und hat es mir auf den Tresen gelegt, gefühlt 4 Meter Spinnweben nach
> sich ziehend.

Meine Ölheizung war unpästlich, das Magnetventil der Pumpe hat 
gesabbert. Aufgemacht, die Dichtringe muß ich garnicht erst versuchen, 
zu bekommen. Die Ersatzteilabzocker im Internet wollen mir einen 
Reparatursatz um 60 Euro andrehen, ja geht's denn noch?

Eine komplette Ölpumpe fand sich um 80 €uro und war nach zwei Tagen da, 
leider ohne die spezifischen Übergangsadapter G1/4 auf M10. Na gut, die 
kann ich umschrauben. Zur Pumpe hin sind zwei Cu-Dichtringe verbaut, die 
man erneueren sollte, aber ich natürlich nicht hatte. Egal, geht oder 
geht nicht - ja scheiße, es sabbert. Eine Cremdose drunter gestellt und 
erstmal wieder Warmwasser.

Ich brauche zwei Dichtringe mit 13,2 mm Innendurchmesser. Fahre ich mal 
zwei Orte weiter zur Tanktechnik, der Herr ist bekannt und extrem 
bemüht, aber hat nichts passendes da. Nebenan die Landtechnik-Firma hat 
sowas, leider nicht im passenden Maß.

Unweit davon eine Sanitär-Heizungs-Firma "wir verkaufen keine 
Kleinteile".

Vom Maß her ist das Hydrauliktechnik, sowas könnte doch Till-Hydraulik 
in der Nachbarstadt haben, um 25 km. Nee, die Firma gibt es dort leider 
nicht mehr.

Also weiter, Hansa-Hydraulik am anderen Ende der Stadt könnte vielleicht 
.. Hatten sie tatsächlich, ich war glücklich und für zwei Euro in die 
Kaffeekasse vier Ringe bekommen.

Ich war für diese albernen Teile fast drei Stunden unterwegs und bin 110 
km gefahren! Es gibt keine lokalen Händler mehr, anstatt es zu 
versuchen, hätte ich die Dichtringe besser gleich per Internet bestellt, 
wären 5 Euro gewesen.

von Thomas (kosmos)


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Thomas U. schrieb:
> (Dichtheit, Sicherheit, EMV....hastenichgesehen)
> Kannst du das überhaupt?

Bei einem Handy ist das alles plug and play, Display kaputt, neues 
Display rein. Ladebuchse kaputt entweder neue Büchse reinlöten oder 
falls das eine externe Platine ist wird die eben ausgetauscht, Akku 
defekt dann Akku neu.... Wie soll man den bei einer Displayreparatur die 
EMV oder die Sicherheit verändern? Außerdem mache ich das nicht 
gewerblich das ist für den eigenen Haushalt.

von Fred F. (fred08151)


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Gestern erst ein Nokia 7230 zerlegt. Die biegsame Platine für das 
Schiebe-Display ist gerissen. Platine gibt es nicht einzeln, das Display 
kostet 40 € plus Versand.
Lohnt also nicht.

von G. K. (zumsel)


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Fred F. schrieb:
> Gestern erst ein Nokia 7230 zerlegt. Die biegsame Platine für das
> Schiebe-Display ist gerissen. Platine gibt es nicht einzeln, das Display
> kostet 40 € plus Versand.
> Lohnt also nicht.

Recht auf Reparatur bedeutet nicht das sich jede Reparatur lohnt.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Im vorherigen Jahrhundert hatte man viele elektrische Steuerungen und 
Regelungen zuerst mechanisch gelöst und später durch "moderne" 
Elektronik ersetzt. Inzwischen hat sich (zumindest für mich) heraus 
gestellt, dass die mechanischen Lösungen häufig zuverlässiger 
funktionieren und langlebiger sind. Neuere Technik ist nicht immer 
besser. Allerdings bringt sie dem Hersteller vermutlich mehr Gewinn ein.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lasst es mich mal aus meiner Erfahrung sagen: da kommen irgendwelche 
Bekannte zu mir und bringen ihre Geräte mit. Ich nehme dann den 
Schraubenzieher, öffne das Geräte, schüttle entsetzt den Kopf und murmle 
etwas im Sinne von "das darf nicht wahr sein!" und dann ist die 
sofortige(!) Reaktion in 9 von 10 Fällen: "kein Problem, war eh' schon 
alt, ich kaufe ein Neues."

Kurz: die Leute wollen ihr altes Zeug gar nicht reparieren lassen. Im 
Besonderen dann nicht, wenn ich ihnen sage, was das kosten würde oder 
gekostet hätte.

Steve van de Grens schrieb:
> Inzwischen hat sich (zumindest für mich) heraus gestellt, dass die
> mechanischen Lösungen häufig zuverlässiger funktionieren und langlebiger
> sind.
Wenn nicht der Blechhaken im Toaster sparsamerweise durch einen 
Kunststoffhaken aus Thermoplast ersetzt wurde und gerade noch knapp über 
die Garantiezeit hinaus hält.

: Bearbeitet durch Moderator
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Rainer Z. schrieb:
> Also ich habe als Jugendlicher im Vor-Internet-Zeitalter versucht, an
> Grundig-Schaltpläne zu kommen. No way.

:-D

was die Jungspunde heute nicht mehr wissen:
Schaltpläne lagen früher den Geräten schon beim Kauf bei.

Selbst bei so'm Minerva Kassettenrecorder.

von Heinrich K. (minrich)


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Alte Opas erzählen vom "Kriech".
Fanden wir als Kinder schon lästig.

"Wir hamm ja nix ghabt, domals, nachm Kriech"

von Oliver S. (oliverso)


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C. D. schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> Was natürlich offen bleibt, wie lange kann man einem Hersteller zumuten,
>> Ersatzteile vorzuhalten?
>
> Da liegt der Hase wohl im Pfeffer... Hochgerechnet auf die
> Modellvielfalt, den immer rascher fortschreitenden Modellwechsel - auch
> Aufgrund des ebenso schnell voranschreitenden Fortschritts wird das ein
> Fass ohne Boden. Und eine Vereinheitlichung wie in der Planwirtschaft
> einst will ja auch keiner mehr haben.

Im Gespräch sind bis zu 10 Jahre. Was draus wird, wird man sehen.

Oliver

Beitrag #7598550 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Oliver S. schrieb:
> C. D. schrieb:
>> Manfred P. schrieb:
>>> Was natürlich offen bleibt, wie lange kann man einem Hersteller zumuten,
>>> Ersatzteile vorzuhalten?
>>
>> Da liegt der Hase wohl im Pfeffer... Hochgerechnet auf die
>> Modellvielfalt, den immer rascher fortschreitenden Modellwechsel - auch
>> Aufgrund des ebenso schnell voranschreitenden Fortschritts wird das ein
>> Fass ohne Boden. Und eine Vereinheitlichung wie in der Planwirtschaft
>> einst will ja auch keiner mehr haben.
>
> Im Gespräch sind bis zu 10 Jahre. Was draus wird, wird man sehen.
>
> Oliver

Widerstand bleibt Widerstand, die gibt es doch schon länger als 10 
Jahre?

von Gustav K. (hauwech)


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Dieses "Recht auf Reparatur" kann am Ende nur bedeuten, dass Hersteller 
oder Importeure nicht schon nach 2 Jahren ihre Geräte nicht mehr kennen 
und nicht reparieren wollen, weil schon ein neuer Container mit dem 
nächsten Modell auf dem Hof steht, der abverkauft werden will. Die Frage 
ist dann, wie lange sollte diese Zeitspanne sein.

Nicht wenige wollen übrigens laufend was neues, denn das alte Gerät 
beleidigt das Auge. Und wenn die Bekannten sehen, was man für alten 
Rödel nutzt, muss man sich schämen. Produkte werden aber massiv teurer 
werden, wenn man einen Reparaturservice einrichtet und Ersatzteile 
vorhält. Auch das wollen viele nicht. Ist wie mit dem Tierwohl, wenn das 
dann höhere Fleischpreise nach sich zieht, will man das doch lieber 
nicht.

Da würde ich eher eine 10-jährige Garantie einführen, dann können die 
Hersteller ihrer Geräte zukleben und verdongeln wie sie wollen. Dann 
erübrigen sich auch diese ganzen Reparatur-Initiativen. Aber auch diese 
Maßnahme würde Geräte massiv verteuern. Als Nebeneffekt würde der von 
vielen heißgeliebte Billigramsch komplett vom Markt verschwinden. Ein 
Aufschrei würde durchs Land gehen.

Die Hersteller zu zwingen, Schaltungsunterlagen heraus zu geben wird 
nicht gehen, weil es sich um geistiges Eigentum handelt. Die Entwicklung 
von Schaltungen hat eine Menge Geld verschlungen und das Wissen würde 
mit einer Herausgabe von Schaltungsunterlagen in die Hände der 
Konkurrenz fallen. Wieso das früher™ mal kein Problem war, bleibt ein 
Rätsel.

Ein weiteres und zentrales Problem ist der permanente Fortschritt, der 
ältere Gerätschaften viel zu schnell aus der Nutzung drängt, oder die 
Nutzung unmöglich macht. Man kann es drehen und wenden wie man will, das 
wird nichts werden mit dem Recht auf Reparatur.

von Thomas W. (goaty)


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Mir würde schon reichen:
- Blockschaltbild und BOM
- HEX-Files vom Controller
- Keine abgefrästen IC-Gehäuse

Hätte schon einige Reparaturen in der Vergangenheit ermöglicht.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Da jedoch die SW in den Chips mit Schluessel geschuetzt vor auslesen und 
Inhalte verschluesselt werden sollen aus ITSicherheitsgruenden, ist es 
fast egal, ob diese Chips abgeschliffen wurden oder nicht.

von René H. (mumpel)


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Das "Recht auf Reparatur" ist der selbe zahnlose Tiger wie das "Recht 
auf leichte Entnehmbarkeit des Akkus". Denn wer reparieren oder leicht 
entnehmen können soll, ist m.E. nicht richtig vorgeschrieben. Hauptsache 
mal wieder den ökologischen Fußabdruck verbessert.

von Percy N. (vox_bovi)


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René H. schrieb:
> Das "Recht auf Reparatur" ist der selbe zahnlose Tiger wie das "Recht
> auf leichte Entnehmbarkeit des Akkus".

Nein. Die leichte Entnehmbarkeit des Akkus soll die Leichtigkeit der 
Mülltrennung gewährleisten; hierzu genügt es, wenn bei der erleichterten 
Entnahme des Akkus unausweichlich das Gerät zerstört wird. Für eine 
leichte Reparierbarkeit wird dies nicht einmal in Spezialfällen genügen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Gustav K. schrieb:
> Die Hersteller zu zwingen, Schaltungsunterlagen heraus zu geben wird
> nicht gehen, weil es sich um geistiges Eigentum handelt.

Ach was. Und wer regelt, dass dieses "geistige Eigentum" geschützt (oder 
nicht geschützt) ist? Vielleicht doch der Gesetzgeber?

●DesIntegrator ●. schrieb:
> was die Jungspunde heute nicht mehr wissen:
> Schaltpläne lagen früher den Geräten schon beim Kauf bei.

Eben. Geht doch.

Was meinen Fall bzw. meine Erfahrung angeht: Techniker haben solche 
Unterlagen bei vorangegangenen Reparaturen gerne geklaut! Muss man offen 
so sagen. Ein fettet "Pfui" hier an die Zunft.

von Uli S. (uli12us)


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Ich habe und hatte einige Grundig-Geräte, wie da tatsächlich noch 
Grundig der Hersteller war, gabs zu jedem Gerät einen Schaltplan dazu. 
Bei Beko dann nicht mehr und heute ist so was schon fast als Wunder zu 
bezeichnen. Bei manchen Sachen gibts die noch irgendwo im Netz, es gibt 
aber auch etliche Firmen, da existiert so was gar nicht.

 von Dieter D. 06.02.2024 22:23; Es hat sich also gegenüber dem 
ursprünglichen schon wimre 1 1/2 Jahre alten Gesetz genau Null geändert.
Schon damals war es so, dass es zwar ein theoretisches Recht gab, aber 
die Hersteller die Unterlagen und Ersatzteile nur an speziell 
ausgesuchte Werkstätten abgeben müssen. Praktisch ist man dann schon mal 
nen Fuffi schuldig, wenn man das Teil nur an die Werkstatt schickt, das 
dort ausgepackt und als nichtreparierbar zurückgeschickt wird. Das 
braucht dazu noch nicht mal die Poststelle verlassen.

 von Ralf S. (cmyk61)07.02.2024 13:54; Genau so siehts aus, erst 
kürzlich, von nem Dutzend Kunden war die Hälfte mit ner Kaffemaschine 
da. Keine einzige war reparierbar, weil man selbst in so nem primitiven 
Teil nen Computer einbauen muss. Alles was überprüfbar ist funktioniert, 
aber das Teil tut trotzdem nicht.
07.02.2024 15:36; Der Dimmer in nem Saugstauber ist doch simpelste 
Technik,
selbst wenn man da jedes einzelne Teil einzeln auswechseln würde, wär 
man damit in 2 Stunden durch, inklusive zwischenzeitlichen Tests. Wobei 
das neueste auch darin eingebaute Computer sind, was die Reparatur 
unmöglich macht.  Der besonders teure Vorwerk ist da ein ganz übler 
Täter, da sind schon seit über 10 Jahren BLDC Motoren mit ganz 
spezieller Regelung drin.

 von Gustav K. (hauwech)07.02.2024 23:48; Also nach dem ersten Jahr im 
Durchschnitt alle 1 1/2 Jahre nen Kundendienst. Früher galten die Dinger 
mal als langlebig. Das seh ich mit 2,5 Jahren bis zur Reparatur jetzt 
nicht. Für den Preis einer Miele gibts locker 3 - 4 Maschinen einer 
Wegwerfmarke. Bei heutigen Maschinen ist die Reparatur auch absichtlich 
erschwert. Frühere Wama hatten nen Edelstahlbottich der in der Mitte 
verschraubt war. Da waren die Lager ganz einfach tauschbar, war zwar ein 
halber Tag Arbeit, aber für 30€ für neue Lager und Dichtungen war das zu 
machen. Heute sind das grosse Plastikspritzteile, die sind in der Mitte 
untrenn- vor allem unwiederverbindbar verschweisst. Dabei sind die Lager 
teilweise auch noch direkt eingespritzt.

 von Manfred P. (pruckelfred) 08.02.2024 01:49; Das ist in der Stadt 
aber nicht besser, auch wenn man da nicht unbedingt das Auto braucht, 
aber mehrere Stunden für ne Dichtung sind da durchaus realistisch. Ich 
hab mir solche Sachen halt früher über die Fa bestellt, oder dorthin 
liefern lassen, wenn absehbar war, dass die daheim nicht ankommen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Rainer Z. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> Die Hersteller zu zwingen, Schaltungsunterlagen heraus zu geben wird
>> nicht gehen, weil es sich um geistiges Eigentum handelt.
>
> Ach was. Und wer regelt, dass dieses "geistige Eigentum" geschützt (oder
> nicht geschützt) ist? Vielleicht doch der Gesetzgeber?

Würde bestimmt interessante Folgen haben, wenn man MS, Apple, etc. zzgl. 
alle Fahrzeughersteller usw. zwingen würde, ihre Quellcodes 
offenzulegen. 😁

von Heinrich K. (minrich)


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Das ist richtig, es geht hier tatsächlich nur um die leichtere 
Mülltrennung, zündet doch so mancher Akku die Container der 
Entsorgungsbetriebe/Müllabfuhren (Fahrzeuge) an.

Hex-Files möchte ein Anderer haben. Damit der Chinamann noch leichter 
Produkte fälscht? No way.

Oma Paschulke hat ne Senseo-Billig-Kaffeemaschine. Wie üblich brennt 
intern der 0,33uF Kondensator ab mit der Zeit. Oma hat Pech, ihrer war 
nicht "selbstheilend" genug, das durchschlagende Kondensatornetzteil hat 
den microcontroller gegrillt. Mit dem fiktiven Recht auf Reparatur lernt 
Paschulke nun programmieren. Und löten. Und entlöten. Nachdem Oma 
Paschulke zwei Jahre gebraucht hat, der Hersteller ihr die hex-files 
zukommen liess, sie sich eine Programmierumgebung für 1000 Euro zugelegt 
hatte, gibts nun endlich wieder heisse Plörre.

In Wirklichkeit hat sie den Dreck einfach entsorgt.

von Gustav K. (hauwech)


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Thomas W. schrieb:
> Mir würde schon reichen:
> - Blockschaltbild und BOM
> - HEX-Files vom Controller
> - Keine abgefrästen IC-Gehäuse

Das "Recht auf Reparatur" hat sicher nicht die paar Bastler mit zu viel 
Zeit im Blick, sondern die breite Masse, die schon mit einem Nagel in 
der Wand überfordert ist.

Da kauft z.B. jemand einen Kaffee-Vollautomaten und bei einem Problem 
nach 2 Jahren sagt der Hersteller: Kaufen Sie einen neuen 
Kaffee-Vollautomaten. Denn er ist m.W. nicht verpflichtet, den "alten" 
Automaten zu reparieren.

Wird der Hersteller zur Reparatur verpflichtet, wird er von den Kosten 
ein Faß aufmachen, dass der Kunde freiwillig einen neuen Automaten 
kauft. Sofern ihm die Lust am Kaffee nicht gänzlich vergangen ist.

In den Medien wird diskutiert, Festpreise für Reparaturen festzulegen. 
Da bin ich mal gespannt, wie das funktionieren soll, welche Preise für 
welche Arbeiten genannt werden und wer dann zu den Preisen reparieren 
will.

von Harald W. (wilhelms)


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Steve van de Grens schrieb:

> Inzwischen hat sich heraus gestellt, dass die mechanischen Lösungen
> häufig zuverlässiger funktionieren und langlebiger sind.

Ja, normale Windmühlen funktionieren teilweise hunderte von Jahren.
Bei modernen "Stromwindmühlen" hört man alle Augenblicke was von
Störungen.

von Heinrich K. (minrich)


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Das Bundesland Thüringen hats doch vorgemacht: Reparaturbonus gleich 
Zuzahlung von bis zu ... Euro im Jahr für Privatleute. Aus 
Steuermitteln, nur für eingetragene Fachwerkstätten. Nicht für 
"Repaircafes" 😝🤪😜

War übrigens ein Bombenerfolg!

von Harald W. (wilhelms)


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Oliver S. schrieb:

>>> Was natürlich offen bleibt, wie lange kann man einem Hersteller zumuten,
>>> Ersatzteile vorzuhalten?

> Im Gespräch sind bis zu 10 Jahre.

Nun, viele Geräte halten deutlich länger. Siehe mein Beitrag
weiter oben. Das dort kaputt gegangene Kugellager war aller-
dings kein Standardteil.

von Gustav K. (hauwech)


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Harald W. schrieb:
> normale Windmühlen funktionieren teilweise hunderte von Jahren.

Aber nur, wenn man die Speckschwarten in den Lagern regelmäßig wechselt.

von Harald W. (wilhelms)


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Gustav K. schrieb:

>> normale Windmühlen funktionieren teilweise hunderte von Jahren.
>
> Aber nur, wenn man die Speckschwarten in den Lagern regelmäßig wechselt.

Nunja, jede mechanische Maschine benötigt eine regelmäßige Wartung.
Autos mussten z.B. früher regelmäßig zum "Abschmieren".

von Ralf X. (ralf0815)


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Uli S. schrieb:
> von Gustav K. (hauwech)07.02.2024 23:48; Also nach dem ersten Jahr im
> Durchschnitt alle 1 1/2 Jahre nen Kundendienst. Früher galten die Dinger
> mal als langlebig. Das seh ich mit 2,5 Jahren bis zur Reparatur jetzt
> nicht. Für den Preis einer Miele gibts locker 3 - 4 Maschinen einer
> Wegwerfmarke. Bei heutigen Maschinen ist die Reparatur auch absichtlich
> erschwert. Frühere Wama hatten nen Edelstahlbottich der in der Mitte
> verschraubt war. Da waren die Lager ganz einfach tauschbar, war zwar ein
> halber Tag Arbeit, aber für 30€ für neue Lager und Dichtungen war das zu
> machen. Heute sind das grosse Plastikspritzteile, die sind in der Mitte
> untrenn- vor allem unwiederverbindbar verschweisst. Dabei sind die Lager
> teilweise auch noch direkt eingespritzt.

Was soll denn diese dauernde verbreitung der VT, dass die Hersteller die 
Käufer vorsätzlich schädigen wollen?
Es ist doch logisch, dass wenn die Masse der Kunden fast ausschliesslich 
über den geringen Preis als Hauptargument kauft, in der Produktion 
eingespart wird, was möglich ist.
Ein verschraubter Kunststoffbottich ist nun einmal billiger als einer 
aus Edelstahl und ein verschweisster Kunstoffbottich spart nochmal etwas 
an Gewicht und ein paar Euro oder Cent ein.
Und wenn eh nicht zerstörungsfrei zu zerlegen, kann man auch das Lager 
gleich mit einspritzen.
Und vergleichbar gilt das für alle Gerätearten.

Schon vor über dreizig Jahren ging es schon los, dass werkstattmässig 
nur noch Baugruppen/Module ausgetauscht wurden.
Man nehme z.B. das von Rainer Z. geliebte Grundig Buchsenchassis:
Jede Vertragswerkstatt wurde von Grundig gezwungen, alle Modulkoffer zu 
kaufen und vorrätig zu halten, damit eine Reparatur i.d.R schnell und 
direkt beim Kunden durchführbar war.
Und damit idR für den ;Kunden auch billiger!
Bastler und RC sind keine Bausteine im Lastenheft der Entwickler. :-)

von René H. (mumpel)


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Percy N. schrieb:
> hierzu genügt es, wenn bei der erleichterten Entnahme des Akkus
> unausweichlich das Gerät zerstört wird

Das kann ich mit jedem Smartphone/Tablet.

von Oliver S. (oliverso)


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Gustav K. schrieb:
> Wird der Hersteller zur Reparatur verpflichtet, wird er von den Kosten
> ein Faß aufmachen, dass der Kunde freiwillig einen neuen Automaten
> kauft. Sofern ihm die Lust am Kaffee nicht gänzlich vergangen ist.

Sobald ein gewerblicher Reparateur da seine Finger angelegt, ist das 
nicht zu vermeiden. Für Selbermacher wäre es aber schon ein großer 
Schritt, wenn die Ersatzteile oder noch besser auch Schaltpläne u.ä. für 
jedermann erhältlich sind.

Harald W. schrieb:
> Oliver S. schrieb:
>
>>>> Was natürlich offen bleibt, wie lange kann man einem Hersteller zumuten,
>>>> Ersatzteile vorzuhalten?
>
>> Im Gespräch sind bis zu 10 Jahre.
>
> Nun, viele Geräte halten deutlich länger.

Mag sein, dann gibts halt kein Recht auf Reparatur mehr dafür. 
Irgendwann ist immer Schluß.

Oliver

von Percy N. (vox_bovi)


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René H. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> hierzu genügt es, wenn bei der erleichterten Entnahme des Akkus
>> unausweichlich das Gerät zerstört wird
>
> Das kann ich mit jedem Smartphone/Tablet.

Siehste?

von Harald W. (wilhelms)


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Ralf X. schrieb:
,
> Man nehme z.B. das von Rainer Z. geliebte Grundig Buchsenchassis:

Bei dem waren m.W. die Buchsen die häufigste Fehlerquelle.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (db8nr)


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Ralf X. schrieb:
> Man nehme z.B. das von Rainer Z. geliebte Grundig Buchsenchassis:
> Jede Vertragswerkstatt wurde von Grundig gezwungen, alle Modulkoffer zu
> kaufen und vorrätig zu halten, damit eine Reparatur i.d.R schnell und
> direkt beim Kunden durchführbar war.
> Und damit idR für den ;Kunden auch billiger!

So sah das Grundig-Büchsen-Chassis aus:
http://saba-forum.dl2jas.com/index.php/Thread/3641-Grundig-TV-B%C3%BCchsenchassis/
Leider wurde das aufgegeben, da die Fertigung zu teuer war.
Dafür war die Reparatur billiger.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Angehängte Dateien:

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Ralf X. schrieb:
> Schon vor über dreißig Jahren ging es schon los, dass werkstattmässig
> nur noch Baugruppen/Module ausgetauscht wurden.
> Man nehme z.B. das von Rainer Z. geliebte Grundig Büchsenchassis:
> Jede Vertragswerkstatt wurde von Grundig gezwungen, alle Modulkoffer zu
> kaufen und vorrätig zu halten, damit eine Reparatur i.d.R schnell und
> direkt beim Kunden durchführbar war.

Da hat Ralf X. Recht. Meiner Erinnerung nach hat es dazu geführt, dass 
RTV-Techniker das (versiegelte!!) Modul nicht mehr günstig tauschen 
konnten, wenn die Versiegelung gebrochen und ein Reparaturversuch am 
Modul unternommen wurde.

> Und damit idR für den Kunden auch billiger!

Das kann ich jetzt mangels konkreter Daten nicht beurteilen, ich glaube 
es aber gerne.

Der Büchsenfernseher gehört wie mein SABA T2000 color zu den 
Kultgeräten.

von Percy N. (vox_bovi)


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Ralf X. schrieb:
> Schon vor über dreizig Jahren ging es schon los, dass werkstattmässig
> nur noch Baugruppen/Module ausgetauscht wurden.

Vor einigen Jahren hätte ich gern eine neue Glasplatte für meinen 
hp-Flachbettscanner gekauft. Bei hp gab es tatsächlich eine Liste 
lieferbarer Ersatzteile:

1. Netzteil
2. Gerät
3. Deckel

Immerhin ...

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Thomas schrieb:
> So sah das Grundig-Büchsen-Chassis aus:
> 
http://saba-forum.dl2jas.com/index.php/Thread/3641-Grundig-TV-B%C3%BCchsenchassis/

Genau so. Unten rechts gab es ein Einschubfach für die Fernbedienung, 
man kann es auf dem zweiten Foto des Links sehen. Die Fernbedienung 
konnte natürlich vollständig in den Fernseher zur Aufbewahrung 
untergebracht werden und rastete dann ein. Highlight war eine 
Anschlussleiste dahinter für TV-Spiele, aber auch für einen 
Videotext-Decoder! Dieser wurde dann in dieses Einschubfach eingeführt. 
Nach meiner Erinnerung ist es das erste Grundig-Gerät, welches mit 
Videotext ausgerüstet werden konnte.

Kurze Anmerkungen zur Technik: Kein Schaltnetzteil, sondern fetter 
Netztrafo. Thyristor-Zeilenendstufe. Auch mit PAL/SECAM erhältlich (galt 
allerdings schon für Vorgänger-Geräte).

Ich habe diesen Büchsenfernseher übrigens in silberfarben statt 
Oma-Funier. Sehr hübsch.

Es hat diesen Fernseher übrigens auch in einer Stereo-Veriante gegeben, 
die Familie eines Schulfreundes hatte ihn. Das war ca. zwei Jahre vor 
der offiziellen Einführung des Stereo-Tons in Deutschland. Die Norm 
stand fest und einige Hersteller (u.a. auch LOEWE) haben bereits 
stereotaugliche Fernseher hergestellt.

von Michael B. (laberkopp)


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René H. schrieb:
> Denn wer reparieren oder leicht entnehmen können soll, ist m.E. nicht
> richtig vorgeschrieben.

Doch, der Endanwender  also werkzeuglos, maximal ein Geldstück als 
Schraubendreherersatz.

Das Problem ist nur, dass kollektiv auf das Batteriegesetz, das auch 
Akkus umfasst, geschissen wird, denn wer hat schon genug Geld in der 
Portokasse um Anwälte gegen Apple und Samsung und Braun zu bezahlen. 
Klagen dürfen nur WETTBEWRBER, nicht etwa ENDKUNDEN.

Also ein Gesetz das Endkunden etwas zugesteht, wogegen Endkunden aber 
bei Nichteinhaltung nicht klagen dürfen, diese Schizophrenie muss man 
sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

von Harald W. (wilhelms)


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Percy N. schrieb:

> Vor einigen Jahren hätte ich gern eine neue Glasplatte für meinen
> hp-Flachbettscanner gekauft.

Ich denke, da hat man nach wie vor die Möglichkeit, bei einem Glaser
jedes beliebige Maß zu bekommen. Ein Maß Bier dagegen bekommt man
wohl nur im bayrischen Biergarten.

von Michael B. (laberkopp)


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Harald W. schrieb:
> Ich denke, da hat man nach wie vor die Möglichkeit, bei einem Glaser
> jedes beliebige Maß zu bekommen

Float-Fensterglas hat deutlich schlechtere Qualität als 
plangeschliffenes Scannerglas.

von Percy N. (vox_bovi)


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Harald W. schrieb:
> Ein Maß Bier dagegen bekommt man
> wohl nur im bayrischen Biergarten.

Nein. Der Biergarten ist entweder bayerisch oder bairisch.

von Le X. (lex_91)


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Percy N. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Ein Maß Bier dagegen bekommt man
>> wohl nur im bayrischen Biergarten.
>
> Nein. Der Biergarten ist entweder bayerisch oder bairisch.

Der Duden und die Gesellschaft für deutsche Sprache sehen das anders.
Aber was wissen die schon.

https://www.duden.de/rechtschreibung/bayerisch
https://gfds.de/8699-2/

von Percy N. (vox_bovi)


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Le X. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Harald W. schrieb:
>>> Ein Maß Bier dagegen bekommt man
>>> wohl nur im bayrischen Biergarten.
>>
>> Nein. Der Biergarten ist entweder bayerisch oder bairisch.
>
> Der Duden und die Gesellschaft für deutsche Sprache sehen das anders.
> Aber was wissen die schon.
>
> https://www.duden.de/rechtschreibung/bayerisch
> https://gfds.de/8699-2/

Dies hier zum Beispiel:

"Wie Sie selbst festgestellt haben, ist jedoch in der Umgangssprache die 
Variante bayrisch auch gefestigt, daher ist die Schreibweise besonders 
in der Kulinarik häufig anzutreffen (Bayrisches Weißbier, Bayrische 
Brezn). Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass in der 
gesprochenen Sprache das e selten oder nur undeutlich ausgesprochen 
wird. In der Sprachwissenschaft wird diese Erscheinung als »flüchtiges 
e« bezeichnet.
Wenn es um die Sprache des Dialektraums Bayern und Österreich geht, gibt 
es sogar eine dritte gebräuchliche Variante: In der Sprachwissenschaft 
ist hier die Schreibung bairisch üblich."

Gfds aao

"Bayrisch" ist nicht weiter als pure Nachlässigkeit.

Siehe auch

"Herr Kink, was ist richtig: Bairisch, bayerisch oder bayrisch?

Grundsätzlich unterscheidet man bei der Schreibweise zwischen 
Staatsgebiet und Sprachraum. Im Zusammenhang mit dem in Bayern und 
Österreich gesprochenen Dialekt ist „bairisch“ die korrekte 
Schreibweise. Ob es „bayrisch“ tatsächlich gibt, da müsste auch ich im 
Duden nachschauen.

...

Anmerkung der Redaktion: Der Duden (online) kennt die Schreibweise 
„bayrisch“ tatsächlich. Sie wird darin als Synonym zur gängigen 
Formulierung „bayerisch“ geführt. In einer etwas älteren, gedruckten 
Form, kennt der Duden das Wort in dieser Form nicht."

https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/fuerstenfeldbruck-ort65548/was-ist-richtig-bairisch-bayerisch-oder-bayrisch-9713643.html


Ind der Duden ist mal wieder eher originell als überzeugend:

"Bayern, die Bayern betreffend; aus Bayern stammend
BEISPIELE
die bayerischen Landtagswahlen
eine typisch bayerische Brotzeit

bairisch
BEISPIEL
die bayerischen Mundarten"

https://www.duden.de/rechtschreibung/bayerisch


Aha.

von René H. (mumpel)


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Percy N. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Ein Maß Bier dagegen bekommt man
>> wohl nur im bayrischen Biergarten.
>
> Nein. Der Biergarten ist entweder bayerisch oder bairisch.

Boarisch. ;)

von Michael B. (alter_mann)


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Harald W. schrieb:
> Ein Maß Bier dagegen bekommt man
> wohl nur im bayrischen Biergarten.

Nein! Da kann man eine Maß Bier bestellen.

von Heinrich K. (minrich)


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Hauptsache, den Thread gekapert!

Titel:"Recht auf Reparatur"!

von Uli S. (uli12us)


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Vor 50 Jahren in der Schule wurde aufs E nach dem Y Wert gelegt, aber 
mittlerweile gabs wohl ein Dutzend Linksschreibreformen die alle noch 
unnötiger wie ein Kropf waren.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael B. schrieb:

>> Ich denke, da hat man nach wie vor die Möglichkeit, bei einem Glaser
>> jedes beliebige Maß zu bekommen
>
> Float-Fensterglas hat deutlich schlechtere Qualität als
> plangeschliffenes Scannerglas.

Sog. Spiegelglas hat eine bessere Qualität als Fensterglas.

von Percy N. (vox_bovi)


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Michael B. schrieb:
> Nein! Da kann man eine Maß Bier bestellen.

Wird das nicht eher "Mass" ausgesprochen?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ich kann nicht in Maßen trinken!

von Harald W. (wilhelms)


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Percy N. schrieb:

>> nur im bayrischen Biergarten.

> Nein. Der Biergarten ist entweder bayerisch oder bairisch.

von Le X. (lex_91)

von René H. (mumpel)

von Michael B. (alter_mann)

von Uli S. (uli12us)

Hiermit entschuldige ich mich ausdrücklich bei unserem Mitbürgern aus
dem südlichsten Bundesland, das ich die dort übliche Fremdsprache als
dummer Preiss nicht hundertprozentig beherrsche. Aber vielleicht gibt
es auch da ein "Recht auf Reparatur"? Ausserdem gilt nach wie vor:
"Kein Feuer, keine Kohle, kann brennen so heiss, wie  die heimliche
Liebe zwischen Bayern und Preiss"

Hier ein Paar Buchstaben, die jeder nach Wunsch einfügen kann:
i i i e e e y y y

von J.-u. G. (juwe)


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Uli S. schrieb:
> aber
> mittlerweile gabs wohl ein Dutzend Linksschreibreformen die alle noch
> unnötiger wie ein Kropf waren.

Aha, aber eine Grammatikreform, welche die Verwendung von "wie" nach 
einem Komparativ vorsieht, ist Deiner Meinung nach nötig?

von René H. (mumpel)


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Harald W. schrieb:
> das ich die dort übliche Fremdsprache als
> dummer Preiss nicht hundertprozentig beherrsche

Es kommt auch darauf an, in welcher bayerischen Region Du Dich 
aufhältst. In der einen Gegen kann es "bairisch" heißen, und in der 
anderen Gegend "boarisch".

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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J.-u. G. schrieb:
> Grammatikreform, welche die Verwendung von "wie" nach einem Komparativ
> vorsieht
... und die Kürzung des  unbestimmten Artikels "einen" auf 
umgangssprachlich "ein" wie z.B. bei
"Ich kaufe ein Schuh und ein Pullover."

Konsequenterweise müsse man dann das Wort "eim" auch noch einführen, 
einfach weil es umgangssprachlich ist:
"Ich sitze auf eim Stuhl."

Harald W. schrieb:
> kann brennen so heiss
... "heiß" endet wie "Scheiß" ;-)


Zurück zum Thema...

Thomas R. schrieb:
> Reparatur zu guten Bedingungen
Das steht jetzt aber nicht so direkt in der Richtlinie...

Da steht lediglich drin, dass das der Markt schon regeln wird:
"Der Wettbewerbsdruck durch andere Reparaturstätten dürfte dazu führen, 
dass der Preis für den Verbraucher annehmbar bleibt."
- https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX:52023PC0155

Und auch sonst kommen jede Art von Konjunktiven wie "dürfte, kann, wäre, 
sollte, wahrscheinlich, ..." im Text vor.

Ich bin mir sicher, dass allein schon der darin vorgeschlagene 
Buchhaltungs- und Dokumentationsaufwand für einen "europäischen Standard 
für Reparaturdienstleistungen" den Preis für Reparaturen nach oben 
treibt.

: Bearbeitet durch Moderator
von René H. (mumpel)


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> "Ich kaufe ein Schuh und ein Pullover.

Pfui, wie klingt das scheußlich. :D

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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J.-u. G. schrieb:
> Uli S. schrieb:
>> aber
>> mittlerweile gabs wohl ein Dutzend Linksschreibreformen die alle noch
>> unnötiger wie ein Kropf waren.
>
> Aha, aber eine Grammatikreform, welche die Verwendung von "wie" nach
> einem Komparativ vorsieht, ist Deiner Meinung nach nötig?

Auf Deutsch: "Lass ab von Deinem Tun, mach's besser wie ich!"

Richtig?

Wie schön, dass Generalisierungen generell falsch sind! <beg>

von René H. (mumpel)


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Percy N. schrieb:
> Auf Deutsch: "Lass ab von Deinem Tun, mach's besser wie ich!"
> Richtig?

Nicht ganz. "Besser als ich". ;)

von Manfred P. (pruckelfred)


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Lothar M. schrieb:
>> Grammatikreform, welche die Verwendung von "wie" nach einem Komparativ
>> vorsieht
> ... und die Kürzung des  unbestimmten Artikels "einen" auf
> umgangssprachlich "ein" wie z.B. bei
> "Ich kaufe ein Schuh und ein Pullover."

Ich spreche jetzt von "ein Moderationsversagen", dieses total sachfremde 
Palawer mitzuspielen.

Bis 08.02.2024 15:59 war man noch am Thema Reparatur :-(

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Heinrich K. schrieb:
> War übrigens ein Bombenerfolg!
Wie meinste das?
Sind da etwa auch Blindgänger aus den Weltkrieg repariert worden.

Zum Thema:
https://www.antennethueringen.de/p/Thuringen-zahlt-erneut-Bonus-fur-Elektrogerate-Reparatur-4wnqWbcBaP442eWE5u87tL
"....Für Reparaturen in Werkstätten, Fachmärkten oder bei Kundendiensten 
muss die Rechnungssumme, die online per Antrag bei der 
Verbraucherzentrale eingereicht wird, mindestens 50 Euro betragen, um 
den Bonus zu erhalten. In Repair-Cafés, wo in der Regel Ersatzteile 
gekauft werden müssen, seien es 25 Euro. ....."
Jeder Antrag muß aber auch bearbeitet werden. Pro so einen Antrag sind 
es m.M.n um die 80-120€ was da an Verwaltungskosten aufkommen.
Da max.  nur 100€ pro Antrag möglich sind, frag ich mich wo da der Sinn 
ist.
Denn, würde man im "Freistaat" Thüringen die Wertstoffhöfe um eine Ecke 
erweitern wo "Bastler" reparable Altgeräte mitnehmen könnten, könnte man 
die irre Geldschleuer weitaus sinnvoller mit weniger "Geld-raus-hauen" 
umsetzen. Der Effekt der Nachhaltigkeit wäre dabei wohl auch noch 
weitaus größer!
Aber was soll`s.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Percy N. schrieb:
> Immerhin ...

Und wenn du dann einen Gebrauchten gekauft hättest?
Wäre das für dich in Frage gekommen?

Was zum Thema gebrauchte Computer kaufen:
Noch nicht mal jeder  fünfte Deutsche nutz den gebraucht kauf von 
Computern.

https://1e9.community/t/mut-zum-gebrauchtkauf-ein-plaedoyer-fuer-computer-aus-zweiter-hand/19998?utm_source=pocket-newtab-de-de

Ich persönlich hab mich schon lange vom Neukauf verabschiedet.
Ok, Solar-PV-Module hab ich zuletzt bei den Preisen neu gekauft.

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Manfred P. schrieb:
> Ich spreche jetzt von "ein Moderationsversagen", dieses total sachfremde
> Palawer mitzuspielen.
>
> Bis 08.02.2024 15:59 war man noch am Thema Reparatur :-(

Dann bring dich doch ein, in die Diss!

Vllt. kannste noch ein paar zum Guten bekehren.

von Georg M. (g_m)


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Manfred P. schrieb:
> Palawer

Palaver

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Manfred P. schrieb:
> :-(

Eine Maß Bier in maßen genossen, dann wirst Du Dich wieder besser 
fühlen. :-)

Cha-woma M. schrieb:
> Ich persönlich hab mich schon lange vom Neukauf verabschiedet.

Bei mir gibt es neues und gebrauchtes, solange diese noch gehen.

von Gustav K. (hauwech)


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Percy N. schrieb:
> Vor einigen Jahren hätte ich gern eine neue Glasplatte für meinen
> hp-Flachbettscanner gekauft. Bei hp gab es tatsächlich eine Liste
> lieferbarer Ersatzteile:
>
> 1. Netzteil
> 2. Gerät
> 3. Deckel
>
> Immerhin ...

Ähnliches bei einem Notstromaggregat von Güde (oder war's Einhell) aus 
dem Bekanntenkreis erlebt. Da gab es tatsächlich auch eine Liste 
lieferbarer Ersatzteile:

1. Zündkerze
2. Tankdeckel

Immerhin ...

Da man eine Zündkerze auch anderweitig bekommt, gab es als Ersatzteil 
defacto nur den Tankdeckel.

Ich würde das "Recht auf Reparatur" umbenennen auf das "Recht auf 
Ersatzteile". Kann man aber auch knicken, da nicht durchsetzbar. Das 
eigentliche Problem ist in der westlichen Welt systemimmanent.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Gustav K. schrieb:
> Ähnliches bei einem Notstromaggregat von Güde (oder war's Einhell)

Meist die gleiche Qualitätsware, entweder blau oder rot angemalt.

> Da man eine Zündkerze auch anderweitig bekommt, gab es als Ersatzteil
> defacto nur den Tankdeckel.

Und den vermutlich für 43,82 € zzgl. Versand.

> Ich würde das "Recht auf Reparatur" umbenennen auf das "Recht auf
> Ersatzteile".

Dazu gehört dann auch die Pflicht, diese an jeden verkaufen zu müssen. 
Ich hatte zwei Beispiele genannt, wo sie lieferbar sind, aber ich sie 
nicht bekomme.

> Kann man aber auch knicken, da nicht durchsetzbar.

Das ist ein weiteres Thema, Verbraucherrechte gegen Klagebefugnis nur 
für anerkannte Verbände.

Auch aus der Mottenkiste: Service-Handbücher für Motorräder. Mein 
Händler hat sie mir besorgt, nicht billig, aber andere Händler konnten 
das angeblich nicht.

Schaue ich in die Ostzone der 80er: Da gab es diese im freien Handel 
(wenn es sie denn gab) und es waren sogar Konstruktionszeichnungen der 
Spezialwerkzeuge enthalten.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Gustav K. schrieb:
> 1. Zündkerze
> 2. Tankdeckel
>
> Immerhin ...

Hmm darüber sollte man nachdenken, wenn man sich so einen Notstromer 
zulegt!

von Manfred P. (pruckelfred)


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Cha-woma M. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> 1. Zündkerze
>> 2. Tankdeckel
>>
>> Immerhin ...
>
> Hmm darüber sollte man nachdenken, wenn man sich so einen Notstromer
> zulegt!

Also soll ich, bevor ich etwas kaufe, erstmal das Typenschild 
abschreiben und recherchieren, ob Ersatzteile angeboten werden?

von J.-u. G. (juwe)


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Percy N. schrieb:
> Auf Deutsch: "Lass ab von Deinem Tun, mach's besser wie ich!"
>
> Richtig?

Kommt drauf an. "Wie" für die, diejenigen es Dir gleichtun wollen. "Als" 
für diejenigen, die höhere Ansprüche haben.

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Manfred P. schrieb:
> Also soll ich, bevor ich etwas kaufe, erstmal das Typenschild
> abschreiben und recherchieren, ob Ersatzteile angeboten werden?

Keine schlechte Idee!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Manfred P. schrieb:
> Ich spreche jetzt von "ein Moderationsversagen", dieses total sachfremde
> Palawer mitzuspielen.
Mein Post hatte insgesamt allemal mehr mit dem Thema zu tun als 
deiner...

> Bis 08.02.2024 15:59 war man noch am Thema Reparatur
Das war 22 Stunden vor meinem 2. Post. Und jetzt soll ich Schuld sein am 
Entgleisen des Threads?
Warum hast du nicht selbst eingegriffen, wenn dir das Thema so am Herzen 
liegt?

Überhaupt: das Ganze ist eh nur Politik. Was meinst du, was dabei 
herauskommt?

BTW: Obacht bei Fremdwörtern.

EDIT:

Percy N. schrieb:
> J.-u. G. schrieb:
>> Aha, aber eine Grammatikreform, welche die Verwendung von "wie" nach
>> einem Komparativ vorsieht, ist Deiner Meinung nach nötig?
> Auf Deutsch: "Lass ab von Deinem Tun, mach's besser wie ich!"
> Richtig?
Du wirfst mit Nebelkerzen. Weil man hier das Wort "besser" ohne 
Sinnentstellung auch weglassen könnte, ist es kein Komparativ:
"Lass ab von Deinem Tun, mach's wie ich!"

Aber bei "Nico sieht besser als Nina" sollte man das Wort besser nicht 
weggelassen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Gustav K. (hauwech)


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Manfred P. schrieb:
> Also soll ich, bevor ich etwas kaufe, erstmal das Typenschild
> abschreiben und recherchieren, ob Ersatzteile angeboten werden?

Ganz genau - 100 Punkte !
Wie alt bist du denn, wenn du so etwas fragst?

Für die Nachwelt: Nicht von einer Explosionszeichnung und Teilenummern 
auf den Service-Seiten blenden lassen, sondern mal die Kurbelwelle in 
den Einkaufskorb legen und damit zur Kasse gegen. Am Ende des 
Kaufvorganges wirst du lesen: Momentan nicht lieferbar. Dann wähle ein 
anderes Teil und du wirst lesen: Momentan nicht lieferbar. Momentan gilt 
für alle Teile und bis in alle Ewigkeit.

Bei meinem Stromaggregat ging ich bereits einen Schritt weiter: Da ich 
unbedingt ein Aggregat von HONDA wollte, habe ich erst recherchiert, zu 
welchen Aggregaten HONDA noch Service Unterlagen heraus gegeben hat und 
habe dann zum bereits beschafften Servicemanual das passende 
Stromaggregat hinzu gekauft. Wollte eigentlich neu kaufen - aber so 
nicht.

Positiver Nebeneffekt: Alles, was bei den aktuellen Aggregaten aus 
Plastik ist, ist bei dem alten Aggregat aus Metall. Besser konnte es 
nicht laufen. Und am Ende waren sogar noch ziemlich genau 1.000 Euro 
gespart.

von C. D. (derschmied)


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Gustav K. schrieb:
> Für die Nachwelt: Nicht von einer Explosionszeichnung und Teilenummern
> auf den Service-Seiten blenden lassen, sondern mal die Kurbelwelle in
> den Einkaufskorb legen und damit zur Kasse gehen


Träumer...

Selbst bei Audi, MB, BMW & Co wirst Du zwar im ET-Katalog Kurbelwellen 
finden, Dir aber niemals ernsthaft eine kaufen wollen: Ein 
Kurbelwellenschaden ist mittlerweile gleichbedeutend mit 
wirtschaftlichem Totalschaden. Rien ne va plus, ab nach Afrika oder in 
den Ostblock mit dem toten Gaul. Entweder man organisiert das intakte 
Aggregat eines Unfallfahrzeugs, oder es ist vorbei.

Es braucht schon viiiel Enthusiasmus oder einen guten KFZler in der 
Familie um überhaupt an eine Reparatur am Kurbeltrieb zu denken, 
gleiches gilt für Zylinder, Kopf, Getriebe. Außerhalb der Werksgarantie 
wollen die Hersteller nichts davon wissen, bzw sind die Reparaturkosten 
für Durchschnittsbürger nicht zu stemmen.

Verbrennungsmotoren sind derart hochkomplexe Aggregate geworden, dass 
alles außerhalb von Filter-, Öl & Kerzenwechsel für Tiger-Unterwäsche 
sorgt: vorne gelb, hinten braun.

Aber:

Die Reparatur ist machbar und möglich. Ganz im Sinne der Verordnung.

DerSchmied

Edit:

Beitrag "BMW G12 Elektronik spinnt völlig"

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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C. D. schrieb:
> Selbst bei Audi, MB, BMW & Co wirst Du zwar im ET-Katalog Kurbelwellen
> finden, Dir aber niemals ernsthaft eine kaufen wollen

Da habe ich offensichtlich das falsche Ersatzteil als Beispiel gewählt.

Nochmal für die Nachwelt: Ein Stromaggregat besteht aus weit mehr als 
einer Kurbelwelle. Da kann es auch mal einen neuen Benzinhahn brauchen 
(weil der alte sabbert), oder einen neuen Vergaser. Da sind dann jeweils 
zwei Schrauben zu lösen und das alles ist weit entfernt von einem 
wirtschaftlichem Totalschaden.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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René H. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Auf Deutsch: "Lass ab von Deinem Tun, mach's besser wie ich!"
>> Richtig?
>
> Nicht ganz. "Besser als ich". ;)

Du beschreibst unmögliches ...

 -)

J.-u. G. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Auf Deutsch: "Lass ab von Deinem Tun, mach's besser wie ich!"
>>
>> Richtig?
>
> Kommt drauf an. "Wie" für die, diejenigen es Dir gleichtun wollen. "Als"
> für diejenigen, die höhere Ansprüche haben.

Letzteres ist der Inbegriff des Realitätsverlustes.

von Percy N. (vox_bovi)


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Cha-woma M. schrieb:
> Und wenn du dann einen Gebrauchten gekauft hättest?
> Wäre das für dich in Frage gekommen?

Jetzt müsstest Du nur noch einen Gebrauchtscannerhersteller benennen. 
Bis dahin wäre eine brauchbare Erstzteiversorgung die Methode der Wahl.

Dass man dem Verbraucher keine Teile überlassen mag, die beim Austausch 
sorgfältig justiert werden müssen, kann ich verstehen.

von G. K. (zumsel)


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Percy N. schrieb:

> Dass man dem Verbraucher keine Teile überlassen mag, die beim Austausch
> sorgfältig justiert werden müssen, kann ich verstehen.

Welcher Anteil der potentiell möglichen Reparaturen wäre davon 
betroffen?

von Percy N. (vox_bovi)


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G. K. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>
>> Dass man dem Verbraucher keine Teile überlassen mag, die beim Austausch
>> sorgfältig justiert werden müssen, kann ich verstehen.
>
> Welcher Anteil der potentiell möglichen Reparaturen wäre davon
> betroffen?

Eher weniger, je nach Produktkategorie. Den Kopf einer HD wird eh kein 
vernünftiger Mensch auf dem Küchentisch tauschen wollen, und der Tausch 
der Laserdiode eines DVD-Lw wird schon wirtschaftlich nicht allzu 
sinnvoll sein.

von Daniel A. (daniel-a)


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Also ich bin für ein Recht auf Reparatur. Nur muss es auch richtig 
umgesetzt und durchgesetzt werden.

Was ich von so einem Gesetzt erwarte ist:
* Geräte sind einfach zu öffnen. Keine Sicherheitsschrauben, kein 
Kleber, keine Einwegschliessmechanismen, nichts, das beim Öffnen 
wahrscheinlich bricht. Bei Schrauben, keine Spezialschrauben, und klar 
definieren, welche Schrauben zu verwenden sind.
* Keine Einschränkungen wer etwas reparieren kann. Ersatzteile müssen 
von jedem, an jeden geliefert werden können. Technische Massnahmen zur 
Verhinderung, wie z.B. Signierte Hardware, Hardware die per GPS in 
Fremdwerkstätten deaktiviert wird (ja, das gab es schon[1]), etc. muss 
verboten werden.
* Ersatzteile dürfen nicht überteuert sein. Darunter verstehe ich, dass 
alle Komponenten zusammen nicht signifikant teurer als das Endprodukt 
sein darf.
* Mindestverfügbarkeitsdauer für alle Komponenten. Das würde auch den 
Herstellern helfen, die haben auch Probleme, wenn sie was Entwickeln, 
und der Lieferant wenn man soweit ist den Chip schon nicht mehr 
herstellt, und einen neuen bewirbt. Das bietet Planungssicherheit.
* Schaltpläne zur Reparatur müssen verfügbar sein.
* Chips müssen ausreichend dokumentiert sein, damit Ersatz- und 
Konkurrenz- Software erstellt werden kann, und das darf nicht durch 
technische Mittel unterbunden werden. Mindestens der Besitzer muss jede 
Soft und Firmware selbst, ohne den Hersteller anfragen zu müssen, 
ersetzen können müssen.
* Verstösse müssen Konsequenzen haben. Es soll nicht nötig sein, dass 
die Kunden selbst aufwendige & teure Prozesse gegen die Hersteller 
führen müssen, es braucht eine Behörde, der man so was mitteilen kann, 
und die sowas dann selbst nachprüfen, und saftige Geldstrafen, 
aussprechen kann.
Sowas brauchen wir auch bei den Datenschutzgesetzen. Ich hatte mal einen 
unbenutzten, mittlerweile deaktivierten, >10J alten Facebook Account für 
Entwicklungszwecke gefunden (weil die eine Mail zu ihren 
Nutzungsbedingungen gesendet haben). Ich hab denen gesagt, Nein, Löscht 
meine Daten, ihr habt keinen Anspruch auf diese. Glaubt ihr, die hätten 
das getan? Aber zum Klagen hab ich keine Zeit.

Ich vermute aber, dass wenn es ein Recht auf Reparatur geben wird, dass 
alles nicht passieren wird. Wir können bei der EU ja nicht Sagen, was 
wir wollen. Es würde mich nicht wundern, wenn Reparaturen vom Hersteller 
selbst vorgeschrieben würden, voll zu deren Konditionen, und auch sonst 
überall das Gegenteil des Gewünschten. Ein "Recht auf Reparatur", wie es 
keiner wollte. So wie immer.

1) 
https://www.stern.de/digital/online/zug-ausfaelle--hacker-decken-gezielte-sabotage-auf--durch-den-hersteller-34286572.html

von C. D. (derschmied)


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Gustav K. schrieb:
> Da habe ich offensichtlich das falsche Ersatzteil als Beispiel gewählt.
> Nochmal für die Nachwelt: Ein Stromaggregat besteht aus weit mehr als
> einer Kurbelwelle. Da kann es auch mal einen neuen Benzinhahn brauchen

...und ich habe wohl zu sehr darauf herumgeritten.

Nun, ich denke, hier im Forum ist selbst reparieren kein großes Thema. 
Braucht man Rat, fragt man hier nach, und erhält in aller Regel 
Unterstützung

Man darf aber nicht außer acht lassen: das Groh der Bevölkerung stößt 
mit der Bedienung oft schon an Grenzen, daher auch die Unzahl an 
Hotlines. Den Normalbürger bleibt im Falle eines Defekts nur übrig den 
Fachmann aufzusuchen, und der wiederum kann ein kompetenter sein, ein 
Murkser, oder eben auch ein Geldabschneider. Man hat kaum die 
Möglichkeit dessen Expertise zu überprüfen; entweder der 
Kostenvoranschlag bleibt im Rahmen - oder es folgt eine Neuanschaffung.

Eine Fachkraft bspsws, die eine eigene Werkstatt unterhält, mit kleinen 
Lager, Werkzeug und einem Angestellten vielleicht, wird 
heruntergerechnet auf die Arbeitsminute, min. 1,50€ verlangen müssen um 
über die Runden zu kommen. Stellt man das in Relation zu einem Handmixer 
für 29,95€ wird jeder Reparaturversuch ein Griff ins Klo. Zumal 
zusätzlich noch sichergestellt und dokumentiert werden muss dass dieser 
Handmixer nach der Reparatur sich insgesamt noch in gebrauchsfähigen 
Zustand befindet.

Den Schuh würd auch ich mir nicht anziehen wollen.

von Percy N. (vox_bovi)


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C. D. schrieb:
> Nun, ich denke, hier im Forum ist selbst reparieren kein großes Thema.
> Braucht man Rat, fragt man hier nach, und erhält in aller Regel
> Unterstützung

Und schon erfährst Du, dass der als Ersatzteil benötigte Netzschalter 
für den 29,95-Stabmixer problemlos für 19,95 Euro plus 5,95 s+h bei 
geile-teile.biz verfügbar ist.

Problem gelöst, Welt gerettet, am deutschen Wesen mag die Welt genesen!

von René H. (mumpel)


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Percy N. schrieb:
> Du beschreibst unmögliches ...

Was ist unmöglich?

von Hans H. (wen_h)


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Cha-woma M. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> 1. Zündkerze
>> 2. Tankdeckel
>>
>> Immerhin ...
>
> Hmm darüber sollte man nachdenken, wenn man sich so einen Notstromer
> zulegt!

Unbedingt!

Bei meinem Kompressor von Güde war irgendwann das Rückschlagventil 
defekt. Nach dem Öffnen des selbigen fand sich ein zerquetschter und 
eingerissender Gummistopfen als Fehlerquelle (Herstellungskosten 50 
Cent). Das Teil fotografiert und per Mail an Güde übermittelt.

Antwort: Ersatzteil nicht lieferbar
Ich: Was mache ich jetzt
Antwort: Kaufen Sie bei uns einen neuen Kompressor

von Thomas U. (charley10)


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Hans H. schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Gustav K. schrieb:
>>> 1. Zündkerze
>>> 2. Tankdeckel
>>>
>>> Immerhin ...
>>
>> Hmm darüber sollte man nachdenken, wenn man sich so einen Notstromer
>> zulegt!
>
> Unbedingt!
>
> Bei meinem Kompressor von Güde war irgendwann das Rückschlagventil
> defekt. Nach dem Öffnen des selbigen fand sich ein zerquetschter und
> eingerissender Gummistopfen als Fehlerquelle (Herstellungskosten 50
> Cent). Das Teil fotografiert und per Mail an Güde übermittelt.
>
> Antwort: Ersatzteil nicht lieferbar
> Ich: Was mache ich jetzt
> Antwort: Kaufen Sie bei uns einen neuen Kompressor

Deine Reaktion war hoffentlich: "Wenn morgen der Stopfen nicht bei mir 
ist, geht diese 'Erfahrung' mit ihnen als Werbung durchs Netz. 
Nachfrage: Wieviel Hersteller von Kompressoren gibt es?"
Eine unerwartete Reaktion hatte ich vor viiielen Jahren von Logitech. 
Win98 und Maus von denen. Der Doppelklick mit dem Rad war prime. Nach 
Umstellung auf WIN NT war dieser wegen Treiber weg. Meine Anfrage wurde 
mit 2 Disketten per Post(!) aus CH beantwortet! Ob es diese Art Service 
heute noch geben würde?

von Hans H. (wen_h)


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Thomas U. schrieb:
> Deine Reaktion war hoffentlich: "Wenn morgen der Stopfen nicht bei mir
> ist, geht diese 'Erfahrung' mit ihnen als Werbung durchs Netz.

Nö, bringt ja nichts, die können nicht lieferbare Ersatzteile auch nicht 
her zaubern. Bin halt mal wieder in den Keller, das Messer schleifen. 
Außerdem wird eine nicht vorhandene Ersatzteilversorgung längst von der 
breiten Masse akzeptiert.

von Lu (oszi45)


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Hans H. schrieb:
> Außerdem wird eine nicht vorhandene Ersatzteilversorgung längst von der
> breiten Masse akzeptiert.

Die breite Masse kann sehr verschieden sein. Wenn wegen eines defekten 
Teils aus Japan keine Rechnungen geschrieben werden konnten, werden 
Deine Leute trotzdem gerne Lohn haben wollen? Entweder man beugt solchen 
Ausfällen frühzeitig vor oder steht mit leeren Händen da!

von Manfred P. (pruckelfred)


Angehängte Dateien:

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Percy N. schrieb:
> Und schon erfährst Du, dass der als Ersatzteil benötigte Netzschalter
> für den 29,95-Stabmixer problemlos für 19,95 Euro plus 5,95 s+h bei
> geile-teile.biz verfügbar ist.

Das ist die Realität!

Es gab erst vor kurzem einen Thread: Ein elektrisch simpler Netzschalter 
für eine Dunstabzugshaube ist nicht etwa Standard, sondern hat ein 
herstellerspezifisches Design. Ist lieferbar, kostet irgendwas um 25 
Euro.

Lange her, hat ein Fernseh-Verbrauchermagazin Ersatzkörbe für 
Geschirrspüler gesucht. Da wurden Preise bis weit über 100 €uro 
verlangt.

Hans H. schrieb:
> Antwort: Ersatzteil nicht lieferbar
> Ich: Was mache ich jetzt
> Antwort: Kaufen Sie bei uns einen neuen Kompressor

Oder ein neues Auto - Anhang Leserbrief aus der c't.

Hans H. schrieb:
> Nö, bringt ja nichts, die können nicht lieferbare Ersatzteile auch nicht
> her zaubern.

Anstatt zaubern einfach nur wollen? Ich komme aus einem Bereich 
kommerzieller Elektronik und weiß, was die eigene Kundendienstwerkstatt 
kann und an Material hat. Wenn der Vertragshändler anfragt, sind 
Einzelteile leider nicht lieferbar, aber eine Reparatur kann gerne zum 
Pauschalpreis xxx-€uro im Werkskundendendienst ausgeführt werden.

Dein Rückschlagventil wird sicherlich an mehreren Modellen verbaut sein 
oder ein Nachfolgemodell haben, was sich adaptieren ließe. Der 
Hersteller will einfach nicht, weil es nichts zu verdienen gibt. Dass 
man evtl. weitere Produkte von ihm kaufen könnte, weil der Kundendienst 
so toll funktioniert, kommt ihm nicht in den Sinn.

Was nun, Du bist sauer auf Güde und kaufst als Ersatz Ferrex (Aldi). 
Alle sind glücklich, weil im Hintergrund der selbe Importeur dran 
verdient.

> Bin halt mal wieder in den Keller, das Messer schleifen.

Mit Glück kann man das Teil nachbauen. Eine Dichtscheibe am 
Propangarbrenner habe ich aus einem Stück Silikon-Isolierschlauch 
geschnitten, die hat länger als das Original gelebt.

von C. D. (derschmied)


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Percy N. schrieb:
> Problem gelöst, Welt gerettet, am deutschen Wesen mag die Welt genesen!

Naja, dies Grab hat sich der Kunde brav mitgeschaufelt:

Seit den 80ern, als Mediamarkt mit seinen prägnanten Werbespots das 
Gleis für die Billigschiene gelegt hat, hat der Kunde angefangen 
qualitativ hochwertige Waren gegen günstigere Produkte aus Fernost zu 
tauschen. Später hat am gleiche Ast Saturn mit "Geiz ist geil!" 
weitergesägt, niemand hat daran Anstoßes genommen. Das hat man 
Jahrzehnte gedankenlos fortgesetzt, erst in letzter Zeit ist man auf den 
Trichter gekommen dass man doch gerne hin und wieder etwas repariert 
haben möchte. Klimawandel, Nachhaltigkeit, Welt retten. Hängt mir zum 
Halse heraus. Das ist der Zug der jetzt auf diesem, dem gleichen Gleis 
fährt, nur die Infrastruktur hierzu hat man verhungern lassen, die 
freundlichen Werkstätten sind alle nacheinander am Kundenmangel lange 
schon eingegangen. Es ist einiges, wenn nicht nahezu alles Verständnis 
für Zusammenhänge verloren gegangen, eine poplige EU-Verordnung allein 
wird daran nichts ändern.

DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Manfred P. schrieb:
> Mit Glück kann man das Teil nachbauen. Eine Dichtscheibe am
> Propangarbrenner habe ich aus einem Stück Silikon-Isolierschlauch
> geschnitten, die hat länger als das Original gelebt.

Dies Talent hat aber nicht jeder, es erfordert schon auch das eigene 
Hirn zu bemühen. Wird aber von Tag zu Tag unpopulärer, zuviel ist 
"smart" geworden, mit knallharter Hardware kann kaum noch jemand 
umgehen. Stirbt aus.

Anbei noch eine kleine Geschichte:

Audi 90 quattro, 5zyl 20V. Lima 150A ohne Funktion, Regler im Himmel, 
Lagerschaden. Original-Ersatzteil seinerzeit: 650 DM im Autohaus meines 
Vertrauens. Angsteinflößend. Also den örtlichen Bosch-Dienst aufgesucht, 
Ergebnis: binnen zweier Tagen generalüberholt, neu gelagert, neuer 
Regler. Für 150 DM. "Da, hast dein Kraftpaket wieder." Bin fast 
umgekippt.

Im gleichen Laden hatte man auch SÄMTLICHES Bosch-Werkzeug repariert, 
wenige Jahre später war mangels Kunden Schluss. Den Prüfstand für Limas 
hat der Schrotthändler mitgenommen, den hatte ich mitsamt Firmenschild 
wiedergesehen als ich auf der Suche nach Teilen eines anderen Fahrzeugs 
auf dessen Firmengelände war.

So geht's dahin ...

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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C. D. schrieb:
> Seit den 80ern, als Mediamarkt mit seinen prägnanten Werbespots das
> Gleis für die Billigschiene gelegt hat, hat der Kunde angefangen
> qualitativ hochwertige Waren gegen günstigere Produkte aus Fernost zu
> tauschen. Später hat am gleiche Ast Saturn mit "Geiz ist geil!"
> weitergesägt, niemand hat daran Anstoßes genommen.

Das sehe ich nicht so einfach. Media-Saturn hat bekannte Marken verkauft 
und konnte über sein Volumen den klassischen Einzelhandel unterbieten. 
Garnicht schlimm, aber die Marken haben sich auf ihrem faulen Arsch 
ausgeruht und halt den guten Namen verkauft. Dann kam die Idee, dass man 
doch mehr Gewinn haben kann, wenn man Kosten drückt, z.B. mit billigerem 
Material.

Parallel dazu ging Fernost in die andere Richtung, Qualität verbessern, 
weg vom Plunderimage.

Irgendwann war der Schnittpunkt erreicht und überschritten, der Kunde 
merkt, dass der Mehrpreis für deutsche Marken nicht mehr mit der 
Haltbarkeit korreliert.

Reparierbarkeit ist mir scheißegal, wenn der [beliebige deutsche Marke] 
nach 4 Jahren defekt ist und der Servicetechniker 150 €uro verlangt, um 
überhaupt erstmal zu mir zu kommen und die Reparatur des Geschirrspülers 
dann 300 €uro kostet. Da kaufe ich doch einen NoName für 259 € anstatt 
600 €-Marke und werfe den weg, wenn er kaputt ist.

Das liegt nicht an Media oder dem geizigen Kunden, das haben die 
Markenhersteller versiebt. Die sollen mir ein Gerät bauen, was 
garantiert dreimal solange wie der Billigkram hält, dann, und nur dann, 
bezahle ich deren Preis.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Percy N. schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Und wenn du dann einen Gebrauchten gekauft hättest?
>> Wäre das für dich in Frage gekommen?
>
> Jetzt müsstest Du nur noch einen Gebrauchtscannerhersteller benennen.
> Bis dahin wäre eine brauchbare Erstzteiversorgung die Methode der Wahl.
Gebrauchte Scanner werden auch bei ebay&kleinanzeigen angeboten.
> Dass man dem Verbraucher keine Teile überlassen mag, die beim Austausch
> sorgfältig justiert werden müssen, kann ich verstehen.
Ich auch!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Hans H. schrieb:
> Antwort: Ersatzteil nicht lieferbar
> Ich: Was mache ich jetzt
> Antwort: Kaufen Sie bei uns einen neuen Kompressor

Oder du schauts mal bei ebay ob das Rückschlagsventil (ich meine sowas 
ist ein Blechstreifen) nicht als Ersatzteil zu bekommen ist.
Die Streiben sind oft no-name, passen nicht 1:1 und müssen dann vom SvD 
(Schrauber vom Dienst) passend "gemacht werden"!
Aber es ist keine Hexenkunst!

von Percy N. (vox_bovi)


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C. D. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Problem gelöst, Welt gerettet, am deutschen Wesen mag die Welt genesen!
>
> Naja, dies Grab hat sich der Kunde brav mitgeschaufelt:
>
> Seit den 80ern, als Mediamarkt mit seinen prägnanten Werbespots das
> Gleis für die Billigschiene gelegt hat, hat der Kunde angefangen
> qualitativ hochwertige Waren gegen günstigere Produkte aus Fernost zu
> tauschen.

Was soll das damit zu tun haben, dass billigste Massenware wie Schalter 
oder Netzkabel dann, wenn sie,als Ersatzteile benötigt werden, 
urplötzlich einen gar wundersamen Wertzuwachs erfahren, jedenfalls aber 
zu inhibitorischen Phanrasiepreisen angeboten werden?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Percy N. schrieb:
> Was soll das damit zu tun haben,

Was hat deine Statement mit dem vorgestellten Sachverhalt von C. D. zu 
tun?

Mein Ratschlag:
Don`t drink and write!

Beitrag #7600615 wurde vom Autor gelöscht.
von Steve van de Grens (roehrmond)


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C. D. schrieb:
> Seit den 80ern, als Mediamarkt mit seinen prägnanten Werbespots das
> Gleis für die Billigschiene gelegt hat, hat der Kunde angefangen
> qualitativ hochwertige Waren gegen günstigere Produkte aus Fernost zu
> tauschen. Später hat am gleiche Ast Saturn mit "Geiz ist geil!"
> weitergesägt, niemand hat daran Anstoßes genommen.

Doch, daran hat mein gesamter Bekannten-Kreis (ich auch) Anstoß 
genommen. Keiner von denen war geil auf billige Produkte. Ganz im 
Gegenteil, zu dem Zeitpunkt haben sie bewährte Marken noch hoch 
geschätzt.

Doch im Laufe der Jahre danach stellte sich heraus, dass viel billigere 
Produkte aus Asien immer besser wurden. Den Begriff "Japan Schrott" habe 
ich schon lange nicht mehr gehört. Nun zieht China nach.

Im Gegenzug ist auf Marken-Namen kein Verlass mehr. Deren Produkte sind 
im Schnitt schon lange nicht mehr so langlebig, wie man das von früher 
(50er bis 80er Jahre) in Erinnerung hat. So manche Familie nutzt immer 
noch Omas geerbte Küchengeräte aus den 60er Jahren. Ich kenne aber 
niemanden, der noch etwas aus den 80er oder 90er Jahren in Betrieb hat. 
Die neueren Produkte halten nicht mehr so lange.

Dann denkt man über das Geld nach. Kaufe ich

a) eine 1000€ Waschmaschine von Miele, die mit Glück 10 Jahre lang 
reparierbar ist

oder

b) drei 350€ Waschmaschinen, die wahrscheinlich nur 3 Jahre halten 
werden, dafür aber in der Zeit keine Reparatur brauchen.

Nach einiger Erfahrung lautet meine Antwort immer b) ohne lange nach zu 
denken. Denn bis auf wenige einzelne Ausnahmen haben mich billige Noname 
Produkte stets mindestens zufrieden gestellt. Es waren auch einige sehr 
gute dabei.

Letztendlich werfe ich mehr weg, als reparieren zu lassen, denn das ist 
für mich der günstigere Weg. Wer es sich leisten kann, der darf gerne 
nachhaltiger leben. Ich muss zusehen, wie ich die Familie ernähre und 
den Kindern eine gute Bildung ermögliche. Das hat für mich Vorrang.

Frage mal einen Schornsteinfeger, wie lange Gasthermen von Vaillant 
halten. Meine alte wurde nach 45 Jahren ausgetauscht. Das war ein 
hydraulisch gesteuertes Meisterwerk. Die neue wird nach seiner Erfahrung 
höchstens 10 Jahre halten. In den ersten 2 Jahren hatte sie bereits 2 
Defekte, einer davon wegen einem Konstruktionsfehler. Um dahinter zu 
kommen, waren die Leute 4 mal hier, aber das ist eine andere Story.

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Manfred P. schrieb:
> Irgendwann war der Schnittpunkt erreicht und überschritten, der Kunde
> merkt, dass der Mehrpreis für deutsche Marken nicht mehr mit der
> Haltbarkeit korreliert.

Kam vermutlich nicht so richtig rüber, es lag mir fern Mediamarkt & Co 
als alleinige Ursache darzustellen.

Kern meines Gedankens war schlicht, dass der Kunde selbst mit seinem 
ureigenen Drang günstig einzukaufen die Weichen gestellt hat. Man kann 
nicht von jedem einzelnen erwarten mit jedem einzelnen Einkauf ein 
politisches Statement abzugeben. Vermutlich steht hinter all dem eine 
Eigendynamik, deren Teil wir alle sind.

Festgehalten werden kann allerdings: Man ist bequem geworden. Hat sich 
berieseln lassen, vom Eingemachten gelebt, und steht nun vor dem Problem 
dass ohne eigene Industrie, Handwerk, Wertschöpfung man vor der Dilemma 
steht im Ausland einkaufen zu MÜSSEN. Friss oder stirb, im Großen und 
Ganzen sieht das so aus, egal vor welchem Regal man steht.

Steve van de Grens schrieb:
> Letztendlich werfe ich mehr weg, als reparieren zu lassen, denn das ist
> für mich der günstigere Weg. Wer es sich leisten kann, der darf gerne
> nachhaltiger leben. Ich muss zusehen, wie ich die Familie ernähre und
> den Kindern eine gute Bildung ermögliche. Das hat für mich Vorrang.

Exakt. In Teilen habe ich noch die Möglichkeit dagegen anzukämpfen, aber 
nahezu jede einzelne Schraube die ich in Tragwerke einbringe, stammt aus 
Indochina oder ähnlicher Region. Sämtliches im Beruf genutztes 
Akkuwerkzeug ist der Marke HIKOKI / vorm. HITACHI, und auch auf dem 
restlichen Werkzeug ist kein MadeInGermany-Aufkleber mehr zu finden.

Es hat ein Ausverkauf stattgefunden der unumkehrbar ist, nichteinmal 
mehr eine Schiene für die Bahn wird hier im Lande noch gewalzt. Und es 
war gerade diese Industrie, die vom Geschäftsführer bis hinab zur 
Reinigungskraft für Lohn & Brot gesorgt hat.

Man kann den Einzelnen nur schwerlich Vorwürfe machen, es wäre wohl 
vielmehr die Aufgabe einer guten politischen Führung gewesen hier 
rechtzeitig gegenzusteuern. Nur: Wohlstand wird nicht vom Sofa aus 
generiert, er benötigt Tatkraft, und ist schlussendlich dann doch wieder 
Sache eines jeden einzelnen.

Insgesamt schwierig also, hier alles an nur einen Nagel zu hängen.

DerSchmied

von Peter N. (alv)


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C. D. schrieb:
> ist kein MadeInGermany-Aufkleber mehr zu finden.

Öffnet man solch ein "Made in Germany"-Gerät, findet man darin nur "Made 
in China"...

von Thomas U. (charley10)


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Peter N. schrieb:
> C. D. schrieb:
>> ist kein MadeInGermany-Aufkleber mehr zu finden.
>
> Öffnet man solch ein "Made in Germany"-Gerät, findet man darin nur "Made
> in China"...

Für das "Made in Germany" (eine Warnung?) genügt es wohl inzwischen, den 
Aufkleber in D anzubringen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Steve van de Grens schrieb:
> Ich kenne aber
> niemanden, der noch etwas aus den 80er oder 90er Jahren in Betrieb hat.
> Die neueren Produkte halten nicht mehr so lange.

Ich hab eine WAMA von BSH aus den Jahre 1991, eine Bosch 
TK-Gefrierschrank aus den 1990 Jahr und einen Seikosha-Drucker aus en 
1988 Jahren.
(Müste noch mal schauen ob der Schneider PC von 1988 sich noch starten 
läßt!)

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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C. D. schrieb:
> Kam vermutlich nicht so richtig rüber, es lag mir fern Mediamarkt & Co
> als alleinige Ursache darzustellen.

Es ist halt so, dass die "teutschen" Marken im Consumer-Bereich nur mehr 
"Marken"-Namen sind die von chinesischen oder türkischen Hifi und 
Hausgeräteherstellern genutz werden.

Wer heute noch Grundig oder AEG kauft, der kann auch gleich Beko oder 
Haier kaufen!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Thomas U. schrieb:
> Für das "Made in Germany" (eine Warnung?) genügt es wohl inzwischen, den
> Aufkleber in D anzubringen.

Ich glaube das Asembling sollte in der DDR4.0 stattfinden, dann darf man 
den Kleber draufknallen!

von C. D. (derschmied)


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Cha-woma M. schrieb:
> DDR4.0

In der Tat, es lassen sich etliche und vor allem besorgniserregende 
Parallelen ziehen. Ohne gesundes Mittelmaß haben Extreme leichtes Spiel, 
allerdings wird es ab hier so richtig politisch, daher klinke ich mich 
an dieser Stelle aus.

Selbst wenn dieser Thread noch um 235 Kommentare länger wird:

Ein jeder hat Beispiele zur Hand - gute wie auch schlechte - insgesamt 
wird das aufs Weltgeschehen kaum Einfluss haben.

Ein jeder nach seiner Fasson, Zitat Friedrich II.

von Ralf S. (cmyk61)


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C. D. schrieb:
> Seit den 80ern, als Mediamarkt mit seinen prägnanten Werbespots das
> Gleis für die Billigschiene gelegt hat, hat der Kunde angefangen
> qualitativ hochwertige Waren gegen günstigere Produkte aus Fernost zu
> tauschen. Später hat am gleiche Ast Saturn mit "Geiz ist geil!"
> weitergesägt, niemand hat daran Anstoßes genommen.

das möchte ich so nicht stehen lassen.
Teilweise war auch die unmögliche Überregulierung staatlicher Behörden 
mit Schuld an dieser Missere. Aber auch die renomierten Hersteller, die 
sich wohl nicht in der Lage sahen mit Produktmerkmalen aufzuwarten mit 
denen die ausländische Ware schon lange ihre Kunden bei der Stange 
hielt.

Sowas fing schon früh beim TV an. Die Programmwelt war höchst antiquar, 
lediglich zwei, drei Programme mit einem fast mittelalterlichen 
Programm. Ein Blick über den großen Teich den so mancher vagen durfte, 
zeigte ganz andere Möglichkeiten.
Viele gesellschaftliche Dogmenwandel fanden im Ausland statt. In 
Deutschland herrschten noch noch lange Schlager und Humpapa - die 
eigentlichen Renner stammten aus dem Ausland (Beatles etc pp). Ähnliches 
bei Mode.
Das Aufkommen der Computer und DFUE bescherte uns 1200er Modems - 
während im Ausland schnurlose Telefone und 16k Modems längst gang und 
gäbe waren.
Derlei Begehrlichkeiten nicht zu bedienen war IMHO sehr arrogant 
manchmal leider den Regulierungsmechanismen geschuldet. Wer hat Schuld? 
Der Konsument?
Oft hört man auch dass man als Kunde jederzeit bestimmen kann was man 
wie oft erwirbt. Hier sollte man einen Blick auf die Werbung und deren 
ausufernden Maßnahmen werfen - und mal überlegen, ob es 
Regulierungsmechanismen geben könnte.
Nicht dass ich mir Verhältnisse wie in USA wünsche - Kanada oder 
Neuseeland wäre für mich durchaus tragbar.
Warum orientiert man sich so gerne an schlechten Beispielen anstatt 
aufzuzeigen wie es sich doch wesentlich verbessern könnte?
Dass die Industrie auslagerte, vorzugsweise nach Asien ist ja auch nicht 
unbedingt dem Verbraucher anzukreiden. Doch wohl eher den Investoren die 
ihr Geld arbeiten sehen wollten um maximalen Gewinn zu erwirtschaften.

Gruß
Ralf

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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C. D. schrieb:
> Es hat ein Ausverkauf stattgefunden der unumkehrbar ist, nichteinmal
> mehr eine Schiene für die Bahn wird hier im Lande noch gewalzt.

C. D. schrieb:
> Man kann den Einzelnen nur schwerlich Vorwürfe machen, es wäre wohl
> vielmehr die Aufgabe einer guten politischen Führung gewesen hier
> rechtzeitig gegenzusteuern.

Das war nicht nur die Politik sondern die Bevölkerung auch schon selbst.

Unter Berücksichtigung dieser Tatsachen:
https://praxistipps.focus.de/vererbung-von-intelligenz-das-sollten-sie-darueber-wissen_125069
https://www.geo.de/wissen/gesundheit/18507-rtkl-genetik-wie-gene-verstand-und-begabung-steuern

Und "women rule" vor allem die nächste Generation, sind diese bereits in 
der zweite Generation aktiv den Genozid von technischen Fähigkeiten im 
Staate fortzusetzen. Dazu zählt auch die Eigenschaft von Tatkraft und 
Fleiß im Beruf, was die Begleiterscheinung hat, nicht zur Hälfte für 
Haushalt, Familie und Kinderbetreuung zur Verfügung zu stehen. Das 
Cartoonbild paßt da ganz gut dazu. Der Demographiewandel (Zuwanderung) 
soll jetzt das lösen, aber da kommen auch nur sehr wenige Personen 
darunter mit diesen benötigten Begabungen.

Aus diesem Grunde gibt es in der Türkei eine große Mall, wo es alles 
gibt, was das Bastlerherz erfreut und hier haben die Läden zu gemacht.

von Peter N. (alv)


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Ralf S. schrieb:
> Aber auch die renomierten Hersteller, die
> sich wohl nicht in der Lage sahen mit Produktmerkmalen aufzuwarten mit
> denen die ausländische Ware schon lange ihre Kunden bei der Stange
> hielt.

Als Beispiel:
Ein Marken-DVD-Player hat nur bestimme DVDs abgespielt,
ein Noname dagegen hat alles gefressen, was rund und silbrig war...

Ralf S. schrieb:
> Das Aufkommen der Computer und DFUE bescherte uns 1200er Modems -

Die mußten natürlich postzugelassen sein, sonst war der Betrieb am 
Telefonnetz verboten.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Cha-woma M. schrieb:
> Ich hab eine WAMA von BSH aus den Jahre 1991, eine Bosch
> TK-Gefrierschrank aus den 1990 Jahr und einen Seikosha-Drucker aus en
> 1988 Jahren.

Schön, dass es doch noch positive Beispiele gibt. Die dürfen gerne 
meiner dystopischen Grundhaltung widersprechen.

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Ralf S. schrieb:
> Sowas fing schon früh beim TV an. Die Programmwelt war höchst antiquar,
> lediglich zwei, drei Programme mit einem fast mittelalterlichen
> Programm.

Ich habe TV nie als Instrument begriffen um mir rare Lebenszeit 
totzuschlagen. Auch ein mit um ca 200 Programmen im Repertoire 
erweitertes Angebot bringt mich nicht davon ab trotz Sauwetter lieber 
mich mit Dieter D's Ameisen vom Kommentar weiter oben zu beschäftigen. 
Übrigens ist das Bild kaum an Hintersinn noch zu übertreffen.... Danke 
hierfür, ist heruntergeladen.

Ralf S. schrieb:
> Dass die Industrie auslagerte, vorzugsweise nach Asien ist ja auch nicht
> unbedingt dem Verbraucher anzukreiden. Doch wohl eher den Investoren die
> ihr Geld arbeiten sehen wollten um maximalen Gewinn zu erwirtschaften.

Einfache Mathematik, vergl hierzu elektrische Energie: stinkefaul, geht 
den Weg des geringsten Widerstands. Will man sie nutzen, muss man etwas 
unternehmen. Daher kommt der Begriff Unternehmer ursprünglich.
In Fernost hat man hinzugelernt, hier im Land verdrängt. Weil unpopulär, 
unbequem, zeitraubend.

Bis in die Nachkriegszeit MUSSTE man seinen Lebensunterhalt verdienen, 
heute wird der Brotverdienst als Wahloption bereitgestellt.

Kombiniere, lese zwischen meinen Zeilen, kürze  wie in der Mathematik 
Brüche auf den kleinsten gemeinsamen Nenner herunter, und blende Beiwerk 
aus. Wirst sehen, viel Substanz ist nicht mehr vorhanden.

DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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C. D. schrieb:
> Danke hierfür, ist heruntergeladen.

Freut mich, dass es Dir gefällt.

von Uli S. (uli12us)


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von Hans H. (wen_h)10.02.2024 18:42; Diese Rückschlagventile gibts für 
einstellige Euros zu kaufen. Leider aber gibts davon gefühlte 100 
Versionen.
Da heissts erstmal ausbauen, genau nachmessen und dann hoffentlich das 
richtige bestellen und geliefert kriegen. Ich hatte schon mal für nen 
Kompressor ein Ersatzteil, genau nach Stückliste bestellt, gekommen ist
zwar ein Teil mit der Bezeichnung, das aber ganz und gar nicht passte.

 von Manfred P. (pruckelfred)11.02.2024 00:49; Das ist heute auch nicht 
mehr so einfach. Bekannte brauchten vor nem halben Jahr etwa nen neuen 
Herd, in einigen Läden war so gut wie gar nix an Angebot vorhanden. Und 
das in München, wo ja BSH daheim ist.

von Thomas U. (charley10)


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Cha-woma M. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> Für das "Made in Germany" (eine Warnung?) genügt es wohl inzwischen, den
>> Aufkleber in D anzubringen.
>
> Ich glaube das Asembling sollte in der DDR4.0 stattfinden, dann darf man
> den Kleber draufknallen!

Das ging schon in DDR1.0! ;-))
Während des Studiums habe ich Nachtschichten bei DKK absolviert und 
neben Montagearbeiten auch Aufkleber mit 'BRAUN' und dem 'GS'-Zeichen 
auf die Gefrierschränke 'geknallt', für die hier Wartezeiten von Teils 
mehr als 2(!) Jahren angesagt wurden...

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Cha-woma M. schrieb:

> Ich glaube das Asembling sollte in der DDR4.0 stattfinden,
> dann darf man den Kleber draufknallen!

Meinst Du die:
https://de.wikipedia.org/wiki/DDR-SDRAM#DDR4-SDRAM

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Die nächste ELadestation ist nun fünf Jahre alt und nun kaputt. 
Dummerweise ist diese zugewickelt und kann daher nicht Model, Typ, 
Hersteller ablesen. Die Frage ist nun reparieren oder eine neue. Jedoch 
die neue hat andere Befestigungen, wodurch noch andere weitere 
entstehen. Die daneben ist zwei Jahre jünger und daher bereits ein 
anderes Model.

von Gustav K. (hauwech)


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Wir haben hier einen Privatweg, der bei Dunkelheit durch 12 sog. 
Pollerleuchten beleuchtet wird. Leider haben irgendwelche Idioten zum 
Jahreswechsel alle Gläser zerstört. Und natürlich sind die Gläser nicht 
mehr lieferbar, der deutsche Hersteller schickt gleich ein Angebot einer 
vergleichbaren Pollerleuchte. Natürlich ein neues Modell und natürlich 
zu den hier verbauten Leuchten nicht kompatibel.

Der Hersteller gewährt einen Rabatt bei Abnahme von 12 Stück, der 
Gesamtbetrag ist nett 4-stellig. Die Gläser als Ersatzteile wären sicher 
bedeutend billiger gewesen und können rel. einfach ausgetauscht werden 
(3 Schrauben). Nebenbei haben die neuen Leuchten eine andere 
Sockelkonstruktion, so dass zusätzlich noch 12 neue Fundamente gesetzt 
werden müssen. Das wird unterm Strich richtig teuer.

Hier stellt sich allerdings auch die Frage, wie lange ein Hersteller von 
solchen Leuchten Ersatzteile vorhalten sollte. Denn die hier verbauten 
Leuchten sind bereits über 30 Jahre alt. Hätten aber mit neuen Gläsern 
sicher weitere 30 Jahre durchgehalten.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Gustav K. schrieb:
> Und natürlich sind die Gläser nicht
> mehr lieferbar, der deutsche Hersteller schickt gleich ein Angebot einer
> vergleichbaren Pollerleuchte.

Wäre das nicht eine Lösung des Problems:
https://3druck.com/diy/3d-druck-transparenter-teile-mit-fdm-fff-drucker-0678405/

3D-Druck von transparenten Teilen:
Auch wenn es nicht ganz so perfekt würde, würde es doch den Zweck 
erfüllen.
(Wäre etwas für einen neuen Thread.)

: Bearbeitet durch User
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