Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DCF77 und Kabellänge zwischen Controller und Empfänger


von Christian R. (mrrotzi)


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Ich verwende hier einen Conrad-DCF77 Empfänger und alles funktioniert 
prima!

Leider habe ich im Moment ein ca. 3m langes Kabel quer durchs Zimmer 
gelegt, damit der Empfänger irgendwie beim Fenster liegt.

Für den Produktiveinsatz muss aber meine Steuerung in den Keller. Dort
empfange ich nichts! Deswegen meine Frage:
Wie lange kann ich das Kabel zwischen Empfänger und Controller machen?

mit ca. 12m könnte ich rauf auf den Dachboden ... aber wird das 
funktionieren?

Da das Einfädeln eine blöde Arbeit werden wird, möcht ich vorher wissen
ob das überhaupt zuverlässig funktionieren kann!

von Sven P. (Gast)


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12 Meter gehen locker. Bis zu nem halben Kilometer würd ich persönlich 
da bedenkenlos mitgehen.
Ich würde zusammen in das Gehäuse mit dem DCF-Empfänger noch einen 
kleinen Treiber verbauen (Transistor im Push-Pull oder auch 
RS385-Treiberbaustein, irgendsowas halt), da viele Empfänger nur so 
einen billig-Ausgang besitzen, der vielleicht 10 Mikroampere schafft. 
Das ist dann doch definitif zu wenig, um die Riesenkapazität der langen 
Leitung umzuladen.

von Christian R. (mrrotzi)


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Treiber - Gute Idee!

dann kann ich das Teil wirklich am Dachboden platzieren und hab bestimmt
guten Empfang!

Danke

von tc11 (Gast)


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die schaltung sieht doch dann wie folgt aus oder ?


                   +5V
                    o
                    |
                   |-|
                   | |
                   |_|
                    |-------------o Mein neuer Leistungstarker
                    |                       Data OUT
                   /E
DCF_DATA  __  B|/
-->--->--|____|--|   PNP-Transistor
                 |\
                   \C
                   |
                   _  Masse


so oder ?

von AVRFan (Gast)


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Du könntest auch einen NE555 dafür verwenden.  Der kann nämlich nicht 
nur Rechtecke erzeugen oder Monoflopfunktionen erfüllen, sondern auch 
prima als Schmitt-Trigger und Treiberstufe herhalten.  Fürs letztere 
muss man nur die Pins 2 und 6 miteinander verbinden; dies ist der 
Eingang für das Signal (plus noch einen hochohmigen Widerstand nach VCC, 
falls das DCF77-Modul einen Open-Collector-Ausgang hat).  Der 
Eingangswiderstand des NE555 ist schön hoch, und die Hysterese von 1/3 
VCC kommt auch gelegen.  Pin 3 ist der Output einer kräftigen 
Push-Pull-Endstufe, an dem sich die "Fernleitung" wohlfühlen wird.  Der 
Platinenplatzbedarf ist minimal, und so ein IC sieht auch besser aus als 
nur diskrete Bauteile... (nicht ganz ernst gemeint ;-)).

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Man könnte bestimmt auch einen RS485 / RS422 treiber baustein nutzen um 
ein solides elektrisches Interface zu bekommen. Etwas übertrieben 
vielleicht aber naja...

von Spess53 (Gast)


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Hi

Kann mich Marius nur anschließen. Ich habe das mit zwei 75176 (0,30€ bei 
Angelika) gemacht. 10m problemlos.

MfG Spess

von HildeK (Gast)


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>Da das Einfädeln eine blöde Arbeit werden wird, möcht ich vorher wissen
>ob das überhaupt zuverlässig funktionieren kann!
Teste deine Lösung, bevor du einfädelst ...

von Christian R. (mrrotzi)


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Das mach ich bestimmt!!

Da krieg ich zwar dann wieder eine am Deckel, wenn im ganzen Haus das 
Kabel rumliegt ... aber das muss halt sein ;o))

von Lanhazza (Gast)


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"die schaltung sieht doch dann wie folgt aus oder ?"


                   +5V
                    o
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                    |-------------o Mein neuer Leistungstarker
                    |                       Data OUT
                   /E
DCF_DATA  __  B|/
-->--->--|____|--|   NPN-Transistor
                 |\
                   \C
                   |
                   _  Masse


ist nur ein funktionaler verbesserungsvorschlag zur obigen schaltung :D
NPN ist da denke ich die bessere wahl als ein pnp :D
Aber ich würde auch einfach ein treiber IC benutzen, da die obige 
schaltung nicht so der knüller ist :D und das signal invertiert

von Andreas (Gast)


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@LanHazza du hast, denke ich,  vergessen Collector und Emitter ebenfalls 
zu tauschen.

Ich habe dieses Problem mit einem MOSFET (BS170) glaube ich gelöst. Habe 
das DCF77-Modul von Reichelt, dass eine extrem schwache Ausgangsstufe 
hat (konnte nichtmal einen int. PullUp eines AVR treiben). Mit dem 
MOSFET gibts keine Probleme (Kabellänge ca. 10m). Die Signalinvertierung 
kann ohne Mehraufwand in Software gelöst werden.

von Oszi40 (Gast)


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Cat5-Kabel wäre sicher eine gute Wahl. Man kann auch später noch was 
damit anfangen, falls später neue Ideen ins Spiel kommen und der DCF 
nicht mehr gebraucht wird.

Man sollte sich nicht zu sehr auf den auf den atomgenauen DCF77 
verlassen. Die Zeit ist sehr genau, ob sie jedoch als sinnvoller Wert 
noch aus dem Empfänger kommt, sollte die anschließende Software 
gründlich prüfen! Ein kaputtes Impulstelegramm hat mir schon die 
tollsten Uhrzeiten geliefert (z.B. 44$$76).

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