Hallo, ich nutze bei meiner Rolladensteuerung eine Standardschaltung (bestehend aus 150nF, 330Ohm Serienwiderstand und Optokoppler mit zwei antiparallelen LEDs)zur Erkennung von Tastendrücken (230V). Diese Schaltung funktioniert so weit einwandfrei, allerdings auch bei deutlich geringeren Wechselspannungen ab ca 20V. In sehr seltenen Fällen kann es durch Störungen im Stromnetz (z.B. beim Betrieb einer Stichsäge) dazu kommen, dass ein Tastendruck aufgrund der dadurch erzeugten Störungen erkannt wird. Deswegen würde ich diese Schaltung gerne unempfindlicher machen, so daß nur Spannungen oberhalb von z.B. 100V oder 150V erkannt werden. Spricht etwas dagegen, in Serie zum Kondensator und dem Widerstand noch eine bidirektionale Suppressordiode mit z.B. 100V (Schuricht 601008 SM 6T100CA) zu verwenden ? Dadurch würde bei Wechselspannungen unterhalb der Durchbruchsspannnung von 100V der Stromkreis unterbrochen => Störungen können sich nicht auswirken, Tastendrücke mit 230V würden jedoch erkannt werden. Oder gibt es noch andere vielleicht bessere Lösungen ? Gruß Thomas
Ich würde einfach eingangsseitig 100 kΩ parallel schalten. Damit muss die Quelle einen nennenswerten Strom treiben können, bevor sich da einen Spannung dran aufbaut.
Wäre auch meine Idee gewesen. Denn Stichsägen (und vorallem auch Schlagbohrmaschinen) werden dir mit Sicherheit Spannungen > 100V auf die Leitung legen...
Die Quelle durch den 100KΩ Widerstand stärker zu belasten ist eine gute Idee, allerdings bin ich mir nicht sicher ob diese Belastung ausreichen wird. Andererseits darf der Widerstandswert aufgrund der entstehenden Verlustleistung auch nicht beliebig verkleinert werden. Da die Schaltung bei Wechselspannungen von ca. 20V anspricht, so bedeutet dies, dass der Optokoppler schon bei einem Strom von ca. 1mA durchschaltet. Durch den parallelgeschalteten Widerstand würde die Quelle lediglich mit 0.2mA (20V/100KΩ) zusätzlich belastet. Gruß Thomas
Thomas Wk. wrote: > Da die Schaltung bei Wechselspannungen von ca. 20V anspricht, so > bedeutet dies, dass der Optokoppler schon bei einem Strom von ca. 1mA > durchschaltet. Warum dann nicht einfach den Vorschaltkondensator so weit verkleinern, dass er gleich erst bei > 200 V anspricht? Vermutlich sollte man auch bei der Auswertung intelligenter vorgehen. Die Kondensatorvariante bevorzugt natürlich kurze Impulse, allerdings ergeben diese eben nur ein kurzzeitiges Signal. Wenn man stattdessen 10 Perioden der 50-Hz-Schwingung auswertet (wenn möglich, auch noch die Nulldurchgänge), sollte die Sache deutlich störsicherer werden.
Thomas Wk. wrote: > ich nutze bei meiner Rolladensteuerung eine Standardschaltung (bestehend > aus 150nF, 330Ohm Serienwiderstand und Optokoppler mit zwei > antiparallelen LEDs)zur Erkennung von Tastendrücken (230V). Du hast das wichtigste vergessen, wie groß ist der Pullup am Ausgang des Optokopplers. 4,7k sollten o.k. sein. 330 Ohm ist schon etwas heftig, das bedeutet ja 1A Impulsstrom durch den Optokoppler, ich würde zu 4,7k raten. > In sehr seltenen Fällen kann es durch Störungen im Stromnetz (z.B. beim > Betrieb einer Stichsäge) dazu kommen, dass ein Tastendruck aufgrund der > dadurch erzeugten Störungen erkannt wird. Ich vermute mal, Du benutzt einen Interrupteingang und das ist sehr schlecht. Beim AVR reichen 50ns kurze Störimpulse, um den Interrupt sicher zu triggern. Solche kurzen Impulse können bequem durch die Kapazität des Optokopplers oder der Zuleitungen übertragen werden. > Deswegen würde ich diese Schaltung gerne unempfindlicher machen, so daß > nur Spannungen oberhalb von z.B. 100V oder 150V erkannt werden. Das wird bloß nichts helfen, die Störungen kommen ja nicht über die LED. > Oder gibt es noch andere vielleicht bessere Lösungen ? Ja. Die beste Lösung ist eine Entprellroutine, z.B. mit 4-fach Abtastung. Allerdings würden 100Hz als ständiges Prellen erkannt werden, also noch nen Kondensator parallel zum Optokopplerausgang, der die 10ms überbrückt. Dann kann die Entprellroutine zuverlässig und vor allem störsicher die Betätigung erkennen. Peter
Peter Dannegger wrote: > Die beste Lösung ist eine Entprellroutine, z.B. mit 4-fach Abtastung. > Allerdings würden 100Hz als ständiges Prellen erkannt werden, ... Warum willst du das nicht einfach auswerten? 10 hintereinander liegende Nulldurchgänge einer 100-Hz-Frequenz zu messen, sollte doch nicht so schwer sein, und als sichere Erkennung genügen. Man braucht keinen extra Kondensator erst...
Am Optokopplerausgang befindet sich ein 220Ohm Widerstand mit einem anschliessenden 10KOhm Pullupwidertand und einem 100nF Kondensator nach Masse. Eine FET-Schaltung erzeugt aus diesem Signal bei anliegender Netzspannung einen konstanten high-Pegel. Die Auswertung erfolgt mit einem Timerinterrupt (16ms) mit derzeit eingestellter dreifacher Abtastung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Störungen über die Optokoppler-LED einwirken. Dies werde ich sobald ich dazu komme mit einem Oszi verifizieren. Eine Störquelle, welche einen Störpegel von größer 20V und einer Zeitdauer von mehr als 48ms erzeugt, führt demnach dazu, dass diese Störung als Tastendruck interpretiert wird. Die Steuerung befindet sich in einem seperaten Sicherungskasten mit doppelter Stromzuführung. Zu jedem Rolladen ist von dort aus ein siebenadriges Netzkabel (Null Motor, Phase hoch Motor, Phase runter Motor, Erde, Taster hoch, Taster runter, Phase Taster) verlegt. Das bedeutet, dass eine Tasterzuleitung als 5-20m lange Leitung zu sehen ist, die im nichtgedrückten Zustand lediglich durch die Netzspannungserkennungsschaltung belastet wird. Als Abhilfe sehe ich derzeit prinzipiell diese Möglichkeiten: (danke an Jörg Wunsch und Peter Danegger) Verkleinerung des Kondensators (z.B. von 150nF auf 47nF) Niederohmigerer Abschluss der Tasterzuleitung (z.B. durch zusätzlichen 100KOhm Parallelwiderstand) Erhöhung der Abtastung (z.B. von 3fach auf 4,5,6,...fach) sowie die Verwendung der zu Beginn dieses Threads erwähnten bidirektionalen Suppressordiode laut angehängter Schaltung. Mit Hilfe dieser Schaltung sollten sich Störungen unterhalb eines definierten Pegels von z.B. 100V oder 150V (je nach Dimensionierung) gar nicht mehr auswirken. (sofern ich nicht etwas grundlegendes übersehen habe) Gruss Thomas
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